braunschlag

felix schwenzel in gesehen

ich habe zwei fol­gen braun­schlag auf net­flix ge­se­hen. frü­her wäre ich in die vi­deo­thek ge­gan­gen, hät­te das ziem­lich be­scheu­er­te DVD-co­ver ge­se­hen, die DVD im re­gal ste­hen ge­las­sen und mir was an­de­res aus­ge­lie­hen. in der tat ist das gar nicht so un­wahr­schein­lich, dass ge­nau das pas­siert ist, denn die braun­schlag-DVD er­schien im märz 2012 — eine zeit in der ich noch in vi­deo­the­ken ge­gan­gen bin (glaub ich).

jetzt habe ich die se­rie an­ge­fan­gen, weil mich @zwan­zig­tau­send dar­auf auf­merk­sam ge­macht hat:

@diplix Braunschlag (Netflix) gesehen? Falls nein, würde mich Deine Rezension interessieren. Falls Lust.

zwanzigtausend (@zwanzigtausend18.07.2016 14:00

mir ha­ben die bei­den fol­gen, die ich bis jetzt ge­se­hen habe, ganz gut ge­fal­len. ich wuss­te vor­her nicht um was es in braun­schlag geht und habe ein­fach an­ge­fan­gen zu gu­cken. die­ses ver­gnü­gen möch­te ich nie­man­dem ver­der­ben und schla­ge vor, hier, an die­ser stel­le, ein­fach auf­zu­hö­ren zu le­sen und rü­ber zu net­flix zu ge­hen und ein­fach eine oder zwei fol­gen zu gu­cken. mei­ne un­sor­tier­ten ge­dan­ken zur se­rie kann man hier auch spä­ter noch le­sen.


braun­schlag spielt in ei­nem fik­ti­ven öse­te­rei­chi­schen pro­vinz­dorf. mir ge­fiel die auf­fäl­lig gute ka­me­ra­ar­beit gleich von an­fang an. die ka­me­ra drängt sich nicht auf, lie­fert aber wun­der­ba­re bil­der. die­se bil­der sind stel­len­wei­se auf­wän­dig durch­kom­po­niert, wie klei­ne still­le­ben des pro­vinz­le­bens. manch­mal sind die kom­po­si­tio­nen so gut ge­lun­gen, dass ich al­lein we­gen der bil­der lei­se la­chen muss­te und mich an ih­rer ab­sur­di­tät er­freu­te.

ge­nau­so ge­fiel mir von an­fang an, dass man gleich ins ge­sche­hen ge­wor­fen wird und der film sich nicht mit ei­ner be­müh­ten, lang­wie­ri­gen ex­po­si­ti­on auf­hält oder sich die mühe macht, gross­ar­tig zu er­klä­ren, wer zu se­hen ist und was sich da ab­spielt. mir war klar, dass sich das al­les im lau­fe der se­rie klärt, aber dass sich fil­me­ma­cher dar­auf ver­las­sen, dass ihre zu­schau­er die­se ge­duld auf­brin­gen, er­scheint mir — zu­min­dest im deutsch­spra­chi­gen raum — eher un­ge­wöhn­lich.

was eben­falls au­gen­schein­lich ist und in den ers­ten paar mi­nu­ten ir­ri­tie­rend: die leu­te spre­chen ko­misch, sehr ko­misch. in der film­rea­li­tät scheint das nie­man­den zu stö­ren, eben weil alle so spre­chen. mir fiel dann ir­gend­wann auf, dass ich die­se spra­che aus dem ski­ur­laub ken­ne: sie spre­chen ös­te­rei­chisch. ös­te­rei­chisch ist dem deut­schen nicht ganz un­ähn­lich, aber doch ganz an­ders. nach zwei fol­gen ver­spür­te ich ir­ri­tie­ren­der­wei­se das be­dürf­nis, auf fra­gen der bei­fah­re­rin oder des kin­des eben­falls ös­te­rei­chisch zu ant­wor­ten. lei­der ist das ziem­lich schwer, wes­halb ich dem drang dann wi­der­stand.

die ge­schich­te, die braun­schlag er­zählt, ist eher vor­her­seh­bar und lang­wei­lig, aber das macht nichts, weil das zu­sam­men­spiel der cha­rak­te­re, die nicht be­son­ders sub­ti­le, aber gut do­sier­te über­zeich­nung der fi­gu­ren, tat­säch­lich spass macht. je mehr ich drü­ber nach­den­ke, des­to we­ni­ger steil er­scheint mir die the­se, dass die er­zäh­lung sich sti­lis­tisch an den car­toons von ger­hard ha­de­rer ori­en­tiert. und selbst wenn die the­se zu steil ist, mir be­rei­tet bei­des ähn­li­ches ver­gnü­gen: ha­de­rer car­toons zu be­trach­ten und braun­schlag gu­cken.

schau­spie­le­risch kann ich zu 90 pro­zent nichts aus­set­zen. ei­gent­lich möch­te ich nur an ma­nu­el ru­bey rum­nör­geln, der den „apos­to­li­schen vi­si­ta­tor“ ban­yar­di spielt. die tex­te die ihm die dreh­buch­au­to­ren in den mund le­gen sind ex­qui­sit, aber sie kom­men lei­der zu ge­stelzt, zu ge­spielt, zu ar­ti­fi­zi­ell aus sei­nem mund. in der zwei­ten fol­ge gibt es ei­nen wun­der­bar ab­sur­den dia­log von ban­yar­di mit der „deut­schen magd“ sil­ke und im zu­sam­men­spiel der bei­den kackt ma­nu­el ru­bey lei­der to­tal ab. in ei­ner wei­te­ren sze­ne geht’s dann, weil er nicht spre­chen muss und ein­fach eine fol­ge gran­di­os ab­surd über­zeich­ne­ter bil­der ge­zeigt wird.

die se­rie ist acht fol­gen lang, eine fort­set­zung, habe ich in der wi­ki­pe­dia ge­le­sen, wird’s nicht ge­ben, aber die rest­li­chen sechs fol­gen sehe ich mir si­cher noch an.

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Photo by felix schwenzel in StrandPauli. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

gei­le wol­ke


Photo by felix schwenzel on July 17, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

die bet­teln­den ber­li­ner spat­zen sind auch nicht mehr das, was sie mal wa­ren.


Photo by felix schwenzel in Müllerstraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

in der bild­mit­te sitzt ne tau­be.


wird im­mer bes­ser.


mein lieb­lings­wet­ter.


  vox.com: Un­der­stan­ding Hil­la­ry: The Clin­ton Ame­ri­ca sees isn’t the Clin­ton col­le­agues know. Why are they so dif­fe­rent?

gross­ar­ti­ges, lan­ges und fai­res hil­la­ry-clin­ton-por­trait von ezra klein. nach­dem ich das ge­le­sen habe, wür­de ich clin­ton wäh­len, wenn ich es könn­te.


Photo by felix schwenzel in Alexanderplatz Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wer­bung wirkt.


wer­bung wirkt.


heimwerkerking

felix schwenzel in gesehen

ges­tern, kurz vor fei­er­abend, schick­te mir die bei­fah­re­rin ei­nen link zu die­sem vi­deo.

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dort sieht man wie fynn kli­e­mann sich in sei­nem gar­ten ei­nen teich aus­bag­gert. das vi­deo ist un­ge­fähr ne vier­tel­stun­de lang und lie­be­voll und un­ter­halt­sam zu­sam­men­ge­schnit­ten. nach­dem ich das vi­deo ge­se­hen hat­te, dach­te ich: das ist der grund war­um you­tube so toll sein kann und war­um das nor­ma­le fern­se­hen es in den nächs­ten jah­ren sehr, sehr schwer ha­ben wird.

ich fand das je­den­falls sehr un­ter­halt­sam, fynn kli­e­mann da­bei zu­zu­se­hen wie er die gan­ze zeit quatscht und macht. dann habe ich mir mehr vi­de­os von ihm an­ge­se­hen, un­ter an­de­rem wie er sei­ne ter­ras­se um­baut, den zwei­ten teil sei­nes teich­pro­jekts oder wie er ei­nen gar­ten­tisch baut (und sich da­bei mehr­fach bei­na­he tö­tet).

die be­zie­hungs- und hu­mor­kri­sen die man in die­sen vi­de­os sieht, sind de­nen die ich aus mei­nem all­tag ken­ne nicht ganz un­ähn­lich. ich fand die­sen fynn kli­e­mann auf an­hieb sehr sym­pa­thisch. noch sym­pa­thi­scher fand ich ihn, nach­dem ich die­ses kur­ze por­trait von ihm auf der deutsch­land­ra­dio web­site ge­le­sen habe: Wer­bung? In die Ton­ne ge­kloppt

da­drin wird er un­ter an­de­rem so zi­tiert:

Ich bin jetzt überhaupt nicht grundsätzlich gegen alles oder gegen das System. Das stimmt gar nicht. Sondern ich habe einfach nur kein Bock auf Sachen, die von mir verlangt werden und ich stehe nicht dahinter. Und das ist der Inbegriff von Werbung.

sehr sym­pa­thisch. in den nächs­ten ta­gen guck ich de­fi­ni­tiv sei­nen you­tube-ka­nal leer.


mietwagen

felix schwenzel in artikel

ich bin ein mit­tel­gros­ser fan von sixt. die web­site zum be­stel­len von miet­wa­gen funk­tio­niert ei­ni­ger­mas­sen, die ab­wick­lung ist schnell und zu­ver­läs­sig: füh­rer­schein und kre­dit­kar­te zei­gen, tip­pi-di-tipp, fer­tig. in der re­gel je­den­falls. manch­mal ge­ra­te ich dann doch an über­trai­nier­te an­ge­stell­te, die mir eine pha­lanx an trick­fra­gen stel­len, um mich zu di­ver­sen up­grades zu be­we­gen. und sixt ist nicht be­son­ders güns­tig. des­halb hat mei­ne zu­nei­gung zu sixt in letz­ter zeit ein biss­chen ge­lit­ten.

net­tes in­ter­view im spie­gel mit erich sixt, der meint: geld müs­se man ver­ach­ten. apro­pos geld, der link zum in­ter­view ist ein blend­le-be­zahl­link für €0,74

die letz­ten zwei miet­wa­gen habe ich bei bil­li­ger-miet­wa­gen.de ge­mie­tet, was am ende meist so um die 50% we­ni­ger kos­tet als bei sixt di­rekt. die aus­wahl dort ist ein biss­chen kom­pli­zier­ter, weil man dort an­ge­bo­te von ein paar dut­zend fir­men fin­det, die nicht im­mer ohne wei­te­res ver­gleich­bar sind und teil­wei­se sehr un­ter­scheid­li­che miet­be­din­gun­gen ha­ben. mich hat das frü­her im­mer ein biss­chen ab­ge­schreckt, denn bei an­ge­bo­ten wie bil­li­ger-miet­wa­gen.de hat man es plötz­lich mit drei bis vier ver­trags­part­nern zu tun. bei mei­ner letz­ten mie­te hat bil­li­ger-miet­wa­gen.de mir ei­nen ver­mitt­ler (car del mar) ver­mit­telt, car del mar hat mir ei­nen ver­mie­ter ver­mit­telt (ked­dy), der wohl eine toch­ter­ge­sell­schaft von eu­rop­car ist und die mie­te über eu­rop­car ab­wi­ckelt. de-fac­to habe ich es zwar mit vier part­nern zu tun, prak­tisch ist aber doch al­les mit ein paar klicks beim haupt­ver­mitt­ler er­le­digt.

im ge­gen­teil zu sixt, hat die ab­ho­lung bei ked­dy/eu­rop­car un­ge­fähr drei­mal so lang ge­dau­ert. aus­weis, kre­dit­kar­te, vou­ch­er, füh­rer­schein, tip­pi-di-tipp, noch mehr tip­pi-di-tipp, dann die freund­lich ge­flö­te­te fra­ge: „für nur sechs euro kön­nen sie auf ei­nen audi a3 up­graden …“. ich has­se die­se tricks, fra­ge aber trotz­dem freund­lich: „pro tag?“ „ja, sechs euro pro tag“. na­tür­lich funk­tio­niert der trick beim ers­ten mal oder wenn die kun­den über­näch­tigt sind, aber war­um zum kack nen­nen die ver­mie­ter nicht ein­fach die ge­samt­sum­me — oder min­des­tens den zu­satz pro tag? ich glau­be das nächs­te mal wer­de ich bei der fra­ge ag­gres­siv.

ge­nau so arschig fin­de ich die fra­ge: „brau­chen sie ein na­vi­ga­ti­ons­sys­tem?“ ich sage im­mer „nein“ und um­ge­he so den sym­bo­li­schen na­vi­ga­ti­ons­sys­tem-auf­preis — denn bis­her hat­te je­des, wirk­lich je­des auto, dass ich in den letz­ten 5 jah­ren ge­mie­tet habe, ein ein­ge­bau­tes na­vi­ga­ti­ons­sys­tem. kun­den­ver­ar­schung als grund­prin­zip scheint die pro­fi­te der au­to­ver­mie­ter mas­siv zu er­hö­hen, aber zu­frie­de­ne kun­den ge­winnt man so doch nicht?

wenn ich mir an­se­he, wie gut die mi­nu­ten-, bzw. stun­den­wei­se mie­te von stadt­au­tos (car2go, dri­ve-now, etc.) mitt­ler­wei­le vor sich geht, fra­ge ich mich so­wie­so, war­um der miet­pro­zess so irre lan­ge dau­ern muss. ich setz mich doch nicht an mei­nem com­pu­ter und ver­glei­che mi­nu­ten­lang an­ge­bo­te, ver­si­che­run­gen, in­klu­siv-ki­lo­me­ter, ex­tras, um dann am schal­ter durch ir­gend­wel­che ir­ri­ta­ti­ons­tricks al­les über den hau­fen zu wer­fen. ja, ich freue mich über up­grades, eine bes­se­re wa­gen­klas­se, aber ich freue mich nicht, wenn ich das ge­fühl habe, auf der an­de­ren sei­te der the­ke will mich je­mand über den tisch zie­hen. dann lie­ber nie­man­den auf der an­de­ren sei­te der the­ke und al­les per au­to­mat.

in ame­ri­ka ist die­se un­sit­te am schal­ter auch weit­ver­brei­tet. die ver­käu­fer ver­su­chen al­les ei­nem mit fal­schen an­ga­ben (den ta­ges­preis) zu up­grades zu be­we­gen oder zum ge­büh­ren­pflich­ti­gen na­vi­ga­ti­ons­sys­tem zu brin­gen, aber ei­nen vor­teil hat das au­to­mie­ten in den USA: je nach klas­se sucht man sich den wa­gen auf dem park­platz frei aus. es gibt für jede klas­se eie park-rei­he, die schlüs­sel ste­cken, und das auto das ei­nem am bes­ten ge­fällt nimmt man dann.

das führt mich zum letz­te gros­sen mys­te­ri­um der miet­wa­gen­bran­che: war­um ma­chen die ver­mie­ter auf ih­ren sei­ten wer­bung da­für, ei­nen golf oder ei­nen BMW mie­ten zu kön­nen, wenn man am ende dann doch ei­nen fo­cus oder audi be­kommt? ich mag den über­ra­schungs­ef­fekt ja meis­tens, aber das muss doch über ge­schick­tes fuhr­park­ma­nage­ment zu ma­chen sein, dass man ex­akt das auto das man on­line be­stellt, am ende auch be­kommt?


weil ich dort jetzt zwei­mal zu­frie­den — und ich glau­be güns­tig — ein auto fürs wo­chen­en­de ge­mie­tet habe, emp­feh­le ich bil­li­ger-miet­wa­gen.de hier mal per af­fi­lia­te link. wer über die­sen link ei­nen miet­wa­gen mie­tet, spielt mir eine 10 euro wer­be­prä­mie von bil­li­ger-miet­wa­gen.de zu: af­fi­lia­te link


mr ro­bot s02e01: n biss­chen ner­vig, dick auf­ge­tra­gen und selbst­ver­liebt in die ei­ge­ne er­zäh­lung. mal schau­en wie sich das ent­wi­ckelt.



Photo by felix schwenzel in Liepnitzsee with @katia__kelm. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

zeit fürs son­nen­bad.


Photo by felix schwenzel in Augustiner am Gendarmenmarkt. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

zeit für sel­fies


ix mag’s nicht, mit mei­ner igno­ranz & er­kennt­nis­ver­wei­ge­rung kon­fron­tiert zu wer­den. aber das ist wirk­lich gut: kott­ke.org/16/07/how-dis­cri­mi­na­ti­on-feels

[nach­trag 08.07.2016]

sehr aus­führ­li­che, fun­dier­te und kri­ti­sche aus­ein­an­der­set­zung mit den me­tho­den von jane el­li­ot von „su­san­na“: Blau­äu­gig: Zum An­ti­ras­sis­mus­trai­ning von Jane El­liott


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

so seh ix aus, wenn ich mit kun­den te­le­fo­nier. (dan­ke, @das­nuf)


Photo by felix schwenzel in Auswärtiges Amt. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

heu­te sieht das aus­wär­ti­ge amt ziem­lich me­di­ter­ran aus.


Photo by felix schwenzel in Kurt Schumacher Platz, Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

eine wol­ke über dem flug­ha­fen te­gel, die n biss­chen wie n flug­zeug aus­sieht.


fernsehen im mai, juni und juli

felix schwenzel in artikel

die letz­ten wo­chen fern­se­hen wa­ren na­tür­lich von der sechs­ten staf­fel game of thro­nes do­mi­niert. ich habe an die­ser staf­fel nichts aus­zu­set­zen ge­habt, jede fol­ge er­füll­te die er­war­tun­gen, die wohl die meis­ten an die se­rie hat­ten: fort­füh­rung der vie­len er­zähl­strän­ge, sau­be­re, auf­wän­di­ge in­sze­nie­rung, vie­le über­ra­schen­de tode und rät­sel — und viel raum für spe­ku­la­tio­nen und dis­kus­sio­nen in den wei­ten des in­ter­nets.

eben­falls alle (mei­ne) er­war­tun­gen hat die drit­te staf­fel si­li­con val­ley er­füllt, auch wenn die­se staf­fel et­was dunk­ler aus­fiel. wur­den in den ers­ten bei­den staf­feln die fol­gen je­weils mit ei­nem ver­söhn­li­chen bis hap­py ende ge­krönt, en­de­ten die fol­gen der drit­ten staf­fel auch ger­ne im to­ta­len cha­os und plat­ten cliff­han­gern. das än­dert aber nichts am grund­ton der se­rie, der das trei­ben der tech­nik-bla­se in und um san fran­cis­co enorm über­zeich­net und ra­di­kal der lä­cher­lich­keit preis­gibt und da­bei doch stets auf dem bo­den des vor­stell­ba­ren bleibt. ich muss­te in je­der fol­ge min­des­ten ein bis zwei mal laut la­chen, was ein ziem­lich gu­tes zei­chen ist. was mich ein biss­chen über­rasch­te ist, dass dan ly­ons ei­ner der au­toren der se­rie ist. ich hielt dan ly­ons bis­her für ei­nen ziem­li­chen schwach­ma­ten, mit des­sen schrei­be und hu­mor ich nicht viel an­fan­gen konn­te. aber si­li­con val­ley ist in der tat gut ge­schrie­ben, gut re­cher­chiert und wit­zig. und dar­an dürf­te dan ly­ons ei­nen an­teil ha­ben.

im new yor­ker ist ein wun­der­ba­rer ar­ti­kel über die show und ihre ent­ste­hung er­schie­nen. den wan­del der show-run­ner auf dem schma­len grat zwi­schen fik­ti­on und rea­li­tät, fasst die­ses zi­tat aus dem ar­ti­kel gut zu­sam­men:

After the scene aired, viewers complained about the lack of diversity in the audience. Berg recalled, “A friend of mine who works in tech called me and said, ‘Why aren’t there any women? That’s bullshit!’ I said to her, ‘It is bullshit! Unfortunately, we shot that audience footage at the actual TechCrunch Disrupt.’”

der rest des ar­ti­kel ist lang, aber le­sens­wert.

ganz schnell durch­ge­rutscht in den letz­ten bei­den mo­na­ten, ist die drit­te staf­fel peaky blin­ders. ich moch­te die ers­ten drei fol­gen, auch wenn ich un­ge­fähr nichts von dem was dort pas­sier­te ver­stand. die dar­auf fol­gen­den drei epi­so­den klär­ten das dann, schlos­sen ein paar hand­lungs­strän­ge ab und auch tom har­dy darf wie­der in an­der­t­alb fol­gen mit­spie­len. er­freu­lich fin­de ich, dass es wohl noch min­des­tens zwei wei­te­re staf­feln gibt, we­ni­ger er­freu­lich fand ich den mas­si­ven cliff­han­ger am ende die­ser staf­fel.

ge­ra­de vor ein paar wo­chen ge­star­tet, und jetzt auch schon um eine staf­fel ver­län­gert, ist die co­mic-um­set­zung von pre­a­cher. pre­a­cher hat sich in nur fünf fol­gen zu ei­ner mei­ner lieb­lings­fern­seh­se­ri­en ent­wi­ckelt. die wil­de mi­schung aus wes­tern, re­ven­ge-dra­ma, vam­pir-, su­per­hel­den- und mys­tery­ge­döns ist über­ra­schend gut ge­lun­gen. mir ge­fal­len die über­zeich­ne­ten fi­gu­ren, der hu­mor und dass ich, weil ich die co­mics nicht ken­ne, über­haupt kei­ne ah­nung habe, wo­hin sich die ge­schich­te ent­wi­ckelt. zum ers­ten mal seit brea­king bad habe ich (ein klein­we­nig) das ge­fühl, dass ich eine se­rie gu­cke, die be­reits in der ers­ten staf­fel ih­ren zen­tra­len prot­ago­nis­ten ver­lie­ren könn­te. wenn die se­rie auf die­sem ni­veau und die­sem look’n’feel wei­ter­macht, gu­cke ich ger­ne 10 staf­feln da­von.

die zwei­te staf­fel way­ward pi­nes nervt ein biss­chen, so wie ich das nach dem pi­lo­ten her­vor­ge­se­hen habe. auch der hand­lungs­ver­lauf war re­la­tiv vor­her­seh­bar — und trotz­dem guck ich die se­rie noch wei­ter. je län­ger ich die se­rie gu­cke, des­to un­glaub­wür­di­ger, löch­ri­ger und ab­sur­der kommt mir die gan­ze ge­schich­te vor. die se­rie hält sich auch nicht lan­ge mit wi­der­sprü­chen oder der klä­rung von wi­der­sprü­chen auf, son­dern ver­sucht ein­fach die ge­schich­te, mit mög­lichst nied­ri­gen pro­duk­ti­ons­kos­ten, schnell wei­ter­zu­er­zäh­len und vor­an­zu­trei­ben. da stört es dann auch nicht, dass eine ex­pe­di­ti­on, in die an­geb­lich seit ein paar tau­send jah­ren von men­schen un­be­rühr­te na­tur, auf ein frisch ge­mäh­te wie­se führt. die be­haup­tung von un­be­rühr­ter, wil­der na­tur muss aus­rei­chen, für die vi­su­el­le dar­stel­lung reicht das bud­get eben nicht. ich werd mir den scheiss aber wohl trotz­dem wei­ter an­se­hen.

ganz schlimm fand ich auch die letz­te (fünf­te) staf­fel per­son of in­te­rest. der se­rie merk­te man schon im­mer das nied­ri­ge pro­duk­ti­ons­bud­get an (eine haupt­sta­tis­tin muss rei­chen, deutsch­land kann man auch in new york schnell nach­bau­en), aber in die­ser letz­ten staf­fel wur­de of­fen­sicht­lich auch bei den au­toren ge­spart. ver­sprach die se­rie in den ers­ten staf­feln klu­ges nach­den­ken über die im­pli­ka­tio­nen von künst­li­cher in­tel­li­genz, über­wa­chung und das, was uns men­schen im kern aus­macht, wur­de das in die­ser staf­fel fast voll­stän­dig von ab­sur­den, mc­gy­ver-es­quen hand­lungs­strän­gen, pseu­do-span­nen­den, durch­sich­ti­gen er­zähl­mus­tern und ha­ne­bü­che­nen dia­lo­gen ver­deckt. erst in der letz­ten fol­ge hat­te ich das ge­fühl, dass das au­toren­team nicht mehr nur aus prak­ti­kan­ten und fliess­band-se­ri­en-au­toren be­stand.

es ist im­mer schwer, se­ri­en be­frie­di­gend zu ende zu füh­ren und in an­sät­zen ge­lang es der se­rie den künst­lich hoch­ge­push­ten kon­flikt zwi­schen gut und böse wie­der ei­ni­ger­mas­sen ein­zu­ko­chen — wäre da bloss nicht die ab­sur­de zwangs­stö­rung ame­ri­ka­ni­scher pro­duk­tio­nen, je­dem scheiss auch noch ein hap­py-end-krön­chen auf­zu­set­zen.

ganz schlimm auch in die­sem jahr: the last ship. be­reits die ers­te staf­fel war eine gräss­li­che, pa­tho­st­rie­fen­de idea­li­sie­rung von mi­li­tä­ri­scher dis­zi­plin, ge­hor­sam und ka­me­rad­schaft. eine se­rie, die sich an­fühl­te als sei der wri­ters room im pen­ta­gon un­ter­ge­bracht. und trotz­dem habe ich mir den scheiss ger­ne an­ge­se­hen. denn auch wenn die se­rie sich an­fühlt wie ein re­kru­tie­rungs­vi­deo der US-ma­ri­ne, ist das er­zähl­mus­ter dem von star-trek gar nicht mal so un­ähn­lich: ein (raum-) schiff, ge­stran­det in ei­ner (po­ten­zi­ell) feind­se­li­gen, men­schen­lee­ren welt, in der su­per­schur­ken, un­sicht­ba­re kräf­te und ge­wal­ten nicht nur die mann­schaft ge­fähr­den, son­dern die ge­sam­te (ver­blie­be­ne) mensch­heit. die lö­sung in star-trek, oder hier in in the last ship, liegt stets in ei­ner star­ken füh­rungs­per­sön­lich­keit, die sich auf ihre dis­zi­pli­nier­te, ge­hor­sa­me mann­schaft ver­las­sen kann. bei star-trek ist das abs­trak­ti­ons­le­vel et­was grös­ser um die­se mi­li­tär-lo­gik er­träg­lich zu ma­chen, bei se­ri­en wie the last ship — oder frü­her bei se­ri­en wie JAG, muss man das abs­tra­hie­ren und di­stan­zie­ren dann selbst vor­neh­men.

so gräss­lich the last ship auch ist, ich schaue es mir ger­ne an. my guil­ty plea­su­re.

was ich von cle­ver­man nach vier fol­gen hal­ten soll, weiss ich noch nicht so recht. der pi­lot hat­te es mir ziem­lich an­ge­tan und ich fand auch die dar­auf fol­gen­den epi­so­den nicht schlecht. aber ich fürch­te dass sich die se­rie ei­ner­seits im im­mer kom­ple­xer wer­den­den hand­lungs­strän­ge­netz ver­fan­gen könn­te und sie an­de­rer­seits ihre er­dung im im­mer auf­ge­bla­se­ne­ren mys­tery-ge­döns ein biss­chen ver­lie­ren könn­te. trotz­dem, bis auf die künst­li­che kör­per­be­haa­rung der hairy­peo­p­le, sau­ber und auf­wän­dig pro­du­ziert und nach wie vor se­hens­wert.

sehr schön weg­zu­se­hen ist das bri­ti­sche new blood auf BBC one. eine po­li­zei-se­rie, de­ren kri­mi­nal­fäl­le, bzw. de­ren auf­klä­rung sich über zwei bis drei fol­gen hin­zieht und durch­gän­gig un­ter­halt­sam, klug und ge­er­det ge­macht ist. auf­hän­ger für das hand­lugs­ge­rüst und den se­ri­en­ti­tel sind zwei be­gab­te neu­lin­ge, die sich an ih­ren vor­ge­setz­ten rei­ben und stän­dig für ihre un­or­tho­do­xen er­mitt­lungs­me­tho­den recht­fer­ti­gen müs­sen. die bei­den ge­ben ein pri­ma odd-cou­ple ab und auch wenn der hu­mor sich manch­mal ein biss­chen 80er-jah­re mäs­sig an­fühlt, ist das an­stän­di­ge, zeit­ge­mäs­se kri­mi-un­er­hal­tung.

gra­ham nor­tons show ist ge­ra­de nach 14 fol­gen in die som­mer­pau­se ge­gan­gen und ich habe seit fol­ge acht und neun jede fol­ge an­ge­schaut und er­staunt fest­ge­stellt, dass es in wirk­lich je­der aus­ga­be min­des­tens ei­nen fä­kal­witz gibt oder je­man­den, der da­von er­zählt, wie er sich mal in die ho­sen ge­kackt hat. ich kann jede ein­zel­ne aus­ga­be der show emp­feh­len. wer alle fol­gen se­hen möch­te: sie lie­gen (fast) alle (noch) auf you­tube.

aus­ser­dem weg­ge­guckt wie scho­ko­la­de: sechs fol­gen von penn and tel­ler: fool us. die sen­dung ist im­mer gleich auf­ge­baut: jo­na­than ross, der mo­de­ra­tor der sen­dung, be­tritt die büh­ne, macht zwei wit­ze, holt penn und tel­ler auf die büh­ne, die set­zen sich vor die büh­ne und se­hen dann drei zau­be­rern bei ei­ner num­mer zu, be­vor sie selbst eine num­mer aus ih­rem büh­nen­pro­gram zei­gen. der witz der sen­dung ist, penn und tel­ler mit ei­ner num­mer zu täu­schen, also ei­nen trick zu zei­gen, den sie sich nicht er­klä­ren kön­nen. lei­der ken­nen penn und tel­ler so un­ge­fähr alle tricks der welt, aber hin und wie­der be­kommt es ei­ner der gäs­te dann doch hin, et­was zu zei­gen, was sich die bei­den nicht ohne wei­te­res er­klä­ren kön­nen. penn jil­let­te wird dann manch­mal ein biss­chen ag­gres­siv und un­wirsch, aber das ist im­mer al­les höchst un­ter­halt­sam. die tricks wer­den üb­ri­gens nie er­klärt, penn deu­tet zum be­weis, dass sie sich nicht ha­ben foo­len las­sen, im­mer nur die lö­sun­gen an. wer sich ein biss­chen mit zau­ber­tricks aus­kennt, ahnt das oh­ne­hin meis­tens, aber dar­um geht es ja auch nicht, son­dern es kommt eben im­mer drauf an, wie un­ter­halt­sam eine num­mer ist. und das ist der ei­gent­li­che reiz der sen­dung: man be­kommt dort tat­säch­lich erst­klas­si­ge und un­ter­halt­sa­me zau­be­rei zu se­hen.

wor­auf ich mich im juli freue ist na­tür­lich die zwei­te staf­fel mr ro­bot (geht am 13. los) und brain dead, die neue se­rie der the-good-wife-ma­cher ro­bert und mi­chel­le king. ken le­vi­ne hat ein biss­chen was dar­über ge­schrie­ben: BRA­IN­DEAD — My sort of re­view.


man­che leu­te schaf­fen es so­gar künst­li­che blu­men ein­ge­hen zu las­sen.