berlin, 25. februar 2016

felix schwenzel, , in gesehen    

berlin, 25. februar 2016

als ich heute aus der haustür trat, dachte ich, dass der schnee ein witz sei, von irgendeinem scherzkeks verteilt. er schien aber echt zu sein, auch wenn es unerklärlich war, woher er kam und warum es bei diesen angenehmen temperaturen überhaupt schneien sollte.

im laufe des tages drehte sich das wetter aber noch mehr ins absurde; sonne, blauer himmel und schaumiger schnee, wie aus der schneekanone. ich musste an die letzte folge better call saul denken, in der sich jimmy mcgill spontan eine geschichte und fachtermini eines sexualfetischs ausdachte und auf den einwand, dass er sich das wohl ausgedacht hätte antwortete: „als ob ich mir sowas absurdes ausdenken würde.“

so ein wetter wie heute kann man sich auch nicht ausdenken. ich vermute immer noch, dass es ein scherz war. ich weiss nur nicht von wem.

(wetterrezensionsidee von the awl)

billions s01e06 (the deal)

felix schwenzel, , in gesehen    

normalerweise lese ich keine anderen rezensionen, bevor ich meine eigene schreibe. was ich mit dieser folge anfangen sollte, war mir nach dem abspann aber nicht mal ansatzweise klar. nicht schlecht, sehr schönes hin und her, aber wieder, am ende, astreines pimmelfechten, maskulines duftmarken setzen, knurren und drohen. nur — das schrieb ich ja schon nach fast allen der letzten fünf folgen. also hab ich die zusammenfassung von scott tobias in der new york times gelesen. der fasst den kern der serie aber auch nicht anderes zusammen, ausser das er das pimmelfechten „maskuline unzivilisiertheit“ nennt:

This is a show about masculine savagery, and Wall Street just happens to be the arena for it.

eigentlich war die folge gar nicht mal so schlecht inszeniert, jedenfalls der verlauf der geschichte an sich. es geht hin und her und auf und ab. zwischendurch haben die drehbuchautoren maggie siff ziemlich kluge psychologische beobachtunegn ins drehbuch geschrieben, mit denen sie (erfolglos) versucht die beiden pimmelfechter zu zivilisieren und zur vernunft zu bringen.

so gut die geschichte selbst von den autoren zum wabbern gebracht wurde, so sinnlos erscheinen manche szenenbilder. axelrod hat einen geheimen luxuspool im keller eines verlassenen gebäudes, in dem man sich aus sicherheitsgründen nur nackt unterhalten kann und von einem schmierigen privatdedektiv hingefahren wird, als wären es die 80er und die folge hiesse 9½ wochen und nicht the deal?

chuck rhoades trifft sich mitten in der nacht vor seinem haus auf der strasse mit seinem stellvertreter, um ihm halblegale vorgaben zu machen, die niemand hören darf?

andererseits fand ich die schnitte zwischen axelrod’s pep-talk vor der belegschaft von axe capital und dem verhör von bill „dollar“ stearn bei der staatsanwaltschaft ganz gelungen.

und die musik in dieser folge fand ich zum ersten mal passend, auch wenns metallica war, aber immerhin master of puppets (youtube-, wikipedia-link)

ob ich die szene gut finden soll, in der axelrod seinen chauffeur rausschmeisst und selbst über die autobahn braust, weiss ich noch nicht. metallica passte, aber die sin-city-optik? srsly?

diese folge war (trotzdem wieder) ziemlich unterhaltsam, teilweise klug, aber teilweise eben auch nervig. deshalb nur 3 sterne.

better call saul s02e02 (cobbler)

felix schwenzel, , in gesehen    

ich muss leider sagen, dass ich saul goodman in breaking bad nie mochte. ich war, natürlich, ein mike-fan. die erste staffel better call saul hat aber gute arbeit geleistet, um jimmy mcgill interessanz und menschlichkeit zu verleihen. jetzt mag ich jimmy mcgill aka saul goodman natürlich (auch) sehr. aber ich bin immer noch ein grosser mike-ehrmantraut-fan. allein das stoische gesicht von jonathan banks kann ich mir stundenlang ansehen. und in dieser folge konnte man wieder sehr viel von diesem zerfurchten gesicht sehen.

der grund warum ich so ein grosser mike-ehrmantraut-fan bin, ist natürlich, dass er, bereits in breaking bad, einer der wenigen charaktere war, die noch alle beisammen haben und er (fast immer) die situationen, in denen er steckt, richtig einschätzt. und genau dabei kann man ihn in dieser (und der letzten) folge wieder beobachten: situationen richtig einschätzen und dinge in ordnung bringen.

aber auch jimmy mcgill lief in dieser folge wieder zu höchstform auf und fand ganz offensichtlich grösseren gefallen an praktizierter moralischer flexibilität, als am drögen leben als festangestellter anwalt. der job in der kanzlei ödet ihn ganz offensichtlich an, auch wenn er erstmals etwas (fragile) anerkennung in seinem job als ehrlicher anwalt abbekommt.

aber als mike ihn anruft um den tolpatschigen medikamente-dealer aus der polizei-falle, in die er sich in der letzten folge manövriert hat, zu befreien, läuft jimmy mcgill wieder zu höchstform auf — und man merkt auch bob odenkirk an, dass es ihm spass macht jemanden zu spielen, der sich spontan lustige namen für abwegige und anal fixierte sexpraktiken ausdenkt. ich bin sicher, dass der hoboken squat cobbler bald auch ein echtes ding sein wird, wenn man in zwei bis drei wochen nochmal danach googelt. ausserdem lernen wir, dass storytelling nicht nur im journalismus und beim verkaufen wichtig ist, sondern ganz besonders auch im umgang mit der polizei.

die unsympathische und nervige seite von jimmy mcgill/saul goodman, die mich in breaking bad schon nervte, schien in dieser folge aber auch nochmal durch. den neue (firmen) wagen, muss er sich natürlich vor dem salon übergeben lassen, in dem er jahrelang sein büro im hinterzimmer hatte. das ist die kindische arschlochseite von ihm, an der er ganz offensichtlich den rest der staffel hart weiter arbeiten wird und sich mehr und mehr von seiner kollegin und liebschaft kim wexler entfremden wird (ganz zauberhaft übrigens gespielt von rhea seehorn). kim ist, wie mike, eine der wenigen personen in der serie, die noch alle beisammen haben und durch und durch ehrlich, loyal und zuverlässig ist.

jedenfalls hab ich diese folge wieder sehr gerne gesehen und gebe wieder vier punkte. ich bin ziemlich sicher es kommen in dieser staffel noch folgen, die fünf punkte verdienen.

(auf netflix gesehen)

black mirror s01e01 (the national anthem)

felix schwenzel, , in gesehen    

black mirror ist eine britische science-fiction-serie, die im dezember 2011 erstmals in grossbritanien ausgestrahlt wurde. allerdings spielt die erste folge nicht wirklich in der zukunft, sondern im jetzt. das „verdammte“ internet (zitat des fiktiven britischen premierministers michael callow) funktioniert in der ersten folge bereits so wie heute, nämlich als hocheffektive brutzelle von kontrollverlust. diese folge, deren geschichte nach 43 minuten spielzeit einen abschluss findet, zeigt einen möglichen umgang mit diesem kontrollverlust. zumindest ist das eine interpretationsweise.

ohne zu viel über die erste folge zu verraten, kann man die geschichte kurz mit den worten der wikipedia zusammenfassen (den wikipedia-link nicht klicken, dort herrscht spoiler-alarm):

Der Premierminister Großbritanniens, Michael Callow, [gerät in ein Dilema], als die Prinzessin Susannah […], entführt wird. Als Bedingung für die Freilassung, wird vom Premierminister Sex mit einem Schwein im nationalen Fernsehen gefordert.

was diese erste folge wirklich gut hinbekommt, vor allem wenn man bedenkt, dass sie bereits vier jahre alt ist, ist eindringlich zu zeigen, welche folgen das internet auf machtmechanismen hat. durch die grenzenlosigkeit und relative unkontrollierbarkeit des internets — und folglich auch der medien, die in den sog des netzes geraten — enstehen nicht nur machtverschiebungen, sondern auch neue (andere) öffentlichkeiten und meinungsbildungsstrukturen, die mit herkömmlichen instrumentarien nicht mehr einfach zu kontrollieren sind. aber mit angepassten werkzeugen dann eben doch, auch wenn das mitunter mit hohen kosten verbunden ist.

diese folge von black mirror ist ein wirklich interessantes, hervorragend dargestelltes gedankenexperiment, das mich sehr zum nachdenken anregte. ganz besonders interessant sind die bezüge zur medien- und wahrnehmungskrise, von der zur zeit ja so viele reden. auch wenn es überinterpretiert erscheinen mag, gibt es auch einen (indirekten) bezug zu donald trump, für den ich ein bisschen ausholen muss. gerade heute habe ich nämlich dieses video von ezra klein gesehen (bei stefan niggemeier gefunden), in dem er unter anderem sagt, dass donald trump jeder sinn für scham fehlt:

etwas ausführlicher hat ezra klein dazu auf vox geschrieben:

Trump’s other gift — the one that gets less attention but is perhaps more important — is his complete lack of shame. It’s easy to underestimate how important shame is in American politics. But shame is our most powerful restraint on politicians who would find success through demagoguery. Most people feel shame when they’re exposed as liars, when they’re seen as uninformed, when their behavior is thought cruel, when respected figures in their party condemn their actions, when experts dismiss their proposals, when they are mocked and booed and protested.

Trump doesn’t. He has the reality television star’s ability to operate entirely without shame, and that permits him to operate entirely without restraint. It is the single scariest facet of his personality. It is the one that allows him to go where others won’t, to say what others can’t, to do what others wouldn’t.

wie gesagt, der vergleich zur ersten folge black mirror ist möglicherweise etwas weit hergeholt, aber in dieser folge geht es eben auch ums thema scham und dass die überwindung von scham eines der werkzeuge ist, mit dem mächtige, trotz kontrollverlust, ihre macht ausbauen oder festigen können.

die erzählweise und inszenierung von black mirror ist nicht besonders fesselnd. ich habe nach zwanzig minuten eine kurze pause eingelegt, um unseren neuen drucker zu installieren und konfigurieren*, aber sobald die geschichte zuende erzählt war, schlug sie wie eine bombe in meinem kopf ein. nicht die inszenierung ist krass, sondern die geschichte. das ist sehr vielversprechend für die künftigen folgen, auf die ich jetzt, nach dieser eröffnung, wirklich gespannt bin. vom hörensagen weiss ich, dass diese erste folge eine der schwächeren der serie sein soll — auch das erscheint mir sehr vielversprechend.

die inszenierung der geschichte erinnerte mich übrigens in weiten teilen an mario sixtus’ operation naked, auch wenn sixtus’ film formal sehr viel konsequenter war. auch black mirror (zumindest diese folge) wird zum grossen teil von nachrichtenmenschen erzählt, auch black mirror zeigt ereignisse, die derzeit sowohl unvorstellbar, als auch vorstellbar sind.

ich gebe 5 sterne, weil mich diese folge sehr beeindruckt hat, trotz einiger, kleinerer inszenatorischer schwächen und gelegentlicher unerträglichkeit. und ich bin gespannt auf die weiteren folgen und hoffentlich genauso klug erzählten geschichten.

(unter anderem auf netflix deutschland zu sehen, trailer der ersten staffel)

* * *

*) erstaunlich was drucker für 140 euro kaufpreis heutzutage alles können. und damit meine ich noch nichtmal die fähigkeit doppelseitig zu drucken, scanvorlagen selbsttätig einzuziehen und druckaufträge von handies anzunehmen, besonders beeindruckt bin ich von der fähigkeit des neuen druckers, scans direkt (als PDF) auf ein netzwerklaufwerk zu speichern.

the good wife s07e15 („targets“)

felix schwenzel, , in gesehen    

irre komplizierte folge. ie NSA spielt wieder mit, die verrückte anwältin auch (carrie preston als elsbeth tascioni) und alicia nimmt an einem geheimen treffen des justizministeriums teil, um die drohnen-ermordung eines amerikanischen staatsbürgers juristisch zu rechtfertigen. ausserdem ficken alicia und jason.

fast alle stränge der geschichte bleiben am ende der folge offen und am ende sehen wir einen symbolkräftigen clip von einem kollabierenden eisberg. mir gefiel diese folge eigentlich wieder ganz gut, auch wenn sie unterm strich einen tacken zu konfus und verwirrend für meinen geschmack war.

sendung mit der maus vom 21. februar 2016

felix schwenzel, , in gesehen    

armin maiwald zeigt, wie in eschweiler ein hubschrauberlandeplatz auf dem dach des st.-antonius-hospitals gebaut wurde. dazu gibt es auf den seiten des krankenhauses auch ein bautagebuch.

willi wiberg hat auch einen hubschrauber gebaut, in der welt der phantasie. manche der gezeichneten geschichten finde ich in der sendung mit der maus ja ganz amüsant. die von willi wiberg und seinem vater eher nicht. obwohl es bemerkenswert ist, dass der vater von willi wiberg raucht (pfeife). rauchen im kinderfernsehen — respekt dafür!

ausserdem zeigte armin maiwald in einem älteren beitrag nochmal, wie sägen funktionieren. die schränkung der sägeblätter ist (natürlich) entscheidend. bei shaun das schaf gabs auch baumassnahmen und anspielungen an mission impossible. war eher mittelinteressant alles.

(auf wdrmaus.de gesehen)

berlin, 21. februar 2016

felix schwenzel, , in gesehen    

berlin, 21. februar 2016

schottischer regen in berlin! es tröpfelte den ganzen tag, so dass unter offenem himmel das smartfone unleserlich wird, weil die tropfen die pixel zu einem bunten, expressionistischem allerlei verwandeln, man aber beim laufen durch den niesel nicht nass wird.

durch diesen schottischen regen zu laufen, ist so angenehm wie vor dem nebelschwadengenerator in der gemüseabteilung eines supermarkts zu stehen. der niesel kühlt, man kann sich zügig bewegen. die obdachlosen wirken bei diesem wetter aber noch trosloser als sonst, weil sie sich in überdachte, noch düsterer als der rest der stadt wirkende bereiche zurückziehen und vergeblich auf das ende des niesels warten. sonst hält der regen aber fast niemanden davon ab, das zu tun was er oder sie ohnehin tun würde. schottischen regen kann es von mir aus jeden tag geben.

(wetterrezensionsidee von the awl)

the tonight show starring jimmy fallon vom 19. februar 2016

felix schwenzel, , in gesehen    

jimmy fallon ist eine gute-laune-maschine, der ich weder die zu dick aufgetragene gute laune übelnehmen kann, noch kann ich deren authentizität bezweifeln. auch in dieser show springt er mehrfach auf um sich übermässig zu freuen. allein deshalb macht die sendung spass.

angeguckt hab ich mir die sendung weil bryan cranston als gast eingeladen war. aber auch vorher, der stand-up und die thank you notes und die kleinen witzchen, waren alle sehr OK. sehr schön der clip, den man in einer langen version auch auf youtube (bzw. buzzfeed) sehen kann, von einer 110 jahrigen frau, die im fernsehinterview angibt, dass sie sehr gerne schläft und sich „not one bit“ auf ihre geburtstagsparty freut. auf youtube muss man freilich auf fallons gekicher verzichten, was den clip nur halb so lustig macht.

auch fallons sidekick, steve wiggins, zeigte in dieser sendung dass er nicht nur doof rumstehen kann, sondern auch vorzüglich morgan freeman imitieren kann. überhaupt, es ist ein vergnügen sich diese anhäufung von talent anzusehen, die diese sendung im vordergrund und hintergrund auffährt. ein witz aus meinem lieblingssegment, den thank you notes, bieb mir in erinnerung, auch wenn er aufgeschrieben nur halb so witzig, wie in der sendung rüberkommt: bei den platischen chirurgen bedankte sich jimmy fallon dafür, dass sie es schaffen, jeden 10 jahre überraschter aussehen lassen.

es ist enorm faszinierend, dass fallon sich in seiner sendung ständig mit wasser bespritzen lässt oder (später) mit bryan cranston in ein schaumbad steigt und so im laufe der sendung mindestens zwei anzüge ruiniert. das gespräch mit cranston war kein besonderes highlight, aber auch nicht langweilig, aber der gag mit dem schaumbad war nicht schlecht.

die zweite gästin war demi lovato, die sehr sympathisch und jung wirkt und bei der sich jimmy fallon wieder nicht einkriegen konnte und sie mit komplimenten überhäufte. sehr schön wieder das musical impression wheel, in dem fallon und seine gäste musiker und musikstile nachmachen müssen. fallon gab sich nach dem dritten versuch von demi lovato geschlagen und überschlug sich wieder mit euphorie.

youtube-video
youtube

vinyl s01e01 (pilot)

felix schwenzel, , in gesehen    

ich fands grässlich. der pilot ist spielfilm-lang (zwei stunden) und nach ungefähr einer stunde hab ich den scheiss nicht mehr ausgehalten. mir macht es in der regel nicht viel aus, wenn ich der geschichte einer serie nicht folgen kann, aber bei vinyl konnte ich nicht nur der geschichte nicht folgen, ich hatte auch den eindruck, dass gar keine geschichte erzählt wird, sondern nur eine stimmung etabliert werden sollte. visuell klappte das ganz gut, die siebziger jahre, mit all ihren grausamen klamotten, frisuren und koteletten leben in der serie in aller brutalität wieder auf, auch wenn die kulissen mich ziemlich oft an die sesamstrasse erinnert haben.

in vinyl ist alles hochemotional. schon in der ersten szene stöhnt und ächzt bobby cannavale (als richie finestra), aus keinem ersichtlichen grund, 15 minuten in seinem in der sesamstrasse geparkten auto. irgendwann hebt er den telefonhörer seines wählscheibenautotelefons ab und fängt an noch stärker zu ächzen und zu stöhnen. die restliche dreiviertel stunde habe ich mir grässlich angezogene und friserte menschen angesehen, die entweder singen, schreien, ficken, koksen, kiffen oder — das ist ein durchgängiges motiv der serie — grabschen und tätscheln. es vergehen keine 5 minuten der serie, in denen nicht ein mann irgendwelche als unterwürfig und blöd dargestellten frauen angrabscht oder anbaggert.

es gibt zwar auch eine (mittel) starke frauenrolle (ziemlich gut: juno temple als jamie vine), die im laufe der serie sicherlich noch zu einem zentralen charakter aufgebaut werden wird, aber in dieser folge einfach „das sandwich-girl“ genannt wird. vielleicht war das grabschen und konsequente sexualisieren und obejktifizieren von frauen in den 70ern noch gang und gäbe, aber die konzentration der serie darauf nervt tierisch.

apropos nerven. ich habe in den vielen jahren meines medienkonsums gelernt, dass man um filme oder serien, in denen zeitlupen zur betonung und emotionalisierung der handlung exzessiv eingesetzt werden, einen grossen bogen machen sollte. in dieser hinsicht schrillten bei vinyl ständig meine alarmglocken.

schauspielerisch ist vinyl teilweise ziemlich gut geraten. wie oben erwähnt, gefällt mir das beiläufige und wache spiel von juno temple sehr, james jagger, der sohn von mick jagger, spielt auch gut, aber ein paar nebenrollen, und leider auch bobby cannavale, tragen etwas dick auf.

am anfang der folge trat eine band auf, deren sänger dem jungen mick jagger erstaunlich ähnlich sah, vor allem wegen dem etwas irritierendem riesigen jagger-mund und schlabberlippen. das war aber jemand anders.

ich kann mir gut vorstellen, dass es einige gibt, denen diese serie gefallen könnte. ich kann damit nichts anfangen. das thema interessiert mich nicht, die umsetzung überzeugt mich nicht und ich verstehe die motivation keiner einzigen der aufgetretenen figuren. die erzählweise erscheint irre beliebig, zwischen den willkürlich ausgesuchten szenen, sind hin und wieder musikstücke wie werbeclips eingeflochten — ohne erkennbaren bezug zur handlung. wie gesagt, knapp 60 minuten habe ich unter schmerzen durchgehalten, dann musste ich abschalten. ich hatte da schon so ne ahnung.

* * *

johannes kuhn hat die serie gefallen (er hat auch den trailer eingebunden), andrian kreye hats auch nicht gefallen, er hat aber hoffnung, dass sich die serie nach dem piloten noch fängt. ich nicht. die zweite staffel ist übrigens schon gesetzt.

modern family s07e13 (thunk in the trunk)

felix schwenzel, , in gesehen    

möglicherweise war ich auch etwas unaufmerksam, aber die folge fühlte sich nicht rund an. ich musste ein paar mal lachen, rund um phils neues hoverboard liessen sich offensichtlich ein paar gute gags schreiben, und rund um die untermieter von cam and mitch ebenso. neben den paar lachern ist dann aber so gut wie gar nichts hängengeblieben.