der überschrift ist eigentlich nichts hinzuzufügen. ausser das der artikel gut verständlich ist und das was die überschrift verspricht zu erklären auch ansatzweise einlöst.
falk steiner über tilo jungs auftritte in der bundespresseferenz:
Tilo Jung nervt manche Kollegen, weil er keine Ahnung hat und zu faul ist zur Vorbereitung. Die Pressefreiheit ist derzeit weder dadurch noch durch Tilos Fragen gefährdet.
tilo jung gefällt der text von falk steiner, bis auf das tl;dr das ich hier zitiert habe.
der kiezneurotiker über bücher die er gerade liest und über spreeblick:
FiL - Pullern im Stehen: Die Geschichte meiner Jugend
Eine Empfehlung bei FluxFM-Spreeblick. Jetzt weiß ich, warum das Blog Spreeblick so skandalös nachgelassen hat, denn offenbar fließt die ganze Energie in die durchaus hörenswerte Radiosendung. Das Interview hat mich geflasht, ich will das Buch lesen. Bei Interesse: Die Sendung gibt es hier als Podcast. Lohnt sich.
ich fand die sendung auch super. fil sowieso. und die ersten 12% des fil-buchs sind auch super.
ist schon ein paar jahre alt, die doku, aber ich fand sie, als ich sie vor zwei oder drei jahren gesehen habe, sehr sehenswert und auch ziemlich erschütternd:
Der Datenaustausch zwischen Behörden ist ein Problem. In Deutschland gilt das sogenannte Trennungsgebot. Das fordert, dass nur die Polizei Zwangsmaßnahmen wie beispielsweise Verhaftungen vornehmen darf. Sie muss dabei offen vorgehen und sich von Staatsanwaltschaften beaufsichtigen lassen. Und es fordert, dass nur die Geheimdienste heimlich Informationen sammeln und verdeckt agieren dürfen. Beides soll voneinander getrennt sein, damit es nie wieder eine Geheimpolizei gibt, die aufgrund von Gerüchten und Verdächtigungen Menschen einsperrt. Dieses Trennungsgebot wurde schon oft aufgeweicht, zum Beispiel durch die gemeinsamen Zentren für Terrorismus, Internetkriminalität oder illegale Einwanderung, in denen alle Dienste an einem Tisch sitzen.
stimmt leider alles, was maik klotz da geschrieben hat. auch das:
Und jetzt kommt Apple Pay. Euer Hoffnungsträger. Apple wird den Weg ebnen, so die Hoffnung. Wird Apple auch, aber nur für sich. Und: Apple Pay hat für den Kunden auch keinen Mehrwert. Apple Pay ist ein Mehrwert des iPhones. Das war euer Denkfehler, in dem ihr nach Mehrwerten für mobiles Bezahlen gesucht habt. Aber es ist genau umgekehrt: Apple Pay ist ein Mehrwert des iPhones, so wie iMessage oder Passbook auch Mehrwerte sind. Ein Feature - nicht das Produkt.
gleich am anfang dieses interviews mit kara swisher (abschrift hier) sagt obama auf die frage, ob netzwerk-angriffe wie der auf sony „acts of war“ seien:
Whenever a criminal act like that is state sponsored, it’s a problem.
leider hat er nicht gesagt, dass lediglich staatlich subventionierte kriminelle aktivitäten die nicht von den USA und deren verbündeten ausgehen ein problem sind. denn kriminelle aktivitäten von geheimdiensten scheinen ja für die us-regierung kein problem zu sein.
dankenswerter weise hakt kara swisher genau dazu später nach und erfreulicher weise antwortet obama hier auch relativ gerade heraus, dass sich die grenzen zwischen offensiven und defensiven taktiken der amerikanischen dienste nicht immer klar erkennen lassen. ich will aber gar nicht weiter auf details dieses sehens- oder lesenswerten interviews eingehen. das hat mike masnick sehr detailiert gemacht. was ich aber noch kurz anmerken möchte, ist das wirklich hohe niveau des interviews auf beiden seiten. kara swisher fragt spitz und präzise, aber ohne aggressivität (und auch ohne lächeln), obama antwortet wohl-formuliert, ohne all zu viele ausweicherei und wischiwaschi-bullshit rhetorik. er ist offensichtlich bestens vorbereitet, gibt aber lücken bei der strategiefindung, bzw. politischen bewertung zu. beim zusehen fiel mir auf, dass die qualität des dialogs aaron sorkin vor neid erblassen lassen müsste.
Nachdem sich bis Mitte der 20er Jahre aufgrund zahlreicher Verkehrstoter die öffentliche Meinung gegen das Auto gewendet hatte und nach zuvor stetigen Zuwächsen gar die Verkäufe einbrachen, entwarfen frühe Automobil-Lobbyisten eine PR-Kampagne, in der Fußgänger als hinterwäldlerische Trottel dargestellt wurden, als Jaywalker, selbst schuld daran, nicht mit dem modernen Straßenverkehr klarzukommen. Die Presse, abhängig von ihren Anzeigen, schlug sich auf die Seite der Autoindustrie. Anfang der 30er Jahre war der Streit um die Straße für die einflusslosen Fußgänger verloren.
bei kai biermann gefunden, der dazu folgendes geschrieben hat:
Amazon ist scheiße? Vielleicht, sagt ein kleiner Buchverlag. Aber die kleinen Buchhändler sind’s auch. Tragen kaum Risiko und tun trotzdem nicht viel. Und Amazon bezahlt wenigstens pünktlich. Und bestellt auf Vorrat. Und bietet alles an. Interessanter Text von Manuela Thieme, die lange „Das Magazin“ geleitet hat.
sehr langes, sorgfältiges stück um die frage: hat der fox newsman bill o’reilly in seinen heldengeschichten vom krieg, ähnlich wie brian williams, übertrieben oder gar gelogen?
ganz abgesehen von diesen einzelnen fällen: ich glaube was in dieser zeit eine der wichtigsten eigenschaften von journalisten publizisten (also auch bloggern, pr-leuten oder allgemein autoren) sein sollte ist bescheidenheit. self-depreciation, statt self-praise.
Kendricks Online-Präsenz wirkt authentisch. Könnte dies eine Taktik sein, um ihren Fans zu zeigen, wie normal sie ist? „Manchmal vielleicht...,“ sie hält inne. „Ich fände es unehrlich, die Welt in dem Glauben zu lassen, meine Furze röchen nach Lavendel oder so,“ sagt sie achselzuckend.
das habe ich natürlich nur wegen der überschrift von dlisted.com verlinkt.
das hätte der artikel sein können, den johnny haeusler in die wired.de geschrieben haben könnte, statt der etwas simplifizierten forderung an verlage, ihre websites zu schliessen. das hätte natürlich auch meine replik auf johnnys kolumne gewesen sein können, statt ihn mit metaphern zu bewerfen. aber da weder ich noch johnny publikumsentwickler bei der @nytimes oder sozialführer bei @AOL, der huffpo oder bloomberg sind oder waren, so wie es mat yurow war und ist, hat es eben mat yurow selbst ins medium.com geschrieben.
aber spass beiseite, ich glaube mat yurow hat sehr recht damit, dass publizierende und verlage jetzt ihren itunes-moment haben und dass wir es alles versauen werden (und nicht herausfinden werden wie man mit journalismus schreiben langfristig und vorhersehbar geld verdienen wird). /via
langes, aber harmloses jonathan ive portrait. das beste daran ist beinahe die von dan lyons konstruierte kontroverse über das fortbewegungsmittel von ive, über die sich nick heer hier sehr doll aufregt. statt auf lyons artikel echauffage zu linken, linkt nick heer auf einen fahrradfahrenden hund.
interessant wie sehr man sich über egale sachen aufregen oder sinnlos streiten kann. im mittelalter sollen gelehrte ja angeblich darüber gestritten haben wie viele engel auf einer stecknadelspitze platz haben. in der kommentarspalte unter diesem artikel geht es ähnlich zu.
sebastian heiser über seine zeit bei der süddeutschen zeitung, bei der er einen teil der „sonderseiten“ gefüllt hat:
Ich finde meine Arbeit abstoßend und amoralisch. Und ich bin unglaublich wütend auf die Süddeutsche Zeitung, dass sie mir mein Idealbild vom Journalismus zerstört hat. Und dass sie ihre Leser betrügt und verkauft. So etwas sollte in keiner Zeitung passieren. So etwas sollte in der Zeitung stehen! Oder? Ich kaufe mir ein Aufnahmegerät. Die Zeitung meiner Träume wird zum Zielobjekt einer Recherche.
der artikel ist weniger reisserisch als die überschrift vermuten lässt, dafür sehr ichig. hab ich aber trotzdem oder gerade deshalb gerne gelesen.
abgesehen davon ist das problem mit anzeigenkundenfreundlichen sonderseiten natürlich nicht sz-exklusiv. es geht um die jahrhundertealte frage wie sich journalismus finanziert und welche linien dabei an- oder überschritten werden.
bernd dörries erklärt den kölner karneval — und auch ein bisschen köln.
Die großen Büttenredner bekommen für einen Auftritt wohl bis zu 1000 Euro. Und wir sind bei der ganzen Industrie, die hinter dem Kölner Karneval steht: Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group hat für Köln 460 Millionen Euro Umsatz pro Jahr errechnet und 5000 Arbeitsplätze. Köln hat eine Million Einwohner - allein für den kommenden Rosenmontag am 16. Februar rechnet das Kölner Festkomitee mit mindestens ebenso vielen Besuchern.
smilla dankert hat am donnerstag (weiberfastnacht) fotos gemacht.
Ungefähr 60 Menschen habe ich auf meinem Spaziergang durch den Irrsinn (sehr viele Leute überall, Alkohol spielt eine Rolle) angesprochen und fotografiert. Da tun Notizen Not; worin in diesem Fall leider ein doppelter Wortsinn liegt.
Am späten Abend hat sich nämlich herausgestellt, dass sämtliche Erinnerungs-Aufsager im technischen Nirwana verloren gegangen sind. Namen, Kostümgeschichten, Kurzinterviews - alles weg.
aber die fotos sind sogar für karnevalsdooffinder wie mich sehr schön.
mir erscheinen die texte von sibylle berg meisten sehr rätselhaft und oft unausgegoren. wobei ich vermute, dass ersteres mit letzterem zu tun haben könnte. aus unerfindlichen gründen verstehe ich diesen text ganz gut, obwohl er auch unausgegoren ist.
nach dem betrachten dieses bildes habe ich mir den wikipedia-eintrag von laurel und hardy angesehen, in dem von einem frühen beispiel ihres stils gesprochen wird, dem kurzfilm Big Business von 1929. den gibts (natürlich) auch auf youtube.
dokumentarfilm über bobby liebling der fast 40 jahre heroinsüchtig war, 22 jahre crack geraucht hat und ein comeback versucht.
Als er die Chance auf ein Come-back bekommt, nimmt er alle Kraft zusammen und versucht seine Energie wieder in richtige Bahnen zu lenken. Mit Hilfe seiner Freundin und seines Managers, die ihm im Kampf gegen die Sucht beistehen, versucht er seine Dämonen zu besiegen und wieder Musik zu machen. Dabei begleiteten ihn über drei Jahre lang die Dokumentarfilmer Don Argott und Demian Fenton und schnitten anschließend in „Last Days here“ ein sehr berührendes Porträt über Bobby Liebling zusammen.
der film ist beinahe so spannend wie breaking bad, man weiss bis kurz vor ende nicht wie es ausgehen wird. zu sehen in der zdf-mediathek wenn man flash hat. wenn man kein flash hat, kann man diesen link in seinen vlc-player füttern.
Es ist ein Paradoxon: Facebook, Google und Co wollen mich mit Daten möglichst genau erfassen. Doch ihr Geld verdienen sie damit, mich möglichst ungenau zu kennen. Sonst könnte man mir ja nichts verkaufen. Über mein Datenprofil wird ein Weichzeichner gelegt, der mich unkenntlich macht. Ob privat-kommerziell oder staatlich: Die Technik mag big data sein, das Geschäftsmodell ist aber bad data.
die c’t hat zusammen mit dem ADAC der eletronik in bestimmten BMW-modellen auf den zahn gefühlt. der von der c’t vermittelte „Sicherheitsexperte“ fand dabei mehrer gravierende sicherheitslücken, die aber wohl mittlerweile behoben sind.
Ein besonderes Highlight ist dabei sicherlich das an einer Stelle äußerst hilfsbereite Steuergerät. Waren fast alle Hindernisse für den Einbruch aus dem Weg geräumt, klappte der noch nicht, weil in der Nachricht des Hackers an das Auto die Fahrgestellnummer des angegriffenen BMW fehlte. Doch anstatt die Kommunikation nun abzubrechen, antwortete die Steuerungsbox mit einer Fehlermeldung - als Absender eingetragen: die vermisste Fahrgestellnummer. Damit klappte der zweite Versuch.
Äußerst problematisch ist außerdem, dass in allen Fahrzeugen mit ConnectedDrive die gleichen symmetrischen Schlüssel für die kryptographischen Funktionen verwendet werden. Die müssen also nur einmal abgegriffen werden und funktionieren dann auch bei anderen Autos.
was elon musk da in sachen solarenergie und stromakkumulation plant hört sich sehr folgerichtig und spannend an und sollte klassische energieversorger (utilities) in der tat aufschrecken.
Musk, who starts to look less like a carmaker and more like the architect of a vertically integrated energy company, with SolarCity making solar panels that send power to Tesla batteries, both in the home and on the road.
“They’re not just carmakers,” Manghani says. “They’re part of the electricity network. At least folks in the energy industry are very well aware of Tesla as a battery maker.”
dieses interview mit raymond cruz, der in den beiden ersten staffeln breaking bad den drogenhändler tuco spielt, enthält ein paar spoiler der zweiten folge better call saul. deshalb, vor dem lesen unbedingt auf netflix better call saul gucken. better call saul ist übrigens grund genug sich ein netflix-konto anzulegen, wenn ich das richtig verstanden habe, läuft das da sogar in bekackter synchronfassung. ansonsten, in den worten von raymond cruz:
das wirft kein gutes licht auf vice, wo man nach dem „leaken“ von geodaten mit dem aufenthaltsort des damals flüchtigen john mcafee aufklärung versprach, aber bis heute nicht geliefert hat:
Two years ago, Vice pledged to get to the bottom of a disastrous journalistic mistake. It never did, and blame for the snafu has trailed a veteran war photographer into some of the most dangerous places in the world.
don dahlmann über datensammelei und viele ungeklärte fragen:
Wenn das System einmal installiert ist, lässt es sich nicht mehr abstellen. Egal ob man Smartphone Verächter und Internet-Abstinenzler sein mag - sobald man in einem Auto mit eCall sitzt, wird man getrackt. Da hilft Daten-Phobikern nur noch der Kauf eines Oldtimers. Am besten aus den 70er Jahren.
kontrollverlust überall. auch wenn man einen weiten bogen ums internet oder smartfones macht. oder um es mit michael seemanns worten auszudrücken:
Es gibt kein analoges Leben mehr im Digitalen. Wer Teil der Welt ist, wird Teil des Internets sein.
bei dieser sendung habe ich mehrfach fremdscham empfunden, der standup war sehr holprig und der gast wurde mehrfach „horny“. trotzdem waren ein paar gute gags drin und über die polarkleidung des gasts kann ich mich wahrscheinlich noch tagelang beömmeln.
reeves wiedeman über die herstellung und transformation der new york times. lang und lesenswert wie die sonntagsausgabe der new york times.
Not once did Robertson bother to tell the reader that the “group of men," that the “mob," that the “soda-drinking spectators" were white. It's almost as if the always cautious Times was not completely sure of who committed the lynchings and was waiting for officials to come along from 1910 and 1922 and confirm their racial identity.
In addition, though the incredibly detailed report by the Montgomery, Alabama-based Equal Justice Initiative used the words “white terrorism" over and over to describe the effect of the lynchings on America and the Black community, the Times went out of its way to avoid that language, instead calling them “racial terror lynchings."
mit diesem absatz fängt die studie des EJI an:
he United States. Lynchings were violent and public acts of torture that traumatized black people throughout the country and were largely tolerated by state and federal officials. These lynchings were terrorism. “Terror lynchings" peaked between 1880 and 1940 and claimed the lives of African American men, women, and children who were forced to endure the fear, humiliation, and barbarity of this widespread phenomenon unaided.
david tran, ein vietnamese der eine thailändische chilisosse in los angeles herstellt und damit de-fakto die klassische sriracha-sosse (neu) erfand, unternimmt nichts gegen plagiateure. er hat sich weder seinen markennamen schützen lassen, noch spielt er mit dem gedanken nachahmer juristisch zu belangen. er sieht nachahmung als werbung für seine sosse -- und der erfolg seiner firma scheint ihm mehr als recht zu geben. im „sriracha-film“ (auf vimeo zu kaufen) oder in diesem blick in die fabrik kann man david tran in all seiner bescheidenheit sehen: „ein rezept? ach. es gibt kein rezept. das können sie selbst machen: frische chilis, essig, so sauer sie möchten, salz, zucker, knoblauch.“
theresa bäuerlein spricht mit „alex“, der zwanzig jahre lang eine bekannte figur in der rechtsextremen szene war. sehr langes, sehr erhellendes interview.
einerseits ist die big-bang-theorie wie ein sack reis in china (big-bag-theory): eher nicht von belang für unseren alltag. andererseits versucht sie zu erklären wo wir, wo die welt herkommt. das interessiert uns irgendwie ja alle. erklären kann sie das aber (mathematisch) nur bis zu einem moment kurz nach dem urknall. was davor war, eine singularität, ist genauso unverständlich und abstrakt wie alles andere, was das universum versucht zu beschreiben oder zu erklären. im prinzip könnten wir uns diese singularität auch als unendlich dichtes, punktförmiges spagettimonster vorstellen.
in diesem artikel wird jetzt ein neues mathematisches modell beschrieben, das singularitäten links liegen lässt und unter anderem schlussfolgert, dass das universum mit spagettisossenkondensat gefüllt ist, das, wenn ich es richtig verstanden habe, bereits einstein und bose postuliert haben.
Wieso auch immer, was zählt, ist dass beim Karneval jedes Jahr der Zusammenhalt der Menschen gefeiert wird, dass Neuankömmlinge herzlich aufgenommen werden und dass sich für eine paar Tage alle einig sind, am schönste Fleckcher zu sein.
ich verstehe den karneval ganz gut, hab ihn in und um meine pubertät auch ein paar mal mitgemacht, kann aber mit meiner ausgeprägten menschenauflauf-, pathos- und euphorieallergie persönlich wenig damit anfangen. aber: jede jeck ist anders.
Jimmy Fallon is the most versatile talk-show host since Steve Allen. There's just one thing this talk-show host is not very good at: talking.
Watching and listening to Fallon interview a guest is simply more painful and awkward than every conversation that ever took place between Kevin Arnold and Winnie Cooper. Everything a guest has ever done, including the film, TV show or album he or she is there to promote, is either “amazing" or “awesome." Usually, both. A Fallon interview is like watching a tennis match with all aces. There are no rallies, no service returns back across the net. There is no honest to goodness badinage.
stimmt natürlich nur zum teil, manche gespräche von jimmy fallon mit seinen gästen sind durchaus auch „amazing“ oder „awesome“.
aber spass beiseite. der artikel arbeitet die schwächen die fallon, neben all seinen unbestreitbaren stärken, hat ganz gut raus und kommt zu einem ziemlich guten schlusssatz, den man aber im kontext lesen sollte.
der telegraph über die (kurze) geschichte von youtube. sehr gründlich recherchiert und breit ausgewalzt. hier ist was harry wallop über werbung auf youtube sagt:
Bizarrely, considering our supposed shortening attention spans, adverts on YouTube are longer - the 30 second TV spot has morphed into a three minute online film, with some brands, such as John Lewis and Sainsbury's, hosting lavish dinners to celebrate its unveiling. The TV ad has, in effect, become a trailer for the longer online version. In some instances brands, such as Evian, make adverts exclusively for the internet.
“I don't have any specific plans," Mr. Stewart said, addressing the camera at the end of his show, at times seeming close to tears. “Got a lot of ideas. I got a lot of things in my head. I'm going to have dinner on a school night with my family, who I have heard from multiple sources are lovely people."
so sehr ich das sitzfleisch von david letterman bewundere, der seine show, glaube ich, nach 30 jahren verlässt, bewundere ich auch, dass jon stewart (oder auch craig ferguson) auf dem vermeintlichen höhepunkt ihrer karrieren nochmal etwas ganz neues probieren wollen.
robert glashüttner über den wiener geräuschmacher mario wienerroither und seine sehr witzigen musiklosen videos. mario wienerroithers youtubekanal findet sich hier.
in frankreich können behörden jetzt ohne lästige gerichtsbeschlüsse websites sperren:
That's the unfortunate irony of the Charlie Hebdo attack: an effort to silence a magazine which has since become an idol for free speech has led France and the United Kingdom to propose or introduce laws that limit speech through direct censorship and intimidation.
die meinungsfreiheit lässt sich nach meinung vieler regierungen offenbar nur durch einschränkungen der meinungsfreiheit verteidigen. und eins plus eins ist drei.
james robinson über t.j. miller, der in silicon valley erlich bachman spielt (sehr witzig) und kürzlich die crunchies awards moderiert hat (nicht witzig).
Hallo, mein Name ist Paul Bühre, und ich werde Sie heute durch den für Eltern und Außenstehende vollkommen unverständlichen Alltag eines Schülers der Klassenstufe neun auf einem herkömmlichen Gymnasium im Zeitalter des Internets führen. Dies ist das wahrscheinlich erste und letzte Mal, dass Ihnen ein derartiger Text vor die Augen kommt, also passen Sie gut auf.
das hat paul bühre vor ungefähr einem jahr in die zeit geschrieben und es liest sich ziemlich amüsant und auch ein bisschen erhellend, wenn man mal ein pubertierender junge war und vergesslich ist. mittlerweile hat paul bühre ein buch geschrieben das „Teenie Leaks: Was wir wirklich denken (wenn wir nichts sagen)“ heisst und den folgenden klappentext hat:
Konsumorientiert, pornoverdorben und jederzeit bereit, das Geschenk von Oma gegen Gras oder Wodka-Energy einzutauschen? Bisher kennen wir den Pubertätsalltag hauptsächlich aus der Sicht von verunsicherten Eltern, überlasteten Lehrern oder gar Familientherapeuten. Jetzt gewährt erstmals ein 15-Jähriger Einblick in das, was ihm und seiner Generation wichtig ist. Er erzählt von Computerspielen, Unterhosenmoden, Mädchenkleidung, Schüleraustausch, Verliebtsein in Zeiten des Internets und diesen Momenten, in denen alles zu viel wird. Und von Eltern, die ständig nur das Beste wollen, aber damit genau das Gegenteil erreichen.
Blog- und Twitter-Kollege Jürgen Geuter hat vor kurzem an der Universität Vechta den Vortrag »Edward Snowden starb für unsere Sünden« gehalten. In dem Vortrag gibt es einige spannende Gedanken, die ein Reinhören sehr empfehlenswert machen. Neben einer Problematisierung des religiös geprägten Hacker-Märtyrertums gibt es Hinweise auf strukturelle Probleme der Hacker-Szene wie zum Beispiel der stark ausgeprägten Meritokratie (Leistungsbezogenheit).
guter vortrag, mit ein bisschen zu viel sarkasmus und stellenweise überdosierter undifferenziertheit. aber, eine portion ccc-skepsis und distanzierte betrachtung was wir im netz so treiben und glauben, kann nicht schaden.
Ganz anders beim Spiegel: Überall Männer und dazu eine straffe Hierarchie. Ich kann mich an Montagskonferenzen in Hamburg erinnern, bei denen nicht eine einzige Frau zu Wort kam. Während ich bei der Taz für Innenpolitik zuständig gewesen war, landeten jetzt auf meinem Schreibtisch alle Themen, mit denen die Kollegen nichts anfangen konnten: Frauen, Kinder, Homosexualität, Minderheiten ...
Praktisch jede Woche also fußt Martensteins sonntägliche Tagesspiegel-Kolumne auf einer gerade zuvor ausführlich in den Medien widerlegten Falschmeldung. Was zwei Schlüsse zulässt: Entweder verfolgt er damit eine eigenwillige Strategie für irgendwas, was ich nicht durchschaue. Oder ihm geht es einfach besser als mir, weil er offenbar nicht dauernd das ganze Internet durchlesen muss. Wahrscheinlich liest er überhaupt keine Zeitung. Wahrscheinlich muss man sich Martenstein als glücklichen Mann vorstellen, der den ganzen Tag im Kreise seiner Lieben sinnvolle Dinge tut oder Sport treibt und sich gesund ernährt, was ja viel Zeit beim Kochen erfordert, und wenn er mal beim Einkaufen irgendwas aufschnappt, wie dass der Wurstverkäufer ihm sagt, er solle mal schön ein paar Schweinekoteletts kaufen, denn wer weiß, wie lange das noch geht, in England schließlich dürften die Banken jetzt ja nicht mal mehr Sparschweine verteilen wegen der Muslime, dann schreibt er zu Hause schnell eine Kolumne darüber und hat danach ganz viel Zeit, die Koteletts ordentlich zu marinieren, mit selbst herangezüchteten Kräutern, die er im Garten erntet, nachdem er die Pflänzchen noch einmal alle sanft gestreichelt hat, so viel Zeit hat er. Wie soll er denn da noch im Internet gucken, ob seine Thesen überhaupt stimmen?
leser von darm mit charme haben von den meisten hier angesprochenen dingen schonmal gehört. was aber wirklich erstaunlich ist: wie wenig wir wissen, wie vieles in der welt und unserem körper eben noch #neuland ist.
werner kochs code steckt weltweit hinter vielen email-verschlüsselungsprogrammen. aber er wird schlecht von uns allen bezahlt und ihm droht die pleite. mitte dezember schrieb werner koch den ersten hilferuf (auf den ich damals auch linkte), der aber nicht mal die hälfte der benötigten spenden einbrachte.
dank dieses artikels von julia angwin auf propublica scheint das spendenziel nun seit gestern erreicht, aber das desinteresse an verschlüsselung allgemein und speziell an diesem wichtigen projekt irritiert mich doch sehr.
auf twitter habe ich gestern vermutet, dass diese kolumne mal wieder die beste kolumne von sascha lobo sein könnte. und nicht nur weil er popper zitiert:
Denn die Blüte der Pseudoskepsis ist keine digitale, sondern eine gesellschaftliche. „Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen“, schrieb Karl Popper 1934 und verband so jedes Wissen mit dem Zweifel.
die kolumne ist deshalb besonders, weil sie etwas macht, was wenige kolumnisten machen: sauber und klug analysieren, gnadenlos differenzieren und danach nicht mit dem finger in eine bestimmte richtung zeigen, sondern in alle, auch die eigene richtung.
matthias stolz über die dorfbäckerei ritter im osten brandenburgs.
Wer durch Brandenburg fährt, der sieht nicht selten eine kleine Dorfbäckerei, und wer dort einkauft, stellt fest, dass das Brot dort sehr gut schmeckt. Meist sind diese Bäckereien kärglich eingerichtet, sodass sich der durchreisende Käufer fragt, ob sie wohl kurz vor dem Aus stehen. Einige Anrufe bei Brandenburgs Kleinbäckern ergaben, dass die meisten deshalb keinen Besuch von einem Reporter wollen, weil es ihrem Geschäft nicht gerade gut geht. In fünf von fünf Telefonaten fällt das Wort "aufgeben", nächstes Jahr, bald wahrscheinlich, in zehn Jahren, wenn man Mitte 50 sei. Auch Herr Ritter hatte erst gezögert.
wenn man sich kurz aufregen möchte: einfach den alten trick machen und die kommentare lesen. unter dem artikel vom novemer sind zwar nur drei kommentare, aber zwei davon sind total arschig.
bei mir ist die vorfreude auf aaron sorkin filme oder serien in den letzten jahren stets grösser gewesen als das vergnügen beim ansehen. newsroom war ein totaler reinfall und ne nullnummer. dieser film erzeugt wieder eine grosse vorfreude in mir, aber ich bin schon fast sicher, dass ich am ende enttäuscht sein werde.
die szene ist aus big hero 6 oder wie er in deutschland heisst: baymax - riesiges robowabohu (filmkritik von rochus wolf). ich fand den film super, und auch wenn er teilweise zu stark mit disney stereotypen gewürzt ist, enthält er alles, was ein guter film enthalten muss. humor, niedlichkeit, menschlichkeit und marvel.
wolf-dieter roth spielt geschmackspolizei und eskaliert jan böhmermanns urheberrechtsverletzung zur geschmacksverletzung:
Martin Langer ist kein Massenabmahner: Gegen Verwendung des Bilds in einem vernünftigen Zusammenhang geht er nicht vor, auch nicht auf Twitter und Facebook. Auch die TAZ-Titelseite wie oben zu sehen darf so gezeigt werden, wurde auch selbst von der TAZ in den sozialen Netzwerken verschickt.
Wenn er aber den Eindruck hat, jemand verharmlose, was damals geschehen sei, was er unter Lebensgefahr dokumentiert hat, mache sich darüber lustig, dann läßt er das ihm dafür zustehende Honorar eintreiben.
mir ist das ehrlichgesagt zu teuer, um auszuprobieren ob das stimmt was martin langer wolf-dieter roth da offenbar erzählt hat, dass er gegen urheberrechtsverletzungen nur vorgeht, wenn sie ihm respektlos erscheinen. und das mit dem geschmack ist auch so eine sache. martin langer fand meine zusammenfassung und bewertung zu seiner auseinandersetzung mit jan böhmermann offenbar so geschmack- und respektlos, dass er mich auf facebook auf die schwarze liste gesetzt hat und blockiert hat.
so wie es aussieht, könnte israels premier benjamin netanjahu bei den wahlen über pfandflschen stolpern. (offenlegung: ich bin auch schonmal über pfandflaschen gestolpert.)
ich sag ja gerne: „relevanz ist firlefanz“. das könnte man auch differenzieren, damit es präziser ist, zum beispiel: „relevanz die sich aus abrufzahlen speist ist firlefanz“ — aber das würde sich nicht mehr so schmissig anhören.
dieser artikel hat mich dazu inspiriert, mir endlich einen etwas besseren gemüsehobel zu kaufen, mit dem ich wirklich dünne scheiben schneiden kann. bald stell ich dann auch gemüsechips in der mikrowelle her.
Der neu entstehende Bund zwischen Kuratoren und Autoren (unter Ausschaltung des Mittelbaus Redaktion) sorgt zunächst für einen überaus positiven Effekt: Er führt zu einer Auflockerung der Inhalte, zu mutigen Experimenten, steilen Autorenkarrieren und einer überfälligen Kaltstellung bremsender Redaktionsbeamter. Allerdings führt er auch zu einer die Leser verwirrenden Konzeptionslosigkeit und einer redaktionellen Verwaschenheit, die Autoren-Plattformen und ihre entkernten Redaktionen oft so beliebig, gesichtslos und überfordert erscheinen lassen (ein Problem, das möglicherweise auch die Krautreporter haben).
arno frank über seine jugend und seinen vater, der von interpol gesucht wurde und mit seiner familie quer durch europa flüchtete.
Ich weiß noch, wie meine Eltern in mein Zimmer kamen, aufgeregt kichernd wie Kinder. Ich hatte schon geschlafen, sie weckten mich: Hey, Großer. Wir ziehen um. Gleich morgen! Na?
- Morgen?
- Ja, morgen früh um vier Uhr. Pack ein, was du mitnehmen willst.
- Umziehen? Wohin?
- Eigentlich wandern wir eher aus ...
tex rubinowitz hat sich ohne quellenangabe bei den umblätterern im archiv für einen sz-magazin-artikel bedient. in den kommentaren meldet er sich dann auch gleich zu wort und wenn man die kommentare gelesen hat, muss man tex rubinowitz doch gleich wieder ins herz schliessen.
We should pity their separation from the 99 per cent. But not too much - when the next crash happens, let's not use quantitative easing and the bail-out to super-charge inequality further. Pity democracy, pity people, but don't pity those with too much money.
Vor Frank alias „Krank“ war nichts sicher. In den Achtzigerjahren zog der Hüne mit seinem Schulfreund Marko Schubert durch abgelegene Ost-Berliner Klubs. Als ihnen einmal das Geld ausging, riss er kurzerhand einen Fahrkartenautomaten aus der Verankerung.
witzig: vor manchen superbowl-werbespots, zeigt youtube werbung. die witzigen superbowl-werbespots sind übrigens witzig und die pathetischen eher pathetisch.
der buchumschlag allein ist ja schon witzig und ich habe für einen moment nicht glauben wollen, dass es tatsächlich ein buch ist. isses aber, wenn auch nur 102 (geschätzte kindle-) seiten lang ist. ich habs gleich mal gekauft und werde vermutlich am 7. mai erzählen wie es war.
[…] 1 Granatapfel entkernen. Ich verwende die Klopfmethode statt der Unter-Wasser-Methode. Das geht in der Spüle fast ohne Flecken und macht schöne Geräusche. […]