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links vom 22.04.2015

felix schwenzel

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  das­fil­ter.com: Das Im­pe­ri­um schlägt zu­rück - Über »Aven­gers: Age of Ul­tron« und den neu­en Dis­ney-Grö­ßen­wahn   #

15000-zei­chen hym­ne von ji-hun kim auf den neu­en aven­gers-film, un­ter be­rück­sich­ti­gung des gi­gan­ti­schen, neu­en dis­ney-, mar­vel-, pix­ar- und star-wars-im­pe­ri­ums.

Seit ein biss­chen mehr als zwei Jah­ren also ge­hö­ren die gro­ßen Hel­den der Kind­heit Dis­ney (eine vor zehn Jah­ren un­vor­stell­ba­re und ab­sur­de Si­tua­ti­on). Und vor al­lem beim Mar­vel-Fran­chise be­müht man sich seit 2009 um eine be­son­ders kom­ple­xe Ver­qui­ckung al­ler Su­per­hel­den-Cha­rak­te­re und ih­rer Ge­schich­ten. Re­fe­ren­zen hier, An­spie­lun­gen dort. Kurz: Wer im The­ma drin blei­ben will, soll­te alle Fil­me ge­se­hen ha­ben. Auch wenn man viel­leicht gar kein Fan von Cap­tain Ame­ri­ca ist - wer et­was über die Ge­schich­te des Ge­heim­diensts S.H.I.E.L.D er­fah­ren will, muss sich auch tran­susig-pa­trio­ti­schen Mi­li­tär-Do­ping-Quatsch ge­ben kön­nen. Bin­dung ver­pflich­tet.

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  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: April 2015   #

das­nuf über ein ge­schenk­tes hals­tuch mit ei­nem QR-code.

QR-Codes spie­len in mei­nem Le­ben kaum eine Rol­le. Ich hab ein­mal ei­nen ge­scannt, da­mit ich das auch ge­macht habe. Der QR-Code kleb­te in ei­nem Schau­fens­ter ei­nes Fri­seur­la­dens ne­ben den Öff­nungs­zei­ten und führ­te auf eine mo­bil kaum les­ba­re Web­site, wel­che die Öff­nungs­zei­ten des Fri­seur­sa­lons zeig­ten.

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  thi­sis­not­porn.net: The Clin­tons   #

hil­la­ry, bill, chel­sea und do­nald clin­ton, 1984.


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  zeit­ma­ga­zin.de: Haus­schlach­tung: Wir schlach­ten ein Schwein   #

schon der zwei­te schlacht­link in­ner­halb ei­ner wo­che. die­se home-slaugh­ter-sto­ry von man­fred klimek und ja­ni­ne sten­gel ist ohne pa­thos aber sehr plas­tisch ge­schrie­ben. gut zu le­sen, auch wenn es vor al­lem ums tö­ten und fres­sen geht.

Auf dem Bau­ern­hof ist es nur in Kin­der­bü­chern schön. Auf dem Bau­ern­hof trei­ben es Hüh­ner und En­ten zwi­schen Trak­to­ren und ge­sta­pel­ten Rei­fen, auf dem Bau­ern­hof schlingt die Kat­ze eine Maus hin­un­ter und starrt da­bei un­ver­wandt in dein Ge­sicht, auf dem Bau­ern­hof frisst die Schwei­ne­mut­ter ei­nes ih­rer Fer­kel auf, das sie irr­tüm­lich er­drück­te. [...] Auf dem Bau­ern­hof ist nichts lus­tig; Bau­ern­hof und Bau­er sind mit un­se­rer von sicht­ba­rem Leid und Tod weit­ge­hend be­frei­ten Welt in­kom­pa­ti­bel. Auf dem Bau­ern­hof wird öf­fent­lich ge­stor­ben. Und es riecht streng.

/via


links vom 20.04.2015

felix schwenzel

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  hei­se.de: Big Brot­her Awards 2015: Im Wes­ten nichts Neu­es   #

Zur Stun­de wer­den in Bie­le­feld die Big Brot­her Awards ver­lie­hen. Ne­ben deut­schen Mi­nis­te­ri­en und Ge­heim­diens­ten sind dies­mal auch Preis­trä­ger US-ame­ri­ka­ni­scher Prä­gung da­bei, für die das Wort Da­ten­schutz ein Fremd­wort ist.

scha­de dass die re­dak­ti­on die­sen lo­kal­zei­tungs-an­reis­ser über den an­sons­ten gu­ten det­lef-bor­chers-ar­ti­kel ge­setzt hat. zu­mal es eben nicht nur eine doo­fe for­mu­lie­rung ist bei kul­tu­rel­len un­ter­schie­den von „fremd­spa­che“ zu re­den, son­dern vor al­lem eine bin­se: na­tür­lich ist in den USA das wort „da­ten­schutz“ ein fremd­wort. so wie „dumb­fuck“ bei uns ein fremd­wort ist.

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  der­zaun­fink.word­press.com: An­ti­lo­pen, die Lö­wen fres­sen. In elf ein­fa­chen Lek­tio­nen zum Ter­ror-Op­fer   #

die­sen ar­ti­kel hat ma­rio @six­tus am bes­ten zu­sam­men­ge­fasst:

Wie wer­de ich Mat­thi­as Ma­tus­sek? Ein Schnell­kurs: https://der­zaun­fink.word­press.com/2015/04/15/an­ti­lo­pen-die-loe­wen-fres­sen/ ...

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  re­por­ter-fo­rum.de: „Euer Elend kotzt mich an“   #

ka­rin stein­ber­ger über die 25jäh­ri­ge ma­ria lang­stroff:

Den Va­ter hat ein­mal ein Ar­beits­kol­le­ge ge­fragt, ob das sei­ne Toch­ter sei, so eine Gro­ße, Hüb­sche, mit ei­nem Frau­en­power-Schild am Rol­li. Die sei im­mer so fröh­lich. Der Va­ter sagt: „Ich weiß nicht, wie man mit so ei­ner Krank­heit so fröh­lich sein kann. Aber sie konn­te es. Da hat­te sie noch nicht so vie­le Er­fah­run­gen mit ih­ren Mit­men­schen ge­macht.“ An­de­rer­seits. „Seit wir zu ihr hin­fah­ren, ha­ben wir noch nie ge­hört: Mir geh­t's gut. Wäre ja auch ge­lo­gen.“

tol­ler text. ich hät­te ihn al­ler­dings mit die­sem zi­tat von ma­ria lang­stroff über­schrie­ben:

Be­hin­dert ist man nicht, be­hin­dert wird man.

/kraut­re­por­ter

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  www.sued­deut­sche.de: Was läuft bei Gas­ver­trä­gen, Me­di­ka­men­ten­zu­las­sun­gen, gen­mo­di­fi­zier­ten Le­bens­mit­teln? Po­li­ti­co will EU-Po­li­tik trans­pa­rent ma­chen.   #

fas­zi­nie­ren­des kon­zept, mit dem po­li­ti­co in eu­ro­pa an­tre­ten möch­te. lei­der sprin­ger.

Po­li­ti­co wagt das größ­te Ex­pe­ri­ment in der eu­ro­päi­schen Me­di­en­sze­ne seit Grün­dung der Ge­mein­schaft. Bis­her sind die Me­di­en na­tio­nal aus­ge­rich­tet: Deut­sche Re­por­ter be­rich­ten für deut­sche Le­ser aus Brüs­sel. Ge­nau­so ma­chen es Fran­zo­sen, Spa­ni­er, Ita­lie­ner. Die US-Ame­ri­ka­ner von Po­li­ti­co wol­len den eu­ro­päi­schen Markt mit dem ge­gen­tei­li­gen Kon­zept er­obern. „Wir ma­chen Nach­rich­ten für alle, die gro­ßes In­ter­es­se an Ent­schei­dun­gen ha­ben, die in der EU fal­len und da­bei nicht die na­tio­na­le Per­spek­ti­ve le­sen wol­len“, sagt Flo­ri­an Eder, Mit­glied der Po­li­ti­co-Chef­re­dak­ti­on, frü­her EU-Kor­re­spon­dent der Welt. Brüs­sel soll als eu­ro­päi­sche Haupt­stadt im Zen­trum der po­li­ti­schen Nach­rich­ten ste­hen so wie Wa­shing­ton als US-Haupt­stadt.

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  stadt-bre­mer­ha­ven.de: How­To: La­de­ton beim ver­bin­den ei­nes MagSafe- oder USB-C-Ka­bels an den Mac ak­ti­vie­ren   #

funk­tio­niert:
de­faults wri­te com.ap­ple.Power­Chi­me Chi­meOnAll­Hard­ware -bool true; open /Sys­tem/Li­bra­ry/Co­re­Ser­vices/Power­Chi­me.app &

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  digg.com: Man Ex­pert­ly But­chers A Cow   #

ein mann, der of­fen­sicht­lich ein metz­ger ist, zer­legt ein rind. ei­ni­ge mö­gen das ek­lig fin­den oder nicht an­se­hen wol­len, aber so wer­den steaks und das hack­fleisch für bur­ger nun­mal ge­macht. und da­für dass man hier ei­nen metz­ger bei der ar­beit zu­se­hen kann, ist das al­les er­staun­lich un­blu­tig und bei­na­he ap­pe­tit­lich. aber vor al­lem un­fass­bar ef­fi­zi­ent.


neun grün­de war­um wir lis­ten mö­gen (mit bo­nus­grund)

felix schwenzel

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  bbc.com: Nine psy­cho­lo­gi­cal re­asons why we love lists   #

wun­der­bar iro­nisch, eine lis­te der BBC war­um wir lis­ten gut fin­den. ich habe das mal zu­sam­men­ge­fasst und ein­ge­deutscht, lohnt sich trotz­dem das ori­gi­nal zu le­sen.

  1. vor­her­seh­bar­keit: wir wis­sen was uns er­war­tet
  2. un­wi­der­steh­lich­keit: wenn es schon die­se lis­te gibt, dann will ich die auch nicht ver­pas­sen
  3. ver­dau­lich­keit: das le­sen von lis­ten strengt nicht be­son­ders an
  4. ef­fi­zi­enz: wir er­war­ten und wis­sen, dass lis­ten schnell zu kon­su­mie­ren sind und kön­nen meist di­rekt nut­zen dar­aus zie­hen
  5. er­fass­bar­keit: lis­ten las­sen sich mit we­ni­gen bli­cken er­fas­sen
  6. ori­en­tie­rung: wir wis­sen wo wir ste­hen (wenn wir lis­ten le­sen)
  7. spiel­trieb: lis­ten ma­chen (manch­mal) lust zum mit­den­ken: was könn­te der nächs­te punkt der lis­te sein?
  8. se­lek­ti­ve wahr­neh­mung: wir mö­gen es recht zu ha­ben und lis­ten er­leich­tern uns das über­le­sen von din­gen die uns nicht in­ter­es­sie­ren
  9. end­gül­tig­keit: lis­ten wir­ken de­fi­ni­tiv
  10. schreib­freund­lich­keit: jour­na­lis­ten lie­ben es lis­ten zu schrei­ben: statt ei­nen ar­ti­kel sorg­fäl­tig zu struk­tu­rie­ren, die ab­sät­ze auf­ein­an­der zu be­zie­hen und an über­gän­gen zu fei­len, ge­ben lis­ten be­reits die grund­struk­tur vor. und über den schluss­satz muss man auch nicht nach­den­ken, lis­ten hö­ren ir­gend­wann ein­fach auf.

fa­mi­li­en­sen­dung

felix schwenzel

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  das­nuf.de: Die Sen­dung aka ey guck doch ma in die Ka­me­ra   #

das­nuf und cas­par cle­mens mier­au ha­ben bei der sen­der eine (live) test­sen­dung ge­macht (die noch nicht als auf­zeich­nung ver­füg­bar ist). hier schreibt das­nuf über die sen­dung, hier der mann von frau mier­au.

ar­beits­ti­tel der sen­dung ist das fa­mi­li­en­ma­ga­zin. da­mit ist die sen­dung zwar noch na­mens­los, aber ei­gent­lich fin­de ich den ti­tel schon nicht schlecht. die fa­mi­li­en­sen­dung wäre noch ei­nen ta­cken dop­pel­deu­ti­ger und zum sen­der­na­men pas­send.

das the­ma fa­mi­lie (und kin­der) ist zwar nicht so mein (blog) the­ma und blogs die das zum the­ma ha­ben, wer­den oft als mut­ti­blogs ab­ge­tan. war­um das the­ma aber durch­aus in­ter­es­sant sein kann, zeigt das­nuf, fin­de ich, im­mer wie­der sehr be­ein­dru­ckend in ih­rem blog. zum bei­spiel mit ih­rem letz­ten blog­ein­trag …

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  das­nuf.de: Die täg­li­che Übung   #

… wo das nuf über un­se­re im­per­fek­ten kör­per und de­ren wahr­neh­mung schreibt:

Kind 2.0 ist of­fen­bar in die Pha­se ge­wach­sen, in der Kör­per kei­ne Werk­zeu­ge mehr sind, son­dern ir­gend­wie be­wer­tet wer­den müs­sen.
Ich fin­de das er­schüt­ternd.
Mein Kind ist die Sports­ka­no­ne der Fa­mi­lie. To­tal drah­tig und be­steht qua­si nur aus Mus­keln. Isst wie ein Vö­gel­chen und klet­tert den gan­zen Tag auf Bäu­me und plötz­lich fragt es mich beim Abend­essen: „Fin­dest du mich dick?“


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  neil-gai­man.tumb­lr.com: »Dear Neil, I am a hor­ri­ble per­son. How to be kin­der, plea­se?«   #

neil gai­man be­ant­wor­tet die fra­ge, wie man als „furcht­ba­re“ per­son lie­bens­wür­di­ger wer­den kann:

So how to be kin­der if it doesn’t come na­tu­ral­ly?

Fake it.

Fake it a litt­le bit at a time. [...]

Think “What would an ac­tual­ly kind per­son do now?” - and do that. Don’t beat yours­elf up when you fail. Just be as kind to yours­elf as you will be to others - even if you have to fake that.

auf den ers­ten blick ist das die idee der ziem­lich weit­ver­brei­te­ten und bei USA-be­su­chen für deut­sche ziem­lich ir­ri­tie­ren­den ame­ri­ka­ni­schen über­schwäng­li­chen, freund­li­chen höf­lich­keit. al­les nice and won­derful. auf den zwei­ten blick ist das aber ziem­lich gut ge­dacht. denn die­ser tipp ist ein prak­ti­ka­bler wahr­neh­mungs­fil­ter und er­kennt­nis­fär­ber.

wir fin­den näm­lich (er­kennt­nis­theo­re­tisch) meis­ten das wo­nach wir su­chen. wenn ich da­von aus­ge­he, dass men­schen ge­mein (zu mir) sind, kann ich da­für täg­lich hun­der­te von hin­wei­sen fin­den, die mei­ne er­war­tung be­stä­ti­gen. ma­che ich mir je­doch klar, dass die von mir wahr­ge­nom­me­nen ge­mein­hei­ten meist ein er­geb­nis von irr­tü­mern, kurz­sich­tig­keit, nach­läs­sig­keit oder dumm­heit sind — und nicht von bos­heit — sieht die welt schon ganz an­ders aus und ich fin­de plötz­lich hin­wei­se dar­auf, dass men­schen ei­gent­lich ganz OK sind.

ge­gen mis­an­thro­pie kann man sich ent­schei­den; und hand­le und sehe ich nicht mehr mis­an­thro­pisch, füh­le ich mich (mög­li­cher­wei­se) nicht mehr mis­an­throp und wer­de auch nicht mehr als mis­an­throp wahr­ge­nom­men.

sie­he auch „han­lon’s ra­zor“:

Gehe nie­mals von Bös­wil­lig­keit aus, wenn Dumm­heit aus­rei­chend ist.


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  zdf.de: NEO MA­GA­ZIN ROYA­LE vom 16.4.2015   #

nach län­ge­rer zeit mal wie­der eine aus­ga­be des neo ma­ga­zin roya­le an­ge­guckt. da war jetzt nicht jede se­kun­de der sen­dung prall un­ter­halt­sam und nicht je­der witz be­son­ders wit­zig, aber die sen­dung hat­te ei­nen gu­ten fluss und kei­ne län­gen. im ge­gen­teil, sie war so prall ge­füllt, dass man das ge­fühl hat­te, dass es böh­mer­mann stän­dig vor­wärts dräng­te. das in­ter­view mit he­le­ne he­ge­mann, das kurz nach der kur­zen stan­dup-rou­ti­ne und dem do-it-yours­elf ne­kro­log von böh­mer­mann kam, floss nach ein paar sät­zen und ei­nem kur­zen, ab­ge­bro­che­nen spiel in den auf­tritt von chil­ly gon­za­les über und dann zum sen­dungs­en­de.

er­staun­lich auch, dass das he­ge­mann-in­ter­view re­la­tiv frei von ge­mein­hei­ten und pein­lich­kei­ten blieb — ei­gent­lich war die ein­la­dung he­ge­manns wohl eh nur ein vor­wand mal ein kurz-por­trait von ihr für den schirm zu­sam­men­zu­schnei­den und ihr kin­der­bil­der ab­zu­luch­sen.

böh­mer­mann hat es sich wirk­lich gut ein­ge­rich­tet in sei­ner me­ta­ebe­ne sen­dung.


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  gut­jahr.biz: Me­di­en­wan­del: Ster­ben um zu le­ben?   #

ge­fällt mir, die de­pri­mier­te rede von von ri­chard gut­jahr auf den jour­na­lis­mus­ta­gen in wien. ich fra­ge mich aber, war­um er sich nicht als ro­bert smith ver­klei­det hat.

Ma­chen wir uns nichts vor. All­zu gut ist es um den Jour­na­lis­mus nicht be­stellt. Und wir ha­ben selbst dazu bei­getra­gen. Wir ha­ben uns nicht im glei­chen Maße wei­ter­ent­wi­ckelt, wie un­ser Pu­bli­kum das ge­tan hat. Wir goo­geln und nen­nen das Re­cher­che. Die har­te Wahr­heit: Goog­len kön­nen un­se­re Le­ser auch! Ich gehe so­gar so­weit zu be­haup­ten: Vie­le un­se­rer Le­ser, Hö­rer und Zu­schau­er goog­len so­gar bes­ser als wir das oft tun - sto­ßen im Netz auf Quel­len und Ori­gi­nal­do­ku­men­te, die uns in der Eile ent­gan­gen wa­ren, hal­ten uns un­se­re ei­ge­ne Un­zu­läng­lich­keit vor Au­gen.

(auch auf twit­ter)


links vom 17.04.2015

felix schwenzel

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  kraut­re­por­ter.de: Die Braut, der man nicht traut   #

tho­mas wie­gold sehr aus­führ­lich und aus­ge­wo­gen über das sturm­ge­wehr g36.

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  grant­land.com: Why Net­flix's 'Dare­de­vil' Is The Least Mar­vel-y Mar­vel Pro­per­ty Yet   #

an­ge­mes­se­ne wür­di­gung der neu­en sehr gu­ten mit­tel­gu­ten se­rie dare­de­vil (deutsch auch der dävil). vor al­lem kann man die dar­stel­lung des su­per­schur­ken wil­son fisk von vin­cent d'o­no­frio gar nicht ge­nug lo­ben („D'O­no­frio's per­for­mance is the one tru­ly gre­at thing about a ge­ne­ral­ly pret­ty-good show.“), aber wer das se­hen will, muss erst­mal durch 3 oder 4 fol­gen die zwar gut ge­schrie­ben und ge­filmt sind, aber eben auch (im bes­ten sin­ne) fern­seh­stan­dard­kost sind.

das pro­blem mit fern­seh­kri­ti­ken wie die­ser von alex pap­pa­de­mas ist al­ler­dings, dass man sie nicht vor­her le­sen kann und wenn man dann alle fol­gen ge­se­hen hat — ihm nur noch zu­stim­men kann. des­halb: dare­de­vil ist so­li­des su­per­hel­den-fern­se­hen — aber eben auch nicht für je­den.

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  su­per­markt­blog.com: Son­der­an­ge­bo­te ver­ste­hen - in nur 3 Mi­nu­ten   #

peer scha­der über son­der­an­ge­bo­te. ich ver­ste­he die zwar im­mer noch nicht, der kur­ze text ist aber (na­tür­lich) trotz­dem le­sens­wert.

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  blog­me­di­en.de: Ganz schön be­KLOPPt   #

horst mül­ler:

Wie un­an­ge­mes­sen und auf­ge­bauscht die Be­richt­erstat­tung über den Trai­ner-Rück­tritt war, führ­te die taz-Re­dak­ti­on am Don­ners­tag den Be­rufs­kol­le­gen in Deutsch­lands Leit­me­di­en vor: Über die ge­sam­te Ti­tel­sei­te der Ta­ges­zei­tung er­schien eine To­des­an­zei­ge [...].

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  time.com: You'll Never Af­ford This Beau­tiful Gold-on-Gold Ap­ple Watch   #

das pro­blem mit uh­ren ganz all­ge­mein ist mei­ner un­be­deu­ten­den mei­nung nach, dass sie um den arm ge­schnallt ein­fach doof aus­se­hen. auch bei karl la­ger­feld. ich weiss nicht ob ich mei­ne uhr-am-arm-aver­si­on mit der ap­ple watch über­win­den kann. viel­leicht schnall ich sie mir — wenns so weit ist — ums bein?

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  mac­world.com: Au­to­ma­tor ac­tions, geo­tags, and more ad­van­ced tricks for Pho­tos for OS X   #

das bes­te am neu­en fo­tos für os x ist, dass die fo­tos.app nicht ex­tra star­tet, wenn man bil­der hin­zu­fü­gen möch­te. auch wenn das nicht im ver­link­ten ar­ti­kel steht, gib­t's dort vie­le an­de­re gute hin­wei­se zu fo­tos.app.

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  tech­crunch.com: The Rol­ling Ro­bot From The Star Wars Trai­ler Ac­tual­ly Exists And It's Awe­so­me   #

nicht schlecht.


links vom 15.04.2015

felix schwenzel

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  bo­ing­bo­ing.net: What hap­pens when you put a hum­ming­bird in a wind tun­nel?   #

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der ko­li­bri-flug, sehr schön er­klärt.

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  you­tube.com: The In­ge­nious De­sign of the Alu­mi­num Be­vera­ge Can   #

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das in der tat re­la­tiv ge­nia­le de­sign von alu­mi­ni­um-ge­trän­ke­do­sen er­klärt, in der sen­dung mit dem in­ge­nieur .


links vom 13.04.2015

felix schwenzel

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  gla­se­rei.blog.nzz.ch: Der Sieg der Fer­ne   #

pe­ter gla­ser mit ein „paar An­mer­kun­gen zum Kul­tur­pes­si­mis­mus“:

KUL­TUR­PES­SI­MIS­MUS IST Re­vo­lu­ti­on für Fau­le. Das Ende vom Lied möch­te der Kul­tur­pes­si­mist gern ge­lie­fert be­kom­men, am liebs­ten von ei­ner ul­ti­ma­ti­ven Über­macht. Der Deut­sche etwa liebt den pom­pö­sen Un­ter­gang, das Wag­ne­ria­ni­sche, auch wenn es furcht­bar ei­tel ist („Die Welt geht un­ter und ICH bin da­bei“), wäh­rend der Ame­ri­ka­ner die Apo­ka­lyp­se nach Art der Er­we­ckungs­theo­lo­gie be­vor­zugt, die Hil­fe ge­gen die maß­lo­se Über­schät­zung der Ver­nunft ver­spricht.

wie im­mer eine bril­li­an­te va­ria­ti­on des the­mas: ei­gent­lich hat sich in den letz­ten paar tau­send jah­ren in sa­chen zu­kunfts­angst und kul­tur­pes­si­mis­mus nicht das ge­rings­te ver­än­dert — aus­ser der far­be.

mein kul­tur­pes­si­mis­mus lau­tet üb­ri­gens: ich fürch­te wir sind un­fä­hig aus der ver­gan­gen­heit zu ler­nen und kul­ti­vie­ren im­mer wie­der die glei­chen zu­kunfts­ängs­te wie un­se­re vor­fah­ren. nur dass wir heu­te nicht mehr blit­ze und ge­wit­ter fürch­ten, son­dern al­go­rith­men.

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  seth­go­din.ty­pe­pad.com: The noi­se in our head (and ar­ti­fi­ci­al in­tel­li­gence)   #

seth go­din mit ei­nem fas­zi­nie­ren­dem ge­dan­ken: un­se­re firm­ware ist feh­ler­haft:

One re­ason we ea­si­ly dis­miss the as­to­nis­hing things com­pu­ters can do is that we know that they don't car­ry around a nar­ra­ti­ve, a play by play, the noi­se in their head tha­t's ac­tual­ly (in our view) 'in­tel­li­gence.'

It turns out, though, that the nar­ra­ti­ve is a bug, not a fea­ture.

wo­bei es na­tür­lich ge­ra­de die feh­ler­haf­tig­keit un­se­re­r­er denk­ap­pa­ra­te, un­se­re­re bio­lo­gisch de­ter­mi­nier­ten emo­ti­ons- und be­loh­nungs­sys­te­me und die da­mit ver­bun­de­nen ver­schro­be­nen vor­stel­lun­gen von in­tel­li­genz, rea­li­tät und ge­fahr sind, die uns so lie­bens­wert ma­chen.


links vom 12.04.2015

felix schwenzel

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  ro­binsur­ban­li­fest­ories.word­press.com: Eure Awa­re­ness kotzt mich an!   #

ro­bin ur­ban über de­pres­sio­nen. bei ste­fan nig­ge­mei­er ge­fun­den, der ge­nau rich­tig auf den text neu­gie­rig macht:

Was soll ich sa­gen? Le­sen!

ro­bin ur­ban hat noch ei­nen dif­fern­zie­ren­den, bzw. wei­ter er­klä­ren­den text hin­ter­her­ge­scho­ben: „Awa­re­ness. Und jetzt?

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  an­ke­groe­ner.de: „Stoppt die Ba­na­li­sie­rung!“ „Stoppt Aus­ru­fe­zei­chen in Über­schrif­ten!“   #

anke grö­ner über kunst­ver­mitt­lung und ge­gen eine po­le­mik von wolf­gang ull­rich in der zeit, dem sie (un­ter an­de­rem) ent­ge­gen­ruft:

Schon wie­der ein Ver­gleich, der Kran­ken­gym­nas­tik braucht.


links vom 11.04.2015

felix schwenzel

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  zeit.de: zeit­ma­ga­zin.de: Lena Mey­er-Land­rut: Vom Lie­ben und Ge­liebt­wer­den   #

schö­nes por­trait von chris­toph amend zu lena mey­er-land­rut.

Mit­ten in die­ser Pha­se des Nach­den­kens, im Lau­fe des Jah­res 2011, setzt das ein, was ihr von er­fah­re­nen Kol­le­gen vor­aus­ge­sagt wor­den ist: der Ge­gen­wind, der im­mer ir­gend­wann kommt, wenn man sehr lan­ge in der Öf­fent­lich­keit steht. Er bläst hef­tig.

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Was Jour­na­lis­ten al­les Wurst ist   #

bo­ris ro­sen­kranz er­klärt noch­mal, war­um die kri­se des jour­na­lis­mus kein ver­mitt­lungs­pro­blem ist, son­dern ein hen­ne-ei-pro­blem: hal­ten (zu) vie­le jour­na­lis­ten ihre le­ser für blöd oder sind (zu) vie­le jour­na­lis­ten ein­fach blöd?

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  hei­se.de: te­le­po­lis.de: Über­ge­wicht senkt De­menz­ri­si­ko   #

mei­ne er­fah­rung mit fast al­len stu­di­en zu er­näh­rung und stu­di­en zu er­näh­rungs-ge­sund­heits-und-kran­heits-kor­re­la­tio­nen sagt, dass die ma­xi­ma­le le­bens­dau­er ih­rer schluss­fol­ge­run­gen so um die 10 jah­re liegt. dann kommt eine an­de­re stu­die, die das ge­gen­teil be­haup­tet.

bis wir die kom­ple­xen zu­sam­men­hän­ge un­se­re­r­es ver­dau­ungs­trakts ver­stan­den ha­ben, dürf­ten noch so um die 200 jah­re ver­ge­hen. bis da­hin gilt ana­log zum gu­ten al­ten grund­satz die do­sis macht das gift („Do­sis sola ve­nen­um fa­cit“): es ist egal was man isst, ent­schei­dend ist das mass und dass man den ver­dau­ungs­ap­pa­rat aus­rei­chend be­wegt.

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  ars­tech­ni­ca.com: Ha­cked French net­work ex­po­sed its own pass­words du­ring TV in­ter­view   #

HD-fern­se­hen birgt of­fen­bar gros­se si­cher­heits­ri­si­ken -- zu­min­dest wenn man sei­ne ei­ge­nen pass­wör­ter ab­filmt.

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  img­fa­ve-he­ro­kuapp-com.glo­bal.ssl.fast­ly.net: 1396846494581272.jpg 403×537 Pi­xel   #

mei­ne mut­ter ist les­bisch? wel­che denn?


links vom 10.04.2015

felix schwenzel

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  aeon.co: Can life exist on a pla­net wi­t­hout a star?   #

sean ray­mond be­ant­wor­tet sei­ne selbst ge­stell­te fra­ge, ob le­ben auf pla­ne­ten ohne son­ne exis­tie­ren kann, sehr gut les­bar, ver­ständ­lich und ana­lo­gie-reich.

The Sun gets a lot of good press. Ne­ar­ly ever­yo­ne li­kes sun­ny days and rain­bows. So­lar pa­nels are vir­tuous. Sun­light dri­ves pho­to­syn­the­sis, which pro­du­ces the oxy­gen we brea­the. Our bo­dies make such mood-im­pro­ving sub­s­tances as vit­amin D from sun ex­po­sure. Sun wor­ship and so­lar dei­ties ap­pear th­roug­hout re­cor­ded histo­ry. We love our Sun.

But, does the Sun live up to the hype?

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  ta­ges­spie­gel.de: Auf­wach­sen am Kot­ti: Die Kids aus un­se­rem Hin­ter­hof   #

nik af­a­nas­jew über drei kreuz­ber­ger ju­gend­li­che mit mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund. sehr lang (druck­ver­si­on auf ei­ner sei­te), sehr nah und per­sön­lich und ab­so­lut un­prä­ten­ti­ös ge­schrie­ben.

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  the­dai­ly­be­ast.com: 'Kim­my Schmid­t' And The Shock Sui­ci­de Of The 'Ba­ron Of Bo­to­x'   #

tim tee­man fif­fe­ren­ziert und an­ge­mes­sen sym­pa­thi­sie­rend über den der­ma­to­lo­gen fred­ric brandt, der von mar­tin short in un­bre­aka­ble kim­my schmidt par­odiert wur­de. auch wenn im vor­her­ge­hen­den satz zwei wit­zi­ge na­men vor­kom­men, bleibt ei­nem beim le­sen des ar­ti­kels das la­chen ein biss­chen im hal­se ste­cken.

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  ka­tia­kelm.de: ... mit nem Bier und nem Künst­ler   #

ka­tia kelm (mei­ne frau) hat im fern­se­hen ne sen­dung über kunst ge­se­hen (ohne mich) und sich ge­är­gert. zu recht na­tür­lich.

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  netz­po­li­tik.org: Eu­ro­pe vs. Face­book: Max Schrems ist kein „Ver­brau­cher“   #

max schrems buch fand ich eher so lala, bzw. är­ger­lich. aber bei der kla­ge wün­sche ich ihm viel er­folg und face­book vie­le schlä­ge auf die fin­ger. hier ist noch ein et­was zu po­si­ti­ves schrems-kurz­por­trait im ta­ges­an­zei­ger.

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  pxlnv.com: Fu­ture Pre­sent   #

ich habe mit mei­nem ers­ten ipho­ne bis zum ipho­ne 4S ge­war­tet. erst dann fand ich den preis und den funk­ti­ons­um­fang at­trak­tiv ge­nug. 2008 hat­te ich nichts als spott für das mac­book air üb­rig; bis ich das mac­book air gut fand muss­te ap­ple vier oder fünf jah­re ent­wick­lungs­ar­beit rein­ste­cken. aber ich habe be­reits vor ei­ner wei­le er­kannt, dass ap­ple’s neue pro­duk­te im­mer ein paar jah­re brau­chen, bis sie in die zeit pas­sen. oder wie nick heer es aus­drückt:

App­le's uni­que skill is in un­der­stan­ding the road­map for se­ve­ral ye­ars into the fu­ture, and buil­ding ac­cor­ding to that.

das ist üb­ri­gens auch ei­ner mei­ner in­di­ka­to­ren für gu­tes de­sign: wenn es ei­nem so­fort, auf den ers­ten blick ge­fällt, wenn es zu ge­fäl­lig ist, ist es meis­tens müll, den man nach ein paar ta­gen oder mo­na­ten nicht mehr se­hen mag. gu­tes, lang­wäh­ren­des de­sign ist ge­wöh­nungs­be­dürf­tig. es nimmt die zu­kunft vor­weg (und formt sie gleich­zei­tig mit).

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  por­no­an­walt.de: War­um liegt hier über­haupt Stroh rum?   #

wie der war­um-liegt-hier-über­haupt-stroh-rum-dia­log ent­stan­den ist. via por­no­an­walt und vor­rats­da­ten­spei­che­rung und apro­pos sig­mar ga­bri­el .

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  digg.com: Rude Lady Asks For A Ci­ga­ret­te, Gets A Re­mix In­s­tead   #

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  you­tube.com: True De­tec­ti­ve: Tease (HBO)   #

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der teaser-trai­ler für die neue staf­fel true de­tec­ti­ve sieht lei­der nach ge­quirl­ter pa­thos-scheis­se aus. aber man soll ja we­der ein buch nach sei­nem co­ver, noch eine fern­seh­se­rie nach ih­rem teaser-trai­ler be­ur­tei­len.

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  bo­ing­bo­ing.net: How Penn Jil­let­te lost 105 pounds, wi­t­hout ma­gic   #

penn jil­let­te sieht mit 48 kg we­ni­ger ge­wicht ziem­lich furcht­ein­flös­send aus.

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  dlis­ted.com: Bur­ger King Is Pay­ing For The Wed­ding Of A Man Na­med Mr. Bur­ger And A Wo­man Na­med Ms. King   #

hihi.


links vom 08.04.2015

felix schwenzel

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  vox.com: The Eif­fel Tower De­but­ed 126 Ye­ars Ago. It Ne­ar­ly Tore Pa­ris Apart   #

ich habe ja kürz­lich dar­über ge­schrie­ben, dass die zeit­ge­nös­si­sche ar­chi­tek­tur­kri­tik es sich teil­wei­se zu ein­fach macht und für mei­nen ge­schmack oft zu ober­fläch­lich oder ge­schmäck­le­risch ur­teilt. die­ser ar­ti­kel, der dar­an er­in­nert dass die fran­zo­sen den eif­fel­turm an­fangs ab­grund­tief ge­hasst und rund­her­aus ab­ge­lehnt ha­ben, ist ein un­trüg­li­ches zei­chen da­für, dass ar­chi­tek­tur­kri­ti­ker aus der ge­schich­te nicht ler­nen. sie schaf­fen es oft nicht die wah­ren qua­li­tä­ten zu er­ken­nen und ma­chen ihr ur­teil von ih­rem ers­ten blick und (äs­the­ti­schen) er­war­tun­gen ab­hän­gig, statt wei­ter, über den tel­ler­rand hin­aus zu den­ken.

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  mar­co.org: The ducks are al­ways gree­ner   #

mar­co ar­ment ist auch zu duck­duck­go als stan­dard-such­ma­schi­ne ge­wech­selt. ihm ge­fal­len, wie mir, vor al­lem die !bangs, mit de­nen man im zwei­fel auch schnell wie­der aus duck­duck­go raus­kommt und zum bei­spiel zu goog­le (!g), goog­le deutsch­land (!gde) oder zur imdb (!imdb) oder rot­ten to­ma­toes (!rt) kommt.

über­haupt scheint mir die grund­vor­aus­set­zung für eine stan­dard-sei­te zu sein, dass man dort wie­der gut weg­kommt. das hat goog­le früh er­kannt; (das alte) goog­le ist das pa­ra­de­bei­spiel für eine sei­te zu der man ger­ne wie­der­kommt, weil man sie im bes­ten fall nach we­ni­gen se­kun­den wie­der ver­lässt. duck­duck­go ver­las­se ich meist noch schnel­ler, weil ich mein ziel mit !bangs be­reits in der brow­ser-adress­zei­le an­ge­ben kann. oder an­ders ge­sagt: nichts ist ner­vi­ger als eine web­sei­te die ver­sucht ihre be­su­cher am weg­ge­hen zu hin­dern. oder noch­mal an­ders ge­sagt: goog­le nervt (auch) des­halb, weil es im­mer mehr ver­sucht, sei­ne be­su­cher auf goog­le oder goog­le-diens­ten zu hal­ten, statt sie schnell wie­der weg­zu­schi­cken.

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  feld­ka­pel­le.de: In­for­ma­ti­ons­sei­te für Be­su­cher der Bru­der-Klaus-Ka­pel­le in Wa­chen­dorf   #

bei mei­nem nächs­ten be­such im rhein­land steht die­se ka­pel­le von pe­ter zum­thor auf mei­ner be­suchs­lis­te. eine goog­le-bil­der­su­che er­klärt war­um das ding se­hens­wert ist.

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  kanz­lei­kom­pa.de: Das LSR-Ur­teil - die gan­ze Wahr­heit!   #

mar­kus kom­pa hat das leis­tungs­schutz­recht durch­ge­spielt. und er wer­tet das leis­tungs­schutz­rechts-ge­setz mit null von fünf ster­nen:

Wäre das Ge­setz von Ju­ris­ten und nicht von Koks­na­sen ge­schrie­ben wor­den, hät­te man den be­schränk­ten An­wen­dungs­be­reich be­reits von vor­ne her­ein de­fi­niert.

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  io9.com: Why Do Fin­ger­nails Grow So Much Fas­ter Than Toe­nails?   #

ich lese sol­che er­klär­bä­ren­tex­te aus­ser­ge­wöhn­lich ger­ne. hier er­fährt man un­ter an­de­rem, dass nä­gel qua­si on de­mand wach­sen.


links vom 01.04.2015

felix schwenzel

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Wie der Vi­ze­chef von Spie­gel-TV ei­nen Hal­ter­ner Schü­ler ein­schüch­tert   #

ste­fan nig­ge­mei­er über die re­dak­ti­on von spie­gel-tv:

Man sieht: Es völ­lig un­vor­stell­bar, dass die­se Re­dak­ti­on nicht mit der ge­bo­te­nen Sen­si­bi­li­tät in Hal­tern vor­ge­gan­gen ist.

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  grant­land.com: 'S­pec­tre' and the Age of Block­bus­ter Con­ti­nui­ty   #

chris ryan über die „se­que­liza­ti­on“, also die fort­set­ze­ri­tis der ja­mes-bond-rei­he. die ja­mes-bond-fil­me funk­tio­nie­ren seit da­ni­el craig die rol­le von bond über­nom­men hat, wie in co­mic-buch: es gibt in je­dem film eine haupt­hand­lung, aber die ein­zel­nen fol­gen sind mit meh­re­ren ro­ten hand­lungs­fä­den ver­bun­den. wo­bei die­ses sche­ma na­tür­lich auch von vie­len fern­seh­se­ri­en ver­folgt wird. ei­gent­lich be­treibt die gan­ze bran­che „se­que­liza­ti­on“ — die er­klä­rung die chris ryan da­für hat ist je­den­falls nicht dumm.


links vom 31.03.2015

felix schwenzel

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  gas­tro­pod.com: Say Cheese!   #

ich habe mir den pod­cast selbst nicht an­ge­hört, aber den ar­ti­kel da­drun­ter ge­le­sen. dort steht wie käse un­se­re zi­vi­li­sa­ti­on be­ein­flusst hat und vor al­lem, dass (er­wach­se­ne) men­schen bis vor 7500 jah­ren mehr oder we­ni­ger alle lak­to­se­into­le­rant wa­ren. ge­fun­den über digg.com und qz.com.

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  me­di­um.com: Ich brau­che das nicht   #

chris­toph boe­cken:

Ich brau­che kei­ne Fo­tos von scho­ckier­ten Zu­schau­ern zu se­hen, von Team­mit­glie­dern, von Of­fi­zi­el­len um zu wis­sen, dass die For­mel 1 ei­nen ih­rer schwär­zes­ten Tage hat­te. Ich brau­che kei­ne Fo­tos von Trüm­mer­tei­len zu se­hen, ich kann mir auch so vor­stel­len wie ein Wa­gen aus­se­hen muss der mit ei­ner sol­chen Ge­schwin­dig­keit in eine Mau­er rast. Ich brau­che kei­ne Fo­tos der Fa­mi­lie zu se­hen, ich weiß auch so dass sie um ih­ren Sohn, ih­ren Bru­der, ih­ren Mann trau­ern.

was web­sei­ten an­geht, die ver­su­chen mir sa­chen zu zei­gen die ich nicht se­hen will oder aus auf­la­gen-, bzw. klick­gier sa­chen zei­gen die am ran­de des an­stands sind, bin ich mit der zwi­schen­lö­sung die ich seit ei­ner wei­le an­wen­de sehr zu­frie­den: die web­sei­ten kom­men auf mei­ne block­lis­te in der .hosts-da­tei. da­mit kön­nen mei­ne brow­ser oder pro­gram­me auf dem ge­rät die­se sei­te nicht mehr auf­ru­fen. ich nen­ne die lis­te „dep­pen­brem­se“ weil der depp im­mer wie­der ich selbst bin, der auf lock­über­schrif­ten oder sen­sa­ti­ons­gier rein­fällt.

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  mee­dia.de: PR-Alb­traum An­dre­as Küm­mert: Sän­ger be­lei­digt Fans als „de­ge­ne­rier­te Arsch­lö­cher“   #

ste­fan nig­ge­mei­er über die­sen stumpf­sin­ni­gen mee­dia-ar­ti­kel:

Für den Bra­an­chen­dienst MEE­DIA sind Leu­te, die ei­nen auf­for­dern, doch von der nächs­ten Brü­cke zu sprin­gen, „Fans“

ab­ge­se­hen da­von, dass der ma­ni­pu­la­ti­ve spin des mee­dia-ar­ti­kels na­tür­lich völ­lig ab­surd ist, frag ich mich, wel­ches ni­veau die jour­na­lis­ti­sche de­ge­ne­ra­ti­on in der mee­dia-re­dak­ti­on ein­ge­nom­men hat.

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  ta­ges­spie­gel.de: Die BVG wehrt sich bei Twit­ter: Hu­mor ge­gen den Shit­s­torm   #

Als sich ein Kun­de über eine ner­vi­ge Ka­pel­le und Udo-Lin­den­berg-Sta­ti­ons­an­sa­gen be­schwert, ern­tet er die Ge­gen­fra­ge, ob er denn in ei­ner Li­nie na­mens U2 ernst­haft gute Mu­sik er­war­tet habe.

die BVG scheint ei­nen gu­ten weg ge­fun­den zu ha­ben, mit kun­den­be­schwer­den um­zu­ge­hen, zu­min­dest auf twit­ter. wenn jetzt noch je­mand ei­nen gu­ten weg fin­det, um das wort „shit­s­torm“ aus pres­se­be­rich­ten und un­se­ren wort­schatz zu ver­ban­nen bin ich zu­frie­den. (die nut­zung des eng­li­schen wor­tes für scheis­se-un­wet­ter in der ar­ti­kel-über­schrift ist in­do­fern er­staun­lich, weil der au­tor des ar­ti­kels, ste­fan ja­cobs, das wort „ka­cken“ als „dras­tisch“ und im „ana­lo­gen“ als un­üb­lich be­zeich­net.)

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  ny­ti­mes.com: Tre­vor Noah to Suc­ceed Jon Ste­wart on 'The Dai­ly Show'   #

scheint mir eine gute wahl für die nach­fol­ge von jon ste­wart zu sein.
(manch­mal habe ich das ge­fühl, wir soll­ten un­se­re fern­seh-mo­de­ra­to­ren auch wie­der aus dem aus­land be­zie­hen.)

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  amyp­ink.de: Durch den Mon­sun - Wir ha­ben mit To­kio Ho­tel über Sex­par­tys, Dro­gen und das Berg­hain ge­plau­dert   #

als ich un­ge­fähr 16 war, habe ich im wald ein­mal zu­fäl­lig ein to­tes, halb ver­wes­tes reh ge­fun­den. die­se un­frei­wil­li­ge kon­fron­ta­ti­on mit dem tod, der ver­gäng­lich­keit des le­bens und dem ver­fall war er­schre­ckend und ek­lig, aber weg­gu­cken und -lau­fen konn­te ich erst nach ein paar schreck­mi­nu­ten. die­ser ar­ti­kel von ines ani­ol ist wie so ein to­tes reh im wald.

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  meis­ter­ge­dan­ke.de: Um­gang der Me­di­en mit Schü­lern und An­ge­hö­ri­gen in Hal­tern   #

den ar­ti­kel von mika bau­meis­ter, der in hal­tern zur schu­le geht hat wahr­schein­lich schon je­der ge­le­sen, weil er über­all ver­linkt wur­de. wer das noch nicht ge­tan hat, soll­te das hier und jetzt nacho­len. /via

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  kott­ke.org: How mu­si­ci­ans die   #

er­kennt­nis­rei­che sta­tis­tik: aus der spal­te mit dem an­teil der krebs-to­ten, kann man üb­ri­gens her­vor­ra­gend den al­ters­durch­schnitt in den ver­schie­de­nen mu­sik-gen­res ab­le­sen.

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  twit­ter.com/alain­de­bot­ton: Na­po­le­on said: To un­der­stand so­meone, you have to un­der­stand what the world loo­ked like when they were twen­ty.   #

egal ob das zi­tat stimmt (ich ver­mu­te nicht), ich fin­d's gut. aber die ech­ten na­po­le­on-zi­ta­te sind auch gut.


links vom 30.03.2015

felix schwenzel

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  zeit.de: Woh­nungs­bau: Es ist zum Klot­zen   #

fu­rio­se ar­chi­tek­ten-prü­gel in ar­ti­kel­form von han­no rau­ten­berg.

mir ist das ein spur zu pau­schal und po­pu­lis­tisch. ich habe den text bei ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm ge­fun­den, der sich auch är­gert, dass „man“ le­dig­lich „Schlaf­schuh­kar­tons ne­ben­ein­an­der“ auf­reiht, statt „we­nigs­tens ein biss­chen Ge­wer­be da­zwi­schen zu set­zen“. rau­ten­berg schlägt in eine ähn­li­che ker­be:

Die Schuld, wie im­mer in sol­chen Din­gen, liegt ganz klar beim an­de­ren. Die Ar­chi­tek­ten sa­gen, der Markt ist schuld. Der Markt sagt, die Mie­ter sind Schuld. Die Mie­ter sa­gen gar nichts, sie neh­men's, wie's kommt, was bleibt ih­nen üb­rig?

ich er­in­ne­re mich noch gut, wie ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm über kla­ge­freu­di­ge an­woh­ner schrieb, die eine kita nicht nur we­gen der lärm­be­läs­ti­gung, son­dern auch we­gen staub­be­las­tung aus dem sand­kas­ten ver­klag­ten. nicht nur dar­aus kann man schlies­sen: das be­dürf­nis von men­schen nach ruhe ist ein wich­ti­ger fak­tor bei der pla­nung von wohn­raum. frü­her™ wa­ren städ­te tat­säch­lich von ge­wer­be durch­mischt, aber wer will heu­te noch eine schmie­de, eine ger­be­rei oder ei­nen schrei­ner im hin­ter­hof ha­ben? in der si­mon-dach-stras­se in ber­lin kla­gen die mie­ter und be­sit­zer von woh­nun­gen über die lärm­be­läs­ti­gung von knei­pen und re­stau­rants, auch wenn die­se hipp­ness-fak­to­ren even­tu­ell mal der ent­schei­den­de punkt für ihre wohn­ort­wahl war.

es ist kei­nes­falls so wie rau­ten­berg es dar­stellt, dass mie­ter „Mo­no­kul­tu­ren“ oder „rei­ne Schlaf­sied­lun­gen“ wil­lens­los neh­men wie sie kom­men, son­dern im ge­gen­teil, sie wün­schen sich ge­nau die­se ruhe.

ab­ge­se­hen da­von ist das mo­kie­ren über „die kal­te Lo­gik des Funk­tio­na­lis­mus“ auch ab­surd. vie­les von dem was wir heu­te als be­geh­rens­wer­te wohn­la­gen an­se­hen, wur­de einst mit der „kal­ten Lo­gik des Funk­tio­na­lis­mus“ ge­plant und ge­baut: alte bau­ern­hö­fe, ge­wer­be­hö­fe, fa­brik­eta­gen, la­ger­hal­len ge­hö­ren heu­te — um­ge­wid­met zu wohn­raum — zu den at­trak­tivs­ten im­mo­bi­li­en auf dem markt. selbst die so­zia­lis­ti­schen mo­no­kul­tu­rel­len „schuh­kar­tons“ an der karl-marx-al­lee oder um den platz der ver­ein­ten na­tio­nen in ber­lin ge­hö­ren heu­te zu be­gehr­ten wohn­ob­jek­ten mit lan­gen war­te­lis­ten. als wir eine woh­nung ge­sucht ha­ben, ha­ben wir uns so eine schuh­kar­ton-woh­nung an­ge­se­hen. sie hat­te nied­ri­ge de­cken und war mit hun­der­ten an­de­ren ein­hei­ten mit glei­chen grund­ris­sen über­ein­an­der­ge­sta­pelt — und gross­ar­tig. die flu­re wa­ren ge­pflegt, es gab wä­sche­trock­nungs­räu­me und am ein­gang ei­nen con­cier­ge-ser­vice. in der um­ge­bung gab es kaum ge­wer­be und han­del oder gas­tro­no­mie — aber wir hät­ten die woh­nung mit kuss­hand ge­nom­men, sie war güns­tig, hat­te eine tol­le aus­sicht, aber war lei­der auch et­was zu klein.

na­tür­lich gibt es gräss­li­che ar­chi­tek­tur, na­tür­lich lässt oft die ge­stal­te­ri­sche qua­li­tät zu wün­schen üb­rig, aber mir scheint, dass die feuil­le­tons sich bei der ar­chi­tek­tur- und tech­no­lo­gie­kri­tik in letz­ter zeit ein biss­chen zu sehr aufs ober­fläch­li­che kon­zen­trie­ren. die qua­li­tä­ten — oder schwä­chen — von ar­chi­tek­tur sit­zen meist et­was tie­fer.

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  sued­deut­sche.de: Bau­haus-Ju­bi­lä­um - Wie ein An­fall von Wür­fel­hus­ten   #

we­ni­ger ober­fläch­lich als rau­ten­bergs text oben ist die­ses bau­haus-bas­hing von ger­hard mat­zig. ob­wohl mat­zig we­ni­ger das bau­haus an sich ta­delt („Es war nicht al­les schlecht am Fu­ror je­ner Ge­schmacks­dik­ta­to­ren, die vor ei­nem knap­pen Jahr­hun­dert vor al­lem von Wei­mar und Des­sau aus die Welt er­obern woll­ten“), als die ko­pis­ten die sich dar­auf be­zie­hen und es als ent­schul­di­gung für schlud­ri­ge ge­stal­tung oder ih­ren „Man­gel an Farb-Fan­ta­sie“ be­nut­zen. lei­der ver­steht man ver­stand ich ger­hard mat­zigs text erst nach mehr­ma­li­gem le­sen, die prä­ten­tiö­se aus­drucks­art und kon­fu­sen ar­gu­men­ta­ti­ons­schlen­ker ma­chen es wirk­lich schwer, zu er­ken­nen was mat­zig uns ei­gent­lich sa­gen will, aus­ser dass er das bau­haus als ge­schei­tert an­sieht und ge­mü­se­pu­ree mit knob­lauch als be­weis da­für an­sieht.

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  rferl.mobi: One Pro­fes­sio­nal Rus­si­an Troll Tells All   #

ra­dio free eu­ro­pe hat ei­nen ehe­ma­li­gen, be­zahl­ten „pu­tin-troll“ be­fragt. ich fand das le­sens­wert, hät­te es aber sehr lus­tig ge­fun­den wenn es dort für q.e.d.-zwe­cke auch eine kom­men­tar­funk­ti­on gäbe.

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  welt.de: Gut­mensch: Vom Fa­mi­li­en­na­men zum Hass­wort der Ge­gen­wart   #

mat­thi­as hei­ne:

Heu­te ist Gut­mensch ein Spott­wort. Und zwar ei­nes, das kein zu­rech­nungs­fä­hi­ger Mensch mehr be­nutzt. Durch über­mä­ßi­gen Ge­brauch der fal­schen Leu­te ist es un­brauch­bar ge­macht wor­den. Gut­mensch sa­gen ei­gent­lich nur noch Na­zis und Idio­ten ohne sprach­li­ches Fein­ge­fühl. Und manch­mal - im­mer noch - Leu­te, die eine Klam­mer auf der Nase ha­ben und von dem üb­len Ge­ruch nichts mit­be­kom­men.

ei­gent­lich mag ich ja die welt, oder an­de­re sprin­ger-blät­ter, nicht ver­lin­ken. aber wenn je­mand ha­rald mar­ten­stein ei­nen „Idio­ten ohne sprach­li­ches Fein­ge­fühl“ nennt, dann ist das pop­corn.

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  sla­te.com: HTML code news sites use for tra­ge­dies like Ger­man­wings Flight 4U 9525.   #

der elec­tro­nic fron­tier foun­da­ti­on ak­ti­vist par­ker hig­gins weist dar­auf hin, dass man­che news­sei­ten be­stimm­te ar­ti­kel als sen­si­bel ein­stu­fen und bei ih­nen ma­nu­ell die wer­bung de­ak­ti­vie­ren. er meint das sei in­ter­es­sant, weil die news­sei­ten da­mit ein­ge­ste­hen wür­den, dass wer­bung be­lä­si­gend und stö­rend sei­en.

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  surf­guard.word­press.com: Fefe ist ge­gen Impf­geg­ner, nutzt aber ihr Ar­gu­men­ta­ti­ons­sche­ma   #

sau­ber ar­gu­men­tiert.

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  soup.fh.vc: Cus­to­mizable "Mea­ning of Time" Wall Clock   #

sehr schön.


links vom 29.03.2015

felix schwenzel

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  faz.net: Ger­man­wings-Ab­sturz: Je­der ist ein Me­di­en­kri­ti­ker   #

ste­fan nig­ge­mei­er zur kri­tik an der me­di­en­kri­tik:

Es hat aber si­cher auch da­mit zu tun, dass es die ers­te „Tat“ die­ser Di­men­si­on ist, die im Zeit­al­ter der All­ge­gen­wart so­zia­ler Me­di­en ge­schieht. Je­der ist plötz­lich ein Me­di­en­kri­ti­ker, kann auf Face­book und Twit­ter oder in den Kom­men­tar­spal­ten der Me­di­en sei­nen Wi­der­spruch for­mu­lie­ren, sei­nen Dis­sens sicht­bar ma­chen, sei­ner Em­pö­rung un­ge­hemmt Aus­druck ver­lei­hen. Die­se kri­ti­schen Äu­ße­run­gen mö­gen für vie­le Me­di­en im Zwei­fel we­ni­ger ent­schei­dend und über­zeu­gend sein, als es die kla­re Spra­che von Ein­schalt­quo­ten, Klick­zah­len und Auf­la­gen­mel­dun­gen ist. Aber sie ent­wi­ckeln eine Wucht, die sich schwer igno­rie­ren lässt. Und die sich nicht mit Ap­pel­len, doch bit­te den Ball flach zu hal­ten, wie sie in der Kri­tik der Me­di­en­kri­tik for­mu­liert wer­den, brem­sen las­sen wer­den.

Teil­wei­se ist eine er­staun­li­che Rol­len­um­kehr zu be­ob­ach­ten: Frü­her, zum Bei­spiel nach dem Amok­lauf von Win­nen­den 2009, galt das In­ter­net in der Be­richt­erstat­tung noch als der ge­fähr­li­che Ort, an dem ir­gend­wel­che Leu­te ein­fach - un­sor­tiert und un­ge­prüft - Ge­rüch­te ver­brei­te­ten, Fo­tos oder den vol­len Na­men des Tä­ters. Jetzt ver­tei­di­gen pro­fes­sio­nel­le Me­di­en das Recht, Fo­tos und den vol­len Na­men des Ko­pi­lo­ten zu ver­öf­fent­li­chen, ge­gen vie­le kri­ti­sche Stim­men im Netz. (Auch wenn das, auf der an­de­ren Sei­te, na­tür­lich nach wie vor der Ort ist, an dem die ab­we­gigs­ten Spe­ku­la­tio­nen und die übels­te Het­ze zu fin­den sind.)

ich war in den letz­ten ta­gen in ei­ner für mich un­ge­wohn­ten lage; ich war mehr oder we­ni­ger fünf tage off­line. am diens­tag habe ich das letz­te mal zei­tung ge­le­sen, in der aber noch nichts über das ger­man­wingsun­glück stand. ein oder zwei­mal pro tag habe ich kurz spie­gel-on­line über­flo­gen, am mitt­woch abend habe ich mal kurz in den fern­se­her ge­guckt, an­sons­ten habe ich mir le­dig­lich stutt­gart und ba­sel an­ge­se­hen und aus­schliess­lich mit leu­ten ge­re­det, die den nach­rich­ten eher ne­ben­bei fol­gen.

durch die­se ab­ge­schnit­ten­heit von mei­nem üb­li­chen nach­rich­ten­kon­sum, war ich zwar über die gro­be nach­rich­ten­la­ge in­for­miert, habe aber von den em­pö­rungs­wel­len, recht­fer­ti­gun­gen, spe­ku­la­tio­nen und ri­tua­len, die ste­fan nig­ge­mei­er hier be­schreibt, so gut wie gar nichts mit­be­kom­men. wie üb­ri­gens auch die 20 leu­te mit de­nen ich in den letz­ten fünf ta­gen mei­ne zeit ver­bracht habe. von den dis­kus­sio­nen in den so­zia­len netz­wer­ken, den meta-dis­kus­sio­nen, der me­di­en­kri­tik, hat nie­mand von de­nen et­was mit­be­kom­men. für sie — und für mich — fühl­te sich das un­glück an, wie je­des an­de­re un­glück in den letz­ten 40 jah­ren.

im prin­zip ha­ben die me­di­en, wie im­mer, aus den er­eig­nis­sen eine wurst her­ge­stellt und sie im fern­se­hen oder der zei­tung prä­sen­tiert. im ver­lauf der tage, als sich neue er­kennt­nis­se er­ga­ben, än­der­te sich die wurst die prä­sen­tiert wur­de, aber über die her­stel­lung der wurst hat sich nie­mand den ich in den letz­ten tag sprach ge­dan­ken ge­macht. in den so­zia­len netz­wer­ken, on­line, scheint das an­ders ge­we­sen zu sein. hier wur­de ne­ben der ei­gent­li­chen wurst aus­führ­lich über die her­stel­lung der wurst und ihre re­zep­ti­on dis­ku­tiert. es wur­de so­gar die wurst­her­stel­lung an sich in fra­ge ge­stellt.

in­so­fern ist die über­schrift über ste­fan nig­ge­mei­ers ar­ti­kel („Je­der ist ein Me­di­en­kri­ti­ker“) na­tür­lich falsch. rich­tig wäre zu sa­gen, dass die zahl der me­di­en­kri­ti­ker oder qua­si-jour­na­lis­ten in den letz­ten jah­ren, dank ver­net­zung und durch die nut­zung so­zia­ler netz­wer­ke, sehr stark er­höht hat. aber ich ver­mu­te, dass die zahl der­je­ni­gen die sich nicht für die wurst­her­stel­lung in­ter­es­sie­ren — aus wel­chen grün­den auch im­mer — nach wie vor auch sehr gross ist.

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  wa­shing­ton­post.com: Why Ame­ri­cans Over­whel­mingly Pre­fer Fake Ma­p­le Sy­rup   #

lei­der wird in die­sem ar­ti­kel, aus­ser dem preis, kein grund ge­nannt, war­um ame­ri­ka­ner lie­ber den syn­the­tisch her­ge­stell­ten si­rup kon­su­mie­ren, als den „ech­ten“ ahorn-si­rup. ich kann das aber aus ei­ge­ner an­schau­ung be­ant­wor­ten: ahorn-si­rup ist le­cker, die fakes von aunt je­mi­ma oder mrs. but­ter­worth aber auch. das kind geht so­gar so weit zu sa­gen, dass die fakes bes­ser schme­cken.

lei­der kos­ten die fake-si­rups in deutsch­land aber fast so viel wie ech­ter ahorn-si­rup. falls je­mand weiss, wo man in deutsch­land aus mais-si­rup her­ge­stell­te pan-cake-si­rups für we­ni­ger als sechs euro be­kom­men kann: bit­te be­scheid sa­gen.

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  split­s­i­der.com: In­si­de The Se­cret Tech­no­lo­gy That Makes 'The Dai­ly Show' And 'Last Week To­nigh­t' Work   #

im prin­zip schreibt ni­co­le die­ker hier auf wie fern­seh­pro­duk­tio­nen wie the dai­ly show oder last week to­night ar­bei­ten, bzw. ihre fern­seh­aus­schnit­te fin­den. aber ei­gent­lich macht sie vor al­lem ap­pe­tit auf im voll­text durch­such­ba­re fern­seh­sen­dun­gen, bzw. vi­de­os. wenn man dar­über nach­denkt, be­fin­den wir uns ei­gent­lich noch in der in­ter­net-stein­zeit: wir kön­nen ei­nen gross­teil der in­hal­te im netz und äther noch nicht durch­su­chen.


links vom 28.03.2015

felix schwenzel

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  zeit.de: Brand­stif­tung: Hei­ße Spu­ren   #

gut ab­ge­han­ge­ne und un­auf­ge­reg­te re­ka­pi­tu­la­ti­on ei­ner brand­stif­tung von vor 10 jah­ren in ham­burg. ich glau­be ja, jour­na­lis­mus soll­te wie käse im­mer erst ein biss­chen rei­fen. sonst is­ses oft nur quark.

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  spie­gel.de/ei­nes­ta­ges: Die Frau, die den per­fek­ten Nazi-Kör­per schuf   #

die­ser text ist auch sehr gut ab­ge­han­gen, bzw. von 2008. seit 2008 ste­hen un­ter dem text auch hin­wei­se auf sach­li­che feh­ler im text (näm­lich dass son ki­tei kein ja­pa­ner, son­dern ko­rea­ner sei) und blie­ben seit dem auch un­kor­ri­giert. al­ler­dings wird der ar­ti­kel ak­tu­ell auf der spie­gel.de-start­sei­te (wie­der) ver­linkt.


links vom 26.03.2015

felix schwenzel

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  don­dah­l­mann.de: Vom Flie­gen   #

na­tür­lich habe ich auch flug­angst. die kann ich aber her­vor­ra­gend weg­ra­tio­na­li­sie­ren. oder ge­ne­ri­scher aus­ge­drückt: die furcht mir von mei­nen ängs­ten mein le­ben dik­tie­ren zu las­sen ist grös­ser als mei­ne flug­angst.

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  leit­me­di­um.de: (Un)Ver­ein­bar­keit: Wie das »Busi­ness-Fes­ti­val« re:pu­bli­ca Men­schen mit Kin­dern be­wusst aus­schließt   #

er­staun­lich, dass die ehe­ma­li­ge blog­ger­kon­fe­renz und ehe­ma­li­ge ge­sell­schafts­kon­fe­renz re­pu­bli­ca sich jetzt nach aus­sen als „busi­ness-fes­ti­val“ dar­stellt. das hört sich we­nig ein­la­dend an -- und das was der mann von frau mier­au hier dar­stellt hört sich auch sehr be­dau­er­lich an.

Of­fen­bar hat ein Jahr in­ten­si­ves Nach­den­ken ei­nes Teams, das eine 5000-Teil­neh­me­rIn­nen-Kon­fe­renz mit ei­nem Bud­get von ei­ner Mil­li­on Euro or­ga­ni­siert, kei­ne Lö­sung für die In­klu­si­on von El­tern und Kin­der ge­fun­den. »Kids­space« als Ra­ke­ten­wis­sen­schaft.

das ist die ant­wort der re­pu­bli­ca: „Mit den Kids zur re:pu­bli­ca. Geht nicht? Geht doch!