ben fand vikings etwas blutleer, ich nicht. auch wenn das alles historisch nicht 100% akkurat ist, finde ich fiktionale wikinger-geschichten anzuschauen mindestens so spannend wie die geo-epoche über die wikinger zu lesen. aber abgesehen davon fand ich sowohl die erste, wie auch die zweite staffel jeweils ganz spannend und unterhaltsam -- und vor allem relativ wenig stereotyp.
apropos stereotypen; ganz allgemein ist mir in den letzten jahren aufgefallen, dass ich mittelgute fernsehserien ganz gut sehen kann, solange sie sich nicht allzu vieler stereotypen bedienen oder, wenn sie doch vorkommen, sie von einer metaebene aus betrachten oder sie mehr oder weniger geschickt dekonstruieren. oder nochmal anders gesagt: wenn das strickmuster der serie nicht nur eingeschliffene sehgewohnheiten bedient, die serie sich mit dem produktionsdesign ein bisschen mühe gibt und die schauspieler wenigstens ansatzweise überzeugen, dann schau ich mir das fast immer an.
friedemann karig kompetent und metaphernreich über staatliche überwachung als virus, der uns befallen hat, aber seine zerstörerische wirkung noch nicht entfaltet hat. das essay ist ziemlich lang und erscheint im rahmen der reihe essays und diskus in einer fünfteiligen reihe im deutschlandradio. (ich habe auch ein essay beigesteuert das am 1. februar dort erscheint).
als ich friedemann karigs text las, kam mir auch eine metapher für die anlasslose erfassung von metadaten in den sinn: der staat beobachtet uns zwar nicht beim kacken, weiss aber genau wann wir kacken, wie lange und wo. ich habe meine eigenen feldstudien dazu ausgeführt und frage seit einer weile ausgewählte kollegen, wenn sie austreten, was sie zu machen gedenken, gross oder klein. diese metadatenabfrage stösst auf keine grosse gegenliebe. daraus kann man schliessen, dass viele dem staat mehr vertrauen entgegenbringen als mir oder dass überwachung solange ok ist, wie nicht darüber geredet wird.
jill lepore, unter anderem, über das internet archiv von brewster kahle und darüber, dass die behauptung „das internet vergisst nie“ totaler quatsch ist:
The Internet as most people now know it--Web-based and commercial--began in the mid-nineties. Just as soon as it began, it started disappearing.
sehr langes stück, mit sehr vielen hintergründen. /via
faszinierend was lars andersen mit einem bogen und pfeilen veranstaltet. und faszinierend, wie ahnungslos und geschichtsvergessen wir offenbar in die vergangenheit zurückblicken.
“He uses forgotten historical methods…” No, they were not forgotten. They just weren’t European. Archery is one of the oldest human activities, found in virtually every culture on Earth, and dating back tens of thousands of years. There are wide variations in equipment and shooting techniques around the world, and Andersen’s “discoveries” are well-known to anyone who has ever studied Asian and Eastern European archery, such as Mongolian, Tibetan or Hungarian styles. The famous Native American archer Ishi was known for shooting in a style very similar to Andersen’s, putting the arrow on the outside of the bow in the style of the Yahi People of the Pacific Northwest.
There a small irony in the fact that Larson, a woman, was hired to be the chauffeur for these Saudi women, when women are banned from driving in Saudi Arabia. However, Larson says that many of the parents of the teenage princesses that she drove around were fairly Westernized.
enno lenze hat unter anderem bilder und ein video mit dem FDP-politiker tobias huch angefertigt und veröffentlicht, die ein für ein bisschen aufregung sorgten und „gerade durch die deutschen Nachrichten“ gehen. auch spiegel online zeigte das video:
Ich fragte jeweils (unter meinem echten Namen) an, ob ich die Szenen, die Tobias Huch zeigen, von ihnen kaufen kann. Das sind Szenen, die nun mal von mir stammen und an denen sie keine Rechte haben können. Bei Spiegel Online sagte mir, dass ich das Material für einen vierstelligen Betrag kaufen kann. Von den anderen steht eine Antwort noch aus.
das ist genial. wenn das stimmt, hat spiegel online das problem mit den lousy pennys, die man angeblich online verdienen kann, gelöst!
[nachtrag 24.01.2015]
in den kommentaren zum oben verlinkten artikel hat sich sven christian von spiegel online gemeldet und sagt sinngemäss, dass die antwort auf die kaufanfrage für die bewegtbilder eine allgemeine, ungeprüfte preisauskunft gewesen sei. zu einem verkauf wäre es, seiner aussage nach, nie gekommen, weder an lenze, noch an dritte.
So läuft das hierzulande immer bei Olympiabewerbungen. Da wächst nichts organisch von unten, da sind keine Visionäre am Werk, die Risiken eingehen und in derlei Großprojekte investieren (Geist, Arbeit, Geld), da toben sich Sportbürokraten aus.
das projekt ist eigentlich das ideale beispiel für das, was an crowdfunding-kampagnen für kreative arbeit ganz grossartig sein kann. für 6 euro bekommt man ein poster, ab $500 kann man sich ins poster reinzeichnen lassen. /via
Zwei Jungen mit Down-Syndrom: Benjamin lebt, Luca ist tot. Entschieden haben das ihre Eltern. Ein Dilemma, in das Tests vor der Geburt immer mehr Paare stürzen.
beeindruckendes, langes und differenziertes lesestück.
Bitte nennt also in Zukunft Nazis, Arschlöcher und Bekloppte einfach Nazis, Arschlöcher und Bekloppte und hört auf, dick, alt oder beliebiges Aussehen, das nicht euren Schönheitsidealen entspricht, zum Schimpfwort zu machen und zum Anlass, sich über andere Menschen lustig zu machen.
Die Bezeichnung «Uhr» für das Gerät, das beiläufig auch die Zeit anzeigen kann und am Handgelenk getragen wird, ist übrigens eher irreführend, so wie ein iPhone - und mit ihm die ganze Gattung der Smartphones - kein Telefon ist, wie man ursprünglich angenommen hatte, sondern eine Art Universalfernbedienung für unser Leben.
langes lesestück mit relativ viel hintergrund: john biggs über armbanduhren, schweizer uhren, die quarzkrise, die swatch und natürlich auch ein bisschen über die apple-uhr und strategie.
warum vögel mit dem kopf wackeln, wenn sie laufen.
(eigentlich wackeln sie gar nicht mit dem kopf, sondern ziehen ihren kopf vor, halten ihn an einer stelle und ziehen den körper drunter weg — bis sie den kopf wieder vorziehen)
da ist was dran: die zugänglichkeit (im weitesten sinne) der krautreporter ist verbesserungswürdig. die website ist zum finden von (potenziell) interessanten artikeln (die es gibt) nahezu ungeeignet. der navigationspunkt „übersicht“ öffnet eine chronologische liste der letzten artikelüberschriften — und das ist es. keine auswahl nach reportagen, meistgelesenem oder themen. das rss immer noch ohne autorennamen. meta-inhalte wie die morgenpost sind nicht ausblendbar und bilder werden bei mir auf diversen browsern immer noch verzerrt oder gar nicht angezeigt.
Die neoliberale Tendenz, die Crary in der Stigmatisierung des Schlafs sieht, findet sich in unseren Bewältigungsstrategien wieder. Statt effizient schlafen zu wollen, sollten wir dem Schlaf vielleicht einfach mit mehr Wohlwollen begegnen und aufhören, immer sofort eine Pathologie zu vermuten. Manchmal sind Vielschläfer nämlich auch völlig gesund - nach meinem Besuch im Schlaflabor habe ich das jetzt sogar schriftlich.
den artikel fand ich gut: aus einer persönlichen erfahrung heraus berichten, mit expertengesprächen und -meinungen anreichern, alles einfach, übersichtlich und ein bisschen subjektiv halten: so sollten gute blogs funktionieren.
ich sehe krautreporter.de jetzt einfach als ein gemeinschaftsblog (nicht mehr als magazin) mit gehobenem anspruch und gewöhnungsbedürftigem CMS. ein blog mit der mission eine neue finanzierungsform für blogs zu finden. (aber vielleicht kann man das ganze dann langfristig doch auch auf wordpress umstellen?)
ich habe dieses interview zwar auch an meine buchkritik zu andrew keens „das digitale debakel“ gehängt, möchte aber trotzdem nochmal gesondert auf das gespräch mit mike butcher auf dem dld hinweisen. ich finde es nämlich aus mehreren gründen ziemlich gut (nenne aber nur einen): keen ist definiv ein besserer redner als autor. aber vielleicht muss man ab und zu ein buch schreiben (oder vortrag vorbereiten oder bloggen) um über dinge nachzudenken — und zur not auch nur halb zuende zu denken.
vielleicht hätte ich mir nur dieses video ansehen sollen, statt das buch zu lesen.
As we all know, being bored can feel awful, as though the monotonous tick-tock of time is slowly eating your brain. This is why Candy Crush was invented.
etwas ernster:
The advantages of feeling disgust are obvious: The smell of decay for instance protects us from eating spoiled, potentially dangerous food. Similarly, according to Plutchik, boredom may have evolved because it protects us from lethargy.
und ganz grossartig, dieses zitat vom norwegischen philosophen lars svendsen:
Boredom pulls things out of their usual contexts. It can open ways up for a new configuration of things, and therefore also for a new meaning, by virtue of the fact that it has already deprived things of meaning.
als kind habe ich meine langeweile sehr gemocht und genossen. heute komme ich, ausser beim duschen und spazieren gehen kaum noch dazu. hilfreich isses auf jedenfall vor dem langweilen viel zu lesen und nachzudenken und dann in der dusche oder beim spazieren gehen einfach alles fahren zu lassen und abzudriften.
es fühlt sich wie eine ewigkeit an, dass ich das letzte mal eine DVD irgendwo reingeschoben habe. noch vor ein paar jahren, schien es beinahe unvorstellbar, dass filme und serien über eine fernsprechleitung ins auge gelangen, mittlerweile klappt das aber so reibungslos und bequem, dass ich nie wieder etwas mit DVDs zu tun haben will. das ist natürlich bitter für video- und DVDheken, aber leider auch mehr oder weniger unausweichlich.
ich erinnere mich auch, die ersten folgen breaking bad und the good wife im englischsprachigen import-regal der video collection in der schönhauser allee gefunden zu haben, wofür ich den einkäufern der video collection damals sehr dankbar war, aber das empfehlungs- und ausprobiergedöns funktioniert auch im netz hervorragend. danke für den fisch jedenfalls.
Esquire: What do you think the headline of this article should be?
Marilyn Manson: “Marilyn Manson deserves to have his dick sucked for creating the word 'grunge,' and for also making rock 'n' roll cool again, because he's a hooligan."
Seit zwei, drei Jahren vergehen kaum ein Mittagessen oder ein Feierabendbier, ohne dass sich Journalisten darüber beklagten, aus den Verlagen kämen keine oder zu wenige innovatorische Impulse. Und dann versuchen es ein paar Selbständige mit der Hybris und der Naivität, die man für eine solche Unternehmung braucht (mal eben knapp eine Million Euro einzusammeln, ohne zu wissen, worauf man sich da wirklich einlässt - das muss man sich erstmal trauen), einen innovatorischen Impuls zu setzen und kriegen jetzt beinahe jede Woche Knüppel zwischen die Beine geworfen. Beziehungsweise zwischen die Finger. Wie unter solchen Bedingungen die dringend notwendigen Innovationen über unsere Branche kommen sollen, soll bitte mal jemand derer erklären, die sich jetzt über die Performance der Krautreporter beschweren. Natürlich machen sie nicht alles richtig im Moment. Aber sie machen auch nicht alles falsch. Im Gegenteil.
kai schächtele hat (natürlich) recht. aber warum kritik von mitgliedern der innovation und dem bessermachen im weg stehen soll, das verstehe ich nicht.
was fehlt ist der klassische u-bahngeruch aus abgeriebenem metall, gummi und öl. obwohl es den eigentlich in jeder stadt mit ubahn gibt. ich kann mich also quasi überall per geruch an new york erinnern.
Der Professor, der sich an meiner Hochschule am meisten mit künstlicher Intelligenz beschäftigte, sagte immer: „Wirkliche künstliche Intelligenz ist nur noch 20 Jahre weg. Und das ist sie schon seit 40 Jahren.“
wirklich witzig wäre natürlich diese gif-reihe mal auf die bühne zu bringen. also nachzuspielen. oder so. na gut. mittelwitzig. ein bisschen. ach egal.
Based on Philip K. Dick's award-winning novel, and executive produced by Ridley Scott (Blade Runner), The Man in the High Castle explores what it would be like if the Allied Powers had lost WWII, and Japan and Germany ruled the United States.
bei amazon ist gerade „pilot season“, dass heisst, amazon hat ein paar piloten für fernsehserien gedreht und lässt die zuschauer (mit) entscheiden, welche gedreht werden sollen. The Man in the High Castle handelt, wie oben steht, von den USA unter nazi- und japanischer herrschaft. scheint sehr aufwändig und detailverliebt produziert zu sein und teasert ein paar ganz spannende handlungsstränge an. hab ich gern gesehen und würde ich auch gerne weiter sehen.
eher so mittel. ein paar aspekte sind ganz vielversprechend aber ob die balance zwischen vernunft und amerikanischem waffen-irrsinn im laufe der eventuell folgenden episoden zu halten ist bezweifle ich eher. ich fürchte das ganze könnte stark abdriften in einen pathischen, patriotisch und tradionsverseuchten haufen gun crap. hab mich trotzdem ein, zweimal amüsiert beim gucken.
mit top gear verbindet mich eine gewisse hassliebe. zum grossen teil finde ich die überinszenierung und haltung, die die sendung transportiert, schreiend dumm und dann amüsier ich mich wieder köstlich über die kindischen gags die in die sendung eingestreut sind. dieser trailer ist auch ganz witzig.
Im Internet wurden in den vergangenen Jahren die alten Wegweiser zu verlässlichen Informationen abgebaut und durch neue ersetzt.
das ist natürlich unfug, weil es die wegweiser zu verlässlicher information noch nie gab. zu behaupten, in zeitungen stünde nichts als die wahrheit oder zeitungen und zeitschriften seien früher™ mal ohne skepsis und medienkritische haltung zu lesen gewesen, ist aus meiner sicht medienmacherphantasie.
auch zeitungen haben in den letzten 100 jahren quatsch ohne ende verbreitet. die hitler-tagebücher hatten nichts mit dem internet zu tun, wenn es nach den „verlässlichen informationen“ im spiegel ginge, wäre die welt schon mindestens 15 mal untergegangen, die bild log auch schon vor bild.de und leute wie erich von däniken oder uri geller konnten ihre kruden theorien und tricks auch ohne die hilfe des internets unter die leute bringen. letztes beispiel das mir spontan einfällt: von massenvernichtungswaffen, die der irak gehortet haben sollte, wollte auch der verlässliche informationswegweiser new york times vor dem zweiten irak-krieg seine leser überzeugen.
trotzdem hat blumencron recht, auch in seinem letzten satz:
Freiheit muss im Netz genauso verteidigt werden wie in der realen Welt.
das problem mit den verlässlichen informationen ist dem der freiheit recht ähnlich. freiheit bekommt man nicht geschenkt, für freiheit muss man kämpfen. und wissen atmet man nicht einfach aus „verlässlichen“ quellen ein, sondern erarbeitet es sich.
zwei nachträgliche anmerkungen: erstens: ist das netz aus blumencrons sicht eigentlich nicht teil der „realen Welt“? zweitens: ich habe am text oben ein bisschen rumgefeilt, die ursprüngliche, etwas holprige, nicht ganz fehlerfreie version, ist noch hier .
gunnar sohn hat ein paar reaktionen auf den text von matthias müller von blumencron zusammengestellt .
sascha lobo hat glenn greenwald zwar in seiner letzten kolumne verdammt, aber hier weist greenwald (wieder mal) auf etwas wichtiges hin: die meinungsfreiheit im westen, auf die wir alle so irre stolz sind, reicht auch nur so weit, wie uns meinungen passen.
ich bin da allerdings mindestens so ratlos wie sascha lobo; volksverhetzung, anti-semitismus, heroisierung von terror, nazikacke und allegmeine hetze sollten geächtet und bekämpft werden, aber wir sollten uns mindestens bewusst machen, dass bestimmte meinungen auch im westen knast und repression bedeuten.
im amerikanischen itunes store kann man sich den leihen. hab ich gemacht und kann den film leider nicht uneingeschränkt weiterempfehlen:
predestination kurzkritik: so flach und berechenbar wie pythagoras, special effects und licht aus der stummfilmzeit und leider: ethan hawke.
Not a billboard from movie Blade Runner, but a photo of Beijing's smog & one of the buildings with a video running. pic.twitter.com/NNb6OVO6WT
Der Erfolg der anlasslosen Speicherung aller Verbindungsdaten sei laut Sicherheitsexperten nicht von der Hand zu weisen. Immerhin sei allein in den vergangenen sechs Tagen kein einziger tödlicher Terroranschlag auf französischem Gebiet verübt worden.
Ebensowenig habe es im Zeitraum von 2008 bis 2010 Terrorangriffe auf deutschem Boden gegeben, als die Vorratsdatenspeicherung hierzulande praktiziert wurde.
gestern abend war mein halber nachhauseweg von der arbeit wegen eines leeren pappkartons und des türkischen ministrerpräsidenten erdoğan ahmet davutoglu gesperrt. für die limosinenkolonne von erdoğan davutoglu wurde ein abschnitt der französischen strasse gesperrt, damit die dort parken konnten. das dürften mehr als 30 limosinen, zwei mannschaftswagen, ein krankenwagen und 6 oder 7 motorräder gewesen sein.
am ubahnhof französische strasse stand dann die ubahn 10 minuten lang. in der bahn keine ansage, auf dem bahnsteig nur unverständliches gequake. in der friedrichstrasse hielten die bahnen dann, um zurückzufahren. auch hier keine durchsagen, ausser den elektronischen infotafeln die darauf hinwiesen, dass die u6 zwischen friedrichstrasse und reinikendorferstrasse unterbrochen sei. ein EV würde eingerichtet. ich bin dann die 2,7 kilometer von der friedrichstrasse zur reinickendorfer strasse gelaufen. dauert zwar länger, ist aber auch schön.
Nine minutes into the awards ceremony, during their opening monologue, hosts Amy Poehler and Tina Fey went there--finishing a long joke about Disney princesses with a punchline about Cosby. “… and Sleeping Beauty thought she was just getting coffee with Bill Cosby!” As evidenced by the reaction from the audience--a collection of “oooooh”s, more than raucous laughter--even for the most irreverent awards ceremony in Hollywood, it was almost, almost too soon. But not quite. The bit was hilarious and refreshing, and for an unfolding scandal that has felt unendingly terrible, it was also a long, long time coming.
luftaufnahmen von gotham city new york city manhattan von vincent laforet. eigentlich hätte ich diesen link verlinken sollen. da sind viele tolle bilder und ein paar hintergründe zu den aufnahmen.
"In meetings, all Jeff talked about was, '3-D, 3-D, 3-D!' He had this childlike excitement about the feature and no one could understand why," recalls a former engineering head who worked solely on Dynamic Perspective for years. "We poured surreal amounts of money into it, yet we all thought it had no value for the customer, which was the biggest irony. Whenever anyone asked why we were doing this, the answer was, 'Because Jeff wants it.' No one thought the feature justified the cost to the project. No one. Absolutely no one."
ich hatte so ein fire phone mal in der hand und habe dieses dynamische-3d-feature mal angesehen und hatte den gleichen gedanken: nett — aber wozu soll das jetzt gut sein? 5 minuten wow, mehr nicht. /ole reßmann
They gave us a fully decentralized Internet and we used it to build web services-Facebook, Twitter, Gmail, iCloud-so massively centralized they verge on being quasi-medieval fiefdoms. Now we're building the Internet of Someone Else's Things, wherein every room of every home will contain devices controlled by servers the homeowners don't know, control, or understand. What is wrong with us?
Don't try to blame ignorant, tech-illiterate users. The world's software developers do exactly the same thing, every time we push to or pull from Github:
Today is our quarterly reminder that Linus gave us a completely distributed VCS, so we stored all of our repos in a single point of failure.
— Gary Bernhardt
schon fast ein jahr alt, aber das kind hat mich drauf hingewiesen. das ist das video von jemandem, der sich einen burger bei five guys gekauft hat und eine etwas umfangreichere bewertung dazu abgibt. im auto sitzend.
The pictures are an attempt at making me a sexual subject instead of an object. I am not ashamed of my body, but it is mine. Consent is key. Just as rape and sex have nothing to do with each other, pictures shared with and without consent are completely different things.
hab ich damals mal angefangen zu lesen (auf deutsch), bin aber nie über die ersten 20 seiten hinausgekommen. sollte ich vielleicht nochmal anfangen, das buch — obwohl ich jetzt ja weiss was dadrin passiert und wie es endet.
Monatelang hat das Berliner Recherchebüro CORRECT!V Fakten zusammengetragen, in der Ostukraine ermittelt - und fand am Ende Zeugen des Abschusses. Die Recherchen ergeben eine dichte Beweiskette: Es war eine BUK-Rakete, die das Passagierflugzeug vom Himmel holte - in Stellung gebracht von Soldaten der 53. russischen Luftverteidigungsbrigade aus Kursk, die sich ohne Hoheitszeichen auf ukrainischem Gebiet befand, um russische Panzerverbände zu schützen.
klare schuldzuweisung in diesen vom correct!v, spiegel und algemeen dagblad ausgeführten recherchen zum abschuss eines passagierfluges über der ukraine:
Es hätte an den EU-Staaten sein müssen, die Fluggesellschaften zu warnen. Denn auf die ukrainischen Behörden ist in dieser Situation kein Verlass. Die Ukraine steht im Juli 2014 kurz vor dem Staatsverfall, es herrscht Krieg, ganze Landesteile sind besetzt von russischen Truppen.
Doch es geschieht nichts. Deutschland und seine europäischen Nato-Partner scheuen sich, den Krieg als Krieg zu benennen. Die Regierungen kennen die russischen Panzer im Separatistengebiet. Die Konsequenzen aus diesem Wissen ziehen sie nicht. Die deutsche Regierung sieht keine Gefahr für die zivile Luftfahrt.
Für die Fluggesellschaften würde ein Umfliegen mehr Luftkilometer und damit höhere Flugkosten bedeuten.
und:
Für den Luftkampfexperten Rupert Smid gibt es keinen Zweifel: „Russische Raketen werden nur auf Befehl russischer Offiziere abgeschossen“, sagt er.
weil hier, bei einer offtopic-diskussion unter beteiligung von johnny haeusler und rené walter über die bezahlung von malte welding bei spreeblick aufkam, hat malte welding auf facebook mal „ausnahmsweise [...] die Details“ seiner bezahlung aufgeschrieben.
jürgen geuter über vermeintlich gute argumente gegen die vorratsdatenspeicherung. und über das fehlen einer kommunikationsstrategie gegen die vorratsdatenspeicherung:
Die Logik der VDS-Befürwortenden ist gegen Kritik immunisiert: Wenns nicht funktioniert, braucht man nur mehr Kompetenzen. Wenns nur halb funktioniert, braucht man nur mehr Kompetenzen. Und wenns funktioniert hat man das schon immer gesagt.
Surely *somebody* will run the 'Anonymous declare war on ISIS' story under the headline 'Muslim extremists threatened by 72 virgins'
Here's a theory. Terrorists aren't offended by cartoons. Not even cartoons that satirise the Prophet Muhammad. They don't care about satire. For all I know they may not even care about the Prophet Muhammad.
michael deacon meint „I don't think the terrorists "win" if we fail to reproduce cartoons. I think the terrorists "win" if we leap up, gulp down their bait - and hate Muslims“ -- und ich glaube er hat sehr recht damit. andererseits ist es glaube ich sehr wichtig uns selbst zu zeigen, dass wir, trotz der furcht vor solchen anschlägen, weder den humor verlieren, noch von der verachtung von religiösem, ideologischen und hassgetrieben eifer (siehe auch) abbringen lassen. und dafür ist dann unter umständen auch die reproduktion von cartoons hilfreich.
interview mit dem chefredakteur von charlie hebdo aus dem jahr 2011, nach dem ersten anschlag auf die redaktion:
Im Hinblick auf diese Reaktionen schrieb Nicolas Demorand gestern in Libération aber auch von einer »widerlichen Funktionalisierung für eigene Zwecke« und meint damit, dass Rassisten den Brandanschlag für ihre Zwecke missbrauchen.
Natürlich. Zu unseren Unterstützern zählt der Front National. Ich kann nicht behaupten, dass uns das sonderlich erfreut. Andererseits ist das nicht überraschend, denn Marine Le Pen wird wohl schwerlich verlauten lassen können, wie sehr sie sich darüber freut, dass Charlie Hebdo endlich abgefackelt wurde. Sie tritt zur Wahl an und will auch am zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen teilnehmen, sie muss sagen, dass sie Charlie Hebdo unterstützt. Und sie muss sich als Laizistin darstellen. Aber als einige Tage zuvor katholische Fundamentalisten eine Aufführung eines Stückes über Jesus im Theater der Stadt Paris verhindert und Theatergäste tätlich angegriffen haben (siehe Dschungel-Seiten 6/7, Anm. d. Red.), hat man kein Sterbenswörtchen von Marine Le Pen zum Thema Laizismus vernommen. Marine Le Pen fängt an, von Laizismus zu reden, sobald es um Muslime geht. Das ist natürlich eine Funktionalisierung für eigene Zwecke.
max von webel zahl jetzt (auch) mit apple pay und seinem finger. unter seiner beschreibung fehlen natürlich nicht die hinweise darauf, wie „unsicher“ fingerabdrücke sind. ich habe dazu geschrieben:
natürlich ist das zahlen per fingerabdruck nicht sicher im sinne von sicher. aber zum entsperren des telefons ist fingerabdrücken meiner meinung nach zweitausend mal sicherer, als in aller öffentlichkeit eine PIN einzutippen. ich sehe jeden tag ca. 5-10 PINs oder android-öffnungsmuster, wenn leute in der bahn oder im bus ihr telefon entsperren. ich entsperre mein telefon per handauflegen, um mein telefon aufzubekommen muss man nicht nur das telefon in die hand bekommen, sondern auch meinen finger.
und eine PIN an einem fremden terminal einzugeben ist auch wenn man das PIN-pad mit dem eigenen körper abdeckt alles andere als sicher: mit wärmekameras kann man die tastenkombination nachträglich bequem ablesen, die integrität des terminals ist keinesfalls gesichert (sieht man bei manipulierten geldautomaten) und per unterschrift zu zahlen ist -- naja -- auch nicht gerade das was ich mir unter „sicher“ vorstelle. deshalb sehe ich beim zahlen per fingerabdruck eher einen kleinen forschritt bei der sicherheit und schützbarkeit, als einen rückschritt.
und was die datensammelei angeht: unsere konten und geldbewegungen sind dem staat gegenüber sowieso komplett transparent -- wenn man nicht ausschliesslich bar bezahlt ist jede transaktion mit wenig aufwand für jede staatliche stelle abrufbar, heute schon.
heiko bielinski hat sich das reclaim-plugin angeguckt und installiert und darüber geschrieben. wie er es installiert hat, hat er hier dokumentiert. ich nutz reclaim derzeit mehr (hier) als ich daran entwickle. in der tat: seit märz habe ich daran nichts mehr gemacht. ich bin leider nicht begabt genug, soetwas nebenbei zu machen. um so ein projekt voranzutreiben muss ich mir das ganze projekt in den kopf schieben und dann haben andere dinge die meinen kopf derzeit füllen keinen oder weniger platz darin. in den nächsten 3-4 monaten sehe ich auch keinen raum für das projekt, aber ich hoffe doch bald wieder daran weiterzuarbeiten können. aber -- wie heiko ja auch schrieb -- wer lust hat das projekt weiterzutreiben oder module zu schreiben, nur zu. es ist alles auf github.
So no, we're all not Charlie--few of us are that good, and none of us are that brave. If more of us were brave, and refused to yield to the bomber's veto, and maybe reacted to these eternally recurring moments not by, say, deleting all your previously published Muhammad images, as the Associated Press is reportedly doing today, but rather by routinely posting newsworthy images in service both to readers and the commitment to a diverse and diffuse marketplace of speech, then just maybe Charlie Hebdo wouldn't have stuck out so much like a sore thumb. It's harder, and ultimately less rewarding to the fanatical mind, to hit a thousand small targets than one large one.
Manchmal ist Satire auch dann richtig gut, wenn man selbst sie widerlich und geschmacklos findet. Wenn Satire immer gefällig, bekömmlich und gut verdaulich wäre, dann wäre es Comedy. Und das wird oft verwechselt. Dabei muss Satire nicht mal komisch sein. Im Prinzip ist sie nur ein unbequemes Mittel, um sich gegen Macht welcher Art auch immer zur Wehr zu setzen.
Und das dürfte der Grund sein, weswegen Fanatiker, speziell religiöse, Komik verachten. Sie vertreten eine todernste, einzige ewige Wahrheit, und der Witz – egal wie klug oder lustig er im Einzelfalle sein mag – bedroht diese Wahrheit. Religion (und so manch andere Weltanschauung) ist Wahnsinn im Kleide der Rationalität, Satire und Komik Rationalität im Kleide des Wahnsinns. Das eine muß das andere mißverstehen. Deshalb werden Vertreter des heiligen Ernstes der Komik stets mit Zorn begegnen.
Stop saying #JeSuisCharlie. Charlie Hebdo is a racist fucking magazine. Don't be Charlie. Just be against terrorism. That's totally valid.
ich habe mich ja kürzlich beklagt, dass die krautreporter mich noch nicht so richtig dolle überrascht haben. das hier hört sich aber sehr vielversprechend an.
@journelle hat recht. und abgesehen davon gilt für pornografie das gleiche wie für satire. es mag nicht jedem gefallen, von vielen als geschmacklos oder widerlich angesehen werden, aber beides taugt gut als indikator für freiheit:
If I had asked my customers what they wanted they would have said a faster horse.
schönes zitat, allerdings mit einem kleinen schönheitsfehler: henry ford hat das, mit ziemlicher sicherheit, nie gesagt. wer doch gerne henry ford zitieren möchte, wikiquote hat ein paar überprüfte zitate (deutsche version, englische version)
die überschrift ist etwas irreführend. denn wie es bei maybritt illner im 2DF wirklich zugeht, schreibt ulf erdmann ziegler nicht. sondern nur, wie er es erlebt hat. das ist aber durchaus lesenswert.
die taz twittert eine mail von christopher lauer, in der er eine interviewanfrage mit einer honorarforderung von 500 euro absagt. darüber ein tweet von falk steiner der auf christopher lauers einnahmenoffenlegungsseite linkt, wo er angibt dass er für FAZ-gastbeiträge je zwischen 120 und 300 euro bekommt. und dass er von axel springer zwischen 10.500 und 21.000 euro für „Beratung [...] in Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit“ bekommt.
schönes kleines portrait und weil ich es gerade durchkoche und toll finde, hier ein hinweis auf stevan pauls kochbuch (bei dem er natürlich auch das foodstyling gemacht hat): „deutschland vegetarisch“
marc wickel hat sich mal den output der krautreporter angesehen und seine meinung zu den dort veröffentlichten texten dazugeschrieben:
Meine Meinung: Schlechte Recherche bei zu vielen Texten. Und den Rest finde ich größtenteils langweilig.
im durchschnitt haben alle autoren 2,7 texte veröffentlicht, zählt man nur die aktiven autoren (12 der auf krautreporter.de gelisteten autoren haben noch nichts veröffentlicht) sind es 3,7 texte. von tilo jung sind bisher 19 texte veröffentlicht worden. die texte von jung sind verschriftlichte und leicht geglättete versionen seiner ellenlangen interviews. die video-interviews von tilo jung muss ix meistens nach kurzer zeit abbrechen, vor allem wegen der aufgesetzten art zu reden und zu posen. aber auch die texte kann ich nicht länger als ca. 10 minuten lesen. ich finde es aufregender, lehrreicher und spannender einem bach bei seinem lauf zuzusehen oder leute auf der strasse vorbeilaufen zu sehen. aber das ist meine unbedeutende meinung und befindlichkeit. es gibt bestimmt leute die sowas gerne sehen.
was mich allerdings, wie marc wickel, wundert: damit soll der angeblich kaputte journalismus „gerettet“ werden? vielleicht haben die krautreporter da auch was verwechselt. guter journalismus, tolle geschichten können viele tausend zeichen lang werden. aber die länge von interviews macht noch keine qualität. was ich von gutem journalismus erwarte ist verdichtung, zuspitzung, herausarbeitung der relevanten aussagen, eine bewertung oder kontextualisierung. leute einfach reden lassen und tilo jung dabei zuzusehen wie er, mit gespielter oder echter tapsigkeit, darauf hofft, die leute aus der reserve zu locken — das will ich mir nicht ansehen oder lesen. sollte irgendwann einmal was spannendes in einem von tilo jungs interviews passieren, hoffe ich darauf, dass mich jemand drauf hinweist. einmal ist das auch schon passiert (nachtrag: zweimal. vielleicht auch dreimal.), allerdings nicht auf krautreporter.de.
mich stört es nicht, dass tilo jungs interviews die krautreporter.de-seite wie mit süssem hirsebrei füllen, ich kann sowas gut ignorieren. was mich stört ist das etwas zu sporadische vorkommen von krautreporter-rosinen.
ich bin mir nicht sicher was ich von den krautreportern erwartet habe. ich glaube, ich wollte mich überraschen lassen. das hat bisher nicht so hundertprozentig geklappt. es gab durchaus bereits ein paar rosinen; ein paar geschichten im letzten jahr habe ich so gut gefunden, dass ich sie auch verlinkt habe (zum beispiel 1, 2, 3, 4). einige habe ich für so schlecht befunden, dass ich sie verlinkt habe (diese zum beispiel). aber das wow, die überraschung blieb bisher aus.
ein paar solide reportagen würden mich übrigens schon überraschen.
sehr unterhaltsam zu lesen, obwohl jura. was man aber auch sagen muss: das mit dem urheberrecht ist mittlerweile so kompliziert und weit entfernt vom gesunden menschenverstand, dass einem der kopf brummt.
Whittier, Alaska, is a town of about 200 people, almost all of whom live in a 14-story former Army barracks built in 1956. The building, called Begich Towers, holds a police station, a health clinic, a church, and a laundromat. Its hallways resemble those of a school or a detention center. One can often find residents shuffling around in slippers and pajamas.
stefan willeke schreibt sehr ausgeruht und neutral über einen mann der zwei menschen in china getötet hat:
Wer sich in diesen Fall vertieft, erfährt etwas über Geduld in der Politik und die bewundernswerte Beharrlichkeit einer Demokratie. Die Bundesrepublik ist strikt gegen die Todesstrafe. Das Prinzip lässt sich nicht dadurch auf die Probe stellen, dass ein Häftling es der Bundesregierung schwer macht, ihn vor dem Tod zu bewahren. Das Prinzip ist immun gegen Menschen, die davon profitieren. Lutz Schuster müsste sich sogar damit abfinden, dass sein Staat ihn auch dann noch zu retten versucht, wenn er sich selbst aufgegeben hat. Gegen die Grundsätze seiner Demokratie in der Heimat ist er machtlos. Das sagt zwar nichts über Lutz Schuster, aber viel über die moralische Kraft eines Rechtsstaates.
hoffentlich ist das kein fehler.ly. reported.ly will nur auf twitter, facebook, medium oder reddit veröffentlichen. dave winer moniert (natürlich): „No feed,...“
homepage-tod hin oder her -- eine sammelstelle wo man zumindest die letzten 10 meldungen von reported.ly sehen kann sollte first look schon anbieten. denn sonst übernehmen das andere. was ja auch nicht weiter schlimm ist. mit reclaim.fm (und vielen anderen tools) könnte man sowas in 10 minuten zusammenkloppen.
ein bisschen schade finde ich, dass die süddeutsche den artikel nicht so überschrieben hat: „Herbert Grönemeier lässt Medienanwalt Christian Scherz gegen Lügenpresse vorgehen“
was sagen juristen, wenn ein roboter automatisiert zufällige artikel im darknet kauft und dabei zufällig drogen oder gefälschte pässe erwirbt? „hm“ sagen sie. /in nico lummas facebook gefunden