links vom 07.08.2013

felix schwenzel

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  zeit.de: BND fil­tert an die NSA wei­ter­zu­ge­be­ne Da­ten nach TLD   #

Der BND gibt mas­sen­haft Me­ta­da­ten an die NSA. Al­les rech­tens, so die Re­gie­rung: Deut­sche sei­en nicht be­trof­fen. Doch dar­an gibt es Zwei­fel.

der witz des jah­res. der BND kann deut­sche fil­tern!

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  kiez­neu­ro­ti­ker.blog­spot.com: ... dop­pel­mo­ral ...   #

war­um kom­men­tiert das beim kiez­neu­ro­ti­ker kei­ner? ich wür­de mir da ger­ne ein mei­nung zu bil­den.

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  maen­nig.de: Ge­fah­ren des Par­la­men­ta­ris­mus   #

jens arne män­nig hat ei­nen de­pri­mie­rend weit­sich­ti­gen hun­der­z­wan­zig jah­re al­ten text über den par­la­men­ta­ris­mus des fran­zö­si­schen so­zio­lo­gen gust­ave le bon aus­ge­gra­ben:

Trotz al­ler Schwie­rig­kei­ten ih­rer Ar­beits­wei­se bil­den die Par­la­ments­ver­samm­lun­gen die bes­te Re­gie­rungs­form, die die Völ­ker bis­her ge­fun­den ha­ben, um sich vor al­lem mög­lichst aus dem Joch per­sön­li­cher Ty­ran­nei zu be­frei­en. [...]

Sie ber­gen ei­gent­lich nur zwei ernst­li­che Ge­fah­ren in sich: die über­mä­ßi­ge Ver­schwen­dung der Fi­nan­zen und die zu­neh­men­de Be­schrän­kung der per­sön­li­chen Frei­heit.

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  faz.net: Ge­spräch mit dem So­zio­lo­gen Dirk Bae­cker: Der Name von Big Brot­her lau­tet Sher­lock Hol­mes   #

ste­fan schulz re­det mit dirk bae­cker und der sagt vie­le klu­ge din­ge. mir ge­fällt der op­ti­mis­mus der aus sei­ner letz­ten ant­wort tropft:

Ste­fan Schulz: Brau­chen wir neue po­li­ti­sche Vi­sio­nen? Und von wem?

Dirk Bae­cker: Wir sind schon mit Pries­tern, In­tel­lek­tu­el­len, Wis­sen­schaft­lern und Päd­ago­gen fer­tig ge­wor­den. So­gar Ma­na­ger ha­ben wir in­zwi­schen auf ihr rech­tes Maß re­du­ziert, von So­zio­lo­gen ganz zu schwei­gen. Die eine oder an­de­re me­dia­le Auf­re­gung hilft bei die­sem Ge­schäft der Stei­ge­rung und Re­duk­ti­on von Deu­tungs­an­sprü­chen ja durch­aus. Wenn es uns ge­lingt, an Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten nicht nur Spra­chen, Ma­the­ma­tik und Na­tur­wis­sen­schaf­ten, son­dern auch Öko­no­mie, Po­li­tik und In­for­ma­tik auf ei­nem an­spruchs­voll neu­gie­ri­gen Ni­veau zu un­ter­rich­ten, ma­che ich mir auch um den po­li­ti­schen Nach­wuchs kei­ne Sor­gen. Denn dann wird man er­ken­nen, dass die fas­zi­nie­ren­den Hand­lungs­fel­der di­rekt vor der Haus­tür lie­gen. Neue po­li­ti­sche Vi­sio­nen brau­chen wir nicht. Gute Schu­len tun es auch.

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  crack­a­jack.de: How to grow a Ham­bur­ger: Mark Post @ TED   #

sen­sa­tio­nell. voll­zi­tat von rené auf nerd­core. un­be­dingt hin­kli­cken und dort die auf­zeich­nung se­hen.

Nach­trag zum Fran­ken­bur­ger ges­tern: Mark Post von der Maas­tricht Uni­ver­si­ty hat­te auf ei­ner TED-Kon­fe­renz in Haar­lem im De­tail er­klärt, wie man ei­nen Ham­bur­ger in ei­ner Pe­tri­scha­le züch­tet.

This ham­bur­ger con­ta­ins 60 bil­li­on cells. Now, tha­t's a lot. You need to cul­tu­re a lot of cells. You need to so­mehow find a way to do that ef­fi­ci­ent­ly be­cau­se, re­mem­ber, we have to be more ef­fi­ci­ent than the cow or the pig...

It has to be ef­fi­ci­ent and it has to also be meat. Not some kind of sub­sti­tu­te. We have more than en­ough sub­sti­tu­tes from ve­ge­ta­ble pro­te­ins. It needs re­al­ly to be meat. Not­hing less, not­hing more...

It ta­kes about 7-8 weeks to grow a mus­cle fi­ber, and so, also 7-8 weeks to grow a ham­bur­ger. You could do it at home if you like ... If you have the right ma­te­ri­als, it's very, very easy to do. And in fact [the] stem cells ... they sur­vi­ve free­ze-dry­ing, so you could en­vi­si­on that over the In­ter­net we would even­tual­ly sell litt­le, sort of, tea bags of stem cells -- from tuna, from ti­ger, from cows, from pigs, from wha­te­ver ani­mal you could ima­gi­ne. Then, in the com­fort of your own kit­chen, you could grow your own tis­sue. You would have to know what you want to eat 8 weeks in ad­van­ce -- be­cau­se it ta­kes a while.

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  bo­ing­bo­ing.net: Judge who ac­cept­ed pri­va­te-pri­son bri­bes to send black kids to jail sen­ten­ced to 28 ye­ars   #

wit­zig: im ame­ri­ka­ni­schen fern­se­hen in­for­miert man sich über die nach­rich­ten­la­ge, in­dem man co­me­dy-nach­rich­ten an­sieht oder fern­seh­se­ri­en wie the good wife an­sieht. die ge­schich­te des rich­ters der be­stechungs­gel­der von ei­nem pri­va­ten ge­fäng­nis an­nahm war zu­min­dest in the good wife mal the­ma.

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  law­blog.de: Der stell­ver­tre­ten­de Re­gie­rungs­spre­cher   #

schö­ner merk­satz zur spä­te­ren ei­ge­nen ver­wen­dung:

... mit al­len ihr zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln auf viel­fäl­ti­gen We­gen mit gro­ßer Be­harr­lich­keit und Sorg­falt, aber auch mit der ge­bo­te­nen Ruhe sehr ziel­stre­big ...

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  law­blog.de: Par­al­lel Con­s­truc­tion   #

udo vet­ter:

Er­geb­nis­se aus der NSA-Über­wa­chung und an­de­ren ge­heim­dienst­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten der USA flie­ßen kei­nes­wegs nur in die Ter­ror­be­kämp­fung. Viel­mehr wer­den Da­ten der NSA auch in nor­ma­len Kri­mi­nal­fäl­len ver­wen­det, ent­hüllt die Nach­rich­ten­agen­tur Reu­ters.

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  ta­ges­schau.de: Re­gie­rung: Stein­mei­er seg­ne­te Ko­ope­ra­ti­on BND-NSA ab   #

der ti­tel auf der sei­te lau­tet: „Stein­mei­er hat an­ge­fan­gen“ — das il­lus­triert das ni­veau der de­bat­te ganz gut: kin­der­gar­ten­ni­veau.

mein ers­ter ge­dan­ke dazu war auch auf kin­der­gar­ten­ni­veau: mög­li­cher­wei­se brau­chen die grü­nen und die SPD noch ein paar jah­re op­po­si­ti­on um zu sin­nen zu kom­men. in re­gie­rungs­ver­ant­wor­tung sind sie zu­min­dest ge­nau so in­kom­pe­tent und ge­fähr­lich (für bür­ger­rech­te) wie die mer­kel witz­trup­pe.

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  gla­se­rei.blog.nzz.ch: Be­mer­kens­wer­tes aus der di­gi­ta­len Welt   #

pe­ter gla­sers neue hei­mat, nach­dem er hier 12tau­send pos­tings lang ge­lebt hat.

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  wimp.com: News re­port from 1981 about the In­ter­net. [VI­DEO]   #

al­les drin. ein jour­na­list sagt be­reits 1991, dass sie im in­ter­net kein geld ver­die­nen woll­ten — aber wohl auch nicht viel ver­lie­ren wür­den (*möööp*). ein le­ser be­merkt wie leicht sich die in­hal­te der zei­tung spei­chern lies­sen und dass das si­cher die zu­kunft der in­ter­ak­ti­on mit me­di­en sein wür­de. und spä­ter, frei nach pas­sigs stan­dard­si­tua­tio­nen der tech­no­lo­gie­kri­tik, weist die mo­de­ra­to­ring dar­auf hin, dass das al­les zu lang­sam, zu teu­er und des­halb na­tür­lich kei­ne kon­ku­renz für die ge­druck­te zei­tung sei.


links vom 06.08.2013

felix schwenzel

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  stern.de: Schnau­ze, Wes­si! Mei­ne Akte. Dei­ne Akte.   #

hol­ger wit­zel:

Und deut­sche Ver­fas­sungs­schüt­zer sind so arg­los, dass sie so­gar die Buch­sta­ben in den Ab­kür­zun­gen ver­schie­de­ner Ge­heim­or­ga­ni­sa­tio­nen ver­wech­seln und ne­ben der NSA of­fen­bar auch jah­re­lang mit dem NSU ko­ope­rier­ten. Aber das ist viel­leicht auch schon zu viel ge­sagt und ich neh­me es hier­mit vor­sichts­hal­ber - aus­drück­lich nicht un­ter Fol­ter - wie­der zu­rück.

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  face­book.com/enn­o­park: Fun­fact   #

enno park:

Fun­fact: Die Er­laub­nis, uns alle im Netz zu über­wa­chen, hat Rot-Grün 2001 der NSA noch *vor* dem 11. Sep­tem­ber er­teilt.

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  thi­sis­not­porn.net: Ro­nald Rea­gan   #

Ro­nald Rea­gan po­ses for a sculp­tu­re class at USC as an
ex­am­p­le of “ide­al male phy­si­que”, 1940.

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  hol­gi.blog­ger.de: Es pas­siert sel­ten, dass ich...   #

hol­gi hat sei­ner mei­nung nach mit ei­ner re­prä­sen­tan­tin der „über­wie­gen­den Mehr­heit“ ge­spro­chen und klingt jetzt sehr pes­si­mis­tisch.

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  krug­man.blogs.ny­ti­mes.com: 1984, Hun­ga­ri­an Edi­ti­on   #

er­schre­ckend, aber auch fas­zi­nie­rend, die­se all­machts­phan­ta­sien von man­chen po­li­ti­kern. /el­fen­gleich


links vom 05.08.2013

felix schwenzel

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  pan­te­lou­ris.de: Lie­ber Jour­na­lis­mus, wir müs­sen re­den   #

wun­der­ba­re ana­lo­gie und ein aus­stieg ein­stieg in eine bran­che, in der man noch et­was ver­nünf­ti­ges ma­chen kann.

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  jens­wein­reich.de: BRD-Do­ping oder: “Schutz des dis­kre­ten Ana­bo­lis­mus" über ein hal­bes Jahr­hun­dert   #

jens wein­reich zi­tiert aus ei­nem buch von 1991 von bri­git­te be­r­en­donk in dem, leicht iro­nisch, fol­gen­de mass­nah­men emp­foh­len wer­den um do­ping­kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on zu be­trei­ben:

Hier also Be­r­en­don­ks “Gol­de­ner Zehn-Punk­te Plan zum Schutz des dis­kre­ten Ana­bo­lis­mus”:

Aus­sit­zen. Ruhe, Ge­las­sen­heit, kei­ne Emo­tio­nen. Es sei denn ge­gen Stö­ren­frie­de, Selbst­be­zich­ti­ger, Nest­be­schmut­zer, Wahr­heits­fa­na­ti­ker und Mo­ra­lis­ten - d. h. Do­ping-Geg­ner. Grün­dung ver­trau­li­cher Kom­mis­sio­nen, die au­ßer all­ge­mei­nen Fest­stel­lun­gen und Pres­se­mel­dun­gen schon nichts zu­stan­de brin­gen wer­den, das Staats- und Sports­rä­son ge­fähr­den könn­te. Hea­rings vor dem Sport­aus­schuss des Bun­des­ta­ges, mög­lichst als ge­schlos­se­ne Ge­sell­schaft von Duld­ern und stil­len Teil­ha­bern des Do­pings. Vie­le Anti-Do­ping-Grund­satz­er­klä­run­gen (grund­sätz­lich un­ver­bind­lich) von NOK, DSB, den Sport­ver­bän­den bis zum Sport­ärz­te­bund; noch bes­ser ist eine Char­te (na­tür­lich Ma­gna), das bringt wie­der Ruhe ins Volk, ge­nau wie 1977. Täg­li­che Pres­se­mel­dun­gen über vie­le ne­ga­ti­ve Do­ping­kon­trol­len. Bun­des­ver­dienst­kreu­ze, sil­ber­ne Lor­beer­blät­ter und an­de­res staat­li­ches Sup­pen­ge­würz für ver­dien­te Mit­glie­der der ge­hei­men Do­ping­fa­mi­lie. Öf­fent­li­che Grup­pen­bil­der – mit oder ohne Dope-Da­men: der Bun­des­prä­si­dent stellt sich vor die ge­dop­ten Sport­ler, NOK-Prä­si­dent Dau­me hin­ter die do­pen­den Ärz­te. Ver­wirr­spie­le mit Sport­ge­richts­ver­fah­ren, seit 1977 be­son­ders be­währt. Die Sport­jour­na­lis­ten wäh­len eine über 21-Me­ter-Ku­gel­sto­ße­rin zur (un­ge­dop­ten) Sport­le­rin des Jah­res – wie 1977, und die Ka­me­ra­leu­te des Fern­se­hens wer­den in­stru­iert, bei Nah­auf­nah­men von Spit­zen­sport­le­rin­nen ver­rä­te­ri­sche Ste­ro­id-Akne zu ver­mei­den.

das funk­tio­niert auch in vie­len an­de­ren be­rei­chen der po­li­tik.


Photo by felix schwenzel on August 04, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich weiss jetzt wo städ­te her­ge­stellt wer­den


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drin­nen gib­t's büf­fet


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ver­steck


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gras­hüp­fer


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mul­de-deich


ix bin ein pfer­de­mäd­chen

felix schwenzel

ich moch­te pfer­de schon als kind. und pfer­de zu rei­ten fand ich, mög­li­cher­wei­se auch we­gen des fern­se­hens, to­tal fas­zi­nie­rend. wahr­schein­lich ist das auch so ein kind­li­ches macht­dings: auf ei­ner krea­tur sit­zen und be­stim­men wo es lang­geht. wie au­to­fah­ren; hier sit­ze ich und ma­che mir die tech­nik oder das pferd un­ter­tan.

mei­ne ers­ten ver­su­che mit die­sem macht­dings wa­ren nicht be­son­ders er­folg­reich. ich muss so um die 6 oder 7 jah­re alt ge­we­sen sein, als mich mein va­ter auf ei­ner nord­see­insel auf mei­nen aus­drück­li­chen wunsch auf ein miet­po­ny setz­te und das pony mit mir auf dem rü­cken am strand ent­lang­führ­te. ich fand das nach ei­ner wei­le ein biss­chen lang­wei­lig und war der fes­ten über­zeu­gung das biest un­ter mir auch ohne sei­ne hand am half­ter be­herr­schen zu kön­nen. was soll­te auch so schwer sein am rei­ten? gas gibt man in­dem man die bei­ne zu­sam­men­drückt, wenn man den zü­gel recht zieht, geht das pony rechts, zug am zü­gel nach links lenkt nach links und an bei­den zü­geln zie­hen bringt das pony zum still­stand. das wuss­te ich be­reits als kind — wie alle an­de­ren kin­der auch.

also bat ich mei­nen va­ter in­stän­dig, die hand vom pony­ge­schirr zu neh­men und mir die steue­rung zu über­las­sen. als er los­liess schritt das pony folg­sam wei­ter an sei­ner sei­te ge­ra­de­aus. aber auch das wur­de mir nach ei­ner wei­le zu lang­wei­lig und ich gab ein biss­chen gas. er­staun­li­cher­wei­se funk­tio­nier­te das su­per. aus dem schritt be­schleu­nig­te das pony über­gangs­los in den ga­lopp. mit mir oben drauf. ich war der kö­nig der nord­see. als ich mei­nen va­ter von hin­ten ir­gend­was ru­fen hör­te, ver­such­te ich zu brem­sen. aber die brem­se war of­fen­bar ka­putt. das pony ga­lo­pier­te ein­fach wei­ter. so ein ga­lopp ist ziem­lich rüt­te­lig. ich hop­se von hoch und run­ter auf dem pfer­de­rü­cken und da mei­ne bei­ne, ich war ja noch ein kind, zu kurz wa­ren um rich­tig gu­ten halt auf dem pony zu fin­den, wan­del­te sich mei­ne auf­rech­te po­si­ti­on lan­sam in eine seit­li­che po­si­ti­on. ich rutsch­te den sat­tel lang­sam zur lin­ken sei­te her­ab. als mei­ne stel­lung etwa 20 vor 12 zum po­ny­hals ent­sprach, ent­schied ich mich mich fal­len zu las­sen. so­bald ich den po­ny­rü­cken ver­las­sen hat­te, funk­tio­nier­te die brem­se des pony plötz­lich. es hielt an, dreh­te um um ga­lop­pier­te nach ei­ner kur­zen ge­denk­se­kun­de zu­rück zum stall. ohne mich.


als ich 12 jah­re alt war zwang mich mei­ne mut­ter mir ei­nen sport aus­zu­su­chen dem ich künf­tig wö­chent­lich nach­ge­hen soll­te. judo hat­te ich nach zwei jah­ren, dem gel­ben gür­tel und mei­nem ers­ten ver­lo­re­nen wett­kampf ge­ra­de auf­ge­ge­ben. das trai­ning war an­stren­gend, die an­sprü­che des trai­ners hoch. ich woll­te künf­tig ei­nem et­was we­ni­ger an­stren­gen­den und frus­trie­ren­dem sport nach­ge­hen. ei­nen, wo man sich nicht von stär­ke­ren auf den bo­den drü­cken las­sen oder an­stren­gen­des kon­di­ti­ons­trai­ning durch­ste­hen muss­te. ei­nen, wo man sich wie ein kö­nig füh­len konn­te. also sag­te ich mei­ner mut­ter, dass ich rei­ten ler­nen möch­te.

lei­der war das dann doch ziem­lich an­stren­gend, weil ich jede wo­che 10 ki­lo­me­ter von zu­hau­se zu ei­nem rei­ter­hof mit dem fahr­rad fah­ren muss­te. die reit­stun­den fand ich eher lang­wei­lig, mach­te das aber re­gel­mäs­sig für die nächs­ten drei oder vier jah­re. ich lern­te len­ken, gas ge­ben und brem­sen auf stö­ri­schen, ab­ge­stumpf­ten gäu­len, aber auch auf hy­per­sen­si­blen pfer­den, die auf die kleins­ten hil­fen re­agier­ten. ich lern­te flie­gen­de ga­lopp­wech­sel, lern­te wie man bei pfer­den den rück­wärts­gang ein­legt und spä­ter so­gar, wie man auf ei­nem pferd über hin­der­nis­se springt. nur ei­nes habe ich in all den jah­ren reit­un­ter­richt nie ge­macht, aus­ser­halb der reit­hal­le oder des reit­plat­zes „aus­zu­rei­ten“.

mit sech­zehn jah­ren schaff­te ich es aus dem „du musst aber ir­gend­ei­nen sport ma­chen“-pro­gramm mei­ner mut­ter aus­zu­stei­gen. ich glau­be es half, dass mei­ne schu­li­schen leis­tun­gen mi­se­ra­bel wa­ren und ich so tat als wür­de ich dann die schu­le als sport­li­che her­aus­for­de­rung an­neh­men. ich glau­be das war die zeit, in der ich zum ers­ten mal nicht ver­setzt wer­den soll­te und mich auf mei­ne ers­te nach­prü­fung vor­be­rei­te­te. ich sass dann auch sehr lan­ge nicht mehr auf ei­nem pferd, aber mei­ne schu­li­schen leis­tun­gen wur­den trotz­dem nicht bes­ser. ich blieb noch zwei­mal sit­zen¹ und in­ter­es­sier­te mich mehr oder we­ni­ger nicht mehr für pfer­de bis ich 18 jah­re alt war.


zwei bil­der von strän­den in wa­shing­ton sta­te anno 1994

ir­gend­wann im som­mer, wäh­rend ich als aus­tausch­schü­ler in den USA war, war ich auf ei­nem aus­flug mit ein paar an­de­ren aus­tausch­schü­lern ir­gend­wo an der küs­te von wa­shing­ton (dem bun­des­staat). dort gibt es wun­der­schö­ne ur­wüch­si­ge strän­de. und an ei­nem die­ser strän­de konn­te man sich pfer­de stun­den­wei­se mie­ten. wir wa­ren glau­be ich zu fünft und lie­hen uns alle ein pferd. un­ge­fähr 5 mi­nu­ten lang rit­ten wir ge­mein­sam den strand ent­lang, bis vier der pfer­de kei­ne lust mehr dar­auf hat­ten den strand ent­lang zu rei­ten. die pfer­de hat­ten sich of­fen­bar ent­schlos­sen, dass sie zu­rück zu ih­rem stall am strand woll­ten. und ihre vier rei­ter hat­ten of­fen­bar nicht die fä­hig­kei­ten das zu ver­hin­dern.

ich fand, dass die man­geln­den rei­te­ri­schen fä­hig­kei­ten mei­ner kol­le­gen mich nicht da­von ab­hal­ten soll­ten mei­ne vol­le miet­zeit aus­zu­kos­ten und ritt wei­ter den strand ent­lang. das war in der tat ge­nau­so toll wie ich mir das beim be­trach­ten von mal­bo­ro-wer­bung im­mer vor­ge­stellt hat­te. in ame­ri­ka! am strand! ent­lang­ga­lop­pie­ren! mit ei­ner flup­pe im mund!

für die­se hal­be oder gan­ze stun­de am pa­zi­fik-strand hat­ten sich die vie­len jah­re reit­un­tericht, die stun­den­lan­gen an­fahr­ten mit dem fahr­rad und spä­ter mit dem bus zum reit­stall ge­lohnt. so pa­the­tisch sich das an­hört, so ge­noss ich die­se au­gen­bli­cke. die­ser aus­ritt am ge­hört zu mei­nen zwan­zig lieb­lings­er­in­ne­run­gen.

ich ver­mu­te — und fürch­te — dass die hoff­nung auf ge­nau­sol­che au­gen­bli­cke auch der grund für vie­le men­schen ist, sich schnel­le au­tos, ca­bri­os, mo­to­rä­der oder mo­tor­boo­te zu kau­fen. aber auf ei­nem pferd ist es glau­be ich be­son­ders be­frie­di­gend, weil es nicht ohne wei­te­res wil­lig ist, wie ein auto oder ein boot. um ein pferd zu be­herr­schen braucht man ei­nen ta­cken mehr know-how. ei­nem com­pu­ter üb­ri­gens nicht ganz un­ähn­lich.


  • pfer­de sind üb­ri­gens sehr, sehr schwer. ich weiss das, weil mal eins auf mei­nem fuss ge­stan­den hat
  • wenn pfer­de sich auf­re­gen, pup­sen sie
  • spo­ren darf man erst nach ein paar jah­ren er­fah­rung be­nut­zen, eine klei­ne peit­sche (ger­te) von der ers­ten reit­stun­de an
  • mit pfer­den kann man tat­säch­lich re­den, teil­wei­se hö­ren sie sehr auf­merk­sam zu was man gut an ih­ren oh­ren se­hen kann — man darf nur kei­ne ant­wor­ten er­war­ten
  • ich kann pfer­de auf 200 me­ter ab­stand rie­chen — wenn der wind nicht zu un­güns­tig steht

es gibt zum the­ma po­ny­hof eine „blog­pa­ra­de“ von anne schüss­ler. sie­he auch riv­va.


1) ins­ge­samt bin ich drei­mal sit­zen­ge­blie­ben, ahbe aber zwei­mal trotz­dem ver­setzt wor­den, weil ich die nach­prü­fung in fran­zö­sisch schaff­te. beim drit­ten mal durf­te ich kei­ne nach­prü­fung ma­chen, weil ich meh­re­re sech­sen auf mei­nem ver­set­zungs­zeug­nis hat­te.


links vom 03.08.2013

felix schwenzel

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: They just won't stop   #

tors­ten kleinz:

Die G-10-Kom­mis­si­on mag es nicht so se­hen, aber für mich ist mitt­ler­wei­le klar: die par­la­men­ta­ri­sche Kon­trol­le der Ge­heim­diens­te funk­tio­niert nicht. Al­lein schon aus de­mo­kra­tisch-tech­no­kra­ti­scher Sicht: Dass sich der NSA dem GCHQ mal eben 100 Mil­lio­nen Pfund zu­kom­men lässt und die Haus­halts­po­li­ti­ker bei­der Sei­ten des At­lan­tiks mer­ken nichts da­von — das ist eine rote Kar­te. Das Bud­get­recht des Par­la­ments ist eine Keim­zel­le der De­mo­kra­tie. In Deutsch­land wur­de der Ab­so­lu­tis­mus durch die Bü­ro­kra­tie ab­ge­schafft, nicht durch Re­vo­lu­tio­nen. Dass Par­la­men­te den Kö­ni­gen das Haus­halts­recht ent­zo­gen, war das Ende der meis­ten Kö­ni­ge in Deutsch­land.

Es läuft doch al­les nach Ge­setz. Ir­gend­ein Ge­setz. Ir­gend­wo. Die das Ge­setz be­schlos­sen, ken­nen es viel­leicht nicht — egal. Die Diens­te ha­ben viel­leicht nicht recht, aber sie ha­ben das Recht. Sie müs­sen sich nicht schä­men, müs­sen nicht Ab­bit­te leis­ten. Sie müs­sen sich nicht än­dern. Denn nie­mand zwingt sie.

das ist die crux. wenn ge­set­ze im ge­hei­men will­kür­lich aus­ge­legt wer­den — oder von der re­gie­rung nicht be­ach­tet wer­den — herrscht de fak­to will­kür. al­les mög­li­che wird der par­la­men­ta­ri­schen und aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen kon­trol­le ent­zo­gen und die ver­ant­wor­tung mag nie­mand mehr wahr­neh­men. das sys­tem ver­selbst­stän­digt und bläst sich auf. man könn­te zu dem schluss kom­men, dass wir in ei­ner welt der will­kür le­ben. aber da­für in si­cher­heit, es sei denn wir be­ge­ben uns in den stras­sen­ver­kehr oder bla­sen auf der pfei­fe.

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  dave.small­pict.com: Igno­re what you don't un­der­stand.   #

das was man nicht ver­steht zu igno­rie­ren ist nicht nur pro­gram­mier­tech­nisch eine gute stra­te­gie, son­dern auch um durchs le­ben zu kom­men oder um bei­spiels­wei­se fil­me oder fern­seh­se­ri­en im ori­gi­nal an­zu­se­hen. aber ne­ben „Igno­re what you don't un­der­stand“ sagt dave wi­ner dann auch noch eine an­de­re mer­kens­wer­te wahr­heit: „When you make so­me­thing look like so­me­thing it is­n't peo­p­le get con­fu­sed.“

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  ad-si­ni­stram.blog­spot.de: ad si­ni­stram: Die Di­ka­tur me­teo­ro­lo­gi­scher Strah­le­män­ner   #

ro­ber­to j. de lapuen­te echauf­fiert sich herr­lich über das wet­ter und die „be­rufs­be­dingt im­mer fröh­li­chen Arsch­lö­cher“ die das wet­ter an­sa­gen. /@J_Ka­chelm­ann

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  vice.com: Du­schen und der Dick­darm sind über­be­wer­tet: Ein In­ter­view mit Char­lot­te Ro­che   #

jo­sef zorn spricht mit char­lot­te ro­che über den dick­darm und die ver­fil­mung der feucht­ge­bie­te. bei­de sind sehr be­geis­tert von dem film, was ich bei­den auch ab­neh­me und im in­ter­view so­gar ein biss­chen nach­voll­zie­hen kann, aber als ich den trai­ler ge­se­hen habe, habe ich ge­merkt, dass der film wohl so­was von nichts für mich ist. /clip­board.ben­ja­min­ni­ckel.com

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  fi­nert­hings.in: Pinch out in Sa­fa­ri to view tabs as th­umb­nails, swi­pe bet­ween them   #

yep. geht.

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  blogs.wsj.com: Why Goog­le does­n't en­crypt user data while stored   #

war­um goog­le be­nut­zer­da­ten nicht ver­schlüs­selt auf sei­nen ser­vern spei­chert, so dass we­der goog­le, noch ir­gend­wel­che re­gie­run­gen oder ge­heim­diens­te oder po­li­zei­be­hör­den dar­auf zu­grei­fen kön­nen? weil goog­le die da­ten dann selbst nicht mehr für wer­bung aus­wer­ten kann. das ist der deal:

At pu­blic events, Vint Cerf, a Goog­le em­ployee who was an ear­ly ar­chi­tect of the In­ter­net, has said that en­cryp­ting in­for­ma­ti­on while it is stored would pre­vent Goog­le from show­ing the right on­line ad­ver­ti­se­ments to users.

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  crack­a­jack.de: Die Saga vom Off­line-Vor­tex   #

wie rené doch noch zu sei­nem DSL kam. ohne die as­sis­ten­tin der ge­schäfts­füh­rung von vo­da­fone scheint es aber so gut wie un­mög­lich DSL von vo­da­fone ge­schal­tet zu be­kom­men.

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  my­mo­dern­met.com: Pi­xel­a­ted Sculp­tu­re of a Girl In­stal­led at a Train Sta­ti­on   #

/spree­klicks

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  pan­do­dai­ly.com: When our de­vices ea­ves­drop on us   #

wenn man be­denkt, wie mi­cro­soft mit ge­heim­diens­ten zu­sam­men­ar­bei­tet und de­nen — streng nach ge­setz na­tür­lich — zu­griff auf alle mög­li­chen da­ten ge­währt, wie kann dann ein noch bei ei­ni­ger­mas­sen ver­nunft­s­be­gab­ter mensch sich eine xbox one kau­fen, de­ren ka­me­ra und mi­kro­fon stän­dig ein­ge­schal­tet sind und auf be­feh­le war­ten. so­was funk­tio­niert nur, wenn die kun­den ver­trau­en zu dem je­wei­li­gen un­ter­neh­men hat. aber wie soll man mi­cro­soft denn bit­te ver­trau­en?

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  zeit.de: Wahl­wer­bung: Ge­bäu­de­rei­ni­ger über SPD-Wahl­pla­kat er­bost   #

Nach­trag: Die SPD-Pres­se­stel­le legt Wert auf die Fest­stel­lung, dass der auf dem Pla­kat ab­ge­bil­de­te Mann ein Haus­meis­ter ist, kein Ge­bäu­de­rei­ni­ger.

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  spie­gel.de: Fo­to­graf Jupp Dar­chin­ger ge­stor­ben: Das Auge von Bonn   #

bild­un­ter­schrift un­ter ei­nem bild von jupp dar­chin­ger:

Hel­mut Schmidt am Berg: Der Ex-Kanz­ler, Ru­dolf Aug­stein, Erich Böh­me und Wolf­gang Ka­den (v.r.n.l). Dar­chin­ger mach­te die­ses Bild an­läss­lich ei­nes SPIE­GEL-Ge­sprächs 1974 am Brahm­see. Bei Bier und Son­ne er­griff ein leicht auf­ge­kratz­ter Aug­stein zur Axt, mit der Schmidt sonst sein Holz hack­te, und tat so, als ob er Schmidt er­schla­gen wol­le. Ein Leib­wäch­ter des Kanz­lers be­rich­te­te spä­ter, dass er be­reits die Waf­fe ge­zo­gen und ent­si­chert hat­te und nur des­halb nicht feu­er­te, weil zwei Kol­le­gen Augsteins in der Schuss­bahn stan­den.


links vom 02.08.2013

felix schwenzel

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  sla­te.com: How to De­code the True Mea­ning of What NSA Of­fi­ci­als Say   #

sehr gute über­set­zung der ver­bal­akro­ba­tik der ame­ri­ka­ni­schen ge­heim­diens­te und re­gie­rung, lei­der völ­lig un­iro­nisch und eher wü­tend­ma­chen.

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  un­crun­ched.com: Feds Ar­ri­ve In Force Af­ter So­meone Goo­gles Pres­su­re Coo­kers   #

mi­cha­el ar­ring­ton über eine ge­schich­te im at­lan­tic wire über ein ehe­paar das ge­trennt, aber zeit­gleich nach schnell­koch­topf und ruck­sä­cken goo­gel­te und kurz dar­auf die po­li­zei vor der tür ste­hen hat­te:

We are so fu­cked.

man kann für goog­le nur hof­fen, dass die über­wa­chung mit ir­gend­was wie xkeyscore durch­ge­führt wur­de und goog­le nicht alle die nach be­stimm­ten schlüs­sel­wör­tern su­chen bei den be­hör­den an­schwärzt.

[nach­trag 02.08.2013]
of­fen­bar hat die fir­ma in der ei­ner der ver­dächtg­ten ge­ar­bei­tet hat die „ver­däch­ti­gen“ such­an­fra­gen an die be­hör­den ge­mel­det.

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  sci­ence­fa­re.org: Why does salt make (al­most) ever­y­thing tas­te bet­ter?   #

fas­zi­nie­rend. ke­vin liu er­klärt wie salz wirkt und was man über die ge­schmacks­ver­stär­ken­de wir­kung von salz weiss (und was noch nicht). auf der sci­ence­fa­re.org sei­te gibt es noch vie­le an­de­re ap­pe­tit­li­che ar­ti­kel zu le­sen: wie man kla­re eis­wür­fel macht oder wie sich die grund­ge­schmacks­wahr­neh­mun­gen ge­gen­sei­tig aus­blen­den. /via hirn­re­kor­der.de (dort auch gleich den link kli­cken zu den 30 bes­ten cock­tails die nach dem jahr 2000 er­fun­den wur­den)

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  gut­jahr.biz: Mos­sad-Ex­per­te: PRISM-Miss­brauch vor­pro­gram­miert   #

statt mos­sad-ex­per­te wäre es an­ge­mes­se­ner von ei­nem jour­na­lis­ten der sich ziem­lich gut mit dem is­rae­li­schen ge­heim­diens­ten aus­kennt zu spre­chen, aber trotz­dem ist das ein er­hel­len­des ge­spräch das ri­chard gut­jahr mit ro­nen berg­man ge­führt hat. ich mag, dass berg­man kei­nen alu­hut trägt:

Vie­le Men­schen glau­ben, sie wer­den ver­folgt und re­den ger­ne dar­über. Ich den­ke, da ist oft viel Über­trei­bung im Spiel, ge­mixt mit ei­ner Pri­se Nar­ziss­mus und Pa­ra­noia. Je­der, der sich in der Welt der Ge­heim­diens­te auch nur ein biss­chen aus­kennt, weiß, wie viel Res­sour­cen eine sol­che Über­wa­chung bin­det und wie auf­wen­dig es ist, das da­durch ge­won­ne­ne Ma­te­ri­al hin­ter­her aus­zu­wer­ten.

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  spie­gel.de: Hipp ver­kauft Zu­cker­tees für Kin­der un­ter der Mar­ke Be­bi­vi­ta   #

Food­watch zeigt sich em­pört: "Es gibt Pro­duk­te, für die Claus Hipp nicht mit sei­nem Na­men ste­hen will - die ver­kauft er dann eben ein­fach un­ter dem Na­men Be­bi­vi­ta", sagt Oli­ver Hui­zin­ga, Ex­per­te für Le­bens­mit­tel­wer­bung bei der Or­ga­ni­sa­ti­on. "Man möch­te es Herrn Hipp so gern ab­neh­men, dass es nicht nur um Pro­fit, son­dern wirk­lich auch um die Ge­sund­heit der Kin­der geht - die Pro­dukt­po­li­tik bei der Toch­ter­fir­ma Be­bi­vi­ta legt eher den ge­gen­tei­li­gen Ein­druck nahe."

ich fand die­se tees schon als kind wi­der­lich. wer so ei­nen müll für kin­der ver­kauft soll­te mit hef­ti­ger ver­ach­tung be­lohnt wer­den.

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  da­ten-spei­che­rung.de: Die Par­tei­en und die Über­wa­chungs­ge­set­ze   #

die SPD hat im lau­fe der let­zen jahr­zehn­te so ziem­lich alle „über­wa­chungs­ge­set­ze“ mit­ge­tra­gen. ich kann mich des ein­drucks nicht er­weh­ren, dass auch die SPD lie­ber den staats­ap­pa­rat stärkt, als die bür­ger­rech­te. aus­ser na­tür­lich im wahl­kampf. /bur­cks.de

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  ndr.de: SPD zahlt Ge­bäu­de­rei­ni­gern kei­nen Min­dest­lohn   #

SPD und lin­ke sind of­fen­bar nicht in der lage, die ei­ge­nen an­sprü­che auch in die pra­xis um­zu­set­zen. des­halb ist die for­de­rung der SPD-lan­des­ge­schäfts­füh­rer von meck­len­burg-vor­pom­mern mar­cus un­be­nannt (der heisst wirk­lich so) lo­gi­scher­wei­se: die­se an­sprü­che müs­sen in ge­set­ze ge­gos­sen wer­den, da­mit sich auch die SPD kon­se­quent dran hal­ten kann.

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  zeit.de: NSA-Über­wa­chung: Seid kei­ne Mer­kel-Bür­ger!   #

ma­ria ex­ner:

Mer­kels Ant­wort auf die Fi­nanz­kri­se lau­tet bis heu­te: markt­kon­for­me De­mo­kra­tie. Ihre Ant­wort auf die Prism-Af­fä­re: sys­tem­kon­for­me Bür­ger. Aber wol­len wir die­se Bür­ger, die­se Deut­schen, wirk­lich sein?

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  sla­te.com: Prepa­re to Be Sho­cked!   #

What hap­pens when you ac­tual­ly click on one of tho­se “One Weird Trick" ads?

/bo­ing­bo­ing.net


mei­ne lieb­lings­t­weets im ju­li

felix schwenzel

Al­var Freu­de @al­var_f

Ist das den CSU­lern ei­gent­lich nicht pein­lich, wenn die NSA weiß wann sie wel­che Por­nos ge­guckt ha­ben? the­guar­di­an.com/world/in­ter­act… #Xkeyscore

31.07.2013 15:15  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Juer­gen Eich­holz @jke

"Ihre Mei­nung ist uns wich­tig!", Ab­sen­der: no_re­p­ly@...

31.07.2013 15:16  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

ger­m­an­psycho @ger­m­an­psycho

Un­ter Hip­stern kann man als Bar­kee­per auch Pfef­fer­minz­tee als „Hot Vir­gin Mo­ji­to“ ver­kau­fen.

26.07.2013 15:11  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Hirsch auf Pirsch @Dan­Ku­ta

Dem Aus­druck "ein Pa­ket auf­ge­ben" wohnt die zwei­fel­haf­te End­gül­tig­keit in Be­zug auf die Er­folgs­aus­sich­ten des Un­ter­fan­gens so­gar schon inne.

21.07.2013 11:08  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Mat­thi­as Bau­er @moeff­ju

Ich kann mei­ne In­tro­ver­tiert­heit so schlecht zei­gen.

21.07.2013 16:18  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Gebbi Gib­son @Gebbi­Gib­son

Ich wür­de ja auch mal im Bio­la­den ein­kau­fen, aber die Fahr­rad­helm­pflicht dort schreckt mich ab.

20.07.2013 9:46  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Se­bas­ti­an Rei­chel @Rei­chelS

De Mai­ziè­re zi­tiert mei­ne Kin­der, wenn sie was aus­ge­fres­sen ha­ben: "Ich be­daue­re, dass ich mich nicht kla­rer aus­ge­drückt habe."

31.07.2013 11:13  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Mar­kus An­ger­mei­er @kos­mar

Habe das Lap­top in »Kein Com­pu­ter« um­be­nannt. Eat this, Ge­heim­dienst.

30.07.2013 7:18  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Tilo Jung @Ti­lo­Jung

"What a sad day when Ame­ri­ca has to re­assu­re Rus­sia they won't tor­tu­re some­bo­dy. So­me­whe­re an ea­gle is crying."

26.07.2013 17:40  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Kunst­pi­ra­tin @La­Vie­Va­gabonde

"Spie­gel-Best­sel­ler", das Arsch­ge­weih un­ter den Buch­eti­ket­ten.

28.07.2013 13:51  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Ma­dame de La­ren­zow @La­ren­zow

Dass die Kin­der im­mer Pa­vi­an statt Fa­bi­an sa­gen, trägt der neue Er­zie­her mit Fas­sung.

20.07.2013 10:13  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

bosch @bosch

Lieb­lings­spiel: An­gry Be­ard.

23.07.2013 17:59  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Sa­scha Lobo @sa­scha­lobo

In der Kri­se er­weist sich An­ge­la Mer­kels Ka­bi­nett als Nicht-Re­gie­rungs-Or­ga­ni­sa­ti­on.

17.07.2013 14:09  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

ju­lia u. schramm @la­prin­temps

"Ver­schlüs­sel doch!" Ist das neue "Geh' doch nach drü­ben."

07.07.2013 13:59  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

fuchs­brom @form­schub

»Wir PRISM, was Du denkst.«

19.07.2013 9:25  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

ma­dame mo @mo­ment­wei­se

War grad in der Schu­le. Un­ter den vie­len 12jäh­ri­gen Schü­le­rin­nen hab ich die ein­zi­ge Un­ge­schmink­te so­fort als Leh­re­rin ent­tarnt!

16.05.2013 10:15  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

[au­to­ma­tisch ge­ne­rier­te black­bird pie an­sicht (fast) al­ler tweets, an die ich im juli ein stern­chen ge­macht habe.]


links vom 01.08.2013

felix schwenzel

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  neu­sprech.org: Su­per­grund­recht   #

kai bier­mann:

[In­nen­mi­nis­ter Hans-Pe­ter Fried­rich] woll­te ver­schlei­ern, dass er ers­tens nicht die Si­cher­heit der Bür­ger meint und dass Si­cher­heit zwei­tens gar kein Grund­recht ist. Un­se­re Grund­rech­te sind so­ge­nann­te Ab­wehr­rech­te: Sie sol­len den ein­zel­nen und da­mit per se schwa­chen Bür­ger vor der Macht des Staa­tes und sei­ner Or­ga­ne schüt­zen. Da­her ist im Grund­ge­setz oft von Frei­heit die Rede, aber kaum von Si­cher­heit.

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  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: 18 Tage in ei­ner Welt ohne Mensch­lich­keit   #

mi­cha­el obert be­rich­tet über afri­ka­ni­sche flücht­lin­ge, men­schen­händ­ler und -quä­ler aus dem si­nai. nicht be­son­ders an­ge­nehm zu le­sen:

»Wird ir­gend­wo im Na­hen Os­ten auch nur ein ein­zi­ger Eu­ro­pä­er ent­führt«, sagt Ab­del auf dem Bei­fah­rer­sitz, »dann geht ein Auf­schrei durch die Me­di­en und alle He­bel wer­den in Be­we­gung ge­setzt, um die Gei­sel zu be­frei­en - aber bei Tau­sen­den von Afri­ka­nern sieht die Welt weg und lässt sie kre­pie­ren.«

Tat­säch­lich se­hen die Eu­ro­päi­sche Uni­on und auch Deutsch­land, der dritt­größ­te Han­dels­part­ner Ägyp­tens, dem Fol­tern und Mor­den auf dem Si­nai bis­her weit­ge­hend ta­ten­los zu. Die Bun­des­re­gie­rung ist laut ei­ge­ner Aus­kunft auf eine Klei­ne An­fra­ge im Bun­des­tag im Ok­to­ber 2012 bes­tens über die grau­sa­men Ver­bre­chen der Be­dui­nen in­for­miert, den­noch spra­chen deut­sche Po­li­ti­ker beim Staats­be­such des mitt­ler­wei­le ge­stürz­ten ägyp­ti­schen Prä­si­den­ten Mo­ham­med Mur­si in Ber­lin kürz­lich lie­ber über Wirt­schafts­ab­kom­men, Schul­den­er­lass, Ent­wick­lungs­hil­fe und Tou­ris­mus. In An­ge­la Mer­kels ab­schlie­ßen­der Pres­se­er­klä­rung zu Mur­sis Be­such er­wähn­te die Bun­des­kanz­le­rin den grau­sa­men Men­schen­han­del auf dem Si­nai mit kei­nem Wort.

falls sich je­mand fragt -- und die fra­ge höre ich oft -- wie qua­li­täts­jour­na­lis­mus aus­sieht, hier kann man ihn fin­den. ich wür­de für die­sen ar­ti­kel ger­ne ein paar euro zah­len. das geht aber nicht. in der na­vi­ga­ti­on der sei­te steht zur aus­wahl „Mit­ma­chen“. dort wird mir ein „Ge­winn­spiel“, ein „Klick­spiel“, ein „Kreuz­wort­rät­sel“ und „Le­ser­brie­fe“ an­ge­bo­ten. also mal se­hen was der shop bie­tet. da steht ein „Cock­tail Jah­res­buch“ zur aus­wahl. und ein buch mit dem ti­tel „Sa­gen Sie jetzt nichts“. ah; das ak­tu­el­le heft 29 kann ich für 2 euro be­stel­len. nach drei klicks wer­de ich auf­ge­for­dert ein kon­to an­zu­le­gen. OK. ich darf so­gar per rech­nung zah­len. gut. trotz­dem, war­um wird mei­ne zah­lungs­be­reit­schaft mit pa­pier be­straft?

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  mo­bi­le­ge­eks.de: Crowd­fun­ding der Wo­che - Kite macht euch un­sicht­bar fuer Mos­ki­tos!   #

ich glau­be die­ses pro­jekt kann man ohne vor­be­halt un­ter­stüt­zen.

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  bild­blog.de: Der Ko­ka­in-Skan­dal-Skan­dal   #

wie die bild­zei­tung ar­bei­tet. und war­um ich die bild zei­tung und ihre ma­cher ver­ach­te. zu­min­dest habe ich auch kein mit­leid mit ent­las­se­nen sprin­gern.

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  ham­burgi­n­eng­lish.tumb­lr.com: Sa­lad: A fal­se fri­end   #

@will­rolls über deut­sche sa­la­te:

Kar­tof­fel­sa­lat: Not po­ta­to sa­lad, but po­ta­toes in ma­yon­nai­se. He­ringsa­lat: Not her­ring sa­lad, but bits of her­ring in ma­yon­nai­se Nord­see­krab­ben­sa­lat: The­se de­li­cious North Sea prawns are­n't ser­ved on a bed of lam­b's let­tuce, but in ma­yon­nai­se. Fleisch­sa­lat: Not meat sa­lad, but strips of meat in ma­yon­nai­se.

/clip­board.ben­ja­min­ni­ckel.com. bei­des, ben­ja­min ni­ckels clipp­board und @will­rolls ham­burgi­n­eng­lish sind abo-emp­feh­lun­gen.

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  zeit.de: Wahl­kampf: Ver­gesst mal die Da­ten!   #

mal ein ganz an­de­res the­ma. das wort dou­ch­ebag be­deu­tet streng über­setzt, in­tim­du­schen-beu­tel. eine dou­che bag ist also ein beu­tel in dem sich flüs­sig­keit für eine in­tim­du­sche be­fin­det. ich hät­te mir ge­wünscht, dass man es auch mit ein­lauf­beu­tel hät­te über­set­zen kön­nen, aber bei der re­cher­che bin ich auf ein wort ge­stos­sen, dass ich künf­tig ger­ne als schimpf­wort be­nut­zen wür­de: bal­lon­darm­rohr.

der text hin­ter dem link oben ist üb­ri­gens ganz gros­ser und ar­ro­gan­ter blöd­sinn.

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  haupt­stadt­blog.de: No Risk, No Fun   #

su­per bild.

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  lifeof­astran­ger­w­hos­to­le­my­pho­ne.tumb­lr.com: life of a stran­ger who sto­le my pho­ne:   #

This is the in­spi­ring sto­ry of ha­fid from du­bai, the dou­ch­ebag who sto­le my pho­ne. he for­got to switch off the ca­me­ra upload func­tion, that’s why we will en­joy a deep in­sight into his life.

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  spie­gel.de: Die Heu­che­lei der SPD   #

sa­scha lobo hat jetzt auch den glau­ben an die SPD ver­lo­ren.

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  go­lem.de: Ur­he­ber­rechts­ver­let­zung: Mi­cro­soft for­dert von Goog­le Sper­rung sei­ner ei­ge­nen Ser­ver   #

was für pro­fis. hin­ter­tü­ren für ge­heim­diens­te in win­dows und sky­pe, win­dows 8, ta­blets die sich nicht ver­kau­fen las­sen. die füs­se in die sich mi­cro­soft kon­stant schiesst sind schon so löch­rig, dass man sich wun­dert dass mi­cro­soft noch steht.

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  faz.net: So funk­tio­niert Net­flix: Ge­nau das, was wir wol­len   #

apro­pos net­flix. ha­rald staun er­klärt war­um net­flix un­be­dingt nach deutsch­land muss. /bild­blog.de


„schnell, un­bü­ro­kra­tisch und leis­tungs­stark“ — dem­nächst viel­leicht

felix schwenzel

ende juni, also vor knapp ei­nem mo­nat, stol­per­te ich über die­sen ar­ti­kel des VDZ vom 22. ja­nu­ar 2013: „Ver­tei­di­ge dei­ne Pres­se!

dar­in stand un­ter an­de­rem die­ser be­mer­kens­wer­te satz:

Das LSR wird schnell, un­bü­ro­kra­tisch und leis­tungs­stark von den Ver­la­gen um­ge­setzt wer­den und letzt­end­lich zu mehr Kon­kur­renz und In­no­va­ti­on im Be­reich der Su­che und Ag­gre­ga­ti­on füh­ren.

ei­nen mo­nat vor dem in­kraft­tre­ten in­ter­es­sier­te mich was da­mit wohl ge­meint sein könn­te und frag­te den press­kon­takt des VDZ mit be­zug auf den ar­ti­kel vom ja­nu­ar fol­gen­des:

an­fang au­gust tritt das LSR in kraft. wis­sen sie wel­che ver­la­ge ihre an­ge­bo­te be­reits an das LSR an­ge­passt ha­ben, bzw. wel­che ver­la­ge das LSR be­reits „um­ge­setzt“ ha­ben?

was be­deu­tet „schnel­le, un­bü­ro­kra­ti­sche und leis­tungs­star­ke“ um­set­zung des LSR in der pra­xis?

falls sich an­fang au­gust noch nichts än­dert, wann rech­nen sie mit sicht­ba­ren, fühl­ba­ren oder in­no­va­ti­ven än­de­run­gen bei deut­schen ver­lags­an­ge­bo­ten - oder auf der an­de­ren sei­te, im be­reich der su­che und der ag­gre­ga­ti­on?

drei tage spä­ter ver­sprach mir der press­kon­takt des VDZ, dass man sich dazu am nächs­ten tag bei mir mel­den wür­de. wei­te­re drei tage spä­ter frag­te ich nach, wann ich mit ei­ner ant­wort rech­nen kön­ne. der press­kon­takt des VDZ ant­wor­te­te ei­nen tag spä­ter, dass er nun lei­der im ur­laub sei, mei­ne an­fra­ge aber an ei­nen kol­le­gen wei­ter­ge­lei­tet habe.

vor­ges­tern schrieb ich bei­den, dem press­kon­takt und sei­nem ver­tre­ter, dass ich mir jetzt so un­ge­fähr vor­stel­len könn­te, was der VDZ un­ter ei­ner „schnel­len, un­bü­ro­kra­ti­schen und leis­tungs­star­ken" um­set­zung in der pra­xis ver­steht, dass ich mich aber trotz­dem über eine ant­wort auf mei­ne fra­gen freu­en wür­de.


mor­gen tritt das leis­tungs­schutz­recht in kraft, nach­dem es der VDZ-prä­si­dent hu­bert bur­da vor ziem­lich ge­nau vier jah­ren erst­mals öf­fent­lich lan­ciert hat. da­mals be­zeich­ne­te ich die for­de­rung nach ei­nem leis­tungs­schutz­recht als „bi­got­te pfrün­den­kei­le­rei“ und wun­der­te mich über die ab­sur­di­tät der ver­le­ger-for­de­rung nach ei­nem leis­tungs­schutz­recht:

wie ab­surd die­se for­de­rung ist, er­kennt man wenn man goog­le mit ei­nem ki­osk ver­gleicht. in ei­nem ki­osk lie­gen hun­der­te zei­tun­gen und zeit­schrif­ten aus („un­se­re teu­er er­stell­ten In­hal­te“). das ki­osk macht die­se in­hal­te zu­gäng­lich und ver­kauft die me­di­en­er­zeug­nis­se. die ver­le­ger ge­ste­hen dem ki­osk so­gar zu, ei­nen teil des er­lö­ses zu be­hal­ten. wenn ein ki­osk nun ein be­son­ders lu­kra­ti­ves ge­schäfts­mo­dell ge­fun­den hat, zum bei­spiel in­dem ne­ben den ver­lags­er­zeug­nis­sen auch lot­to-schei­ne, kaf­fee, be­leg­te bröt­chen oder selbst­ge­mach­tes pes­to ver­kauft wer­den, soll­ten die ver­le­ger dann auch an die­sen er­lö­sen be­tei­ligt wer­den? schliess­lich sind es doch die „teu­er er­stell­ten In­hal­te“ die die men­schen­mas­sen in das ki­osk trei­ben. oder?

jetzt wun­de­re ich mich aber umso mehr, dass die ver­le­ger­ver­bän­de und die ver­le­ger auch nach vier jah­ren vor­be­rei­tungs­zeit so un­vor­be­rei­tet vom leis­tungs­schutz­recht ge­trof­fen wur­den, dass sie ihre ma­xi­mal­for­de­run­gen noch für ein paar mo­na­te oder jah­re auf eis le­gen und „vor­erst“ auf an­sprü­che ver­zich­ten und sich wei­ter­hin un­ent­geld­lich bei goog­le news auf­lis­ten las­sen — oder wie hu­bert bur­da das da­mals nann­te, sie las­sen sich wei­ter „schlei­chend ent­eig­nen“.

aber an­kün­di­gun­gen bei­sei­te, mich wür­de wirk­lich in­ter­es­sie­ren, wie sich die ver­le­ger die um­set­zung vor­stel­len und wie sie glau­ben, dass die­se um­set­zung zu mehr kon­ku­renz und in­no­va­ti­on im be­reich su­che und ag­gre­ga­ti­on füh­ren könn­te. viel­leicht kann da mal je­mand fra­gen, den die press­kon­tak­te beim VDZ ernst neh­men.


riv­va hat jetzt sei­ne snip­pets ab­ge­schnit­ten. was ich nicht wirk­lich schlimm fin­de. snip­pets wer­den über­be­wer­tet, so­wohl von den ver­le­gern, als auch von den leis­tungs­schutz­geg­nern. riv­va funk­tio­niert seit je­her auch ohne snip­pets: sie­he @riv­va. und er­freu­lich scheint mir auch, dass frank west­phal an­kün­digt, dass es ein „neu­es riv­va“ ge­ben wird, das den schnipp­sel­ver­lust, so hofft er, zu kom­pen­sie­ren wis­se. so hat das LSR also in ge­wis­sem sin­ne be­reits zu in­no­va­ti­on ge­führt.

ich wie­der­ho­le es ja schon seit vie­len, vie­len jah­ren: ich glau­be dass ein­schrän­kun­gen, schran­ken, vor­schrif­ten die phan­ta­sie be­fü­geln. al­ler­dings meis­tens nicht in dem sin­ne, in dem sich die vä­ter und müt­ter der vor­schrif­ten und schran­ken das vor­stel­len. die aka­de­mie der küns­te am pa­ri­ser platz ist eine glas­pa­last ge­wor­den, ob­wohl die stadt­pla­ner hun­der­te vor­schrif­ten for­mu­liert hat­ten, die stein­fas­sa­den mit fens­ter­öff­nun­gen er­zwin­gen soll­ten. gün­ter beh­nisch sag­te da­mals zu et­was ganz an­de­rem: „das war die kunst: un­ter gros­sen zwän­gen et­was un­ge­zwun­ge­nes zu bau­en.“ (ix vor vier jah­ren über das glei­che the­ma)

die ein­schrän­kun­gen auf 140 zei­chen oder 6 se­kun­den bei twit­ter oder vine be­flü­geln die krea­ti­vi­tät und kom­mu­ni­ka­ti­on von mil­lio­nen men­schen in zu­vor un­vor­stell­ba­rem aus­mass. bän­de­wei­se steu­er­vor­schrif­ten hal­ten un­ter­neh­men wie ap­ple, ama­zon oder star­bucks nicht da­von ab, mi­k­ri­ge bis kei­ne steu­er­sätz­chen in den län­dern in de­nen sie ak­tiv sind zu zah­len.

vor­schrif­ten krea­tiv zu um­ge­hen oder zu um­tän­zeln ist der men­schen liebs­tes hob­by. und das lieb­lings­ziel von CEOs. das mit dem leis­tungs­schutz­recht wird noch für eine men­ge un­hal­tung sor­gen.


Photo by felix schwenzel on July 31, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

uto­pie


Photo by felix schwenzel on July 31, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das könn­te man pri­ma als sym­bol­bild für #ka­bel­deutsch­land oder #neu­land be­nut­zen


links vom 30.07.2013

felix schwenzel

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  vi­meo.com: The Pi­xel Pain­ter   #

vimeo-video laden, info, direktlink

un­ter an­de­rem via netz­film­blog . ab­zü­ge der bil­der kann man auch kau­fen . ich find die su­per. aber am su­pers­ten fin­de ich, wie wach und op­ti­mis­tisch hal las­ko mit sei­nen 97 jah­ren ist. sol­che men­schen neh­men mir die angst vorm al­ter.

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  as­te­fa­no­witsch.tumb­lr.com: Pi­ra­ten oder nicht   #

ana­tol ste­fa­no­witsch ist mit­glied der pi­ra­ten­par­tei und denkt hier laut dar­über nach, ob er „die Pi­ra­ten­par­tei bei der Bun­des­tags­wahl wäh­len oder so­gar im Wahl­kampf un­ter­stüt­zen soll“.

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  gun­nar­gel­ler.de: Mehr oder we­ni­ger un­ver­bes­ser­lich   #

ich ver­mu­te mit der mons­ter uni hat er recht, bei de­spi­ca­ble me 2 hat er de­fi­ni­tiv recht.

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  spie­gel.de: Tee­nie-Su­per­star Cy­rus: 15 Mi­nu­ten mit der Mi­ley-Ma­schi­ne   #

an­dre­as bor­chol­te führt ein in­ter­view in ei­ner rit­ze.

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  neu­netz.com: Was wenn Net­flix und co. statt Sat.1 und RTL US-Se­ri­en für Deutsch­land li­zen­zie­ren?   #

ja, das wäre was. aber net­flix in deutsch­land, das sehe ich noch für eine gan­ze wei­le nicht.

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  ant­je­sch­rupp.com: Das Trau­er­spiel von Schwä­bisch-Gmünd   #

ant­je schrupp, sehr dif­fe­ren­ziert, über das ge­schei­ter­te „kof­fer­trä­ger-pro­jekt“ von schwä­bisch-gmünd.

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  on­line.wsj.com: U.S. Says Snow­den Would­n't Face De­ath Pe­nal­ty   #

dev­lin bar­rett:

U.S. aut­ho­ri­ties said they would­n't seek the de­ath pe­nal­ty for for­mer Na­tio­nal Se­cu­ri­ty Agen­cy con­trac­tor Ed­ward Snow­den [...].

tilo jung (@Ti­lo­Jung):

"What a sad day when Ame­ri­ca has to re­assu­re Rus­sia they won't tor­tu­re some­bo­dy. So­me­whe­re an ea­gle is crying."

/mx­merz

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  tech­dirt.com: Oba­ma Pro­mi­se To 'Pro­tect Whist­le­b­lo­wer­s' Just Di­s­ap­peared From Ch­an­ge.gov   #

was ba­rack oba­ma von sei­ner ch­an­ge.gov-sei­te lö­schen liess:

Pro­tect Whist­le­b­lo­wers: Of­ten the best source of in­for­ma­ti­on about was­te, fraud, and ab­u­se in go­vern­ment is an exis­ting go­vern­ment em­ployee com­mit­ted to pu­blic in­te­gri­ty and wil­ling to speak out. Such acts of cou­ra­ge and pa­trio­tism, which can so­me­ti­mes save li­ves and of­ten save tax­pay­er dol­lars, should be en­cou­ra­ged ra­ther than stif­led. We need to em­power fe­de­ral em­ployees as watch­dogs of wrong­do­ing and part­ners in per­for­mance. Ba­rack Oba­ma will streng­then whist­le­b­lower laws to pro­tect fe­de­ral workers who ex­po­se was­te, fraud, and ab­u­se of aut­ho­ri­ty in go­vern­ment. Oba­ma will en­su­re that fe­de­ral agen­ci­es ex­pe­di­te the pro­cess for re­vie­w­ing whist­le­b­lower claims and whist­le­b­lo­wers have full ac­cess to courts and due pro­cess.

irre wit­zig, wenns nicht so trau­rig wäre.

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  tech­dirt.com: Why Won't NSA De­fen­ders Pu­blish Their Pho­ne Re­cords?   #

bis jetzt ver­öf­fent­li­chen le­dig­lich vor­rats­da­ten­spei­che­rungs­geg­ner ihre „me­ta­da­ten“. die die sa­gen, dass das al­les harm­los sei zie­ren sich durch­gän­gig ihre harm­lo­sen da­ten zu ver­öf­fent­li­chen.

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  tech­crunch.com: 12 In­no­cent To­pics That Bri­tain's New Hy­per-Cen­so­red In­ter­net Will Pro­ba­b­ly Block   #

was sa­fa­ri im „kin­der­schutz­mo­dus“ so al­les blockt:

BLO­CKED: “Child Por­no­gra­phy Pre­ven­ti­on Pro­grams"
BLO­CKED: “Rick San­torum"
BLO­CKED: “Wei­ner Sex Scan­dal"
BLO­CKED: “Tech­Crunch.com"
BLO­CKED: “Dick Cos­to­lo" (CEO of Twit­ter)
BLO­CKED: “Jef­fer­son sex with slaves"
BLO­CKED: “Tumb­lr's porn pro­blem"
BLO­CKED: “Se­xu­al re­con­s­truc­ti­ve sur­gery"
BLO­CKED: “How to tell my boy­fri­end I don't want to have sex"
BLO­CKED: “How to put on a con­dom"
BLO­CKED: “Pus­sy Riot"
BLO­CKED: “Adult Film In­dus­try and ex­pan­si­on of broad­band“

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  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: Zehn Vor­schlä­ge wie man das TV-For­mat Talk­show ret­ten kann   #

ste­fan nig­ge­mei­er mit ei­nem gu­ten letz­ten punkt:

In den USA, wo der Talk mit Pro­mi­nen­ten vor al­lem in den Late-Night-Shows statt­fin­det, gibt es ei­nen kla­ren An­spruch: Es muss un­ter­halt­sam sein. Das ist schwer ge­nug.

craig fer­gu­son (über den ste­fan nig­ge­mei­er nicht spricht) mag ich des­halb so ger­ne, weil er mit den kon­ven­tio­nen bricht. naja. er ver­suchts zu­min­dest in­dem er sei­ne nicht funk­tio­nie­ren­den kon­ven­ti­ons­brü­che ri­tua­li­siert. so hat­te er zu­min­dest mal den schwu­len-ro­bo­ter-si­de­kick an sei­ner sei­te ein­ge­führt um sich über talk­show-si­de­kicks lus­tig zu ma­chen -- bis er merk­te das (gute) si­de­kicks das wich­tigs­te an ei­ner talk­show sind. und un­ter­halt­sam sind.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Sum­mer in the City, The Swim Mo­bi­le   #

sa­chen gibts.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Crash   #

hihi.


alu­hü­te und schein­rie­sen

felix schwenzel

als ich eben die­sen text in der taz las, in dem se­bas­ti­an erb be­schreibt wie die #Stop­Wat­chin­gUs-pro­tes­te von ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kern und me­di­en­has­sern mit­ge­surft wur­den fiel mir sa­scha lo­bos tweet von mitt­woch wie­der ein:

Sa­scha Lobo @sa­scha­lobo

"Goog­le fo­to­gra­fiert bald Fas­sa­den."
Volk: Apo­ka­lyp­se! Min­des­tens! –
"Ihr steht alle un­ter To­tal­über­wa­chung."
Volk: Oooh, ein Kö­nigs­ba­by.

24.07.2013 9:07  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

ich glau­be sa­schas tweet deu­tet ge­nau auf das zen­tra­le pro­blem dass die netz­ge­mein­de wir im in­ter­net ha­ben (ich nen­ne „uns im in­ter­net“ im fol­gen­den mal „wir“). und die­ses pro­blem ist nicht, dass die mehr­heit der deut­schen blöd ist, wie sa­scha oben an­deu­tet, son­dern dass die mehr­heit der deut­schen uns nicht ver­steht, uns die selbst­er­nann­ten in­ter­net-ver­ste­her. ab­ge­se­hen da­von, dass ich das in­ter­net selbst schon län­ger nicht ver­ste­he (mir wird das ge­ra­de al­les zu kom­pli­ziert), fand ich das was mit gros­sen tei­len von uns in den letz­ten wo­chen pas­siert ist be­mer­kens­wert. ich habe an mir (und vie­len an­de­ren be­ob­ach­tet), wie ich von ei­nem ver­schwö­rungs­theo­rien-skep­ti­ker und je­man­dem der alu­hü­te pa­ra­no­id und an­satz­wei­se lä­cher­lich fand, zu je­man­dem wur­de der plötz­lich sagt: huch, stimmt ja doch ei­ni­ges von dem vor was die alu­hü­te jah­re­lang ge­warnt ha­ben.

das pro­blem könn­te aber sein, dass leu­te die ohne das tech­ni­schen wis­sen, den ers­te-hand-er­fah­run­gen mit blogs oder so­zia­len me­di­en die wir jah­re­lang ge­sam­melt ha­ben, die snow­den-ent­hül­lun­gen im guar­di­an, spie­gel oder sonst­wo ganz an­ders in­ter­pre­tie­ren — und eben nicht wie wir mit alu­hut­ver­ständ­nis und -em­pa­thie re­agie­ren, son­dern uns jetzt als be­klopp­te ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker se­hen — oder min­des­tens als auf­bau­scher und hys­te­ri­ker.

wir se­hen uns als ra­tio­nal, po­li­tisch, frei­heit­lich und li­be­ral den­ken­de war­ner in der wüs­te, schrei­ben uns die fin­ger wund, re­den mit un­se­ren freun­den, be­kann­ten und ver­wand­ten oder lau­fen zu tau­sen­den bei fast 40° durch die pral­le son­ne und wun­dern uns, war­um alle vor­bei­lau­fen oder mit den schul­tern zu­cken. so ging es den alu­hü­ten jah­re­lang, jetzt geht es uns so.


ganz ehr­lich, an­ge­sichts der mons­tro­si­tät der vor­wür­fe die snow­den und glenn green­wald vom guar­di­an er­ho­ben ha­ben, aber vor al­lem an­ge­sichts der kom­ple­xi­tät der ma­te­rie, fällt es mir un­ge­heu­er schwer das al­les so zu ver­ste­hen, wie ich es ger­ne wür­de. an­ders ge­sagt, ich wür­de das ger­ne ge­nau­so skep­tisch und ra­tio­nal be­trach­ten wol­len, wie ich al­les an­de­re in der welt skep­tisch, mit di­stanz, ohne ak­tio­nis­mus oder hys­te­rie be­trach­ten und be­wer­ten wür­de. dass das zur zeit nicht so ohne wei­te­res mög­lich ist, treibt mich bei­na­he zur ver­zweif­lung.

ich habe im­mer ger­ne ge­glaubt, dass ge­heim­diens­te vor al­lem des­halb im ge­hei­men wer­keln, um ihre in­kom­pe­tenz und un­fä­hig­keit zu ver­ber­gen. das ist wie mit den schein­rie­sen. wenn sie weit weg sind (oder ge­heim) er­schei­nen sie mons­trös und furcht­bar, je nä­her man ih­nen kommt (oder je mehr man über sie er­fährt), des­to klei­ner und nor­ma­ler er­schei­nen sie ei­nem. das was man in den letz­ten jah­ren über den deut­schen ver­fas­sungs­schutz der pres­se ent­neh­men durf­te, scheint die­se theo­rie zu un­ter­mau­ern.

ge­heim­diens­te sind vor al­lem des­halb ef­fek­tiv, weil sie es — wie ihre ge­gen­spie­ler — schaf­fen, angst und schre­cken zu ver­brei­ten. sie sta­tu­ie­ren ex­em­pel um ihre macht zu de­mons­trie­ren und ihre bü­ro­kra­ti­sche struk­tur, ihre struk­tu­rel­len schwä­chen und ihre oft­mals völ­lig in­kom­pe­ten­ten füh­rungs­s­ruk­tu­ren und ar­beits­wei­sen zu ver­schlei­ern. das funk­tio­niert bei der po­li­zei, bzw. dem stras­sen­ver­kehr üb­ri­gens nicht an­ders; es gibt au­to­fah­rer die fah­ren aus ein­sicht und ver­nunft mit der vor­ge­schrie­ben ma­xi­mal­ge­schwin­dig­keit, es gibt au­to­fah­rer die sich an das tem­po­li­mit hal­ten, weil sie angst ha­ben er­wischt zu wer­den und es gibt au­to­fah­rer die wis­sen, dass die über­wa­chung lü­cken­haft und in­ef­fek­tiv ist und das dann eben aus­nut­zen und durch die ge­gend ra­sen.

in wahr­heit hinkt der ver­gleich na­tür­lich, so wie alle ver­glei­che mit dem stras­sen­ver­kehr hin­ken. trotz­dem: wenn man über­legt, wie ein­fach heut­zu­ta­ge be­reits eine zu­ver­läs­si­ge, flä­chen­de­cken­de über­wa­chung tech­nisch um­zu­set­zen wäre. wenn die straf­ver­fol­gungs­be­hör­den bei­spiels­wei­se auf die da­ten der maut­brü­cken auf den au­to­bah­nen zu­grei­fen könn­ten, könn­te man wahr­schein­lich 90% al­ler ge­schwindgkeits­ver­stös­se auf au­to­bah­nen ahn­den. das will aber kei­ner, aus ei­nem ganz ein­fa­chen grund:

in deutsch­land ist das auto eine hei­li­ge kuh, nicht das in­ter­net. au­to­fah­rer möch­te kein po­li­ti­ker über­wa­chen oder ef­fek­tiv, zum bei­spiel mit ei­nem all­ge­mei­nen tem­po­li­mit, am tö­ten von mit­men­schen hin­dern. sol­che vor­ha­ben zur ein­schrän­kung der frei­heit von au­to­fah­rern sind für deut­sche po­li­ti­ker stets sehr schmerz­haft und wer­den von po­li­ti­kern ge­mie­den wie weih­was­ser.

das es in deutsch­land an­de­re hei­li­ge kühe als das in­ter­net gibt, ist üb­ri­gens auch die ant­wort auf sa­scha lo­bos ver­zwei­fel­ten tweet oben. nie­mand (aus­ser ein paar mil­lio­nen freaks) liebt das in­ter­net, nie­mand ver­steht es und vor al­lem weiss nie­mand, dass er mitt­ler­wei­le auch im in­ter­net ist, wenn er gar nicht im in­ter­net ist. das ei­ge­ne auto, das ei­ge­ne haus ist wo sich das le­ben des durch­schnitts­deut­schen ge­fühlt ab­spielt.

ich bin vom the­ma ab­ge­kom­men. ich wür­de ger­ne wei­ter­hin den­ken, dass die ge­heim­diens­te die­ser welt ins­ge­sammt irre in­ef­fek­tiv sind und nur des­halb angst und schre­cken ver­brei­ten, weil sie ge­le­gent­lich gros­sen scha­den an­rich­ten und ex­em­pel sta­tu­ie­ren. ganz im sin­ne von jo­sef jof­fe:

Ver­su­che nie durch Kon­spi­ra­ti­on zu er­klä­ren, was auf Cha­os oder In­kom­pe­tenz zu­rück­ge­führt wer­den muss.

aber an­ge­sichts der tech­ni­schen und recht­li­chen mög­lich­kei­ten de­rer sich die ge­heim­diens­te of­fen­bar in den letz­ten jah­ren be­die­nen konn­ten, fällt mir das in den letz­ten wo­chen zu­neh­mend schwer.

viel­leicht ist es kei­ne schlech­te idee, noch­mal ganz grund­sätzt­lich über über­wa­chung nach­zu­den­ken. ohne die kon­zen­tra­ti­on aufs in­ter­net. ma­niac hat das, fin­de ich, ziem­lich gut ge­macht:

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links vom 28.07.2013

felix schwenzel

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  spie­gel.de: Ge­schlech­ter­tren­nung   #

ul­ri­ke knö­fel über (nicht vor­han­de­ne) sta­tus von frau­en in der kunst:

Als der Künst­ler Ge­org Base­litz im SPIE­GEL vor kur­zem die An­sicht äu­ßer­te, Frau­en mal­ten nicht so gut wie Män­ner, lös­te das in ame­ri­ka­ni­schen Kunst-Blogs eine De­bat­te aus, eben­so im na­hen Ös­ter­reich, auch die Bri­ten zürn­ten. In Deutsch­land nahm man das so hin.

/ka­tia kelm

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  bri­git­te.de: Re­bec­ca Nia­zi-Shaha­bi: Auf Part­ner­su­che in den Par­tei­en   #

äl­te­res in­ter­view (2009) mit re­bec­ca nia­zi-shaha­bi über ihr buch „Bünd­nis­part­ner ge­sucht“, in dem sie ver­sucht in der SPD, der FDP, der CDU, der lin­ken und bei den grü­nen män­ner ken­nen­zu­ler­nen. we­nig über­ra­schend, bei den lin­ken fehlt ihr der hu­mor. so­gar in der CDU wer­de mehr ge­lacht. und:

Ge­ra­de die Par­tei­en, die sich für Ge­rech­tig­keit und So­zia­les stark­ma­chen, ge­hen be­son­ders mies mit­ein­an­der um, ab­wei­chen­de Mei­nun­gen to­le­rie­ren sie gar nicht. Im Gro­ßen set­zen sie sich für die Schwa­chen ein, aber im Klei­nen hört die So­li­da­ri­tät bei vie­len auf.

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  blog.beet­le­bum.de: Mina   #

hab ge­lacht.


zuc­chi­ni-ha­sel­nuss-sa­lat

felix schwenzel

heu­te auf dem markt ha­ben wir un­se­ren hin­ter­her­zieh­wa­gen wie­der mit ge­mü­se und ge­döns voll­ge­macht. je­den sams­tag den­ke ich, das krie­gen wir im lau­fe der wo­che nie auf­ge­ges­sen und dann ist am nächs­ten sams­tag doch im­mer der kühl­schrank leer.

ich er­zäh­le ja je­dem der mich fragt wie uns der wed­ding so ge­fällt, wie be­geis­tert ich von den ein­kaufs­mög­lich­kei­ten bin. mein liebs­tes bei­spiel ist die pe­ter­si­lie. in ham­burg hat­ten wir, wie ich fin­de, ei­nen sehr brauch­ba­ren wo­chen­markt auf dem man sa­chen vom gross­markt, aber auch vie­le aus ei­ge­nem an­bau kau­fen konn­te. die (glat­te) pe­ter­si­lie vom bau­ern war meis­tens ein biss­chen dür­re und weich, die vom ge­mü­se­stand der of­fen­bar auf dem gross­markt ein­kauft, kräf­ti­ger und grü­ner. für ei­nen euro be­kam man an bei­den stän­den eine hand­voll pe­ter­si­lie.

im wed­ding gibts die glei­chen wahl­mög­lich­kei­ten: of­fen­kun­dig selbst an­ge­bau­te, et­was blas­se, wei­che oder kräf­ti­ge, durch­ge­düng­te pe­ter­si­lie vom gross­markt. nur die men­gen un­ter­schei­den sich von de­nen in ham­burg si­gni­fi­kant. für ei­nen euro oder we­ni­ger be­kommt man meis­tens ei­nen hal­ben pe­ter­si­li­en­busch. die pe­ter­si­li­en­tü­te im kühl­schrank be­legt bei uns meis­tens ein hal­bes fach.

aber auch die be­schaf­fung von exo­ti­schen zu­ta­ten ist dank der tür­ki­schen und asia­ti­schen ein­kaufs­mög­lich­kei­ten in etwa so ein­fach wie eine be­stel­lung in ei­nem re­stau­rant. was der vinh-loi nicht hat, hat dann min­des­tens der bolu. oder um­ge­kehrt.


was ich aber ei­gent­lich sa­gen woll­te, seit wir im wed­ding woh­nen ist das nach­ko­chen der meis­ten ot­to­lenghi-re­zep­te ex­trem ein­fach ge­wor­den. seit­dem mir ein sehr freund­li­cher mensch tim mäl­zers green­box ge­schenkt hat, ste­hen mäl­zer und ot­to­lenghi stän­dig im wett­streit. der­zeit führt ot­to­lenghi. was er in sei­nen re­zep­ten kom­bi­niert ist zwar meis­tens we­nig kom­plex, aber im­mer al­les an­de­re als na­he­lie­gend. die zu­be­rei­tung ist meis­tens idio­ten­si­cher und das was raus­kommt im­mer über­ra­schend le­cker. das gilt al­ler­dings auch für vie­le re­zep­te aus mäl­zers green­box.

heu­te gabs aber ot­to­lenghi: zuc­chi­ni-ha­sel­nuss-sa­lat (mit spa­get­ti-res­ten von vor­ges­tern):

die zu­ta­ten­lis­te ist über­sicht­lich:

  • 50 g ge­schäl­te ha­sel­nüs­se oder cob­nuts (ich hab un­ge­schäl­te be­nutzt)
  • 7 klei­ne zuc­chi­ni (800 g) in 1 cm brei­te schei­ben ge­schnit­ten
  • 4 EL oli­ven­öl
  • salz und pfef­fer
  • 1 TL bal­sa­mi­co es­sig (ich hab mehr ge­nom­men)
  • 30 g grü­ne und rote ba­si­li­kum­blät­ter (ich hab grü­ne aus dem su­per­markt-ba­si­li­kum-topf ge­nom­men)
  • 80 g par­me­san
  • 2 TL ha­sel­nuss­öl (WTF?)

ot­to­lenghi meint man sol­le die ha­sel­nüs­se im back­ofen rös­ten und die zuc­chi­ni auf ei­ner fast glü­hen­den grill­pfan­ne bra­ten, ich hab ein­fach un­se­ren tef­lon be­schich­te­ten, wok-ar­ti­gen topf heiss ge­macht, dort erst die ha­sel­nüs­se er­hitzt bis sie (fast) qualm­ten und da­nach die zuc­chi­ni mit et­was öl ge­bräunt. nach 5 mi­nu­ten fand ich sie aus­rei­chend rös­tig und habe sie mit den zer­quetsch­ten ha­sel­nüs­sen, öl und (et­was mehr) es­sig in eine scha­le zum aus­küh­len ge­kippt. nach 15 mi­nu­ten wa­ren die zuc­chi­nis kühl ge­nug, dass ich auch die ba­si­li­kum­blät­ter un­ter­mi­schen konn­te. auf dem tel­ler die zuc­chi­ni noch mit ge­ho­bel­tem und zer­brö­sel­tem par­me­san ein­de­cken (80 g sind fast zu­viel), fer­tig.

ob­wohl das re­zept wirk­lich ein­fach ist, merk­te die bei­fah­re­rin gleich acht­mal hin­ter­ein­an­der an, wie „hmm“ das schme­cken wür­de. und ver­mu­te­te, dass es mit ha­sel­nuss­öl viel­leicht noch tol­ler schme­cken wür­de.

(sie­he auch bul­gur­pi­law nach ot­to­lenghi oder die­se mit tim mäl­zer ver­schlag­wor­te­ten ar­ti­kel)


links vom 27.07.2013

felix schwenzel

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  kiez­neu­ro­ti­ker.blog­spot.com: Lass mal netz­wer­ken - Links vom 27.07.13   #

ich fin­de die tex­te die der kiez­neu­ro­ti­ker ges­tern ver­linkt hat und von de­nen er hell­auf be­geis­tert ist nur so lala. ob­wohl, der von sun­flower22a und ein paar an­de­re sind schon su­per. also rü­ber und al­les durch­kli­cken.

aus­ser­dem, frisch ko­piert vom kiez­neu­ro­ti­ker, links zu den #Stop­Wat­chin­gUs-de­mos heu­te:

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  law­blog.de: Zu­neh­mend fas­sungs­los   #

udo vet­ter:

Das zeigt sich auch an der ak­tu­el­len Nach­richt, dass CIA und NSA In­ter­net­an­bie­ter en­er­gisch zur Her­aus­ga­be der SSL-Schlüs­sel für “si­che­re" Ver­bin­dun­gen" drän­gen. Da­mit könn­ten die­se Be­hör­den pro­blem­los auch alle On­line-Ge­schäf­te vom Ban­king bis zur ein­fa­chen Be­stel­lung ab­schnor­cheln - ob­wohl sich der Nut­zer “si­cher" fühlt. Oder zu­min­dest da­von aus­geht, dass ihm noch ein Rest von Pri­vat­sphä­re ver­blie­ben ist.

So ne­ben­her wür­de auch der Be­sitz von Pass­wör­tern ab­fal­len. Nicht we­ni­ger als ein Se­sam-Öff­ne-Dich für alle On­line­ak­ti­vi­tä­ten.

ich weiss nicht war­um die ver­ab­schie­dung des ge­set­zes zur be­stands­da­ten­aus­kunft so we­nig echo in deutsch­land her­vor­ge­ru­fen hat. aber die­ses ge­setzt ver­pflich­tet an­bie­ter „zur Her­aus­ga­be von PIN und PUK oder Pass­wör­tern an Po­li­zei, Zoll und Ge­heim­diens­te.“ wie ab­surd ist das denn bit­te, wenn ich eine ord­nungs­wid­rig­keit be­ge­he, kann die po­li­zei be­reits zu­gang zu mei­nen pri­va­tes­ten da­ten be­kom­men? da kann man tat­säch­lich zu­neh­mend fas­sungs­los wer­den.

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  zeit.de: Bun­des­prä­si­dent: Gauck be­un­ru­higt über NSA-Af­fä­re   #

auf mich wirkt das was gauck der zeit über das NSA-ge­döns sagt, als ob gauck die welt durch eine pan­zer­glas­schei­be be­trach­te. so als ob er im zoo sei und drei wo­chen spä­ter, als er an den be­such zu­rück­denkt „Be­un­ru­hi­gung“ über die ag­gres­si­vi­tät ei­ni­ger pa­via­ne auf dem af­fen­fel­sen äus­sert: „Wir müs­sen da­für sor­gen, dass auch Pa­vi­an­weib­chen et­was von den Nüs­sen ab­be­kom­men, die wohl­mei­nen­de Be­su­cher den pos­sier­li­chen Tie­ren zu­wer­fen. Auch auf dem Af­fen­fel­sen müs­sen wir die Gren­zen be­ach­ten, die wir für er­for­der­lich hal­ten.“

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  hal­tungs­tur­nen.de: Das Ende der Man­gel­me­di­en   #

wolf­gang lue­nen­buer­ger über ein usb-stick gros­ses dings von goog­le und das ende der man­gel­me­di­en.

ich glau­be wolf­gang lue­nen­buer­ger hat recht da­mit, dass be­reits die mög­lich­keit you­tube ein­fach auf dem gros­sen schirm zu brin­gen dis­rup­tiv wir­ken könn­te. ich hat­te vor ein paar jah­ren das aha-er­leb­nis dazu. da­mals war ich bei ei­nem freund und der hat­te noch ei­nen röh­ren­fern­se­her. dar­an an­ge­schlos­sen war ein mac mini. wir ha­ben ir­gend­was im fern­se­hen ge­se­hen und aus ir­gend­ei­nem grund sind wir plötz­lich auf die se­sam­stras­se und elmo ge­kom­men. dem freund fiel ein talk­show-auf­tritt von elmo zu­sam­men mit sei­nem ge­hirn ke­vin clash ein. also ha­ben wir mit der fern­be­die­nung in den AV-ka­nal ge­wech­selt, ha­ben mit der (ka­bel­lo­sen) maus den brow­ser auf dem mac mni ge­star­tet und auf you­tube mit der (ka­bel­lo­sen) tats­tur nach „ke­vin clash talk­show“ ge­sucht.

dann aber im voll­bild die­sen auf­tritt im fern­se­her zu se­hen war das ers­te aha er­leb­nis: wie geil ist das denn, auf dem gros­sen bild­schirm zu se­hen was ei­nem ge­ra­de ein­fällt.

das zwei­te aha-er­leb­nis war dann eine fol­ge dschun­gel-camp auf rtl-now.de zu se­hen. ohne sie vor­her auf­ge­zeich­net zu ha­ben, auf dem fern­se­her, ein­fach so.

bei­des, aber vor al­lem das you­tube-vi­deo auf dem gros­sen schirm, hat da­mals klick bei mir ge­macht. wer woll­te das nicht un­be­dingt ha­ben, wenn das ein­fach und un­kom­pli­ziert gin­ge? am bes­ten mit ei­nem knopf­druck?

ich glau­be ge­nau das ist der ent­schei­den­de, rich­tungs­wei­sen­de punkt sein wird: der eine klick. ein­fach­heit in dem sin­ne, dass ich nicht erst eine fern­be­die­nung in die hand neh­men muss, nicht erst auf ei­nen mac mini oder ein ap­ple tv oder eine set­top­box um­schal­ten muss (oder eine DVD ir­gend­wo rein­schie­ben muss), son­dern ein­fach das se­hen kann was ich will oder wo­nach ich ge­ra­de ge­sucht habe oder was ich ge­ra­de will.

ehr­lich­ge­sagt kom­men bei­de ge­rä­te, das goog­le dings und das ap­ple dings dem schon bei­de sehr nah. das war vor ein paar wo­chen mein drit­tes aha-er­leb­nis: ich las im bett auf mei­nem han­dy da­von, dass sa­scha lobo bei ill­ner war und be­am­te das dann ein­fach aus der dort ver­link­ten 2DF-me­dia­thek auf mei­ne neu­es ap­ple-tv und sah es mir mit der bei­fah­re­rin an.

ge­win­nen wird am ende die fir­ma, die es schafft live-, me­dia­the­ken-, you­tube- und web-fern­se­hen so zu bün­deln, dass es mei­ne el­tern be­die­nen kön­nen und wol­len. kon­zep­tio­nell kommt das goog­le dings dem auf je­den fall schon nä­her als das der­zei­ti­ge ap­ple-tv. (cross­post von hier)

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  zeit.de: Wo ha­ben Sie bloß die gan­ze Zeit ge­steckt, Herr Ja­nosch?   #

ganz be­zau­bernd, die zeich­nun­gen von ja­nosch.