das ist alles nichts neues, aber offenbar bitter nötig alte kamellen nochmal aus den timelines zu holen, um die hübsche, aber flockige sahne auf dem whatapp-gründerlegendenkuchen etwas zur seite zu wischen.
statt APO, also ausserparlamentarischer opposition, spielt die SPD politikerin elvira drobinski-weiss hier regierungsinterne opposition. so erfrischend ehrlich und wenig ausweichend ihre antworten auch sind, so erschütternd ist es auch wieder, dass abgeordnete ihrem gewissen eher im fernsehen folgen, als im bundestag.
That's the inference from the simple social experiment performed by YouTube channel Simple Misfits in this video. The white guy stood for a half hour on a busy street trying to jimmy the lock of a parked car as the alarm went off. The black guy? He lasted about two minutes before cops arrived to handcuff him.
ich bleibe dabei: wir sind alle vorurteilsgetriebene deppen.
Spannend ist auch, dass die deutsche Huffington Post einen großen Sprung nach vorn macht und erstmals in die Top Ten einziehen konnte. Mit 323.360 Flies belegt die HuffPo Platz 10 unserer Liste. Auch hier gibt es einen einzelnen Grund für den Sprung nach vorn - bzw. zwei. Denn: Zwei übersetzte Texte der amerikanischen Autorin und Sonderpädagogin Rachel Macy Stafford bescherten der Huffington Post zusammen über 200.000 Flies. “Der Tag, an dem ich aufhörte „Beeil dich" zu sagen" und “Was Sie wissen sollten, bevor Sie Kinder anschreien" sorgten damit im Alleingang dafür, dass die HuffPo nicht um Platz 30 herum gelandet ist, sondern auf Rang 10.
grossartiger start der huffington post in deutschland also. mit recycelten und übersetzen texten.
ich bin ja im gegenteil zu ken levine ein grosser david letterman fan. einerseits weil ich lettermans unprätentiöse art mag, seinen hinterfotzigen humor, seine witze über sich selbst und seine ingeniöse mischung aus lustlosigkeit und präsenz. am meisten bewundere ich aber sein durchhaltevermögen. den gleichen scheiss mit minimalen variationen so lange zu machen, schaffen die wenigsten.
jimmy fallon ist auch unprätentiös, beinahe ein bisschen schüchtern. hin und wieder bricht allerdings hochdosierter und ungebrochener pathos aus ihm heraus. ironie scheint nicht sein ding zu sein, was ihn auf dauer potenziell unerträglich werden lassen könnte. oder eben auch nicht, vielleicht wächst er in seine rolle und schafft es gleichzeitig die perfektion und das bombastische der show hier und da ironisch zu brechen.
was ich jetzt aber schon an jimmy fallon bewundere ist die unfassbare professionalität, mit der er die show heruntergerissen hat.
ich hatte mir vor ner weile die DVD-version von angesehen und kam zu einem ähnlichen ergebnis wie herm. herm:
Eine Mischung aus Humor, Spiritualität, Politik, Konsumkritik und Sex präsentiert von einem vollkommen überdrehten Russell Brand, der spätestens nach drei Minuten, das Thema wieder zurück auf sich bringt.
In the last year, Eastern European cybercriminals have stolen Brian Krebs's identity a half dozen times, brought down his website, included his name and some unpleasant epithets in their malware code, sent fecal matter and heroin to his doorstep, and called a SWAT team to his home just as his mother was arriving for dinner.
mir ist sowas zu kompliziert, meine facebook-einträge sind alle öffentlich. dass techland eigens einen artikel schreibt, um zu erklären, wie das funktioniert, zeigt ja das komplexitätsniveau der privatsphären-einstellungen ganz gut an. google+ finde ich da übrigens keinen deut besser. was es im detail bedeutet, etwas mit „kreisen“ zu teilen, habe ich bis heute nicht begriffen.
[Hans-Peter Friedrich behauptet] weiter, völlig korrekt gehandelt zu haben, als habe es eine Entlassung nie gegeben. In einem Interview erklärte er sogar, wenn so etwas verboten sei, müssten Gesetze geändert werden. Friedrichs Verhalten steht damit beispielhaft für eine große Gefahr bei überwachenden Behörden: Das eigene Wertesystem wird bei Bedarf dem Rechtsstaat übergestülpt, Korpsgeist sticht Gesetz.
Auf Reisen oder bei relevanten Titelgeschichten kaufe ich mir den Spiegel, man muss ja auch in Sachen Burn-out- und Hitler-Forschung auf dem neuesten Stand bleiben. Bei meiner Ärztin, Frisörin oder im Café freue mich komplett unironisch über die Gala.
benjamin franklins zitat „Those who give up liberty for security deserve neither“ war ganz anders gemeint. natürlich. dazu noch ein neues wort gelernt: „contextomy“.
alexander wallasch, der grosse matussek-fan, berichtet aus dem enddarm von matussek über eine angeblich „eskalierenden Homophobie-Diskussion“. dabei sind alle die anderer meinung als er sind polemiker, shitstürmer, schmuddelräumer und „unanständig“. alle die seiner meinung sind, sind irgendwie opfer. eigentlich spricht die nicht vorhandene logik und verwirrtheit eindeutig gegen eine verlinkung von walaschs text, ich verlinke ihn trotzdem mal als beleg dafür, dass der european wirklich jeden scheiss veröffentlicht und glaubt damit eine debatte („streitkultur“) anzustossen.
felix salmon erklärt den medienwandel. er erklärt wie medien früher funktionierten, wie sie heute funktionieren, welche rolle blogs und social media spielen. und dass die sozialen medien keinesfalls eine hiobsbotschaft für die etablierten medien sein müssen. im gegenteil:
The new dominance of social media in the news business is not depressing at all: it's excellent news. Just as most news consumers were never avid enough to seek out blogs, most Americans were never avid enough to seek out news at all. They didn't buy newspapers; they didn't watch the nightly news on TV; it just wasn't something which interested them. But now the news comes at them directly, from their friends, which means that the total news audience has grown massively, even just within the relatively stagnant US population. Globally, of course, it's growing faster still -- the ubiquitous smartphone is a worldwide phenomenon.
jan fleischhauer macht sich über thilo sarrazin lustig:
So tröstlich der Gedanke sein mag, dass einen höhere Kräfte niederhalten, so wenig hat dies in der Regel mit der Realität zu tun. Manchmal mangelt es einfach an Originalität oder dem Vermögen, seine Gedanken zu Papier zu bringen, wenn man nicht ausreichend Gehör findet. Diese Einsicht ist zugegebenermaßen weniger tröstlich als der Glaube an die Macht der Meinungswächter, deshalb ist die Opferidee ja auch so verführerisch.
alexander wallasch begibt sich in diesem gespräch weit in den enddarm von matthias matussek. der beliebteste kommentar unter dem gespräch fasst das gut zusammen:
Meine Güte, A. Wallasch, haben Sie denn gar keine Würde?
Am besten kann man sich die Entstehung dieses Textes erklären, wenn man sich vorstellt, dass beide Partner beim Gespräch Erektionen hatten: der eine wegen Matussek, und der andere auch.
ich muss mich korrigieren. auf twitter habe ich gesagt:
matusseks texte sind defizitär, weil sie ohne kinder bleiben.
dieser text von michalis pantelouris ist aber ein kind von matusseks text. gefunden bei stefan niggemeier, der den text von pantelouris auch gleich auf das wesentliche runtergebrochen hat und somit einen enkel-text zu matusseks text geschrieben hat.
p.s.: kurt krömer ist ein sehr hellsichtiger mensch.
schöner text von matthias monroy, der die terrorismus- späh und sicherheitsdebatte mal von einer anderen seite aufzäumt. nämlich über unseren sicherheitsbegriff:
Ähnlich falsch wird auch der Sicherheitsbegriff benutzt. Denn hierunter wird nicht soziale Sicherheit oder Geborgenheit, sondern “Straftaten verhindern oder schneller aufklären" verstanden. Jeder amtierende deutsche Innenminister hätte dem wohl zugestimmt. Wieder wird vergessen, dass unerwünschtes Verhalten von einer Gesellschaft stets neu definiert wird: Das Benutzen von Anonymisierungsdiensten im Internet oder von Vermummung bei Demonstrationen ist nur in wenigen Ländern verboten. [Hier seien] neben der Vorratsdatenspeicherung die [...] Beispiele der Paragraphen 129, 129a und 129b StGB [genannt]. Juristisch definieren sie kriminelle, terroristische und ausländische terroristische Vereinigungen, in der Praxis sollen sie jedoch vor allem die Ermittlungskompetenzen von Polizei und Diensten erweitern.
Ist der Rechtsstaat erst lädiert, späht sich's gänzlich ungeniert. Die schlichte, schreckliche Wahrheit: der britische Staat beauftragt und bezahlt Kriminelle. Die Consultant-typische Form der PowerPoint-Präsentation täuscht nicht darüber hinweg, dass sich eine digitale Guerilla in staatlicher Mission formiert hat, die Gegner nach eigenem Gutdünken diskreditiert bis psychisch vernichtet. Eine Geheimpolizei außerhalb des Rechtsstaates.
wichtiger hinweis von sascha lobo. dort wo die kontrolle oder gewaltenteilung fehlt, nimmt willkür und korruption platz. das, die mangelnde transparenz und kontrolle ist das zentrale problem der gehimdienste und das militärische, paranoide denken, das die politik im griff hat.
die übernahme einer lächerlichen juristischen vorlage beim „the intercept“ über die mike masnick hier schreibt, nehme ich mal zum anlass dieses gleichzeitig in die public domain freigelasse bild des NSA hauptquartiers von trevor paglen hier einzubetten. ich kann das hier nämlich auch nicht mehr sehen.
ich mag das, wie penelope trunk einen bildungsurlaub für ihren sohn beschreibt und das zum anlass nimmt ins allgemeine abzuwandern und mit prima zitaten um sich zu werfen. zum beispiel dieses von daniel jones bei dem es wieder um etwas völlig anderes geht:
... the best way to be fulfilled in a relationship is to settle for imperfection and focus on being you.
es gibt viele gründe, warum man eine zivilgesellschaft nicht vom militär oder geheimdiensten sichern lassen sollte, die geschichte von brandon mayfield ist einer davon.
emails von web.de lese ich schon lange nicht mehr, obwohl ich dort noch ein konto habe. dadurch habe ich die terror-werbung von web.de für deren web.de-mail.de-gedöns verpasst. gmx.de macht das nicht anders, ekeliges „angst-marketing“, wie ole reißmann schreibt. 1und1 macht das übrigens auch nicht anders.
all diese firmen, 1und1, web.de, gmx.de versuchen ihre kunden zu verunsichern, zu irritieren und zu verarschen um irgendein überflüssiges produkt zu verkaufen. kann das ein zufall sein? natürlich nicht, ist alles der gleiche laden.
grosse netzpolitische schnauze, nicht viel dahinter, meint die ehemalige politische geschäftsführerin der piratenpartei katharina nocun. katharina nocun wohnt übrigens in dissen, was ich ziemlich witzig finde.
Bill Gates' first day at work in the newly created role of technology adviser got off to a rocky start yesterday as the Microsoft founder struggled for hours to install the Windows 8.1 upgrade.
ist natürlich ein witz, wie alles was andy borowitz im new yorker schreibt. das weiss ich seitdem ich zuletzt drauf reingefallen bin. /peter glaser
Ein einziger Tag in der Realität könnte vom Lügen heilen, wenn man denn tief drinnen eigentlich die Wahrheit sagen wollte. Die Hetzer von Bild wollen es natürlich nicht. Sie schreiben nicht einmal mehr ihre Kürzel unter die Artikel. Sie diskutieren ihre Machwerke nicht in der Öffentlichkeit. Sie legen nur Gift aus und zündeln nachts.
ich habe für die bildzeitung und leute die dort arbeiten schon lange jede menge an verachtung übrig. jetzt noch mehr.
macdonalds in kanada hat vergessen, dass man menschen nicht zeigen darf, wie würstchen, gesetze und chicken-nuggets hergestellt werden und zeigt wie chicken-nuggets hergestellt werden. als ich das gesehen habe, erinnerte ich mich an eins meiner lieblingsvideos, in dem jamie oliver kindern zeigt, wie man chicken-nuggets auch aus fleischresten herstellen kann (in einem nebensatz erwähnt er, dass chicken-nuggets so in grossbritanien nicht hergestellt werden). am ende, als die „ekelhaften“ chicken-nuggets in der pfanne braten, fragt er die kinder, die den herstellungsprozess beobachtet haben, wer das immer noch essen würden. alle kinder meldeten sich begeistert als freiwillige.
In der »Zeit« stehen kluge, lesenswerte Texte. Und für die »Zeit« arbeiten Menschen, deren Arbeit ich sehr schätze. Aber die »Zeit« scheint nachhaltig geprägt von einer bestürzenden Kultur der irgendwie bildungsbürgerlich gemeinten Überheblichkeit und Abschottung, kombiniert mit bräsiger Selbstzufriedenheit. Vermutlich deshalb fällt es ihr so schwer, mit Kritik und Fehlern umzugehen. Und mit Phänomenen wie einer Online-Petition, mit der irgendwelche dahergelaufenen Menschen, von denen man nicht einmal weiß, ob sie Hochschulabschluss haben, Gehör und Aufmerksamkeit finden.
... und zu 70% bestehen wir aus der gleichen materie wie der bodensee. was wiederum einen schönen twitter-namen ergäbe: @bodenseebanane
christian stöcker redet mit john perry barlow:
Ich glaube nicht. Die schreckliche Wahrheit ist: Wir sind schlimmer als die Chinesen. Und ich kann einiges davon tatsächlich beurteilen. Die Chinesen haben kein Interesse daran, einen neuen Kalten Krieg zu beginnen, die haben keine nostalgischen Gefühle in dieser Hinsicht. Wir dagegen sehnen uns geradezu schmerzhaft nach einem neuen Kalten Krieg.
ein erschütternder aspekt der NSA-debatte ist, wie sehr es das militär geschafft hat, seine abstruse und aggressive logik in die politik zu schleusen. es ist in der tat wieder ein bisschen wie n den 80er jahren.
die mechaniken die hier am werk sind sind erschreckend und zugleich faszinierend. beliebte komiker oder unterhaltungskünstler werden schrecklicher dinge beschuldigt, kommen aber dank geschickter strategien vor gericht und den medien auf lange sicht davon. den opfern, die ihre geschichten mit offenem oder halb offenem visier erzählen, wird im besten fall ein bisschen geglaubt, aber die öffentlichkeit will diese gräslichen dinge über diesen menschen den sie über die mattscheibe oder leinwand zu lieben gelernt hat, zwar glauben, aber nicht wahrhaben.
Basically nobody wanted to live in a world where Bill Cosby was a sexual predator. It was too much to handle. [...] The whole thing had been, and it remained, something walled off from our collective understanding of Bill Cosby.
With shocking speed, it was effectively forgotten.
ich finde die situation in die man beim lesen solcher geschichten gerät sehr schwierig. ich möchte eigentlich beiden seiten vertrauen, dem menschen den ich aus dem fernsehen oder von der leinwand kenne und schätze und dem menschen, der mit dem schritt an die öffentlichkeit zu gehen, grosse risiken eingeht, die eigene glaubwürdigkeit exponiert und in gefahr bringt und die eigene geschichte erzählt. die vorstellung, dass eine der beiden seiten lügt ist bei dieser art von anschuldigungen so unvorstellbar und monströs, dass mir meistens nichts anderes bleibt als die konsequente verdrängung. ich versuche mich innerlich immer auf die seite der opfer zu stellen, aber es ist eben nie ganz einfach zu erkennen wer genau das opfer ist. gräslich das alles, in jede richtung in die man denkt.
john gruber über die geschichte und zukunft von microsoft (ich weiss, so stehts auch in der überschrift):
What [Microsoft] missed was the next step from every desk and home: a computer in every pocket. It's worse than that, though. They saw it coming, and they tried. Pocket PC, Windows CE, Windows Mobile -- swings and misses at the next big thing. They weren't even close, and worse, Steve Ballmer didn't even seem to realize it.
diese seite wird gerade überall hoch und runter geshared und illustriert die hohen erwartungen die journalisten an ihre unterbringung haben.
ich habe herzlich über das cover gelacht. und da niki lauda das cover unter anderem auch „völlig pietätslos“ findet, habe ich nochmal nachgeschaut was das bedeutet:
Respekt und Ehrfurcht, oftmals den Toten gegenüber. Das Wort hatte in der Antike viele Bedeutungen, die alle unter „das pflichtbewusste Benehmen gegenüber Mensch und Gott“ zusammengefasst werden können, also z. B. Demut, väterliche Liebe und Vaterlandsliebe.
hihi, die titanic mit dem echten offenen brief von alice schwarzer:
Denkbar, daß es vielleicht Jörg Kachelmann war, der mir heimlich nachreiste, Fotos machte, wann immer ich mit den Plastiktüten voller Geld über die grüne Grenze gelaufen bin. Das wäre nicht nur illegal, es wäre menschlich zutiefst widerlich. Ich hoffe, daß Kachelmann auch für diesen Verdacht hart bestraft wird.
es gibt sie noch die guten dinge — manufactum-journalismus mit dem geist der 50er jahre und gereckten zeigefingern in der faz. ganz hervorragend von dr. mutti seziert. /michael seemann
dieser bier-werbespot ist auf so hohem metaebenen-niveau durchgefaked, dass man beinahe glaubt, er enthalte authentizität. was an diesem spot aber wirklich grandios ist: er zeigt was mittelalten, männlichen, weissen mittelstandsamerikanern wichtig ist. je mehr ich darüber nachdenke, desto trauriger finde ich das alles.
hintergründe zur ukraine von max fisher. gut lesbar und gut verständlich, wenn man englisch kann.
And then there are the deeper reasons. Ukraine makes or breaks Russia's self-image as a great power, which has fared poorly since the fall of the Berlin Wall. As Tufts political scientist Dan Drezner put it in Foreign Policy,
For all of Putin's Middle East diplomacy, Ukraine is far more important to his great power ambitions. One of the very first sentences you're taught to say in Foreign Policy Community College is,
Russia without Ukraine is a country; Russia with Ukraine is an empire.
blockquote von mir, /via franziska bluhm auf facebook
bei robert smith musste ich lachen. aber die hälfte der abgebildeten 80er jahre bands kenn ich gar nicht. ich war also auch schon damals ein banause.
stefan niggemeier dekonstruiert josef joffe und erinnert an godwins gesetz. wie immer ein grosses vergnügen zu lesen:
Und trotzdem hat es seine [josef joffes] Dummheit und Gemeinheit in die Welt geschafft, und ein paar Tausend oder Zehntausend oder Hunderttausend Leute, die meinten, sie müssten nicht schweigend jede Verirrung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hinnehmen, den sie bezahlen, sehen sich nun in eine Reihe mit den Nazis gestellt und ihre Kritik an Lanz mit dem Hass auf Juden.
josef joffe ist wie eine seifenblase arroganzblase. solche blasen halten in der regl ganz gut, sehen gut aus, fliegen minutenlang minutenlang, zerplatzen aber beim leisesten windstoss oder der kleinsten berührung mit fakten.
sehr schöner artikel von nico lumma über sein austauschjahr in den USA. mir ging das in amerika genauso, ausser dass ich nicht so viel gesoffen und gedatet habe wie nico.
Zum Ende meines Jahres wurde ich dann noch ermuntert, einen Artikel über das deutsche Schulsystem für die lokale Tageszeitung Des Moines Register zu schreiben. Das war mein erster abgedruckter Artikel und er hatte die Headline “What Worldclass Schools have to offer" und darin lobte ich das duale Ausbildungssystem in Deutschland, von dem ich ehrlich gesagt im Detail herzlich wenig Ahnung hatte. Aber das hat mich ja noch nie davon abgehalten, etwas zu schreiben.
das buch von joachim meyerhoff das nico in seinem artikel empfiehlt (linkist ein affiliate link zu nico lummas vorteil) empfehle ich übrigens auch aus vollem herzen.
paypal wirbt oder warb mal damit dass es „sicherererer“ sei. wenn man das hier so liest, mag man das nicht mal mehr ansatzweise glauben. obwohl godaddy hier auch mal wieder eine unrühmliche rolle spielt. vielleicht sogar noch unrühmlicher als paypal. siehe auch josh bryant, dem ähnliches passiert ist.
was adam mann über schwarze löcher und stephen hawkings neue äusserungen weitausholend erzählt ist viel interessanter als was die dumbratze michele bachmann dazu sagt andy borowitz michele bachmann dazu in den mund gelegt hat.
wieder ein ammenmärchen geknackt. ich habe den hinweis der ammen, dass man vom finger-knacken wasser in die gelenke bekäme, immer mit „... hm ... plätschert schon ...“ beantwortet.
auf der ersten vorlesung an der architekturfakultät, hörte ich den spruch zum ersten mal: wenns mit dem architektur-studium nix wird, werden sie wirt. machen die meisten. das sollte glaube ich aufmunternd wirken. in stuttgart gab es damals wirklich erstaunlich viele gastronomen mit architekturhintergrund. mein kommilitone und zeitweiliger mitbewohner gregor scholz ist nach dem architektur-studium dann tatsächlich gastronom geworden. und das obwohl ich ihn für einen der begnadetesten entwerfer und konzepter in meiner kleinen welt hielt und halte.
aber ich glaub ein guter gastronom isser auch.
das ist, wie alles was ich in den letzten wochen veröffentliche, ein test. ein test die sachen die ich derzeit testweise mit reclaim aus den facebook-, instagram-, twitter-, foursquare- und sonstwas-silos befreie, wieder zu reaggregieren. was theoretisch natürlich wunderbar funktioniert: zum beispiel artikel die hier erscheinen sollen mit #w verschlagworten, das schlagwort #w abonnieren und hierher per RSS importieren, mit meinen eh schon vorhandenen RSS zu link-artikel-konverter.
möglicherweise sieht das noch etwas irritierend aus und auch die links sollten vielleicht nicht zum reclaim-blog gehen, sondern zur originalquelle. aber vielleicht eben auch gerade nicht.
früher hiess es ja hin und wieder in ratgebern zum guten bloggen: „schreibe einfach als ob du mit deinen freunden reden würdest.“ ich und viele andere blogger nahmen das zum anlass, schlampig und möglichst unprätetntiös zu schreiben. in amerika nimmt man diesen tipp offenbar zum anlass, leicht hysterisierend wie mit seinen 14 jährigen freunden zu reden.
aber das schlimme daran ist eigentlich, dass es funktioniert. wahrscheinlich bis wir uns, analog zur bannerblindheit, eine hysterische you-gotta-see-blindheit zulegen. #w
We can't get over how funny this is. Meryl Streep stopped by the Ellen Show on January 16th, and she stole the show! I promise you will laugh non stop! Thank you Ellen for the laughs - Please SHARE this video!! <- Previous Story Next Story -> XOXO, PetFlow
die interviews [in „inside the painter's studio“] handeln, das ist das besondere, nicht von den arbeiten, also den ergebnissen, sondern von der arbeit ansich.
meine lieblingsvorlesung während meines architektur studiums war die „schwarzbrot“-reihe. darin sollten die eingeladenen architekten nicht über ihre fertigen prachtbauten erzählen, sondern vom weg dahin. von den schweirigkeiten, den lösungen, den umwegen, den handwerkern, den bauherren, den details. möglicherweise hat mir der vortrag vom alten norman foster damals sogar den willen das studium durchzuhalten gerettet, als er von seinen last-minute-panic attacken erzählte, bzw., dass er genau wie wir eben auch nichts auf die reihe bekommt, bevor nicht auch die deadline in sicht war. nicht das ziel ist der gute vortrag, das gute buch, die gute lehrveranstaltung, sondern der weg. oder so.
stefan niggemeier über die feedbackschleifen, die das RTL-dschungelcamp am laufen halten:
Musste Larissa in den Dschungel gehen, um zu erfahren, dass es ein Irrweg für sie ist, in den Dschungel zu gehen? Man könnte länger über das Paradoxe an dieser Szene philosophieren. Und über die perfide Logik staunen, mit der die Show nicht nur aus der Verzweiflung vieler Mitwirkender Unterhaltung macht, sondern sogar auch noch daraus, dass sie genau diese Logik selbst zum Thema macht.
christian scherg, der sich „PR-Experte für Krisen-Situationen“, hat erkannt warum so viele markus lanz doof finden: er ist einfach zu gut:
Das Problem an Markus Lanz ist, dass er im Kern zu perfekt ist. Er vereint alles, was man sich von einem Moderator wünscht. Er ist eloquent. Er sieht gut aus. Er ist der Typ Schwiegermutters Liebling. Die meisten Menschen sind aber nicht so perfekt wie er. Die haben nicht immer das richtige Argument und Lächeln parat.
das mag in der theorie stimmen. so wie es gebrauchtwagen gibt, die auf dem werkstatt-hof perfekt aussehen, glänzende reifen, perfekt politierte karosserie, durchsichtige scheiben, viel sonderausstattung und gute motordaten auf der infotafel in der scheibe. aber spätestens wenn man die kiste gekauft hat und ein, zwei kilometer mit der kiste gefahren, merkt man, dass man sich von der fassade hat blenden lassen, dass im im innenraum nach saurer milch riecht, dass der motor stockt und sich das auto lediglich für die garage eignet. lanz ist in der tat der pefekte moderatoren-darsteller. das einzige problem an ihm ist, dass er nicht moderieren kann.
steve buffalo hat eine radio-shack-anzeige von 1991 gefunden und erkannt, dass sich fast alle funktionen der anoncierten spielsachen von einem modernen telefon erledigen lassen:
You'd have spent $3054.82 in 1991 to buy all the stuff in this ad that you can now do with your phone. That amount is roughly equivalent to about $5100 in 2012 dollars.
hab ich mir geliehen und nach etwas über einer stunde gelangweilt und leicht genervt von der sprunghaften und erratischen erzählweise abgeschaltet. ich mag forest whitaker ja sehr gerne, aber ich fand ihn in dieser rolle unterirdisch, fast tappertisch.
Die Fotoserie "Illusions of the Body" der 26-jährigen Gracie Hagen aus Chicago hat in den letzten Tagen ordentlich die Runden gemacht im Internet. Ihre Fotos wurden geliked, geteilt aber auch beschimpft. Auf den Fotos zu sehen sind nackte Menschen, die jeweils zwei unterschiedliche Posen einnehmen. Einmal sehr unvorteilhaft mit gekrümmten Rücken und grimmigen Blicken und einmal in "Brust-raus-Bauch-rein-Position" und stolzem Gesichtsausdruck. Was es mit der Fotoserie auf sich hat erzählt Gracie Hagen im Interview mit WOMAN.
auffällig fand ich, dass die photoserie auf der website der fotografin neben 18 frauen, 5 männer zeigte, die auswahl der frauenzeitschrift woman.at sich mit der abbildung eines mannes begnügte (bei 16 frauen). auch frauenzeitschriften scheinen es also vor allem auf männliches klickvieh abgesehen zu haben, bzw. in erster linie die erwartungen von männern erfüllen zu wollen.
von michalis pantelouris auf facebook empfohlen, fand ich diesen text zu einem thema (talkshows im fernsehen) das mir völlig am arsch vorbeigeht, sehr differenziert und das wesentliche herausschälend.