arne bensiek über olaf höhn und seine firma „florida-eis“:
Bis zu seinem 82. Lebensjahr wolle er arbeiten - genau wie sein Vater, Chef eines Bäckereibetriebs. Hobbys habe er nicht, das Eis sei sein Leben. Jeden Abend um 18 Uhr gehe er hinunter ins Lager, nehme sich eine kleine Packung Vanilleeis. Zurück im Büro höre er Rockmusik aus den 60er- und 70er-Jahren, esse sein Eis und schaue glücklich aus dem Fenster. „Das ist der schönste Moment meines Arbeitstages“, sagt Höhn. Dann denke er über die Zukunft nach, wie er zum Beispiel sein Vertriebsnetz ausweiten könnte.
angeblich hilft ein päckchen trockenhefe dagegen zu schnell betrunken zu werden. noch besser sollen histamin-H2-rezeptorenblocker (famotidin, randitin) helfen, die allerdings, im gegenteil zur trockenhefe, rezeptpflichtig sind. was auch ganz gut gegen trunkenheit hilft ist übrigens alkoholfreie ernährung.
ich finde ja den titel „Aufstocker im Bundestag“ für eine studie über die nebeneinkünfte unserer abgeordneten ziemlich treffend. aber ganz abgesehen davon von ich die arbeit von abgeordnetenwatch.de sehr erfreulich und habe deren budegt um einen kleinen beitrag aufgestockt.
Die Schiffe fahren noch immer in der Regel mit Schweröl, einem Abfallprodukt aus Raffinerien - und können wegen der Stromversorgung im Hafen ihren Motor nicht abschalten. Eine Versorgung mit Landstrom steckt seit Jahre noch immer in der Pilotphase. Rußpartikelfilter, in Autos seit Jahren Standard, sind gar nicht vorhanden. Nach Angaben des Nabu stößt allein ein einziges Kreuzfahrtschiff täglich rund 450 Kilogramm Rußpartikel aus, 5.250 Kilogramm Stickoxide und 7.500 Kilogramm Schwefeldioxide. "Fast alle Kreuzfahrtschiffe schaden Umwelt und Gesundheit", schlussfolgert der Nabu.
als ich noch in hamburg am hafen wohnte, konnte man die schiffe gut riechen und hören, wenn sie beispielsweise im trockendock standen. denn auch dort liefen ihre motoren meist weiter. aber auch in berlin fahren, trotz umweltzone, selbst die meisten touristendampfer ungefiltert (nur 4 von 100 schiffen sind angeblich mit russfiltern ausgestattet). die schiffe die baustellen versorgen, und dabei durch berlins mitte fahren, dürften aber dem geruch nach die absoluten russausstossweltmeister sein.
Das Stück dauert so lange wie meine Fahrt. Kurz vor Bahnhof Zoo Ende. Und dann Applaus. Ein nicht geringer Teil schenkt Beifall. Ich kann mich nur an ein einziges Mal in all den Jahren erinnern, dass jemand in der S-Bahn Applaus bekommen hat.
stefan willeke über zeit-leserreaktionen auf ijoma mangolds verriss von akif pirinçci kackbuch. schöner einstieg:
Wer setzt sich stärker über wessen Realität hinweg, wer ist kurzsichtiger - wir, die Journalisten meinungsbildender Blätter, oder die aufgebrachten Leser? Um es in der Sprache des Erfolgsautors auszudrücken: Wer fickt ins falsche Loch?
stefan willeke fährt zu ein paar leserbriefschreibern um sich mit ihnen zu unterhalten:
Die Reise zu Pirinçcis Anhängern ist eine Reise zu Menschen, die sein Buch kaum kennen - noch nicht oder gar nicht.
ein dokument des grauens, das ausnahmsweise mal ganz ohne internetschelte auskommt und zeigt, dass intoleranz und hass keine erfindung des internets sind.
uli hannemann klärt den streit zwischen jan delay und heino.
Ein Nazi ist ein Nationalsozialist. Zugleich (!) ein Deutschnationaler, ein Hitler-Verehrer, ein Anhänger einer sehr spezifischen, auf „rassischen“ und „völkischen“ Kriterien fußenden, reichlich deutschen Spielart des Faschismus. Das trifft auf den so jeweils Titulierten viel seltener zu als angenommen und behauptet. Der inflationäre Gebrauch des Worts verwässert dessen Ursprung. In der Regel gibt es jede Menge passenderer Bezeichnungen: reaktionär. Ewiggestriger. Blockwart. Rassist. Sexist. Faschist. Arschloch.
Insofern hat Heino durchaus recht mit seiner Klage: Er ist kein Nazi. Sein Anwalt und der des Herrn Delay sollten sich stattdessen in aller Ruhe auf einen (auch Mehrfachnennung ist möglich) geeigneteren Ausdruck aus oben stehendem Sortiment verständigen.
wobei ich mich ja immer frage: kann man kunstfiguren überhaupt beleidigen?
trevor timm über die jährliche „free the press“ kampagne des amerikanischen justizministeriums, das am gleichen tag einen antrag beim supreme court stellte, einen reporter in den knast zu stecken, der seine quellen nicht offenlegen will. wortgleich auch bei boingboing und techdirt veröffentlicht. wenn das nicht so traurig wäre, könnte man sich dadrüber scheckig lachen.
gerade harissa auf die einkaufsliste gesetzt um kurz darauf zu merken, dass das zeug schon bei uns im kühlschrank steht. dem wedding sei dank. dann eben nur noch penne kaufen.
nicht die überwachung an sich, oder schwarze listen oder uferlosedatensammlung sind das eigentliche problem, sondern die mangelnde transparenz um sie herum. hier wird die rechtstaatlichkeit ausgehebelt, indem man die sammlung, speicherung und auswertung dieser daten einfach aus dem rechtsystem herausnimmt und für geheim, sicherheitsrelevant oder sonstwas erklärt. viele demokratische staaten führen im prinzip eine über dem rechtssystem liegende schicht ein, gegen die sich niemand mehr mit rechtstaatlichen mitteln wehren kann. der rechtssaat wird zu einer art dualem system, die eine seite behält ihr freundliches, rechtsstaatliches gesicht, die andere hälfte wird feudal betrieben, im dunkeln, unsichtbar für die öffentlichkeit. ein optimales biotop für missbrauch, willkür und ungerechtigkeit.
diese szene aus fargo s01e02 ist möglicherweise eine der besten szenen der fernsehgeschichte. und fargo hat das zeug zu meiner neuen lieblingsfernsehserie zu werden.
morgens (gestern) auf facebook gelesen, abends fasst der kölner stadtanzeiger die sache und die reaktionen zusammen. /torsten kleinz, siehe auch spon.
ich hab den ganzen text gelesen, aber keine ahnung was der kiezneurotiker eigentlich sagen will. möglicherweise weiss er das auch nicht. ich glaube aber, um mal ein paar worte zu seiner überschrift zu sagen, dass wir alle eine schere im kopf haben, immer, ob mit überwachung oder ohne, ob pseudonym, anonym oder mit klarnamen. ich glaube auch, dass es keine absolute freiheit gibt, sondern immer nur freiheitsräume, die wir uns als gesellschaft gewähren. die sind mal kleiner und mal grösser, je nach zeit in die wir geboren werden. freiheit ist wie eine skibindung. ist sie zu fest, brechen wir uns die beine, ist sie zu locker, fliegen wir ständig auf die fresse. (ich bin übrigens dem fernseher den ich als kind in meinem zimmer stehen hatte und in dem ich den vorherigen satz gehört habe, auf ewig dankbar.)
und das mit den gedanken die frei sind, ist natürlich auch quatsch. nicht erst seit freud wissen wir, dass der erfolgreichste zensor irgendwo zwischen unseren ohren sitzt.
meine hoffnung, dass es irgendwann mal ne sendung oder einen film geben wird, in dem engel ihre flügel nicht irgendwie an die schulterblätter geklebt bekommen, sondern so, wie es anatomisch richtig wäre, dass die arme als flügel benutzt würden (zur not mit kleinen fledermaushänden an den flügelspitzen), diese hoffnung scheint „dominion“ zumindest nicht zu erfüllen.
der typ auf dem bild hier unten (oder wo auch immer facebook das hinpackt) ist ja super muskulös, aber seine flügel scheint er nicht mit muskelkraft zu bewegen (und wenn doch, welche muskeln wären das?), sondern mit magie.
immerhin gab es kürzlich einen film, in dem tatsächlich keine geräusche im luftleeren raum übertragen wurden. vielleicht dann auch irgendwann mal einen mit einigermassen realistischer anatomie?
martin weigert hat einen trend entdeckt (siehe überschrift). ich habe mich an meinen ersten digitalen assistenten, einen palm pilot, erinnert. der war 1996 keinesfalls der leistungsfähigste handrechner auf dem markt, aber er war der spezialisierteste. der apple newton konnte alles (ausser telefonieren, aber das konnte der palm auch nicht), der palm konnte (mehr oder weniger) nur adressen, termine und notizen verwalten und synchronisieren. das konnte er aber dafür sehr gut. ich glaube das erfolgsrezept funktioniert auch heute noch sehr gut: eine einzige, überschaubare funktion die sich idiotensicher und einfach bedienen lässt, zuverlässig funktioniert und jede komplexität vor den augen des betrachters verbirgt.
für mich subsumiert diese geschichte das problem des spiegels aufs allerbeste. ein bis zur arroganz aufgeblasenes selbstbewusstsein das einem aus dem grossteil der print-texte beim lesen auf die füsse tropft und im heft irre selten durch eine prise demut oder humor gebrochen wird. das hat bis vor 20 oder 30 jahren noch ganz gut funktioniert, eine zeit in der sich die leser noch an den spiegel wenden mussten um mehr zu wissen als andere. mittlerweile funktioniert das mit dem aufgeblasenen selbstbewusstsein nicht mehr so gut, weil auch beim spiegel die ahnungslosigkeit der redakteure ständig durchscheint.
erfreulich ist an der ganzen geschichte jedoch, dass man sieht wie radikal beim spiegel redaktion und anzeigenvertrieb voneinander getrennt sind. die trennung von redaktion und anzeigenvertrieb ist mittlerweile so ausgeprägt, wie die trennung mancher journalisten von der lebenswirklichkeit vieler potenzieller leser.
wirbt der spiegel eigentlich noch mit „spiegelleser wissen mehr“? oder hat man das mittlerweile angepasst zum passenderen „spiegelleser wissen mehr über hitler“?
bei gawker sind die kommentare oft um ein vielfaches besser als die artikel selbst. oder andersrum; bei gawker werden diese kommentare zuverlässig mit ein bisschen techno-vodoo nach oben gespült.
Wenn ich zum Beispiel hier jemanden - aus welchen Gründen auch immer - rauswerfe und Kommentare lösche, dann mag das höchstens unhöflich sein. Mit “Meinungsfreiheit" hat das aber nichts zu tun. Was diverse Leute natürlich nicht abhält, laut “Zensur!!" zu schreien, wenn sie hier in meinem Blog nicht das sagen dürfen, was sie sagen wollen (und ihnen dabei anscheinend nicht bewusst ist, dass niemand sie daran hindert, ganz einfach ihr eigenes Blog aufzumachen und darin all das zu schreiben, was sie schreiben wollen).
das problem das wort zensur bei jeder unbequemlichkeit zu benutzen ist meiner meinung nach vor allem, dass das wort zensur dadurch an schärfe verliert. und gerade im kampf gegen zensur und unterdrückung brauchen wir scharfe waffen wörter. wörter sind eine unserer schärfsten waffen.
As Snowden later clarified, he was pulling a Wyden -- crafting a question about the mass collection and storage of communications that would either result in transparency or an easily-disproven denial. Putin delivered the latter.
edward snowden ist verwundert, warum er kritisiert wird und nicht putin:
In his response, Putin denied the first part of the question and dodged on the latter. There are serious inconsistencies in his denial - and we'll get to them soon - but it was not the president's suspiciously narrow answer that was criticised by many pundits. It was that I had chosen to ask a question at all.
da stellt sich die frage, ob putin, der „lupenreine demokrat“ edward snowden noch lange in russland aushalten wird. eins ist aber eindeutig: edward snowden leidet nicht unter chilling effects. wir sollten uns alle ein scheibchen von snowdens haltung abschneiden.
gilt auch für deutschland: dass einen die leute die einem zuhören für ein arschloch halten können, hat nichts mit zensur oder einschränkung der meinungsfreiheit zu tun.
ich weiss nicht ob man die überschrift über diesem klickköder bilder von ironischen momenten übersetzen kann (eher nicht). ich würds glaub ich so übersetzen: 26 eher widersprüchliche sitationen
das ist ein empfehlungslink für den (das?) ganzen pandodaily. in den letzten wochen pinkeln die autoren erstaunlich vielen leuten ans bein und zeigen dabei gutes durchhaltevermögen und -- soweit ich das beurteilen kann -- gutes gespür und saubere journalistische arbeit.
jeff jarvis verteidigt seinen alten kumpel google gegen mathias döpfners angriff (rivva-link mit weiteren reaktionen). das liest sich ganz amüsant weg, so wie es spass macht die plädoyers in manchen juristen-fernseh-serien anzuhören. auch beachtenswert ist jeff jarvis' offenlegung am ende des textes.
leider ging beim übersetzen oder nachdenken über döpfners text der unterschied zwischen supra und super verloren. döpfner:
Plant Google allen Ernstes den digitalen Suprastaat, in dem ein Konzern seinen Bürgern selbstverständlich nur Gutes und natürlich „nichts Böses“ tut?
jarvis:
[Döpfner] wonders whether it will create a superstate floating free of laws.
Aber was macht einen Kommentar langweilig? In meinem Internet enthält ein uninteressanter Kommentar Meinungsäußerungen ohne Begründung, im schlimmsten Fall formelhafte Kritik oder formelhaftes Lob ("LOOOL"). Für Letzteres ist schließlich das Faven, Liken und Plussen erfunden worden. Wer dasselbe trotzdem noch mal in Worten sagt, ist wie jemand, der es nicht dabei bewenden lassen kann, Schweiß zu vergießen, sondern unbedingt auch noch "Schwitz!" rufen muss.
Es kam eine “Abmahnung" des Hauseigentümers: weil die Schrift im Schaufenster religiöse Gefühle verletzt, soll sie bis morgen 12h entfernt werden. Anwaltskosten bis jetzt: EUR 600.-.
ich so: gibt es das buch nicht als e-buch? wenn nein, warum? und warum ist es nicht bei apple's ibooks zu haben?
daniel leisegang: Leider wollte der Schmetterling Verlag kein E-Book herausbringen, was ich sehr bedaure. Digitale Publikationen machen sie - wenn überhaupt - nur mit bereits vergriffenen Büchern.
eine hervorragende idee. wohin diese strategie führt, haben vor einigen hundert jahren bereits die indigenen völker in amerika gezeigt. wikipedia:
Die Azteken unterschätzten ebenso wie die Inka die waffentechnische Überlegenheit der Konquistadoren und vor allen Dingen ihre Überlegenheit im taktisch-strategischen Eroberungskampf. In der Reconquista hatten die Spanier über Jahrhunderte, häufig in Unterzahl, erfolgreiche Kampftaktiken gegen die Mauren entwickelt.
Die eigene vieltausendfache Überlegenheit an verfügbaren Kriegern machte es den Indianern schlicht unmöglich, die Gefährlichkeit der winzigen fremden Truppen richtig einzuschätzen. Die fehlende Kenntnis des kulturellen Hintergrunds der spanischen Gegner, ihrer wahren Intentionen und die eigenen Fesseln der Religion machten es den indianischen Herrschern schwer, richtig zu reagieren. In jedem Naturereignis sahen die Priester schreckliche Vorzeichen der Götter, die häufig eine Lähmung der politischen Führung bewirkten.
lähmung, technologische abscheu aus religiösen unerfindlichen gründen und arroganz; so glauben verlage gegen amazon bestehen zu können, auch wenn ihre priester autoren die zeichen der zeit möglicherweise richtig analysieren.
wenn ich es nicht vergesse, kaufe ich mir das buch dann vielleicht mal in einem geschäft. oder ich lese es dort gleich durch.
Mit einer Europa-Zentrale kann und muss Netflix die Rechte nicht nur für ein Land verhandeln, sondern kann gleich Deals für große Teile des europäischen TV-Marktes abschließen. Was es dann nur noch braucht, ist die entsprechende Lokalisierung bzw. Synchronisierung und gutes Marketing.
i hope not. nur mal so als beispiel: das streaming-angebot von amazon ist leider völlig für den arsch. die anzahl unsynchronisierter filme oder serien lässt sich an zwanzig händen abzählen. amazon bietet keine möglichkeit einfach zum original umzuschalten, etwas was apple zumindest technisch schon seit vielen jahren im itunes-store anbietet. wenn netflix jetzt auch noch ein angebot für deutschtümler zusammenstrickt, werde ich wohl weiterhin monatlich sehr sehr viele euro auf ebay ausgeben, um mir dort weiterhin us-itunes-store gutscheinkarten zu kaufen oder eben per proxy streamen.
ich bin mir immer nicht sicher ob ich leuten wie heiko maas oder den referenten die solche gesetzentwürfe verfassen boshaftigkeit, inkompetenz oder naivität unterstellen möchte. so oder so finde ich es immer wieder erschreckend, mit welcher energie unsere repräsentanten an den standbeinen des rechtsstaats rumgesägen und klopfen.
Südkorea hat dasselbe Problem wie Deutschland: Es gibt zu wenige Kinder. Statt auf Elterngeld und Kitaplätze setzt Korea darauf, heiratswillige Frauen aus Vietnam ins Land zu holen - wie die 23 Jahre alte Mai.
One of the show's best subplots involves her manipulative relationship with the Jenningses' neighbor, an F.B.I. agent played by the excellent Noah Emmerich, and her response to the machinations of a new character, a rich-kid agent, who begins to nose into her life. It's exceptionally difficult to take sides with this show: the villains are victims, the victims are villains, and the show's most sympathetic character--Philip, so tender with his children, so intelligent and complex--is a cold Soviet assassin.
ich kann die serie aus vollem herzen empfehlen. die spannung ist mir stellenweise, wie bei der ersten staffel breaking bad, beinahe zu gross zum weitergucken. the americans serie hält sich nur lose an die genreregeln und ist damit unberechenbar.
keine ahnung ob die erste staffel die man bei amazon kaufen kann synchronisiert ist oder nicht, jedenfalls kann man sie hier kaufen. besser ist es natürlich im unsynchronisierten original.
peter glaser über die unterschiede zwischen östereichisch und deutsch.
In manchem unterscheiden die Deutschen sprachlich genauer. So nutzt der Österreicher den Unterschied zwischen Sessel und Stuhl nicht, man sitzt generell auf Sesseln, der Stuhl bleibt der medizinischen Diagnostik vorbehalten. Bedeutend risikoreicher ist die fehlende Unterscheidung zwischen Fuß und Bein. In Österreich ist alles von der Hüfte abwärts Fuß. Wenn ein Österreicher in Deutschland also Schmerzen im Oberschenkel verspürt, wird er sagen, dass ihm der Fuß wehtut, was zu fatalen Missverständnissen führen kann.
nach dem lesen dieses artikels habe ich mich gefragt: warum ist der nicht in comic sans gesetzt?
diesen absatz würde ich mir gerne auf der zunge zergehen lassen, muss aber leider beim lesen kichern:
Schreibt regelmäßig Blog-Artikel und stellt sicher, dass ihr sie auf ehrliche und persönliche Weise verfasst. Um auch außerhalb eurer Seite auf euch aufmerksam zu machen, rät der Experte fachspezifische Portale sowie Foren aufzusuchen, um hier ebenfalls euer Wissen mitzuteilen.
Sprachen werden vor allem in der Schule, durch längere Auslandsaufenthalte - und durch den Konsum fremdsprachiger Medienprodukte gelernt.
wer mal schüler aus dem europäischen ausland englisch reden gehört hat, sollte spätestens da merken, welche auswirkungen die unsitte der synchronisierung von filmen und fernsehserien auf deutsche schüler hat: sehr, sehr schwere akzente. akzente die man schülern aus ländern die amerikanische fernsehserien im original versenden so nicht raushört. /@SPIEGELONLINE
condoleezza rice im monat zehn nach snowden als mitglied des aufsichtsrat eines grossen technologieunternehmens vorzustellen ist in etwa so vertrauensbildend, wie die bildzeitung, die zur stärkung der journalistischen qualität konrad kujau als mitherausgeber einstellen würde.
es soll aber auch einige leute geben, die die berufung von condoleezza rice begrüssen.
das problem stelle ich mir auch die ganze zeit vor: wer ist stephen colbert eigentlich? ich kenne ihn nur in seiner rolle als irrer, rechter, selbstverliebter maniac. wird er aus der rolle rauschlüpfen können? und vor allem was kommt dann für ein colbert aus der rolle raus? andererseits ist colbert ein begnadeter komiker, dem man eigentlich alles zutrauen kann.
gut zum nachsehen was colbert kann ist seine rede beim white house correspondents dinner vor acht jahren auf youtube .
Gibt es eigentlich schon eine Variation von Godwin's Law zum Thema? “Wer in einer Diskussion im Internet mit einem Artikel von DWN argumentiert, hat automatisch verloren" oder so? Wenn nicht, dann bitte ich um eine baldige Einführung dieser Regelung...
Zwei Herren von der Jungen Union fanden es wahrscheinlich irgendwie witzig, sich nach der Räumung des Oranienplatzes von lästigen Flüchtlingen mit einem “Danke Frank"-Schild fotografieren zu lassen, um Innensenator Frank Henkel für diese Großtat zu danken.
Sie stellten ihren bebilderten Kommentar auf Twitter ein, um so auch gleich ihre Kompetenz in Sachen neuer Medien unter Beweis zu stellen. Wenn das mal nicht schief geht. Denn anderen Internet-Usern scheint angesichts der Vorlage ganz anderes durch den Kopf zu gehen.
seit ich werner herzog in jack reacher als filmbösewicht gesehen habe, bekomme ich die bösewichtigkeit von ihm nicht mehr aus dem kopf, wenn ich ihn sehe.
Frage: Bist du - was den Stand der digitalen Möglichkeiten angeht - verwirrt oder glücklich?
Ole Reißmann: Glücklich verwirrt. Es passiert gerade so viel auf der Welt, mit und durch das Netz. Revolution ist noch gar nicht der richtige Ausdruck dafür. Kann schon sein, dass man die Bedeutung der Zeit, in der man lebt, gerne überbewertet und sich damit selbst überhöht. Trotzdem scheint mir das gerade alles sehr aufregend und voller interessanter Widersprüche zu sein.
wunderbare idee, die sich natürlich nicht an drohnen-piloten richtet, sondern an die presse und deren leser -- und damit natürlich viel effektiver funktioniert. drohnen-piloten dürften sich von einem solchen bild ähnlich effektiv in ihrem handeln beeinflussen lassen, wie raucher von ekel-bildern auf zigarettenverpackungen. (habe ich eben befehlsempfänger mit süchtigen verglichen?)
Für die große Samstagabendshow mag die Zeit zu Ende gehen. Für die kleine Samstagabendshow aber, mit Liebe gemacht und Sorgfalt gefertigt, wird es immer ein Publikum geben. Möglich, dass nie wieder 20 Millionen Menschen dabei zusehen. Möglich, dass man montags auf dem Schulhof nie wieder über den Auftritt eines „King of Pop“ im flatternden weißen Hemd spricht. Mit dem Sterben der Dinosaurier jedoch kam neues Leben. „Dem Nachwuchs gehört die Zukunft im Netz! Ich bin dabei“, twitterte einer, der es wissen muss: Frank Elstner.
roger willemsen hat ein jahr lang den deutschen bundestag von der zuschauertribüne aus beobachtet:
Die Bühne, die dahinter bespielt wird, ist aber eine ganz andere. Hier kann man sehen, wie die, welche sich gerade eben noch beharkt haben, sich wieder in den Armen liegen, sich wechselseitig auf Artikel aufmerksam machen und sogar Geschenke austauschen. Seit der Veröffentlichung des Buches habe ich immer wieder mit Parlamentariern gesprochen, die mir erzählt haben, wie gut man sich in den Ausschüssen verstehe, um dann giftend vor das Mikrophon zu treten, um anschließend untereinander zu behaupten, dass der Auftritt gerade eben nur ein Schauspiel gewesen wäre und nicht ernst zu nehmen sei. Das widerspricht meiner Vorstellung von dem was Haltung ist: Der Beglaubigung eines Standpunktes durch die ganze Person.
das video muss man sich nicht ansehen, da der inhalt bereits in der gawker-überschrift steht. was nicht in der überschrift steht ist eine der mcdonalds-angestellten die das überwachungskamera-video ansieht und über die frau, die versucht ein mcdonalds zu ramponieren, sagt, sie sei ihr neues rollenmodell.
Bundesinnenminister de Maizière trommelt derweil auch schon wieder kräftig für die Vorratsdatenspeicherung und zwar mit der Aussage:
Wir brauchen die zeitlich begrenzte Speicherung von Verbindungsdaten für die Bekämpfung schwerster Verbrechen.
Man darf erstaunt darüber sein, dass es dem Innenminister gelungen ist, in einem derart kurzen Satz drei Unrichtigkeiten unterzubringen.
hm. noch auf der ersten seite tappt alan posener in die godwin-falle. es müsste doch möglich sein texte über vollspacken und deren bücher für vollspacken auch ohne hitler- oder nazi-vergleiche zu schreiben? die welt (nicht die von springer, die da draussen) und die geschichte bietet doch genug möglichkeiten passende analogien zu ziehen.
aber abgesehen davon trifft posener den nagel.
die ersten drei links enthalten texte die ich besonders empfehlen möchte. sie haben meinen etwas eingerosteten denkapparat in den letzten tagen gut in fahrt gebracht. vieles aus diesen texten werde ich wohl auch im mai auf der republica verwursten. die links enthalten also quasi spoiler für meinen vortrag.
die überschrift stimmt natürlich nicht ganz, denn weiter unten habe ich auch einen text verlinkt, der mir nicht gefiel. insgeheim hoffe ich ja, dass mir jemand widerspricht und mir nachweist, dass ich mich verlesen habe.
nachdem ix dieses interview von lars mensel mit malcolm gladwell gelesen habe, habe ich mir gleich gladwells buch gekauft und am wochenende durchgelesen. ich fand das buch super, auch wenn die essenz des buches bereits im interview steht.
im buch selbst werden allerdings manche gedanken oder zitate so oft wiederholt, dass man glaubt der autor hält seine leser für doof. das kann aber auch einfach die art und weise sein, wie amerikanische journalisten nunmal schreiben.
möglicherweise hat mir das buch auch deshalb so gut gefallen, weil es alle meine ansichten, die ich zu den angesprochenen themen habe, bestärkt und bestätigt. zuzusagen ein selbstbestätigungsbuch zum argumenteherausbrechen.
lars mensel unterhält sich mit reinier de graaf, einem der eigentümer des architekturbüros OMA (office of metropolitan architecture). nach dem ersten lesen dachte ich, dass das interview einer der besten texte über architektur seit langem sei. beim zweiten lesen nicht mehr — aber ich empfehle den text nichtsdestotrotz.
ezra klein mit einem sehr grossen text. seine gar nicht mal so steile these: wir können unserem eigenen urteil in politischen fragen nicht trauen. und identitätserhaltende wahrnehmung („Identity-Protective Cognition“) könnte nach anthropozentrismus eins meiner neuen lieblingswörter werden. /daringfireball.net
ich mag constantin seibt, aber das ist ein grässlich schwadronierender, unpräsziser text, bei dem beinahe jeder absatz zu dick aufgetragen wirkt. möglicherweise stimmt alles was constantin seibt sagt, aber wenn man am ende des textes angelangt ist hat man das alles schon wieder vergessen und ist froh dass es vorbei ist.
ich hatte mal einen (architektur-) professor dessen rundgänge mit angst und schrecken erwartet wurden. seine kritik war gnadenlos, aber meisten gerechtfertigt. einer seiner lieblingssprüche lautete: „zuviel toblerone!“. womit er meinte, der entwurf hätte zuviel zuckerwerk, schmuck oder beiwerk, sei also nicht auf den punkt formuliert. meistens hatte er (natürlich) recht und ich glaube seine kritik war meistens auch für uns studenten sehr hilfreich und unter seinen mitunter ziemlich kruden worten auch konstruktiv. seine arbeiten als architekt fand und finde ich im übrigen scheusslich.
mathias irle beschreibt wie er versucht eine rechnung einzutreiben. sehr kafkaesque. und sehr schade, dass er nicht die wahren namen nennt.
wer es noch nicht wusste: programme aus dem multitaskingmanager werfen spart keinen strom.
What most people tell you is that closing your apps will save your battery life because it keeps the apps from running in the background.
Wrong.
Yes, it does shut down the app, but what you don't know is that you are actually making your battery life worse if you do this on a regular basis. Let me tell you why.
erfrischend sachliche darstellung der vorgänge um und bei mozilla in den letzten paar tagen von quentin hardy und nick bilton. und beim lesen ein oha-erlebnis:
When Mr. Eich was named, there were only two people on Mozilla's board, Ms. Baker and Reid Hoffman, the founder of LinkedIn. A third, Katharina Borchert, the head of Germany's Spiegel Online, joined last week.
katharina borchert ist seit letzter woche im aufsichtsrat von mozilla? respekt. /@kissane
gewalt als eine ansteckende krankheit sehen:
And so we see that violence is, in a way, behaving like a contagious disease. We're aware of this anyway even in our common experiences or our newspaper stories of the spread of violence from fights or in gang wars or in civil wars or even in genocides.
und die lösung? der medizinischen lösung nicht ganz unähnlich. /christopher lauer
finde ich super, dass johnny und tanja haeusler nicht nur ihre buch-einnahmen erklären und offenlegen, sondern auch die einnahmen von digitalen musik-verkäufen.
eigentlich müsste man auch noch eine trigger-warnung hinzufügen für menschen die allergisch darauf reagieren, wie die musikindustrie mit kreativen umgeht.
antje schrupp erklärt warum ins internet schreiben für alle toll ist -- ausser für journalisten:
Früher mussten [Journalisten] am Gatekeeper Redaktionsleitung vorbei, heute am Gatekeeper Algorithmus. Normalsterbliche mussten schon immer sehen, wo sie blieben, wenn sie ihre Flugblätter verteilten, Diskussionveranstaltungen abhielten, Projekte gründeten und so weiter.
ich liebe hunde. wegen so etwas. (die seite hat bei mir auf dem mobiltelefon beim angucken den app-store aufgerufen um mich zum installieren von „bwin sports“ zu bewegen. ohne dass ich irgendeine werbung angeklickt hätte. habe ich schonmal gesagt, dass so ein mist das letzte vertrauen in die digitale werbeindustrie vergeigt?)
warum muss über sowas wieder johnny haeusler berichten? warum schreibt frank patalong nicht mal so einen artikel? der meint ja, man müsse bei online-werbung nur ein bisschen „Bling-Bling“ ertragen, bzw. beschimpft leser als ahnungslos, dieses „Bling-Bling“ nicht ertragen.
warum kämpfen die vermittler und auslieferer von werbung, die mit solcher abzocke gut mitverdienen, nicht offensiv, öffentlich und aggressiv gegen solche abzockerei, um das bisschen an gutem ruf von online-werbung was noch übrig ist zu verteidigen? warum recherchieren und schreiben die netzexperten bei spiegel-, faz-online oder basic-thinking nicht gegen solche auswüchse an, die den ruf ihres bis jetzt einzig funktionierenden geschäftsmodel vollends zu zerstören drohen? ich versteh es nicht.
rauk krauthausen, wie immer, sehr nachvollziehbar und mitreissend über inklusion, bzw. den mangel an durchsetzung von inklusion. inklusion ist wohl ein bisschen so wie autobahnen oder schnellstrassen. jeder will sie haben, aber nicht vor der eigenen haustür. kosten darf das natürlich auch nichts, irgendwas anderes ist ja immer wichtiger. de-fakto ist es wohl so, dass inklusion grösstenteils ein lippenbekenntnis ist und vielen die vorteile nicht klar sind — wahrscheinlich auch, weil sie nicht selbst betroffen sind noch nicht behindert sind. ich kann aus eigener erfahrung sagen, dass das zusammenleben mit behinderten, schwächeren, anders begabten oder höher begabten das eigene leben bereichert. so wie das zusammenleben mit menschen ganz allgemein bereichert.
schöner faktencheck in dem hauke janssen die argumente von helmut schmidt auseinandernimmt. und der gleichzeigig zeigt, dass in der politik eben nicht argumente oder über jahre konsistente aussagen zählen, sondern optionen und kalkül.
katerina kamprani hat praktische produkte in unpraktische produkte umgestaltet um so, unter anderem, das wesen der objekte zu erfassen. sehr schön. /herrn winkel
jan böhmermann verarscht stafan raab. das war übrigens früher auch eine der lieblingsbschäftigungen von stefan raab: leute die erfolgreicher waren als er zu verarschen zu versuchen .
die evolution des laser- oder besser lichtschwerts von einem taschenlampen-bauteil zu einer special-high-tech-effects waffe. oder so. im film sieht man viele irritierende dinge, zum beispiel wie leute altern und wie primitiv viele der frühen kulissen waren.
schöne, gar nicht so unrealistisch erscheinende verschwörungstheorie die besagt, dass juan carlos hinter dem putsch vom 23. februar 1981 stand, damit sich ihm eine bühne böte für ein entschlossenes eintreten für die demokratie. ich fürchte allerdings, dass diese theorie nicht bedenkt, dass die geistigen und planerischen fähigkeiten des hauses bourbonaus gründen recht eingeschränkt sein dürften.
Nach Schätzungen auf Basis bekannter Anwenderzahlen der wichtigsten Feedreader existieren weltweit vielleicht zehn oder 20 Millionen aktive, bewusste Konsumenten von RSS-Feeds. Es handelt sich also um ein absolutes Nischentool für Personen mit speziellen Informationsbedürfnissen. Menschen, die als Multiplikatoren, Informationsdistributoren und Kuratoren auftreten. Das Kürzen von RSS-Feeds kann schon aufgrund der kleinen Zahl an diese einsetzenden Usern wenig zum wirtschaftlichen Resultat von Publikationen beitragen. Weil Presseanbieter mit einem solchen Schritt gleichzeitig die Loyalität und Aufmerksamkeit derjenigen zerstören, die RSS-Feeds nutzen, ist das aktuelle Vorgehen einiger Fachmedien für mich vollkommen unverständlich.
martin weigert hat recht. RSS-feeds kürzen ist in den meisten fällen kontraproduktiv (ich wollte eigentlich schreiben, dass es dumm sei, aber das hört sich unnötig aggressiv an. und aggressiv reagiere ich auf gekürzte feeds gar nicht, sondern eben meistens mit desinteresse und ignoranz). ein bisschen ist ein gekürzter RSS feed übrigens wie eine gekürzte oder kostenpflichtige pressemitteilung: „wenn sie über unser tolles unternehmen berichten wollen, überwinden sie einfach kurz ein paar von uns willkürlich aufgestellte hindernisse.“
gestern habe ich so einen tesla zum ersten mal bewusst wahrgenommen. stand geparkt am gendarmenmarkt. zuerst fiel mir das grässliche logo auf, das dem von daewoo sehr ähnlich ist (tesla, daewoo). auch auffällig war die mittelkonsole. wo bei anderen autos eine armada von schiebereglern und knöpfen montiert ist, hat der tesla lediglich einen riesigen hochkant montierten monitor. daneben schienen sich noch zwei echte schalter zu befinden. auch der rest des autos sah sehr aufgeräumt aus. und wenn der tesla ein ähnliches autoscooter-potenzial wie andere elektroautos hat, macht es bestimmt auch spass die dinger zu fahren.
zum jahreswechsel 1986/87 hab ich am puget sound nach razor clams gegraben. so nannten die einheimischen die „schwertmuscheln“ die sich im sand vergraben konnten. wir haben keine einzige ausgegraben und am ende geschnorrte salzwasserkrebse gegessen.
interessant jedenfalls, dass die angebliche „schwertmuschel“ auf englisch entweder taschenmessermuschel oder eben rasiermessermuschel heisst und auf deutsch, laut wikipedia und dem oben verlinkten heise.de-artikel, scheidenmuschel.
was ganz anderes: gestern fuhr eine kolonne schwarzer wagen mit motoradbegleitung vom auswärtigen amt richtung friedrichstrasse an mir vorbei. im dritten oder vierten wagen unverkennbar die massige, hornbrillengeschmückte gestalt von steinmeier. auf der rückbank rechts, unangeschnallt in einer sitzposition wie von king joffrey (breitbeinig, nach vorne gelehnt, eine hand auf dem knie abgestützt).
sachzwänge und sicherheit hin und her, mich macht so ein popanz immer ein bisschen verdrossen.
schon ein paar tage her, dass ich das gelesen hab, aber ich erinnere mich, dass andreas moser das thema schön differenziert betrachtet hat.