zeit für ein kleines zwischenfazit nach > 50 tagen semaglutid.
das zeug funktioniert wie ich es mir gewünscht habe: es bremst meinen appetit so dass ich weniger esse, ohne das gefühl zu haben zu verzichten.
meine lust auf süssigkeiten ist erloschen.
ich kannn mit semaglutid auch mein gewicht halten, einfach indem ich etwas mehr esse.
ob ich das auch ohne semaglutid kann wird sich zeigen und ist zumindest nach studienlage eher unwahrscheinlich.
ich spritze seit 3 wochen statt alle 7 tage nur alle 8 tage. letzte woche hab ich sogar 10 tage gewartet (ausversehen), aber mein appetit war weiter gezügelt. das weckt zumindest meine hoffnung, dass ich zum gewicht halten sehr niedrig, oder gar nahe null dosieren könnte.
einzige spürbare nebenwirkung, ist eine stark zurückgegangene verdauungstätigkeit und (gelegentlich) ansätze von verstopfung.
mein gesicht fällt ein bisschen zusammen, gegebenenfalls sollte ich gesichtsmuskeltraining machen?
der gürtel den ich seit 30 jahren benutze hat 5 löcher. in den letzten 30 jahren habe ich die ersten drei benutzt. seit zwei wochen benutze ich das vierte.
ich habe in meinem leben nur einen gürtel besessen und benutze den immer noch. vorher habe ich hosenträger benutzt. davon hatte ich ziemlich viele.
in videokonferenzen nutze ich gelegentlich ein video als hintergrund, in dem ich im hintergrund vorbeilaufe. damals noch mit > 110 kilo. das video ist in videokonferenzen relativ witzig. als ich es gestern nochmal aktivierte, fiel mir auf, dass ich mich äusserlich merklich verändert habe.
das semaglutid, bzw. das ozempic das ich verschrieben bekommen habe, hat ca. 300 euro gekostet. ich habe in 51 tagen bisher sieben mal gespritzt und habe noch 8 dosen wenn ich bedenke was ich in der zeit an lebensmitteln gespart habe, ist das auch mit selbstzahlung eher günstig (3,00€/tag).
es ist praktisch sachen aus dem kleiderschrank wieder anziehen zu können, die vorher zu eng waren. ich mag es seit frühester kindheit gerne anziehssachen und schuhe so lange zu tragen, bis es nicht mehr geht. ich habe jetzt wieder sehr viel mehr klamotten zum auftragen zur verfügung. auch ein kostenfaktor.
ich sollte mir vielleicht nochmal hosenträger kaufen.
frida ist das alles scheissegal
ich habe ein alkoholfreies bier gefunden, das ich tatsächlich mag: krombacher weizen alkoholfrei.
frida wiegt immer 8,5 kilo, konstant. ich musste eben daran denken, dass ich mehr als eine frida abgenommen habe, vielleicht sind zwei fridas abzunehmen dann auch genug.
vor zwei oder drei jahren hab ich mir die kerzen selbst gekauft und ich muss sagen: ich liebe sie sehr. sie sorgen für die gleiche art von gemütlichkeit wie pyro-kerzen, jeden tag, wenn sie abends nach sonnenuntergang automatisch angehen und automatisch ausgehen, wenn ich mich ins bett lege. sie sind völlig wartungsfrei, russen nicht, setzen keinen feinstaub frei und halten ewig.
eine der kerzen hat es sogar überlebt gegossen zu werden. im rahmen der begiessung habe ich die feuchte kerze geöffnet und war begeistert über die einfache aber effektive technik im inneren.
die modelle die ich habe, haben einen eingebauten akku, den ich jeden morgen (automatisch) eine stunde lade. gesteuert werden sie über einen ir-blaster der natürlich am home assistant hängt. „hey siri …“ oder „hey snips, kerzen ausblasen“ funktioniert natürlich auch.
sachen verbrennen um energie, wärme, licht oder gemütlichkeit zu gewinnen ist so anachronistisch.
im laufe der jahre habe ich in der automatischen wohnung relativ viele bildschirmchen aufgestellt, weil die automatische wohnung nicht nur ohne app und mobiltelefon bedienbar sein soll, sondern auch ausserhalb von apps und mobiltelefonen mit uns kommunizieren können soll.
meine weitaus am häufigsten genutzte information die ich gerne auf einen blick erkennen möchte sind uhrzeit. und datum. deshalb hängt die wohnung voll mit uhren, nicht nur kuckucksuhren, auch LED-matrix displays. natürlich stehen uhrzeit und datum auch auf handies, armbanduhren, laptops und ipads, aber offensichtlich ist es mir wichtig überall hinsehen zu können um die uhrzeit oder das datum zu erfahren. wenn ich keine lust habe zu schauen, beobachte ich mich erstaunlich oft dass ich im kinderzimmer oder in der küche siri oder snips nach der uhrzeit oder dem datum frage. das ist vor allem praktisch, wenn man mit geschlossenen oder verquollenen augen im bett liegt. gegen den homepod von apple und apples siri kann man viel sagen, aber was der wirklich gut kann ist auch die sehr leise gesprochene frage nach der uhrzeit zu hören und zu beantworten.
noch wichtiger ist mir die zeitumstellungen zweimal im jahr nicht manuell durchführen zu müssen. computer und telefone bekommen das mittlerweile gut alleine hin, aber natürlich auch alle uhren die irgendwie am home assistant hängen. die einzige uhr die ich bei uns noch manuell umstellen muss ist die der microwelle.
„cheap yellow display“ in einem papkarton, der momentan den regenradar anzeigt. normalerweise (wenn es nicht regnet) werden die temperaturen in küche und hof angezeigt, wenn die spülmaschine läuft, deren restlaufzeit. auch eine wettervorhersage der nächsten paar tage lässt sich aufrufen.
oben rechts das epaper schildchen zeigte mal doofe sprüche an die aber ohnehin nicht beachtet wurden. vielleicht mach ich da nen luftqualitäts-anzeiger draus. das ipad ist so alt, dass es eigentlich kein home assistant dashboard mehr anzeigen kann. deshalb zeigt es (per VNC) den bildschirm eines kopflosen mac-mini im serverraum an. das dashboard zeigt vor allem wetterdaten an und wird auch beachtet. die regenanzeige ist etwas kryptisch, aber akkurat. moritz ist unser staubsauger-roboter und seit er da ist, putzt der mehr oder weniger automatisch, die steuerung kann also weg. der luftfilter geht auch automatisch an und aus, je nach partikel und geruchslage.
eine von vier matrix anzeigen bei uns in der wohnung. sie zeigen im ruhezustand die uhrzeit an, dieser hier reagiert auch auf „hey snips“ und zeigt an ob der sprachsassistent, der noch auf snips hört, aber längst home assistant als motor hat, gerade zuhört, denkt oder spricht.
dieses schildchen neben meinem schreibtisch beachte ich tatsächlich recht oft. und es zeigt die nebensächlichkeit der schildchen. kann man überall hinhängen ohne kabelgedöns oder aufwand.
auch bei mir am schreibtisch die uhr die ich immer im augenwinkel habe. enorm praktisch. die chinesische, billige LED matrix rechts daneben lässt sich auch via BLE steuern, zeigt aber immer — sehr grobpixelig — mein lieblingsbild von frida und mir. der whisky ist leider alle.
auf den IKEA VINDRIKTNING sensor schaut niemand, trotz der beleuchtung, aber er steuert dafür den luftreiniger und überwacht feinpartikel (PM2.5) und geruch (VOC). und temperatur und luftfeutigkeit natürlich.
die mehrheit unserer displays braucht eine konstante stromversorgung. displays, sensoren oder aktoren selbst aus esp8266s, esp32s oder arduinos zu bauen ist dank esphome wirklich einfach. batteriebetriebene geräte selbst zu bauen ist hingegen vergleichsweise schwer. und meinen ersten selbstgebauten epaper-display hat es auch schnell dahingerafft, entweder weil die treiber nicht gut optimiert waren oder ich einfach zu doof war das alles herstellerspezifisch zu implementieren.
deshalb wurde ich hellhörig als ich hörte, dass man die epaper preisschilder die man mittlerweile überall sieht und bekommt, leicht hacken kann. informationen zu einzelnen preisschildern, ihrer hackability und steuerung werden im OpenEPaperLink reposititory auf github gesammelt.
so sehr ich die idee mag ausgemusterte oder neue günstige epaper-displays für eigene zwecke zu nutzen, so wenig lust hatte ich die aufzumachen und eigene firmware einzuspielen. im prinzip ist das nicht all zu schwer, aber ich entschied mich den einfacheren weg zu gehen: epaper-schilder zu kaufen, die bereits kompatibel sind.
damals, als ich dafür eine quelle suchte, habe ich die kompatiblen und BLE fähigen schildchen nur bei alibaba gefunden (damals für ca. $10/stück). der primäre suchbegriff ist „Picksmart“, der produktname bei alibaba lautet:
Picksmart ODM 2.9 Inch 3 Color Eink Electronic Shelf Label ESL Epaper BLE 5.0 Electronic Price Tag Digital Retail RED Display
das schildchen im flur zeigt an wenns (laut regenradar) regent, sonst ein wettersymbol und die aussentemperatur. und natürlich das datum.
um die dinger zu steuern braucht man dann aber noch einen zugangspunkt, access point. auch dazu gibt es es tonnenweise doku bei OpenEPaperLink. ich habe mir einen „AP“ aus einen ESP32-S3 mit display und ESP32-C6 gebaut (spaghetti AP). den fertig gebauten AP hab ich dann in unseren „serverraum“ gestellt, wo er sich gut mit den drei preisschildern verbinden kann.
der OpenEPaperLink „spaghetti AP“ im serverraum. theoretisch kann man auf dem auch rummalen oder belibige inhalte anzeigen lassen, aber die sieht im serverraum ja niemand.
im webinterface des APs kann man bereits inhalte definieren, die auf den epaper-schildchen gezeigt werden können (datum, countdowns, wetter, bilder, kalender, etc.) aber richtg interessant wird das natürlich erst mit home assistant, dort liegen schliesslich alle meine daten, vor allem genau die wetterdaten, die ich auch anzeigen will: regnets? wenn ja, wann genau und wie stark? und die ewige frage: welcher tag ist heute?
This release introduces support for direct communication with ATC BLE tags via Bluetooth Low Energy (BLE). This means an AP is no longer required for interacting with tags that support BLE.
welche preisschilder das sind habe ich noch nicht recherchiert, meine werden jedenfalls nicht gefunden und ATC BLE bedeutet wohl: tags mit der geflashten/gehackten ATC custom firmware.
in home assistant kann man mit der integration dann beliebig auf den preisschildern rummalen. so sieht die aktion aus, mit der ich ein wetter-icon, die temperatur und das datum auf die dinger schreibe.
die epaper schildchen laufen hier jetzt seit oktober 2024 problemlos. die batterien lassen sich tauschen und weil die tags magnetisch sind, lassen sie sich auch überall hinhängen. ich mag die displays sehr, auch weil sie gut ablesbar sind, aber mehr von denen muss ich mir nicht unbedingt kaufen. ausser mir fällt noch was ein, wo sie wirklich nütlzich sein könnten.
die beifahrerin fuhr heute ins atelier, so hatten frida und ich heute nach dem morgenspaziergang sturmfreie bude. nach dem mittagsschlaf habe ich mich mal wieder um die automatische wohnung gekümmert. die hat in letzter zeit wenig aufmerksamkeit und liebe bekommen. erfreulich ist aber, dass trotz vernachlässigung weiterhin (meistens) (fast) alles funktioniert. bis auf ein paar sachen die nicht mehr funktionierten oder nach updates riefen.
die meisten unserer lichter sind mittlerweile nicht nur LEDs, sondern auch zigbee gesteuert. eine wilde mischung aus ikea, philips hue und allen möglichen anderen herstellern, die sich aber sehr gut mit zigbee2mqtt zusammenfassen, gruppieren und steuern lassen. ich habe einen LAUNCHXL-CC26X2R1 controller der an einem raspberry pi hängt auf dem zigbee2mqtt läuft. eigentlich klappt das ganz gut, aber nach vier bis acht wochen zickt der controller gelegentlich und das system will neugestartet werden. nervigerweise startet der raspberry seit einer weile nicht mehr, wenn der zigbee-controller per usb eingestöpselt ist. alles, was nicht ohne manuellen eingriff automatisierbar ist, nervt. wenn der raspberry sich einfach neustarten liesse und ohne stecker-stöpseln wieder hochkäme, könnte ich einfach eine automation schreiben, die alle vier wochen, sonntags um vier uhr den raspberry neustartet.
also debuggen, zuerst habe ich die 32 bit version des betreibssystems auf einer neuen SD karte installiert, aber auch so liess er sich nicht mit eingestöpseltem zigbee-controller neustarten. port wechsel brachten auch nichts, bis ich den serielen anschluss mit dem ich unserer unterbrechungsfreie stromversorgung (USV) monitore mal testweise rauszog. ohne den liess sich der raspberry auch mit zigbee-controller neustarten! weil der USV an einem usb-verlängerungskabel hing, hatte ich das kabel im verdacht, tauschte es aus und: voilà! klappt!
dann noch zigbee2mqtt auf die neueste version aktualisiert, lief auch gut.
was mich auch nervte war einer unserer epaper tags der eigentlich feiertage oder doofe KI-generierte sprüche anzeigen sollte, zeigte seit über drei monaten „heute ist pfingstmontag“ an. ich habe da jetzt erstmal was phantasieloses selbst drauf geschrieben und mir überlegt dort vielleicht die raumluft-qualität anzuzeigen, bzw. einen lüftungs-reminder draus zu machen. bevor ich das angingt wollte die steuersoftware und die home assistant integration aktualisiert werden. erstaunlicherweise lief das auch glatt, trotz eines kitzekleinen breaking changes.
next: unser billiger chinesischer GPS tracker lieferte seit dem 13.08.2025 keinen GPS fix mehr. also hab ich mir mal die logs angeschaut, chatGPT um tipps gefragt, bis wir merkten, dass weiterhin GPS daten an traccar geliefert werden, allerdings mit einem zeitstempel vom januar 2006 — und zwar dauerhaft. traccar verwirft diese GPS daten als ungültig, wer will denn auch 19 jahre alte GPS daten verarbeiten? erfreulicherweise lässt sich traccar überreden die daten dann doch anzunehmen wenn man dies der konfiguration hinzufügt:
dann nochmal zigbee: auch wenn ich die vielen xiaomi sensoren die wir hier nutzen sehr liebe, fielen sie ständig aus dem zigbee-netzwerk. das ist wohl ein bekanntes problem und hängt mit dem zusammenspiel mit anderen zigbee-geräten zusammen. irgendwann hatte ich die idee meinen in der schublade liegenden ZBT 1 zu aktivieren und für die xiaomi sensoren ein eigenes zigbee-netzwerk aufzuspannen. die zweite zigbee2mqtt installation die ich auf einem weiteren raspberry pi installierte war ein durchschlagender erfolg: die sensoren bleiben dauerhaft verbunden. weil ich noch nicht alle sensoren umgezogen hatte, waren heute zwei weitere dran, die noch im alten netzwerk waren und sich da bereits aus dem alten netzwerk entbunden hatten.
nachdem ich noch ein paar batterien von zigbee-schaltern ausgetauscht habe, hat sich frida gemeldet und wollte langsam zum nachmittagsspaziergang raus. wir sind dann vom wedding zur beusselstrasse gelaufen um dort die beifahrerin kurz zu besuchen.
auf dem weg fiel mir erneut auf, dass die BSR offenbar überall in berlin die mülleimer noch oben geschoben hat. entweder will die BSR verhindern dass rollstuhlfahrer und kinder müll dort einfüllen können oder will erreichen, dass die pfandfischer ihre arme nicht mehr in die mülleimer einführen können. beides ist spekulativ und fühlt sich irgendwie asozial an. vielleicht isses aber auch nur was ganz harmloses oder bürokratisches, wie arbeitssicherheit oder ergonomie, damit sich die BSR-mitarbeitenden nicht mehr beim entleeren bücken müssen.
als ich diesen blick von der beusselstrassen-brücke sah, dachte ich: berlin sieht manchmal schon wie eine büllerbü-modeleisenbahn aus. dann fiel mir das gute alte tilt-shift ein und ich bat chatGPT das bild tilt zu shiften.
was mich an diesem bild am meisten wunderte: chatGPT behauptete nicht nur dass es diesen filter anwenden könnte, sondern es machte es dann auch tatsächlich und liess mich das bild runterladen. normalerweise findet es immer irgendwelche ausreden, warum etwas dann doch nicht geht.
auf der waage standen heute zum ersten mal 101 kilo. zwar nach dem komma immer noch mit einer neun, aber das heisst seitdem ich die 102 vor dem komma hier erwähnt habe, sind 9 tage vergangen und das wiederrum heißt, ich nehme weiter ab, aber etwas langsamer als im august. da waren es so um die 200 gramm/tag, jetzt so um die 110 gramm/tag. die geglättete kurve meiner wäägungen bestätigt das.
muskelabbau scheint bisher noch kein problem zu sein, den partytrick mit dem ich das kind vor 15 jahren erfolgreich beeindruckte, in dem ich die beifahrerin mit einer hand hochhob, den kann ich immer noch. dasnuf provozierte mich auszuprobieren, ob ich mit einem beim aus dem sitzen aufstehen könne — und tatsächlich sowohl von dem hocker auf dem ich arbeite, als auch vom sofa kann ich mit einem beim aufstehen. also nicht ganz: im linken bein fehlte mir etwas kraft um vom sofa höher als 30 cm zu kommen. aber aus hocker-position, klappts mit beiden beinen. klimmzüge klappen weiterhin nur zu ca. 30%, aber dafür kann ich das dreimal wiederholen. bei den liegestützen hab ich mich langsam wieder zu 20 stück hochtrainiert, da will ich wieder zu 100 kommen, wie vor 30 jahren.
selfie am haus der kulturen, foto an der lutherbrücke.
analog zum „wenn ein baum umfällt und niemand hört es, macht er dann ein geräusch?“ habe ich mich eben gefragt: „wenn ich 1,5 kilometer laufe und die apple watch zeichnet die strecke nicht auf (weil sie gerade lädt), bin ich die 1,5 kilometer dann gelaufen?“
wenn frida und ich durch die stadt streifen zieht es frida immer in ecken in denen es grün ist, wo sie dann hofft im unterholz nach beute stöbern zu können, oder wo es nach döner riecht, wo sie dann reste auf dem boden aufstöbern kann. ich schau immer danach, ob man irgendwo abbiegen kann oder es eine abkürzung oder fotomotive gibt. heute haben wir an der exerzierstrasse beide einen weg gesehen, der uns vorher entgangen war, aber interessant für uns beide aussah.
am weg, oder der einfahrt stand zwar „privat“ und eintritt nur für anwohner (oder so), aber im hintergrund der einfahrt, die eher ein breiter weg war, gab es dort mülleimer, die aussahen wie mülleimer die sonst nur in parks stehen.
tatsächlich kamen wir nach ein paar wohnhäusern, einem kindergarten und einem spielplatz in soetwas wie einen park, einen hinterhof-park mit bänken, mülleimern und viel grün. durchgänge zu den umliegenden häusern gabs keine. alles hermetisch abgezäunt. für einen mini-park war die grünfläche dann schon recht gross und ich nahm mir vor zuhause auf google maps zu schauen wie der park heißt. aber auf google maps gibts dazu nichts, keinen namen, keine markierung. nur in der satellitenansicht sieht man das unbebaute grün.
etwas anstrengend die oben eingebettte folge star talk weil der sidekick zu witzig sein will. aber neil degrasse tyson und charles liu haben zwei schöne zitate fallen lassen, die ich gerne notieren möchte.
We are prisoners of the present, forever transitioning between our inaccessible past and our unknowable future.
Yesterday is history, tomorrow is a mystery, and today is a gift... that's why they call it present
für mich ist bei präsentationen oft der weg interessanter als das präsentierte. so schaue ich die sendung mit der maus mit der intention an, gegebenenfalls etwas neues zu lernen oder zu erfahren, aber genau so interessant finde ich die didaktik dahinter. das gleiche gilt auch für veranstaltungen, auf denen neue produkte vorgestellt werden. das eigentlich interessante sind die methoden, mit denen begehrlichkeiten oder neugier geweckt werden.
steve jobs marketing-didaktik zu sehen, war ein grosses vergnügen. bestes beispiel: seine iphone-vorstellung. er kündigte damals drei „revolutionäre“ neue produkte an: einen ipod mit touchscreen, ein neues mobil-telefon und ein neuartiges Internet-Kommunikationsgerät.
in echt seien das aber keine drei geräte, erzählte er dann, sondern eins. und apple würde es „iphone“ nennen. und so sähe es aus.
steve jobs baute seine präsentationen eben nicht nur didaktisch, erzählerisch klug und humorvoll auf, sondern vor allem unlangweilig und unvorhersehbar.
jedenfalls haben steve jobs’ präsentation dazu geführt, dass ich mir diese veranstaltungen regelmässig (wie die sendung it der maus) anschaue. mal in der hoffnung neues zu erfahren, mal um unterhalten zu werden, mal in der hoffnung etwas über das handwerkszeug zu lernen, wie man begehrlichkeiten weckt, wie man ein publikum fesselt (im wahrsten sinne des wortes), wie man erinnerungen produziert. seit gestern habe ich die lust daran verloren, mir diese veranstaltungen anzusehen. apples produktvorstellungen haben sich seit jobs tod immer wieder gewandelt, die präsentationslasten wurden auf mehrere schultern verteilt, die erzählstrukturen wurden gestrafft und zur pandemie wechselte man von einem live-format auf ein durchchoreograpfiertes vor-aufgezeichntes format. das war teilweise immer noch faszinierend anzusehen, vor allem wegen der immer ausgefeilteren technischen perfektion, dem offensichtlichen willen auch humor einzustreuen und der nach wie vor (gelegentlich) vorhandenen überraschungsmomenten.
gestern hab ich ich wohl eine überdosis bekommen. die präsentation war so steif, so vorhersehbar, humorbefreit und vollgestopft mit superlativen und adjektiven, dass ich mich zu tode langweilte und beinahe ekelte, als hätte ich mich überfressen.
am vortag der apple präsentation verlinkte john gruber ein produktvorstellungsvideo von dyson. das video ist vor alem im kontrast zur apple veranstaltung bemerkenswert. obwohl ich noch nie in meinem leben ein dyson produkt gekauft habe und das wohl auch nie tun werde, hat die präsentation einen völlig anderen vibe und doch den gleichen effekt wie die apple produktvorstellungen. der schwerpunkt der präsentation ist die funktion, superlatve und adjektive werden durch dysons vermeintliche zerstreutheit und euphorie aufgelockert. am ende erreicht dyson das gleiche ziel wie die apple-präsentationen: man denkt danach, die produkte die man eben gesehen hat scheinen etwas ganz besonderes zu sein, man merkt sich und macht sich die eben gehörten talking-points zu eigen und trägt sie im besten fall weiter.
neben all den nervigen, steif vorgetragenen adjektiv-lawinen und superlativen, war das erschütternste an der apple präsentation wohl, dass die steife marketing-sprache aus allen präsentierenden das leben, die individualität eliminierte. die auftretenden figuren wurden austauschbar und robotoesque. ich dachte apple hatte sich mal der diversität und andersartigkeit verschrieben? jetzt scheint im apple-marketing nur noch glätte und perfektion zu zählen. höchste zeit, dass apple mal wieder richtig scheisse baut — oder präsentiert.
mike masnick gewohnt ausführlich, in ca. 2400 worten, über die tendenz das „offene web“ mehr und mehr zu verrammeln:
Across the tech policy world, people who spent decades fighting for an open, accessible internet are now cheering as that same internet gets locked down, walled off, and restricted. Their reasoning? If it hurts AI companies, it must be good.
ich bin da einerseits bei mike masnick, andererseits … naja, is halt alles nicht so einfach.
einer meiner musiklehrer, den ich extrem doof und unsympathisch fand, sagte mal: „wer nach allen seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein.“ im wortwörtlichen sinne stimme ich diesem satz ohne zu zögern zu, er stimmt semantisch und pysikalisch auch. vielleicht stimmt er aber auch im übertragenen sinn? ich vermute offenheit ist wie gift; es kommt halt auf die dosis an. kürzlich habe ich gelernt, dass airpods aus akkustischen gründen offen sein müssen, also luft ein-und auslassen müssen, andererseits aber wasser draussen halten müssen. so sind airpods zwar nach allen seiten offen, aber trotzdem ziemlich dicht (zumindest nach IPX4).
auf das „offene web“ bezogen würde ich sagen, dass ich es natürlich toll finden würde wenn instagram oder meinetwegen auch facebook, google et al offene APIs anbieten würden, wenn es keine paywalls geben würde oder ich meine lieblingsserien nicht nur empfehlen, sondern auch verlinken oder gleich hier einbetten könnte wie youtube videos. ich fände es toll wenn wenigstens die öffentlich rechtlichen sender ihre sendungen mit permanent links versehen würden die, inklusive der mp4-videodateien länger als 2 monate gleich bleiben würden. wenn die sendung mit der maus ihr sendungarchiv offen im internet stehen haben würde. das würde ich alles begrüssen.
aber genauso verstehe ich, dass überall interessen abgewogen werden, dass geschäftsmodelle oder die fähigkeit honorare oder gehälter auszuzahlen, auch immer mit einer einschränkung der offenheit einhergehen und es auch schon immer taten. nicht dass ich dazu etwas wüsste, aber was wäre das berghain mit einer offenen tür? manchmal entsteht offenheit erst hinter geschlossenen türen. manchmal will man luft rein und rauslassen, aber feuchtigkeit draussen halten.
ich habe laut matomo pro tag, an normalen tagen, an denen kein anderes blog besucher hierherschaufelt, so um die 150 bis 200 besucher (unique visits). laut cloudflare habe ich in den letzten 24 stunden ca. 7000 unique visits gehabt. wenn ich richtig gerechnet habe, sind also 97% meiner besucher bots, crawler oder nutzer die javascript abgeschaltet haben oder matomo blocken. viele davon sind sicherlich ganz legitim hier, rss feeds checken, seiten für die suche indexieren oder um grosse sparchmodelle zu trainieren. ich bin da offen und schliesse niemanden aus — ausser auf seiten die älter als 5 jahre sind. die möchte ich nicht indexiert haben, weil ich keine lust habe wegen eines screenshots oder bildes dessen rechte nicht zu 100% geklärt sind post zu bekommen. meine offenheit hat also auch grenzen, manche aus technischen gründen, manche weil ich mir da mal was überlegt habe und danach nie wieder in frage gestellt habe, manche aus unachtsamkeit.
unten im fuss meiner webseite steht, dass meine inhalte einer (veralteten) creative commons lizenz unterliegen. die ist so offen, dass jeder artikel und bilder von mir nehmen kann und sie teilen und bearbeiten darf, solange sie meinen namen nennen und die weitergabe unter den gleichen bedingungen lizenzieren wie ich. das ist wohl sehr offen, aber eben auch ein bisschen verschlossen.
in amerika, zumindest auf dem land, lassen fast alle menschen ihre türen offen. gleichzeitig muss man damit rechnen, dass man erschossen wird, wenn man im ländlichen amerika ein fremdes grundstück oder haus betritt. mein freund heiner schloss seine erdgeschoss-wohnung, zumindest den hintereingang, auch nie ab. die wohnung hat trozdem nie jemand betreten, der sie nicht betreten sollte. das liegt wahrscheinlich auch daran, dass auch fast niemand das dorf (gichenbach), in dem die wohnung lag, jemals betreten hat. die wohnungstür der beifahrerin hingegen, die immer geschlossen war, wurde einmal von einem verwirrten und betrunkenem vollidioten eingetreten, aus keinem nachvollziehbarem grund.
offneheit, so viel kann man wohl sagen, ist kompliziert und es kommt immer auf den kontext oder die lage an. ob das nun im web ist oder dem rest der welt. trotzdem hat mike masnick natürlich in allen punkten recht und ihr könnt den den text ruhig mal lesen.
der youtube-algorithmus empfiehlt mir seit einer weile immer wieder videos aus neil degrasse tysons youtube-kanal „star talk“. ich mag die videos gelegentlich, auch wenn sie teilweise schwer nachvollziehbar und erträglich sind. das format ist mir manchmal ein bisschen zu laut und auch wenn ich ein grosser fan des konzepts von sidekicks bin, sind die sidekicks und der gastgeber manchmal zu bemüht lustig zu sein. egal. meistens haben die gespräche mehr als genug interessanz um sie bis zum ende zu schauen. dieses video habe ich auch zuende geschaut, auch weil ich den gast (charles liu) sehr sympathisch und erklärbärig finde.
irgendwann erwähnen und empfehlen tyson und liu die kurzgeschichte The Last Question von isaac asimov. die geschichte ist tatsächlich ziemlich kurz und ist die lieblingsgeschichte von asimov selbst. ich habe die geschichte jetzt auch gelesen und sie ist auch meine liebste und bisher einzige geschichte von asimov die ich je gelesen habe.
aber spass beiseite, ich kann die geschichte wirklich wärmstens empfehlen. der link oben zeigt auf eine ungestylte html-datei, die sich sehr gut im „reader modus“ auf dem handy oder grossen bildschirm lesen lässt. es gibt auch eine star-trek-gestylte deutsche übersetzung.
konstantin teasert die kurzgeschichte etwas euphorischer als ich an:
I undertook to tell several trillion years of human history in the space of a short story
-- Intro von Isaac Asimov zu Isaac Asimovs Kurzgeschichte „The Last Question“
Was für ein Statement. Was für eine Herausforderung. Und wie komprimiert kann man schreiben? — und auch ... Multivac! Ha! Unser derzeitiges Verständnis von generativer KI ist uns seit Generationen mitgegeben.
gestern habe ich epicore.de reaktiviert. deaktiviert hatte ich es vor ein paar jahren, wie einige andere wordpress-seiten die mir irgendwie zugefallen sind und um die ich mich mal kümmerte, weil mich wordpress in den wahnsinn trieb und ständige pflege brauchte. schlimmer noch, weil die sites ständig gehackt wurden und man wordpress, wie ein kleines kind, nie länger als zehn minuten alleine lassen konnte. die lösung kam mir gestern in den sinn: den ganzen wordpress-mist in eine statische site umwandeln, dann kann sie zu archäologischen zwecken einfach rumliegen. simply static macht aus den zwölf schrillionen php seiten einer wordpress-installation ein paar html-seiten. das ist dann nicht mehr dynamisch, aber wozu soll eine seite, auf der seit 2007 nichts mehr passiert, noch dynamisch sein?
jedenfalls fielen mir dann wieder die brainfarts vor die füsse. seit ich in meinem archiv und im web.archive.org stöbere, hab ich ein paar mal an joschua gedacht. dessen schreibstil habe ich damals sehr bewundert, einerseits weil mich die schreibe berührte und trotzdem keine spur von pathos hatte.
damals empfahl ich brainfarts auf epicore mit diesen worten:
joschuas geschichten graben sich fast immer tief ins gedächnis ein. manche landen beim lesen am steissbein und kribbeln dort leise. wäre ich ein idiot würde ich die geschichten als „morbide“ bezeichnen. vielleicht bin ich ein idiot.
nicht alle von joschuas beiträgen auf brainfarts.de lassen sich auf archive.org finden. hier sind ein paar, die ich wiederfand, sortiert nach meinem gutdünken.
Letztlich tatsächlich ein Weblog gefunden, auf dem der Autor nicht seitenlang über Probleme mit dem Webserver oder dem Content Management System schwadroniert.
(joschua hat nach den brainfarts noch ein paar jahre auf medikula als michael weitergebloggt)
frida geht’s ohne den fremdkörper im fuss so gut, dass sie sehr viel energieüberschuss hat. das ist erfreulich aber auch ein bisschen anstrengend. wir haben jetzt jedenfalls auch wieder einen längeren morgenspaziergang machen können, knapp 6 kilometer vom wedding, mit umwegen, zum naturkundemuseeum.
fridas energieüberschuss war so gross, dass sie auch einen überschuss an mut hatte. die offene stahltreppe mit gitterroststufen ist die früher gar nicht und vor ein paar wochen bis zur hälfte hochgelaufen. heute ist sie die treppe komplett hochgelaufen — obwohl sie offene treppen, unter denen man die tiefe riecht und gitterroste überhaupt nicht mag.
im park am nordbahnhof herrschte heute morgen tolles licht. frida war das egal.
als ich hier lang ging fiel mir auf wie beeindruckend gross der fernsehtum im hintergrund stand. auf dem foto sieht er dagegen mickrig aus. der fernsehturm verhält sich also uasi wie der mond.
auf diesem kleinen sportplatz hat sich jemand die mühe gemacht den sand schön zu machen. ich konnte in den spuren im sand allerding erkennen, dass sich heute früh schon mindestens eine person an der klimmzugstange betätigt hatte. ich habe zwei klimzüge zu je 30% geschafft. dafür schaffe ich wieder mehr als 10 liegestützen, ohne dass mein rücken und bauch schreien: „hör auf!“