ralph caspers zeigt die produktion von shaun das schaf bei aardman in bristol, was allerdings eine wiederholung vom 18. Oktober 2009 ist. in der wikipedia steht:
In einer erstmals im Ersten am 18. Oktober 2009 ausgestrahlten Episode bei der Sendung mit der Maus besucht Ralph Caspers die Studios von Aardman Animations im englischen Bristol. In der einzigen Sachgeschichte dieser Sendung werden in Episoden verschiedene Stufen der Produktion (Storyboard, Modellbau, Herstellung der Figuren, Animation) erklärt.
ausserdem gabs diesesmal, wie letzte woche, eine neue folge von shaun das schaf. diese hat mir eindeutig besser gefallen, als die leicht moralisierende folge letzte woche.
in diesen vier folgen geht es vor allem um die ränkespiele der underwoods um die nominierung als demokratisches präsidentschaftskandidatenpaar. mir gefällt der rückfall auf die erzählmuster aus der ersten staffel, in denen frank und claire gemainsam manipulieren, lügen, täuschen und pokern um ein gemeinsames ziel zu erreichen. der ewiglange, beinahe staffellange exkurs über das auseinanderleben der beiden, war erzählerisch sicher wichtig, zerstörte allerdings das beste narrativ der serie: zwei arschlöcher die an einem strang ziehen, sind erfolgreicher als zwei, die an verschiedenen strängen ziehen. ausserdem macht es definitiv mehr spass, das intrigenspinnen in dieser konstellation zu betrachten. kann auch sein, dass sich diese serie wirklich besonders gut zum binge-watchen eignet und house of cards seine qualitäten genau dann entfaltet, wenn man mehrere folgen hintereinander ansieht und die kritische haltung während des hintereinander wegsehens auf einen minimalwert abrutscht.
so oder so: mir gefällt das (wieder) wirklich gut, was da erzählt wird, wie es erzählt wird und wie das alles gespielt und inszeniert wird. ich bilde mir auch ein, dass sich die serie prima für politische bildung eignet, gar nicht mal so sehr weil sie die realität abbildet (tut sie ja nicht), sondern weil sie zeitlos politische mechanismen zeigt und im besten fall eine kritische haltung und besseres verständnis gegenüber politik und meinungsbildungsprozessen fördert. vor allem zeigt die serie, wie schwierig (politische) verschwörungen sind, verschwörungen und manipulationen funktionieren eben nicht immer und benötigen ständiges nachbessern, umsteuern und eine gewisse hemmungslosigkiet. ständig kommen doug oder der pressesprecher zu underwood und sagen ihren standardsatz auf: „we have an issue, sir!“
immer wieder müssen die underwoods ihre verschwörungsstrategien umplanen und improvisieren, hinter jeder ecke lauern gegner, mit denen die underwoods auf die eine (zerstören) oder andere (auf die eigene seite ziehen) art umgehen müssen.
ganz besonders gut hat mir die szene gefallen, in der frank underwood gegenüber seiner aussenministerin kurz die wahrheit rauslässt; ja, dass was lucas goodwin in seinen notizen aufschrieb, stimmt alles, er, frank underwood, habe peter russo und zoe barnes umgebracht, das sei alles wahr und niemand würde es jemals glauben, so gut seien sie, die underwoods, dass sie damit durchkämen. kurz danach deklariert er das natürlich als witz, aber es verfehlt nicht seine wirkung und intimidiert die aussenministerin wieder auf linie.
vier punkte für alle vier folgen.
Ganz ehrlich, ich fühle mich von Japan wirklich gut verstanden in meinen Bedürfnissen
aus unerfndlichen gründen schaue ich gelegentlich gerne formel 1. schon seit einer ganzen weile ist mir schnurz, wer da gewinnt — was natürlich nicht unbedingt förderlich für die spannung ist. es gibt kaum ein geräusch, bei dem ich besser einschlafe, als bei formel-1-lärm aus lautsprechern.
richtig spannend ist die formel 1 schon lange nicht mehr. eher faszinierend. ich wundere mich jedes mal, welchen aufwand die formel-1-macher in diese rennen stecken. in dieser saison gibt’s wohl ein neues feature: 3 oder 4 meter hohe zäune rund um die gesamte strecke, die in den monaten vor dem rennen montiert werden und danach wieder abgebaut werden.
immerhin hat sich in diesem rennen gezeigt, dass sich die zäune lohnen, als sie das auto von alonso aus der luft auffingen. der unfall von alonso zeigte auch, welche fortschritte die formel 1 in den letzten jahren durchgemacht hat: aus einem völlig zerstörten auto kletterte ein unverletzter alonso. dieses primat der sicherheit macht aus der formel 1 dann allerdings eher fernsehen wie in serien oder fernsehfilmen. richtig schiefgehen kann eigentlich nichts mehr, die spannung kommt dann durch die inszenierung oder die qualität der schauspieler zu stande — im besten fall. das durchinszenierte und relativ risikolose spiel macht die formel 1 nicht zwangsläufig langweilig, erhöht aber den bedarf an inszenierung. genau das, der zwingende bedarf an inszenierung, ist in diesem saisonauftakt wieder überdeutlich geworden: die bemühungen das qualifying spannender zu machen, die grössere auswahl an unterschiedlich schnellen und haltbaren reifen, haben die vorberichterstattjng über die formel 1 bestimmt.
geguckt habe ich die sendung auf tv-now, das fernsehportal der RTL-gruppe, auf dem man live-sendungen und aufzeichnungen sehen kann. einen kostenlosen stream der formel-1-rennen gab es dort, glaube ich, noch nie, seit kurzem kann man sich dort allerdings einen kostenpflichtigen zugang anlegen, mit dem man auch das live-fernsehen im browser betrachten kann. der erste monat ist kostenlos, danach kostet das, sich selbst immer noch „free-tv“ bezeichnende privatfernsehen, 3 euro im monat. die anmeldung fühlte sich sehr 80ziger-jahre mässig an. sie erforderte geschätzte vierhundertdreiundzwanzig klicks, inklusive zwei bestätigungsmailklicks — und trotzdem wurde mir nach angabe meines namen, meiner mailadresse, doppelter bestätigung und angabe meiner zahlungsinformationen, unverdrossen ein kostenloser probemonat für tv-now angeboten und das betrachten des live-streams verweigert. bei solchem technikscheiss hilft oft ein browserwechsel, allerdings funktioniert tv-now (natürlich) nicht auf safari, weil die RTL-mediengruppe sich geistig noch in den 80er jahren befindet und den adobe-flash player, im gegenteil zum rest der welt, für modern hält. erst als ich auf die idee kam, mich nach meiner registrierung und anmeldung im chrome einmal auszuloggen und dann wieder einzuloggen, durfte ich den livestream von RTL betrachten.
kann natürlich auch sein, dass diese katastrophale anmeldeprozedur ein versuch ist, die zuschauer vom laptop zurück an den HD-fernseher zu treiben oder dass das eine art test ist: um unser werbeverseuchtes free-tv zu betrachten, muss man nicht nur zahlen, sondern auch eine stoische haltung zu technik haben. eine andere vermutung ist, dass entweder amazon oder netflix die RTL-mediengruppe längst heimlich aufgekauft hat und die sender, und deren online-auftritte, durch kundenfeindliche haltung auszutrocknen versucht. mir scheint, auch wenn meine vermutung nicht stimmt, dass RTL den kampf um die kundschaft schon lange aufgegeben hat und in den verbleibenden jahren lediglich versucht noch den letzten tropfen rendite aus dem laden auszuquetschen, bevor man den laden dicht macht.
das essen ist ein ernährungsklassiker bei uns. die ćevapčići sind von der wirklich tollen fleischerei bünger in der müllerstrasse 156. neben diesen wirklich leckeren ćevapčići hat bünger eine ziemlich tolle auswahl von bratwürsten und gelegentlich gibt’s sogar echte pinkel-würste dort.
der krautsalat ist nach einem rezept von tim mälzer aus heimat aus spitzkohl. dort steht:
Anders als Weißkrautsalat muss man den zarten Spitzkohl nicht kneten, wenn man ihn besonders fein hobelt.
ich war zuerst skeptisch, aber es stimmt. auch ohne vorheriges salziges kneten, war der spitzkohl am ende wunderbar zart. nach dem hobeln hab ich den spitzkohl ein bisschen gesaltzen und gepfeffert und ein bisschen zucker zugegeben. für die vinaigrette habe ich 50 milliliter weissen balsamico (statt rotweinessig) mit 2 esslöffeln honig und 50 milliliter sonnenblumenöl (statt rapsöl) und noch mehr salz und pfeffer verrührt. die rote zwiebel fein zu würfeln, statt wie sonst in feine scheiben zu schneiden, ergab einen wunderbaren farbeffekt. den kümmel aus mälzers rezept hab ich (natürlich) weggelassen.
der reis kam aus unseren 30-euro-reiskocher und diesen reiskocher möchte ich an dieser stelle ausdrücklich loben. obwohl der eine eher einfache elektronik hat, wirft er stets gut gegarten reis aus, egal obs langkornreis ist oder sushi-reis. um reis im kochtopf zu bereiten, bin ich einfach zu doof.
sehr irritierend, interessante auflösung der realität, die, auf eine art, hyperrealistisch dargestellt wird. trotzdem nicht länger als 40 minuten ausgehalten, dann musste ich abschalten und mir die kritiken auf rotten tomatoes angucken. stimmt alles, die positiven kritiken, wie die negativen:
Somehow, because it resists unlocking, it feels more serious, troubling, significant. It's as funny as it's depressing. It's as brilliant as it is baffling. — dave calhoun
Inaccessible and endlessly frustrating, Synecdoche is replete with art-house pomposity and the type of muddled profundity one sees in an introductory philosophy seminar. — sonny bunch
It’s an odd construction. Once you say, “He says what I’m afraid to say,” and point to a man who is essentially a 24/7 fire hose of unequivocal bigotry, you’ve said what you’re afraid to say, so how afraid could you have been in the first place? The phrase is a dodge, a way to acknowledge that you’re aware it’s a little naughty to be a misogynist xenophobe in 2016, while letting like-minded people know, with a conspiratorial wink, that you’re only pretending to care. It’s a wild grab for plausible deniability — how can I be a white supremacist when I’m just your nice grandpa? — an artifact of a culture in which some people believe that it’s worse to be called racist than to be racist.
das eigentlich erschreckende an trump ist ja, dass wir in europa, oder speziell in deutschland, der politischen und gesellschaftlichen entwicklung in dieser zeit ausnahmsweise mal nicht um ein paar jahre hinterherhinken. leuten die rassistische äusserungen loslassen, und sich danach empören, wenn sie dann als rassisten bezeichnet werden, kennen wir, auch in deutschland, zu genüge.
für mich hört sich das immer so an: „es muss doch wieder möglch sein, auch dumme sachen zu sagen, ohne gleich als dumm bezeichnet zu werden!“ (via)
die US-amerikanische generalstaatsanwältin loretta lynch bei colbert. ich mag es sehr gerne, klugen menschen, bei unterhaltungen zuzuschauen. und da gibt es keinen zweifel, dass sowohl loretta lynch, als auch stphen colbert sehr klug sind. colbert ist sogar so lustig, dass er es schafft der aussage „über laufende ermittlungen geben wir keine auskunft“ witzig erscheinen zu lassen. was loretta lynch über die laufenden ermittlungen zum anschlag in boston sagte, glänzte dann leider vor allem durch das, was sie in ihren äusserungen wegliess. zumindest die länge des interview-textes des time magazins mit tim cook suggeriert, dass tim cook weniger wegliess. aber das kann ich nur verlinken, nicht beurteilen, weil mir der text bisher zu lang war und ich ihn nur zur hälfte gelesen habe.
absolute leseempfehlung. auch wegen dieses textes, bin ich froh, dass die krautreporter ihre krautpaywall noch nicht hochgezogen haben.
ich sag ja immer: actio et reactio und manchmal ist reactio spanender und differenzierter, als actio. ich bin seit diesem, schon etwas älteren, text, grosser margarete stokowski fan.
dass agents of s.h.i.e.l.d das spiel hydra, nicht hydra, vielleicht doch hydra, doch nicht hydra, gerne spielt, ist seit 3 staffeln bekannt. in dieser folge dreht sich dieses karussell wieder mal kräftig — und kurz danach wieder zurück.
adrian pasdar tut in dieser folge als zackiger und gleichzeitig tapsiger general glenn talbot alles um anstädnig für comic relief zu sorgen, aber irgendwie passt in dieser folge nichts so richtig zusammen. es passiert einiges, aber alles klemmt ein bisschen. daisy, zum beispiel, ist die ganze folge über schlecht gelaunt und will sich zuerst mit lincoln prügeln, pardon, mit ihm faustkampf trainieren, seitdem trägt sie, gut sichtbar, einen super straff sitzenden sport-BH unter ihrem luftigen t-shirt, dann streiten sie sich übers impfen und dann wollen sie — natürlich — ficken. dafür entledigt sie sich in windeseile ihres t-shirt und der BH, den sie noch vor 2 sekunden trug, ist weg. so wie dieser winzige continuity-fehler, fühlte sich die ganze folge an: alles eher so naja.
naja, kann ja nur wieder besser werden. vielleicht.
laaaangweilig. ich habe selten so einen langweiligen staffelauftakt gesehen. man merkt schon, dass viel mühe in die zeichnung der charaktere gesteckt wurde, nur leider ist das alles furchtbar platt und langweilig. ich weiss zwar nicht mehr, wie der staffelauftakt der ersten staffel war, aber ich bin sicher er war interessanter, weil ich nach der ersten folge lust hatte weiterzuschauen. nach dieser folge, würde ich lieber kressesamen bei keimen zusehen, als weiter daredevil zu gucken.
die hauptfigur der serie, matt murdock, fand ich schon in der ersten staffel unsympathisch, ganz grandios fand ich allerdings den bösewicht der ersten staffel, wilson fisk, wunderbar gespielt von vincent d'onofrio. in dieser zweiten staffel habe ich noch nichts gefunden, was mich interessiert oder der stange hält. eine folge geb ich der serie noch — sobald mich die kresse langweilt.
Wer sich respektvollen und reflektierten Feminismus wünscht, sollte damit anfangen, eine respektvolle, reflektierte Feministin zu sein.