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Rücklicht vor Beton | anmut und demut
anmut und demut | Kirchenlieder für die Ungläubigen seit 2001
links vom 01.01.2016
comediansincarsgettingcoffee.com: President Barack Obama - Just Tell Him You’re the President #
gefunden bei christoph kappes, der die FAZ-kritik an der barack-obama-ausgabe von comedians getting coffee von michael hanfeld kritisiert.
ich fand die barack-obama-ausgabe von comedians getting coffee sehr unterhaltsam und stellenweise auch sehr klug („welche sportart ist politik am ehesten?“ — „[american] football“), aber natürlich auch albern und auf mehreren ebenen ironiegetränkt. so wie das mit guter unterhaltung auch sein sollte, vor allem selbstironie-getränkt. selbstironie oder auch nur selbstbetrachtung bringt michael hanfeld nicht auf. im prinzip ist hanfelds kritik nichts anderes als das was der focus ständig macht: etwas was man anderswo gelesen oder gesehen hat zusammenfassen und dabei auf jeden originellen, eigenen gedanken verzichten. hanfeld erweitert das konzept des focus-, bzw. des billig-journalismus-prinzips noch um ein paar unbegründete befindlichkeiten und unausgesprochene überzeugungen („sowas tut man nicht!“). aber das schlimmste ist tatsächlich: hanfelds text ist nicht (über die von obama und seinfeld geklauten gags hinaus) unterhaltsam.
hapgood.us: Why Facebook Won, and Other Hard Truths #
was ich immer schon sage: lasst die leute eure texte lesen wie sie wollen, nicht wie ihr es wollt. mike caulfield:
Or engage in a thought experiment. Imagine that every email you got during a day had different fonts, headings, layout, navigation, and scrolling bar behavior. Wouldn’t that be fun? Or even better, every email forced you to click, and go read it on a beautiful custom-designed website. Then you would reply by making that person come to your website and emailing them a link to your new GeoCities creation. Wouldn’t that be awesome?
No? Well here’s the thing. People read the web now at the level they read email — they look at a lot of stuff. And what they want (and what many people continue to shame them for) is a standard interface that allows them to do that without feeling stressed.
You want to win against Facebook? Let go of the idea of people reading your stuff on your site, and develop or support interfaces that put your readers in control of how they view the web instead of giving the control to the people with the servers. Support people looking into federated recommendation systems. Make friends with the idea of full copies of your stuff flowing across the web instead of links.
(via)
womenwriteaboutcomics.com: Ex Machina: A (White) Feminist Parable for Our Time #
Beyond its role as parable or warning, Ex Machina really displayed how perfectly robotics and artificial intelligence works as a stand-in for conversations about the objectification of women. In fact, I’m willing to say that it is the most perfect metaphor for objectification that I have ever seen.
(via anke gröner, die (zu recht) sagt, dass diese filmkritik von ex machina die beste sei, die sie gefunden habe)
maxschoenherr.de: heaven 17 über copyright (1986) #
maximilian schönherr über ein interview das er mit heaven 17 1986 geführt hat.
spiegel.de: Sascha Lobo über Merkel, AfD, Pegida, Sündenböcke #
sascha lobo:
tl;dr
Es wäre enorm unklug, einen Artikel über die Probleme zu großer Komplexitätsreduktion in einem 140-Zeichen-Satz zusammenfassen zu wollen.
ich möchte lösen: Es ist kompliziert und das ist auch gut so.
spiegel.de: TV-Klassiker: Dinner for Every-One #
hintergründe zu diner for one, zusammengetragen von sebastian knauer:
Im Jahr 1964 wird die Aufzeichnung erstmals in der ARD ausgestrahlt - im Juni. Von Kult ist noch keine Rede.
Vier Jahre später fällt Hauptdarsteller Frinton nach einem Auftritt im englischen Poole zu Hause tot um. Er hinterlässt seinen Kindern auch das legendäre Tigerfell, welches im Nackenbereich mit etwas Leopardenfell ausgebessert werden musste, da es gelegentlich bei Familienfeiern zum Einsatz kam und die Angehörigen nicht mit Frintons Präzision über den Kopf hüpfen. Spaß haben Frintons Nachfahren auch an den Überweisungen aus Deutschland. Denn bis heute bezieht die Familie vom NDR Lizenzgebühren für den Export von "Dinner for One" in 20 Länder, von Spanien bis Australien. Im Vertrag mit Warden und Frinton war ein pauschales Honorar von 4150 DM vereinbart worden, 622,50 DM waren an das Finanzamt in Hamburg abzuführen.
saving mr. banks

reizender doku-spielfilm, bzw. quasi-biopic über die mary-poppins-autorin p. l. travers und walt disney. den film über dachte ich, emma thompson, die travers spielt, übertreibe ihre darstellung etwas, bis ich am ende, in der mitte des abspanns, einen ausschnitt von den tonbandaufnahmen der echten p. l. travers hörte. not exaggererated at all. tom hanks schauspiel war, wie fast immer, über jeden zweifel erhaben.
der film ist natürlich kein waschechter coming-of-age-film, weil die protagonisten schon ein stolzes alter erreicht haben und sich die film-p.-l.-travis vehement gegend die vermutung wehrt, sie sei im inneren noch ein kind. aber genau betrachtet ist es dann eben doch ein coming-of-age-film. höheres alter eben.
hat mir gut gefallen, obwohl ich mary-poppins nie gesehen habe — und auch nie werde: ich ertrage das gesinge im theater und in filmen einfach nicht (einzige ausnahme wo ich das gesinge ertrug war woody allen’s everyone says i love you).
sicario

the bridge (us-version) ohne brücke und ohne diane kruger, aber dafür (auch) mit CIA-verschwörungsgedöns.
war gut zu gucken, auch wenn man die story mit einem stock in den sand zeichnen kann. durch die simple (aber gut erzählte) geschichte, könnte man meinen, der film sei als serie angelegt. da kann man mit leichtigkeit noch 4 bis 5 folgen hintergherlegen, zumal die hauptcharaktere ziemlich stark und gut gespielt sind.
master of none s01e01

gähn.
(nicht länger als 25 minuten ausgehalten.)
diner for one

jedes mal wenn ich die sendung sehe, bemerke ich wie sehr mich (und meinen humor) diese sendung geprägt hat. und ich kann immer noch darüber lachen. faszinierend. immer wieder.
"You catch more flies with honey agave simple syrup sugar raw cane corn syrup sucralose acesulfame potassium xylotil" – ancient SEO proverb
berliner fischmarkt

heute Abend wollen wir, wie zu jedem jahreswechsel, entspannt zuhause sitzen und früh ins bett. und sushi soll ich heute abend machen. auch wenn der frische lachs von aldi bereits ein paar mal in unser selbstgemachtes sushi gewandert ist und wir den gut vertragen haben, wollten wir den diesmal etwas frischer kaufen. die beifahrerin hat recherchiert wo es in berlin guten fisch gibt und ist auf den berliner fischmarkt gekommen. da sind wir heute hingefahren und haben nicht besonders günstigen fisch gekauft und eine ziemlich günstige und gute fischsuppe im bistro gegessen. allein wegen der fischsuppe lohnt sich die fahrt zum berliner fischmarkt.

aber auch aus einem anderen grund lohnt die fahrt: wegen der klobude des fischmarkts. die ist offenbar noch aus der zeit von vor 1989, also waschecht DDR — und riecht auch so. also nicht nur nach fäkalien, sondern vor allem nach DDR lösungsmitteln oder plaste-weichmachern. ein geruch wie ich ihn zuletzt im kino international vor 10 jahren gerochen habe.

links vom 31.12.2015
nytimes.com: Dear Architects: Sound Matters #
ein in mehrfacher hinsicht brillianter artikel in der new york times. einerseits ein guter, viel zu selten gedachter gedanke über städtebau und architektur, nämlich wie sehr geräusche, der sound raumwahrnehmung bestimmt, andererseits ist der artikel brilliant medial aufbereitet. kleine filme flimmern wie animierte gif im artikel — und wenn man die maus drüber bewegt spielen sie die geräusche der jeweiligen situation.
Sound may be invisible or only unconsciously perceived, but that doesn’t make it any less an architectural material than wood, glass, concrete, stone or light. It is shaped by design, albeit most architects rarely think much about it, except when their task is to come up with a pleasing concert hall or a raucous restaurant — and then acousticians are called in.
We talk admiringly about green or energy-efficient buildings, with roof gardens, cross-ventilation and stairways that encourage residents to walk, because good design can aspire to improve public health. But we don’t talk nearly enough about how sound in these buildings, and in all the other spaces we design, make us feel.
eine der szenen ist in einer wohnung mit offenem fenster aufgenommen. von draussen hört man das leben der stadt. gerade new york hat einen ganz besonderen sound, ein ganz besonderes rauschen. gerade im sommer hört man überall das rauschen der klimaanlagen, das omnipräsente sirenengeheul sowieso, man hört immer menschen, zu jeder tages- und nachtzeit. und in der grand central station schwillt das rauschen nicht nur zu einem unfassbar reichen rauschen an, man kann, wenn man an bestimmten stellen der halle steht auch die gespräche von anderen leuten, von der kuppel reflektiert hören.
ganz allgemein ist der wichtigste punkt des artikels wohl, dass wir bei der gestaltung oft zu selten darüber nachdenken, wie die gestaltung sich auf unser wohlbefinden auswirkt. ich habe vor meinem architekturstudium architektur mal als angewandte psychologie bezeichnet. im studium ist dieser gedanke definitiv zu kurz gekommen, aber ich glaube er ist weiterhin ein enorm wichtiger punkt, dem gestalter aus allen bereichen noch mehr aufmerksamkeit schenken sollten.
youtube.com: How Donald Trump Answers A Question #
brilliante analyse von donald trumps redestil. bester satz: „donald trump is a life-long salesman. the best salesman could sell you a tv without knowing anything about it, because the tv isn’t what matters.“
Nerdwriter broke down the words Donald Trump uses when he answers questions. Trump's answers consist mainly of one-syllable words, and are at a forth grade reading level. He structures his sentences with a powerfully rhythmic cadence, and ends them on a strong word.
medium.com/@fieldproducer: The Great Journalism Innovation Problem #
neal mann plädiert dafür innovation im journlaismus richtig anzugehen, so wie technologieunternehmen:
This new interconnected world isn’t coming about as a one off ‘eureka!’ moment of inspiration and innovation, it’s being delivered to us through a steady stream of product launches and software updates. We’re being taken on this journey and it has been planned for a long time.
The question the journalism industry has to ask itself is what journey are we taking the consumer on?
guter text. (via)
ennomane.de: Kommt alle zu Pocket! #
pocket als reader alternative?
anmutunddemut.de: Das Netz wieder entwerten
Fefe beendet seinen Artikel mit einer Schlussfolgerung: „Und dann fiel mir auf, dass zu jedem mir bekannten Thema Twitter aus den Leuten die schlechtesten Seiten herauskehrt. […] Wer einen Twitter-Account betreibt, ist Teil des Problems.“
Muss man hier vielleicht noch weiter gehen? Müssen wir das Netz, und gesellschaftliche Teilhabe hier vielleicht wieder abwerten? Oder ist es dafür schon zu spät, die Hass-Büchse des Pandora-Facebook-Stammtisch-Faschismus längst geöffnet und wir bekommen sie nicht mehr zu?
ben_ zitiert fefe und widerspricht ihm nicht. ich ignoriere den pauschalisierenden und dummen scheiss den fefe ins netz kotzt meistens. beide reaktionen, einerseits fefe (mehr oder weniger) widerspruchslos zu zitieren und andererseits pauschalisierende, dumme sprüche unkommentiert stehen zu lassen, sind wohl unzureichend, aber ich möchte mir zumindest die mühe machen, ben_ zu widersprechen, bzw. die aussagen und fragen in seinem artikel zu kommentieren.
das was ben_, etwas nebulös, „abwerung des netzes“ nennt, bzw. als problemlösung für radikalismus, meschenfeindlichkeit und allgemeeine arschlochigkeit im netz vorschlägt, scheint mir die schlechtesmögliche lösungsstrategie zu sein; emigration als problemlösung. sich von arschlöchern distanzieren, indem man wegläuft oder sich entfernt. oder den ort, an dem sich arschlöcher aufhalten, einfach als spielplatz, als unwichtig umzudeuten.
anderen möglichkeiten, den ort zu stabilisieren, zu zivilisieren, aufzubauen, (mit) zu gestalten, weicht man so elegant aus. anders gesagt: wenn in bussen und bahnen ständig gepöbelt und rumgedroht wird, sollte man dann sagen, busse und bahnen sind für pack, ich fahre ab jetzt lieber auto? oder sollte man versuchen busse und bahnen mit genau den menschen zu füllen, die sonst lieber auto fahren? sollte man versuchen die deppen mit vernünftigen menschen zum schweigen zu bringen, busse und bahnen mit aller kraft und phantasie zu zivilisieren, statt sich aus ihnen herausdrängen zu lassen?
der (kleine) schlossplatz in stuttgart war vor der jahrtausendwende ein unerfreulicher, stinkender, vernachlässigter, dunkler ort an dem sich abends nur unerquickliche menschen aufhielten. statt diesen unrühmlichen ort abzuwerten oder zu behaupten, er sei gescheitert, wurde er in privatinitiative aufgewertet: dort öffnete eine kneipe (pauls boutique). das brachte so viel leben, so viel energie auf den schlossplatz, dass er sich rasch zu einem der attraktivsten orte in stuttgart entwickelte. wenn ein ort nicht funktioniert oder seine nachteile die vorteile zu überwiegen scheinen, heisst das nicht unbedingt dass der ort gescheitert oder kaputt ist. es kann auch bedeuten, dass die bisherige nutzung falsch war, dass ideen fehlten, dass die richtigen menschen fehlten.
der kleine schlossplatz wurde 2005 in seiner ursprünglichen form abgerissen, bzw. neugestaltet. das grundprinzip der nutzung, gastronomie, läden und abendattraktionen, wurde aber aus der blütezeit von pauls boutique übernommen — und funktioniert nach wie vor. jetzt eben nicht mehr auf grund von privatinitiative, sondern institutionalisiert, von der stadtverwaltung geplant und ausgeführt.
ich glaube so müssen wir auch mit dem netz umgehen. wie in der fleischwelt gibt es dort unangenehme orte, es werden orte von leuten übernommen die hetzen, pöbeln und sich in ihrer arschlochigkeit gefallen. aber mit den richtigen strategien (die wir immer weiter entwickeln müssen) lassen sich diese plätze zurückerobern oder zivilisieren. nicht abwerten, aufwerten.
2015 kann ich nicht ohne 2014 sehen und 2016 nicht ohne diese beide Jahre. Die bisher besten von allen. Alles kann gern in diese Richtung weitergehen. Folgen Sie den Pfeilen! Schön, dass ihr dabei seid. Ich wünsche euch allen einen fantastischen Start ins neue Jahr.




