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  spie­gel.de: NSA: An­ge­la Mer­kels Han­dy ist nicht das Pro­blem

gu­ter kom­men­tar von chris­ti­an stö­cker zur NSA-über­wa­chung. was mich al­ler­dings wun­dert ist das bild das den ar­ti­kel il­lus­triert. dort habe ich mir bild­ana­ly­se-me­tho­den et­was merk­wür­di­ges ent­deckt. es sieht aus, als hät­te die NSA an mer­kels han­dy ein ab­hör­ka­bel an­ge­bracht. dass das bis jetzt nie­mand be­merkt hat?

 


  spie­gel.de: Grie­chen­land: Mei­nungs­bil­dung in Zei­ten des In­ter­net

schon wie­der ne wun­der­ba­re ko­lum­ne von sa­scha lobo. die über­schrift ist ein biss­chen vom ei­gent­li­chen in­halt ab­len­kend, weil sie an­deu­tet dass sa­scha lobo jetzt wie­der ir­gend­ei­nen doo­fen in­ter­net­scheiss se­ziert und kri­ti­siert. er macht aber das ge­gen­teil, er schreibt auf wie er sich sei­ne mei­nung bil­det: mit ge­spür:

In bei­den Fäl­len - TTIP und Grie­chen­land - trägt mich nicht eine fest­ge­füg­te Mei­nung, ba­sie­rend auf Da­ten, fach­li­chen Ein­schät­zun­gen und all­ge­mei­ner Sach­kun­de, son­dern ein Ge­spür. Das ist als Me­cha­nis­mus si­cher nicht neu, aber neu ist, wie netz­ge­trie­ben das Ge­spür ent­steht.

ich mag die­se sub­jek­ti­ve her­an­ge­hens­wei­se, die ein­ge­streu­ten zwei­fel und dass sa­scha lobo vor vie­len tau­send le­sern zu­gibt, dass ei­ni­ge sei­ner mei­nun­gen eben nicht auf fach- und sach­kun­de ba­sie­ren, son­dern eben auf klu­ger ah­nungs­lo­sig­kiet ge­paart mit ge­spür und er­fah­rung.

es ist wohl müs­sig zu ver­su­chen die­se art zu schrei­ben als ty­pi­sches blog­dings zu ka­te­go­ri­sie­ren, aber mein ein­druck ist, dass tex­te mit die­ser ge­schmacks­rich­tung von ge­stan­de­nen jour­na­lis­ten eher sel­ten sind.


  vcjk.word­press.com: 1.7.2015

Die Sarg­trä­ger soll­ten auf dem Weg zur Auf­lo­cke­rung der Stim­mung ge­le­gent­lich Aus­fall­schrit­te und klei­ne Hüp­fer voll­füh­ren. Wenn mei­nen An­ge­hö­ri­gen da­nach ist, dür­fen die Sarg­trä­ger auch tan­zen. Am Ende wird der Sarg vor ei­nem Ur­nen­grab ab­ge­stellt, wor­auf die Sarg­trä­ger und der Be­stat­ter mit ge­spiel­ter Über­aschung und Ver­zweif­lung re­agie­ren. Um mei­ne Be­wun­de­rung für Ma­cher und Prag­ma­ti­ker zu ze­le­brie­ren, wird das Pro­blem vor Ort mit ei­nem aus dem Pu­bli­kum er­bet­tel­ten Ben­zin­ka­nis­ter ge­löst („Bit­te tre­ten Sie et­was zu­rück!“). Als Urne wer­den aus dem Pu­bli­kum zwei Tup­per­do­sen auf­ge­trie­ben, die mit den Wor­ten „Die Bro­te kön­nen drin­nen blei­ben, gibt ja gleich was rich­ti­ges, he­he­he.“ an die Sarg­trä­ger über­ge­ben wer­den.

(aus mei­nen back­links ge­fischt)


  nerd­core.de: The­re will be Blood: Wie Hate-Speech das Netz ver­än­dert

die­ser (gar nicht viel zu) lan­ge text von rené wal­ter dürf­te wahr­schein­lich mein lieb­lings­text des mo­nats wer­den. ich hab zwar erst 2000 wör­ter ver­daut, aber freue mich sehr auf den rest. mei­ne lieb­lings­pas­sa­ge hab ich gleich mal raus­ko­piert:

„Che­cking Pri­vi­le­ge“ ist schwer, sehr oft ge­lingt es nicht wirk­lich und meis­tens sin­ken die Leu­te zu­rück in ihre dr­ölf­zehn­tau­sen­den In­di­vi­du­al-Ko­gni­tio­nen, weil es ein­fa­cher ist und be­que­mer. Ich weiß das, denn ich ge­hö­re öf­ter zu die­sen Men­schen, als mir lieb ist.

Aber ich hal­te es eben auch mit John Hod­ge­man, der auf Twit­ter als Er­wi­de­rung auf ei­nen Ar­ti­kel von Jo­na­than Chait (zu dem wir spä­ter noch­mal kom­men wer­den) fol­gen­des schrieb:

„I will say that the ‚PC‘ cri­ti­ques, even at their most in­fu­ria­ting to me, al­most al­ways make me think and yes check my pri­vi­le­ge. I’d never he­ard of cis-gen­der un­til it had been hur­led at me as an in­va­li­da­ting in­sult on Twit­ter. I bet it’s true for @jo­na­than­chait too. but I am glad I know it now. I am glad to give the­se is­sues thought. It en­lar­ges me. it en­lar­ges me to be cal­led out, even when I con­clude the cal­ler is a troll, and espe­ci­al­ly when it’s by a per­son I re­spect.“

Denn selbst wenn Leu­te Ihr ge­check­tes Pri­vi­leg zu­nächst nicht an­neh­men mö­gen, das Be­wusst­sein dar­um bleibt und sie ah­nen viel­leicht, dass et­was dran sein könn­te. Im ol­len Höh­len­gleich­nis liest sich das so: „Wenn man den Be­frei­ten nun mit Ge­walt aus der Höh­le schlepp­te und durch den un­weg­sa­men und stei­len Auf­gang an die Ober­flä­che bräch­te, wür­de er sich da­ge­gen sträu­ben und wäre noch ver­wirr­ter, denn er wäre vom Glanz des Son­nen­lichts ge­blen­det und könn­te da­her zu­nächst gar nichts se­hen. Lang­sam müss­te er sich an den An­blick des Neu­en ge­wöh­nen […] und zu­letzt wür­de er es wa­gen, die Son­ne un­mit­tel­bar an­zu­se­hen und ihre Be­schaf­fen­heit wahr­zu­neh­men. Dann könn­te er auch be­grei­fen, dass es die Son­ne ist, de­ren Licht Schat­ten er­zeugt.“

Ge­nau dar­an ar­bei­ten Fe­mi­nis­tin­nen und ge­nau das ist „Check your pri­vi­le­ge“.

wer heu­te nichts be­son­de­res zu tun hat kann ja mal den gan­zen text le­sen. sonst, so wie ich, heu­te abend dann …


[nach­trag 02.07.2015]
hab jetzt den text zu­en­de ge­le­sen und muss sa­gen: su­per! mit viel herz­blut, dif­fe­ren­zie­rung, fach­kennt­nis, tie­fe und ei­ner da­vid fos­ter wal­lace wür­di­gen an­zahl von fuss­no­ten ge­schrie­ben. mei­ne le­se­emp­feh­lung wie­der­ho­le ich jetzt aber nicht noch­mal. der ver­schlei­er­te le­se­be­fehl steht ja schon oben.


  nzz.ch/gla­se­rei: Die Ge­rät­chen­fra­ge 

pe­ter gla­ser:

Das TILT am Flip­per war ein ele­gan­tes Stück Af­fekt­be­zäh­mung, das man sich in neu­er Form manch­mal für Kom­men­ta­re im Netz wün­schen wür­de.


  gq.com: Chris Chris­tie: A Histo­ry of Dick Mo­ves

GQ ver­sucht chris chris­tie mit die­sem ar­ti­kel den weg ins weis­se haus zu ver­bau­en. könn­te klap­pen.

(liest sich ein biss­chen wie sich house of cards guckt.)

sie­he auch: niu.ws/longreads


  cal­lie­we.ex­po­sure.co: Ice­land Ad­ven­ture by Cal­lie Whee­ler

ame­ri­ka­ner in is­land. wun­der­ba­rer rei­se­be­richt, irre land­schafts­fo­tos und ein paar sel­fies. wer den link an­klickt kann sich ei­nen lan­gen, ziem­lich in­ter­es­san­ten dia­abend si­mu­lie­ren. /via


  schnei­er.com: Why We En­crypt
bruce schnei­er er­klärt, war­um wir alle im­mer ver­schlüs­seln soll­ten. netz­po­li­tik hat sich die mühe ge­macht und den text über­setzt.


  zeit.de: „Geld ist nie weg?“
marc brost und mark schie­r­itz:

Lutz Otte hat die Da­ten von Steu­er­sün­dern an den deut­schen Fis­kus ge­lie­fert und muss­te da­für in der Schweiz ins Ge­fäng­nis. Ein Ge­spräch über Gier, Mo­ral und eine Ta­sche vol­ler Bar­geld.

ZEIT: Wie vie­le Adres­sen ha­ben Sie ge­lie­fert?

Otte: Ich hat­te ins­ge­samt etwa 18.000 deut­sche Adres­sen. Im Ge­spräch stell­te sich her­aus, dass man an ei­nem Groß­teil die­ser Na­men gar nicht in­ter­es­siert war. Man hat ge­sagt: Al­les, was un­ter 100.000 Euro ist, macht uns viel zu viel Ar­beit, das wol­len wir gar nicht ver­fol­gen. Und da­mit fie­len die meis­ten Adres­sen un­ter den Tisch.


  tech­dirt.com: France Ta­kes Its War On Uber Up A Notch: Ar­rests Top Execs

frank­reich scheint für ame­ri­ka­ner ab­so­lut un­vor­stell­bar zu sein.


  me­t­abe­ne.de: #308 (Wir sind uns fremd ge­wor­den)

mei­ne neue lieb­lings­me­ta­pher für glas halb­voll/halb­leer.


  blog.beet­le­bum.de: Na­tur­schau­spie­le über Ber­lin

jo­han­nes be­ob­ach­tet, wie die über­schrift schon an­deu­tet, ein „Na­tur­schau­spie­le“ über ber­lin.

auf der der fahrt aus der schweiz ins rhein­land am sams­tag konn­ten wir auch eine wol­ken­front am an­sons­ten kla­ren him­mel be­ob­ach­ten: dunk­le wol­ken aus de­nen, gut sicht­bar, schwar­ze fä­den raus­hin­gen. da die wol­ken re­la­tiv weit weg wa­ren schie­nen sich die fä­den nicht zu be­we­gen, aber als wir uns der front nä­her­ten, wur­de uns klar, dass in den wol­ken ei­ni­ges an ki­ne­ti­scher en­er­gie steck­te. wir fuh­ren wie durch ei­nen dunk­len was­ser­vor­hang, ein zwei­hun­dert me­ter lang, be­war­fen uns die wol­ken zu­dem mit ziem­lich gros­sen ha­gel­bro­cken. nach 200 me­tern war der spuk vor­bei und die son­ne schien wie­der.


  wahr­heit­ueber­wahr­heit.blog­spot.de: Zeit für Ver­trau­en

„tho­mas“ über die­sen ar­ti­kel in der zeit von götz ha­mann. sehr, sehr wit­zig. und trau­rig. aber das ist man von be­sin­nungs­auf­sät­zen zum jour­na­lis­mus in der zeit ja schon ge­wohnt. (via)

Fa­zit ist nun: Jour­na­lis­ten der Zeit lo­ben sich erst mal ein biss­chen, streu­en dann et­was Pseu­do-Selbst­kri­tik ein, är­gern sich erst über den dum­men Le­ser, der sei­nen qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Jour­na­lis­mus we­gen Feh­lern in der Ver­gan­gen­heit nicht er­kennt und dann über den dum­men Le­ser, der sich über den min­der­wer­ti­gen Jour­na­lis­mus be­schwert, den man ihm gibt, weil man's muß, dann über den dum­men Le­ser bzw. Zu­schau­er, der sei­ne Auf­merk­sam­keit lie­ber Sa­ti­re­sen­dun­gen als Top­jour­na­lis­mus schenkt.



  ft.com: In­sta­gram un­fil­te­red

lan­ges le­se­stück mit lachs­far­be­nem hin­ter­grund von han­nah kuch­ler über den (mit-) grün­der von in­sta­gram, ke­vin systrom.




  spie­gel.de: Da­ten­gläu­bi­ge: Hilf­los im Neu­land   #

(mal wie­der) die bes­te ko­lum­ne die sa­scha lobo je­mals ge­schrie­ben hat. un­ter an­de­rem weist er noch­mal ein­dring­lich auf das zen­tra­le pro­blem der di­gi­ta­len ge­sell­schaft hin:

Das un­fass­ba­re Er­star­ken der Nach­rich­ten­diens­te ist ein Sym­ptom da­für, dass gan­ze Staats­ap­pa­ra­te ver­zwei­felt auf der Su­che nach der Be­deu­tung des Ge­sche­hens im Netz­zeit­al­ter sind. Ein Teil des Hor­rors ist ent­stan­den, weil Sys­te­me, die für das Be­ant­wor­ten von Fra­gen ge­schaf­fen wer­den, nie­mals die Ant­wort „Oh, kei­ne Ah­nung“ ak­zep­tie­ren. Sie sam­meln im­mer mehr Da­ten und rech­nen ein­fach im­mer wei­ter. Wer die Auf­ga­be hat, per Da­ten­aus­wer­tung Ter­ro­ris­ten zu fin­den, wird Ter­ro­ris­ten fin­den. Und wenn er sie selbst neu de­fi­nie­ren oder gar pro­du­zie­ren muss.

vor­he­ri­ge bes­te ko­lum­nen ever von sa­scha lobo: sep­tem­ber 2012, ja­nu­ar 2013, de­zem­ber 2013, fe­bru­ar 2015.


  junc­tion10.word­press.com: An open re­spon­se to Tay­lor Swift’s rant against Ap­ple   #

tay­lor swift hat sich sehr öf­fent­lich­keits­wir­sam für eine fai­re be­hand­lung von künst­lern (und sich) bei ap­ple ein­ge­setzt. aber ihr ei­ge­ner um­gang mit kon­zert­fo­to­gra­fen ist durch­aus noch fair­bes­se­rungs­wür­dig. /via, via


  ny­ti­mes.com: A Ger­man Wri­ter Trans­la­tes a Puz­zling Ill­ness Into a Best-Sel­ling Book   #

die new-york-times ent­deckt giu­lia en­ders und ihr tol­les darm­buch, das wohl ge­ra­de auf eng­lisch her­aus­ge­kom­men ist. gleich im ers­ten ab­satz be­haup­tet die ny­ti­mes, dass die deut­schen in der welt, zu recht oder auch nicht, als „anal­fi­xiert“ und als „fas­zi­niert von ih­rem ver­dau­ungs­trakt“ gel­ten wür­den. is dat so?


  IF WE DON'T, RE­MEM­BER ME.

June 2015
“I ha­ven’t li­ved. I’ve died a few times.”
Ha­rold and Mau­de (1971)

toll! nach an­der­t­alb jah­ren (end­lich) wie­der zwei neue iw­drm-gifs (eins, zwei).