„under the skin“

imdb.com: Under the Skin (2013) #
rottentomatoes.com: Under the Skin #
eigenartiger, aber ganz guter film. der film entblättert von viertelstunde zu viertelstunde mehr an bedeutung und sinn, scarlett johansson entblättert sich den ganzen film über. ich mochte den film sehr, auch wenn er wenig unterhaltsam ist. aber man merkt die leidenschaft, die die filmemacher in das projekt gesteckt haben. jedes detail stimmt, die bilder sind teilweise umwerfend realistisch, beinahe naturalistisch — und dann wieder, plötzlich, hyper-ober-ästhetisiert. das gleiche spiel zieht sich durch alle aspekte des films, musik, geräusche und die geschichte.
der beinahe bizarre naturalismus im film kommt wohl auch daher, dass viele szenen mit versteckter kamera gedreht wurden und viele protagonisten nicht von anfang an wussten, dass sie in einem film mitspielen. eine szene, in der scarlett johansson hinfällt, wurde mit versteckter kamera aufgenommen und von einem paparazzo fotografiert. wired schreibt über die hintergründe, die zu einem kleinen meme-phänomen geführt haben.
genauso faszinierend wie den film selbst, fand ich die extras, also die interviews der filmemacher (ich hab den film im US-itunes-store gekauft). einerseits redeten die teilweise genauso witzig wie die schotten im film und andererseits half das sehen ein bisschen beim verstehen. da hilft der film nämlich nur in kleinster dosis.
der film wird in deutschland nicht (regulär) im kino laufen, dafür aber ab 24. september im verleih und ab dem 10. oktober im handel.
links vom 24.06.2014
faz.net: Google-Debatte: Waffen im digitalen Freiheitskampf #
gabor steingart:
Von den vielen Millionen deutschen Dokumenten, die das Google-Archiv auf seinen Servern bereithält, stammt kein einziger Text von einem Google-Mitarbeiter, sondern alles, was da an Artikeln begeistert, polarisiert, langweilt oder einfach nur informiert, ist von den Autoren deutscher Verlage in deutscher Sprache erstellt worden und - Vorsicht: jetzt kommt die Täterbiographie des späteren Opfers zum Vorschein - den Google-Suchmaschinen freiwillig überreicht worden.
Die Inhalte werden sogar für Google optimiert, auf dass sie sich geschmeidig in die Algorithmenparade einfügen. Wir haben Google nicht nur unsere Augen und Hände, sondern auch unsere Autorenhirne und Leserherzen zur Verfügung gestellt; so dass dem Vorgang der Google-Ermächtigung zunächst alles Zwanghafte fehlt.
die erste behauptung von steingart ist eine glatte lüge und in ihrer absolutheit so grössenwahnsinnig und realitätsfern dass man den eindruck hat, steingart wäre ein schüler muhammad as-sahhafs. mir kam aber noch ein ganz anderer gedanke. wenn steingart hier mal wieder das alte lied der erbsünde der verleger singt, die ihre inhalte angeblich kostenlos vor die säue leser und crawler warfen, ist es vielleicht auch mal zeit ein anderes lied zu summen: nämlich zu überlegen, ob es klug von google war, verlagen die dienstleistung der erschliessung, indexierung und zugänglichmachung von verlagswaren kostenlos anzubieten. natürlich war es klug, aber es zeigt eben auch, wie sehr wir alle oft den wert von kostenlosen und allgegenwärtigen angeboten unterschätzen. mehr noch: kostenlose dienstleistungen führen in vielen fällen nicht zu lobeshymnen, sondern zu bitteren klageliedern.
es zeigt aber auch wie absurd die argumentation der verleger ist. verlage haben jahrelang gut davon gelebt, die informationen oder anzeigen von dritten zu exponieren und potenziell interessierten zugänglich zu machen. die älteren werden sich erinnern, früher haben zeitungen das gemacht, was google heute macht. davon haben zeitungen und zeitschriften relativ prächtig gelebt und grosszügig dafür kassiert. die leistung für die die verleger in der vergangenheit viel geld haben wollten, für diese leistung sollen suchmaschinen jetzt geld geben. das ist in etwa so, als ob man für eine kleinanzeige die man in den aachener nachrichten schaltet nicht vier euro achtzig zahlen müsste, sondern 10 prozent der einnahmen der aachener nachrichten ausbezahlt bekäme.
medium.com/matter: Francis's Holy War #
die mexikanische journalistin alma guillermoprieto über papst franziskus:
“May God protect us from the fear of change,” said Francis on his way to his diplomatic visit to the Middle East last month. He was undoubtedly referring to the need for peace in the region, but also to the mess waiting for him back home.
das ist ein langes und differenziertes portrait eines priesters, von dem andere konservative einen entscheidenden aspekt lernen können: menschlichkeit, also menschenliebe, statt institutionenliebe.
meine begeisterung für das journalismus-projekt matter (wikipedia-link dazu) ist übrigens auch sehr, sehr gross. lange, gut recherchierte und geschriebene, alle paar tage, ohne aktualitätszwang veröffentlichte artikel. wenn krautreporter auch nur halb so gut wird, wird alles gut.
kleinerdrei.org: Hauptsache, raus! (2): New York City #
juliane in new york:
Ganze drei Mal falle ich dem Express Train zu Opfer. Ich steige in einen Zug, er fährt kilometerweit weiter, als er sollte. Ich steige aus, fahre zurück, wieder viel weiter als ich sollte. Das ganze wiederholt sich ein paar Mal. In den Stunden, die ich in falschen Zügen verbringe, perfektioniere ich mein Poker Face. Keiner soll wissen, dass ich hier falsch bin.
realvirtuality.info: „Ygritte“ - Die Zeitschrift für die moderne Wildlingsfrau #

boingboing.net: This weird map shows the world's countries drawn according to population size #

links vom 23.06.2014
boingboing.net: CS Lewis explains why you should be proud to read children's books #
cs lewis meint im erwachsenalter kindisch zu sein, sei ein zeichen von erwachsen-sein:
When I became a man I put away childish things, including the fear of childishness and the desire to be very grown up.
das gilt übrigens für sehr viele andere dinge auch. wer klug ist, sollte keine angst davor haben dumm zu wirken, wirklich mutige menschen müssen ihren mut nicht ständig beweisen.
facebook.com: mathias richel vergleicht erika steinbachs tweets mit vollgerotzten taschentüchern auf dem esstisch ... #
... und erika steinbach stellt ihn von ihrem platz.
zeit.de: Hermes Phettberg: Der Elende aus Gumpendorf #
manfred klimek über einen zerfallenden hermes phettberg.
"Mir geht es besser als vielen anderen", wiegelt Phettberg ab; wissend, dass er für das letzte bisschen Autonomie dankbar sein muss; der dankbar ist, dass man ihn noch besucht, nicht zur Gänze ins Aus drängt, ihn weiterhin als unerzogenen Buben, Schwulen, Masochisten und Intellektuellen wahrnimmt.
zeit.de: Pflanzenkommunikation: Das Flüstern der Föhren #
burkhard strassmann über den molekularbiologe ian baldwin, der pflanzen bei der kommunikation zuhört.
netzpiloten.de: Mediasteak — Filetstücke der Mediatheken #
ein paar mediathek-perlen von anne krüger und laura pohl.
blogs.faz.net/wost: Ökonomisierung der Bildung #
katrin rönicke sehr lesenswert über bildung.
soup.fh.vc: even this very young specimen of cat has already mastered the “I totally meant to do that" save. #
hihi.
twitter.com/golan: Just learned about Japanese visual multiplication (counting intersections); #
yep, funktioniert.
links vom 22.06.2014
fuenfbuecher.de: Fünf Bücher von Felix Schwenzel #
meine fünf lieblingsbücher bei fuenfbuecher.de.
ign.com: Dominion: "Pilot" Review #
raum für entwicklung ist da. die pilot-folge hat mich zwar nicht irre neugierig gemacht, vieles an der geschichte war so stereotyp und vorhersehbar wie in einer talkshow, aber die nächsten paar folgen werde ich mir wohl noch ansehen, bevor ich mich möglicherweise gelangweilt anderen herausforderungen serien widme.
instagram.com/glassofwhiskey: Hands down the greatest photo of all time. #
hihi.
meine videofavoriten im mai
youtube.com: How to Break the Internet: Cory Doctorow at TEDxOxbridge #
youtube.com: Fartzenegger : The Most Ridiculous Schwarzenegger Compilation Ever #
youtube.com: 椅子に座る猫 Cat sitting in a chair #
youtube.com: Game of Thrones Theme - Swamp Donkeys at BB King's #
youtube.com: The Cat Machine Gun Knocker Cat #
youtube.com: 'Q' The TV Show #
youtube.com: Double Amputee Cat Flying Handstand #
youtube.com: Grand Theft Auto V (Commodore 64) #
inklusionslinks vom 21.06.2014

vor zwei tagen habe ich den ahnungslosen, unsäglichen und hetzerischen text von jan fleischhauer zum thema inklusion an schulen auf spiegel online verlinkt. dankenswerterweise gibt es auch menschen, die offenbar spass am nachdenken, reflektieren und differenzieren haben. wenn man die liest, fällt einem auf, was für ein flachdenker und vorurteilsaffiniciado jan fleischhauer ist und wie lieblos er mit seinem intellekt umgeht.
drmutti.wordpress.com: Henrinklusionichtmöglichenrinklusw. #
dr. mutti über inklusion und (unter anderem) über die vermeintliche lösung kinder in förderschulen, raus aus den „normalen“ schulen, zu schaffen:
Deshalb scheint mir - wenn Segregation in homogene Lerngruppen das Erfolgsrezept für individuelle Förderung und Chancengleichheit sein soll - die Förderschule keineswegs als eine echte Lösung. Denn dort bleibt zunächst der individuelle Rest - lernbehindert, geistig behindert, körperbehindert, verhaltensauffällig - heterogener kann man sich eine Lerngruppe kaum ausdenken. Dass diese Lösung immer noch als Endpunkt in der Debatte genannt wird, ist nur plausibel, wenn dann dieser “Rest", die Förderschule, aus dem Blickfeld ist. Nur dann scheint alles in Ordnung.
halbtagsblog.de: Inklusion und Parallelgesellschaften #
der lehrer jan-martin klinge über inklusion:
Mein Leben wäre einfacher, wenn ich die Hauptschul- und Realschulkinder nicht in meiner Klasse hätte. Wenn ich nur die Katharinas und Magdalenas und Hendriks und Friedrichs unterrichten müsste.
Das Problem ist nur:Ich wäre nicht dabei.
Denn ich war ein Klassenkasper, die nur mit viel Geduld und Förderung der Lehrer durch die Schule getragen wurde.
christian fischer, sehr lang, sehr differenziert, über inlusion:
Und da wir ja alle wissen, das Schule viel, viel mehr ist, als reine Wissensvermittlung, freuen wir uns, dass so alle, egal ob ob mit oder ohne Beeinträchtigung irgendeiner Art miteinander lernen und miteinander leben. Jeder lernt von andern. Immer.
/via @journelle
ankowitsch.de: Wie Krautreporter in Person von Andrea Hanna Hünniger daran scheitert, wenigstens eine konsistente These zu formulieren #
offenbar wurden viele gedanken der inklusion auch bei den krautreportern umgesetzt. so ist es offenbar kein problem, jemanden, der nach ansicht von christian ankowitsch „daran scheitert, wenigstens eine konsistente These zu formulieren“, in die redaktion zu integrieren.
(den text von andrea hanna hünniger habe ich auch vor ein paar tagen verlinkt, aber christian ankowitsch kritisiert dekonstruiert den text sehr viel differenzierter.)
meine lieblingstweets im juni
Surrealismus in der Bahn. Ich hoffe nur, dass sie sich nicht gleichzeitig umdrehen. ? pic.twitter.com/tXZ6Jfs9vs
— Daniela Bender (@DanielaBender) 17.06.2014 09:16
"Und ditte essense gleisch? Könnwa da zuschauen?", folgend von irrem Gelächter.
(Handwerker besichtigen meine Kochtöpfe)— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 19.06.2014 09:37
Inventors of the #selfie at it again. #ThelmaAndLouise pic.twitter.com/1yvbF8j4fF
— Susan Sarandon (@SusanSarandon) 19.06.2014 21:24
Biomarkt,
Deutschland 2014. pic.twitter.com/5u5J2MlvoA— Benjamin Nickel (@benjaminnickel) 18.06.2014 15:25
OH: “I could agree with you, but then we'd both be wrong."
— Jeremy Keith (@adactio) 17.06.2014 13:56
Mind. Blown. pic.twitter.com/iFQxv7Tm2k
— Doug Mataconis (@dmataconis) 18.06.2014 00:36
Roald Amundsen erreichte am 14. Dezember 1911 als erster Mensch den Aldi Süd.
— Peter Breuer (@peterbreuer) 18.06.2014 13:34
To design better, write better. To write better, read more. To read more, give yourself quiet time.
— Randy J. Hunt (@randyjhunt) 17.06.2014 17:21
"Justin Bieber is the future of R&R". A man will say anything under torture. Love the @amnesty ad featuring @IggyPop pic.twitter.com/pZIgj9lQuQ
— Talia So (@Taliassima) 17.06.2014 10:05
Sind wir hier nicht alle abgestürzte Höhlenforscher in einem Riesending?
— Hans Huett (@HansHuett) 17.06.2014 12:15
Here at Apple, we believe in spreading three things: great products, beautifully filmed shorts about people using apps, and .DS_Store files
— Horse iOS (@Horse_iOS) 17.06.2014 00:08
Craigslist's design from 1999 to 2012, presented without commentary. pic.twitter.com/3XQP8qaeH2
— Sam Gerstenzang (@gerstenzang) 16.06.2014 19:48
My wife just yelled "We wipe our butts in this family!" at our 3 yr old. News to me.
— rob delaney (@robdelaney) 14.06.2014 02:46
lol sob pic.twitter.com/VVgQ49G3lt
— David Zhou (@dz) 13.06.2014 17:40
This is at one at the same time comforting and uncomfortable, don't we feel? pic.twitter.com/0zHuZHeBOB
— Stephen Fry (@stephenfry) 13.06.2014 10:56
For a non-sports person, this is sorta what it's like to be on the internet today pic.twitter.com/zjCy5NGDJW
— Matthew Inman (@Oatmeal) 13.06.2014 01:18
FREE HUGS! pic.twitter.com/FavdKD0sAt
— words like swords (@Weltregierung) 13.06.2014 09:12
Is this a perfect cartoon? pic.twitter.com/Ddc6JqHkos via @budgie in @PrivateEyeNews
— Jonny Geller (@JonnyGeller) 11.06.2014 20:06
Program your microwave oven they said, use python they said pic.twitter.com/wxxJGMoxN9
— Domingo Suarez (@domix) 14.05.2014 01:06
Might be the best tat on earth right now. RT @AnthraxJones: pic.twitter.com/i6H7EuPPMR
— Arian Foster (@ArianFoster) 07.06.2014 04:14
I never realized that the Chicago Bulls logo flipped upside-down looks like a robot reading the bible... pic.twitter.com/jrOJNiUmjH
— Tom Read (@traread) 06.06.2014 04:38
Street tweet from Herr Wittgenstein. #Berlin # Germany #deutsch pic.twitter.com/qnleYq3Ukj
— Sarah Archer (@Sarcher) 07.06.2014 14:33
„Wer hätte das gedacht: Dank des neuen Gurkensafts von Voelkel avanciert die Gurke in diesem Sommer zum absoluten Trendgemüse!“
— Nerdcore (@NerdcoreBlog) 05.06.2014 16:01
David Foster Wallace's annotated copy of Ulysses by James Joyce > pic.twitter.com/u8ccn7mXHb
— Literature & Books (@Lit_Books) 17.05.2014 14:28
"Soll ich dir die Fresse interpolieren?!"
— Florida-Magnus (@grindcrank) 21.05.2014 13:52
Ich bin Internetpassivistin.
So wie fast alle.— Ute Weber (@UteWeber) 15.05.2014 13:38
Dude. pic.twitter.com/BtrvqHokH9
— Courtnee Papastathis (@TweetOfNee) 07.06.2014 04:08
You _think_ the iOS 8 Family Sharing icon is a man, woman, daughter and son. Look again. Gender neutral! ? pic.twitter.com/KxRLZNFEiV
— Matt Gemmell (@mattgemmell) 05.06.2014 10:22
If Game of Thrones has taught us anything, it's that you can keep events secret from the majority of people simply by putting it in a book.
— MostDeaf (@SnoozeActive) 05.06.2014 12:05
Why has no one thought of this before. WHY. pic.twitter.com/fmT3azBVzG
— Techmog (@Techmog) 05.06.2014 17:19
Wir haben schon einen Termin beim Psychologen gemacht: “pic.twitter.com/a37ezDt0TT"
— phantomschmerz (@Phantomschmerz) 06.06.2014 06:28
Der junge Mann am Bahnsteig, von Kopf bis Fuß in Tracht gekleidet, mit komplett tätowierten Unterschenkeln.
— ankegroener (@ankegroener) 06.06.2014 07:16
Le Pens Sieg in Frankreich: ein Affront national. #kalauer
— Matt Wagner (@Matt_Wagner) 05.06.2014 12:53
Zu Scheidungen gratuliere ich ja fast noch herzlicher als zu Hochzeiten.
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 05.06.2014 12:29
"Wenn ich morgens bei Lidl bin, denke ich an dich"
Is das romantisch oder was?— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 05.06.2014 08:13
alles als gelesen markieren

eben ausversehen in meinem feedreader auf „alles als gelesen markieren“ geklickt. deshalb gibts heute keine links. ich habe zwar offiziell alles gelesen, kann mich aber an nichts lesenswertes erinnern.
dafür könnte ich beispielsweise von einem film erzählen, den ich in den vergangenen tagen gesehen habe. auf englisch heisst er the french minister (nyt-kritik), da er aber aus frankreich kommt, heisst er eigentlich quai d’orsay (imdb-link). mir fielen beim sehen verschiedene dinge auf:
- ich mag französisch. wieder. zu franzosisch habe ich eine art hassliebe. in der schule war ich in französisch ein 5er-kandidat. in der tat bin ich wegen französisch drei mal sitzengeblieben. zweimal habe ich die nachprüfung in französisch geschafft, in dem ich mit einem genialen nachhilfelehrer den stoff des schuljahres in den sommerferien reinpaukte. zweimal hab ich die nachprüfung geschafft und wurde versetzt, beim dritten mal hatte ich neben ein paar fünfen, zwei sechsen auf dem zeugnis, was die versetzung verunmöglichte.
- ich kann mich nicht entscheiden ob quai d’orsay (wikipedia-link) eine satire oder ode an die politik und bürokratie ist. wahrscheinlich schwingt beides mit, eine gewisse bewunderung für die herkules-aufgabe ein ministerium zu führen und gleichzeitig etwas zu bewirken und der wunsch den ganzen zirkus ironisch zu dekonstruieren (neudeutsch, zu debunken).
- der running gag mit dem minister, der überall wo er hineinrauscht, papier in die luft fliegen lässt und sich immer mit mindestens 30 kilometer pro stunde geschwindigkeit und 6000 umdrehungen dreht, liess mich auch noch nach 80 minuten lachen.
- ich konnte the west wing trotz des dauerpräsentem pathos gut ertragen, sogar ein bisschen lieben. aber wie quai d’orsay die inneren abläufe von politik zeigt, lässt the west wing auf der stelle verblassen und zu einem ungeniessbaren, pathos-gefüllten und realitätsfernen kitschmüll werden.
ich war bis eben unentschieden, ob ich den film empfehlen kann (zumal er legal und im original in deustchland wohl schwer zu beschaffen ist). kann ich aber. zumdest leuten die the west wing gerne gesehen haben oder sich für politik interessieren und nichts gegen leicht verhohlene bewunderung von politikern haben.
apropos scherzartikel. klopapierrollen sind auch so eine art scherzartikel, inwiefern steht hier (bei boingboing gefunden).
links vom 19.06.2014
spiegel.de: Lobo-Kolumne: Debatte als Waffe - Vermächtnis von Frank Schirrmacher #
ich mag, wie sascha lobo in seinen letzten überwachungs-kolumnen optimismus, lösungsorientiertheit und leberwurst einbaut.
journelle.de: Gesprächsnebelbomben #
journelle:
Die Kleidungsaussage einer Frau wird [...] auf ihre Teilhabe am oder ihre Verweigerung des Feminismus gewertet. Die Kleidungsauswahl eines Mannes wird als Mittel zur Hervorhebung seiner (künstlerischen/beruflichen) Persönlichkeit gesehen.
Die Objektifizierung findet also gar nicht in dem Moment statt, in dem eine Frau leicht bekleidet auf die Bühne tritt, um sich im Rahmen einer Show zu einem Sexobjekt zu stilisieren, sondern viel früher, in dem Moment in dem sie vor die Wahl gestellt wird, entweder Feministin zu sein oder optisch mit Bildern von Weiblichkeit zu spielen.
theeuropean.de: 10 Jahre BILDblog: Die Bild der Springerhasser #
thore barfuss:
Disclaimer: Ich verfasse unregelmäßig Nachtkritiken für Welt Online.
warum thore barfuss „disclaimer“ statt „disclosure“ oder „offenlegung“ schreibt? ich vermute seine erklärung dafür wäre: „sagt doch jeder so“. nach diesem motto ist auch der rest des textes verfasst.
spiegel.de: Jan Fleischhauer über Inklusion an Schulen #
ich bin sicher, jan fleischhauer hat für diesen kommentar mit betroffenen geredet und sich inklusion vor ort angesehen oder mit mindestens einem experten geredet, bevor er sich über deren vokabular lustig gemacht hat. ich bin ganz sicher, dass er seine meinungsbildung nicht nur auf basis von ein paar übergeigten zeitungsartikeln durchgeführt hat.
wiwo.de: Berühmte letzte Worte: Warum Tesla den Automarkt gezielt zerstört #
ralf schwartz sagt in etwa das, was lars thomson vor einer weile sagte: die autoindustrie droht von der elektromobilität und vor allem von tesla auf dem falschen fuss erwischt zu werden.
kottke.org: Infant self-rescue in water #
sachen gibts.
links vom 18.06.2014
nicobruenjes.de: Krautreporter, Nachlese #
nico brünjes:
[W]er heute eine ernsthafte, konkurrentfähige, begeisternde Website produzieren möchten, auf der Zehntausende mit Lieferungsanspruch täglich mit neuem Content versorgt werden sollen (und diesen vielleicht diskutieren, teilen wollen), einigermaßen Ausfallsicher, dann wird man wahrscheinlich schon ein wenig Geld mehr in die Hand nehmen müssen. Von interaktiven Grafiken, Sondernwünschen für einzelne Artikel, Fehlerbehebung und dem ganzen anderen Kram will ich gar nicht anfangen.
hört sich alle richtig an, was nico brünjes da sagt. logisch, dass ein ITler sagt: „steckt mehr geld in die IT“. aber ich würde gerne was ganz anderes sagen:
wenn man 15 oder 14 tausend leute nach geld fragt, hat man potenziell auch genauso viele leute, die einem dabei reinquatschen was man mit seinem geld macht. das phänomen kennt man ja schon von klassichen zeitungsabos: wenn abonnenten etwas nicht passt, schreiben sie leserbriefe, die nicht selten mit der drohung enden, das abo zu kündigen. sagt man etwas doofes auf twitter, purzeln die entfollowungen.
wenn man nur einen verleger oder herausgeber hat, muss man sich nur mit dem ums geld, die strategie, die konzepte streiten. wenn man aber einen monat lang versucht, leute zu motivieren sich mit seinem produkt zu identifizieren, hoffnungen auf rettung, bessermachen auf sich projezieren lässt, hat man es plötzlich mit tausenden köpfen zu tun, die sich innerlich dem wohl des projekts verbunden fühlen. ob das nun berechtigt ist oder nicht, aber die krautreporter werden meiner meinung nach in die geschichte eingehen, als das am kritischsten und aus grösster nähe beäugtem journalistische projekt jemals.
wenn sebastian esser es laut sz (via turi) schon belastend fand „vier Wochen lang die Fresse poliert zu bekommen“, wird er sich nach 12 monaten wohl nach einem superlativ für „belastend“ umgucken müssen. viele tausend besserwisser, bestens vernetzt, sehr viele mit publizistischem hintergrund werden jeden fehler, jede kleine dummheit, unbedachte äusserung auf goldwaagen legen und auseinanderpflücken.
viele krautreporter waren wohl genervt von den übergeigten erwartungen die in der finanzierungsphase an das projekt gestellt wurden. aber ich glaube die erwartungen werden zum start des projekts noch mal ein paar takte übergeigter sein. so übergeigt, dass die erwartungen von sehr, sehr vielen unterstützern wohl enttäuscht werden. was sebastian esser dann möglicherweise als belastend empfindet.
blogs.faz.net/10vor8: Sie werden kaum ertragen, was Ihnen hier mitgeteilt wird #
stimmt. das ist kaum erträglich, allerdings nicht das was einem dort mitgeteilt wird, sondern wie es geschrieben wurde. wie auf pathoskoks.
crackajack.de: The Story Of Eboy #
rené walter:
The Verge mit einem fetten Special über Eboy aus Berlin, die Mitte der Neunziger Pixel-Art neu erfanden und damit eine Retro-Welle in Design und Gaming lostraten, die bis heute anhält. Großartig!
bei nerdcore ist das sehenswerte video eingebettet, auf the verge selbst auch, aber noch sehr viel text und bildmaterial.
seeliger.cc: König seiner selbst #
julia seeliger:
Wir sollten alle regelmäßig Nachrufe auf alle unsere noch lebenden Bekannten schreiben, um uns ihrer Bedeutung für uns zu vergegenwärtigen.
... und schreibt einen „Nachruf“ auf christian heller. wobei ich mich ja frage, warum man nachrufe auf lebende menschen schreiben sollte, wenn man auch einfach oden schreiben kann. mach ich auch ab und zu, aber wir alle sollten das viel öfter machen. /bei ode ole reissmann gefunden.
vowe.net: Telekom lernt nicht #
„Sind Sie der von der c't?“ Er weiß, wer ich bin. Und es ist erkennbar, dass er nicht sprechen soll.
kuenstlerleben.wordpress.com #
don dahlmann schreibt über das „künstlerleben“-blog:
Es wird ja immer viel darüber geschrieben, dass Blogs auch nicht mehr funktionieren. Dass man sich eine thematische Lücke suchen muss. SEO nicht vergessen. Das ist alles Quatsch. Das verlinkte Blog lese ich seit Jahren, ich kenne sogar noch seine alte Seite, bevor er zu WordPress gezogen ist. Es ist das Blog eines 81jährigen, sehr munteren Deutschen, der 1957 in die USA ausgewandert ist und seinen Lebensabend mit seiner Frau irgendwo in Arkansas verbringt. Er bloggt über seine Enkelin, sein kleines Anwesen, dass Kaff in dem er lebt. Er fotografiert seine Katze (viel zu selten) aber auch mal seinen neuen Drucker oder Blumen. Er schreibt über seine Frau, seine Zeit in Deutschland, wie er es in den USA geschafft hat und übers Wetter. Das ist alles gar nicht literarisch aber das ist auch vollkommen egal. Ich folge diesem liebenswerten Menschen so lange, dass er mir ans Herz gewachsen ist. Es ist also kein besonderes Blog, aber es macht alles genau so, wie es ein Blog machen sollte. Ich freue mich über jeden neuen Eintrag.
Warum ich das jetzt hier verlinke? Vor ein paar Tagen schrieb er:Warum habe ich nicht damals die Fragen an Leute gestellt als sie noch am Leben waren. Heute ist es zu spaet, weil sie weggestorben sind und heute moechte ich von ihnen so vieles wissen, beispielsweise auch bei meinen Grosseltern, wie zu deren Zeiten vieles war. Aber warum haben sie mir selber nicht so vieles aus ihrem Leben erzaehlt, auch wenn es nicht unbedingt so super interessant sein musste?
Da dachte ich: Stimmt, warum habe ich dieses wunderbare kleine Blog nicht schon viel früher verlinkt.
wiesaussieht.de: Fragen und Antworten #
unter anderem mit einer langen linkliste von nachrufen auf frank schirrmacher.
ulmen.tv: SENSATION: Armstrong fährt die Tour #
hihi.
[Werbung] Scherzartikel
Bevor ich mich für Technik und Computer interessiert habe, war ich besessen von Scherzartikeln. Ich erinnere mich noch gut, wie ich mit meiner Mutter zum ersten mal in Aachen zum Eulenspiegel ging. Im Eulenspiegel konnte man zum Jahreswechsel Feuerwerkskörper kaufen und ganzjährig Spielsachen und Scherzartikel (mittlerweile ist in dem Laden ein Teegeschäft). Im Laden gab es eine Glastheke, unter der diverse Scherzartikel ausgestellt waren. Die Klassiker, die erstaunlicherweise heute noch verkauft werden, wie Juckpulver, Instant-Würmer, falsche Hundescheisse, Stinkbombem oder Gläser mit Flüssigkeit, aus denen keine Flüssigkeit rauskommt.

Wenn man als Kind Scherzartikel kauft, ist die Wirkung und Überraschung die man mit den Scherzen erreichen kann natürlich beschränkt. Diejenigen die einem die Artikel gekauft haben, lassen sich damit nicht wirklich überraschen. Und Stinkbomben liessen mich meine Eltern als Kind nicht kaufen, obwohl meine Mutter als ausgebildete Chemielaborantin den Duft von Stinkbomben sehr angenehm fand. Der Geruch von Schwefelwasserstoff erinnerte sie wohl an ihre Zeit im Labor.
So ungefähr mit 12 Jahren ergänzte sich meine Liebe zu Scherzartikeln mit der Liebe zu Zaubertricks. Damit liessen sich unter Umständen auch die Finanziers der Tricks beeindrucken oder irritieren. Am Ende einer Reise durch den mittleren Westen der USA fand ich in San Francisco an der Fisherman’s Wharf einen Zauberladen, in dem man alle möglichen Zaubertricks kaufen konnte. Ringe, Trickkisten gezinkte Spielkarten, grosse und kleine Tricks. Das war schon was anderes als die Plastik-YPS-Zaubertricks oder die aus dem Ravensburger Junior-Zauberkasten. In San Francisco habe ich mir ein Spielkartenset gekauft, bei dem man an den Rückseiten der Karten die Vorderseite entschlüsseln konnte. Das war irre kompliziert, die Anleitung englisch, aber ich biss mich durch und die Überraschungen die man mit diesen Tricks erzeugen konnte, waren beeindruckender als die mit den sogenannten Scherzartikeln.
Mit einem meiner Kartentricks schaffte ich es sogar einmal die gesellige Runde bei einem Abendessen zu dem meine Eltern geladen hatten zu sprengen. Ich zeigte einen Kartentrick, der Trick funktionierte und ich weigerte mich, wie das Zauberer nunmal tun, dem Besuch den Trick zu erklären. Das erzürnte den Besuch so sehr, dass er das Abendessen verliess und sich für eine Weile in sein Auto setzte. Das war einerseits irritierend, aber es hatte für mich als 12 oder 13 Jährigen auch eine extrem befriedigende Wirkung.
Aber meine liebe zu Scherzartikel erlosch nie. An einem meiner ersten Autos hing für eine Weile einer dieser Scherzarme, die man aus dem Kofferraum heraushängen lassen konnte. Ich hatte grosses Vergnügen, mir nach dem niesen falsche Schleimtropfen aus der Nase heraushängen zu lassen. Falsche Hundescheisse nahm ich stets auf Reisen mit. Von einem späteren USA-Besuch, brachte ich mir ein paar Blätter Pyropapier mit, leicht entflammbares Papier, mit dem man grosse Stichflammen in seiner Hand zum Aufleuchten bringen konnte.
Neben dem Pyropapier war die beste Anschaffung dieser Reise Penn und Teller’s Buch How To Play With Your Food. Dadrin findet sich mein Lieblings-Scherz, dessen einzige Requisiten eine kleines Kondensmilchdöschen und eine Gabel ist:
In der einen Hand versteckt („palmiert“) man die Kondensmilch, mit der anderen nimmt man eine Gabel in die Hand und erzählt seinen eventuell vorhandenen Tischgenossen (alleine kann man den Scherz auch machen, macht aber wenig Spass), dass man einen super Trick mit seinem Auge gelernt habe. Wenn man das sagt und gleichzeitig die Gabel in die Nähe seines Auges hält, bekommt man relativ leicht die Aufmerksamkeit am Tisch. Man kann beispielsweise auch die Haut unter dem Auge mit der Gabel ein bisschen nach unten ziehen, das sieht lustig aus und bringt ein bisschen Ernsthaftigkeit zum Scherz.
Die Kondensmilch bringt man jetzt mit der anderen Hand zum Auge, am besten klappt das mit einer Faust; man tut so als würde man durch seine halb geöffnet Faust sehen, aber in echt plaziert man die Kondensmilch vor dem Auge.
Nachdem man noch ein bisschen rumgekaspert hat, kommt jetzt der entscheidene Moment. Zitat Penn und Teller (übersetzt von mir):
Die Alufolie vorsichtig mit der Gabel anpieksen — aber vorsichtig! Nicht ins Auge piecksen! Das Kondensmilchdöschen sehr, sehr fest mit der Hand quetschen. So laut wie möglich schreien.
Der Nachteil dieses Tricks ist, dass man danach unter Umständen etwas Kondensmich auf seinen Klamotten hat. Um den Trick nach unten abzurunden kann man sich noch falschen Schleim in die Nase hängen, Juckpulver durch die Gegend werfen und ein paar Stinkbomben platzen lassen.
Was ich übrigens nie verstanden habe: was ist so witzig an diesen Gummihühnern?

Scherzartikel-Kollektion auf Ebay.
[Für die Erstellung und Bewerbung von ein paar Ebay-Kollektionen habe ich ein (pauschal) Honorar bekommen. Etwas mehr zu den Ebay-Kollektionen habe ich hier geschrieben.]
links vom 16.06.2014
kutter.antville.org: Wie ich Frank Schirrmacher nicht kennenlernte #
der kutter über frank schirrmacher.
faz.net: Zum Tode von Frank Schirrmacher: Ein sehr, sehr treuer Freund #
günter jauch über frank schirrmacher.
stefan-niggemeier.de: Schirrmacher und der Hund #
stefan niggemeier über frank schirrmacher.
achim-tack.org: die unterstützer der krautreporter #
14006 menschen haben den krautreportern 60 euro gegeben, der rest ist von ein paar gross- und mittelgrossspendern.
christophkappes.de: Sechs übellaunige Bemerkungen zu Krautreportern #
christoph kappes denkt, gar nicht so übellaunig wie die überschrift suggeriert, über die krautreporter und crowdfunding nach. wie immer bei christoph kappes, sehr lesenswert und klug.
boingboing.net: James Bond Gunbarrel Sequences 1962-2012 #
alle aufnahmen aus dem revolverlauf für die eröffnungssequenz der james bond filme von 1962 bis 2012. wenn man sich den clip laut anhört, kann man unfreuwillig unfreiwillig zuhörende damit in den wahnsinn jagen.
businessinsider.com: Google Glass On The Daily Show #
wie fast immer, finde ich die teile der daily show die mit krawall und schnittkunst darauf getrimmt sind leute vor der kamera dumm dastehen zu lassen, nur so mittelgut. auch wenn es sehr oft arschlöscher sind, die dann am ende dank der schnittkunst doof dastehen. noch peinlicher ist dann allerdings noch der behind-the-scenes-bericht über die aufnahmen für den einspieler von kyle russell auf techcrunch.
ikeahackers.net: Big changes coming to IKEAHackers #
ikea bedroht den macher der grossartigen ikea hackers website mit, wie cory doctorow meint, falschen markenrechtsansprüchen:
Ikea's C&D is, as a matter of law, steaming bullshit. There's no trademark violation here -- the use of Ikea's name is purely factual.
egal ob die ansprüche rechtmässig sind oder nicht, die tatsache, dass ikea versucht diese sache von anwälten erledigen zu lassen, also dass ikea fans lieber bedroht als mit ihnen zu sprechen, ist schon erschütternd und kurzsichtig. so wie die grauen herren in momo die zeit stehlen, stehlen die anwälte ikea image und marketingmillionen.
marginalrevolution.com: Before Hitler came along, who was cited as the embodiment of evil? #
spoiler: der pharao.
stefan-niggemeier.de: „Bild“ stürzte Wulff mit einer Falschmeldung. Das kümmert aber keinen. #
stefan niggemeier:
Diese eine, falsche Geschichte aber war der konkrete Auslöser des Rücktritts, und wer weiß, ob die Staatsanwaltschaft auch ohne sie die Aufhebung der Immunität beantragt hätte, und ob Wulff nicht dann im Amt geblieben wäre, beschädigt, aber, wie das so ist, mit der Chance, die Leute wieder für sich zu gewinnen. Jedenfalls muss man diese Episode kennen, um zu verstehen, warum Wulff meint, sein Rücktritt sei falsch gewesen. Ich kann seine Fassungslosigkeit verstehen, dass die Medien sich für diese Dinge so gar nicht interessieren. Dass die, die ihm jetzt wieder „Mehr Selbstkritik!“ zurufen, in größeren Teilen dazu selbst nicht in der Lage sind.
spiegel.de: Facebook will Technologie-Riese werden #
tl:dr: thomas schulz war auf ein facebook-event in „kleiner Runde“ eingeladen, darf aber nichts darüber schreiben (ausser dass ihm facebook sehr ambitioniert erscheint).
kiezschreiber.blogspot.de: Geschäftswelt #
kiffergarn. /beim kiezneurotiker gefunden
links vom 14.06.2014
blogs.stern.de/hans-martin_tillack: Wie schönfärberisch ist das Wulff-Buch? #
hans-martin tillack schaut sich die färbereien in christian wulffs buch an.
emma.de: Wer ist Marine Le Pen? #
emma nennt marine le pen „charismatisch“ und nennt sie ne „Leaderin“, die „es verstanden hat, in den vergangenen Jahren renommierte linke und liberale Köpfe aus dem sozialistischen und bürgerlichen Lager in den Front National zu holen.“
man könnte beim lesen fast den eindruck bekommen, dass die feinde der feinde der emma redaktion tendenziell mit sympathie gesehen werden:
Hinzu kommt: Nicht nur die Frauen goutieren ihre Kritik am politischen Islam. Marine Le Pen plädiert für eine konsequente Laizität: „Der Glaube ist eine strikt private Angelegenheit, und seine Ausübung darf nicht Gegenstand von Provokation sein.“ Das Prinzip der Laizität ist zwar in Frankreich eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dennoch hat vor allem die Linke im Namen des Kulturrelativismus den Siegeszug des politisierten Islam inklusive Kopftuch und Scharia keinen Einhalt geboten.
anmutunddemut.de: Reportageutopien #
ben_ gerät ins schwärmen über alte reportagen und utopische magazin-ideen.
zdf.de: Elektrischer Reporter: Verschwörung #
der eleketrische reporter über verschwörungstheorien.
90erberlin.tumblr.com: Oranienburger Straße in Mitte, 2000 und 2014 #
tolles bild. mehr oder weniger nur der baum im vordergrund ist dicker geworden.
anlass und ursache
pcgames.de: Fröhlich am Freitag: Ubisoft und die Sexismus-Debatte - Leute, kommt mal wieder runter! #
petra fröhlich, chefredakteurin der print-ausgabe von PC-Games, verwechselt anlass und ursache:
Der Fall erinnert in seiner Entwicklung an den Skandal von vor eineinhalb Jahren, als der damalige FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle einer Stern-Journalistin an der Hotelbar attestierte, sie könne "ein Dirndl auch ausfüllen". Wochenlang beschäftigte dieser eher minderschwere Fall von Chauvinismus die Talkshows und Leitartikel der Republik. Brüderles leichtfertige Bemerkung, der Stern-Artikel namens "Der Herrenwitz" und der Twitter-Hashtag #aufschrei wurden zum Anlass genommen, die komplette Bandbreite gefühlter und echter Diskriminierung durchzudeklinieren, von Gehalts-Unterschieden bis hin zu Vergewaltigung. Und das alles nur wegen eines verunglückten Kompliments.
über die benachteiligung, diskriminierung, belästigung oder sexuelle übergriffe denen frauen ausgesetzt sind, wurde eben nicht wegen eines „verunglückten Kompliments“ wochenlang diskutiert und gestritten, sondern weil unsere gesellschaft noch weit entfernt ist vom gleichberechtigten und respektvollen umgang miteinander. nicht wegen brüderle gab es diskussionsbedarf, sondern weil frauen probleme haben, die eben über verunglückte komplimente hinausgehen.
der erste weltkrieg ist nicht „nur“ wegen eines attentats auf den erzherzog franz ferdinand ausgebrochen, sondern weil die situation in europa damals total verfahren war und weil deutschland von grössenwahnsinnigem idioten regiert wurde.
die französiche revolution hat nicht „nur“ deshalb halb frankreich verwüstet, weil der komandant der bastille sie kampflos übergeben hat, sondern weil die fransösische gesellschaft zerissen war und die aufklärung erste folgen zeigte.
anlass und ursache haben manches gemeinsam, so wie symptome und krankheit. aber einen anlass (symptom) zu nehmen, um ursachen, ungerechtigkeiten und missstände zu trivialisieren ist entweder ein zeichen von furchbarer dummheit, gemeinheit oder ein zeichen von völliger unfähigkeit ordentlich zu polemisieren.
/via rivva.de
valentina hirsch schaut sich ein paar andere aspekte der kolumne von petra fröhlich an.
frank-schirrmacher-links vom 13.06.2014
sueddeutsche.de: Zum Tod von Frank Schirrmacher - Mann der Zukunft #
franziska augstein, andrian kreye und gustav seibt über frank schirrmacher.
Als John Brockman nun von Frank Schirrmachers Tod erfuhr, war er nicht nur so traurig und geschockt wie viele andere. Sofort entfuhr es ihm: "Das ist ein Verlust, den Sie nicht nur in Deutschland spüren werden, sondern in der ganzen Welt. Er ist unersetzlich. Er schaffte es, dass das intellektuelle Leben in Deutschland über das in Amerika triumphieren konnte. Weil er es wagte, Themen auf die Agenda zu setzen, die niemand in Amerika auf die Agenda setzen wollte."
taz.de: Nachruf auf Frank Schirrmacher: Der Eigensinnige #
jan feddersen über frank schirrmacher.
Wenn ihm eines verhasst war, dann brummsiges Beharren auf Ressentiments. Ein Mann wie Thilo Sarrazin ist nirgendwo so brutal dekonstruiert worden wie in der FAZ - die spätestens mit dieser Debatte ihre klassisch-ständisch-bürgerliche Leserschaft provozierte. Uns, meinem Kollegen Kai Schlieter und mir, sagte er im Gespräch: „Ich glaube, wir unterschätzen, dass wir in einen Zustand geraten sind, wo wir nicht über Moral, sondern über Rationalität diskutieren sollten, darüber, was heute als ,vernünftiges' Handeln gilt.“
holgi.blogger.de: "Essen Sie doch bitte noch... #
holger klein über frank schirrmacher.
facebook.com/wolfgang.blau: Zum Tod von Frank Schirrmacher: Ich werde Frank... #
wolfgang blau über frank schirrmacher.
anlasslos.de: Verlustanzeige #
hans hütt über frank schirrmacher
[nachtrag 16:30h]
carta.info: Das Netz hat sein Gegenüber verloren #
wolfgang michal über frank schirrmacher.
holyfruitsalad.blogspot.de: Frank Schirrmacher + #
@claudine über frank schirrmacher.
krautreporterlinks vom 12.06.2014
egal ob die krautreporter noch ihr ziel erreichen oder scheitern, bei mir haben sie bereits etwas verändert. meine bereitschaft im netz für dinge zu zahlen die ich schätze oder toll finde ist weiter gestiegen. mir gefielen beispielsweise die 99 fragen die lucas vogelsang an moritz von uslar stellte sehr gut und als ich dann sah, dass man dieses magazin in dem sie erschienen finanziell unterstützen kann, habe ich es sogleich getan und mir ein abo gekauft. so eine katze im sack hätte ich vor zwei monaten wahrscheinlich noch nicht gekauft.
ich kann mir vorstellen, dass das bereits die haupterrungenschaft der krautreporter ist: der hinweis, dass man nicht alles haben kann: gleichzeitig keine werbung, kein abo, kein journalistischer quatsch und ordentlich recherchierte und lesenswerte geschichten gehen eben schwer zusammen. dafür muss man halt auch zahlen wollen.
mir geht trotzdem ein bild nicht aus dem kopf. nämlich das die krautreporter in ihrer bewerbung um geld unfähig waren aus ihrer filterblase zu treten. die krautreporter verkaufen sich wie journalisten, die bei anderen journalisten um unterstützung bitten. in einem der newsletter die ich in letzter zeit bekommen habe, wurde ich gebeten weiterzusagen, dass man die krautreporter unterstützen könne. also habe ich überlegt, was ich beispielsweise meinen eltern schreiben könnte:
schaut mal, hier wollen ein paar leute tollen journalismus und „ein tägliches Magazin für die Geschichten hinter den Nachrichten“ machen.
hier, wenn ihr 60 euro bezahlt könnt ihr hier jeden tag vier ausführliche, möglichst multimediale beiträge von tollen autoren lesen. das wird alles sehr emotional, relevant und journalistisch sein.
meine eltern unterstützen seit jeher journalismus. ich bin zwischen papierstapeln und abonnements aufgewachsen. aber mit diesen magazinversprechen kann ich meine eltern nicht hinter dem ofen hervorlocken. das ist so vage und abstrakt, dass ausser journalisten und bloggern — und vielleicht ein paar politikern und verlegern wohl wenige über ein „ach“ hinaus neugierig werden.
ich glaube eine nullnummer, eine testausgabe hätte sehr geholfen, auch leute ausserhalb der branche und des dunstkreises anzusprechen.
blog.tagesanzeiger.ch: Itzkovitchs Kanone #
konstantin seibt schreibt über den journalismus und seine krise und empfiehlt dann sehr leidenschaftlich die krautreporter zu unterstützen:
Krautreporter wurde hart kritisiert und leidenschaftlich empfohlen. Tatsächlich hat das Projekt ein paar Anfängerfehler - nicht umwerfendes Layout, Startschwierigkeiten beim Bezahlen, etwas wenig Konzept. Und tatsächlich fragt es sich, ob ein Magazin ohne richtigen Chefredaktor und Sitzungen so etwas wie Schärfe, Profil, Identität entwickeln kann. Und der Name Krautreporter ist schrecklich.
Aber das tut nichts zur Sache. Denn es ist im deutschsprachigen Raum der erste Versuch im grossen Stil, sich von den herkömmlichen Verlagen unabhängig zu machen. Und an Bord sind interessante Leute: etwa Tilo Jung, der mit «Jung und Naiv» ein wirklich neues Format für Politinterviews erfand. Der Sportjournalist Jens Weinreich, der Schrecken der Fifa. Und der Medienkritiker Stefan Niggemeier, der das schönste Deutsch auf dem Markt schreibt, hell, klar und entschlossen wie ein Bergbach.
katrinschuster.de: 0,03 Prozent. Oder: Abschied #
katrin schuster sieht die krautreporter als gescheitert, findet es aber auch irgendwie gut, dass sie sich nicht besonders gut verkauft haben, weil sie froh ist, dass ihr ausnahmsweise mal jemand nichts verkaufen will. also hat sie auch nichts gekauft:
Meine Entscheidung, die Krautreporter nicht zu unterstützen, basiert denn auch genau darauf: Die Köpfe und die Themen von Krautreporter finde ich nicht spannend, ganz einfach.
turi2.de: Endspurt für den Krautreporter #
peter turi sieht die krautreporter am abend des 13. triumphieren und das bildblog als gescheitert. wagner2.0-logik.
techdirt.com: No, A 'Supercomputer' Did NOT Pass The Turing Test For The First Time And Everyone Should Know Better #
hätte ich gerne im bildblog drüber gelesen, als in den letzten tagen die quatsch-meldung durch die schlagzeilen aller deutschen (und internationalen) medien geisterte, dass ein „superrechner“ erstmals den turing-test bestanden hätte. was natürlich quatsch ist.
eigentlich wäre ein artikel über diesen medienquatsch auch ein hervorragender beispielartikel für die krautreporter gewesen. ein artikel der illustrieren könnte, was die krautreporter eigentlich meinen, wenn sie schreiben: „Krautreporter ist ein tägliches Magazin für die Geschichten hinter den Nachrichten.“
blog-cj.de: Krautreporter: Gescheitert an sich selbst #
christian jakubetz sah die krautreporter schon am dienstag als gescheitert an:
Um es also nochmal deutlich zu sagen: Das Scheitern der Krautreporter ist ein Scheitern der Krautreporter. Nicht mehr, nicht weniger.
docs.google.com: Krautreporterentwicklung #
eine tabelle die die diskrepanz von den tatsächlichen und den benötigten unterstützern der krautreporter zeigt. sieht nicht gut aus. oder mindestens sehr, sehr knapp.
tomhillenbrand.de: Warum alle Angst vor Juncker haben #
tom hillenbrand findet jean-claude juncker super:
Anders gesagt: Es gibt vermutlich niemanden, der fachlich besser qualifiziert wäre, Kommissionspräsident zu werden, als Jean-Claude Juncker. Seit dem (eigenwilligen, eitlen aber äußerst fähigen) Jaques Delors hatten wir in diesem wichtigen Amt, mit Verlaub, mehrheitlich Trunkenbolde und Flachpfeifen. Juncker hingegen besäße die Skills, wie man neudeutsch sagt, um in diesem Amt wirklich etwas zu reißen.
Und das, glaube ich, ist der Grund dafür, dass einige Leute so eine Heidenangst vor ihm haben. Jahrelang sind die Camerons Europas damit durchgekommen, Spitzenpositionen in Brüssel mit B- oder C-Politikern zu besetzen. Jetzt könnte den wichtigsten EU-Job einer bekommen, der dafür richtig gut qualifiziert ist.
Nicht auszudenken, was das für grauenerregende Folgen haben könnte.
spiegel.de: Sascha Lobo über die Macht der Öffentlichkeit in der Spähaffäre #
sehr schön zu lesen, wie sascha lobo optimismus verbreitet. (der vorherige satz enthält keinen sarkasmus.)
truthdig.com: Clay Bennett: Bergdahl's Nightmare #
dieser cartoon trifft den nagel auf den kopf.