heuzecke

felix schwenzel

klei­ner nach­trag zu den tier­shirts; chill­co­re wies mich in ei­nem kom­men­tar dar­auf hin, dass ich die „ze­cke“ ver­gass. das ist jetzt nach­ge­holt: hier gibts das ze­cken­shirt. aus­ser­dem gibt es jetzt ein heuz­e­cken­shirt.

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bild, das endgültige satiremagazin

felix schwenzel

ich habe mich ziem­lich oft ge­fragt, was das denn für men­schen sind, die in der bild­zei­tung ge­ziel­te „hetz­kam­pa­gnen“ ge­gen pro­mi­nen­te und we­ni­ger pro­mi­nen­te schrei­ben, was das für men­schen sind, die ver­su­chen an­de­re öf­fent­lich zu „ent­wür­di­gen“ und so hef­tig ge­gen sie zu het­zen, dass das so­gar der deut­sche pres­se­rat rügt? wer schreibt die ar­ti­kel in de­nen mehr oder we­ni­ger ver­deckt frem­den­hass ge­schürt wird?

das volks­blog mach­te am 23. mai ei­nen an­fang und stell­te uns den bild-au­toren hau­ke brost vor. eine gross­ar­ti­ge idee, dach­te ich. zu­mal der auf­hän­ger der volks­blog-ge­schich­te eine wi­der­li­che, wei­ner­li­che jam­mer­num­mer war, in der hau­ke brost den eu­ro­päi­schen nach­barn und den in deutsch­land le­ben­den aus­län­dern un­dank­bar­keit vor­warf:

Neh­men wir mal die Po­len. Wer sich da drü­ben ei­nen ge­brauch­ten Sko­da leis­ten kann, wo hat der denn die Koh­le her? Auf deut­schen Bau­stel­len Flie­sen ver­legt oder in deut­schen Schlacht­hö­fen Rin­der zer­legt. Dank­bar­keit? Stin­ke­fin­ger (0 Points von Po­len).

der ar­ti­kel rühr­te vor­ur­tei­le, ste­reo­ty­pen und na­tio­na­lis­mus („Wir Deut­schen sind die Gu­ten.“) zu ei­ner stin­ken­den brü­he zu­sam­men. was ei­nem den au­tor dann noch ein biss­chen nä­her brach­te, wa­ren ein paar zi­ta­te aus und ein paar links zu sei­nen ar­ti­keln, bü­chern und sei­ner home­page („eine gei­le HP“ wie brost sie selbst nennt).

so­weit so gut. da könn­te man sich ins fäust­chen la­chen und den­ken, jetzt be­kommt es so ein in den pri­vat­an­ge­le­gen­hei­ten ab­de­rer rum­schnüf­feln­der mal zu­rück, so rich­tig, rhe­to­risch, eins auf die bir­ne, in­dem man ihm sei­ne ei­ge­nen wor­te um die oh­ren schlägt.

dann al­ler­dings brach in hau­ke brosts gäs­te­buch der volks­zorn aus. trol­le, het­zer, arsch­lö­cher mein­ten es sei nö­tig hau­ke brost in sei­nem gäs­te­buch zu be­schimp­fen, zu be­dro­hen und dort sei­ne ei­ge­ne be­scheu­er­te mei­nung ab­zu­lai­chen. hun­der­te, zum teil hirn­ver­brann­te, ein­trä­ge an ei­nem tag. auch wenn ich mir die scheis­se in hau­ke brosts gäs­te­buch nicht rein­ge­zo­gen habe, ich be­kam plötz­lich mit­leid mit ihm. plötz­lich war hau­ke brost in ei­ner op­fer­rol­le, der per­sön­lich an­ge­grif­fe­ne, in ei­ner rol­le die ich nie­man­dem wün­sche.

mit­leid mit ei­nem bild­au­to­ren? ja, aber nur ganz kurz. denn am don­ners­tag mor­gen, so ge­gen drei uhr pos­te­te hau­ke brost eine ant­wort in sei­nem gäs­te­buch, in der er sich in mei­ner wahr­neh­mung end­gül­tig als schlech­ter ver­lie­rer, lüg­ner und hard­core weich­ei oute­te und je­des an­satz­wei­se mit­leid so­fort aus­lösch­te.

er be­haup­te­te in sei­nem gäs­te­buch näm­lich, dass er nach wie vor „voll“ zu sei­nem bei­trag in der bild ste­hen wür­de, die­ser ar­ti­kel aber — wie, laut brost, sehr oft in der bild­zei­tung — ein sa­ti­ri­scher bei­trag gwe­sen sei. die bild­blog­le­ser hät­ten halt kei­ne ah­nung und wür­den sol­che fein­hei­ten nicht er­ken­nen (die bild-le­ser of­fen­bar auch nicht). sa­ti­re in der bild­zei­tung? iro­nie gar? was für eine fei­ge aus­re­de.

ich ken­ne das von mir selbst. iro­nie ist die bes­te an­griffs- und ver­tei­di­gungs­waf­fe zu­gleich (auch wenn sie nicht je­der, bzw. „nie­mand“ ver­steht). mit iro­nie macht man sich un­an­greif­bar. denn die­je­ni­gen die et­was ernst mei­nen und ernst neh­men kann man da­mit wun­der­bar und ein­fach ins lä­cher­li­che zie­hen ohne sich selbst an­greif­bar zu ma­chen. man kann sei­ne ei­ge­ne po­si­ti­on im un­kla­ren be­las­sen und sich mo­ra­lisch über­le­gen ge­ben.

nur, der ar­ti­kel ist ja nicht­mal an­satz­wei­se iro­nisch oder sa­ti­risch. er war platt deutsch­tüm­melnd und schlecht­ver­lie­re­risch, was auch die in der fol­ge­aus­ga­be ab­ge­druck­ten le­ser­re­ak­tio­nen be­le­gen. mit an­de­ren wor­ten, hau­ke brost haut auf die ka­cke, hetzt ein biss­chen rum und so­bald er ein biss­chen ge­gen­wind be­kommt dis­qua­li­fi­ziert er sein ge­schrei­be als sa­ti­risch, als nicht so ge­meint, als nicht ganz ernst. wie soll man sich denn da eine mei­nung bil­den, wenn noch nicht mal die bild re­dak­teu­re eine mei­nung ha­ben oder dazu ste­hen könn­nen?

ganz put­zig wird brost dann aber, als er dem bild­blog vor­wirft mit bild-me­tho­den, bzw. me­tho­den die „BILD frü­her mal tat­säch­lich ge­macht“ habe ge­gen ihn vor­zu­ge­hen: „Ver­ein­fa­chen, Zi­ta­te ver­fäl­schen, Sät­ze aus dem Zu­sam­men­hang rei­ßen und Men­schen fer­tig­ma­chen“.

geil. je­mand der schreibt „Wir Deut­schen sind die Lie­ben“ oder „Ges­tern noch Papst. Heu­te letz­ter Platz.“ wirft dem bild­blog vor zu ver­ein­fa­chen? je­mand der für eine zei­tung ar­bei­tet, die sich da­mit brüs­tet zu ver­ein­fa­chen, de­ren ar­ti­kel fast nie län­ger als 100 zei­chen sind? mu­ti­ge the­se. er­in­nert mich an den pen­ner mit voll­ge­schis­se­ner hose, der pas­san­ten als pro­le­ten be­schimpft.

zi­ta­te ver­fäl­schen? wahr­schein­lich hat herr brost das nicht ge­merkt, aber im bild­blog wur­de auf fast jede zi­tat­quel­le ge­linkt, zum sel­ber nach­le­sen (bild­blog dir dei­ne mei­nung, su­cker!). den tag möch­te ich er­le­ben, an dem bild mit kor­rek­ten quel­len­an­ga­ben oder links oder ehr­li­chen „via“ ar­bei­tet und mal zur ab­wechs­lung an­gibt wo sie ab­ge­schrie­ben ha­ben oder wie sie an ihr zi­tat ge­kom­men sind.

das bild­blog wol­le brost fer­tig­ma­chen weil dort steht „Wie Hau­ke Brost aus­sieht, se­hen Sie hier", kli­cken Sie“? nun das war ein sa­ti­ri­scher be­zug auf brosts äus­se­rung zum mor­gend­li­chen aus­se­hen von ro­ber­to blan­kos frau („Und wie se­hen Sie ei­gent­lich mor­gens aus, wenn er tat­säch­lich mal wie­der ne­ben Ih­nen auf­wa­chen wür­de?“). das der alte sa­ti­re-fuchs brost den sa­ti­ri­schen in­halt die­ses sat­zes nicht er­kann­te wun­dert mich doch ein biss­chen.

dann fängt hau­ke brost an zu wei­nen: „Ich bin also auf­grund mei­nes äu­ße­ren Er­schei­nungs­bil­des min­der­wer­tig?“

die ant­wort ist leicht: nein herr brost. nicht we­gen ih­res äus­se­ren er­schei­nungs­bil­des.

[ix bin mal ge­spannt auf das nächs­te bild-au­toren-por­trait]
[p.s.: die­ser ar­ti­kel ist sa­ti­re- und iro­nie­frei]


vertragt euch

felix schwenzel

die bel­gi­er sind ko­misch, aber sehr de­fen­siv:

[kai ber­nau]


tiershirts

felix schwenzel

ich sit­ze hier schwit­zend in mei­nem klei­nen büro und klop­fe mir kan­te­lig sellbst auf die schul­ter, weil ich ge­ra­de das wort tier­shirt er­fun­den habe. aber nicht nur das, nein ich ver­kau­fe jetzt auch tier­shirts. zum bei­spiel ein huhn­shirt, ein hundshirt oder ein rind­shirt. po­li­ti­sche shirts habe ich auch heim­lich un­ter­ge­mischt, zum bei­spiel das rat­ten­shirt oder das heu­schre­cken­shirt für den er­folg­rei­chen fi­nanz­jon­gleur.

ich bin, wie im­mer, ziem­lich stolz auf mich.

[wir­res.spread­shirt.net]

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shit® store, shit® skateboards, shit sandwich records

felix schwenzel

die scheis­sen spin­nen die nor­we­ger.

[bo­ing­bo­ing, shittm.com]

[nach­trag]
fiel mi® erst jetzt auf, dass die fi®ma shit sich ei­gent­lich shit® sch®eibt. da­mit ®eiht sich das unte®neh­men ja qua­si in die ®eihe de® g®os­sen vo­kal-weg­las­se® ein: flick®, t®nd und jetzt shit®. b®avo.
ix bin ein scheiss®.


ich verhandle nicht

felix schwenzel


aufruf zur mitarbeit gegen den terror

felix schwenzel

ich glau­be es ist mei­en pa­tridio­ti­sche pflicht das hier zu ver­öf­fent­li­chen.

Lie­be Män­ner und Frau­en!

Wir alle wis­sen, dass es eine Tod­sün­de für ei­nen Ta­li­ban-Mann ist, eine nack­te Frau zu se­hen - er muss dann Selbst­mord be­ge­hen... aus­ge­nom­men es ist sei­ne ei­ge­ne Frau. Des­we­gen for­de­re ich alle Frau­en auf, am kom­men­den Sams­tag um 14.00 Uhr auf die Stra­ße zu ge­hen, to­tal nackt.

Da­mit hel­fen Sie der Re­gie­rung un­iden­ti­fi­zier­te und un­er­wünsch­te Ter­ro­ris­ten zu iden­ti­fi­zie­ren. Es wird emp­foh­len, etwa eine Stun­de nackt in der Nach­bar­schaft um­her­zu­ge­hen, da­mit der bes­te Anti-Ter­ror Ef­fekt zu­stan­de kommt. Alle Män­ner wer­den ge­be­ten, vor ih­rem Wohn­sitz in ei­nem Strand­korb Platz zu neh­men und die nack­ten Frau­en an­zu­se­hen! Da­mit be­wei­sen Sie, dass Sie nicht Mit­glied der Ta­li­ban sind. Auch zei­gen Sie gro­ßen Mut, nack­te Frau­en zu se­hen.. auch wenn es nicht Ihre ei­ge­ne ist. Selbst­ver­ständ­lich ma­chen die Män­ner das nur, um ihre Frau­en zu un­ter­stüt­zen im Kampf ge­gen den Ter­ror. Weil Ta­li­ban auch kei­nen Al­ko­hol ak­zep­tie­ren, soll­te ein kal­tes Bier in Eu­rer Hand eine deut­li­che und ge­sun­de Anti-Ter­ror Hal­tung zei­gen.

Die Deut­sche Re­gie­rung wird die­sen Ein­satz der Bür­ger sehr zu schät­zen wis­sen und dankt für Eure Hil­fe im Kampf ge­gen den Ter­ror.

Es ist Dei­ne pa­trio­ti­sche Pflicht, die­se Mail wei­ter zu lei­ten die­sen Ein­trag in dei­nem Blog zu ver­öf­fent­li­chen.

[via kund­schaft von jule hass]


deutschland sucht

felix schwenzel

[deutsch­land sucht fach­kräf­te für brief- und fracht­ver­kehr]

macht das ar­beits­amt die bun­des­agen­tur etwa auch mit ber der ak­ti­on mehr kryp­tik? oder bin ix ein­fach zu doof um das zu ko­pie­ren ka­pie­ren?

[nbach­trag]
sie­he auch in­dis­kre­ti­on eh­ren­sa­che: mar­cel­in­ho in der klei­nen PR-agen­tur am ran­de der stadt .

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mützen

felix schwenzel

was für ein gei­les bild.


x, x und x

felix schwenzel

man­che men­schen ha­ben nicht nur x-bei­ne, man­che ha­ben x-bei­ne und x-arme. kein wun­der in ei­ner zeit, in der es so­gar x-men gibt.

apro­pos se­xua­li­tät. ges­tern habe ich ein paar neue wor­te ge­lernt:

  • ver­gat­tung - ein al­tes wort für fi­cken (statt „fick mich!“ sag­te man frü­her „ver­gat­te mich!“ — wie sper­rig …)
  • reiz­spiel - ein al­tes wort für das vor­spiel
  • reiz­kuss - auch cun­ni­lin­gus ge­nannt

aus­ser­dem habe ich von (ich glau­be) frau pas­sig da­zu­ge­lernt, dass frü­her so­do­mis­ten und und das ge­schän­de­te tier ge­tö­tet wur­den — wenn sie er­wischt wur­den.

und dann noch et­was ganz an­de­res, ein wich­ti­ger hin­weis an alle in­ter­es­sier­ten: das auge fickt mit!


autos

felix schwenzel


wahres moblogging

felix schwenzel

mo­blog­gen ohne in­ter­net. geht auch, wie man hier sieht.


schwanzgesteuerter content

felix schwenzel

ges­tern hab ix ein vi­deo der „wet­ten dass“-sen­dung in der tür­kei ge­se­hen. mir fiel auf wie lang­wei­lig er­kan und ste­fan sind, was für ein hau­fen ge­ball­ter se­xua­li­tät shaki­ra ist und wie öde, dumpf und lang­wei­lig pa­ris hil­ton ist. pa­ris hil­ton is the op­po­si­te of sex. qua­si. aber nicht ganz so dumm wie herr lau­ter­bach auf mich ge­wirkt hat.


moblogging ix

felix schwenzel

ein phan­tas­ti­sches bild, ges­tern von mei­ner ka­me­ra selbst­tä­tig in mei­ner ja­cket­ta­sche auf­ge­nom­men (ja, so siehts in mei­ner ta­sche aus). ich bin sehr stolz:


moblogger

felix schwenzel

…ei­ner der be­kann­tes­ten deut­schen Mo­blog­ger, Nico Lum­ma.

[ab­ge­legt un­ter schwa­ben zu blöd zum lin­ken]


hasselhof animiert

felix schwenzel

gross­ar­ti­ges bild von herrn has­sel­hof bei mo­no­chrom: has­sel­hof­fi­an re­cur­si­on.

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ins auge

felix schwenzel

herr se­bas hat was im auge. nur was?


warmstreik

felix schwenzel

da bin ix halt fahr­rad ge­fah­ren.


blogomanie

felix schwenzel

das­nuf ana­ly­siert ein in­ter­es­san­tes fehl­ver­hal­ten, die blogo­ma­nie, auch blog­gen ge­nannt. sehr in­ter­es­sant, für mich ganz be­son­ders, weil auch ix drin vor­kom­me, wie ix fin­de ver­gleichs­wei­se in­tel­li­gent und gar nicht scheis­se:

Blogs un­ter der Lupe

Blogo­ma­nie ist ein in der Re­gel vor­rü­ber­ge­hen­der psy­chi­scher Def­fekt, bei dem da­von Be­trof­fe­ne re­gel­mä­ßig be­stimm­te Ge­dan­ken, Im­pul­se oder Hand­lun­gen in so­ge­nann­ten - meist öf­fent­li­chen - Web­logs schrift­lich hin­ter­le­gen. Cha­rak­te­ris­tisch ist da­bei, dass die Hand­lung durch die Be­trof­fe­nen als sinn­frei oder über­trie­ben er­kannt wird.

Epi­de­mio­lo­gie
Fast ein Zehn­tel Pro­zent der deut­schen Be­völ­ke­rung bloggt. Män­ner schei­nen et­was häu­fi­ger als Frau­en be­trof­fen zu sein. Be­glei­tend lei­den vie­le Men­schen mit Blog­wahn an In­ter­net und/oder Di­gi­tal­ca­me­ra.

Kli­nik und Ver­lauf
Das Blog­gen ist durch wie­der­keh­ren­de Ri­tua­le ge­kenn­zeich­net. Da­bei kann es sich um Wort- und/oder Bild­pos­tings han­deln. Ei­ge­ne Ideen, Vor­stel­lun­gen oder Im­pul­se, wer­den re­gel­mä­ßig zu „Pa­pier“ ge­bracht. Das Blog­gen er­for­dert ei­nen ho­hen Zeit­auf­wand und be­hin­dert den All­tag er­heb­lich. Blog­gen be­ginnt meist im spä­ten Er­wach­se­nen­al­ter vor dem 30. Le­bens­jahr. Es be­ginnt meist lang­sam zu­neh­mend und ver­schlim­mert sich ste­tig. Bei zwei Drit­teln der Be­trof­fe­nen wird das blog­gen chro­nisch, bei ei­nem wei­te­ren Drit­tel schub­wei­se mit aku­ten Ver­schlech­te­run­gen un­ter be­son­de­ren Be­las­tun­gen.

Ura­chen
Eine ein­zi­ge aus­lö­sen­de Ur­sa­che kennt man nicht. Wahr­schein­lich ist eine Kom­bi­na­ti­on von Ver­an­la­gung, Hirn­stoff­wech­sel­stö­run­gen und see­li­schen Ur­sa­chen für das Ent­ste­hen des Phä­no­mens ver­ant­wort­lich. Auch scheint blog­gen im höchs­ten Maße an­ste­ckend zu sein.

Dia­gno­se
Ge­mäss ICD-10, Code G53-625web, gel­ten fol­gen­de dia­gnos­ti­schen Leit­li­ni­en:
1. Die Pos­tings müs­sen vom Pa­ti­en­ten als sei­ne ei­ge­nen er­kannt wer­den.
2. Der Be­trof­fe­ne schreibt durch­schnitt­lich min­des­tens ei­nen Ein­trag pro Wo­che.
3. Der Pa­ti­ent sam­melt sei­ne Ge­dan­ken mit Vor­lie­be in ei­nem Heft­chen so­bald er sich wei­ter als 500 Me­ter von ei­nem Com­pu­ter auf­hält.

The­ra­pie
Un­be­kannt. In ei­ni­gen we­ni­gen Fäl­len soll Com­pu­ter­klau, Vi­ren­soft­ware oder das Ver­bin­den der Fin­ger hel­fen. Eine voll­stän­di­ge Hei­lung ist nur sel­ten zu er­rei­chen, eine Lin­de­rung der Be­schwer­den ist je­doch fast im­mer mög­lich.

Fall­stu­die ix
Das nä­her be­trach­te­te In­di­vi­du­um ist männ­lich, ca. mit­te dreis­sig. ix bloggt seit fast fünf Jah­ren bei­na­he täg­lich. Im Durch­schnitt er­reicht er 4 Pos­tings am Tag. Das Spek­trum um­spannt 0 bis ma­xi­mal 12 Bei­trä­ge. Da­bei ver­wen­det ix die ge­sam­te Band­brei­te der vi­su­el­len Hilfs­mit­tel (Schrift, Bild, Fa­kal­spra­che), die er zum Teil mit Ton un­ter­malt. Die durch­nitt­li­che Pos­tinglän­ge be­trägt 287 Zei­chen. ix hat Pro­ble­me sich im The­ma fest­zu­le­gen. Ei­ni­ge Wie­der­ho­lun­gen und Sys­te­ma­ti­ken sind trotz­dem er­kenn­bar.
ix schreibt ger­ne über Ta­bu­the­men und Schwei­ner­ein, was auf ei­nen im Al­ter re­gres­sie­ren­den Cha­rak­ter schlie­ßen lässt. ix täuscht so­zia­le Kon­tak­te im sog. Real Life vor, in­dem er bis­wei­len Ein­zel­per­so­nen stark her­vor­hebt und lob­hu­delt. Dies tut er ver­mut­lich im vol­len Be­wußt­sein, um sei­ne oft auf­tre­ten­den Selbst­be­lo­bun­gen we­ni­ger kon­trast­reich er­schei­nen zu las­sen. ix schreibt sel­ten bis gar nicht neu­tral son­dern be­wer­tet Ta­ges­ge­scheh­nis­se, an­de­re Web­log­ein­trä­ge oder sons­ti­ge Vor­komm­nis­se.
Die Aus­wer­tung er­gibt dass ne­ben der Nen­nung des Wor­tes „ix“ die häu­figs­ten Wort­ko­mi­na­tio­nen lau­ten: „trin­ken“, „fur­zen“, „Scheis­se“, „Blog­ger“, „in­tel­li­gent“, „ka­cken“ und „Ver­gleich“. Durch die sprö­de Art und Wei­se sich aus­zu­drü­cken sen­det ix in­ver­se Le­gi­ti­mi­täts­si­gna­le an sei­ne vir­tu­el­le Um­welt, die zum ei­nen an die tat­säch­li­che in­di­vi­du­el­le Rea­li­tät sei­ner Le­ser an­kop­pelt - zum an­de­ren je­doch ab­sto­ßend wirkt, da sie so­zia­le Ge­pflo­gen­hei­ten und Ri­tua­le des mensch­li­chen Zu­sam­men­seins igno­riert.
ix hat durch das Steh­len sei­ner Hard­ware be­reits ei­nen ers­ten Aus­stieg­ver­such aus der Blog­ger­sze­ne ver­sucht. Lei­der ge­lang ihm der Aus­stieg nicht nach­hal­tig.

Ab­schlie­ßend lässt sich sa­gen, dass ix zu den 40% ge­hört bei de­nen eine Hei­lung nicht sehr wahr­schein­lich ist.
(das­nuf)


schnauze

felix schwenzel

in den letz­ten ta­gen habe ich über­all ge­le­sen und ge­hört, dass die deut­sche mu­sik­in­dus­trie voll schuld an gra­ci­as letz­tem platz in kiew. das stimmt wahr­schein­lich so­gar, die ei­er­köp­pe ma­chen sich ja vor angst stän­dig in die hose und be­schul­di­gen im­mer an­de­re die fä­ka­li­en in ihre ho­sen ge­legt zu ha­ben; die glo­ba­li­sie­rung, der wett­be­werb, die stand­ort­nach­tei­le und die ver­bre­cher na­tür­lich, die ko­pie­ren­den.

was ich mich dann aber doch fra­ge, war­um die gan­zen klug­scheis­ser die nach dem grand prix vom mie­sen ni­veaux des gra­cia-lie­des la­men­tier­ten und wie der zu­rück­ge­tre­te­ne un­ter­hal­tungs­chef des NDR die schuld der „mu­sik­in­dus­trie“ zu­schie­ben, war­um die­se klug­scheis­ser das nicht vor­her ge­sagt ha­ben?

war­um konn­te man das jetzt über­all ab­grund­tief schlech­te be­zeich­ne­te lied gra­ci­as nicht vor­her als sol­ches nie­der­schrei­ben? war­um kommt der klar­text erst nach dem wett­be­werb? war­um sind erst hin­ter­her alle so klug, verlann­gen aber von den in­kom­pe­ten­ten ei­er­köp­pen der mu­sik­in­dus­trie so­et­was vor­her zu er­ken­nen?

oder habe ich ir­gend­was ver­passt? die öde vor­be­richt­erstat­tung die mir zu oh­ren ge­kom­men ist dreh­te sich nur um for­ma­li­en, um ma­ni­pu­la­tio­nen und pseu­do­mo­ra­li­sches rum­ge­schwa­fel. das je­mand sag­te, gra­ci­as auf­tritt, gra­ci­as lied sei rich­tig scheis­se und kon­ku­renz­los schlecht, habe ich nicht mit­be­kom­men.

lie­be klug­scheis­ser und post-grand-prix-rum­schrei­er: ihr seid ge­nau­so scheis­se wie gra­cia, ge­nau­so wie die deut­schen vor­ent­scheids-wäh­ler. hal­tet doch ein­fach mal die schnau­ze oder macht es bes­ser den raab.


tags

felix schwenzel

ich mag tags. de­halb soll­ten sie jetzt auch im feed (un­sicht­bar) und auf der per­ma­link­sei­te (sicht­bar) ste­hen. mal gu­cken ob das klappt.