Photo by felix schwenzel on November 14, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

un­ser lieb­lings #all­tags­es­sen. (ti­la­pia, gur­ken­sa­lat nach tim mäl­zers oma und kar­tof­fel­pü­ree mit röst­zwie­beln)


manch­mal macht es klick, wenn ich tex­te lese. dann kom­men sa­chen die mir im kopf schwir­ren plötz­lich zu­sam­men, weil ir­gend­wer es ge­schafft hat die schwir­ren­den din­ge zu ver­bun­den und per lo­gik das schwir­ren zu­min­dest für eine wei­le zu un­ter­bin­den. zu­letzt ist das vor ein paar ta­gen ro­bert reich ge­lun­gen, des­sen lei­der et­was be­scheu­ert über­ti­tel­ter text Ama­zon Is Ever­y­thing Tha­t's Wrong With Ame­ri­ca viel we­ni­ger po­le­misch ist, als die über­schrift ver­mu­ten lässt.

in al­ler kür­ze sagt reich im text, dass ama­zon ein sym­ptom der der­zei­ti­gen kri­se in ame­ri­ka ist, bzw. dass ama­zons jüngs­te ent­schei­dung für zwei neue haupt­quar­tie­re das pro­blem deut­lich macht, an dem ame­ri­ka lei­det — aber auch an­de­re west­li­che län­der:

das pro­blem ist eine wach­sen­de un­gleich­heit von or­ten („wi­dening ine­qua­li­ties of place“). ama­zon habe sich ent­schie­den sei­ne zwei neu­en haupt­quar­tie­re nicht in ei­ner länd­li­che­ren, kon­ser­va­ti­ven ge­gend an­zu­sie­deln, son­dern im li­be­ra­len new york und der me­tro­po­len­ge­gend wa­shing­tons.

aus ama­zons per­spek­ti­ve ist das fol­ge­rich­tig, weil ama­zon ge­bil­de­te, ta­len­tier­te men­schen be­nö­tigt um sein ge­schäft zu be­trei­ben und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. ama­zon ver­kauft eben nicht nur sa­chen im in­ter­net, son­dern er­fin­det sich stän­dig neu, und ver­bes­sert sei­ne me­tho­den kon­ti­nu­ier­lich, um kon­su­men­ten bes­ser und schnel­ler zu be­die­nen. ama­zon ist auf tech­no­lo­gie an­ge­wie­sen und tech­no­lo­gie, tech­no­lo­gie­ent­wick­lung ist eben kein ding an sich, son­dern ein pro­zess, ein hin und her, dia­lo­ge zwi­schen men­schen, die vo­nei­an­der ler­nen, sich in­spi­rie­ren und sich ge­gen­seit (in­tel­lek­tu­ell) auf die schul­tern stei­gen. und ge­nau das, schreibt reich, pas­sie­re eben in haupt­säch­lich in we­ni­gen geo­gra­phi­schen clus­tern, in den USA vor al­lem an den küs­ten. an der west­küs­te, in den bun­des­staa­ten wa­shin­ton und ka­li­for­ni­en oder an der ost­küs­te um wa­shing­ton DC, bos­ton und new york her­um. in eu­ro­pa ist das nicht an­ders, auch hier fin­det tech­no­lo­gi­sche in­no­va­ti­on eher in ur­ba­nen ge­gen­den statt, we­ni­ger im länd­li­chen raum.

die ta­len­tier­ten men­schen, die tech­no­lo­gie vor­an­trei­ben, die in tech­no­lo­gie-fir­men ar­bei­ten, stu­die­ren in städ­ten und zie­hen die gross­räu­me von städ­ten auch zum spä­te­ren le­ben und ar­bei­ten vor.

und ge­nau das ist das pro­blem: der länd­li­che raum bleibt vom der­zei­ti­gen fort­schritts­trei­ber aus­ge­schlos­sen. der länd­li­che raum ist na­he­zu aus­ge­schlos­sen von job­wachs­tum, den geld- und steu­er­strö­men, die sich fast aus­schliess­lich in die städ­ti­schen räu­me er­gies­sen.

Between 2010 and 2017, according to Brookings, nearly half of the America’s employment growth centered in just 20 large metro areas, now home to about a third of the U.S. population.

Relative to these booming hubs, America’s heartland is becoming older, less well-educated, and poorer.

The so-called “tribal” divide in American politics, which Trump has exploited, is better understood in these economic and cultural terms: On one side, mega-urban clusters centered on technologies of the future. On the other, great expanses of space inhabited by people left behind.

über­spitzt for­mu­liert: der länd­li­che raum ver­armt, ver­blö­det, über­al­tert. po­pu­lis­ten wie trump wis­sen das mit ih­ren lü­gen, hoh­len ver­spre­chen und ver­meint­li­chem mit­ge­fühl für die un­ter­pri­vi­li­gier­ten aus­zu­nut­zen. die gut­be­zahl­ten jobs ent­ste­hen in den me­tro­po­len, aber auch hier ent­ste­hen durch ein­kom­mens­un­gleich­heit im­mer mehr pre­kä­re ein­kom­mens­si­tua­tio­nen.

auch in deutsch­land schei­nen sich die­se pro­ble­me zu­zu­spit­zen. die un­ter­schie­de zwi­schen arm und reich stei­gen, die mit­tel­schicht ver­schwin­det und die gut­be­zahl­ten jobs ent­ste­hen in den städ­ten. ama­zon hat sein haupt­quar­tier in mün­chen schwa­bing, „am Ber­li­ner Stand­ort ent­wi­ckelt Ama­zon“, laut selbst­be­schrei­bung, „seit 2013 zu­kunfts­wei­sen­de Tech­no­lo­gien“, „In Dres­den ist das Ama­zon Of­fice ein Kom­pe­tenz­zen­trum für Li­nux Kern- und Hy­per­vi­sor-Ent­wick­lung“, die eher schlecht­be­zahl­ten jobs in lo­gis­tik­zen­tren sie­delt ama­zon dann auch im länd­li­chen raum an (gra­ben, bad hers­feld, rhein­berg, wer­ne, pforz­heim, ko­blenz, brie­se­lang oder win­sen).

in deutsch­land wie in ame­ri­ka ten­die­ren die me­tro­po­len po­li­tisch nach links. se­at­tle, ka­li­for­ni­en, new york, wa­shing­ton DC, alle nennt ro­bert reich „true blue“, also de­mo­kra­tisch do­mi­niert. die re­pu­bli­ka­ner sind da­für in den länd­li­chen ge­gen­den stär­ker. in deutsch­land sind die me­tro­po­len zwar nicht blau, aber da­für stark von rot und grün­tö­nen do­mi­niert. in den USA ver­zerrt sich durch die kon­zen­tra­ti­on der pro­gres­si­ven wäh­ler in den me­tro­po­len auch das po­li­ti­sche kli­ma:

Another consequence is a more distorted democracy. California (now inhabited by 39.54 million) and New York (19.85 million) each get two senators, as do Wyoming (573,000) and North Dakota (672,591).

Even though Democratic Senate candidates in the midterm elections received 12 million more votes than Republican Senate candidates, Republicans still gained at least one more Senate seat.

ich ver­mu­te, dass das sich das in deutsch­land ten­den­zi­ell ähn­lich ver­hält, auch wenn die gleich­heit der wahl in deutsch­land of­fen­bar ein hö­he­res ge­wicht hat, als in den USA.

das pro­blem des „tri­bal di­vi­de“ dürf­te sich aber in den kom­men­den jah­ren ge­nau­so ver­stär­ken, wie sich die trends der wach­sen­den ein­kom­men­un­gleich­heit und der sich aus­dün­nen­den mit­tel­schicht auch lang­sam aber si­cher bei uns breit ma­chen.

ro­bert reichs wi­ki­pe­dia-ar­ti­kel zu le­sen, lohnt sich üb­ri­gens auch:

In seinem Werk Supercapitalism stellte Reich fest, im vorherrschenden Wirtschaftssystem würden Personen als Verbraucher und Anleger zunehmend mehr Macht erhalten, als Arbeitnehmer und Bürger jedoch immer weniger. Ein Primat der Ökonomie über die Politik untergrabe die Demokratie. Reich stellte dem eine Forderung nach dem Primat der Politik entgegen.

Reich begründet seine Auffassung mit dem Paradox des Superkapitalismus. Dieses besagt: Die Bürger in den Industrieländern und immer mehr Menschen in Schwellenländern profitieren als Verbraucher und Anleger von der Globalisierung und Liberalisierung der Märkte, als Bürger ihrer Staaten lehnen sie jedoch deren negative Folgen weitgehend ab. Als Konsumenten suchen sie nach den besten Preisen, als Bürger beklagen sie jedoch das Aussterben der kleinen Quartierläden und die schlechten Arbeitsbedingungen in den Supermärkten. Als Anleger erwarten sie hohe Renditen, als Bürger verurteilen sie jedoch die Manager, die aus Renditegründen Arbeitsstellen kürzen. Für Reich ist die Bilanz dieser Ambivalenz eindeutig: Die Anleger und Konsumenten sind die Gewinner der Globalisierung. Ihre Auswahlmöglichkeiten nehmen laufend zu. Die Bürger hingegen sind immer öfter die Verlierer: Die Löhne nehmen ab, die Arbeitsunsicherheit nimmt zu und ebenso die gesellschaftliche Ungleichheit.

Der Vorzug von Robert Reichs Superkapitalismus-Konzept liegt darin, dass es nicht zu unsachlicher System- oder Kapitalismuskritik verleitet, denn neoliberal sind in dieser Betrachtungsweise nicht Systeme, sondern Personen, die als Investoren und Konsumenten handeln.

das ist ei­gent­lich ein schö­ner schluss­satz, auch wenn vie­les von dem was reich sagt nach­den­kens­wert und dis­kus­si­ons­wür­dig ist: neo­li­be­ral sind nicht „die da oben“, son­dern wir kon­su­men­ten.


Photo by felix schwenzel on November 13, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das re­zept heisst süss­kar­tof­fel-sup­pe mit ko­kos­milch, war aber eher cre­mig. aber su­per-le­cker. aus ma­ria el­las ve­ge­ta­ri­sche kü­che.


das re­zept heisst süss­kar­tof­fel-sup­pe mit ko­kos­milch, war aber eher cre­mig. aber su­per-le­cker. aus ma­ria el­las ve­ge­ta­ri­sche kü­che.

laut re­zept be­steht die sup­pe nur aus 700 gramm süss­kar­tof­feln (40-50 mi­nu­ten ganz im ofen bei 180° ge­gart) und 800 mil­li­li­tern ko­kos­milch mit ei­nem ess­löf­fel „thai­län­di­scher ro­ter cur­ry­pas­te“.

die ko­kos­milch mit der cur­ry­pas­te soll man im topf er­wär­men und dann mit den ge­gar­ten süss­kar­tof­feln im mi­xer ver­cre­men. hab ich ge­macht (al­ler­dings mit der lila-cur­ry­pas­te), dach­te dann aber nur mit ko­ri­an­der gar­nie­ren ist ein biss­chen öde und hab su­ri­mi-stäb­chen (die haus­mar­ke von real,- sind nach mei­nung der bei­fah­re­rin die bes­ten su­ri­mi-sticks), et­was thai-ba­si­li­kum und (sehr) fei­ne zwie­bel­rin­ge dazu ser­viert (statt deko-ko­ri­an­der, wie im koch­buch an­ge­ge­ben). dazu ein biss­chen so­ja­sos­se war das sehr le­cker und ex­trem sät­ti­gend.

die bei­fah­re­rin und ich ha­ben jetzt je­weils 350 gramm süss­kar­tof­fel und 400 mil­li­li­ter ko­kos­milch in­tus.


das tol­le an den (fer­ti­gen) ra­die­run­gen, also den dru­cken von @kne­tag­abo ist: man sieht ih­nen die hand­werk­li­che qua­li­tät und die sorg­falt, die im her­stel­lungs­pro­zess steckt, in je­der pa­pier-pore an.

ka­tia­kelm.de/blog/2018/11/13/wie-ich-ra­die­re/


aus (be­dau­er­li­chen) tech­ni­schen grün­den müs­sen wir ivan­ka (aka #snips) „ale­xa“ ru­fen. aber vie­les kann sie schon viel bes­ser als die ale­xa von ama­zon.


Photo by felix schwenzel on November 07, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

gna­den­brot für ale­xa: ohne mi­kro und mit ge­sperr­tem in­ter­net als blue­tooth­laut­spre­cher für #snips ar­bei­ten.


Photo by felix schwenzel in Urania Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

rechts am rand das Ka­De­We, links das Ka­DeNe (kauf­haus der nerds).


Photo by felix schwenzel in Berliner Schloss. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das teil ist so der­mas­sen aus der zeit ge­fal­len, dass es gar nicht mal gut ist.


Photo by felix schwenzel in Amtsgericht Wedding. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wuss­te gar nicht, dass hog­warts in ber­lin ist.


ivanka test-setup

felix schwenzel in artikel

letz­te wo­che kam der raspber­ry und ein ps3 eye ka­me­ra/mi­kro­fon, das ich ne­ben den an­de­ren kom­po­nenen­ten für ivan­ka be­stellt hat­te. auf die lie­fe­rung von eck­stein, mit dem auf­steck­mi­kro­fon-hat und laut­spre­cher, war­te ich noch im­mer. ich ver­su­che ja eher we­ni­ger bei ama­zon zu be­stel­len, aber wenn man sich an­guckt wie eck­stein mei­ne be­stel­lung hän­del­te, füh­le ich mich in­spi­riert dann doch wie­der lie­ber bei ama­zon zu be­stel­len. von eck­stein wur­de vor al­lem stil­le ge­lie­fert, erst als ich nach über ei­ner wo­che nach­frag­te, ant­wor­te­te man mir, dass es stö­run­gen im zu­lie­fe­rungs­pro­zess gäbe (mei­ne wor­te) und ich mich noch min­des­tens eine wo­che ge­dul­den müs­se.

trotz­dem konn­te ich mir mei­ne neue sprach­as­sis­ten­tin, die ale­xa ab­lö­sen soll, zu­sam­men­bau­en. an den raspber­ry schloss ich, ne­ben den ka­me­ra/mi­ko­ro­fon von sony, dass ge­ra­de mal 10 euro kos­tet aber 4 richt­mi­kro­fo­ne ver­baut hat und ex­zel­len­te emp­feh­lun­gen für sprach­as­sis­ten­ten hat, ei­nen bat­te­rie­be­trie­be­nen mini-laut­spre­cher, der noch bei uns rum­lag, an den kopf­hö­rer­aus­gang an. auf eine SD-kar­te ko­pier­te ich raspbi­an, so wie die her­vor­ra­gen­de snips-doku das emp­fiehlt, der ich schritt für schritt folg­te.

das be­trieb­sys­tem und snips selbst zu in­stal­lie­ren ging schnell und war nicht über­mäs­sig an­spruchs­voll. die tools, ins­be­son­de­re das snips ei­ge­ne sam, macht die in­stal­la­ti­on wirk­lich ein­fach — wenn man min­des­tens weiss was eine kom­man­do­zei­le ist. ein biss­chen knif­fe­lig war ein kon­fi­gu­ra­ti­ons­aspekt, der eher schlecht do­ku­men­tiert ist. seit ein paar re­leases lässt die snips kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei () näm­lich zu, dass man, statt des mos­quit­to mqtt-ser­vers auf dem raspber­ry, auch sei­nen vor­han­de­nen, ei­ge­nen mos­quit­to nut­zen kann. das pro­blem (bei mir) war al­ler­dings, dass mit dem ex­ter­nen, also dem vor­hand­nen mqtt-ser­ver, nichts mehr rich­tig funk­tio­nier­te. die sprach­er­ken­nung funk­tio­nier­te noch, aber we­der der demo-cli­ent noch nach­in­stal­lier­te apps woll­ten rich­tig funk­tio­nie­ren. nach ei­ni­gen stun­den de­bug­ging war klar, mit ex­ter­nem mqtt geht’s nicht. zu vie­le kom­po­nen­ten, vor al­lem aber zu vie­le fer­ti­ge ac­tion-scrip­te ha­ben den lo­ka­len mqtt-ser­ver hard­ge­codet auf .

das ist aber auch kein pro­blem, ich habe den lo­ka­len snips-mos­quit­to ein­fach in mei­nen ei­ge­nen mos­quit­to ge­brid­ged. in der habe ich fol­gen­des er­gänzt:

da­mit lei­tet der snips-mos­quit­to alle re­le­van­ten to­pics an mei­nen ho­me­as­sistant-mqtt-ser­ver wei­ter und emp­fängt al­les was ho­me­as­sistant zu­rück­schickt.

snips nutzt mqtt als bus. das heisst, alle snips-kom­po­nen­ten kom­mu­ni­zie­ren über mqtt. der snips-au­dio­ser­ver sen­det stän­dig au­dio­sam­ple-schnip­sel über mqtt, die wie­der­um von der snips wake-/hot­word-kom­po­nen­te auf­ge­fan­gen und ana­ly­siert wer­den. schlägt die hot­word kom­po­nen­te alarm, schnappt die ASR-kom­po­nen­te (Au­to­ma­tic Speech Re­co­gni­ti­on) die au­dio-samples auf und ver­sucht ge­spro­che­nen wor­te aus den au­dio-samples zu ex­tra­hie­ren. die ex­tra­hier­ten, ge­spro­che­nen sät­ze wer­den dann wie­der über mqtt an die NLU-kom­po­nen­te (Na­tu­ral Lan­guage Un­der­stan­ding) wei­ter­ge­ge­ben, die aus den wor­ten den sinn zu ex­ra­hie­ren ver­sucht. da­nach über­neh­men scrip­te, ak­tio­nen oder dia­log-kom­po­nen­ten und am ende die tts-kom­po­nen­te (Text to Speech). al­les über mqtt.

be­vor ich wei­ter in tech­ni­sche de­tails gehe, fang ich mal mit dem fa­zit an: das funk­tio­niert al­les sehr, sehr gut, mit ein paar ab­stri­chen.

so­wohl das ein­ge­bau­te, mit­ge­lie­fer­te hot-/wa­ke­word (auf deutsch nur eins: „hey snips“), als auch die sprach­er­ken­nung und ana­ly­se funk­tio­nie­re so­li­de. die stan­dard­mäs­si­ge sprach­aus­ga­be, die, wie al­les an­de­re, lo­kal auf dem raspber­ry statt­fin­det, ist ein biss­chen er­bärm­lich. hört sich noch schlim­mer an, als die un­heim­li­chen, von ap­ple mit­ge­lie­fer­ten tts-stim­men (auf deutsch „Anna“, auf eng­lisch „Alex“, „Fred“, „Sa­man­tha“ und „Vic­to­ria“).

eben­so ent­täu­schend wie die sprach­syn­the­se, ist die per­so­na­li­sier­te, „cus­tom“ hot­word-er­stel­lung. ein biss­chen war das ja der witz, eine sprach­as­sis­tin zu ha­ben die wir nicht mit „ale­xa“ auf­ru­fen müs­sen, son­dern mit „ivan­ka“. snips lie­fert ein py­thon-script mit dem die auf­nah­me von au­dio-schnip­seln wirk­lich ein­fach ist und die­se per­sön­li­chen mo­del­le re­agie­ren dann auch auf „ivan­ka“, aber eben auch auf ge­schirr­klap­pern, na­se­schnäu­zen, hus­ten oder wenn die bei­fah­re­rin et­was lau­ter re­det. auf was die­se per­sön­li­chen mo­del­le nicht re­agie­ren: wenn die bei­fah­re­rin „ivan­ka“ sagt. um uni­ver­sel­le hot­word-mo­del­le zu bau­en, die mit ver­schie­de­nen, mög­lichst al­len stim­men und dia­lek­ten funk­tio­nie­ren, be­nö­tigt man tau­sen­de ver­schie­de­ne sprach­samples mit de­nen dann das mo­dell trai­niert wird.

die schwä­chen der weck­wort-er­ken­nung, so­wie der stan­dard text-zu-spra­che-kom­po­nen­te, las­sen sich aber dank der ex­trem mo­du­la­ren bau­wei­se von snips gut be­he­ben. weil eben al­les über den mqtt-bus geht und die kom­po­nen­ten nicht di­rekt, son­dern eben über über mqtt-nach­rich­ten kom­mu­ni­zie­ren, kann man ein­fach kom­po­nen­ten er­gän­zen oder aus­tau­schen. dazu in ei­nem an­de­ren ar­ti­kel mehr.

der rest von snips funk­tio­niert aber, wie ge­sagt, enorm be­frie­di­gend. die sprach­er­ken­nung, das an­le­gen, pfle­gen von skills, in­tents, slots und die in­te­gra­ti­on in home-as­sistant funk­tio­nie­ren so gut, dass ich die ori­gi­nal ale­xa be­reits vor vier ta­gen aus­ge­stöp­selt habe. die von uns am häu­figs­ten ge­nutz­ten ale­xa-funk­tio­nen (licht­steue­rung in der kü­che, ti­mer, ein­kaufs­lis­te (via bring), wet­ter) konn­te ich be­reits alle in snips nach­bau­en. dazu in se­pa­ra­ten ar­ti­keln mehr.

was mich an der ori­gi­nal-ale­xa da­mals sehr be­geis­tert hat war, dass sie mich auch hör­te (wenn’s ru­hig war), wenn ich ne­ben der kü­che auf dem klo sass und sag­te: „ale­xa, licht im flur aus­schal­ten!“ ich fand das gleich­zei­tig (tech­nisch) be­ein­dru­ckend, aber auch ein biss­chen cree­py. wenn ale­xa mich bei ge­öff­ne­ten tü­ren (und ruhe) auch auf dem klo hört, was hört sie sonst noch al­les? mein pro­vi­so­ri­scher snips-set­up mit dem ps3 eye ka­me­ra/mi­kro­fon funk­tio­niert aber er­staun­li­cher­wei­se ge­nau­so gut! ohne son­der­lich laut zu wer­den, kann ich snips auch auf dem klo sit­zend sa­gen, das licht im flur an (oder aus) zu schal­ten.

ich bin ge­spannt, ob der et­was kom­pak­te­re mi­kro­fon-hat, wenn er denn ir­gend­wann mal von eck­stein ge­lie­fert wird, ge­nau­so be­ein­dru­ckend funk­tio­nie­ren wird.

die ori­gi­nal ale­xa liegt noch in der kü­che, al­ler­dings off­line und ka­bel­los, als kan­dis-do­sen-be­schwe­rer. so rich­tig ver­misst habe ich sie in den letz­ten ta­gen, seit dem sie off­line ist, nicht. snips ist toll!


flucht­punkt.


flucht­punkt.


Ist euch schon mal aufgefallen, dass @diplix und der Hund von @niggi nie zusammen auf einem Bild sind? 🤔

Quarkkrokettchen (@anneschuessler04.05.2018 14:05

nur der voll­stän­dig­keit hal­ber.


ivanka

felix schwenzel in notiert

ich mag ale­xa. sie sitzt seit etwa über ei­nem jahr bei uns auf dem kü­chen­tisch und hilft mir und der bei­fah­re­rin da­bei un­se­re ver­schie­de­nen an­sich­ten dar­über aus­zu­tra­gen, was die rich­ti­ge be­leuch­tungs­stär­ke ist. die bei­fah­re­rin braucht in der kü­che fest­be­leuch­tung und sagt im­mer: „ale­xa, licht an“. ich re­du­zie­re das dann ger­ne: „ale­xa, kü­che 70%“, da­mit es in der kü­che nicht all­zu gleis­send ist. vorm ins bett ge­hen sage ich „ale­xa, al­les aus“ oder drü­cke auf den licht­schal­ter, aber in bei­den fäl­len sagt ale­xa dann auch „gute nacht“.

ich habe ale­xa auch bei­gebracht sich in mei­nem na­men bei der bei­fah­re­rin zu be­dan­ken, wenn ich nicht da bin und sie die spül­ma­schi­ne ein­schal­tet (ei­gent­lich mei­ne auf­ga­be). ale­xa be­grüsst uns auch, wenn wir nach hau­se kom­men.

wenn gäs­te da sind sage ich im­mer: „ale­xa, pups­ge­ne­ra­tor“ und auch wenn ich der ein­zi­ge bin der dann lacht, fin­de ich das eine gross­ar­ti­ge krö­nung von 40 jah­ren for­schung in den be­rei­chen KI und ma­schi­nel­lem ler­nen.

was ale­xa nicht kann: den vor­hang öff­nen (weil „öff­nen“ für schlös­ser vor­ge­se­hen ist und das schloss­öff­nen der­zeit aus si­cher­heits­grün­den von ama­zon de­ak­ti­viert ist). auch „ale­xa, das es­sen ist fer­tig“ will ale­xa nicht ver­ste­hen, wes­halb ich im­mer selbst auf den es­sen-ist-fer­tig-knopf un­ter dem tisch drü­cken muss, der den es­sens­gong be­tä­tigt und das licht run­ter­dimmt.

letz­te wo­che hat die bei­fah­re­rin ci­ti­zen­four ge­se­hen. seit dem möch­te sie ale­xa nicht mehr in der kü­che ha­ben. ich fin­de das nur mit­tel­trau­rig, mir ist ale­xa auch zu­neh­mend un­heim­lich und wi­der­spricht mei­nem be­st­eben, un­se­re woh­nung ohne cloud-ge­döns zu au­to­ma­ti­si­ern und zu be­die­nen.

grund­sätz­lich klappt das be­reits ganz gut, die woh­nungs­au­to­ma­ti­sie­run­gen funk­tio­nie­ren auch ohne in­ter­net: vor­letz­te wo­che bin ich (sehr) früh mor­gens wach ge­wor­den, und wie ge­wohnt leuch­te­ten mir fun­ze­li­ge nacht­lich­ter den weg zum klo, die kü­che mach­te sich ge­ra­de so hell, wie es mei­ne schlaf­trun­ke­nen aug­ne aus­hal­ten — ohne dass ich auch nur ei­nen schal­ter be­tä­ti­gen oder mit ir­gend­wem re­den muss­te.

nur die (selbst­ge­mach­te) uhr an der wand zeig­te die fal­sche uhr­zeit an. das lag dar­an, dass die fritz­box mein­te, es läge eine ka­bel­stö­rung „18 me­ter“ von ihr ent­fernt vor (ge­nau­so hat es die fritz­box aus­ge­drückt) und kei­ne in­ter­net­ver­bin­dung her­stel­len könn­te. die wand­uhr hat of­fen­bar ei­nen klei­nen feh­ler, sie fragt ei­nen ex­ter­nen zeit­ser­ver ab, statt die fritz­box nach der zeit zu fra­gen (die fritz­box kann man als NTP-ser­ver nut­zen, wie ich seit kur­zem weiss). nach ei­nem neu­start der fritz­box schien die ka­bel­stö­rung dann auch be­ho­ben, aber wich­ti­ger war: alle sen­so­ren und ak­to­ren hier in der woh­nung konn­ten pro­blem­los wei­ter mit­ein­an­der über das lo­ka­le netz­werk re­den, so­lan­ge das in­ter­net weg war.

je­den­falls, ale­xa muss weg aus der kü­che. weil die bei­fah­re­rin das so will und ich ihr im prin­zip (lei­der) recht ge­ben muss. des­halb habe ich mir jetzt bei ama­zon (sic!) ei­nen raspber­ry pi 3 für 32,00 € ge­kauft und bei eck­stein ei­nen mi­kro­fon hat für 10,00 €. mit netz­teil und ei­nem klei­nen laut­spre­cher und ver­sand­kos­ten mach­te das ge­nau 60,04 €, ge­nau 5 cent mehr als der ak­tu­el­le echo dot.

auf den raspber­ry soll snips, eine (re­la­tiv) quell­of­fe­ne stimm-but­ler ap­pli­ka­ti­on, die sprach­er­ken­nung auch off­line und nach ei­ge­nen be­dürf­nis­sen an­pass­bar an­bie­tet. ei­nen na­men für den ap­pa­rat ha­ben wir auch schon ge­fun­den, sie soll ivan­ka heis­sen.

ich bin sehr ge­spannt und auch noch sehr op­ti­mis­tisch, was ich ivan­ka al­les bei­brin­gen kann.


kon­fron­ta­ti­on zwi­schen bus und durch­fahrt-ver­bo­ten-schild. am ende gab der grö­ße­re nach. wie sich das ge­hört.


eisensack

felix schwenzel in notiert

ich hat­te im­mer den ein­druck, dass eng­lisch als vor­her­schen­de spra­che in der po­pu­lär­mu­sik vor al­lem ei­nen zweck hat: die pein­lich­keit der tex­te zu ka­schie­ren. spä­tes­tens wenn man lied­tex­te auf deutsch über­setzt, fällt ei­nem ihre schwach­sin­nig­keit auf. über den um­weg der fremd­spra­che lässt sich auch auf den gröss­ten quatsch sou­ve­rä­ni­tät pro­je­zie­ren. über den um­weg des deng­li­schen, kön­nen wir sa­chen sa­gen, die uns in der mut­ter­spra­che pein­lich wä­ren.

an­de­rer­seits ist das auch un­sinn: mit ei­ner ge­wis­sen hal­tung oder sou­ve­rä­ni­tät, lässt sich gros­ser quatsch auch mut­ter­sprach­lich aus­drü­cken — ohne all­zu pein­lich zu wir­ken. udo lin­den­berg zeigt das be­reits seit ge­fühlt zwei­hun­dert jah­ren.

aber trotz­dem flüch­ten wir, egal ob ge­sun­gen, ge­schrie­ben oder ge­spro­chen, im­mer ger­ne ins deng­li­sche um pro­fa­nes, lang­wei­li­ges auf­zu­pep­pen: wir ma­chen aus dem be­trach­ten von lein­wän­den oder gross­bild­schir­men er­eig­nis­se, in­dem wir von pu­blic vie­w­ing spre­chen. statt je­man­den zu schmä­hen, dis­sen wir, ab­stim­men hört sich als vo­ten viel di­gi­ta­ler und mo­der­ner an.

und wenn wir män­ner da­für lo­ben wol­len, dass sie ih­ren be­ruf ganz gut aus­üben, sa­gen wir balls of steel, weil sich ver­här­tun­gen im ge­schlechts­be­reich ein­fach nicht so be­ein­dru­ckend an­hört.

weil ich aber auch ein gros­ser freund der ak­ku­ra­tes­se bin, habe ich über­legt, wie man balls of steel über­set­zen könn­te. eier aus stahl liegt nahe, zeigt aber gleich war­um das aus­ser jan böh­mer­mann nie­mand sagt: ohne iro­ni­schen bruch spü­len die eier aus stahl viel zu viel pa­thos nach oben. und pa­thos bei der be­schäf­ti­gung mit männ­li­chen ge­schlech­t­or­ga­nen möch­ten die meis­ten män­ner nach kräf­ten ver­mei­den, wes­halb die aus­flucht ins eng­li­sche lo­gisch er­scheint.

stahl­nüs­se fän­de ich ganz nied­lich, aber ge­gen­über bäl­len sind nüs­se na­tür­lich auch eine her­ab­set­zung, aber ge­ra­de das macht die­ses lob sym­pa­tisch.

ent­hiel­ten der ho­den­sack tat­säch­lich tes­ti­kel aus ge­här­te­tem ei­sen, wäre das frag­los sehr un­prak­tisch, aber so rich­tig fällt ei­nem die­ser um­stand erst auf, wenn man die si­tua­ti­on im schritt mit ei­sen­sack be­schrie­be.

ganz ab­ge­se­hen da­von habe ich mich beim schrei­ben ge­ra­de ge­fragt, ob man auch aus der me­ta­li­sie­rung an­de­rer männ­li­cher kör­per­tei­le ver­meint­li­che kom­pli­men­te kon­stru­ie­ren könn­te. schon die ers­ten ver­su­che zei­gen — eher nicht:

anus aus stahl, ei­sen­fin­ger, me­tall­kopf, sil­ber­ohr, blech­zun­ge, kup­fer­schwanz.


ach­so, ich bin ab­ge­schwif­fen. ei­gent­lich woll­te ich nur die­ses vi­deo ver­lin­ken:

Balls of steel. twitter.com/CrazyGloble/st…

Jan-Piet MENS (@jpmens15.10.2018 18:58


es war nicht al­les schlecht in der SPD.


mons­ter-trucks sind ei­gent­lich nur über­di­men­sio­nier­te trak­to­ren mit ein biss­chen glas­fi­ber-deko.


Photo by felix schwenzel in Osram. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

bei os­ram in ber­lin mag man of­fen­bar das kon­kur­renz­pro­dukt @na­no­le­af au­ro­ra so ger­ne, dass man­che es sich ins büro hän­gen.


gross­ar­ti­ger xkcd!.

"The climate has changed before." XKCD to the rescue: xkcd.com/1732/

Andres Guadamuz (@technollama10.10.2018 10:49