die bei­fah­re­rin dar­über, dass kunst pro­mo­ten (und ver­kau­fen) schwer ist. was ich aber den knal­ler fin­de, ist der screen­shot am ende, in dem face­book ihr 6 aus­spie­lun­gen für 43 ta­cken ver­kau­fen will.


die faz ver­öf­fent­licht ei­nen text von alex­an­der gau­land, der durch­wirkt ist von ideen, die hit­ler 1933 in ner rede ge­pitcht hat. ja­kob aug­stein fin­det den text „klug“ und zi­tiert in­di­rekt hit­lers ideen. so schlei­chen fasch- & po­pu­lis­mus ins es­tab­lish­ment. (via)


@diplix @Augstein Was ist nun mit den Ähnlichkeiten des Beitrags von Seemann vom 26.10.2016? Die sind noch frappierender. Oder zitiert Seemann da nur über lange Strecken?

Tobias Staub (@TobiasStaub10.10.2018 14:47

ix sehe es ähn­lich wie @ms­pro: er hat das „feind­bild der afd re­kon­stru­iert“ und ana­ly­siert und da­mit das fa­schis­to­ide ge­dan­ken­bild der afd pass­ge­nau pa­ra­phra­siert. die­se pa­ra­phra­sie­rung zeigt jetzt eben auch, dass die­se „klu­gen“ ge­dan­ken schon 1933 po­pu­lär wa­ren und aufs die po­pu­lis­ti­sche stra­te­gie der afd be­schrei­ben, so dass gau­land oder sei­ne ghost­wri­ter sich of­fen­bar der ein­fach­heit hal­ber gleich bei mi­cha­el see­mann be­dient ha­ben.

oha. es sieht so aus als hätte alexander gauland fast wörtlich bei mir abgeschrieben.allerdings habe ich mit der „globalen klasse“ ja auch explizit das feindbild der afd rekonstruiert.twitter.com/PhilipPlickert…

Michael Seemann (@mspro10.10.2018 10:10

ich fin­de üb­ri­gens auch, dass mi­cha­el see­mann sich, an­ders als aug­stein, sehr viel dif­fe­ren­zier­ter von die­sem ge­dan­ken­bild di­stan­ziert. das lieb­äu­geln von aug­stein mit dem po­pu­lis­mus (der für ihn ger­ne von links kom­men kann) sehe ich eher kri­tisch.

wit­ze­lei­en von @six­tus zum the­ma wie hier fin­de ich da we­nig hilf­reich, ob­wohl er spä­ter auch die­sen text get­wit­tert hat, in dem mi­cha­el see­mann noch­mal aus­führ­lich sei­ne ein­schät­zung dar­stellt — was dann eben auch ziem­lich hilf­reich ist bei der ein­schät­zung der gan­zen sa­che ist.

kurz: hut up @ms­pro!


Photo by felix schwenzel in Telekom Hauptstadtrepräsentanz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

glück­wunsch! kein #glitch mehr, die dis­plays dis­play­en ein­fach


„Film­kri­tik muss wie­der mehr trol­len“, fin­det alex­an­der buch­holz. find ix auch.
das­fil­ter.com/film/ein-film-mit-stuetz­rae­dern…

Der Film würde Zweitklässler unterfordern, so kunstlos ausformuliert und offensichtlich wird der Bildungsroman wegerzählt. Entweder sind Grundschuldkinder seine angepeilte Zielgruppe oder aber, Florian Maria Georg Christian Graf Henckel von Donnersmarck hält sein Publikum für mächtig schwer von Begriff. In dem Film wird kaum etwas nicht unmissverständlich proklamiert. Da sagt Paula Beer, nachdem ihr Nazivater sie unfruchtbar gemacht hat: „Ich kann keine Kinder kriegen.“ Dreißig Minuten später sagt sie: „Ich kann doch Kinder kriegen.“ In diesem Stil geht das die ganze Zeit. Es ist zum Heulen. Alles begleitet von Max Richters Musik, die einem immer, aber auch wirklich immer, ganz haarklein vorschreiben will, was man zu fühlen hat. Ein Film mit Stützrädern unten dran, formal hüftsteif und die ganze Laufzeit über ausgeleuchtet wie eine Zahnarztpraxis, merkwürdigerweise auch in den Szenen, die im Dunkeln spielen – keine Ahnung, wie die das hinbekommen haben. Nicht eine Sekunde lang sieht Werk ohne Autor nicht wie ein abfotografiertes Filmset aus, sind die Protagonisten mehr als eindimensionale Abziehbilder. Nichts atmet hier. Ein überkontrollierter Riesenaufwand, alles für die Katz. Und all das nur, um die übliche Mär zu erzählen von den traumatisierten männlichen Identitäten, die sich mit Frauenleichen reparieren müssen.


Photo by felix schwenzel in Telekom Hauptstadtrepräsentanz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

fyi, wer sich die­ses jahr für den tag der deut­schen ein­heit ak­kre­di­tie­ren möch­te, kann das bei der te­le­kom haupt­stadt­re­prä­sen­tanz ma­chen.


Photo by felix schwenzel on September 29, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

of­fe­nes ate­lier und ku­chen­aus­ga­be heu­te (und mor­gen) ab 14 uhr in der beus­sel­stra­ße 47.
ka­tia­kelm.de/blog/2018/09/10/lan­ge-nacht-der-beus­sel­stras­se-47-fol­ge-2/


of­fe­nes ate­lier und ku­chen­aus­ga­be heu­te (und mor­gen) ab 14 uhr in der beus­sel­stra­ße 47.
https://ka­tia­kelm.de/blog/2018/09/10/lan­ge-nacht-der-beus­sel­stras­se-47-fol­ge-2/


in al­ler be­schei­den­heit, der ku­chen ist die­ses jahr so gut ge­wor­den, dass ich fast hof­fe, dass heu­te ganz we­nig leu­te zum of­fe­nen ate­lier von @ka­ti­as_bil­der kom­men und ich das al­les al­lei­ne es­sen kann.

(link zum re­zept, of­fe­nes ate­lier und ku­chen­aus­ga­be heu­te ab 14:00 uhr)


Photo by felix schwenzel on September 29, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

in al­ler be­schei­den­heit, der ku­chen ist die­ses jahr so gut ge­wor­den, dass ich fast hof­fe, dass heu­te ganz we­nig leu­te zum of­fe­nen ate­lier von @ka­ti­as_bil­der kom­men und ich das al­les al­lei­ne es­sen kann. ka­tia­kelm.de/blog/2018/09/10/lan­ge-nacht-der-beus­sel­stras­se-47-fol­ge-2/


Photo by felix schwenzel in Telekom Hauptstadtrepräsentanz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

es geht wei­ter: der nächs­te ver­such re­prä­sen­ta­ti­ve dis­plays vor der te­le­kom haupt­stadt-re­prä­sen­tanz zu in­stal­lie­ren. #glitch


Photo by felix schwenzel in Lichthaus Hübner. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

sel­fie


Photo by felix schwenzel in Telekom Hauptstadtrepräsentanz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

die te­le­kom hat be­merkt, dass die gro­ßen, feh­ler­haf­ten dis­plays vor dem haupt­ein­gang ih­rer haupt­stadt­re­prä­sen­tanz doch nicht so re­prä­sen­ta­tiv sind und al­les de­mon­tiert. #glitch


Photo by felix schwenzel in Humboldt-Universität zu Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

an der uni hat­ten wir eine vor­le­sung, in der ar­chi­tek­ten ihre bau­ten vor­stell­ten und mit un­zäh­li­gen dias do­ku­men­tier­ten. ich er­in­ne­re mich an eine vor­le­sung, in der ein auf­wän­dig ge­stal­te­ter flur ge­zeigt wur­de, mit viel licht, glas­tü­ren, holz­pa­nelen, holz­bo­den. ne­ben der ein­gangs­tür konn­te man auf ei­nem dia ei­nen scheuss­li­chen, schmie­de­ei­ser­nen re­gen­schirm­stän­der se­hen. die­se ver­un­stal­tungs­de­tails der nut­zer nann­ten wir dann im­mer „ge­schen­ke an den ar­chi­tek­ten“. die­se müll­ei­mer sind auch so ein ge­schenk.


die wal­ki-tal­ki funk­ti­on im neu­en watch-os ist ein gro­ßer spaß. hat das po­ten­zi­al mein lieb­lings-fea­ture zu wer­den.
funk­tio­niert üb­ri­gens auch als siti-tal­ki und stan­di-tal­ki.


was die te­le­kom in ih­rer „haupt­stadt re­prä­sen­tanz“ de­mons­triert fin­de ich, wie ge­sagt, su­per sym­pa­thisch: wir ste­hen dazu, dass uns tech­nik tag für tag über­for­dert, wie den rest der welt. #glitch


Photo by felix schwenzel in Telekom Hauptstadtrepräsentanz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ei­gent­lich sym­pa­thisch: ir­gend­was ist bei der te­le­kom im­mer ka­putt. #glitch


Photo by felix schwenzel in Berlin, Germany. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das neue @tado mit „air­Com­fort“ ist der mei­nung, dass bei uns die luft schlecht ist weil {"fresh­ness":{"va­lue":"FAIR","last­O­pen­Win­dow":"2018-07-29T16:53:04Z"}}


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

un­ser @es­pres­to­ag ge­schirr kann spre­chen. un­heim­lich!


man muss den plas­tik­scheiss von nike nicht kau­fen, nur weil der spot gross­ar­tig ist und kae­per­nicks auf­rech­te und an­stän­di­ge hal­tung auch durch das nike-logo scheint.

es reicht, sich von kae­per­nicks hal­tung und pro­sa be­rüh­ren und in­spi­rie­ren zu las­sen.


nach dem see­schlacht-bild malt mich ka­tia dem­nächst viel­leicht als röh­ren­den hir­schen.


wenn die leute wissen, wie würste gemacht werden …

felix schwenzel in artikel

Sometimes, magic is just someone spending more time on something than anyone else might reasonably expect. — Teller

die­ses zi­tat von tel­ler, der ge­mein­sam mit penn das büh­nen­paar penn & tel­ler bil­det, ist auf vie­len ebe­nen gran­di­os. ei­ner­seits er­klärt es die es­senz des show­busi­ness, aber auch die des hoch­leis­tungs­sports und ich wür­de fast wa­gen zu sa­gen, auch der kunst.

men­schen die gros­se tei­le ih­res le­bens ei­ner sa­che wid­men und un­vor­stell­bar viel zeit dar­ein ste­cken, er­lan­gen da­mit im bes­ten fall die fä­hig­keit uns zu un­ter­hal­ten und zu fas­zi­nie­ren.

der trick ist, mehr ar­beit in eine fä­hig­keit zu ste­cken, als es sich je­mand an­ders ver­nünf­ti­ger­wei­se vor­stel­len kann.

mitt­ler­wei­le habe ich so­gar mei­ne zwei­fel, ob es so­was wie ta­lent über­haupt gibt und ob wir ta­lent als das wahr­neh­men, was ei­gent­lich das er­geb­nis von enorm viel übung, oder ge­nau­er vom fest­beis­sen und ma­ni­sche ver­fol­gen ei­ner sa­che, ei­ner fä­hig­keit, ei­nes ziels ist. nach die­ser les­art wäre ta­lent dann ei­gent­lich die fä­hig­keit und der wil­le sich auf eine sa­che so zu kon­zen­trie­ren, wie es sich nie­mand an­ders vor­stel­len mag oder kann.

aber ich woll­te ei­gent­lich auf et­was ganz an­de­res hin­aus: auf tel­ler und penn (spoi­ler: ei­gent­lich auf die­ses in­ter­view, aber bis da­hin brau­che ich noch ein paar zei­len). tel­ler ist der ma­ni­sche part vom büh­nen­duo penn & tel­ler. der nerd, der sich mo­na­te-, jah­re­lang mit der per­fek­tio­nie­rung, op­ti­mie­rung von zau­ber­tricks be­schäf­ti­gen kann. in die­sem wun­der­ba­ren pod­cast ist ein ka­pi­tel, in dem tel­ler zu ei­nem be­stimm­ten zau­ber­trick be­fragt wird: dem schwe­ben­der-ball-trick.

tel­ler er­zählt, wie er die­sen ziem­lich al­ten trick zu­erst be­herr­schen woll­te, dann ver­bes­ser­te und er­wei­ter­te und dar­an 8 mo­na­te al­lein und bei je­der ge­le­gen­heit, auch im ur­laub, dran ar­bei­te­te. al­lei­ne, vor dem spie­gel, nach ge­mein­sa­men auf­trit­ten nachts auf der büh­ne. nach 8 mo­na­ten zeig­te er den trick zum ers­ten mal sei­nem büh­nen­part­ner penn jil­let­te. der witz ist: penn moch­te den trick nicht, er war ihm zu schmal­zig, zu cir­ce-du-sol­eil-mäs­sig. tel­ler ar­bei­te­te wei­ter, mo­na­te­lang, an dem trick, gab dem auf­tritt eine rich­tung, eine art ge­schich­te, aber auch das reich­te nicht um penn zu über­zeu­gen (ich ver­kür­ze grob, es lohnt sich das gan­ze pod­cast-ka­pi­tel mit tel­ler an­zu­hö­ren). denn ab­ge­se­hen da­von, dass der trick ein­fach nicht penns ge­schmack ent­sprach, fehl­te eine ent­schei­den­de zu­tat, die alle — oder die meis­ten tricks — von penn & tel­ler aus­macht. ra­di­ka­le of­fen­heit, kein or­na­ment, kein schmalz, kene mys­tik. und: oft ver­rät penn auf der büh­ne das ge­heim­nis des tricks auf der büh­ne (tel­ler spricht auf der büh­ne nicht).

und ge­nau das war es, was den trick für penn dann er­träg­lich mach­te: er kün­digt den trick (wahr­heits­ge­mäss) an, als ei­nen trick, der ein­zig und al­lein mit ei­nem fa­den funk­tio­niert. trotz­dem, oder erst recht des­halb, ver­zau­bert der trick das pu­bli­kum. das ge­lüf­te­te ge­heim­nis nimmt dem trick nichts, im ge­gen­teil, durch die per­fekt ein­stu­dier­ten be­we­gun­gen tel­lers, fas­zi­niert der trick noch mehr als wenn das pu­bli­kum den hin­weis nicht er­hal­ten hät­te oder ir­gend­ei­nen mys­te­ri­en-scheiss auf­ge­tischt be­kom­men hät­te.

das was tel­ler hier macht, ist ein durch-cho­reo­gra­phier­ter tanz, mit un­ver­ständ­li­chen, nicht nach­voll­zieh­ba­ren be­we­gun­gen.

das glei­che prin­zip, wenn auch ein biss­chen plat­ter, er­kennt man in die­sem trick. ob­wohl penn & tel­ler hier so­gar je­des de­tail des tricks er­klä­ren, re­du­ziert das die fas­zi­na­ti­on nicht um das ge­rings­te, son­dern stei­gert sie in be­wun­de­rung.

youtube-video laden, info, direktlink

wahr­schein­lich ist es ähn­lich wie beim bal­let. man sieht und ver­steht ver­meint­lich jede be­we­gung, aber kaum ei­ner ist in der lage, die­se be­we­gun­gen nach­zu­voll­zie­hen, je­den­falls nicht in die­ser per­fek­ti­on und die­ser (ver­meint­li­chen) leich­tig­keit.

aber der ent­schei­dens­te punkt von al­len ist noch et­was an­de­res, was penn in die­sem in­ter­view (hier ge­fun­den) er­klärt:

Vulture: But why is the audience willing to get emotionally engaged even after you’ve explicitly said the trick is done with thread?

Penn: It’s because there’s a secret that I would like to take credit for uncovering: The audience is smart. That’s all. Our goal when we started was “Let’s do a magic show for people smarter than us.” No other magicians have ever said that sentence. I hated the whole idea that some smarmy motherfucker who couldn’t get laid was out there saying, “I can do this; you can’t.” So when Teller and I first got together I said, “I want to do a magic show that’s honest and has complete respect for the audience.” And when you start being honest with the audience, they start to play a game within themselves. Here’s an example that kills me: People who have just talked to Teller will come over to me after the show and say, “I think it’s great that Teller never says anything.” Internalizing a counterfactual is just something people can do.

man zieht das pu­bli­kum auf sei­ne sei­te, wenn man es ein­weiht, die in­ter­nen ab­läu­fe trans­pa­rent dar­stellt und es re­spekt­voll, auf au­gen­hä­he be­han­delt. das hört sich jetzt abs­trakt und theo­re­tisch an, aber wenn man sich vor au­gen hält wie zum bei­spiel jour­na­lis­mus heut­zu­ta­ge (oder auch schin im­mer) funk­tio­niert, wird ei­nem schnell klar, dass jour­na­lis­mus, der mit den ge­füh­len sei­ner le­ser­schaft spielt, der ge­zielt emo­tio­nen schürt, ge­nau dem prin­zip ent­spricht, wie zau­be­rei die penn & tel­ler ver­ach­ten. zau­be­rei, die uri-gel­ler-mäs­sig dem pu­blli­kum ir­gend­wel­che mys­te­ri­en und un­be­kann­ten kräf­te auf­tischt, um sen­sa­tio­nel­ler zu wir­ken, ist das glei­che, wie rau­nen­der jour­na­lis­mus, der tat­sa­chen­frag­men­te auf­peppt mit ver­schwö­rung, res­sen­ti­ments ver­stärkt und letz­ten en­des mit dem pu­bli­kum spielt. bou­le­vard­me­di­en, klatsch­blät­ter be­die­nen ihre le­ser nicht, sie spie­len (von oben her­ab) mit ih­ren ge­füh­len und wen­den da­für alt-be­währ­te re­zep­te an.

die meis­ter­schaft, der es be­darf sich in die kar­ten gu­cken zu las­sen, die in­ter­nen ab­läu­fe dar­zu­stel­len — und trotz­dem das pu­bli­kum zu be­geis­tern oder min­des­ten zu in­ter­es­sie­ren, be­herr­schen die we­nigs­ten jour­na­lis­ten — und na­tür­lich auch die we­nigs­ten en­ter­tai­ner. und schlim­mer: sich auf au­gen­hö­he her­ab­zu­las­sen und dem pu­bli­kum eben­dort zu be­geg­nen, das pu­bli­kum zu re­spek­tie­ren und an des­sen in­tel­li­genz zu glau­ben, scheint nach wie vor ein ding der un­mög­lich­keit für die meis­ten öf­fenbt­lich­keits­ar­bei­ter zu sein.

auf ei­nen ähn­li­chen ge­dan­ken geht penn in dem in­ter­view ein, als er dem in­ter­view­er in ei­nem punkt hef­tig wi­der­spricht:

Vulture: So what you’re saying is that you’re skeptical that there’s been a shift, which is often attributed to Trumpism, in those people’s willingness to believe things at odds with facts?

Penn: But when you say “those people” you’ve made a huge error because there are no “those people.” They don’t exist. You hear stuff like, “Trump supporters are homophobic. Trump supporters are misogynist.” This is a mistake that was made by Democrats. They would accuse Trump supporters of being things that Trump supporters knew they weren’t. There are Trump supporters that have best friends who have gay sex. They do. You can’t put a “they”-type thing on that.

eti­ket­ten sind prak­tisch, sie er­leich­tern (ver­meint­lich) die ori­en­tie­rung. aber ei­gent­lich die­nen sie, egal ob von recht, links, oben oder un­ten an­ge­wen­det, le­dig­lich der aus­gren­zung. die welt ist kom­pli­ziert, men­schen sind noch kom­pli­zier­ter. die welt oder die be­ur­tei­lung von men­schen zu ver­ein­fa­chen, lässt die welt für ei­nen mo­ment ver­ständ­li­cher er­schei­nen, stört aber den blick für ge­mein­sam­kei­ten und ver­tieft spal­tun­gen.

„die­se leu­te“ (oder „jene“) gibt es nicht, je­des eti­kett greift (im­mer) zu kurz. das gilt in der po­li­tik, aber eben auch in der un­ter­hal­tung.

was ich an penn am al­ler­meis­ten mag, ist sein un­beug­sa­mer op­ti­mis­mus.

Penn: For 50 million years our biggest problems were too few calories, too little information. For about 50 years our biggest problem has been too many calories, too much information. We have to adjust, and I believe we will really fast. I also believe it will be wicked ugly while we’re adjusting.

Vulture: How will that ugliness manifest itself?

Penn: Donald Trump.

ich wei­se da auch ger­ne drauf hin. die ver­wer­fun­gen die wir der­zeit in und um die so­zia­len me­di­en er­le­ben, sind um­wä­zungs­pro­zes­se an die wir uns erst ge­wöh­nen müs­sen, mit de­nen wir erst noch ler­nen müs­sen um­zu­ge­hen, per­sön­lich, aber mehr noch: ge­sell­schaft­lich.