Photo by felix schwenzel on January 12, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

un­ser bal­kon von der stra­ße aus.


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

fo­to­ge­ner ne­bel.


ge­nau die­se hal­tung ist es, die ich an vie­len dys­to­pien nicht mag. ei­ner­seits weil das nicht die ein­zi­ge mög­lich­keit ist, die welt­läuf­te zu in­ter­pre­tie­ren, aber auch, weil die­se welt­sicht be­reits min­des­tens 20.000 jah­re alt ist, also kei­ne ein­ma­li­ge (neue) her­aus­for­de­rung ist.


Photo by felix schwenzel in Seestraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich wür­de sa­gen: das stimmt so nicht.


black mirror, nerdcore

felix schwenzel in artikel

ich mag black mir­ror nicht. mir miss­fällt das sa­dis­ti­sche ele­ment, dass in je­der ein­zel­nen fol­ge den prot­ago­nis­ten, den men­schen, der mensch­heit an­ge­dich­tet wird. jede ein­zel­ne epi­so­de folgt die­sem re­zept, in­dem sie min­des­tens ei­nen prot­ago­nis­ten zeigt, der ver­gnü­gen dar­an fin­det, an­de­re men­schen zu quä­len, zu ent­wür­di­gen, zu ent­mensch­li­chen. aus je­der fol­ge quillt men­schen­hass. das geht jetzt schon vier staf­feln so, dass die se­rie sa­dis­ten nicht als ein­zel­phä­no­me­ne, psy­chi­sche de­for­ma­tio­nen zeigt, son­dern sug­ge­riert, dass men­schen zum sa­dis­mus, zur grau­sam­keit, zur em­pa­thie­lo­sig­keit nei­gen, so­bald sie macht be­kom­men. wie in schlech­ten fil­men wird da nicht dif­fe­ren­ziert, ana­ly­siert, ver­sucht zu ver­ste­hen, son­dern bru­tal, splat­ter­mäs­sig drauf­ge­hal­ten, zu­ge­spitzt und im­pli­zit vor dem bö­sen im men­schen ge­warnt. in der welt, die black mir­ror zeich­net, ist kein platz für hu­ma­ni­tät und mit­ge­fühl, mensch­lich­keit und wär­me, lie­be und zärt­lich­keit. black mir­ror ist mis­an­tro­pen-por­no. die aus­nah­me, das ab­nor­me, die psy­chi­sche de­for­ma­ti­on wird dys­to­pisch als nor­mal dar­ge­stellt, mensch­lich­keit, wär­me, mit­ge­fühl als die aus­nah­me.

black mir­ror ist nicht dumm, im ge­gen­teil, aber mis­an­trop, an­thro­po­phob, frus­triert und sar­kas­tisch. lie­be steckt bei black mir­ror le­dig­lich in der pro­duk­ti­on. die ist enorm auf­wän­dig und de­tail­ver­liebt; für jede ein­zel­ne fol­ge wer­den pla­kat­mo­ti­ve pro­du­ziert, dut­zen­de an­spie­lun­gen ins dreh­buch und die ku­lis­sen ge­drech­selt und die be­set­zung ist stets a-list. black mir­ror ist ei­gent­lich die per­fek­te se­rie, kon­se­quent von vor­ne bis hin­ten durch­dacht, vol­ler gran­dio­ser klei­ner (und gros­ser) ideen, per­fekt in­sze­niert und pro­du­ziert — aber sie glaubt nicht an das gute im men­schen.

vor ei­nem jahr, nach ei­ner fol­ge der drit­ten staf­fel hat­te ich schon kei­ne lust mehr wei­ter­zu­gu­cken. die vier­te staf­fel, die ge­ra­de bei net­flix an­ge­lau­fen ist, woll­te ich eben­so we­gigno­rie­ren. ges­tern über­flog ich dann die­sen ar­ti­kel von rené wal­ter, in dem er alle sechs ak­tu­el­len fol­gen von black mir­ror re­zen­siert.

ich ent­schloss mich dann doch mal die ers­te fol­ge zu se­hen. die fängt auch gran­di­os an, mit ei­ner ziem­lich pass­ge­nau­en, aber trotz­dem leicht ir­ri­tie­ren­den, star-trek-par­odie. die wei­te­re hand­lung ist fes­selnd, die in­sze­nie­rung und das schau­spiel ma­kel­los, lies­se sich aber auch in ei­nem satz zu­sam­men­fas­sen: arsch­loch rächt sich an an­de­rem arsch­loch und schiesst da­bei, mit kon­se­quen­ter grau­sam­keit und me­gaarsch­lochig­keit, weit übers ei­gent­li­che ziel (ge­nug­tu­ung) hin­aus.

ich bin mir nicht si­cher, ob ich die ver­blie­be­nen fünf fol­gen noch se­hen wer­de. ich ver­mu­te sie sind ge­nau­so sorg­fäl­tig und in­tel­li­gent er­zählt, aber ich er­tra­ge das pes­si­mis­ti­sche welt- und men­schen­bild, die­ses arsch­lo­ch­uni­ver­sum, nur schwer. der por­no­ver­gleich passt üb­ri­gens gut. black mir­ror zeigt kon­se­quent nur dunk­le stel­len des men­schen, ver­grös­sert die­se in ab­sur­de di­men­sio­nen, hält voll drauf und blen­det al­les an­de­re kon­se­quent aus. mensch­lich­keit, mit­ge­fühl, hu­ma­ni­tät wer­den mar­gi­na­li­siert dar­ge­stellt oder gro­tesk ver­zerrt oder ver­al­bert.

was ich aber gut fin­de und mir auch in zu­kunft jede fol­ge an­se­hen wer­de, ist das was rené wal­ter auf nerd­core schreibt. sei­ne re­zen­si­on der ers­ten black mir­ror fol­ge der vier­ten staf­fel (USS CAL­LIS­TER) ist auf den punkt und ver­sorgt den le­ser mit kon­text. ich schriebs erst vor ein paar ar­ti­keln, nerd­core ge­hört zu mei­nen lieb­lings­blogs und ich fin­de rené ist der­zeit in höchst­form. und er braucht un­ter­stüt­zung. die möch­te ich ihm ger­ne ge­ben, in­dem ich nerd­core, ne­ben über­me­di­en, zum zwei­ten blog ma­che, dem ich bei ste­ady ei­nen mo­nat­li­chen, be­schei­de­nen bei­trag zah­le. ich möch­te ger­ne, dass rené wei­ter voll­zeit ins in­ter­net schreibt.

Das war bis vor wenigen Jahren noch über Bannerwerbung finanzierbar, mit dem Siegeszug von Clickbait und Facebook allerdings sind die Werbe-Einnahmen nahezu komplett zusammengebrochen. NERDCORE finanziert sich nun schon seit mehreren Jahren über meine eigenen privaten Reserven und diese sind nun erschöpft.

hier geht’s zur kas­se.


afd-watcher

felix schwenzel in notiert

im märz schrieb die taz ei­nen ar­ti­kel über ein paar afd-watch­blogs. da­drin wird der spre­cher der afd zi­tiert:

Der AfD selbst kann gegen die Watchblogs nicht viel ausrichten. „Solange diese keine Unwahrheiten über uns verbreiten, müssen wir sie als kritische Begleiter akzeptieren“, sagt AfD-Sprecher Christian Lüth auf Anfrage der taz. Sobald jedoch der faire demokratische Umgang nicht mehr eingehalten werden würde, behalte man sich vor, dagegen vorzugehen.

an­fang april ent­scheid man sich bei der afd of­fen­bar um und schick­te ei­nem der watch­blogs, wir-sind-afd.de, eine ab­mah­nung — we­gen ver­let­zung der na­mens­rech­te. un­wahr­hei­ten ver­brei­tet wir-sind-afd.de of­fen­bar nicht, aber als kri­ti­schen be­glei­ter ak­zep­tie­ren will die afd die sei­te an­schei­nend trotz­dem nicht mehr.

we­gen die­ser ab­mah­nung gibt’s am 16. ja­nu­ar jetzt eine münd­li­che ver­hand­lung in köln:

Weil die Frage, wie man mich un­ter­stüt­zen kann, schon mehrfach kam — auch dafür: Danke. — möchte ich darauf noch kurz eingehen: Im Moment habe ich alles, was ich brauche. Im worst case, sprich: Wenn die Gegenseite den Prozess gewinnt, wäre ich zum einen die Domain los, zum anderen kämen für die erste Instanz knapp 6.000€ Pro­zess­kos­ten auf mich zu. Falls das passiert, müsste ich euch doch um die eine oder andere Mark bitten.


tageswerk

felix schwenzel in bilder


Photo by felix schwenzel on January 06, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ta­ges­werk.


Photo by felix schwenzel on January 05, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich weiss, das geht jetzt ganz schnell bis der wie­der on­line ist. #zeit­fliegt


  theawl.com: The All-Ame­ri­can Aldi   #

nora bat­tel­le über aldi in ame­ri­ka.

What we know as Aldi in the US is actually Aldi Süd.

Aldi Nord operates in the US, too, as Trader Joe’s. This is the one country, aside from Germany, where the two companies coexist, possibly because Trader Joe’s looks so starkly different from Aldi that it effectively erases the fear of direct sibling competition.

  theawl.com: For­ging Hit­ler's Dia­ries Made Him Fa­mous   #

noch­mal theawl.com, noch­mal eine ge­schich­te aus deutsch­land die ei­gent­lich je­der kennt, ob­wohl ich das nicht wuss­te:

After Kujau’s death, however, [prices of his replicas of the Old Masters] spiked—and this is where it gets legitimately weird, folding in on itself into so many orders of fakery that I can no longer keep track. According to this 2010 article in Der Spiegel, Kujau’s great-niece Petra was arrested in 2010, for carrying on the family trade in the best possible way—that is, selling fakes of “genuine” Kujau fakes of real old paintings, for as much as EUR 300,000. This is truly the kind of thing you can’t make up.

auch eine gu­ter er­in­ne­rung: die na­zis und nazi-sym­pa­thi­san­ten wa­ren nie ganz weg. wir se­hen die dank so­cial me­dia nur (wie­der) deut­li­cher.

  hol­ly­wood­re­por­ter.com:'You Can't Make This Shit Up': My Year In­si­de Trump's Ins­a­ne White House   #

mi­cha­el wolff über sei­ne zeit als ein­ge­bet­te­ter re­por­ter in trumps weis­sen haus.

I'd like to just watch and write a book. "A book?" he responded, losing interest. "I hear a lot of people want to write books," he added, clearly not understanding why anybody would. "Do you know Ed Klein?"— author of several virulently anti-Hillary books. "Great guy. I think he should write a book about me." But sure, Trump seemed to say, knock yourself out.

  digg.com: We Can't Stop Wat­ching This Mas­ter Wood­wor­ker Hand Cut Do­ve­tail Joints   #

ich hab die schrei­ne­rei ei­gent­lich mal ge­lernt, aber ei­ni­ge der tricks (und werk­zeu­ge) die frank kl­ausz hier beim schwal­ben­schwan­zen zeigt, kann­te ich noch nicht. ich habe mir das sehr fas­zi­niert an­ge­se­hen und mir ist wie­der klar ge­wor­den, was für ein tol­ler werk­stoff holz ist. al­lein die ge­räu­sche die ein ein­ge­spann­tes brett beim (sau­ber) schnit­zen mit ei­nem stech­ei­sen macht.

  staceyo­ni­ot.com: The smart home plat­form war pits lo­gi­stics against con­text   #

stacey hig­gin­bo­t­ham über den stand von iot. gute, klu­ge zu­sam­men­fas­sung und aus­blick.

  theat­lan­tic.com: The Best Ex­pl­ana­ti­on For Ever­y­thing In The Uni­ver­se   #

al­les was man über die theo­rie von al­lem wis­sen muss.

  vowe.net: When Ame­ri­cans say this, they mean that   #

hihi, ich glau­be das stimmt al­les.

  bo­ing­bo­ing.net: The guy who­se DRM for juice com­pa­ny cra­te­red last year now sells "raw wa­ter" pa­cked with all the mi­cro­bes and amoe­bas you can sto­mach   #

wenn ei­ner mal ne doo­fe idee hat, ist das höchst­wahr­schein­lich nicht die ein­zi­ge blö­de idee auf die er kommt.

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Plea­se wait your turn   #

sehr schön!


blade runner 2049

felix schwenzel in gesehen

in der re­gel schal­te ich fil­me ab, die sze­nen als dra­ma­ti­sche zeit­lu­pen zei­gen. ein tod­si­che­res mit­tel um schlecht in­sze­nie­rung zu er­ken­nen. bla­de run­ner 2049 ist hin­ge­gen eine ein­zi­ge zeit­lu­pe und ge­ra­de des­halb toll. der film ist stel­len­wei­se so ge­bremst, dass man den ein­druck hat zeit­lu­pen zu be­trach­ten. ich fands toll.

ger­ne in 30 jah­ren noch­mal.


naja, mo­dern fa­mi­ly geht im­mer. ist zwar nicht neu, aber ich fin­de es nach wie vor teil­wei­se sehr, sehr wit­zig.

auf eine art wit­zig und fast neu: die zwei­te staf­fel von BBC ame­ri­cas dirk gent­ly’s ho­li­stic de­tec­ti­ve agen­cy (staf­fel zwei ab. 5. ja­nu­ar auf net­flix). wäh­rend ich die ers­te staf­fel eher scheis­se fand (und trotz­dem zu ende schau­te), ge­fiel mir die zwei­te staf­fel ir­gend­wie. sie war so ab­surd, ab­ge­dreht und idio­tisch, dass man über die mie­sen schau­spie­le­ri­schen fä­hig­kei­ten von eli­jah wood hin­weg­se­hen konn­te und sich von der ab­sur­di­tät und blöd­sin­nig­keit der ge­schich­te fes­seln las­sen konn­te. die er­zähl­te ge­schich­te ist tat­säch­lich so be­kloppt, dass sie schon fast wie­der gut ist.

auch nicht neu, im ge­gen­teil, bald an­der­t­alb jahr­zehn­te alt, start­rek en­ter­pri­se, die star trek se­rie die vor ka­pi­tän kirk im jahr 2151 an­ge­sie­delt ist und 90 jah­re nach dem ers­ten kon­takt. die se­rie hat kei­nen be­son­ders gu­ten ruf, fiel in der zu­schau­er­gunst durch und wur­de in der vier­ten staf­fel ab­ge­setzt. sie läuft, wie alle star-trek-se­ri­en, auf net­flix und ich habe mir be­reits 82 der 98 fol­gen an­ge­se­hen. die se­rie ist wie die meis­ten star-trek-se­ri­en ein biss­chen holz­schnitt- und kam­mer­spiel­ar­tig, voll­ge­stopft mit bil­lig pro­du­zier­ten ku­lis­sen, durch­zo­gen von schlech­ten spe­zi­al­ef­fek­ten und ste­reo­ty­pen rol­len­mus­tern.

sieht man die se­rie ohne gros­sen er­war­tun­gen, kann sie un­ter­halt­sam wir­ken. in den ers­ten bei­den staf­feln ste­hen die ein­zel­nen epi­so­den meist für sich, in mehr oder we­ni­ger ab­ge­schlos­se­nen hand­lun­gen, mit ei­nem fei­nen, fast un­sicht­ba­ren ro­ten fa­den. die drit­te staf­fel hat dann ei­nen gut sicht­ba­ren, et­was über­dra­ma­ti­sier­ten ro­ten fa­den, der mich zum mil­den rausch­se­hen brach­te. wie ge­sagt, tech­nisch und von der pro­duk­ti­ons­qua­li­tät ist das al­les eher schlecht bis mit­tel­gut, aber der kern der er­zäh­lun­gen, die me­ta­ebe­ne, die in­ten­ti­on der se­rie fin­de ich sym­pa­thisch, wie fast al­les aus dem star trek uni­ver­sum.

das kern­pro­blem der se­rie könn­te die be­set­zung der ka­pi­täns­rol­le ge­we­sen sein. scott ba­ku­las als jo­na­than ar­cher funkt nicht be­son­ders. ar­cher ist we­der be­son­ders sym­pa­thisch, noch dop­pel­bö­dig. er ist ein­fach da und er­füllt sei­ne pflicht, man kann ihn gut er­tra­gen, aber iden­ti­fi­zie­ren mit ihm woll­te ich mich ir­gend­wie nicht. wäre ar­cher ein auto, wäre er frü­her ein pas­sat ge­we­sen, heu­te ein pri­us; ein ver­nünf­ti­ges, ef­fi­zi­en­tes, fleis­si­ges ar­beits­tier, ohne charme und reiz. ganz schlimm auch die vul­ka­nie­rin t’pol, ge­spielt vom ehe­ma­li­gen mo­del jo­lene bla­lock, de­ren aus­se­hen in der se­rie wohl nicht nur vom kos­tüm- und mas­ken­bild­ner, son­dern auch von plas­ti­schen chir­ur­gen ge­stal­tet wur­de.

trotz­dem. ich habe start­rek en­ter­pri­se ger­ne ge­se­hen, auch wenns we­der (wirk­lich) gut, noch eine sit­com war.


ganz ab­ge­se­hen da­von; ges­tern habe ich zu­fäl­lig die­sen aus­schnitt aus ei­nem clou­seau (mit pe­ter sel­lers) ge­se­hen:

ei­gent­lich dach­te ich, kenn ich die fil­me aus der clou­seau-rei­he alle aus­wen­dig, aber an die­se sze­ne konn­te ich mich nicht mehr er­in­nern. aber sie er­in­ner­te mich dar­an, dass ich die ei­gent­lich alle noch ein paar mal wie­der se­hen müss­te.


Photo by felix schwenzel in Saray Restaurant. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ac­tio et re­ac­tio


Photo by felix schwenzel in Auswärtiges Amt. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

#wer­bung­wirkt manch­mal. die­ses eine bild hat mich über­zeugt, dass ein fluss­bad ber­lin eine gute idee sein könn­te.


lieblingsblogs

felix schwenzel in notiert

mein feed­rea­der ist seit vie­len jah­ren stets zum bers­ten ge­füllt. meis­tens skip­pe ich recht schnell durch die bei­trä­ge, be­ob­ach­te mich selbst aber da­bei, wie ich im­mer wie­der bei ei­ni­gen we­ni­gen quel­len hän­gen­blei­be. eine da­von ist, nach wie vor ja­son kott­ke. ja­son kott­ke und ge­le­gent­li­che gast­au­toren schaf­fen es ei­ner­seits im­mer wie­der kur­ze ar­ti­kel oder links auf ar­ti­kel oder vi­de­os an­de­rer zu pos­ten, die mich tat­säch­lich in­ter­es­sie­ren oder fas­zi­nie­ren. die qua­li­tät des­sen, was auf kott­ke.org pos­tet wird mir im­mer wie­der be­wusst wenn ich es mit an­de­ren durch­lauf­er­hit­zern wie bo­ing­bo­ing.net oder digg.com ver­glei­che. die ha­ben auch im­mer wie­der in­ter­es­san­tes, le­sens- oder se­hens­wer­tes, aber zu oft hal­ten die reis­se­ri­schen über­schrif­ten („stun­ning“, „ama­zing“, „watch this …!“) nicht das was sie ver­spre­chen.

bo­ing­bo­ing.net, digg.com ha­ben vie­le per­len in ih­ren RSS-flüs­sen, aber der ent­schei­den­de punkt ist wohl, dass kott­ke fund­stü­cke nicht pos­tet weil sie po­pu­lär sind, vi­ra­les po­ten­zi­al ha­ben oder ver­meint­lich klicks ga­ran­tie­ren. das ent­schei­den­de und aus­schliess­li­che fil­ter- und aus­wahl­kri­te­ri­um bei kott­ke schei­nen per­sön­li­che vor­lie­ben und fas­zi­na­tio­nen zu sein.

ganz ähn­lich ar­bei­tet rené auf nerd­core.de. da wird auch durch­lauf­er­hitzt, an­ge­ris­sen und kurz­kom­men­tiert, aber im­mer schei­nen re­nés per­sön­li­che vor­lie­ben und fas­zi­na­tio­nen durch, oft er­gänzt und in kon­text ge­setzt durch klu­ge kom­men­ta­re und an­mer­kun­gen.

sehr ei­gen, ge­le­gent­lich sehr per­sön­lich, manch­mal ein biss­chen re­pe­ti­tiv und selbst­ge­fäl­lig, aber fast im­mer in­ter­es­sant: al­les was vol­ker we­ber pos­tet. „don’t break the chain“ kann ich schon lan­ge nicht mehr hö­ren, trotz­dem ma­che ich da jetzt (still und lei­se) mit, seit mich eine arm­band­uhr seit sechs ta­gen auch rin­ge auf mei­nem te­le­fon fül­len lässt.

der bes­te grund ei­nen ei­ge­nen feed­rea­der zu be­trei­ben und zu pfle­gen sind blogs wie das von ist cem bas­man. cem hat vor ein paar ta­gen noch­mal er­klärt wie er bloggt und je­der sei­ner klei­nen ge­dan­ken­split­ter die in mei­nem feed­rea­der lan­den er­freut mich, sehr vie­le spei­che­re ich in der hoff­nung sie spä­ter mal zu ver­ar­bei­ten oder zu ver­lin­ken. heu­te die­ses frag­ment, vor ein paar wo­chen die­ses.

kott­ke.org, nerd­core.de, vowe.net und sprech­bla­se sind na­tür­lich nicht mei­ne ein­zi­gen lieb­lings­blogs, aber die, die im­mer wie­der in mei­nem feed­rea­der raus­ste­chen.


was ich in den letzten wochen automatisiert habe

felix schwenzel

das hier ist eine art öf­fent­lich ge­führ­te todo-lis­te mit ar­ti­keln die ich schrei­ben möch­te (oder be­reits ge­schrie­ben habe) um din­ge die ich zu­hau­se au­to­ma­ti­siert oder ge­baut habe zu do­ku­men­tie­ren. mitt­ler­wei­le hat die au­to­ma­ti­sie­rung un­se­rer woh­nung ei­nen stand er­reicht mit dem ich ganz zu­frie­den bin und der nicht nur mei­nen spiel- und pro­bier­trieb be­frie­digt, son­dern sich teil­wei­se auch als ganz prak­tisch und nütz­lich er­weist.

ein paar der sa­chen die ich ge­baut oder kon­fi­gu­riert habe, schrei­be ich (auf eng­lisch) ins home-as­sistantz-fo­rum (der­zeit lei­der von re­gel­mäs­si­gen ser­ver­aus­fäl­len ge­plagt) und ver­lin­ke sie hier. an­de­re din­ge die ich ger­ne do­ku­men­tie­ren möch­te schie­be ich manch­mal wo­chen oder mo­na­te­lang vor mir her. ich hof­fe wenn ich sie hier in die lis­te schrei­be, dass mich das ein biss­chen mo­ti­viert sie dann mal ir­gend­wann de­tail­iert auf­zu­schrei­ben.


DIY LED-neon-schild

felix schwenzel in artikel

als wir im no­vem­ber in ve­ne­dig wa­ren, ha­ben wir auf der bi­en­na­le ziem­lich lan­ge in ei­ner schlan­ge vor dem deut­schen pa­vil­lon ge­stan­den. im deut­schen pa­vil­lon soll­te eine per­for­mance statt­fin­den, die an­geb­lich se­hens­wert wäre und die die bei­fah­re­rin des­halb auf kei­nen fall ver­pas­sen woll­te. also lie­fen wir kurz nach­dem die bie­na­le er­öff­ne­te schnur­stracks zum deut­schen pa­vil­lon und stell­ten uns dort in die sich be­reits for­men­de schlan­ge.

ne­ben der schlan­ge, bzw. ne­ben dem deut­schen pa­vil­li­on, stand der ko­rea­ni­sche pa­vil­lon.

in der zeit, in der wir in der war­te­schlan­ge stan­den dach­te ich: neon, das muss ich auch mal ma­chen. noch in der schlan­ge fing ich an nach LED neon zu goo­geln. ech­te neon-röh­ren sind zwar toll, kom­men aber wohl zum selbst­ma­chen nicht in fra­ge, ei­ner­seits weil mei­ne glas­blas­fä­hig­kei­ten mi­ni­mal sind und ich auch nicht ge­nau weiss, wie man neon-gas ver­ar­bei­tet. heut­zu­ta­ge ist ja al­les LED und die such­ergeb­nis­se sa­hen viel­ver­spre­chend aus. es sah so aus, als gäbe es LED-licht­schläu­che die ech­ten neon-be­leuch­tun­gen recht ähn­lich se­hen. die meis­ten LED-schläu­che die ich fand wa­ren je­doch recht­eckig, bzw. recht­eckig mit ei­nem run­den teil oben und da­mit eher ei­nem ab­strahl­win­kel von we­ni­ger als 270°. es gab aber auch rich­tig run­de schläu­che wie die­se hier für ca. 50 euro für 2 me­ter.

zu­hau­se ent­schied ich mich dann, zwei mal zwei me­ter in rot und blau test­wei­se in chi­na zu kau­fen. die­ser händ­ler bot die LED-schläu­che für 20 euro à zwei me­ter an. auf den bil­dern se­hen die chi­ne­si­schen LED-schläu­che ex­akt so aus, wie die von le­di­ka (fir­men­sitz in va­len­cia, spa­ni­en, ber­li­ner ruf­num­mer).

der vor­teil von be­stel­lun­gen in chi­na ist, ne­ben dem güns­ti­gen preis, dass man viel zeit zum nach­den­ken hat. fünf bis sechs wo­chen dau­ert es meist, bis die be­stel­lun­gen da sind. der nach­teil ist, dass sich die be­stel­lun­gen im steu­recht­li­chen grau­be­reich be­we­gen. so rich­tig ver­ste­he ich das nicht, wann pa­ke­te mit wa­ren­lie­fe­run­gen aus dem aus­land beim zoll lan­den und wann nicht. be­stel­lun­gen aus ame­ri­ka muss ich fast im­mer beim zoll ab­ho­len (und um­satz-/ein­fuhr­steu­er zah­len), be­stel­lun­gen aus chi­ne­si­schen on­line-shops hin­ge­gen fast nie. es ist kom­pli­ziert.

nach sechs wo­chen ka­men die LED-schläu­che und statt drü­ber nach­zu­den­ken was ich bau­en wür­de, hat­te ich die din­ger ganz ver­ges­sen. das ist üb­ri­gens das tol­le an sechs plus x wo­chen lie­fer­zeit. nach der be­stel­lung ver­ges­se ich die be­stel­lung ger­ne und freue mich bei der lie­fe­rung über die über­ra­schung, fast wie zu weih­nach­ten.

jetzt hat­te ich vier me­ter led-leucht­schlauch, aber kei­ne ah­nung was ich da­mit ma­chen wür­de. ich hing ei­nen der schläu­che erst­mal an die wand. das licht ge­fiel mir sehr. die schläu­che hat­ten tat­säch­lich, wie er­hofft ei­nen 360° ab­strahl­win­kel, auch wenn eine sei­te des schlauchs ein biss­chen we­ni­ger in­ten­siv leuch­te­te. die schläu­che wirk­ten ziem­lich fle­xi­bel, aber ra­di­en von we­ni­ger als 3-4 zen­ti­me­tern schie­nen nicht mög­lich. ich über­leg­te die schläu­che mal test­wei­se auf ei­nem brett zu ver­le­gen, über­ein­an­der zu schlin­gen und stel­len die nicht leuch­ten soll­ten mit schwar­zem gaf­fa-tape ab­zu­kle­ben, so wie das auch bei neon-re­kla­me ge­macht wird.

in un­se­rer kam­mer fand ich ein al­tes, un­ge­nutz­tes bau­markt-kie­fern-re­gal­brett von 80 mal 20 zen­ti­me­tern. beim nach­den­ken über die kon­struk­ti­on fiel mir dann ir­gend­wann die idee ein, den schlauch durch lö­cher im brett von hin­ten nach vor­ne zu füh­ren. als mo­tiv fiel mir „KOTZ“ ein, weil sich das kind ge­ra­de selbst „KOTZ“ aufs schie­nen­bein tä­to­wiert hat­te (es ist eine art fa­mi­li­en­in­ter­ner gag „kotz“ bei je­der ge­le­gen­heit zu sa­gen, „kotz“ aufs schie­nen­bein zu tä­to­wie­ren al­ler­dings eher nicht). ich skiz­zier­te die wor­te und lö­cher, über­schlug die be­nö­tig­te schlauch­län­ge und kam zu dem schluss das könn­te klap­pen.

die schläu­che die ich ge­kauft hat­te ha­ben ei­nen ø von 14 mm, in ei­ner kis­te fand ich ei­nen 15 mm fost­ner­boh­rer und fing an das brett zu boh­ren. nach ei­ner stun­de war der pro­to­typ fer­tig.

für die end­gül­ti­ge ver­si­on ver­mu­te­te ich, wür­de schwar­zes, un­be­han­del­tes MDF gut pas­sen.

tat­säch­lich liess sich das MDF gut boh­ren und auf der rück­sei­te lies­sen sich die lo­sen en­den der schläu­che und die elek­tro­ka­bel gut mit ka­bel­schel­len ver­schrau­ben und be­fes­ti­gen.

auch das re­flek­ti­ons­ver­hal­ten des schwar­zen MDF fand ich be­frie­di­gend.

an die rück­sei­te schraub­te ich noch ein paar win­kel, da­mit das schild auf dem bo­den ste­hen könn­te oder mit ha­ken, mit ab­stand, an der wand zu be­fes­ti­gen war. aus­ser­dem kauf­te ich noch ei­nen euro-mehr­fach­ste­cker und eine ver­län­ge­rungs­schnur. da­mit la­gen am ende die ma­te­ri­al­kos­ten, mit all den zu­sätz­li­chen klein­tei­len, so um die 60 euro (4 me­ter leucht­schlauch 40 euro, ver­län­ge­rungs­schnur und mehr­fach­ste­cker 8 euro, ka­bel­schel­len, win­kel und ha­ken 4 euro und eine fern­steu­er­ba­re steck­do­se 8 euro).

die schläu­che wer­den mit 220 volt be­trie­ben, er­wär­men sich im be­trieb leicht und ver­brau­chen 7,2 watt pro me­ter, also in die­ser aus­füh­rung knapp 30 watt. ich mag die kom­bi­na­ti­on von rot und blau sehr ger­ne und das emi­tier­te licht fin­de ich sehr an­ge­nehm. das licht ist flim­mer­frei und die schläu­che brum­men nicht.


ich mag die un­auf­ge­reg­te ko­lum­ne von @Chris­Stoe­cker auf #spon sehr und die­se be­son­ders: „Die Deut­schen in­ves­tie­ren […] fünf­mal so viel Geld in Christ­bäu­me wie in Kra­cher und Ra­ke­ten.“

dazu pas­send die­se mess­wer­te (via):


bessere worte für …

felix schwenzel in notiert

han­dy.

ei­gent­lich ein schreck­li­ches wort. mit ei­nem ä wäre es et­was ehr­li­cher, mit dem a tut es welt­läu­fig, ist aber re­gio­nal. han­dy hat al­ler­dings ei­nen gros­sen vor­teil: es hat nur zwei sil­ben. hät­ten wir das eng­li­sche mo­bi­le ein­ge­deutscht zu mo­bi­les, wä­ren es drei sil­ben. auch das te­le­fon hat drei, das mo­bil­te­le­fon gleich fünf.

was ich nicht ver­ste­he: wir hat­ten schon ein wun­der­ba­res, deng­li­sches wort für mo­bil­te­le­fo­ne: wal­kie-tal­kie. seit ei­ni­gen jahr­zehn­ten be­zeich­net man da­mit funk­sprech­ge­rä­te, mit de­nen man im ge­hen spre­chen kann. auch wenns vier sil­ben hat, in der sprech­bar­keit hält es lo­cker mit dem han­dy mit. zur not funk­tio­nie­ren wal­ki oder tal­ki auch ein­zeln und ohne e.

was dann doch wie­der fürs han­dy spricht: es be­schreibt kei­ne funk­ti­on. mo­bil­funk­ge­rä­te die­nen schon lan­ge nicht mehr nur dem spre­chen, sie emp­fan­gen nicht nur, sie sen­den auch, neh­men auf, spei­chern oder ori­en­tie­ren sich - al­les wäh­rend man sie in der hand hal­ten kann.

mein lieb­lings­wort für mo­bil­funk­ge­rä­te mit in­ter­net­ver­bin­dung wäre, glau­be ich, netz­teil. das wort ist ab­sur­der­wei­se be­reits ver­ge­ben für ge­rä­te die span­nun­gen um­wan­deln. ich fin­de die soll­te man künf­tig strom­tei­le nen­nen. netz­teil lässt sich gut aus­spre­chen und be­schreibt die zen­tra­le funk­ti­on prä­zi­se: ein ge­rät dass zu­gang zum netz, bzw. net­zen schafft, es aber auch zum teil die­ser net­ze wer­den lässt.

wirk­lich gross­ar­tig im deut­schen ist ja tat­säch­lich die tat­sa­che, dass man an alle mög­li­chen wor­te ein­fach en­dun­gen wie -teil oder -zeug hän­gen kann. be­trach­tet man das wort flug­zeug mal ge­nau ist es ei­gent­lich völ­lig ab­surd. vom flug­zeug ist es nicht mehr weit zum flug­ge­döns oder flug­dings.

und wenn es werk­zeug, spiel­zeug, fahr­zeu­ge oder feu­er­zeu­ge gibt, war­um soll­te es dann nicht auch auch netz­zeu­ge oder kom­zeu­ge ge­ben?


Photo shared by felix schwenzel on December 31, 2017 tagging @katia__kelm. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

die bei­fah­re­rin war vom blei­gie­ßen die­ses jahr eher ent­täuscht.


Photo by felix schwenzel on December 30, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

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