Photo by felix schwenzel on December 27, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

H U M B O L D T F O R U M


Amazon gibt intime Alexa-Sprachdateien preis: „(Der betroffene Echo-Nutzer) erhielt nach eigenem Bekunden als Entschädigung eine kostenlose Prime-Mitgliedschaft sowie – zwei weitere Echo-Lautsprecher.” heise.de/newsticker/mel…

Marcus Richter (@monoxyd20.12.2018 8:57


oder an­ders­rum: ohne das aus­kunfts­recht hät­ten wir nie er­fah­ren, wie schlam­pig man bei ama­zon mit pri­va­ten da­ten um­geht, dass die­se da­ten kei­nes­falls pseud­ony­mi­siert ge­spei­chert wer­den und dass ama­zon of­fen­bar grund­sätz­lich kei­ne mel­dun­gen über da­ten­schutz­un­fäl­le ab­gibt.


angesagt bin ich offenbar nicht, hab aber trotzdem ein highlicht

felix schwenzel in artikel

digitalzimmer.de hat angesagte Blogger-Kollegen gefragt, welche Produkte oder Trends sie in den vergangenen zwölf Monaten besonders beeindruckt haben.

ich wur­de nicht ge­fragt, bin also in der di­gi­tal­zim­mer­welt nicht an­ge­sagt. das hat den vor­teil, dass ich ohne ein­schrän­kun­gen trotz­dem mei­nen senf ab­ge­ben kann und mich vor al­lem nicht wie die „blog­ger-kol­le­gen“ an „high­lights“ und „trends“ hal­ten muss, die man ein­fach im la­den kau­fen kann. mei­ne high­lights be­stehen näm­lich (qua­si) aus bau­sät­zen.


fe­lix schwen­zel ist grün­der des kraut- und rü­ben-blogs wir­res.net. vor zwei jah­ren hat er be­gon­nen funk­steck­do­sen zu ver­net­zen und funk­sen­so­ren zu bau­en. auf der su­che nach we­gen sei­ne ver­netz­ten ge­rä­te zu au­to­ma­ti­sie­ren, stiess er auf home-as­sistant und ver­wal­tet da­mit jetzt fast alle leuch­ten in sei­ner woh­nung, um die 50 sen­so­ren und ge­fühlt 600 au­to­ma­ti­sie­run­gen.

vor ei­nem jahr habe ich mit ama­zons ale­xa die freu­den der sprach­steue­rung ent­deckt. mei­ne wirk­lich gros­se freu­de über funk­tio­nie­ren­de sprach­er­ken­nung und die mög­lich­keit so­wohl un­sinn als auch sinn­vol­les per spra­che zu steu­ern, wur­de al­ler­dings da­durch ge­trübt, dass es un­glaub­lich vie­le re­strik­tio­nen bei der an­pas­sung an un­se­re be­dürf­nis­se gab und gibt. we­der ich noch die bei­fah­re­rin kön­nen uns die teils kom­pli­zier­ten, er­for­der­li­chen satz­kon­struk­tio­nen mer­ken („öff­ne bring und füge jo­ghurt zur ein­k­auf­lis­te hin­zu“). die man­geln­de kon­trol­le, das na­gen­de un­wohl­sein ei­nen lausch­spre­cher in der kü­che zu ha­ben, der alle mög­li­chen da­ten und au­dio­schnip­sel in ama­zons si­los spei­chert, hat schliess­lich dazu ge­führt, dass ich mit snips ex­pe­ri­men­tie­ren woll­te.

das ex­pe­ri­ment stell­te sich als ar­beits­in­ten­siv, aber für mei­ne be­dürf­nis­se bes­ser ge­eig­net als de ama­zon-cloud-lö­sung her­aus. snips ist des­halb mein high­light des jah­res 2018, weil ich end­lich na­tür­lich und per­so­na­li­siert mit mei­nen ver­netz­ten lich­tern, ak­to­ren und sen­so­ren re­den kann. um sze­nen zu ak­ti­vie­ren brau­che ich nicht zu sa­gen „ak­ti­vie­re ent­span­nung“, son­dern kann sät­ze sa­gen wie: „ich möch­te fern­se­hen“ (dimmt das licht im ak­tu­el­len raum), „ka­tia möch­te im kin­der­zim­mer le­sen“ (ak­ti­viert die sze­ne „le­sen“ im kin­der­zim­mer), „ka­tia möch­te fern­se­hen“ (er­kennt dass es sich um den raum „stu­be“ han­delt und schal­tet ne­ben ge­dimm­ten licht auch gleich den fern­se­her ein). den „kü­chen­tisch“ kann ich be­lie­big dim­men (in­dem ich pro­zent­zah­len sage, „hell“, „dun­kel“, „hel­ler“, „dunk­ler“ sage), far­ben an­pas­sen („gelb­weiss“, „blau­weiss“, „ta­ges­licht­weiss“), aber auch all­tags­sät­ze wie „es ist zu dun­kel“, „es ist dun­kel wie im bä­ren­arsch“ oder „ka­tia ist da“ ver­än­dern das licht ent­spre­chend (die bei­fah­re­rin möch­te es in der kü­che im­mer hell ha­ben, ich eher ge­dimmt, wes­halb „ka­tia ist da“ oder „ka­tia ist wie­der weg“ ent­spre­chend die licht­stim­mung steu­ern und das gan­ze mit blö­den sprü­chen kom­plet­tie­ren). vor al­lem kann ich die kü­chen­tisch­be­leuch­tung auch „tisch“, „ess­tisch“ oder „de­cken­lam­pe“ nen­nen — und wäre ich lus­tig mir auch be­lie­big vie­le an­de­re syn­ony­me aus­den­ken.

ich kann den vor­hang mit ein­fa­chen sät­zen steu­ern („vor­hang auf“, „vor­hang schlies­sen“, „kannst du den vor­hang auf ma­chen?“), was mir mit ale­xa nur auf um­we­gen ge­lun­gen ist („schal­te den vor­hang ein“). wenn ich in der kü­che sage, dass das es­sen fer­tig sei, ruft snips die bei­fah­re­rin und dimmt das licht (mit­tel­hell, so wie die bei­fah­re­rin es ge­ra­de noch aus­hält). ti­mer und we­cker kann ich nicht nur (wie mit ale­xa) auf zu­ruf stel­len, son­dern auch an­zei­gen. ge­räu­sche, um­ge­bungs­ge­räu­sche (am­bi­ent sounds) kann ich mit sät­zen wie „mee­res­rau­schen im bad“ oder „pups mal im flur“ auf un­se­re au­dio-sys­te­me schi­cken (mu­sik steu­ern wir (mo­men­tan noch) lie­ber per mo­bil­te­le­fon, wo spo­ti­fy-con­nect sie dann auf ein paar raspber­ries oder ei­nem ya­ma­ha ver­stär­ker in be­lie­bi­gen räu­men ab­spielt).

der vor­teil von snips ist gleich­zei­tig der nach­teil von snips: man muss/kann al­les selbst ma­chen. wel­che sät­ze snips ver­steht be­stim­me ich, nicht ein ama­zon-in­ge­nieur. die ar­beit die mir hun­der­te oder gar tau­sen­de ama­zon-in­ge­nieu­re ab­neh­men, wenn ich ei­nen echo-lausch­spre­cher nut­ze, muss ich zum gros­sen teil selbst er­le­di­gen. wo­bei snips ei­nem da wirk­lich sehr viel ar­beit ab­nimmt. und auch wenn snips noch nicht alle quel­len ofen­ge­legt hat, sind doch im­mer­hin alle schnitt­ste­len of­fen und do­ku­men­tiert und das bas­teln, das sel­ber bau­en, das tin­kern und rum­pro­bie­ren wird von den ent­wick­lern und ei­ner recht ak­ti­ven com­mu­ni­ty un­ter­stützt.

die sprach­as­sis­ten­ten von ama­zon, ap­ple oder goog­le ha­ben alle eine ru­di­men­tä­re per­sön­lich­keit. mit snips kann man die per­sön­lich­keit sei­nes as­sis­ten­ten selbst for­men. wie er oder sie ant­wor­tet, auf was er oder sie wie re­agiert, das al­les habe ich mit snips selbst in der hand. das macht gros­sen spass.

und der lack­mus­test den je­des kon­su­men­ten­freund­li­che ge­rät be­stehen soll­te: snips lässt sich auch ein­fach ab­schal­ten.


kil­ler­fea­ture (ge­gen fal­se po­si­ti­ves und zu viel neu­gier) mit @snips um­ge­setzt, das ama­zon wohl nie lie­fern wird.


befriedigende automatisierung

felix schwenzel in artikel

[06:58:14] [Tts] was as­ked to say "es sind nur noch we­ni­ge ge­schirr-tabs da. ich hab tabs auf die ein­kaufs­lis­te ge­setzt."

so wie das mo­de­wort „nach­hal­tig“ ei­gent­lich nichts an­de­res als „zu­kunfts­fä­hig“ be­deu­tet, sind so­ge­nann­te „smart-home“ ge­rä­te oder ap­pa­ra­te mit dem prä­fix „smart“ ei­gent­lich eine um­schrei­bung für „ver­netzt“. un-smar­te ge­rä­te sind auch ver­netzt, aber le­dig­lich mit dem strom­netz. vom strom­netz wer­den sie mit schal­tern am ge­rät oder in der nähe des ge­räts ge­schal­tet und ma­chen dann ihr un­ver­netz­tes ding, für das sie ge­baut sind.

ver­netz­te ge­rä­te, die sich dank ih­rer ver­net­zung nicht nur durch schal­ter fern­steu­ern las­sen, son­dern durch apps oder sprach-as­sis­ten­ten, sind toll. ich be­schäf­ti­ge mich jetzt seit zwei, drei jah­ren in­ten­siv mit ih­nen. da­bei ha­ben sich ein paar ei­gent­lich tri­via­le, aber den­noch zen­tra­le er­kennt­nis­se her­aus­ge­bil­det:

ers­tens: fern­be­die­nung ist toll, aber wich­ti­ger sind of­fe­ne, pro­gram­mier­ba­re schnitt­stel­len
eine lam­pe mit ei­ner app zu steu­ern ist viel­leicht für ein paar wo­chen auf­re­gend. da­nach wünscht man sich schal­ter oder an­de­re er­go­no­misch an­ge­brach­te steu­er­ele­men­te, zum bei­spiel ein touch­pad, dreh­reg­ler oder — seit knapp zwei jah­ren ganz neu — sprach­steue­rung. aber am al­ler­meis­ten wünscht und fragt man sich, also ich zu­min­dest, wie man das viel­leicht al­les ein biss­chen au­to­ma­ti­sie­ren, ab­kür­zen kann — und nicht mehr al­les selbst zu­sam­men­kli­cken muss.

zwei­tens: be­wa­re of the cloud
es gibt kaum noch „smar­te“ (also ver­netz­te) ge­rä­te zu kau­fen, die ohne „cloud“, also mit ei­ner di­rek­ten lei­tung zum her­stel­ler, an­ge­bo­ten wer­den. ge­gen die cloud spre­chen nicht nur al­ler­lei da­ten­schutz- und pri­vat­s­hä­ren-grün­de, son­dern auch prak­ti­sche er­wä­gun­gen: die cloud hat hohe la­tenz­zei­ten und die in­ter­net-ver­bin­dung ist öf­ter weg als man denkt, aber noch öf­ter sind die her­stel­ler die ei­nem das ge­rät ver­kauft ha­ben und die cloud am lau­fen hal­ten, plötz­lich vom fens­ter weg oder wer­den von arsch­loch-fir­men auf­ge­kauft. ge­rä­te die sich nicht auch lo­kal, vor ort ver­net­zen las­sen, also auch eine lo­ka­le API (schnitt­stel­le) an­bie­ten, ha­ben im haus oder der woh­nung ei­gent­lich nichts ver­lo­ren. ab­hän­gig­keit von der cloud ist al­les an­de­re als „smart“.

wor­auf ich aber ei­gent­lich her­aus will, und wes­halb ich den ar­ti­kel vor ein paar ta­gen ur­sprüng­lich an­ge­fan­gen zu schrei­ben habe, ist au­to­ma­ti­sie­rung. was mich (als frick­ler), aber (hof­fent­lich) auch an­de­re haus­halts­mit­glie­der dau­er­haft be­geis­tert, sind aus­ge­feil­te au­to­ma­ti­sie­run­gen.

an­fang der wo­che habe ich die spül­ma­schi­ne ein­ge­schal­tet und 5 se­kun­den spä­ter plärr­te es aus mei­nem laut­spre­cher: „es sind nur noch we­ni­ge ge­schirrtabs da. ich hab tabs auf die ein­kaufs­lis­te ge­setzt.“

das schö­ne ist: ohne wei­te­res zu­tun hat das auch funk­tio­niert.

die au­to­ma­ti­sie­rung die die ak­ti­on aus­ge­löst hat ist al­les an­de­re als „smart“ oder wirk­lich in­tel­li­gent; ei­gent­lich ist sie so­gar tri­vi­al:

so tri­vi­al die­se au­to­ma­tik auch ist, ich habe noch kei­nen weg ge­fun­den, so­et­was mit sys­te­men der gros­sen play­er ab­zu­bil­den, we­der mit ho­me­kit, bzw. der home-app von ap­ple, noch mit ale­xa-rou­ti­nen oder dem goog­le-home ge­döns. sam­sung hat ein cloud-ba­sier­tes sys­tem na­mens „smartt­hings“, mit dem man so­was viel­leicht ma­chen könn­te, aber das pro­blem, das alle gros­sen her­stel­ler bis­her nicht mal in an­sät­zen ge­löst ha­ben, ist die in­te­gra­ti­on von sen­so­ren und ak­to­ren über her­stel­ler­gren­zen hin­weg.

an­sät­ze da­für gibt es, aber lö­sun­gen die über vie­le her­stel­ler­gren­zen hin­weg funk­tio­nie­ren, sind bis­her nur im DIY (do it yours­elf) be­reich zu fin­den. lö­sun­gen wie home as­sistant, open­HAB und vie­le an­de­re er­mög­li­chen alle mög­li­chen ge­rä­te, sen­so­ren, ak­to­ren zu­sam­men­zu­flan­schen und in ei­nem guss zu au­to­ma­ti­sie­ren.

zu­rück zum bei­spiel: grund­la­ge der be­stell-au­to­ma­tik sind na­tür­lich erst mal sen­so­ren, an ers­ter stel­le ein sen­sor der die an­zahl ver­blie­be­ner tabs ver­zeich­net. die an­zahl tabs ist ein ab­ge­lei­ter sen­sor. ich lei­te die zahl der tabs von ei­nem sen­sor ab, der re­gis­triert wenn die spülm­schi­ne an­ge­schal­tet wird (und wann sie fer­tig ist). das wie­der­um lei­te ich von ei­nem se­nor ab, der den strom­ver­brauch der spül­ma­schi­ne misst und dar­aus den be­triebs­zu­stand der spül­ma­schi­ne ab­lei­tet.

die ak­to­ren sind schon et­was kom­ple­xer. es gibt der­zeit kei­nen weg der bring.app ein­käu­fe hin­zu­zu­fü­gen — aus­ser über die app oder über ale­xa. bring hält es für un­nö­tig hier eine öf­fent­lich zu­gäng­li­che API zur ver­fü­gung zu stel­len. über die ale­xa-in­te­gra­ti­on, die selbst­ver­ständ­lich auf ei­ner (ge­schlos­se­nen) API ba­siert, zu der nur ama­zon und bring selbst zu­gang ha­ben, kann ich mich aber trotz­dem ein­klin­ken.

der dienst bespo­ken.io er­laubt es mir statt ale­xa ein ko­man­do zu­zu­ru­fen, ale­xa ein kom­man­do per rest-schnitt­stel­le zu über­mit­teln. ob­wohl ich kei­nen echo-lausch­spre­cher mehr in be­trieb habe, kann ich so mit ale­xa-skills kom­mu­ni­zie­ren die mit mei­nem ama­zon-kon­to ver­knüpft sind.

shell_command:
  ask_alexa: >-
      /usr/bin/curl -X PUT -G 'https://virtual-device.bespoken.io/process' --data-urlencode 'message={{message}}' --data-urlencode user_id=alexa-xxxxxxxxx-xxxx-xxxx-xxxx-xxxxxxxxxxxx --data-urlencode language_code=de-DE -H 'content-length: 0' -o /Users/ix/.homeassistant/scripts/alexa_response.json

wenn ich bespo­ken pro­gram­ma­tisch bit­te die nach­richt „öfff­ne bring und füge ge­schirrtabs hin­zu“ an mein ale­xa-ama­zon kon­to zu sen­den, hat das die glei­che wir­kung als wür­de ich das in ein ama­zon-echo-mi­kro­fon spre­chen. die ant­wort des bring-skills lie­fert bespo­ken freund­li­cher­wei­se auch gleich mit, so dass ich den auch wie­der aus­ge­ben kann — ganz ohne echo dot. (ein wei­te­rer vor­teil der lö­sung über snips ist üb­ri­gens auch, dass ich jetzt ein­fach sa­gen kann: „wir brau­chen milch“, wo­hin­ge­gen mich die ale­xa-lö­sung dazu zwingt ei­nen quatsch-satz zu sa­gen wie: „öff­ne bring und füge milch zu mei­ner lis­te hin­zu“)

der zwei­te ak­tor macht nichts an­de­res als snips zu bit­ten eine tts (text to speech) nach­richt in der kü­che ab­zu­spie­len: „es sind nur noch we­ni­ge ge­schirrtabs da. ich hab tabs auf die ein­kaufs­lis­te ge­setzt.“

auf­merk­sa­me le­ser be­mer­ken jetzt na­tür­lich ei­nen wi­der­spruch: ich nut­ze die cloud für un­se­ren ein­kaufs­zet­tel und um die­sen zu fül­len. wich­tig ist (mir) aber ein prin­zip, von dem ich zu­erst im ar­chi­tek­tur­stu­di­um ge­hört habe, und dem ich spä­ter in der pro­gram­mie­rung und web­sei­ten­ge­stal­tung wie­der­be­geg­net bin: das prin­zip der wür­de­vol­len fehl­funk­ti­on („de­gra­de in grace“). beim stu­di­um ging es ei­gent­lich um ma­te­ria­li­en „die wür­de­voll al­tern“, aber egal ob es sich um ma­te­ri­al, code oder eine be­nut­zer­schnitt­stel­le han­delt, alle soll­ten bei fehl­funk­ti­on die wür­de und ihr ge­sicht wah­ren. wenn der ein­trag nicht in der ein­kaufs­lis­te auf­taucht, weil die clou­dan­bin­dung nicht funk­tio­niert: halb so schlimm, mich hat zu­min­dest die nach­richt er­reicht, dass nur noch we­ni­ge tabs da sind. viel­leicht habe ich das auch schon so ge­se­hen. wich­ti­ger ist mir hin­ge­gen die zahl der spül­zy­klen zu er­fas­sen (und dar­aus den strom und spül­mit­tel­ver­brauch ab­zu­lei­ten und ge­ge­be­nen­falls aus­zu­wer­ten). das funk­tio­niert auch ohne in­ter­net ver­bin­dung und die­se sen­sor-da­ten blei­ben in der woh­nung. soll­te das lo­ka­le netz­werk aus­fal­len ist es zwar scha­de, dass dann die lauf­zei­ten nicht er­fasst wer­den und ich kei­ne spül­ma­schi­ne-ist-fer­tig-nach­richt mehr auf mein han­dy be­kom­me, aber im­mer­hin funk­tio­niert die spül­ma­schi­ne noch. fällt der strom aus, kann ich im­mer noch was­ser mit dem gas­herd auf­ko­chen und mit der hand spü­len. ohne gas ist es dann aber aus mit der wohn­wür­de.

die­ser schicht­wei­se auf­bau der tech­nik-funk­tio­nen ist mei­ner mei­nung nach bei der kon­zi­pie­rung al­ler aspek­te der heim­au­to­ma­ti­sie­rung es­sen­ti­ell. die äus­sers­te schicht, die cloud, auf die ich den we­nigs­ten ein­fluss und kaum kon­trol­le habe, soll­te, wenn über­haupt, nur für kom­fort-/lu­xus­funk­tio­nen die­nen. al­les was es­sen­ti­ell ist, licht, wär­me, schlös­ser, ge­räusch­quel­len soll­ten min­des­tens zwei ebe­nen tie­fer lie­gen und mög­lichst eine op­tio­na­le ma­nu­el­le steue­rung bie­ten.

tl;dr: we­der ver­net­zung, noch fern­be­die­nung oder au­to­ma­ti­sie­rung ver­die­nen im heim wirk­lich das la­bel „smart“. aber die au­to­ma­ti­sie­rung von (am bes­ten lo­kal) ver­netz­ten, fern­be­dien­ba­ren ge­rä­ten macht wirk­lich spass und be­frie­digt (wenns funk­tio­niert) tief.


„Der Protest-Strich“

felix schwenzel in antworten

Der Protest-Strich differentia.wordpress.com/2018/12/02/der…

Pestwarzen Account (@kusanowsky02.12.2018 12:13

@kusanowsky das mag alles stimmen was du da schreibst, auch wenn es mir ne spur zu verquast ausgedrückt ist, um mich damit im einzelnen auseinander setzen zu wollen. es wundert mich aber wie du darauf kommst, das mädchen mache das nicht aus eigenem antrieb. magst du das erklären?

felix schwenzel (@diplix17.12.2018 10:26

kus­anow­sky:

Soweit ich informiert bin – und es kann ja sein, dass ich mich irre – unterliegen Kinder unter 18 Jahren der Aufsicht durch Eltern, Lehrer oder sonstigen, mit der Ausübung einer Aufsichtspflicht beauftragten Personen, die selber mindestens 18 Jahre alt sind. Dazu zählt vor allem auch die Bestimmung über den Aufenthaltsort, den Kinder von 15 Jahren nicht gegen den Willen ihres Vormunds wählen dürfen. Das ist das eine.

Das andere ist, dass Kinder aus eigenem Antrieb sehr viele Dinge tun oder lassen, Schule schwänzen beispielsweise, Mitschüler mobben, Lehrer ärgern, Eltern anschreien, Murmeln spielen, Kaninchen streicheln oder Bettnässen. Dass sich Kinder aus eigenem Antrieb weigern, die Schule aufzusuchen, kann jeder glauben, der selber Kind war und zur Schule gehen musste.
Dass ein 15 jähriges Mädchen schulfrei dafür bekommt, gegen etwas zu protestieren, über das sie nur von ihren Lehrern informiert und unterrichtet wurde, hat sie gewiss nicht aus eigenem Antrieb geschafft.

Vielleicht wäre es an dieser Stelle gar nicht so schlecht, du würdest dich etwas differenzierter mit meiner verquasten Ausdrucksweise beschäftigen.
Manche Dinge sind nämlich gar nicht so kompliziert zu verstehen,

ver­qua­sung raubt mir meis­ten nur die lust auf aus­ein­an­der­set­zung oder wei­ter­le­sen, nicht un­be­dingt das ver­ständ­nis. auch hier, in dei­nem kom­men­tar, ist dei­ne ar­gu­men­ta­ti­on in­tel­lek­tu­ell ein­wand­frei, aber sie scheint mir eher auf nach­den­ken als ei­ner aus­ein­an­der­set­zung mit der ei­gent­li­chen si­tua­ti­on zu be­ru­hen. ge­ra­de wenn man an­de­re leu­te mit se­xu­ell und ge­walt­tä­tig kon­no­tier­ten und her­ab­set­zen­den me­tha­phern be­schreibt, kann es ja nichts scha­den nicht nur in den ei­ge­nen kopf zu schau­en, son­dern zum bei­spiel auch auf die be­richt­erstat­tung.

ich neh­me mir nicht her­aus ge­nau zu ver­ste­hen, was das mäd­chen im ein­zel­nen an­treibt, aber was ich über sie ge­le­sen habe, lässt mich eher in eine an­de­re rich­tung den­ken als dich.

ich habe ge­le­sen, dass das mäd­chen dem au­tis­ti­schen spek­trum zu­ge­ord­net ist (asper­ger) und vom zu­stand der welt so frus­triert war, dass sie er­krank­te. der ak­ti­vis­mus, so habe ich ver­schie­de­ne ar­ti­kel über sie ver­stan­den, war ihr weg aus der krank­heit — dem sich ihre el­tern nicht in den weg stel­len woll­ten, ihn aber auch nicht ex­pli­zit ge­för­dert ha­ben.

der spie­gel zi­tiert das mäd­chen:

Ihre Eltern wollten sie überzeugen, es sein zu lassen. „Und als sie nicht nachgab“, erzählt Vater Svante Thunberg, „haben wir ihr gesagt: ’Wir können nicht hinter dir stehen. Du musst es ganz allein machen.‘“

na­tür­lich kann man dar­über strei­ten ob die­se form des pro­tests pam­pi­ge macht­kom­mu­ni­ka­ti­on ist, an der po­li­ti­schen und ge­sell­schaft­li­chen rea­li­tät vor­bei­geht oder ins­ge­samt un­taug­lich ist, aber ein­fach aus dem ei­ge­nen, be­schränk­ten er­fah­rungs­ho­ri­zont je­man­den zu ver­ur­tei­len ist dann auch wie­der nicht an­de­res als ein klei­nes, vom schreib­tisch in­i­tier­tes macht­spiel, ohne je­des ri­si­ko und mit mi­ni­ma­lem ein­satz. aber im­mer­hin trägst du dei­ne über­zeu­gun­gen ge­nau­so un­er­schüt­ter­lich selbst­be­wusst vor, wie gre­ta thun­berg. mit dem un­ter­schied, dass du ihr das ver­las­sen auf den ge­sun­den men­schen­ver­stand, das weg­las­sen von „em­pi­ri­zi­tät“ an­krei­dest, dir selbst aber zu­sätz­lich auch das weg­las­sen von evi­denz er­laubst.


links vom 17.12.2018

felix schwenzel

  krebs­on­se­cu­ri­ty.com: What the Mar­riott Breach Says About Se­cu­ri­ty   #

Assume you are compromised.

der um­gang mit da­ten, egal ob sie ei­nem von an­de­ren an­ver­traut wur­den oder ob es die eig­nen da­ten sind, soll­te stets dem prin­zip fol­gen das schlimms­te an­zu­neh­men. das ist mei­ne ver­bil­lig­te in­ter­pre­ta­ti­on von bri­an krebs le­sens­wer­ten blog­post (via schnei­er.com). den gan­zen text zu le­sen lohnt sich (na­tür­lich) noch zwei, drei ti­cken mehr, als mei­nen kom­men­tar dazu zu le­sen.

ich schrei­be mei­ne emails üb­ri­gens wie blog­posts: ich gehe da­von aus, dass email nicht si­cher ist und schrei­be des­halb in emails nur sa­chen, die zur not auch öf­fent­lich wer­den kön­nen. bei ende zu ende ver­schlüs­sel­ter kom­mu­ni­ka­ti­on bin ich et­was nach­läs­si­ger.

an­sons­ten ver­hält es sich mit der IT-si­cher­heits­tech­nik ganz ähn­lich wie mit der ge­sund­heit. ge­sun­de er­näh­rung, be­we­gung (se­cu­ri­ty patches) al­lein rei­chen nicht. so­lan­ge man nicht re­gel­mäs­sig zu vor­sor­ge-un­ter­su­chun­gen geht (in­tru­si­on de­tec­tion, mo­ni­to­ring) und eine gute ge­sund­heits­ver­si­che­rung für den fall ei­ner krank­heit (se­cu­ri­ty-breach) hat, bringt auch der ge­sün­des­te le­bens­stil nichts:

failing to respond quickly when an adversary gains an initial foothold is like allowing a tiny cancer cell to metastasize into a much bigger illness that — left undetected for days, months or years — can cost the entire organism dearly.

für sich selbst soll­te man im­mer vom schlimms­ten aus­ge­hen. wenn ich weiss, dass ein teil mei­ner pass­wor­te so oder so in die hän­de von die­ben ge­langt, ist es lo­gisch für je­den log­in ein ei­ge­nes pass­wort zu nut­zen, 2-fak­tor-au­then­ti­f­fi­zie­rung zu nut­zen und be­son­ders wich­ti­ge zu­gän­ge ganz be­son­ders sorg­fäl­tig zu ver­ram­meln.

wenn ich da­von aus­ge­he, dass eine ge­öff­ne­te fla­sche ir­gend­wann zwangs­läu­fig um­fällt, stel­le ich sie halt im­mer ge­schlos­sen hin oder gehe dop­pelt si­cher, dass sie nicht um­fällt.

an­sons­ten lau­tet das zau­ber­wort na­tür­lich im­mer auch: da­ten­spar­sam­keit.

  buzzfeed­news.com: Am­mon Bun­dy Lea­ves Mi­litia Mo­ve­ment Af­ter Cri­ti­ci­zing Trump On Im­mi­gra­ti­on Po­li­cy   #

am­mon bun­dy? nie ge­hört den na­men. an­de­rer­seits, von der „stand­off“ be­we­gung in ne­va­da und ore­gon hat­te ich dann schon mal ge­hört. bun­dys fa­mi­lie, erz­kon­ser­va­ti­ve waf­fen­nar­ren, mi­li­zio­nä­re, oba­ma- und re­gie­rungs­ver­äch­ter, sind in den letz­ten jah­ren da­durch be­kannt ge­wor­den, dass sie sich mit waf­fen­ge­walt ge­gen be­hör­den­an­wei­sun­gen wehr­ten. sie ha­ben ei­nen bun­ten ge­mischt-brau­nen hau­fen an­hän­ger um sich ge­scharrt, der bun­dy jetzt aber of­fen­bar ei­nen ti­cken zu braun und hass­erfüllt wur­de, so dass er sich ge­nö­tigt fühl­te sich zu di­stan­zie­ren.

man sieht hier je­den­falls ganz gut, wo die li­ni­en im rech­ten spek­trum ver­lau­fen: die be­reit­schaft zur waf­fen­ge­walt muss nicht zwangs­läu­fig be­deu­ten, frem­de oder ein­wan­de­rer ab­zu­leh­nen oder sie pau­schal aus dem land raus­hal­ten und raus­wer­fen zu wol­len. oder an­ders ge­sagt: bun­dy ist schon ex­trem durch­ge­knallt kon­ser­va­tiv, aber bun­dys kom­bi­na­ti­on aus ex­tre­men wer­te­kon­ser­va­tis­mus und mor­mo­ni­schem glau­ben zeigt, dass mensch­lich­keit, mit­ge­fühl mit lei­den­den, ver­folg­ten oder ge­flüch­te­ten durch­aus ver­ein­bar sind mit rück­wärts­ge­wandt­heit. bei deut­schen kon­ser­va­ti­ven scheint die­se er­kennt­nis noch nicht an­ge­kom­men zu sein. hier scheint zum kon­ser­vie­ren, zum „christ­lich, so­zia­len“ au­to­ma­tisch auch das auf­wie­geln ge­gen un­ter­pri­vi­li­gier­te, arme, be­nach­tei­lig­te und frem­de zu ge­hö­ren.

an­de­rer­seits kön­nen wir wahr­schein­lich auch froh sein, dass der ra­di­ka­le kon­ser­va­tis­mus und mi­li­tan­tis­mus der stand­offs sich hier noch nicht all­zu sehr in die ge­hir­ne der eu­ro­päi­schen kon­ser­va­ti­ven ge­fres­sen hat.

  ro­bert-ha­beck.de: Die Stun­de der mu­ti­gen Kar­ni­ckels   #

ich möch­te mich der emp­feh­lung von cree­zy an­schlies­sen:

Ich [möchte] Euch den Text von Robert Habeck dringend empfehlen. Er macht sich – wie selten ein Grünen-Politiker zuvor – ausgiebig und hartnäckig Gedanken über die künftige Arbeitswelt in diesem Land und auf der Welt. Was eines der vorrangigen Themen neben dem Klimaschutz nun eimal ist. Um so erschreckend, dass hierzu von den Regierungsparteien so schrecklich wenig kommt. „Die Stunde des mutigen Karnickels. (Wie wir die digitale Arbeitswelt gestalten können.)” Sehr lesenswert!

aber nicht ohne noch min­des­tens ei­nen ab­satz zu zi­tie­ren:

Wie weitreichend die Schritte sind, sollte durch die Analyse der Wirklichkeit gesteuert werden. Die Zeit, von alles bestimmenden Masterplänen, ist jedenfalls vorbei. Politik muss schneller und experimentierfreudiger werden, will sie mit einer schneller werdenden und experimentierfreudigen Wirklichkeit Schritt halten. Wir brauchen dafür Module des Wandels, die wir jeweils benutzen oder nicht benutzen können.

  brand­eins.de: Werk­statt­be­richt   #

noch ein text von cree­zy emp­foh­len, über die leicht ver­fah­re­ne si­tua­ti­on von be­hin­der­ten­werk­stät­ten. de­ren fi­nan­zie­rung und för­de­rung be­güns­tigt eine ei­gen­dy­na­mik die, ich sag mal so, nicht für alle be­tei­lig­ten op­ti­mal ist. das al­les wird, wie im­mer in der brand­eins, wun­der­bar dif­fe­ren­ziert, aber nicht tro­cken auf­ge­schlüs­selt und lässt ei­nen dann doch leicht ir­ri­tiert und frus­triert zu­rück. eins bleibt, wie nach dem le­sen des texts von ro­bert ha­beck je­doch auf der zun­ge lie­gen: die ar­beits­markt­po­li­tik muss drin­gend dy­na­mi­scher wer­den.

  spie­gel.de: Ba­den-Würt­tem­berg: Land­tags­prä­si­den­tin Muh­te­rem Aras trotzt der AfD   #

Endlich schließen sich mal die Reihen der demokratischen Parteien. Sie wehren sich gegen die Rechtspopulisten, über alle Parteidifferenzen hinweg: Die AfD provoziert, die FDP verteidigt die SPD, eine Grüne schmeißt einen Störenfried aus dem Saal und die CDU applaudiert.


wie im­mer, sehr sen­si­ble wer­be­plat­zie­rung auf spie­gel.de: nach der ziem­lich ein­drück­li­chen rede von gre­ta thun­berg („euch ge­hen die ent­schul­di­gun­gen aus“) folgt audi-wer­bung für de­ren neu­en CO₂-SUV („das le­ben hält sich an kei­nen plan“).
http://www.spie­gel.de/vi­deo/kat­to­witz-schue­le­rin-gre­ta-rech­net-in-rede-mit-po­li­tik-ab-vi­deo-99023586.html


links vom 16.12.2018

felix schwenzel

in der letz­ten wo­che wa­ren in mei­nem feed­rea­der so vie­le gute ar­ti­kel, dass ich die am liebs­ten alle tei­len woll­te. tat­säch­lich tue ich das be­reits (schon im­mer): al­les was mir ge­fällt, was ich spä­ter le­sen möch­te, was ich spä­ter ver­lin­ken möch­te oder was ich glau­be spä­ter in ei­nem ar­ti­kel oder vor­trag be­nut­zen zu kön­nen ver­se­he ich in mei­nem feed­rea­der mit ei­nem stern. und dann lan­det es hier: pin­board.in/u:di­plix

um mal ein paar links los­zu­wer­den, hier mal wie­der eine aus­wahl aus den letz­ten ta­gen.

  spie­gel.de: Was man über die „Gelb­wes­ten“ wis­sen soll­te   #

das ist glau­be ich das bes­te, was ich bis­her über die gelb­wes­ten­be­we­gung ge­le­sen habe. was sa­scha lobo wirk­lich meis­ter­haft be­herrscht ist mus­ter­er­ken­nung. ich fra­ge mich wie­so die fä­hig­keit bei so vie­len jour­na­lis­ten un­ter­ent­wi­ckelt ist.

wer in den letz­ten 10 oder 15 jah­ren im in­ter­net un­ter­wegs war, er­kennt die mus­ter die men­schen im netz be­we­gen, aber sa­scha lobo ist ei­ner der we­ni­gen die die­se mus­ter im­mer wie­der auf ak­tu­el­le phä­no­me­ne pro­ji­ziert und sie da­mit ein­leuch­ten­der, diff­fe­ren­zier­ter und nach­violl­zieh­ba­rer er­klärt.

oder an­ders ge­sagt: auch wer sich nicht für das gelb­wes­ten-phä­no­men in­ter­es­siert, soll­te die­sen text un­be­dingt le­sen.

  schmid.welt.de: Der Mob und die De­mo­kra­tie   #

ich mag die sprin­ger-pres­se nicht und je­des­mal wenn ich ir­gend­was in der „welt“ lese, rol­len sich mir die fuss­nä­gel hoch. ich kann mit dem zeug nichts an­fan­gen, ob­wohl ich im­mer wie­der ver­sucht habe dem (halb) se­riö­sen aus­hän­ge­schild des sprin­ger-ver­lags eine chan­ce zu ge­ben.

was ich hin­ge­gen ger­ne lese sind die tex­te des ex-her­aus­ge­bers der welt tho­mas schmidt. meis­ten sind die nicht be­son­ders kurz, sie wir­ken sehr klug und sind es wahr­schein­lich auch, aber wich­ti­ger: schmidt hat nicht nur star­ke mei­nun­gen, son­dern auch star­ke ar­gu­men­te und schafft es im­mer wie­der nicht nur zu­sam­men­hän­ge her­zu­stel­len, son­dern auch nach­voll­zieh­bar zu ma­chen.

das un­be­ha­gen, dass ich schon im­mer ge­gen­über all zu di­rek­ter de­mo­kra­tie und all­zu schwa­cher ge­wal­ten­tei­lung habe, fasst er in die­sem text noch­mal gut zu­sam­men.

Seit fast sieben Jahrzehnten sind die meisten Staaten Europas zumindest leidlich gut funktionierende liberale Demokratien. „Das“ Volk hatte eine Stimme, aber nicht das Sagen. Hie und da gab es Revolten, die jedoch nie eine systemgefährdende oder gar systemsprengende Kraft entwickeln konnten. Die Befriedungs- und Inklusionskraft der Institutionen war stärker. Jahresring um Jahresring konnte so die Überzeugung wachsen, dass im Wechselspiel zwischen Bürgern, Politik und Institutionen ein stabiles politisches System entstanden sei, das in sich ruht und nicht mehr zu erschüttern oder aus der Fassung zu bringen ist. Dass diese Einschätzung zu optimistisch war, dafür gibt es seit einiger Zeit Anzeichen.

  truth­dig.com: The Here­sy of White Chris­tia­ni­ty   #

ich habe vie­le pro­ble­me mit re­li­gio­si­tät und erst recht mit theo­lo­gi­schen tex­ten. die­sen text über den schwar­zen (be­frei­ungs) theo­lo­gen ja­mes h. cone (vom weis­sen re­li­gi­ons­wis­sen­schaft­ler chris hedges ge­schrie­ben) hat mich aber ge­fes­selt. ich glau­be [sic!] dass re­li­gi­on nichts für mich ist und un­end­li­ches leid über die welt ge­bracht hat, aber ich glau­be auch, dass re­li­gi­on men­schen hel­fen kann zu sich selbst zu fin­den, sie zu stär­ken und in be­stimm­ten (aus­übungs) for­men auch hu­ma­ni­tät und ge­rech­tig­keit för­dert (und in an­de­ren das ge­gen­teil).

“Christianity is essentially a religion of liberation,” Cone writes. “The function of theology is that of analyzing the meaning of that liberation for the oppressed community so they can know that their struggle for political, social, and economic justice is consistent with the gospel of Jesus Christ. Any message that is not related to the liberation of the poor is not Christ’s message. Any theology that is indifferent to the theme of liberation is not Christian theology. In a society where [people] are oppressed because they are black, Christian theology must become Black Theology, a theology that is unreservedly identified with the goals of the oppressed community and seeking to interpret the divine character of their struggle for liberation.”

  tech­crunch.com: Some things Jack Dor­sey didn’t men­ti­on in his My­an­mar me­di­ta­ti­on tra­ve­lo­gue   #

das ist ein un­ge­wöhn­li­cher text für tech­crunch, in dem ein eso­te­ri­scher tweet-sturm des twit­ter-chefs jack dor­sey zu recht, sehr un­fair, aber sehr prä­gnant und er­schüt­ternd, dem leid der min­der­heit der roh­in­gya ge­gen­über­ge­stellt wird.

  vowe.net: Face­book and fact che­cking   #

vol­ker we­ber:

I'll make this easy for you: Do not touch anything Facebook does. They are rotten to the core.

ich nut­ze face­book nur noch mit wi­der­wil­len und ex­trem sel­ten, so gut wie gar nicht mehr. die prak­ti­ken der fir­ma die in den letz­ten wo­chen öf­fent­lich wur­den sind ei­ner­seits nicht über­ra­schend, in ih­rer kon­se­quen­ten hin­ter­fot­zig­keit dann aber doch wie­der ir­ri­tie­rend. in der re­gel hal­te ich es mit der re­gel, al­les was nach ver­schwö­rung und bös­ar­tig­keit aus­sieht mit in­kom­pe­tenz oder schei­tern an kom­ple­xi­tät zu er­klä­ren. bei face­book wird es aber im­mer deut­li­cher, dass es in der spit­ze von face­book mehr­heit­lich leu­te gibt, de­nen das wohl der fir­ma über al­les geht und die ver­ant­wor­tung für al­les was face­book an­rich­tet nicht nur ab­leh­nen, son­dern sich die­ser ver­ant­wor­tung auch ak­tiv ent­zie­hen und dar­aus re­sul­tie­ren­des leid in kauf neh­men. face­book und ich wer­den in die­sem le­ben wohl kei­ne freun­de mehr.

  hei­se.de: Ap­ple Pay in Deutsch­land: Ban­ken wol­len EC-Kar­te ein­bin­den   #

Nach dem Start von Apple Pay in Deutschland begründeten Bankenvertreter das Fehlen der Girocard-Unterstützung damit, die Karte sei nicht auf einen internationalen Einsatz ausgelegt.

das ver­steh ich nicht ganz: der stolz der deut­schen ban­ken, die EC-kar­te, spielt, wie wir alle, im­mer wie­der, leid­voll im aus­land er­fah­ren, in­ter­na­tio­nal kei­ne rol­le, funk­tio­niert also, wenn über­haupt, nur im eu­ro­päi­schen aus­land. und dass ap­ple (oder goog­le) die­se ein­schrän­kung nicht auch für ihre zah­lungs­sys­te­me über­neh­men wol­len, mach­ten die deut­schen ban­ken ap­ple jetzt zum vor­wurf?

ich weiss, es ist be­stimmt al­les kom­pli­ziert, aber war­um ha­ben die deut­schen ban­ken in den letz­ten 20 jah­ren nicht (auch) ein biss­chen dar­auf hin­ge­ar­bei­tet, EC-kar­ten auf den in­ter­na­tio­na­len ein­satz aus­zu­le­gen? so wie jede ver­kack­te kre­dit­kar­te auch?

  spie­gel.de: Was­ser­stoff­au­to: „Die Brenn­stoff­zel­le wird sich durch­set­zen“   #

das ist gröss­ten­teils to­yo­ta-PR vom to­yo­ta-mo­tor­ent­wick­ler ge­rald kill­mann, aber nichts­des­to­trotz das klügs­te (und kür­zes­te) was ich seit lan­gem über die zu­kunft des au­tos ge­le­sen habe. al­ler­dings kommt’s meis­ten dann doch ganz an­ders als man, oder sehr klu­ge men­schen, den­ken.

  argh.de: drei un­aus­ge­go­re­ne per­sön­li­che the­sen über new york:   #

die tex­te von frank lach­mann sind nie be­son­ders ein­fach zu le­sen, der hier ist nur mit­tel­hart. und ich kann ei­ni­ge, wenn nicht so­gar die meis­ten be­ob­ach­tun­gen über new york be­stä­ti­gen. zum bei­spiel:

([…] in nyc wird auch öfter gehupt, und „deutlicher“ als in asien, weniger aggressiv andererseits als in münchen)

  pi­xel­roi­ber.de: #darm­stadt   #

das bild ist so toll kli­schee­haft, dass es eins zu eins als HO-mo­dell­ei­sen­bahn-sze­ne durch­geht.

  fast­com­pa­ny.com : Peo­p­le Keep At­tack­ing Way­mo's Au­to­no­mous Cars   #

rage against the ma­chi­ne.

  ci­ty­lab.com: How Ci­ties De­sign Them­sel­ves   #

die­ses in­ter­view mit dem stadt­pla­ner alain ber­taud ist au­gen­öff­nend, weil es zeigt, dass wir in be­rei­chen die wir re­gu­lie­ren oder steu­ern wol­len, oft ein­fach die fal­schen werk­zeu­ge an­set­zen — und die fal­schen me­tri­ken.

Cities are labor markets. People go to cities to find a good job. Firms move to cities, which are expensive, because they are more likely to find the staff and specialists that they need. If a city’s attractive, that’s a bonus. But basically, they come to get a job.

[…]

In a way, the dream of every urban planner or architect is to not be constrained by the market. You believe, as an architect or as a planner, that you alone could efficiently allocate land uses and densities, just like designing a house.
I quickly realized that if you do not have prices to guide you, you end up relying on arbitrary norms.

  ueber­me­di­en.de: Pal­mer, Mar­ten­stein und die Sprach­re­ge­lun­gen „von oben“   #

bo­ris pal­mer „for­rest trump“ zu nen­nen fin­de ich nach dem le­sen die­ses ar­ti­kels ir­gend­wie sehr pas­send. den ar­ti­kel kann man der­zeit nur mit ei­nem über­me­di­en-abo le­sen, aber das lohnt sich al­lein schon we­gen der ko­lum­nen von sa­mi­ra el ouas­sil.

  blogs.taz.de/pop­b­log: Schmäh­kri­tik (669): Til Schwei­gers Hol­ly­wood-Re­make von „Ho­nig im Kopf“ mit Nick Nol­te und Matt Dil­lon   #

scha­den­freu­de ist macht im fall von till schwei­ger wirk­lich spass, nicht aus der rei­nen freu­de an der scha­den­freu­de, son­dern weil till schwei­ger wirk­lich, wirk­lich nie den feh­ler bei sich selbst sieht.


unterzucker

felix schwenzel in notiert

das ARD-mor­gen­ma­ga­zin habe ich zu stu­di­en­zei­ten, also vor ei­ner hal­ben ewig­keit, ger­ne ge­guckt. wir hat­ten da­mals ja nichts, vor al­lem kaum in­ter­net.

was ich so­wohl bein­dru­ckend, als auch er­schüt­ternd fin­de: der sport­mo­de­ra­tor ist im­mer noch der glei­che. in der wi­ki­pe­dia steht, dass pe­ter gross­mann das seit 1996 macht.

ich mein, wo gibt’s so­was heut­zu­ta­ge noch, dass je­mand 22 jah­re lang gut­ge­launt ei­ner ex­trem lang­wei­li­gen tä­tig­keit nach­geht?

heu­te habe ich zu­fäl­lig ins mor­gen­ma­ga­zin rein­ge­guckt, weil ich mei­nen TV-stick neu ka­li­brie­ren muss­te und die sen­der tes­ten muss­te. ge­ra­de war eine er­näh­rungs­exper­tin dran, die den zu­schau­ern emp­fahl zu weih­nach­ten den zu­cker­kon­sum ein biss­chen ein­zu­schrän­ken. man kön­ne auch kris­tall­zu­cker „eins zu eins ein biss­chen“ mit ko­kos­blü­ten-zu­cker er­set­zen.

im wei­te­ren ge­spräch fing die ex­per­tin an leicht zu zit­tern, was auch die ka­me­ra nicht ver­schlei­ern konn­te. der mo­de­ra­tor sprach das dann auch an: „ich glau­be es geht ih­nen ge­ra­de nicht so gut?“

„ja“, sag­te die zit­tern­de er­näh­rungs­exper­tin die sich ge­ra­de für we­ni­ger zu­cker in der er­näh­rung aus­ge­spro­chen hat­te: „ich hab glaub ich ge­ra­de ein biss­chen un­ter­zu­cker.“


das ist nicht nur wun­der­bar und er­freu­lich, son­dern auch ex­em­pla­risch. man soll­te nicht nur auf’s le­bens­glück hin­ar­bei­ten, son­dern auch und vor al­lem auf die fä­hig­keit glück zu er­ken­nen.


erst­mal ist es nicht un­be­dingt gran­di­os, nur weil ge­ra­de alle da­von re­den, son­dern vor al­lem neu (in deutsch­land). an­sons­ten; gute fra­ge, ich hab noch ein paar mehr:

  • was ist so toll daran zeitung oder bücher auf dem handy zu lesen? (statt auf papier, das keinen akku braucht?)
  • was ist so toll daran bordkarten, eintrittkarten, kundenkarten auf dem handy zu haben? (statt sie übersichtlich auf papier oder plastik im geldbeutel zu haben?)
  • was ist so toll daran strassenkarten auf dem handy zu haben?
  • was ist so toll daran eine foto- und video-kamera auf dem handy zu haben?

ne ant­wort auf all die rhe­to­ri­schen fra­gen hab ich na­tür­lich auch: es ist irre prak­tisch, al­les was man un­ter­wegs so braucht an ei­nem ort und leicht zu­gäng­lich zu ha­ben. ob das nun ap­ple-, goog­le- oder kreis­spar­kas­se-hin­ter­tup­fin­gen-pay ist, ob es goog­le-, here- oder ap­ple-kar­ten sind, ob es das ap­ple-wal­let oder ir­gend­ei­ne an­de­re app ist, die mei­ne bord- und ein­tritt­kar­ten ver­wal­tet, dürf­te in den meis­ten fäl­len egal sein.

gran­di­os wird es aber dann, wenn die nut­zung wirk­lich ein­fach und rei­bungs­frei ist, wenn sich die lö­sung im all­tag be­währt und auch tat­säch­lich si­cher und da­ten­spar­sam ist.


letz­te wo­che habe ich be­merkt, dass mein #auf­dem­weg­zurar­beit-net­to (ohne hund) jetzt auch selbst­be­die­nungs­kas­sen in­stal­liert hat. ich bin ein­fach an der kas­sen­schlan­ge von 8 leu­ten vor­bei­ge­gen­gen, habe mein mit­tag­essen ge­scant und mei­ne EC kar­te auf das zahl­ter­mi­nal ge­legt. kei­ne PIN, kei­ne un­ter­schrift, su­per, raus, fer­tig.

heu­te früh hab ich mich wie­der selbst im net­to be­dient, statt der EC kar­te habe ich heu­te aber mein han­dy ans zahl­ter­mi­nal ge­hal­ten. kei­ne PIN, kei­ne un­ter­schrift, su­per, raus, fer­tig.

weil ich un­ge­fähr 20 kar­ten in mei­ner ta­sche habe wer­de ich künf­tig wohl die zah­lung mit dem han­dy vor­zie­hen, weil sie mir das raus­ge­su­che er­spart. mein han­dy habe ich im­mer griff­be­reit, mei­ne EC kar­te (und PIN) nicht. ist das gran­di­os? nö, aber ziem­lich prak­tisch.


timer- und pups-intents für homeassistant und snips

felix schwenzel in artikel

ale­xa, bzw. un­ser echo-dot ist jetzt seit un­ge­fähr 6 wo­chen off­line und emp­fängt jetzt ihr gna­den­brot. wenn ich ar­ti­kel über neue oder nütz­li­che fea­tures von ale­xa lese zu­cke ich meist mit der schul­ter und be­mer­ke, dass mich die meis­ten skills oder fea­tures von ale­xa oh­ne­hin nicht in­ter­es­siert ha­ben und dass es ge­ra­de­mal 5 sa­chen gab, die wir/ich re­gel­mäs­sig an ale­xa her­an­ge­tra­gen ha­ben:

  • licht- und gerätesteueerung, vor allem in der küche, wo alexa lebte uns zuhörte
  • timer
  • füllen unserer gemeinsamen einkaufsliste in bring per zuruf
  • gelegentliche fragen nach öffnungszeiten oder wikipedia-artikeln

die licht und ge­rä­te­steue­rung macht snips mitt­ler­wei­le, wie ich fin­de, bes­ser als ale­xa, vor al­lem auch, weil ich den lam­pen, ge­rä­ten und räu­men ein­fa­cher (un be­lie­big vie­le) syn­ony­me ge­ben kann und vor al­lem weil ich die ak­tio­nen nach gut­dün­ken, vor al­lem kurz ge­fasst auf­ru­fen kann. kann na­tür­lich auch sein, dass mir das mer­ken leich­ter fällt, weil ich mir die trig­ger­sät­ze aus­ge­dacht habe und nicht ein ama­zon-mit­ar­bei­ter. es kann aber auch sein, dass ich die licht-, ge­rä­te- und raum­zu­ord­nun­gen per ho­me­as­sistant bes­ser und ein­fa­cher struk­tu­rie­ren konn­te, als mit der ale­xa app. aber das ist ein an­de­rer ar­ti­kel. ge­nau­so wer­de ich ei­nen ar­ti­kel dar­über schrei­ben, wie ich snips dazu ge­bracht habe ein­kaufs­er­in­ne­run­gen in bring zu be­kom­men, ob­wohl bring sich wei­gert eine öff­fent­li­che API an­zu­bie­ten (spoi­ler: sie ha­ben eine API, den ale­xa-skill). le­dig­lich wis­sen­fra­gen nach wi­ki­pe­dia-ar­ti­keln oder öff­nungs­zei­ten von ge­schäf­ten in der nähe konn­te ich snips noch nicht bei­brin­gen, vor al­lem weil ein snips ein all­ge­mei­nes deut­sches wör­ter­buch fehlt, snips also kurz­ge­sagt nur das ver­steht, was man snips ex­pli­zit bei­gebracht hat.

was ich bei ale­xa wirk­lich häu­fig ge­nutzt habe war die ti­mer-funk­ti­on. was mich al­ler­dings im­mer ge­stört hat, war das feh­len­de vi­su­el­le feed­back. um zu er­fah­ren wie lan­ge der ti­mer noch läuft, muss­te ich im­mer nach­fra­gen. das kann jede ei­er­uhr bes­ser. sämt­li­che ver­su­che per API auf die ale­xa/echo ti­mer­funk­tio­nen zu­zu­grei­fen schei­ter­ten, al­les was über die API (per IFTTT) mög­lich schien, war eine ak­ti­on nach dem ab­lau­fen von ti­mern zu trig­gern, was ich aber nicht brauch­te.




die ti­mer-funk­ti­on, die ich hier ne­ben der eben­so wich­ti­gen „pups mal!“-ak­ti­on ab­ge­filmt habe, habe ich na­tür­lich mit hil­fe vom home-as­sistant ge­baut. wie ge­nau, er­zäh­le ich im fol­gen­den, muss da­für aber vor­her noch­mal kurz aus­ho­len.

skills legt man mit snips in der (on­line) kon­so­le von snips an (das bau­en von as­sis­ten­ten und skills ist die ein­zi­ge funk­ti­on von snips, die (noch) nicht off­line ver­füg­bar ist, nach dem de­ploy­ment funk­tio­niert snips dann aber zu 100% off­line).

der „skill“ ti­mer be­steht aus zwei „in­tents“, ti­mer star­ten und ti­mer stop­pen. die in­tents fin­det snips „schwach“, weil ich je­weils nur sechs, bzw. elf trai­nings­sät­ze ein­ge­ge­ben habe.

die trai­nings­sät­ze sind die sät­ze die snips er­ken­nen soll, wenn ich ei­nen ti­mer star­ten möch­te, also zum bei­spiel:

  • Erinner mich in 2 Minuten
  • Wecke mich in einer Stunde
  • Erinnere mich in 30 Minuten
  • Nudeltimer von 8 Minuten
  • Eieruhr für 6 Minuten
  • Wecker in 15 Sekunden
  • Timer 30 Sekunden
  • 2 Minuten Countdown
  • Starte einen Countdown für 2 Minuten
  • 10 Minuten Timer
  • Timer 10 Minuten

da­mit ich nicht je ei­nen trai­nings­satz für je­den mög­li­chen zeit­raum auf­schrei­ben muss, gibt es vor­ge­fer­tig­te slots für stan­dard­wer­te wie die dau­er, zah­len, tem­pe­ra­tu­ren oder geld­be­trä­ge. des­halb habe ich dem in­tent ei­nen slot für die ti­mer-dau­er hin­zu­ge­fügt. die satz­tei­le mit der dau­er muss man an­fangs selbst mar­kie­ren, nach ei­ner wei­le lernt die kon­so­le dazu und er­kennt die dau­er in bei­spiel­sät­zen al­lei­ne. der zwei­te slot er­fasst den na­men des ti­mers, so dass ich theo­re­tisch meh­re­re ti­mer par­al­lel auf­set­zen kann oder snips mich beim be­en­den des ti­mers dar­an er­in­nern kann, um was der ti­mer geht.

im prin­zip ist das schon al­les was man für mei­ne lö­sung auf snips-sei­te an­le­gen muss. den rest er­le­di­ge ich mit ho­me­as­sistant. man kann für snips auch ak­tio­nen in py­thon pro­gram­mie­ren, die auf den in­tent re­agie­ren und agie­ren. die­se py­thon-scrip­te in­stal­liert snips dann auch lo­kal auf dem raspber­ry. es gibt ein paar fer­ti­ge skills (oder apps) die man in ei­ner art app-store in der kon­so­le in­stal­lie­ren kann. ein paar von de­nen habe ich aus­pro­biert, aber meis­tens wa­ren die an­pas­sun­gen die ich an die­sen fer­ti­gen apps vor­neh­men muss­te oder woll­te auf­wän­di­ger als es mit ho­me­as­sistant selbst zu ma­chen. die meis­ten der skills die ich in der kon­so­le an­le­ge ha­ben des­halb gar kei­ne ak­tio­nen.

trotz­dem ha­ben die skills, oder ge­nau­er die ein­zel­nen in­tents ak­tio­nen zur fol­ge, wenn man im ho­me­as­sistant die snips-kom­pon­ne­te in­stal­liert hat. dann schnappt sich ho­me­as­sistant so­zu­sa­gen die in­tents auf, die man kon­fi­gu­riert hat. für den in­tent sieht das dann so aus:

die­se zei­len bit­ten ho­me­as­sistant, so­bald snips das aus­lö­sen des -In­tents mel­det, ak­tiv zu wer­den. ei­ner­seits mit ei­nem au­dio-feed­back und an­de­rer­seit mit ei­ner ak­ti­on. der in­tent lie­fert nach dem aus­lö­sen die auf­ge­schnapp­ten „slots“ mit, also in die­sem fall die dau­er () und den na­men (). wie man sieht, igno­rie­re ich den na­men und wer­te bis jetzt le­dig­lich die dau­er aus.

wenn ich also sage „10 mi­nu­ten ti­mer“ er­kennt snips die dau­er (10 mi­nu­ten) und den in­tent (ti­mer start) und gibt das auf dem „mqtt-bus“ be­kannt. weil ho­me­as­sistant den bus ab­hört ar­bei­tet ho­me­as­sistant dann mei­ne kon­fi­gu­ra­ti­on ab und weist snips fol­gen­des an sprach­feed­back zu ge­ben: „ti­mer 10 mi­nu­ten ab jetzt.“ aus­ser­dem stoppt ho­me­as­sistant even­tu­ell schon lau­fen­de ti­mer und star­tet ei­nen neu­en ti­mer mit der über­mit­tel­ten dau­er ( wird von der ho­me­as­sistant-snips-kom­po­nen­te freund­li­cher­wei­se in se­kun­den um­ge­rech­net, ist der der ein­ga­be-, also der rohe wert).

weil jetzt aus­ser ei­nem lau­fen­den ti­mer nichts wei­ter pas­sie­ren wür­de, muss ich na­tür­lich noch eine au­to­ma­ti­on an­le­gen, die sich um die dar­stel­lung der rest­lauf­zeit küm­mert und eine, die den ab­ge­lau­fe­nen ti­mer an­kün­digt.

die ers­te au­to­ma­ti­on läuft jede se­kun­den wenn der läuft (sonst nicht). die be­rech­net, bzw. zählt die rest­lauf­zeit (in se­kun­den) und schickt die rest­lauf­zeit auf mei­nen selbst­ge­bau­ten ma­trix-dis­play, der sich per mqtt füt­tern lässt. das pay­load-tem­p­la­te macht nichts an­ders als aus der ti­mer-zeit und der ab­ge­lau­fe­nen zeit die ver­blei­ben­den mi­nu­ten und se­kun­den aus­zu­rech­nen und sie im for­mat '%M%:%S' dar­zu­stel­len.

die zwei­te au­to­ma­ti­on wird ge­trig­gert, so­bald der ti­mer ab­ge­lau­fen ist und stellt den text „fer­tig“ auf dem led-ma­trix-bild­schirm dar und lässt snips sa­gen: „dein ti­mer ist ab­ge­lau­fen“.

das gan­ze wür­de even­tu­ell mit ei­nem py­thon-script viel ein­fa­cher um­zu­set­zen zu sein, aber für kom­ple­xe­res py­thon bin ich noch zu doof. die ho­me­as­sistant yaml-kon­fi­gu­ra­ti­on ist auch nicht ge­ra­de tri­vi­al, aber weil ich mitt­ler­wei­le in die­ser form ge­fühlt 800 au­to­ma­ti­sie­run­gen für die woh­nung ge­schrie­ben habe, bin ich da re­la­tiv tritt­si­cher.

das bei­spiel zeigt die qua­li­tät vom zu­sam­men­spiel von snips und ho­me­as­sistant ei­gent­lich ganz gut: im prin­zip ist das al­les recht ein­fach, aber man muss halt fast al­les selbst ma­chen. die snipskon­so­le und do­ku­men­ta­ti­on hel­fen, ho­me­as­sistant nimmt ei­nem so­wie­so ei­nen gros­sen teil ar­beit ab, aber je­den ein­zel­fall, je­des de­tail muss man selbst be­den­ken. die nüs­se die man für ein­zel­ne skills kna­cken muss sind teils weich, teils sehr hart. mir hat das in den letz­ten wo­chen aber gros­sen spass be­rei­tet die­se nüs­se ein­zeln zu kna­cken: wie be­kom­me ich snips/ho­me­as­sistant dazu ein­zel­ne lich­ter, ge­rä­te oder licht­sze­nen zu schal­ten, wie kann ich mei­ne bring-ein­kaufs­lis­te per zu­ruf fül­len, wie nach tem­pe­ra­tu­ren fra­gen. das ist ein biss­chen wie kreuz­wort­rät­sel lö­sen, mit dem un­ter­schied, dass man sich die auf­ga­ben und lö­sun­gen hier selbst aus­den­ken muss und es kei­ne rich­ti­ge oder fal­sche lö­sung gibt, son­dern nur je­weils eine, die aus­rei­chend gut funk­tio­niert.


wo ich ge­ra­de da­bei bin er­klär ich noch, wie ich snips (ivan­ka) das pup­sen bei­gebracht habe. den in­tent, bzw. die trai­nings­sät­ze an­zu­le­gen war eher tri­vi­al:

  • nochmal pupsen
  • bitte pups nochmal
  • pups nochmal
  • pupsgenerator
  • flatulenz
  • bitte flatulieren
  • flatuliere bitte
  • bitte furzen
  • bitte pupsen
  • pup mal
  • kannst du furzen?
  • bitte furz mal
  • bitte pups mal
  • furzen
  • furz mal
  • pupsen
  • pups mal
  • pupse bitte
  • kannst du pupsen?

je­der die­ser sät­ze trig­gert im ho­me­as­sistant den in­tent :

sagt snips be­scheid, dass der in­tent aus­ge­führt wur­de, auch wenn die ak­ti­on noch nicht zu­en­de aus­ge­führt wur­de. die ak­ti­on be­steht im prin­zip aus ei­nem kom­man­do­zei­len be­fehl der snips eine wav-da­tei zum ab­spie­len schickt. die aus­wahl der wav-da­tei er­folgt per zu­fall aus 13 da­tei­en die ich mir zu­sam­men­ge­goo­glet habe. wich­tig sind noch die va­ria­blen und . die bei­den wer­te lie­gen bei je­dem in­tent-auf­ruf vor und sind dann wich­tig, wenn man meh­rer snips-as­sis­ten­ten zu­hau­se hat, also in ver­schie­de­nen räu­men. ich habe im kin­der­zim­mer ei­nen snips-sate­lit­ten in­stal­liert und wenn ich snips dort fra­ge mal zu pup­sen, wird die wav-da­tei eben auch dort ab­ge­spielt.

der kom­man­do­zei­len­be­fehl schickt nach dem auf­ruf durch den in­tent die wav-da­tei per mqtt an den snips-au­dio-ser­ver. durch die weiss snips auf wel­chem laut­spre­cher die da­tei ab­zu­spie­len ist und das ist un­ge­fähr al­les was man tun muss, um snips zum pup­sen auf­zu­for­dern.

weil ich es lus­tig fand pups ge­räu­sche im bad ab­zu­spie­len, wenn dort je­mand an­ders sitzt, habe ich mnoch ei­nen zu­sätz­li­chen skill zu­sam­men­ge­stellt, der ge­nau das macht. ele­gan­ter wäre es na­tür­lich al­les in ei­nem skill, bzw. in­tent ab­zu­han­deln, also zu prü­fen, ob der in­tent ei­nen raum mit­lie­fert oder nicht und ent­spre­chend zu agie­ren (bei kei­ner raum­nen­nung ab­spie­len im raum wo der in­tent ge­trig­gert wur­de, sonst im ge­nann­ten raum).

so viel spass wie ich mit @snips (und @ home_assistant) beim „programmieren“ habe, hatte ich nicht mal ansatzweise bei der benutzung von amazons alexa.#adventsautomatisierungen pic.twitter.com/OFUXKnkLqp

felix schwenzel (@diplix04.12.2018 10:00


hier ist ein gist, mit der ho­me­as­sistant kon­fi­gu­ra­ti­on für den ti­mer und den pups in­tent.


Photo by felix schwenzel on December 04, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

res­te­sa­lat mit spi­nat, bir­ne, äp­fel, möh­re, zwie­bel und stan­dard­dres­sing mit schwei­ne­fi­let. #all­tags­es­sen


ich dach­te mit der woh­nungs­au­to­ma­ti­sie­rung sei ich so lang­sam durch. wie ich ge­ra­de ge­se­hen habe: es gibt noch viel zu tun:

youtube-video laden, info, direktlink

stra­te­gisch ge­ni­al plat­zier­te wer­bung, ein name der un­ver­gess­lich ist, weil er aus der all­tags­spra­che der ziel­grup­pe kommt („he laba nich alta!“) und klas­sisch: von wer­ten re­den ohne auch nur ein biss­chen kon­kret zu wer­den. was soll da schief­ge­hen? #he­la­ba


Max Boot in “The Cor­ro­si­on of Con­ser­va­tism: Why I Left the Right”:

“No, not all Trump sup­port­ers are ra­cist. But vir­tual­ly all ra­cists, it seems, are Trump sup­port­ers. And all Trump sup­port­ers im­pli­cit­ly con­do­ne his bla­tant pre­ju­di­ce. At the very least they don’t con­sider ra­cism to be a re­ason to turn against the pre­si­dent. For a dis­tur­bin­gly lar­ge num­ber of Trump vo­ters, it is the pri­ma­ry re­ason to sup­port him.”


ix stau­ne im­mer wie­der, was in der frau für die ich ko­che und die woh­nung tei­le al­les steckt. die dru­cke, die @kne­tag­abo in den letz­ten wo­chen ra­diert und jetzt far­big ge­druckt hat, fas­zi­nie­ren mich.

zu weih­nach­ten ver­kauft sie die dru­cke sehr, sehr güns­tig.


Photo by felix schwenzel in Kunsthalle zu Kiel. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

„Je mehr ich mich an die Vor­la­ge hal­te, des­to wei­ter ent­fer­ne ich mich von ihr.“