letzte woche habe ich behauptet, dass eine der grossen stärken von pluribus sei:
man mag für niemanden wirklich partei ergreifen.
das zeigte sich in der heutigen folge wieder, als carol und zosia sich über freien willen, freiheit und assimilation unterhielten. carol brachte die üblichen argumente für individualität und freiheit vor und verbat sich, dass andere sie zu etwas machen wollen, was sie nicht ist oder will. zosia antwort: du willst uns doch auch ändern und:
We know what it feels like to be you. To be alone. To suffer. We've been you, but you've never been us.
angesichts dieser argumente und der freundlichkeit, gutmütigkeizt und ehrlichkeit der anderen kann man nicht wirklich partei ergreifen — beide seiten haben irendwie recht und liefern nachvollziehbare argumente.
auch ihr dialog mit dem radfahrer-klamotten-larry war brilliant, komisch und hat das potenzial irgendwann in psychlogischer fachliteratur aufzutauchen. hier ein vorgeschmack, garniert mit der hoffnung, dass sowas nicht nur mich euphorisiert.
auch wenn das was ich hier sage und zitiere keine wirklichen spoiler sind, sinn ergibt das alles natürlich nur, wenn man die serie selbst anguckt.
deshalb fasse ch mich heute kurz und belasse es dabei festzustellen, dass meine begeisterung über …
die brillianten dialoge (in einer science fiction serie!),
die kleinen, urkomischen absurditäten,
die subtilen und weniger subtilen andeutungen, die einem zur interpretation vorgeworfen werden,
… seit der letzten folge nochmal potenziert haben.
da passt es gut, dass es schon am mittwoch weiter mit der folge 5 geht.
wer noch euphorischere lobeshymnen auf die serie hören will, marco risch von nerdkultur kann das liefern.
frida ist der festen überzeugung, dass sie uns hypnotisieren kann. man sieht auf dem bild oben, wie sie versucht die beifahrerin durch gedankenkraft dazu zu bringen wieder nachhause zu gehen. bei der beifahrerin im atelier findet frida es unentspannt.
vielleicht glaubt sie auch, dass wir ihre gedanken lesen können und wer soll es ihr verübeln? schliesslich haben wir viel zeit damit verbracht ihr genau das zu suggerieren. abbruchkommandos („nein“) funktionieren genau so: das woran du gerade denkst, lass es. wenn man sich über die jahre ein bisschen kennengelernt hat, weiss man tatsächlich oft, was der oder die andere will, welche bewegungen und haltungen, mimik oder gestik welche intention ausdrückt. und umgekehrt sind hunde in sachen intentionserkennung beim menschen auch sehr gut. sie haben ja (fast) nix anderes zu tun, als uns den ganzen tag zu beobachten und sich unsere intentionen zusammenzureimen. zumindest die intentionen die für sie relevant sind: futterzubereitung, raus gehen, autofahren, verreisen.
computer sind ja seit ein paar jahren auch (endlich) ganz gut darin geworden intentionen zu erkennen, dank neuronaler netze. training, beobachtung, verstärkung macht aus neuronalen netzen gute mustererkenner. bei den neuronalen netzen in unseren köpfen ist das nicht anders.
als ich um die jahrtausendwende zum ersten mal von neuronalen netzen im zusammenhang mit computern gehört habe, waren neuronale netze praktisch noch sehr in den kinderschuhen, theoretisch verstand man sie aber schon ganz gut. mir blieb damals ein satz im gedächnis, als es um die zuverlässigkeit künstlicher neuronaler netze ging. sie seien grundsätzlich unzuverlässig (oder inhärent approximativ), also das was hinten rauskommt kann stets unterschiedlich sein, je nachdem wie sich training, hardware oder software unterscheiden. deshalb, wegen ihren eingebauten neuronalen netzen, seien hunde auch nie 100% berechenbar.
mein zusammenleben mit frida bestätigt das im prinzip. ich kann mittlerweile 99 prozent von fridas verhalten vorausahnen. ihre impulskontrolle funktioniert fast immer, sie läuft an tauben, krähen, bellenden hunden meistens völlig ungerührt vorbei — ausser wenn die impulskontrolle eben mal nicht funktioniert. mangelnde impulskontrolle tritt vor allem auf, wenn frida müde oder aufgedreht ist, oder weil zu starke oder neue reize auf sie einprasseln. das kündigt sich zwar immer auch alles durch köpersprache oder verhalten an und wenn man schnell genug reagiert kann man es meistens auch noch abbrechen — aber wenn man ein paar hundert millisekunden zu langsam ist, ist der hund erstmal weg.
ich schreib das natürlich alles nicht auf um darauf hinzuweisen, dass ich seit ca. anno 2000 über neuronale netze und künstliche intelligenz nachdenke (tu ich nicht) oder über hundeerziehung zu dozieren (tät ich gerne), sondern weil mir in letzter zeit zwei gedanken immer wieder in den kopf schiessen. zum einen die these von den neuronalen netzen die irgendwie immer ungenau, approximativ oder auf eine art unberechenbar sind (also u.a. eben auch hunde, menschen und KI) und die behauptung die ich immer wieder, hier und da lese, dass LLMs, künstliche intelligenz nicht denken würde.
ich glaube zum beispiel, dass mustererkennung ein fundamentaler bestandteil des denkens1 ist und es ist unbestritten, dass hunde, aber auch moderne LLMs, muster oder intentionen sehr gut erkennen können. warum sollte man hunden oder KI dann die fähigkeit zu denken absprechen? weil ihr denken unvollständig ist? weil selbstreflexion oder bewusstsein fehlen oder nicht nachweisbar sind? mich erstaunt immer wieder wie viele menschen voller selbstbewusstsein, aber ohne klare definition, behaupten: LLMs denken nicht. ich behaupte natürlich auch nicht, dass LLMs oder KI denken können, aber wenn man mustererkennung und verarbeitung als denken ansieht, dann müsste man LLMs — oder hunden — durchaus auch die fähigkeit zu denken zugestehen.
dass LLMs versuchen unser verhalten zu beeinflussen ist auch schwer zu leugnen („Wenn du willst, kann ich dir das komplett mit einem Mini-Beispiel zeigen — sag einfach Bescheid.“) — auch wenn man über den grund dafür diskutieren kann, ob die motivation antrainiert wurde (wahrscheinlich) — und wenn ja von wem — oder inhärent ist (unwahrscheinlich).
aber egal welche motive LLMs oder hunde zu ihrem verhalten bringen, sie sind sehr nützliche werkzeuge um mehr über uns selbst zu lernen und bei beiden ist der grund, warum sie versuchen uns zu hypnotisieren oder zu beinflussen relativ klar: weil wir uns (immer wieder) hypnotisieren lassen.
Meine Mutter: „Wenn ich morgen versterben sollte …“
Ich: „Also Moment mal bitte, morgen passt mir nun wirklich überhaupt nicht!“
Meine Mutter: „Ja, das will ich dann natürlich berücksichtigen.“
Eventuell habe ich gestern eine weitere Methode gefunden, auf recht leichte Art ein bemerkenswert hohes Alter zu erreichen? Da mal weiter dranbleiben.
das haben wir jetzt in den letzten zwei wochen bestimmt drei oder viermal gegessen und es war jedes mal sehr, sehr lecker und befriedigend. wir freuen uns jedes mal beim essen darüber, dass es kohl gibt. wobei wir schon lange vom normalen weisskohl weg sind und immer spitzkohl kaufen, auch für krautsalat, geht einfach schneller und ist zarter.
im normalen ofen sollte die zubereitung auch gehen, in der heissluftfritteuse geht’s aber wahrscheinlich etwas schneller.
gerösteter spitzkohl aus der heissluftfritteuse
für den humus kann man die kichererbsen auch mit linsen ersetzen, wenn man, wie wir heute, alle kichererbsen aufgegessen hat. originalrezept von hier.
mit einem kleinen spitzkohl reicht das rezept für 2 personen und man kann ihn einfach halbieren, grössere köhle dann am besten vierteln, wobei bei uns nicht mehr als drei viertel in die heissluftfriteuse passen.
zutaten
kohl
1 kleiner spitzkohl
0,5 liter wasser
1 el tomatenmark
2 tl paprikapulver (geröstet)
5 el sojasauce
1 el ahorn- oder zuckerrübensirup
10 el olivenöl
2 knoblauchzehen
0,5 biozitronen
pfeffer und salz
humus
1 doese kichererbsen (oder linsen oder weisse bohnen)
1 knoblauchzehe
0,5 biozitrone
2 el sesammus
salz und pfeffer
zubereitung
den spitzkohl halbieren (wenn er klein ist) oder vierteln, den strunk entfernen. die kohlviertel oder -hälften im kochenden wasser, bei geschlossenem deckel 4 minuten dünsten (ich nehm meistens wasser statt „gemüsebrühe“).
theoretisch einmal nach 2 minuten die kohlstücke drehen, mach ich praktisch aber nie. nach dem andünsten auf einer platte leicht auskühlen lassen.
aus olivenöl, tomatenmark, sojasauce, zitronensafr, zitronenschale, sirup und den gewürzen eine marinade mixen. den knoblauch reinpressen oder fein gewürfelt zugeben. mit der marinade die schnittflächen des kohls grosszügig einstreichen.
die kohlstücke in den korb der heissluftfriteuse geben und für ca. 12 minuten bei 190° C gratinieren.
währenddessen das (den?) humus vorbereiten. die kichererbsen-flüssigkeit kann man auffangen um später das humus etwas dünnflüssiger zu bekommen, ich nehm kaltes wasser. kichererbsen, gepressten knoblauch, zitronensaft und -schale, sesammus und gewürze in einen hohesbecher füllen und mit einem stabmixer fein pürieren.
zum anrichten den humus auf den tellern verstreichen und die kohlviertel oder -hälften drauflegen. wer mag isst fladenbrot dazu, das ganze sättigt aber auch ohne brot.
nährwerte
portionsgröße: 1 portion
kalorien: 1033 kcal
saukalt heute früh, aber schönes licht am sperlingsee.
am wochenende ist ein freund von freunden gestorben. normalerweise habe ich rüdiger immer auf geburtstagen oder anderen gelegenheiten bei gita und holger gesehen. obwohl ich über die 20, 30 jahre, in denen ich rügiger kannte, nie viel mit ihm zu tun gehabt habe, irritiert mich sein tod sehr. er war in unserem alter, vielleicht sogar etwas jünger und in meiner aktuellen weltsicht ist es eigentlich nicht vorgesehen in diesem alter auszuscheiden. wenn ich wie gestern höre, jemand liege im sterben, denke ich immer: da wird sich doch was machen lassen. der medizinische fortschritt hat doch sicher was dagegen, wird schon gutgehen, es gibt noch so viel zu tun …
damit konfrontiert zu sein, dass es eben nicht so ist, dass gevatter tod hinter jeder ecke sitzen kann, ist ein unangenehmer gedanke, den man sich im alltag wegdenken kann, bis man es eben nicht mehr einfach wegdenken kann.
zum wegdenken nutze ich gerne meine bildschirme. doomscrolling mache ich allerdings schon lange nicht mehr, ich schaffe es kaum mit meinem RSS-reader schritt zu halten und monatliche favoriten aus sozialen netzwerken zu sammeln fällt mir schwer, weil ich so wenig in sozialen netzwerken sehe. stattdessen verliere ich mich gerne in meiner wirres.net baustelle. es gibt so viel zu tun. jetzt am wochenende fiel mir zum beispiel auf, dass die alten twitter-favoriten hier nicht besonders gut aussehen und wollte das mal eben reparieren. dank archive.org weiss ich wie die aussahen und dank mitdenken des felix von vor 14 jahren, liess sich das auch schnell (im grossen und ganzen) wieder herstellen.
deshalb kann ich jetzt wieder alte twitter favoriten die ich vor 14 bis 10 jahren offensichtlich regelmässig und zahlreich gesammelt habe wieder ansehen: #twitterfavs. da sind erstaunlich gute sachen dabei, allerdings sind dann doch einige der bilder „gebrochen“. die favoriten ab april 2014 sehen übrigens nochmal etwas anders aus. vorher hab ich blackbirdpie genutzt, das ist ein tool das aus tweets inline gestyltes html generiert hat.
auch am wochenende zum ersten mal sowas wie einen viralen effekt auf mastodon erlebt, den es früher™ öfter mal auf twitter gab: ein, zwei leute reposten etwas — und dann immer mehr. das sind immer noch bescheidene zahlen unter diesem beitrag (auf mastodon, wirres.net), aber bisher kamen mir diese effekte auf mastodon eher selten unter.
für den sonntäglichen morgenspaziergang sind wir zum bahnhof zoo gefahren und dann zurück zum bahnhof haupt (hbf) gelaufen (ca. 7 km).
der spaziergang war schön herbstlich und eine willkommene abwechslung, das einzig bemerkenswerte war die irritation von frida als wir am zoo vorbeiliefen und frida tiere roch, die sie noch nicht kannte — was sie offensichtlich sehr aus dem tritt brachte.
ansonsten kann ich berichten, dass mein gewicht jetzt doch langsam wieder fällt, auch ohne semaglutid, und dass mein hintern schlaff wird. vielleicht sollte ich doch mal regelmässig fitnessstudio in erwägung ziehen?
30 tage und 6 monats ansicht meines gewichts
manchmal ist werbung nützlich: gleich die brückentagsurlaube 2026 beantragt.
ich mag es wenn in filmen menschen portraitiert werden die nett, freundlich, daueroptimistisch und ehrlich sind. typischerweise wirken diese menschen leicht naiv, weil wer ist in dieser welt voller gefahren und bösen absichten immer freundlich? pipi langstrumpf ist der fiktionale charakter der dem einerseits nah kommt und die mir sofort in den sinn kommt, weil ich sie schon so lange kenne. aber auch simone aus aus mrs. davis, ted lasso, kimmy schmidt. oder das paradebeispiel für unerschütterlichen optimismus und freundlichkekeit: hans im glück.
in plur1bus ist plötzlich die ganze welt von diesen menschen gefüllt, bis auf ein dutzend ausnahmen. eine der ausnahmen, carol, ist konsequent unfreundlich, patzig und auf eine art rücksichtslos. ich fand das schwer erträglich anzusehen, wie sie mit menschen umgeht, die ihr offen, freundlich und ehrlich gegenübertreten und ihr nichts böses wollen. und andererseits kann man ihre wut, ihren hass, ihre selbstbezogenheit auch jederzeit gut nachvollziehen.
für mich kristalisiert sich bereits nach drei folgen raus, dass genau dies die stärke der serie ist. man mag für niemanden wirklich partei ergreifen. beide parteien sind für ein paar millionen tote verantwortlich und doch kann man verständnis für ihr motive oder defizite aufbringen.
die andere stärke der serie ist das neu definieren von post apokalyptischen bild-welten. der sauber leergeräumte supermarkt (zenrale verwaltung und verteilung von resourcen ist „effizienter“) ist ein bild für die geschichtbücher des science-fiction genres.
ich bin ausserdem überrascht, wie inspirierend die serie ist. die verdrehte welt die hier gezeigt wird, regt mich ausserordentlich zum nach- und weiterdenken an. was ist glück, was kommt hinten raus wennn man effizienz und den kategorischen imperativ niemandem zu schaden als oberste maxime seines handeln konseuqent um zu setzen verucht?
ich freu mich schon auf die nächsten folgen und bin gleichzeitg jetzt schon tief-traurig, dass die erste staffel am ende des jahres schon vorbei ist.
ich gebe zu, ich mache hier nicht alles selbst. ich lasse mir helfen. zumindest bei der technik. aber das machen fast alle. man stellt sich auf die schultern von giganten und nutzt das, was andere gebaut haben. wordpress, drupal, hugo, yekyll, microblog, whatever. unzählige plugin erweitern uns allen die möglichkeiten. die wenigsten bauen sich ihr CMS selbst, ausnahmen bestätiugen die regeln.
ich habe mich für kirby entschieden, habe dafür eine bescheidene lizenzgebühr bezahlt und zahle auch für ein paar plugins. und ich zahle mittlerweile auch einen programmier-assistenten — dem github kopiloten — ein stattliches monatsgehalt von um die 50 €. aber ich finde das lohnt sich. ich schraube täglich irgendwo am blog rum und der kopilot hilft mir die sachen besser zu verstehen, bessere lösungen zu finden und kleinigekeiten zu perfektionieren. ich bin kein guter programmierer, aber ich verstehe einigermassen um was es geht, was wichtig ist und habe eine gute vorstellung davon wo ich hin will. der kopilot hilft mir weniger schlecht zu programmieren (frei nach passig).
in den letzten tagen hat mir der kopilot auch dabei geholfen überhaupt zu verstehen was mein derzeitiges lieblingsplugin kirby-seo überhaupt kann und wie man es implementiert. ich hatte zwar so eine ahnung, aber mit der doku wäre ich nie darauf gekommen, wie einfach es damit ist meine blog maschinenlesbarer zu machen. und wie elegant das alles implementiert und zu nutzen ist.
gelegentlich sass ich vorm bildschirm und sagte ausversehen zu mir selbst: „wow!“ obwohl ich eigentlich gar nicht mit mir selbst spreche.
andererseite: oft ist der kopilot überfordert, noch öfter baut er scheisse, übersieht details, vergisst dass ich kirby 5.1 nutze und nicht die kirby-version, die gerade aktuell war, als er in der lehre war.
aber manchmal überrascht er mich auch. eben habe ich es gefragt:
ich habe folgende idee:
ein php script das einmal pro tag alle location daten aus allen artikel klaubt und in einer json datei sichert.
daraus würde ein anderes script eine datei machen, mit der ich für jede location einen marker auf einer karte darstellen könnte. am besten irgendwie mit open street map, gerne auch extern gehostet. hast du ideen für die umsetzung?
aus dieser anforderung hat der kopilot innerhalb von 2 minuten einen funktionierenden prototypen gebaut: wirres.net/karte. da war ich ziemlich baff.
wir haben noch ein stunde gemeinsam etwas an der karte gefeilt, datumsformat eindeutschen, clusterring der location pins, bild-thumnails hinzufügen — und das wars mehr oder weniger.
die geodaten sammle ich seit 2008. grösstenteils stammen sie von instagram und checkins, aber auch frei-hand habe ich viele artikel mit geodaten versehen. aktuell liest kirby auch geodaten aus hochgeladenen fotos aus, weshalb die aktuelleren geodaten etwas akurater sind als das was von instagram kommt.
wenn ich auf instagram fotos von spaziergängen in den rehbergen poste, landet der location pin immer auf der catcher-wiese.
das ist natürlich alles ein rabbit hole ohne ende. irgendwann will ich den instagram location-scheiss aufräumen, ein filter nach datum wäre schön, die thumbnails könnten quadratisch sein und ich vermisse fotos, von denen ich dachte, sie seien eigentlich mit geotags versehen. ich verspüre das bedürfnis lücken, leere stellen auf der karte zu füllen. fehler, dopplungen, auslassungen zu fixen. zu dann frage ich mich aber auch wieder: warum? wozu?
die antwort lautet natürlich: warum nicht? vor allem merke ich: es ist schön, so im eigenen œuvre zu stöbern. ich könnte natürlich auch in der foto-app auf meinem telefon stöbern, aber die fotosammlung auf dem telefon ist ungefiltert, enthält noch mehr irrelevanz als hier. die fotos die sich hier im laufe der jahre angesammelt habe sind zumindest gefiltert.
p.s.: die karte ist einer der wenigen orte hier auf wirres.net, an dem daten (javascript, open-street-map karten-kacheln, etc.) von externen seiten nachgeladen werden.
p.p.s.: den artikel zu schreiben hat doppelt so lange gedauert wie die karte zu bauen.
heute ist offenbar skelett-handschuhe-wegwerftag.
ich glaube man kann relativ gefahrlos gehaupten, dass die klene restaurant-hütte in den regbergen den geist der populären kulinarik in deutschand auf den punkt gebracht hat.
pizza
pasta
schnitzel
… und genauso so ein typisch deutsches be- und erleuchtungsverhalten dürfte dieses bild zeigen: licht dahin zu bringen wo es schon hell ist und kein licht dahin scheinen, wo es dunkel ist.
heute abend hab ich den chicoree-rote-beete-salat von vorgestern (rezept hinter dem link) nochmal gemacht, aber vor allem um davon auch ein foto zu machen, statt ein KI-generiertes zu benutzen. (ich hatte chatgpt das rezept gegeben und gebeten den salat zu visualisieren.)
erstes bild ist ein foto, zweites bild ki, doch scheisser als ich dachte, die visualisierungsfunktion von chatGPT — obwohl, eigentlich sieht beides unappetitlich aus. ist aber lecker!
ich habs vor 50 tagen schon geschrieben, die überschrift ist quatsch und es ist auch das letzte mal, dass ich drauf hinweise. jeden tag was ins internet zu schreiben oder zu veröffentlichen ist ja ganz offenbar nicht schwer, sonst hätte ich es nicht geschafft. ich mach das jetzt (weiter) jeden tag, ohne drauf hinzuweisen. so macht freerk das schliesslich auch auf seinem elchgeweih.de:
jeden Tag etwas aufschreiben
ich lese im elchgeweih gerne und ich finde es witzig wie das mit der discoverability heutzutage (immer noch) funktioniert. jemand erwähnt einen, man sieht sich oder sieht sich nicht, guckt kurz, freut sich, mag was der oder die andere schreibt und rein in den feed-reader oder anderswo gefolgt.
aber vielleicht mach ich es doch, dass ich alle 100 tage oder so einen statusbericht in eigener sache abgebe. obwohl ins internet schreiben ja eigentlich eh nichts anderes ist als einen status-bericht in eigener sache abzugeben.
aber ich könnte die besucherzahlen nennen. die sind eher auf dem absteigenden ast.
oder aus dem maschinenraum schreiben was ich in den letzten tagen und wochen angepasst oder verbessert oder umgesetzt habe. davon ist mein lieblingsfeature, dass ich für einzelne elemente in artikeln auswählen kann ob sie im RSS feed gezeigt werden — oder umgekehrt, im web auftauchen oder nicht. so kann ich quasi geheime botschaften, oder fragen an meine rss-leser im artikel-RSS veröffentlichen. zuletzt hatte ich mich gefragt, ob html-tabellen überall so scheisse aussehen wie bei mir im in der reeder classic app. es sieht so aus, als hätten die meisten RSS reader etwas css an bord, um tabellen ein bisschen zu stylen. gut.
auf das „styling“ oder besser die funktionsfähigkeit des RSS-feeds versuchen ich sehr zu achten. ich hasse es wenn mir wordpress-blogs statt embeds oder filmchen im feed sagen, ich solle javascript aktivieren oder meinen „consent“ abgeben, um bestimmte inhalte zu sehen. deshalb bette ich youtube filme im RSS mit dem datenschutzfreien youtube embed-code ein, was meiner erfahrung nach meistens funktioniert, bette lokale videos auch so ein, dass sie funktionieren müssten und gebe mir mühe bei spielereien wie dem juxtapose player im RSS passenden ersatz bereitzustellen (degrade gracefully).
wenn mir das mal nicht gelingt, freu ich mich über freundliche hinweise, aber auch über wüste beschimpfungen.
ansonsten habe ich in den letzten tagen an meiner suchmaschinen-deoptimierung gearbeitet. schon seit geraumer zeit schliesse ich suchmaschinenindexierung bei artikeln die älter als 5 jahre sind aus. das ist gar nicht mal so einfach. wenn man übersichtsseiten komplett ausschliesst wird google sehr kiebig, deshalb lasse ich die ersten 5 übersichtsseiten indexieren, den rest verbiete ich. rezepte und bestimmte artikel lasse ich nach 5 jahren indexierbar, aber die markiere ich manuell. das habe ich früher mit eigenem code gemacht, jetzt hilft mir der kirby seo plugin dabei. der hilft auch bei der erstellung einer sitemap.xml datei, die den gleichen regeln folgt. mit dem plugin habe ich auch ein bisschen daran gearbeitet die seitentitel, seitenbeschreibungen und open graph vorlagen aussagekräftiger zu machen und das alles vor allem etwas zentraler, feingranularer und übersichtlicher zu steuern.
der (das?) plugin gefällt mir so gut, dass ich schon jetzt eine lizenz für die 2.0er version gekauft habe, obwohl die noch gar nicht released ist.
ausserdem schreib ich jetzt vermehrt in markdown. danke an fabian michaels kirby-markdown-field-plugin. das ermöglicht mir sehr effizientes schreiben, allerdings musste ich ein bisschen im plugin quellcode rumpatchen, bevor das ales so funktionierte, wie ich mir das vorstelle.
zu den view transitions habe ich ja schon geschrieben, zu meinem erstaunen hat sich noch niemad darüber beklagt. ich finde es (noch) ganz toll, mal schauen wie lange meine begeisterung hält.
und sonst so? ich habe mich über die allgemeine ermunterung von thomas gigold rechtschriebfehler zu machen sehr gefreut. eigentlich sollte das ein rant gegen KI nutzung in blogs sein, aber ich lese auch aus rants lieber das positive raus und vergess den wütenden rest.
Ich sag nicht, dass du "verzichten" sollst. Lass die KI dein Lektor sein. Aber ein Lektor ist ein Ratgeber. Dazu gehört, dass du den auch ignorieren kannst. Sind Rechtschreib- und Grammatikfehler wirklich dermaßen schlimm? Für mich beginnt der Eingriff tatsächlich schon beim Satzbau, denn schon der zeigt Persönlichkeit. Lasst uns die Unperfektion viel mehr wieder rauskehren und genießen.
der (facebook) like button wird zum zombie, auch gut: pixel envy:
As far as I can tell, the Facebook SDK will continue to run in the background doing all sorts privacy-hostile things. The best time to remove that JavaScript package from your website or app was, like, at least ten years ago; the next best time is right now.
und sonst? notiz an mich selbst: weitermachen — aber vorher noch ein laubteppich-foto vom #morgenspaziergang.
ich hab ja mal vor langer zeit architektur studiert und neben konstruktion, entwurf und materialkunde dreht sich in der architektur fast alles um visualisierung. die erste vidualisierung ist meist eine skizze. ich habe im studium viel leute gesehen, die mit dem stift denken können. skizzen sind eine auslagerung von gehirn-funktionen. zeichnen konstruieren, modelle bauen alles dienst der visualisierung, damit man die komplexität des entwurfs besser versteht und anderen verständlich machen kann.
während meine studiums gab es bereits beeindruckende visualisierungs hard- und software, meist auf sehr teuren silicon graphics maschinen. konstruktionssoftware (CAD) war bereits recht ausgereift. nicht wenige aus meinem studiengang sind später im VFX (visiuelle effekte) feld gelandet.
die VFX/corridor crew hat vor ein paar tagen ein video veröffentlich in dem sie alles rund um dinosaurier visualisiert haben, vor allem um einen sinn für deren massstab zu bekommen.
das video ist wie viele youtube videos etwas anstrengend und laut moderiert, aber insgesamt sehr differenziert und nach meinem wissensstand auch ziemlich akkurat.
auch wenn es interessant ist dinosaurier neben alltagsgegenständen zu sehen, hinweise auf die teils sehr fiktionalen grössen der dinosaurier in der jurassic-park-reihe hilfreich sind und die grösse des dino-killer-asteroiden in vergleich zu new york city zu sehen einem einen ganz guten eindruck vermittelt, ist das wirklich faszinierende in diesem video die visualisierung der zeit.
visualisierte zeit ist oft frappierend. natürlich wissen wir, dass das ende des zweiten weltkriegs ungefähr 80 jahre her ist und die achtziger ungefähr 40 jahre. aber visualisiert und im masstab hat diese erkenntnis nochmal eine andere qualität.
folie 59 meines #rp24 vortrags, inspiration, glaube ich, aus einem michael stevens (vsauce) video, finde das video/die stelle aber nicht mehr
die idee zur visualisierung der zeit im video der corridor crew ist etwas besser als visualierung per diagram: 1 jahr entspricht einem millimeter, also wird mit steinblöcken von 1 × 1 × 1 meter als grundeinheit gearbeitet.
so können wir 5000 jahre menschlicher geschichte als 5 m³ steinblöcke sehen. man erkennt, dass der bau der pyramiden für kleopatra länger her war, als für uns kleopatra her ist.
aber in diesem masstab kommen wir vorstellungsmässig noch ganz gut mit. wir haben in der regel eine ganz gute vorstellung der letzten paar tausend jahre und können uns das, mit ein bisschen anstrengung, auch ohne visualisierung vorstellen. wenn man dann allerdings die zeit hochskaliert, wenn wir nicht über hunderte oder tausende jahren reden, sondern über millionen (oder gar milliarden) jahren sprechen, verlieren wir schnell den überblick.
in den folgenden bildern weicht die corridor crew vom masstab 1 jahr = 1 mm ab und fasst 250 millionen jahre in 5 metern zusammen. damit lässt sich die zeit, in der dinosaurier auf der erde herrschten, beeindruckend visualisieren.
in diesem massstab schrumpft „unsere“ geschichte, die letzzten fünftausend jahre, auf die dicke eines blatt papiers zusammen.
alles was mir in diesem video fehlte, war eine visualisierung auf einer karte. wenn man ein paar wichtige daten aus der erdgeschichte von berlin aus nach süd westen verfolgt, liegt die entstehung der erde irgendwo hinter den azoren im atlantik.
ereignis
zeit
entfernung
kleopatra
~2.055 jahre
2 m
späte neandertaler
~40.000 jahre
40 m
frühe homo sapiens
~300.000 jahre
300 m
tyrannosaurus rex
67.000.000 jahre
67 km
stegosaurus
150.000.000 jahre
150 km
erster einzeller
3.500.000.000 jahre
3500 km
entstehung der erde
4.540.000.000 jahre
4540 km
leider verzerrt die projektion die abstände etwas, weshalb diese visualisierung ach nur so mittelgut ist.
das ist der nachteil (oder vorteil), wenn man in einem dorf wie berlin wohnt: man steht potenziell ständig unter beobachtung.