
hatte ich gar nicht mitbekommen, aber der <blink>-tag hat sich wieder in HTML/CSS geschlichen!
(hier gefunden, via)
hatte ich gar nicht mitbekommen, aber der <blink>-tag hat sich wieder in HTML/CSS geschlichen!
(hier gefunden, via)
tagesspiegel.de: Rekonstruktion eines Doppellebens — Wie der Tod die Lüge schützt #
nach einem klick auf diesen link kann man zwei sachen tun: den werbeoverkill auf tagesspiegel.de betrachten oder diesen ziemlich erschütternden artikel darüber lesen, welche energien die erlangung von aufmerksamkeit in menschen freizusetzen vermag.
campus.nzz.ch: Stoppen wir lügende Politiker! #
servan grüninger erklärt björn höcke ausführlich und fundiert zum lügner und faktenverdreher:
[W]enn sich niemand die Mühe macht, Höckes Thesen Aussage um Aussage auseinanderzunehmen und ihnen die harten Fakten der wissenschaftlichen Realität entgegenzusetzen, dann geht sein pseudowissenschaftliches Gerede einfach weiter.
Rassismus ist deshalb falsch und verachtenswert, weil er Menschen aufgrund willkürlicher Kriterien in unterschiedliche Wertekategorien einteilt. Wenn wir nun zulassen, dass die Vertreter solcher Kategorisierungen ungestraft die Wissenschaft zur Untermauerung ihrer Ansichten missbrauchen dürfen, dann untergraben wir damit langfristig die Wirksamkeit unserer Gegenargumente.
Damit das nicht geschehen kann, sind alle Beteiligten in der Pflicht. Einerseits müssen die Medien noch viel stärker als bisher dafür sorgen, dass Lügen also solche entlarvt und Falschaussagen gebrandmarkt werden. Fakten- und Realitätschecks sollten die Regel, nicht die Ausnahme sein. Das gilt nicht nur im vorliegenden Fall, sondern ganz generell.
Wenn Politiker ungestraft Unwahrheiten verbreiten können, ohne dass diese Unwahrheiten auch geahndet werden, dann verschaffen wir ihnen einen Freipass zum Lügen. Die Tatsache, dass die beiden republikanischen Präsidentschaftskandidaten in den USA, welche zurzeit den grössten Zuspruch geniessen, gleichzeitig auch die beiden Kandidaten sind, welche die meisten Lügen und Unwahrheiten verbreiten, spricht Bände.
augengeradeaus.net: „Operation Counter Daesh“: Erste Tornados für Syrien nicht tauglich #
die wege der bundeswehr sind unergründlich, aber thomas wiegold erklärt das immer ziemlich gut und differenziert.
oldbookillustrations.com: Lost Opportunity #
kottke.org: Black holes explained #
video von kurzgesagt über schwarze löcher.
ungefähr so beunruhigend und packend wie die ersten staffeln von lost, aber mit nem 6000mal besseren ende.
Während unseres Schottlandurlaubs in diesem Sommer haben wir vier Whiskydestillerien besucht. Die letzte und am professionellsten organisierte Besichtigungstour hatten wir bei Glenfiddich in Dufftown. Laut Wikipedia gibt es bei Glenfiddich seit 1969 ein Besucherzentrum.
Tatsächlich dürfte so ein Besucherzentrum und die Fähigkeit tausende Interessierte in den Whiskyproduktionsprozess einzuweihen, eine der effektivsten Werbemassnahmen für Whisky sein.
Beim Besuch einer Whiskydestillerie wird man nicht nur Zeuge der beeindruckenden Landschaft, in denen sich die meisten Destillerien finden, sondern es brennen sich Eindrücke, Gerüche und Erinnerungen ins Besucherhirn, die man Zuhause jederzeit wieder mit einem Glas Whisky wachrufen kann. Man könnte solche Destillerietouren auch als Erinnerungsimplantationen bezeichnen.
[Werbeblock]
Glenfiddich hat mich gebeten, dieses Video und diesen Link auf deren Facebookseite in meinen Beitrag einzubinden. Dafür werde ich im Gegenzug mit einem Honorar bezahlt.
document.write('<scr'+'ipt type="text/javascript" src="'+document.location.protocol+'//video.unrulymedia.com/wildfire_634851058.js">');
Vor allem kann man den Besuchern aber Geschichten erzählen. Ausserhalb der Destillerien erzählen einem die Schotten gerne Geschichten von Elfen oder von in Elfen verliebten Clansmännern, in den Destillerien erzählen sie vom Anteil der Engel (Angels Share), von Kopf-, Herz und Schweifgeistern (head, heart and tail spirits), von der „Vermählung“ von Fassinhalten, von Erfahrung und Handwerkskunst und von den vielen alten und wenigen neueren Traditionen. Wovon sie einem nur auf Nachfrage erzählen, sind Kaltfilterungsprozesse oder vom Zusatz von Zuckercoleur.
Eigentlich müssten einem die Tourguides auch gar nichts erzählen, weil die Gerüche der verschiedenen Produktionsprozesse so unvergesslich sind. Noch unvergesslicher sind die Gerüche in den Lagerhäusern, weil ständig Destillat aus den Eichenfässern entweicht und die Hallen mit ihrem Aroma füllt („Angels Share“). Die Gerüche sind so umwerfend, dass man aus „Sicherheitsgründen“, aus Angst die Besucher könnten umfallen oder Ihre Kamera fallen lassen, Fotos der Brennblasen nur aus sicherer Entfernung erlaubt.
Was mir jedenfalls beim Besuch schottischer Whisky-Destillerien klar wurde: Whiskygeschmack hängt zu einem grossen Teil von Assoziationen und Erinnerungen ab, oder plakativer gesagt: Whiskygeschmack ist auch Kopfkino. Deshalb möchte ich jeder, die Whisky (noch) nicht mag oder den Geschmack von Whisky verbessern möchte, ans Herz legen, nach Schottland zu fahren und dort ein paar Destillerien zu besuchen. Am besten im Sommer, da ist das Klima am angenehmsten.
Glenfiddich ist laut Wikipedia die „letzte“ schottische Whisky-Destillerie, die sich noch im Besitz der Gründerfamilie befindet. Laut Eigenaussage befindet sich Glenfiddich „als eine der letzten Single Malt Destillerien noch immer vollständig in Familienbesitz“.
Das heisst im Umkehrschluss natürlich nicht, dass alle anderen Whisky Destillerien in der Hand von multinationalen Konzernen sind, sondern lediglich, dass die Grant-Familie es offenbar über die Jahrhunderte ziemlich gut durch finanzielle Engpässe, Wirtschafts- und Absatzkrisen geschafft hat. Nur ein Gegenbeispiel: die Benromach-Whiskybrennerei befindet sich nach vielen Besitzerwechseln im Familienbesitz der Urquhart-Familie, die seit über 150 Jahren Single Malt Whiskys abfüllt und 1993 die Benromach-Brennerei übernahm.
Das Whisky-Journal ist vor ein paar Jahren mal der Frage nachgegangen, welche Destillerien in Schottland noch als „unabhängig“ gelten könnten, das sind immer noch einige. Fun Fact am Rande: seit 2012 steht an der Spitze von William Grant & Sons erstmals kein Familienmitglied mehr.
Eine Übersicht der Besitzverhältnisse schottischer und irischer Destillerien hat der Whisky Connaisseur kompiliert.
Abgesehen von den Besitzverhältnissen und der Geschichte der einzelnen Brennereien, lernt man über die Traditionen der schottischen Whiskyherstellung natürlich am besten, wenn man sich einfach ein Glas Whisky einschenkt. Und mit Kopfkino, Erinnerungen an Schottland- und Brennereibesuche, ist es mindestens doppelt so anregend.
Dieser Artikel enthält Gross- und Kleinbuchstaben, weil ich dafür von Glenfiddich bezahlt wurde („gesponsert“). Ausserdem enthält der Artikel ein generisches Femininum, Männer sind (natürlich) mitgemeint.
die hütten auf dem weihnachtsmarkt am schlossplatz hat offenbar der grinch aufgebaut, um den markt von innen heraus zu sabotieren. mir fiel das schon direkt nach dem aufbau auf, dass die hüttenmonteure keinerlei wert aufs saubere ausrichten legten. enfach zack die kiste hingestellt, egal ob der untergrund gerade ist oder nicht. jetzt droht dem weihnachtsmarkt am schlossplatz ein kartenhausschicksal, nur noch verzögert durch zwei lächerliche stützbälkchen.
ein anderes weihnachtsmarktphänomen: die zäunen sich alle ein, egal ob sie eintritt nehmen oder nicht. der weihnachtsmarkt am schlossplatz musste deshalb sogar notausgangsschilder aufhängen.
damon lindelof hat zwar das ende von lost verkackt, aber mit the leftovers hat er sein meisterstück abgeliefert. mir haben die beiden ersten staffeln sehr, sehr gut gefallen. das lag glaube ich vor allem daran, dass die serie vor ambiguität nur so tropft.
vordergründig geht es um ein mysteriöses ereignis, das zwei prozent der weltbevölkerung spurlos verschwinden lässt. die erste staffel spielt drei jahre nach dieser „sudden departure“, die zweite im darauf folgenden jahr und zeigt, wie die übriggebliebenen menschen (die leftovers), mit verlust und der trauer umgehen. das würde an sich schon für ein paar staffeln gute fernsehunterhaltung reichen.
durch die erzählerische distanz, also die beschreibung eines ereignisses, das wir in der realität und den medien so noch nicht erlebt haben, kann die darstellung der trauer, der ängste und dem umgang damit, viel freier und zugänglicher erzählt werden, als wenn es sich um eine konkrete, bekannte katastrophe handeln würde. so ähnlich funktionierte ja auch star trek (oder von mir aus auch star wars): menschen in einem völlig anderen kontext darstellen, um einen distanzierten, abstrahierten blick auf deren und unsere gesellschaftliche situation zu werfen. star trek spielt in der zukunft, aber im kern geht es um rassismus, fremdenhass, ethik und die suche nach dem wesen der menschlichkeit.
so ähnlich funktionierte für mich auch the leftovers: eine reflektion über das, was uns menschen ausmacht, wie menschen mit trauer umgehen und was mit einer gesellschaft passiert, die es nicht schafft mit verlusten, ängsten und trauer umzugehen.
zusätzlich wendet the leftovers noch einen erzählerischen trick an, indem es mystery-elemente in die geschichten einbaut und suggeriert, das alles könne einen grund oder einen sinn haben. die zuwendung zum übernatürlichen, diese flucht ins spirituelle wird in der serie mit konsequenter ambiguität oder ambivalenz dargestellt. man weiss nie, sind die menschen die sich ins spirituelle flüchten nun totale deppen oder weise hellseher? sind die weissager und heiler, die an allen ecken und kanten der seriengesellschaft auftauchen, schwindler oder tatsächlich begabt? auch wenn die ambiguität im laufe der zweiten staffel immer weniger wird und die serie zum staffelende hin andeutet, dass es in der serienrealität tatsächlich das eine oder andere übernatürliche phänomen gibt, kann man die ereignisse die die serie darstellt immer noch als psychologische oder philosophische analogien verstehen. man kann the leftovers, wenn man so will, als profanisierte, fürs fernsehpublikum aufbereitete c.-g.-jung-lehrstunde verstehen.
oder man kann eine einfache lehre aus der serie ziehen. in einer der schlüsselszene am staffelende unterhalten sich zwei der hauptfiguren über die jüngsten ereignisse:
john murphy: „i don’t understand what’s happening.“
kevin garvey: „me neither. [lange pause] it’s ok.“
loslassen, die ereignisse akzeptieren, widersprüche aushalten, ambiguitätstolerant leben. die widersprüche die sich nicht auflösen lassen widersprüche sein lassen, das unerklärliche akzeptieren, then it’s ok.
die ganz besondere stärke von the leftovers lag meiner meinung nach in der inszenierung und erzählweise. jede folge hatte mehr oder weniger das leben einer der hauptpersonen im fokus, erzählte hintergründe und ereignisse aus der vergangenheit. die einzelnen folgen wurden auch nur grob chronologisch erzählt, die meisten folgen waren zeitlich leicht verschoben und ineinander verkeilt, viele ereignisse wurden immer wieder aus verschiedenen perspektiven erzählt und betrachtet. das führte am ende zu einem etwas klareren bild, aber nie zu einem abschluss oder zu einer erklärung der ereignisse.
wie das alles über zehn folgen in der zweiten staffel zusammengebaut wurde, fand ich extrem beeindruckend. zusammengehalten wurde alles von der immer wiederkehrenden melodie von „where is my mind“ von den pixies (youtube-video).
ich bleibe dabei, die zweite staffel leftovers war mit das beste, was ich je im fernsehen gesehen habe, auch wenn das staffelende vielleicht etwas pathetisch war. aber gerade die etwas pathetische schlussszene sollte natürlich zeigen: wenn du loslässt und deine inneren konflikte löst, passieren wunderbare dinge.
krautreporter.de: Ausgeliefert – Wie Pizza.de und Lieferheld die Gastronomie unter Druck setzen #
peer schader über die schwierigen bedingungen, die eine kooperation mit lieferportalen für gastronomen bedeuten:
Zugleich lagert Delivery Hero das Risiko der Online-Zahlung vollständig an die Gastronomen aus. Wenn ein Besteller ein gekapertes Online-Konto oder eine geklaute Kreditkarte benutzt, trägt das Risiko alleine das Restaurant. In den Vertragsbedingungen heißt es weiter: „Der Provisionsanspruch vom Anbieter bleibt bestehen.“ Dasselbe gilt, wenn eine fertige, unbezahlte Bestellung nicht ausgeliefert werden kann, weil etwa die Adresse falsch angegeben wurde. Der Gastronom bleibt auf den Kosten für Waren, Zubereitung und Lieferung sitzen und muss obendrauf noch Provision für einen nicht existierenden Umsatz bezahlen.
Warum das so ist, will Delivery Hero auf Anfrage nicht beantworten.
kaum hab ich mich daran gewöhnt bei lieferportalen zu bestellen, schon überlege ich wieder ganz altmodisch zu werden:
Und wenn Sie wollen, dass ihr Lieblings-Liefer-Italiener oder der kleine Burgerladen um die Ecke in zwei Jahren auch noch da sind, dann machen Sie doch mal was ganz Altmodisches – und rufen für die nächste Bestellung einfach dort an.
leitmedium.de: Ein paar Überlegungen zur Kennzeichnung von Werbung in (Eltern-)Blogs #
sehr gute überlegungen und ein fazit, das den wichtigsten punkt nochmal rausarbeitet (hervorhebung von mir):
Der Umgang mit Werbung ist ein Lernprozess. Vieles habe ich selbst schon falsch gemacht und würde es heute anders machen. Manchmal sind es auch einfach technische Hürden, die zu nehmen sind. So können beim Wechsel eines Blog-Themes unbemerkt vorher gut ersichtliche „Werbung“-Hinweise verschwinden oder man vergisst, dass das Blog mobil oder im Feedreader ganz anders dargestellt wird. Was zählt, ist hier die Bereitschaft, nachzubessern und es eben in Zukunft besser zu machen.
bildblog.de: 800 Euro für jeden: Medien führen Grundeinkommen in Finnland ein #
ganz hervorragende überschrift. da drin steht bereits alles und man muss den artikel gar nicht erst lesen und sich unnötig über recherchefreie medien aufregen.
blog.flickr.net: The Symmetry of Architecture #
schöne, symetrische bilder von bauten.
npr.org: Bernie Sanders Has Stuck To The Same Message For 40 Years #
ich bin mir nicht ganz sicher ob die überschrift schmeichelnd oder eher kritisch gemeint ist.
thai-kochschule-berlin.de: Betriebsfeier in Meo’s Thai-Kochschule
hier haben wir gestern unsere weihnachtsfeier gefeiert. „kochschule“ ist etwas übertrieben, wir haben zutaten zerschnipselt und meo bei der zubereitung zugesehen, ein bisschen fritiert und gerührt. aber das essen war sensationell lecker. alle zutaten waren bester qualität, alles, auch die curries und sossen, wurde frisch zubereitet und das ergebnis war beeindruckend und ausserdem äusserst fleischreich (von allen gängen wurden aber auch vegetarische varianten für unsere drei vegetarier zubereitet). die rezepte durften wir nach dem essen auch alle ausgedruckt mit nach hause nehmen.
wenn’s im angeschlossenen restaurant ähnlich gut schmeckt, wovon ich ausgehe, würde ich das restaurant gleich mitempfehlen. auf der webseite hört sich das jedenfalls vielversprechend an:
Neben Original Thai Home-Style Kitchen wie sie die Thais lieben, servieren wir ihnen thailändische Köstlichkeiten. Selbstverständlich ohne Glutamat, sondern mit viel frischen Kräutern und Gewürzen zubereitet.
@dasnuf hat auch ein paar fotos von unserer weihnachtsfeier geinstagrammt.
amnesty.ch: Geschichten, die Mut machen: Friedensprophet mit Taschenrechner #
steven pinker:
Es begann damit, dass ich vor ein paar Jahren auf zwei erstaunliche Dinge gestossen bin. Zum einen erfuhr ich, dass in früheren Stammeskriegen deutlich mehr Menschen starben als in den Kriegen der Moderne, selbst als in den beiden Weltkriegen. Natürlich nicht in absoluten Zahlen, aber in Relation zur Gesamtbevölkerung. Das heisst: Früher war es wahrscheinlicher, im Krieg zu sterben. Zum anderen lernte ich, dass Mordraten enorm gesunken sind. Die Wahrscheinlichkeit, ermordet zu werden, war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit um ein Vielfaches höher als im 20. Jahrhundert. Und wir wissen natürlich auch, dass es barbarische Praktiken gab, die man über Jahrhunderte als ganz selbstverständlich ansah, aber irgendwann abgeschafft hat. Zum Beispiel Menschenopfer, die Sklaverei, das Verbrennen von Ketzern oder andere sadistische Hinrichtungen vor johlendem Publikum. Im Dezember 2007 veröffentlichte ich darüber einen kurzen Text in einem Internetforum. Die Überschrift lautete: «Was macht Sie optimistisch?» Die Reaktionen waren erstaunlich.
zdf.de: Das Literarische Quartett vom 11.12.2015 #
extreme lobhuddelei von bov bjergs auerhaus, das leider immer noch ungelesen auf meinem nachttisch liegt.
am rande: jetzt wo ich christine westermann mal wieder gesehen habe, habe ich bemerkt, dass ich sie ein paar jahre lang vermisst habe. aus verschiedenen gründen mochte ich die letzten jahre zimmer frei nicht mehr sehen, aber christine westermann hätte ich ab und zu mal ansehen sollen.
humansofnewyork.com: Yesterday I got an email from Edward Norton, asking if he could... #
wunderbare geschichte (wie so viele) von humansofnewyork.com. aber die geschichte des wissenschaftlers aus syrien ist mal wieder besonders wunderbar (und schrecklich). leider sind die geschichten immer etwas irritierend aufgeteilt, hier in chronologischer ordnung:
vimeo.com: Thursday Keynote Maciej Ceglowski - The Website Obesity Crisis #
weiterer wunderbarer vortrag von maciej ceglowski. vorherige hinweise auf seine vorträge hier, hier und hier.
motherboard.vice.com: Gizmodo and Wired Apparently Taken by Bitcoin Creator Hoax #
die suche nach satoshi nakamoto ist ein bisschen wie die suche nach den hitlertagebüchern: völliger quatsch und jedes mal wenn eine publikation behauptet: „wir haben den echten!“ peinlich bis zum umfallen. hier sind die bisherigen versuche dokumentiert.
medium.com/matter: Beauty Is Broken #
was schönheit mit männlichen besitzansprüchen zu tun hat.
nicobruenjes.de: Wie man eine schlechte Webentwicklerkonferenz erkennt #
9. Die Konferenz findet in einem Hotel statt.
nytimes.com: How To Prepare For An Earthquake #
spoiler: leuchten und ne orangene trillerpfeife.
ich mag einbettungen eigentlich nicht. auch wenn der einbettcode, den zum beispiel twitter vorschlägt, gar ncht mal so schlecht ist:
der code rendert ein zitat (<blockquote>) mit einer urheberangabe und einem link zum original. damit ist er auch in RSS-feeds lesbar, bzw. ohne javascript. das javascript das an den code unten gehängt ist, reichert das zitat mit CSS-stilen und dem bild an, so dass aus dem hier
Ich benutze das alte und das neue Twitter noch parallel. pic.twitter.com/jAKxoZ2x7S
— Ahoi Polloi (@ahoi_polloi) November 3, 2015
das hier wird:
zwei dinge gefallen mir an dem offiziellen embedcode von twitter nicht: die links sind nicht im klartext, sondern per t.co-gekürzt und eventuell an den tweet gehängte bilder fehlen. deshalb habe ich mir meinen eigenen einbettcode gebaut, der diese beiden nachteile ausbügelt. so sieht eine solche einbettung dann aus:
Ich benutze das alte und das neue Twitter noch parallel. pic.twitter.com/jAKxoZ2x7S
(ursprünglich veröffentlicht am 01.12.2015 09:25)
der vorteil des offziellen twitter-embedcodes ist natürlich seine einfachheit. das HTML-geraffel oben muss man in modernen CMS gar nicht kopieren und einsetzen, in der regel reicht es aus, die tweet-URL zu kopieren und in den CMS-editor einzusetzen. das CMS holt sich dann bei twitter den einbettcode und wandelt die URL selbst um. das funktioniert mit den meisten plattformen so, instagram, youtube, tumblr und, seit wordpress 4.4, auch mit x-beliebigen wordpress-blogs.
wenn ich beispielsweise diese url (http://notizblog.org/2015/12/07/10-jahre-notizblog/) in den wordpress-4.4-editor kopiere, macht wordpress das hier draus:
technisch ist das alles das gleiche, nämlich oembed. das CMS schaut in einer liste oder auf der seite selbst nach, ob die site einen oembed-endpunkt hat und fragt den dann nach dem einbettcode.
medium.com hat sich hier übrigens eine extrawurst gebraten, sie bieten echte, native embeds nur für twitter an, bzw. benutzt für youtube einen etwas modifizierten player, der bei aktivierter do-not-track-anweisung im browser erst einen OK-klick benötigt, bevor er nativ geladen wird.
für alle anderen embeds benutzt medium.com einen eigenen einbettmechanismus, der sich titel, artikelbild und die kurzbeschreibung direkt bei der eingebetteten URL holt. damit funktioniert die einbettung im prinzip von jeder beliebigen webseite.
wie gesagt, ich benutze auf wirres.net, so gut es geht, eigene einbettcodes, die man zum beispiel auf meiner favoritenseite sehen kann. das html erzeuge ich mir automatisch oder semi-automatisch, vor allem, damit einbettungen auch ohne javascript und ohne das laden von trackern oder scripten der originalseiten funktionieren — und vor allem auch im RSS-reader anständig angezeigt wird. das gilt auch für alle youtube-videos, die ich hier einbette (ähnlich wie bei medium.com, siehe oben) und funktioniert analog zu oembed: ich frage, wie oembed, alle möglichen APIs ab, nutze aber eben deren vorgeschlagenen, tracker- und script-infizierten einebttcodes nicht, sondern selbstgebaute.
trotzdem möchte ich aber beim einbettspiel mitspielen, vor allem jetzt, wo wordpress mit der 4.4-version das so einfach gemacht hat eigene inhalte einbettbar zu machen und beliebige andere inhalte (von wordpress 4.4-nutzerinnen) einzubetten.
also hab ich mir gestern einen oembed-endpunkt selbst geschrieben (code hier auf github) — auf wirres.net läuft ja bekanntlich kein wordpress.
das script funktioniert mit allen vielen sites, die mf2-microformate benutzen, indem es die seite nach microformaten absucht und aus den daten eine oembed-antwort, bzw. einen embedcode baut. beispiele:
weil im kopf aller wirres.net-artikel diese zeile steht, können oembed-fähige clients (CMS) den oembed-endpunkt selbst finden:
damit klappt dann im prinzip auch das einbetten von wirres.net-artikeln in wordpress ≥ 4.4
wordpress traut x-beliebigen blogs allerdings nicht über den weg. nur oembed-anbieter die in der wordpress-eigenen weissen-liste stehen, dürfen iframes nutzen die auch links ausserhalb ihrer selbst öffnen dürfen. wordpress sandboxed aus sicherheitsgründen iframes von allen oembed-anbietern, die nicht in der liste sind. damit, wusste ich vorher auch nicht, sind viele features wie popups oder einfache links ins aktuelle, obere fenster („_top“) nicht mehr möglich. wordpress umgeht das, indem es iframes mit einem „secret“, also passwort versieht und wenn der iframe dieses secret auslesen kann, können sich der iframe und die einbettende seite nachrichten schicken. so kann dann via javascript wieder auf links in den eingebetteten iframes geklickt werden. allerdings mit der einschränkung, dass nur auf die domain auf der der iframe liegt gelinkt werden darf. deshalb habe ich in meinen iframe javascript-code aus dem wordpress-core kopiert, der diese kommunikation mit der einbettenden seite übernimmt und den gesanboxten embed erst klickbar macht.
hört sich kompliziert an und isses auch. im prinzip könnte jede website (mit microformaten) meinen oembed-endpunkt benutzen und sich von ihm embeds und iframes mit einem teaser erzeugen lassen, aber diese wären dann (in wordpress) nicht klickbar, weil der wordpress-code darauf besteht, dass iframe-quelle und link-ziel auf der gleichen domain liegen. wer also kein wordpress hat und meinen oembed-endpunkt benutzen will, muss ihn sich also auf der eigenen site installieren.
das auseshen der embeds orientiert sich (offensichtlich) an den twitter-cards, die twitter gelegentlich unter tweets anzeigt, um eine vorschau auf einen link zu visualisieren. das HTML und CSS ist grösstenteils von twitter ausgeliehen, bis mir eine bessere lösung einfällt.
der code ist alles andere als elegant und ist stark verbesserungswürdig. es soll aber auch nicht mehr als ein erster versuch, eine kleine studie sein.
dang! doch noch eine leftovers-staffel. ich fand das ende der s02 definitiv genug. serienjunkies.de/news/leftovers-hbo-bestellt-letzte-72565.html
die zweite staffel leftovers war unfassbar gut. ich glaube ich hab nie was besseres gesehen. aber bitte keine dritte staffel! #kurzkritik
(ursprünglich veröffentlicht am 07.12.2015 21:09)
glumm.wordpress.com: 11 Jahre Bloggen – Fritz Walter Wetter #
andreas glumm:
Schnell lernte ich die drei goldenen Regeln, die ein Blogger beherrschen sollte:
Du sollst nicht langweilen Ein Weblog muss ein Geheimnis haben Scheiss draufAuch was den Inhalt anging, war ich bald auf dem Laufenden. Einer meiner meist gelesenen Einträge ging so:
Bloggen
ist wie am Tresen stehen
mit dem besten Kumpel
und die ganze Kneipe
hört zu was es
Neues gibt.Das konnte ich. Darin war ich gut. Am Tresen stehen und blödes Zeug quatschen. Das hatte ich gelernt.
medium.com : 52 things I learned in 2015 #
tom whitwell:
$8 pizza tastes 11% better than $4 pizza, even when the pizza is the same. [Bourree Lam] In 1990, more than 12 million children died before the age of 5. In 2015, that number will fall to 5.9 million. [Nicholas Kristof] 18th Century books looked almost exactly like smartphone screens. [Clive Thompson]
tileo.wordpress.com: Hunter S. Thompsons Drogen-Routine: So exzessiv, wie es sich für Mr. Gonzo gehört #
Look at [Hunter S. Thompsons] daily routine:
3:00 p.m. rise
3:05 Chivas Regal with the morning papers, Dunhills
3:45 cocaine
3:50 another glass of Chivas, Dunhill
4:05 first cup of coffee, Dunhill
4:15 cocaine
4:16 orange juice, Dunhill
4:30 cocaine
4:54 cocaine
5:05 cocaine
5:11 coffee, Dunhills
5:30 more ice in the Chivas
5:45 cocaine, etc., etc.
6:00 grass to take the edge off the day
7:05 Woody Creek Tavern for lunch-Heineken, two margaritas, coleslaw, a taco salad, a double order of fried onion rings, carrot cake, ice cream, a bean fritter, Dunhills, another Heineken, cocaine, and for the ride home, a snow cone (a glass of shredded ice over which is poured three or four jiggers of Chivas.)
9:00 starts snorting cocaine seriously
10:00 drops acid
11:00 Chartreuse, cocaine, grass
11:30 cocaine, etc, etc.
12:00 midnight, Hunter S. Thompson is ready to write
12:05-6:00 a.m. Chartreuse, cocaine, grass, Chivas, coffee, Heineken, clove cigarettes, grapefruit, Dunhills, orange juice, gin, continuous pornographic movies.
6:00 the hot tub-champagne, Dove Bars, fettuccine Alfredo
8:00 Halcyon
8:20 sleep
spiegel.de: Donald Trump fordert Einreiseverbot für Muslime: Die Chaostheorie #
gute analyse von veit medick.
digg.com: Let These Inuit Men Show You How To Build An Igloo Like A Boss #
auch wenn der film so alt ist, dass sein vorspann so lang ist wie heutzutage ganze youtube-clips und die inuits im film noch „eskimos“ genannt werden, sieht man in der tat, wie man iglus bauen kann.
wired.com: What Really Happens When You Get Shot #
das muss auch donald trump noch lernen: nicht alles was wir im fernsehen und kino sehen ist realistisch. im gegenteil.
With bullets, it all comes down to shot placement and passage—which, without the gift of surgical precision that no gunman will ever have, is another way of saying it comes down to luck. Aiming for limbs to create “flesh wounds” is a movie myth, and generally not something that police or soldiers ever train to do.
saschalobo.com: Zuckerberg und Antisemitismus #
offtopic: ich habe immer die gesellschaft von menschen gesucht, die organisierter, gescheiter, klüger, cooler oder kreativer als ich sind. unter anderem habe ich genau deshalb angefangen zu studieren.
jetzt bin ich froh, dass ich nicht nur kluge oder coole oder kreative freunde habe, sondern auch freunde die aufs schärfste differenzieren können und wollen und vor allem freunde (und ne familie) habe, die lustig sind. auch wenn dieser text von sascha lobo alles andere als lustig ist, er platzt beinahe vor differenzierung. und ich finde das beeindruckend.
tagesspiegel.de: „Deutschland 83“ — Diese Serie passt nicht ins deutsche Fernsehen #
jetzt muss ich die serie doch gucken, um mir eine qualifizierte meinung zum thema zu bilden. die beifahrerin hat vor ein paar wochen eine folge gesehen und ist gleich wieder ausgestiegen, wegen langeweile. ich fürchte die serie könnte es schwer haben, vor allem weil fernsehseriensüchtige (wie ix) in den letzten monaten wirklich sehr verwöhnt wurden. eine überragende zweite staffel von the leftovers, ein gleichbleibend auf hohem niveau erzähltes the good wife, grandioses fernsehkino in der zweiten staffel fargo, the knick, die zweite staffel les revenants und mr. robot — um nur ein paar zu nennen.
wired.com: Google Plans to Roll Out AMP, Its Tool for Faster Web Pages, Early Next Year #
ich war ja vor ein paar monaten ziemlich euphorisch, in Bezug auf google AMP-projekt. jetzt freue ich mich, dass google angeblich ab februar suchergebnisse auf amp-seiten verlinkt, bzw. ausliefert. alle meine seiten stehen seit oktober als AMP-seiten bereit und ich habe die performance ein paar mal gestestet, unter anderem mit den chrome entwickler tools, bei denen man die netzwerkperformance runterregeln kann, zum beispiel auf GPRS-geschwindigkeit. erstaunlicherweise laden die seiten als AMP-seiten sehr gut über GPRS-geschwindigkeit, jedenfalls um einiges besser als in der normalen version. bei all der berechtigten kritik am AMP-projekt, unter anderem aus dem indieweb oder von maciej ceglowski, glaube ich, dass AMP einiges an unseren lesegewohnheiten ändern wird und dem offenen web insgesamt gut tun wird. vor allem, weil man damit seiten radikal optimieren kann, ohne allzu viel ahnung von optimierung zu haben. siehe auch techcrunch.com: Google’s Plan To Accelerate The Mobile Web Will Go Live In February
boingboing.net: Drummer, 3, leads orchestra in the most badass way possible #
es ist vermutlich blödsinn, zu behaupten, schlagzeugspielen sei kinderleicht, aber ich wollte es nach diesem video dann doch mal gesagt haben.
ulmen.tv: Wenn Borat Jimmy Kimmel besucht.. #
leider witzig.
nerdcore.de: Insert Card as shown #
auch witzig.
spiegel.de: Soziale-Medien-Demokratie: Knalleffekt ersetzt Erkenntnis
sascha lobo:
Das Netz ist nach gesellschaftlichen Maßstäben gemessen noch sehr jung, und es gibt berechtigte Hoffnung, dass sich irgendwann ein digitaler Diskurs durchsetzt, der differenziert. Aber der Neuaufbau einer funktionierenden Netzzivilisation braucht sehr viel mehr Zeit als erhofft und erwartet.
ich glaube dieser aufbau einer „funktionierenden Netzzivilisation“ oder die wiederherstellung von zivilisatorischen standards die auch unter den bedingungen des netzes funktionieren, ist eine der wichtigsten aufgaben in den nächsten jahren. wie können wir unser rechtssystem so gestalten, dass meinungsfreiheit, rechtssicherheit, ordentliche verfahren, sicherheit, privatsphäre auch in einer vernetzten gesellschaft funktionieren?
wie sascha lobo in seinem artikel beinahe ein bisschen kulturpessimistisch sagt, die digitalisierung unseres lebens, die digitalisierung unserer kommunikation hat viele neue chancen, aber auch neue gefahren (oder alte gefahren, in neuem gewand) hervorgebracht. diese gefahren, wütende, emotionalisierte mobs, missachtung, abbau oder negierung von grundrechten, populismus, rassismus oder antisemitismus sind nicht neu, aber sie kommen in neuem gewand. aber auch die lösungsansätze kommen in neuem gewand, oder sind schon da, aber wir erkennen sie noch nicht als lösungsansätze.
einer dieser ansätze für mehr sicherheit, privatshäre und freiheit, die krytographie ist unter schweren (politischen) attacken. phillip rogaway hat darüber einen aufsatz geschrieben, The Moral Character of Cryptographic Work (PDF-link) und cory doctorow hat es zusammengefasst und daraus zitiert:
Cryptography rearranges power: it configures who can do what, from what. This makes cryptography an inherently political tool, and it confers on the field an intrinsically moral dimension. The Snowden revelations motivate a reassessment of the political and moral positioning of cryptography. They lead one to ask if our inability to effectively address mass surveillance constitutes a failure of our field. I believe that it does. I call for a community-wide effort to develop more effective means to resist mass surveillance. I plea for a reinvention of our disciplinary culture to attend not only to puzzles and math, but, also, to the societal implications of our work.
kein rechtsystem ist perfekt und jedes rechtsystem muss ständig verbessert und gegen angriffe verteidigt werden. ein ziemlich altes und eines der besten rechtsysteme der welt ist das amerikanische rechtsystem, zumindest in seinen grundsätzen. die grundsätze von fairen verhandlungen, unschuldsvermutung, due process gelten dort seit ein paar hundert jahren. die USA sind eine starke demokratie, mit einem stabilen rechtssystem — aber für viele jahre galt das vor allem für kaukasische männer; für frauen, schwarze, arme oder zuwanderer funktionierte das viele jahrhunderte weniger gut.
was ich sagen will: gerechtugkeit, fairness, anstand und freiheit schenkt einem niemand. man muss für sie kämpfen, sie sich erstreiten und sie verteidigen. ich glaube wir haben diesen aspekt bei der „Netzzivilisation“ viel zu lange ausser acht gelassen, bzw. ihn viel zu wenig popularisiert.
vor ein paar monaten bekam ich eine interview-anfrage für einen schulfilm über das bloggen. ein paar blogger wurden dafür interviewt, ich wurde unter anderem gefragt „Was bringt einen zum Entschluss öffentlich zu werden?“ und „Was ist das tolle am Bloggen?“
heute war die die fertige DVD im briefkasten, dadrauf die interviews, ein paar intros und unterichtsmaterialen, unter anderem auch „Arbeitsblätter und Lösungen“. auf einem blatt auch unterichtsfragen zu wirres.net:
2. Lies Schwenzels Bedienungsanleitung zu wirres.net und analysiere Inhalt, Form und Aussage!
der lösungsvorschlag zur form listet trocken „Kleinschreibung, Rechtschreibfehler, Kommafehler“ auf, zur aussage lautet der lösungsvorschlag, wie ich finde, ziemlich auf den punkt:
Der Autor legt keinen Wert auf Ordnung, Sorgfalt, Regeln, Relevanz. Er sammelt und schreibt, was ihm auffällt, ihn nervt oder freut, wie es ihm gerade in den Sinn kommt. wirres.net: Der Name ist Programm.
heise.de: Urheberkonferenz: „Heilige Kuh der Anonymität gehört geschlachtet“ #
Es gebe keinen Anspruch auf Anonymität im Internet, sekundierte Matthias Lausen vom Institut für Urheber- und Medienrecht Spindler. Im öffentlichen Raum herrsche ein Vermummungsverbot, die Massenkommunikation hierzulande lebe von einem persönlich Verantwortlichen.
vom vermummungsverbot auf demonstrationen abzuleiten, dass kommunikation im internet unter keinen umständen anonym sein dürfe, ist ähnlich absurd, wie aus dem vermummungsverbot zu schliessen, dass debatten im bundestag künftig ohne vermummung, also nackig zu führen seien.
abgesehen davon habe ich noch nicht gehört, dass man auf demonstrationen oder im öffentlichen raum mit namensschildern rumlaufen müsste. umgekehrt wehren sich polizei-gewerkschaften und -verbände seit jahren dagegen, dass vermummungsverbot von polizisten aufzuheben. die sollen nämlich nicht persönlich identifizierbar und verantwortlich sein.
lobenswerter weise hat heise.de einen kommentar von ulf buermeyer nachgelegt, der matthias lausen und der urheberrechtelobby widerspricht:
Das Durchsetzen von Urheberrechten – ebenso wie anderer Rechte – „um jeden Preis“ ist unserer Rechtsordnung fremd. Urheberrechte sind zwar von der Eigentums-Garantie aus Art. 14 des Grundgesetzes geschützt. Sie gilt aber nun einmal nicht unbeschränkt, sondern nur, soweit sie in der Abwägung mit anderen Grundrechten den Vorrang genießt.
Zudem stellt sich technisch die Frage, wie eine dauerhafte Identifizierbarkeit von Nutzern im Internet aussehen soll und kann. Um zum Beispiel die Nutzer von Streams zu erfassen, müsste gegebenenfalls das gesamte Nutzungsverhalten des Users aufgezeichnet und ausgewertet werden. Allein eine Aufzeichnung der IP-Adresse reicht hier nicht aus.
nytimes.com: Comic’s Task: Get Young Germans to Log Off, Tune In and Laugh Out Loud #
mittelmässiges portrait von jan böhmermann in der new york times. ausser jan böhmermann kommt niemand zu wort und weil alison smale sich nur oberflächlich für böhmermann interessiert, ist das einzig interessante am portrait, die zeitung in der es erschien.
realvirtuality.info: Warum haben die Medien so ein Problem mit Jan Böhmermann? #
das ist zwar kein jan böhmermann portrait, aber hundertmal erkenntnisreicher, als das böhmermannn-portrait in der new york times.
sehr langes lesestück von john herrman, über den bedeutungsverlust der medien.
Vox’s David Roberts, in a story that cites a perceptive post by Jay Rosen, suggests “the real reason the media is rising up against Donald Trump” is that he challenges their role as gatekeepers.
Their trepidation has less to do with the fact of Trump lying than with the way he lies. They don’t mind being properly lied to; it’s all part of the game. What they cannot countenance is being rendered irrelevant. Trump is not kissing the ring. He barely bothers to spin the media. He does not need them, or give two shits what centrist pundits think. Their disapproval only strengthens him. Media gatekeepers are in danger of being exposed as impotent bystanders.
[…]
“The conceptual space for neutrality has all but disappeared,” he concludes. “Media outlets are being forced to take sides, and facing the grim possibility that even if they do, they have no power to affect the outcome.”But this stops just short of the truth, I think. This “conceptual space for neutrality” follows from the idea that publications and reporters have a responsibility not just to discover and contextualize new information but to distribute it in a transparent or somehow balanced way. People demanded fairness from their local paper because it may have been their only local paper; people were sensitive to bias in network news because it was one of a few options providing a relatively scarce type of information. Their audiences afforded them powers: to talk to the powerful, to dedicate resources to investigations, to collect and summarize the news. These powers created a sense of obligation which, of course, they were free to fail to meet.
On an internet of platforms, this “conceptual space” hasn’t disappeared, it’s just moved. It now belongs to Facebook and Twitter and Instagram. They, not the publications that post to them, are the primary filters through which people on the internet find and consume news and entertainment. It was from this conceptual space that publications and channels decided what was newsworthy, interesting or fair; it is in this shifted conceptual space that the mechanisms of platforms—following, sharing, liking, commenting—are deployed toward the same end. A reader opened the paper, where editors had selected stories; a viewer switched to a channel, where producers had assembled shows in a particular order; a user opens an app, where the user’s habits and preferences have been gradually fed into a system that ranks platform-wide habits and preferences of others, some of whom she has indicated are especially important to her.
wer bis zum ende durchhält, kann eine „happy conclusion“ lesen, bzw. einen optimistischen ausblick auf den journalismus ohne direkten zugang.
onlinejournalismus.de: Missachtung des Urheberrechts oder „public service“? #
lobenswerter versuch von andrej reisin und fiete stegers den urheberrechtssalat an dem wir sitzen mal differenziert auseinander zu klamüsern, zwischen fair use, scheissegal-haltung und grenzwertigen fällen.
mondaynote.com: The Ad Blocking Industry: Global, Large, Threatening #
ein internationaler blick auf die ad-blocker-industrie. frédéric filloux fügt der diskussion ein paar aspekte hinzu, die mir noch nicht bekannt waren, aber wenn man das so liest, sind das in der tat ein paar besorgniserregende entwicklungen. aus neugier benutze ich seit mittlerweile mehr als einem monat keine ad-blocker mehr auf meinem haupt-browser safari. und ich bin beinahe positiv überrascht. nur spiegel online hat die technischen probleme bei der auslieferung nach wie vor nicht im griff und manchmal ist ad-blockerfreies surfen auch sehr witzig.
boingboing.net: How to skin a cat #
einfach: um eine katze zu häuten, einfach den cat-content entfernen.
thisisnotporn.net: Louis C.K. #
louis c.k. als junger mann.
tolles referatsthema von anke gröner zur frage, ob (sport-) „Stadien neuerdings Ikonen sein möchten“.
ein paar zusammenhangslose und unfundierte gedanken habe ich auch dazu: es gibt ein stadion, dass zu einer ikone geworden ist, das kollosseum. das kollosseum zeigt einen super sportstätten-trick um zur ikone zu werden: sie sollten in innenstadtnähe sein. wenn ich mich nicht irre ist das olympiastaion in münchen relativ stadtnah, das „vogelnest“ von herzog und de meuron ist soweit ich das sehe, eher in autobahn, als in stadtnähe gebaut. wahrscheinlich frisst sich münchen in den nächsten dekaden noch bis dorthin vor, aber um zur ikone zu werden, scheint mir die arena erstmal zu weit weg.
dazu kommt, dass ich die allianzarena sowieso als wenig ikonen-geeignet empfinde. ich mag den bau, aber die fassade ist alles andere als eine grosse geste. sie ist multifunktional und aus plastik. noch schlimmer: sie ist gefällig. der eiffelturm war nie gefällig, sondern zu seiner zeit meistgehasst. das kollosseum war grössenwahnsinnig, die allianzarena ist zweckmässig.
bauten wie der fernsehturm in berlin haben gegenüber allen anderen bauten der welt einen grossen vorteil: sie sind von überall aus in der stadt sichtbar. der fernsehturm in stuttgart übrigens auch, auch wenn er etwas ausserhalb der stadt liegt. ein bau der einem tagtäglich in die augen sticht, egal ob er als gefällig oder hässlich empfunden wird, hat beste chancen zur ikone zu werden. ein zweckbau den man alle paar wochen oder monate mal besucht um sich dadrin mal was anzusehen hats ungleich schwerer.
bauten in diktatorisch geführten ländern haben übrigens auch einen vorteil. die kosten für den bau sind in autoritären staaten eher nebensächlich. ein paar millionen mehr, ausgebeutete oder sterbende bauarbeiter, kaum ein journalist kräht danach, zu sorgfältig ist die vertuschung in solchen staaten. ich bin übrigens hin und hergerissen, ob ich architekten, die in totalitären staaten prachtbauten errichten, verachten soll oder dafür bewundern soll, dass sie ihre chancen, ihre ideen zu realisieren, so konsequent durchsetzen.
aber auch in demokratischen staaten haben gigantomanische zweckbauten in vororten chancen zu ikonen zu werden, zum beispiel, wenn ihr bild ständig in den nachrichten ist, wie das hauptquartier des britischen geheimdienst GCHQ. oder wenn ihre ikonografie durch film und fernsehen verstärkt wird:
was die meisten stadien oder sportstätten aber wohl davon abhält jemals zu ikonen zu werden sind ihre namen: allianz arena — wie lange heisst das stadion wohl noch so? das stadion des HSV, das volksparkstadion, wurde zwischenzeitlich dreimal umbeannt: AOL arena, HSH nordbank arena und imtech arena. das wembley-stadion war klug genug, sich seinen namen, den es durch ikonische grossveranstaltungen aufgebaut hatte, nicht durch irgendwelche marketing-fuzzis versauen zu lassen.
heute früh teilte mir unsere heizungstherme mit: „A2“.
im internet stand, dass junkers ceramini heizthermen damit zum ausdruck bringen wollen, dass abgase aus der brennkammer entweichen. um unser leben zu retten habe ich dann die heizung ausgeschaltet und die hausverwaltung angerufen.
ja, sagte der (wirklich) freundliche mitarbeiter der ado immobilien-verwaltung, wir schicken jemanden. er würde das auch als notfall einstufen, wenn die heizung nicht mehr funktioniere, sei ja schliessich winter. es komme heute auf jeden fall jemand.
also blieb ich im home-office und wartete auf einen installateur der unsere heizung repariert. um sechs gab ich das warten auf. weil die beifahrerin sich weigerte, ohne funktionierende heizung nach hause zu kommen („lieber schlaf ich im atelier!“) entschloss ich mich der sache selbst auf den grund zu gehen. die druckanzeige der heizung war sehr niedrig, erkannte ich am „manometer“. weit unter einem bar. ich hatte für den installateur schon einen wasseranschluss freigeräumt, weil ich davon ausging, dass das das erste sein würde was er angehen würde: wasser nachfüllen. dann habe ich es eben selbst gemacht.
mit dem neuen druckverhältnissen startete die heizung wieder und zeigte auch keine fehlermeldung mehr an. erst als der druck an die 3 bar kam wieder: „A2“
also wasser abgelassen. diesmal steig die kesseltemerpatur bis 50 grad, bevor 3 bar erreicht wurden. dreimal habe ich noch wasser abgelassen, bis der druck passte und die fehlermeldungen ausblieben.
jetzt weiss ich wie man wasser in einen heizungkreislauf füllt und dass es im kalten zustand etwas unter 2 bar bleiben sollte. wenn der monteur morgen kommen sollte, kann er die heizung mal warten, dass habe ich im internet gelesen, soll man eh jedes jahr machen.
die beifahrerin meint ich bräuchte keine heizung, weil ich am wochenende in stettin bei 8° C im t-shirt und einem cord-jacket rumlief. das stimmt natürlich nicht, ich halte kälte nur aus, wenn ich mich ein bisschen bewege. zuhause möchte ich mich nicht die ganze zeit bewegen. weil unsere wohnung aber ganz gut isoliert ist, blieben die temperaturen in der wohnung aber auch ohne sie bei gemütlichen 21° C. vielleicht brauch ich tatsächlich keine heizung. die beifahrerin, mit der ich übermorgen seit 10 jahren zusammen bin, allerdings schon.
stettin ist super. nicht schön, nicht viel los, aber der eingelegte fisch ist sensationell. allein wegen dem lohnte sich die reise. und wegen der wurst, die wir dort neben dem eingelegten fisch aus dem supermarkt schleppten.