oembed, wordpress 4.4 und mein eigener endpunkt

felix schwenzel in artikel

ich mag ein­bet­tun­gen ei­gent­lich nicht. auch wenn der ein­bett­code, den zum bei­spiel twit­ter vor­schlägt, gar ncht mal so schlecht ist:

der code ren­dert ein zi­tat (<block­quo­te>) mit ei­ner ur­he­ber­an­ga­be und ei­nem link zum ori­gi­nal. da­mit ist er auch in RSS-feeds les­bar, bzw. ohne ja­va­script. das ja­va­script das an den code un­ten ge­hängt ist, rei­chert das zi­tat mit CSS-sti­len und dem bild an, so dass aus dem hier

Ich benutze das alte und das neue Twitter noch parallel. pic.twitter.com/jAKxoZ2x7S

— Ahoi Polloi (@ahoi_polloi) November 3, 2015

das hier wird:

zwei din­ge ge­fal­len mir an dem of­fi­zi­el­len em­bedcode von twit­ter nicht: die links sind nicht im klar­text, son­dern per t.co-ge­kürzt und even­tu­ell an den tweet ge­häng­te bil­der feh­len. des­halb habe ich mir mei­nen ei­ge­nen ein­bett­code ge­baut, der die­se bei­den nach­tei­le aus­bü­gelt. so sieht eine sol­che ein­bet­tung dann aus:

Ich benutze das alte und das neue Twitter noch parallel. pic.twitter.com/jAKxoZ2x7S

Ahoi Polloi (@ahoi_polloi03.11.2015 18:02

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 01.12.2015 09:25)


der vor­teil des off­zi­el­len twit­ter-em­bedcodes ist na­tür­lich sei­ne ein­fach­heit. das HTML-ge­raf­fel oben muss man in mo­der­nen CMS gar nicht ko­pie­ren und ein­set­zen, in der re­gel reicht es aus, die tweet-URL zu ko­pie­ren und in den CMS-edi­tor ein­zu­set­zen. das CMS holt sich dann bei twit­ter den ein­bett­code und wan­delt die URL selbst um. das funk­tio­niert mit den meis­ten platt­for­men so, in­sta­gram, you­tube, tumb­lr und, seit word­press 4.4, auch mit x-be­lie­bi­gen word­press-blogs.

wenn ich bei­spiels­wei­se die­se url (http://no­tiz­blog.org/2015/12/07/10-jah­re-no­tiz­blog/) in den word­press-4.4-edi­tor ko­pie­re, macht word­press das hier draus:

tech­nisch ist das al­les das glei­che, näm­lich oem­bed. das CMS schaut in ei­ner lis­te oder auf der sei­te selbst nach, ob die site ei­nen oem­bed-end­punkt hat und fragt den dann nach dem ein­bett­code.

me­di­um.com hat sich hier üb­ri­gens eine ex­tra­wurst ge­bra­ten, sie bie­ten ech­te, na­ti­ve em­beds nur für twit­ter an, bzw. be­nutzt für you­tube ei­nen et­was mo­di­fi­zier­ten play­er, der bei ak­ti­vier­ter do-not-track-an­wei­sung im brow­ser erst ei­nen OK-klick be­nö­tigt, be­vor er na­tiv ge­la­den wird.

für alle an­de­ren em­beds be­nutzt me­di­um.com ei­nen ei­ge­nen ein­bett­me­cha­nis­mus, der sich ti­tel, ar­ti­kel­bild und die kurz­be­schrei­bung di­rekt bei der ein­ge­bet­te­ten URL holt. da­mit funk­tio­niert die ein­bet­tung im prin­zip von je­der be­lie­bi­gen web­sei­te.


wie ge­sagt, ich be­nut­ze auf wir­res.net, so gut es geht, ei­ge­ne ein­bett­codes, die man zum bei­spiel auf mei­ner fa­vo­ri­ten­sei­te se­hen kann. das html er­zeu­ge ich mir au­to­ma­tisch oder semi-au­to­ma­tisch, vor al­lem, da­mit ein­bet­tun­gen auch ohne ja­va­script und ohne das la­den von tra­ckern oder scrip­ten der ori­gi­nal­sei­ten funk­tio­nie­ren — und vor al­lem auch im RSS-rea­der an­stän­dig an­ge­zeigt wird. das gilt auch für alle you­tube-vi­de­os, die ich hier ein­bet­te (ähn­lich wie bei me­di­um.com, sie­he oben) und funk­tio­niert ana­log zu oem­bed: ich fra­ge, wie oem­bed, alle mög­li­chen APIs ab, nut­ze aber eben de­ren vor­ge­schla­ge­nen, tra­cker- und script-in­fi­zier­ten ein­ebtt­codes nicht, son­dern selbst­ge­bau­te.

trotz­dem möch­te ich aber beim ein­bett­spiel mit­spie­len, vor al­lem jetzt, wo word­press mit der 4.4-ver­si­on das so ein­fach ge­macht hat ei­ge­ne in­hal­te ein­bett­bar zu ma­chen und be­lie­bi­ge an­de­re in­hal­te (von word­press 4.4-nut­ze­rin­nen) ein­zu­bet­ten.

also hab ich mir ges­tern ei­nen oem­bed-end­punkt selbst ge­schrie­ben (code hier auf git­hub) — auf wir­res.net läuft ja be­kannt­lich kein word­press.

das script funk­tio­niert mit al­len vie­len sites, die mf2-mi­cro­for­ma­te be­nut­zen, in­dem es die sei­te nach mi­cro­for­ma­ten ab­sucht und aus den da­ten eine oem­bed-ant­wort, bzw. ei­nen em­bedcode baut. bei­spie­le:

weil im kopf al­ler wir­res.net-ar­ti­kel die­se zei­le steht, kön­nen oem­bed-fä­hi­ge cli­ents (CMS) den oem­bed-end­punkt selbst fin­den:

da­mit klappt dann im prin­zip auch das ein­bet­ten von wir­res.net-ar­ti­keln in word­press ≥ 4.4





word­press traut x-be­lie­bi­gen blogs al­ler­dings nicht über den weg. nur oem­bed-an­bie­ter die in der word­press-ei­ge­nen weis­sen-lis­te ste­hen, dür­fen if­rames nut­zen die auch links aus­ser­halb ih­rer selbst öff­nen dür­fen. word­press sand­bo­xed aus si­cher­heits­grün­den if­rames von al­len oem­bed-an­bie­tern, die nicht in der lis­te sind. da­mit, wuss­te ich vor­her auch nicht, sind vie­le fea­tures wie po­pups oder ein­fa­che links ins ak­tu­el­le, obe­re fens­ter („_top“) nicht mehr mög­lich. word­press um­geht das, in­dem es if­rames mit ei­nem „se­cret“, also pass­wort ver­sieht und wenn der if­rame die­ses se­cret aus­le­sen kann, kön­nen sich der if­rame und die ein­bet­ten­de sei­te nach­rich­ten schi­cken. so kann dann via ja­va­script wie­der auf links in den ein­ge­bet­te­ten if­rames ge­klickt wer­den. al­ler­dings mit der ein­schrän­kung, dass nur auf die do­main auf der der if­rame liegt ge­linkt wer­den darf. des­halb habe ich in mei­nen if­rame ja­va­script-code aus dem word­press-core ko­piert, der die­se kom­mu­ni­ka­ti­on mit der ein­bet­ten­den sei­te über­nimmt und den ge­san­box­ten em­bed erst klick­bar macht.

hört sich kom­pli­ziert an und is­ses auch. im prin­zip könn­te jede web­site (mit mi­cro­for­ma­ten) mei­nen oem­bed-end­punkt be­nut­zen und sich von ihm em­beds und if­rames mit ei­nem teaser er­zeu­gen las­sen, aber die­se wä­ren dann (in word­press) nicht klick­bar, weil der word­press-code dar­auf be­steht, dass if­rame-quel­le und link-ziel auf der glei­chen do­main lie­gen. wer also kein word­press hat und mei­nen oem­bed-end­punkt be­nut­zen will, muss ihn sich also auf der ei­ge­nen site in­stal­lie­ren.

das aus­es­hen der em­beds ori­en­tiert sich (of­fen­sicht­lich) an den twit­ter-cards, die twit­ter ge­le­gent­lich un­ter tweets an­zeigt, um eine vor­schau auf ei­nen link zu vi­sua­li­sie­ren. das HTML und CSS ist gröss­ten­teils von twit­ter aus­ge­lie­hen, bis mir eine bes­se­re lö­sung ein­fällt.

der code ist al­les an­de­re als ele­gant und ist stark ver­bes­se­rungs­wür­dig. es soll aber auch nicht mehr als ein ers­ter ver­such, eine klei­ne stu­die sein.


dang! doch noch eine lef­to­vers-staf­fel. ich fand das ende der s02 de­fi­ni­tiv ge­nug. se­ri­en­jun­kies.de/news/lef­to­vers-hbo-be­stellt-letz­te-72565.html

die zweite staffel leftovers war unfassbar gut. ich glaube ich hab nie was besseres gesehen. aber bitte keine dritte staffel! #kurzkritik

(ursprünglich veröffentlicht am 07.12.2015 21:09)


  glumm.word­press.com: 11 Jah­re Blog­gen – Fritz Wal­ter Wet­ter   #

an­dre­as glumm:

Schnell lernte ich die drei goldenen Regeln, die ein Blogger beherrschen sollte:

Du sollst nicht langweilen Ein Weblog muss ein Geheimnis haben Scheiss drauf

Auch was den Inhalt anging, war ich bald auf dem Laufenden. Einer meiner meist gelesenen Einträge ging so:

Bloggen
ist wie am Tresen stehen
mit dem besten Kumpel
und die ganze Kneipe
hört zu was es
Neues gibt.

Das konnte ich. Darin war ich gut. Am Tresen stehen und blödes Zeug quatschen. Das hatte ich gelernt.

  me­di­um.com : 52 things I lear­ned in 2015   #

tom whit­well:

$8 pizza tastes 11% better than $4 pizza, even when the pizza is the same. [Bourree Lam] In 1990, more than 12 million children died before the age of 5. In 2015, that number will fall to 5.9 million. [Nicholas Kristof] 18th Century books looked almost exactly like smartphone screens. [Clive Thompson]

via

  ti­leo.word­press.com: Hun­ter S. Thomp­sons Dro­gen-Rou­ti­ne: So ex­zes­siv, wie es sich für Mr. Gon­zo ge­hört   #

Look at [Hunter S. Thompsons] daily routine:

3:00 p.m. rise

3:05 Chivas Regal with the morning papers, Dunhills

3:45 cocaine

3:50 another glass of Chivas, Dunhill

4:05 first cup of coffee, Dunhill

4:15 cocaine

4:16 orange juice, Dunhill

4:30 cocaine

4:54 cocaine

5:05 cocaine

5:11 coffee, Dunhills

5:30 more ice in the Chivas

5:45 cocaine, etc., etc.

6:00 grass to take the edge off the day

7:05 Woody Creek Tavern for lunch-Heineken, two margaritas, coleslaw, a taco salad, a double order of fried onion rings, carrot cake, ice cream, a bean fritter, Dunhills, another Heineken, cocaine, and for the ride home, a snow cone (a glass of shredded ice over which is poured three or four jig­gers of Chivas.)

9:00 starts snorting cocaine seriously

10:00 drops acid

11:00 Chartreuse, cocaine, grass

11:30 cocaine, etc, etc.

12:00 midnight, Hunter S. Thompson is ready to write

12:05-6:00 a.m. Chartreuse, cocaine, grass, Chivas, coffee, Heineken, clove cigarettes, grapefruit, Dunhills, orange juice, gin, continuous pornographic movies.

6:00 the hot tub-champagne, Dove Bars, fettuccine Alfredo

8:00 Halcyon

8:20 sleep

  spie­gel.de: Do­nald Trump for­dert Ein­rei­se­ver­bot für Mus­li­me: Die Cha­os­theo­rie   #

gute ana­ly­se von veit me­dick.

  digg.com: Let The­se Inu­it Men Show You How To Build An Ig­loo Like A Boss   #

auch wenn der film so alt ist, dass sein vor­spann so lang ist wie heut­zu­ta­ge gan­ze you­tube-clips und die inu­its im film noch „es­ki­mos“ ge­nannt wer­den, sieht man in der tat, wie man ig­lus bau­en kann.

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  wired.com: What Re­al­ly Hap­pens When You Get Shot   #

das muss auch do­nald trump noch ler­nen: nicht al­les was wir im fern­se­hen und kino se­hen ist rea­lis­tisch. im ge­gen­teil.

With bullets, it all comes down to shot placement and passage—which, without the gift of surgical precision that no gunman will ever have, is another way of saying it comes down to luck. Aiming for limbs to create “flesh wounds” is a movie myth, and generally not something that police or soldiers ever train to do.

  sa­scha­lobo.com: Zu­cker­berg und An­ti­se­mi­tis­mus   #

off­topic: ich habe im­mer die ge­sell­schaft von men­schen ge­sucht, die or­ga­ni­sier­ter, ge­schei­ter, klü­ger, coo­ler oder krea­ti­ver als ich sind. un­ter an­de­rem habe ich ge­nau des­halb an­ge­fan­gen zu stu­die­ren.

jetzt bin ich froh, dass ich nicht nur klu­ge oder coo­le oder krea­ti­ve freun­de habe, son­dern auch freun­de die aufs schärfs­te dif­fe­ren­zie­ren kön­nen und wol­len und vor al­lem freun­de (und ne fa­mi­lie) habe, die lus­tig sind. auch wenn die­ser text von sa­scha lobo al­les an­de­re als lus­tig ist, er platzt bei­na­he vor dif­fe­ren­zie­rung. und ich fin­de das be­ein­dru­ckend.

  ta­ges­spie­gel.de: „Deutsch­land 83“ — Die­se Se­rie passt nicht ins deut­sche Fern­se­hen   #

jetzt muss ich die se­rie doch gu­cken, um mir eine qua­li­fi­zier­te mei­nung zum the­ma zu bil­den. die bei­fah­re­rin hat vor ein paar wo­chen eine fol­ge ge­se­hen und ist gleich wie­der aus­ge­stie­gen, we­gen lan­ge­wei­le. ich fürch­te die se­rie könn­te es schwer ha­ben, vor al­lem weil fern­seh­se­ri­en­süch­ti­ge (wie ix) in den letz­ten mo­na­ten wirk­lich sehr ver­wöhnt wur­den. eine über­ra­gen­de zwei­te staf­fel von the lef­to­vers, ein gleich­blei­bend auf ho­hem ni­veau er­zähl­tes the good wife, gran­dio­ses fern­seh­ki­no in der zwei­ten staf­fel far­go, the knick, die zwei­te staf­fel les re­venants und mr. ro­bot — um nur ein paar zu nen­nen.

  wired.com: Goog­le Plans to Roll Out AMP, Its Tool for Fas­ter Web Pa­ges, Ear­ly Next Year   #

ich war ja vor ein paar mo­na­ten ziem­lich eu­pho­risch, in Be­zug auf goog­le AMP-pro­jekt. jetzt freue ich mich, dass goog­le an­geb­lich ab fe­bru­ar such­ergeb­nis­se auf amp-sei­ten ver­linkt, bzw. aus­lie­fert. alle mei­ne sei­ten ste­hen seit ok­to­ber als AMP-sei­ten be­reit und ich habe die per­for­mance ein paar mal ges­tes­tet, un­ter an­de­rem mit den chro­me ent­wick­ler tools, bei de­nen man die netz­werk­per­for­mance run­ter­re­geln kann, zum bei­spiel auf GPRS-ge­schwin­dig­keit. er­staun­li­cher­wei­se la­den die sei­ten als AMP-sei­ten sehr gut über GPRS-ge­schwin­dig­keit, je­den­falls um ei­ni­ges bes­ser als in der nor­ma­len ver­si­on. bei all der be­rech­tig­ten kri­tik am AMP-pro­jekt, un­ter an­de­rem aus dem in­die­web oder von maciej ce­g­low­ski, glau­be ich, dass AMP ei­ni­ges an un­se­ren le­se­ge­wohn­hei­ten än­dern wird und dem of­fe­nen web ins­ge­samt gut tun wird. vor al­lem, weil man da­mit sei­ten ra­di­kal op­ti­mie­ren kann, ohne all­zu viel ah­nung von op­ti­mie­rung zu ha­ben. sie­he auch tech­crunch.com: Goog­le’s Plan To Ac­ce­le­ra­te The Mo­bi­le Web Will Go Live In Fe­bru­ary

  bo­ing­bo­ing.net: Drum­mer, 3, leads or­ches­tra in the most ba­d­ass way pos­si­ble   #

es ist ver­mut­lich blöd­sinn, zu be­haup­ten, schlag­zeug­spie­len sei kin­der­leicht, aber ich woll­te es nach die­sem vi­deo dann doch mal ge­sagt ha­ben.

youtube-video laden, info, direktlink

  ul­men.tv: Wenn Bo­rat Jim­my Kim­mel be­sucht..   #

lei­der wit­zig.

  nerd­core.de: In­sert Card as shown   #

auch wit­zig.


  spie­gel.de: So­zia­le-Me­di­en-De­mo­kra­tie: Knall­ef­fekt er­setzt Er­kennt­nis

sa­scha lobo:

Das Netz ist nach gesellschaftlichen Maßstäben gemessen noch sehr jung, und es gibt berechtigte Hoffnung, dass sich irgendwann ein digitaler Diskurs durchsetzt, der differenziert. Aber der Neuaufbau einer funktionierenden Netzzivilisation braucht sehr viel mehr Zeit als erhofft und erwartet.

ich glau­be die­ser auf­bau ei­ner „funk­tio­nie­ren­den Netz­zi­vi­li­sa­ti­on“ oder die wie­der­her­stel­lung von zi­vi­li­sa­to­ri­schen stan­dards die auch un­ter den be­din­gun­gen des net­zes funk­tio­nie­ren, ist eine der wich­tigs­ten auf­ga­ben in den nächs­ten jah­ren. wie kön­nen wir un­ser rechts­sys­tem so ge­stal­ten, dass mei­nungs­frei­heit, rechts­si­cher­heit, or­dent­li­che ver­fah­ren, si­cher­heit, pri­vat­sphä­re auch in ei­ner ver­netz­ten ge­sell­schaft funk­tio­nie­ren?

wie sa­scha lobo in sei­nem ar­ti­kel bei­na­he ein biss­chen kul­tur­pes­si­mis­tisch sagt, die di­gi­ta­li­sie­rung un­se­res le­bens, die di­gi­ta­li­sie­rung un­se­rer kom­mu­ni­ka­ti­on hat vie­le neue chan­cen, aber auch neue ge­fah­ren (oder alte ge­fah­ren, in neu­em ge­wand) her­vor­ge­bracht. die­se ge­fah­ren, wü­ten­de, emo­tio­na­li­sier­te mobs, miss­ach­tung, ab­bau oder ne­gie­rung von grund­rech­ten, po­pu­lis­mus, ras­sis­mus oder an­ti­se­mi­tis­mus sind nicht neu, aber sie kom­men in neu­em ge­wand. aber auch die lö­sungs­an­sät­ze kom­men in neu­em ge­wand, oder sind schon da, aber wir er­ken­nen sie noch nicht als lö­sungs­an­sät­ze.

ei­ner die­ser an­sät­ze für mehr si­cher­heit, pri­vat­s­hä­re und frei­heit, die kry­to­gra­phie ist un­ter schwe­ren (po­li­ti­schen) at­ta­cken. phil­lip ro­ga­way hat dar­über ei­nen auf­satz ge­schrie­ben, The Mo­ral Cha­rac­ter of Cryp­to­gra­phic Work (PDF-link) und cory doc­to­row hat es zu­sam­men­ge­fasst und dar­aus zi­tiert:

Cryptography rearranges power: it configures who can do what, from what. This makes cryptography an inherently political tool, and it confers on the field an intrinsically moral dimension. The Snowden revelations motivate a reassessment of the political and moral positioning of cryptography. They lead one to ask if our inability to effectively address mass surveillance constitutes a failure of our field. I believe that it does. I call for a community-wide effort to develop more effective means to resist mass surveillance. I plea for a reinvention of our disciplinary culture to attend not only to puzzles and math, but, also, to the societal implications of our work.

kein recht­sys­tem ist per­fekt und je­des recht­sys­tem muss stän­dig ver­bes­sert und ge­gen an­grif­fe ver­tei­digt wer­den. ein ziem­lich al­tes und ei­nes der bes­ten recht­sys­te­me der welt ist das ame­ri­ka­ni­sche recht­sys­tem, zu­min­dest in sei­nen grund­sät­zen. die grund­sät­ze von fai­ren ver­hand­lun­gen, un­schulds­ver­mu­tung, due pro­cess gel­ten dort seit ein paar hun­dert jah­ren. die USA sind eine star­ke de­mo­kra­tie, mit ei­nem sta­bi­len rechts­sys­tem — aber für vie­le jah­re galt das vor al­lem für kau­ka­si­sche män­ner; für frau­en, schwar­ze, arme oder zu­wan­de­rer funk­tio­nier­te das vie­le jahr­hun­der­te we­ni­ger gut.

was ich sa­gen will: ge­rech­tug­keit, fair­ness, an­stand und frei­heit schenkt ei­nem nie­mand. man muss für sie kämp­fen, sie sich er­strei­ten und sie ver­tei­di­gen. ich glau­be wir ha­ben die­sen aspekt bei der „Netz­zi­vi­li­sa­ti­on“ viel zu lan­ge aus­ser acht ge­las­sen, bzw. ihn viel zu we­nig po­pu­la­ri­siert.


„Bloggen: Was ist das“ — unterichts DVD

felix schwenzel in andere über wirres

vor ein paar mo­na­ten be­kam ich eine in­ter­view-an­fra­ge für ei­nen schul­film über das blog­gen. ein paar blog­ger wur­den da­für in­ter­viewt, ich wur­de un­ter an­de­rem ge­fragt „Was bringt ei­nen zum Ent­schluss öf­fent­lich zu wer­den?“ und „Was ist das tol­le am Blog­gen?“

heu­te war die die fer­ti­ge DVD im brief­kas­ten, da­drauf die in­ter­views, ein paar in­tros und un­terichts­ma­te­ria­len, un­ter an­de­rem auch „Ar­beits­blät­ter und Lö­sun­gen“. auf ei­nem blatt auch un­terichts­fra­gen zu wir­res.net:

2. Lies Schwenzels Bedienungsanleitung zu wirres.net und analysiere Inhalt, Form und Aussage!

der lö­sungs­vor­schlag zur form lis­tet tro­cken „Klein­schrei­bung, Recht­schreib­feh­ler, Kom­ma­feh­ler“ auf, zur aus­sa­ge lau­tet der lö­sungs­vor­schlag, wie ich fin­de, ziem­lich auf den punkt:

Der Autor legt keinen Wert auf Ordnung, Sorgfalt, Regeln, Relevanz. Er sammelt und schreibt, was ihm auffällt, ihn nervt oder freut, wie es ihm gerade in den Sinn kommt. wirres.net: Der Name ist Programm.


auch ein schö­ner vor­na­me: ca­ro­li­nie


  hei­se.de: Ur­he­ber­kon­fe­renz: „Hei­li­ge Kuh der An­ony­mi­tät ge­hört ge­schlach­tet“   #

Es gebe keinen Anspruch auf Anonymität im Internet, sekundierte Matthias Lausen vom Institut für Urheber- und Medienrecht Spindler. Im öffentlichen Raum herrsche ein Vermummungsverbot, die Massenkommunikation hierzulande lebe von einem persönlich Verantwortlichen.

vom ver­mum­mungs­ver­bot auf de­mons­tra­tio­nen ab­zu­lei­ten, dass kom­mu­ni­ka­ti­on im in­ter­net un­ter kei­nen um­stän­den an­onym sein dür­fe, ist ähn­lich ab­surd, wie aus dem ver­mum­mungs­ver­bot zu schlies­sen, dass de­bat­ten im bun­des­tag künf­tig ohne ver­mum­mung, also na­ckig zu füh­ren sei­en.

ab­ge­se­hen da­von habe ich noch nicht ge­hört, dass man auf de­mons­tra­tio­nen oder im öf­fent­li­chen raum mit na­mens­schil­dern rum­lau­fen müss­te. um­ge­kehrt weh­ren sich po­li­zei-ge­werk­schaf­ten und -ver­bän­de seit jah­ren da­ge­gen, dass ver­mum­mungs­ver­bot von po­li­zis­ten auf­zu­he­ben. die sol­len näm­lich nicht per­sön­lich iden­ti­fi­zier­bar und ver­ant­wort­lich sein.

lo­bens­wer­ter wei­se hat hei­se.de ei­nen kom­men­tar von ulf buer­mey­er nach­ge­legt, der mat­thi­as lau­sen und der ur­he­ber­rech­te­lob­by wi­der­spricht:

Das Durchsetzen von Urheberrechten – ebenso wie anderer Rechte – „um jeden Preis“ ist unserer Rechtsordnung fremd. Urheberrechte sind zwar von der Eigentums-Garantie aus Art. 14 des Grundgesetzes geschützt. Sie gilt aber nun einmal nicht unbeschränkt, sondern nur, soweit sie in der Abwägung mit anderen Grundrechten den Vorrang genießt.

Zudem stellt sich technisch die Frage, wie eine dauerhafte Identifizierbarkeit von Nutzern im Internet aussehen soll und kann. Um zum Beispiel die Nutzer von Streams zu erfassen, müsste gegebenenfalls das gesamte Nutzungsverhalten des Users aufgezeichnet und ausgewertet werden. Allein eine Aufzeichnung der IP-Adresse reicht hier nicht aus.

  ny­ti­mes.com: Co­mic’s Task: Get Young Ger­mans to Log Off, Tune In and Laugh Out Loud   #

mit­tel­mäs­si­ges por­trait von jan böh­mer­mann in der new york times. aus­ser jan böh­mer­mann kommt nie­mand zu wort und weil ali­son sma­le sich nur ober­fläch­lich für böh­mer­mann in­ter­es­siert, ist das ein­zig in­ter­es­san­te am por­trait, die zei­tung in der es er­schien.

  re­al­vir­tua­li­ty.info: War­um ha­ben die Me­di­en so ein Pro­blem mit Jan Böh­mer­mann?   #

das ist zwar kein jan böh­mer­mann por­trait, aber hun­dert­mal er­kennt­nis­rei­cher, als das böh­mer­mannn-por­trait in der new york times.

  theawl.com: Ac­cess De­nied   #

sehr lan­ges le­se­stück von john herr­man, über den be­deu­tungs­ver­lust der me­di­en.

Vox’s David Roberts, in a story that cites a perceptive post by Jay Rosen, suggests “the real reason the media is rising up against Donald Trump” is that he challenges their role as gatekeepers.

Their trepidation has less to do with the fact of Trump lying than with the way he lies. They don’t mind being properly lied to; it’s all part of the game. What they cannot countenance is being rendered irrelevant. Trump is not kissing the ring. He barely bothers to spin the media. He does not need them, or give two shits what centrist pundits think. Their disapproval only strengthens him. Media gatekeepers are in danger of being exposed as impotent bystanders.

[…]
“The conceptual space for neutrality has all but disappeared,” he concludes. “Media outlets are being forced to take sides, and facing the grim possibility that even if they do, they have no power to affect the outcome.”

But this stops just short of the truth, I think. This “conceptual space for neutrality” follows from the idea that publications and reporters have a responsibility not just to discover and contextualize new information but to distribute it in a transparent or somehow balanced way. People demanded fairness from their local paper because it may have been their only local paper; people were sensitive to bias in network news because it was one of a few options providing a relatively scarce type of information. Their audiences afforded them powers: to talk to the powerful, to dedicate resources to investigations, to collect and summarize the news. These powers created a sense of obligation which, of course, they were free to fail to meet.

On an internet of platforms, this “conceptual space” hasn’t disappeared, it’s just moved. It now belongs to Facebook and Twitter and Instagram. They, not the publications that post to them, are the primary filters through which people on the internet find and consume news and entertainment. It was from this conceptual space that publications and channels decided what was newsworthy, interesting or fair; it is in this shifted conceptual space that the mechanisms of platforms—following, sharing, liking, commenting—are deployed toward the same end. A reader opened the paper, where editors had selected stories; a viewer switched to a channel, where producers had assembled shows in a particular order; a user opens an app, where the user’s habits and preferences have been gradually fed into a system that ranks platform-wide habits and preferences of others, some of whom she has indicated are especially important to her.

wer bis zum ende durch­hält, kann eine „hap­py con­clu­si­on“ le­sen, bzw. ei­nen op­ti­mis­ti­schen aus­blick auf den jour­na­lis­mus ohne di­rek­ten zu­gang.

  on­line­jour­na­lis­mus.de: Miss­ach­tung des Ur­he­ber­rechts oder „pu­blic ser­vice“?   #

lo­bens­wer­ter ver­such von an­drej rei­sin und fie­te ste­gers den ur­he­ber­rechts­sa­lat an dem wir sit­zen mal dif­fe­ren­ziert aus­ein­an­der zu kla­mü­se­rn, zwi­schen fair use, scheiss­egal-hal­tung und grenz­wer­ti­gen fäl­len.

  mon­day­note.com: The Ad Blo­cking In­dus­try: Glo­bal, Lar­ge, Th­rea­tening   #

ein in­ter­na­tio­na­ler blick auf die ad-blo­cker-in­dus­trie. fré­dé­ric fill­oux fügt der dis­kus­si­on ein paar aspek­te hin­zu, die mir noch nicht be­kannt wa­ren, aber wenn man das so liest, sind das in der tat ein paar be­sorg­nis­er­re­gen­de ent­wick­lun­gen. aus neu­gier be­nut­ze ich seit mitt­ler­wei­le mehr als ei­nem mo­nat kei­ne ad-blo­cker mehr auf mei­nem haupt-brow­ser sa­fa­ri. und ich bin bei­na­he po­si­tiv über­rascht. nur spie­gel on­line hat die tech­ni­schen pro­ble­me bei der aus­lie­fe­rung nach wie vor nicht im griff und manch­mal ist ad-blo­cker­frei­es sur­fen auch sehr wit­zig.

  bo­ing­bo­ing.net: How to skin a cat   #

ein­fach: um eine kat­ze zu häu­ten, ein­fach den cat-con­tent ent­fer­nen.

  thi­sis­not­porn.net: Lou­is C.K.   #

lou­is c.k. als jun­ger mann.


tol­les re­fe­rats­the­ma von anke grö­ner zur fra­ge, ob (sport-) „Sta­di­en neu­er­dings Iko­nen sein möch­ten“.

ein paar zu­sam­men­hangs­lo­se und unfun­dier­te ge­dan­ken habe ich auch dazu: es gibt ein sta­di­on, dass zu ei­ner iko­ne ge­wor­den ist, das kollos­se­um. das kollos­se­um zeigt ei­nen su­per sport­stät­ten-trick um zur iko­ne zu wer­den: sie soll­ten in in­nen­stadt­nä­he sein. wenn ich mich nicht irre ist das olym­pia­s­taion in mün­chen re­la­tiv stadt­nah, das „vo­gel­nest“ von her­zog und de meu­ron ist so­weit ich das sehe, eher in au­to­bahn, als in stadt­nä­he ge­baut. wahr­schein­lich frisst sich mün­chen in den nächs­ten de­ka­den noch bis dort­hin vor, aber um zur iko­ne zu wer­den, scheint mir die are­na erst­mal zu weit weg.

dazu kommt, dass ich die al­li­anz­are­na so­wie­so als we­nig iko­nen-ge­eig­net emp­fin­de. ich mag den bau, aber die fas­sa­de ist al­les an­de­re als eine gros­se ges­te. sie ist mul­ti­funk­tio­nal und aus plas­tik. noch schlim­mer: sie ist ge­fäl­lig. der eif­fel­turm war nie ge­fäl­lig, son­dern zu sei­ner zeit meist­ge­hasst. das kollos­se­um war grös­sen­wahn­sin­nig, die al­li­anz­are­na ist zweck­mäs­sig.

bau­ten wie der fern­seh­turm in ber­lin ha­ben ge­gen­über al­len an­de­ren bau­ten der welt ei­nen gros­sen vor­teil: sie sind von über­all aus in der stadt sicht­bar. der fern­seh­turm in stutt­gart üb­ri­gens auch, auch wenn er et­was aus­ser­halb der stadt liegt. ein bau der ei­nem tag­täg­lich in die au­gen sticht, egal ob er als ge­fäl­lig oder häss­lich emp­fun­den wird, hat bes­te chan­cen zur iko­ne zu wer­den. ein zweck­bau den man alle paar wo­chen oder mo­na­te mal be­sucht um sich da­drin mal was an­zu­se­hen hats un­gleich schwe­rer.

bau­ten in dik­ta­to­risch ge­führ­ten län­dern ha­ben üb­ri­gens auch ei­nen vor­teil. die kos­ten für den bau sind in au­to­ri­tä­ren staa­ten eher ne­ben­säch­lich. ein paar mil­lio­nen mehr, aus­ge­beu­te­te oder ster­ben­de bau­ar­bei­ter, kaum ein jour­na­list kräht da­nach, zu sorg­fäl­tig ist die ver­tu­schung in sol­chen staa­ten. ich bin üb­ri­gens hin und her­ge­ris­sen, ob ich ar­chi­tek­ten, die in to­ta­li­tä­ren staa­ten pracht­bau­ten er­rich­ten, ver­ach­ten soll oder da­für be­wun­dern soll, dass sie ihre chan­cen, ihre ideen zu rea­li­sie­ren, so kon­se­quent durch­set­zen.

aber auch in de­mo­kra­ti­schen staa­ten ha­ben gi­gan­to­ma­ni­sche zweck­bau­ten in vor­or­ten chan­cen zu iko­nen zu wer­den, zum bei­spiel, wenn ihr bild stän­dig in den nach­rich­ten ist, wie das haupt­quar­tier des bri­ti­schen ge­heim­dienst GCHQ. oder wenn ihre iko­no­gra­fie durch film und fern­se­hen ver­stärkt wird:

was die meis­ten sta­di­en oder sport­stät­ten aber wohl da­von ab­hält je­mals zu iko­nen zu wer­den sind ihre na­men: al­li­anz are­na — wie lan­ge heisst das sta­di­on wohl noch so? das sta­di­on des HSV, das volks­park­sta­di­on, wur­de zwi­schen­zeit­lich drei­mal um­be­annt: AOL are­na, HSH nord­bank are­na und im­tech are­na. das wem­bley-sta­di­on war klug ge­nug, sich sei­nen na­men, den es durch iko­ni­sche gross­ver­an­stal­tun­gen auf­ge­baut hat­te, nicht durch ir­gend­wel­che mar­ke­ting-fuz­zis ver­sau­en zu las­sen.


kalt ist das neue warm

felix schwenzel

heu­te früh teil­te mir un­se­re hei­zungs­ther­me mit: „A2“.
im in­ter­net stand, dass jun­kers cera­mi­ni heiz­ther­men da­mit zum aus­druck brin­gen wol­len, dass ab­ga­se aus der brenn­kam­mer ent­wei­chen. um un­ser le­ben zu ret­ten habe ich dann die hei­zung aus­ge­schal­tet und die haus­ver­wal­tung an­ge­ru­fen.

ja, sag­te der (wirk­lich) freund­li­che mit­ar­bei­ter der ado im­mo­bi­li­en-ver­wal­tung, wir schi­cken je­man­den. er wür­de das auch als not­fall ein­stu­fen, wenn die hei­zung nicht mehr funk­tio­nie­re, sei ja schlies­sich win­ter. es kom­me heu­te auf je­den fall je­mand.

also blieb ich im home-of­fice und war­te­te auf ei­nen in­stal­la­teur der un­se­re hei­zung re­pa­riert. um sechs gab ich das war­ten auf. weil die bei­fah­re­rin sich wei­ger­te, ohne funk­tio­nie­ren­de hei­zung nach hau­se zu kom­men („lie­ber schlaf ich im ate­lier!“) ent­schloss ich mich der sa­che selbst auf den grund zu ge­hen. die druck­an­zei­ge der hei­zung war sehr nied­rig, er­kann­te ich am „ma­no­me­ter“. weit un­ter ei­nem bar. ich hat­te für den in­stal­la­teur schon ei­nen was­ser­an­schluss frei­ge­räumt, weil ich da­von aus­ging, dass das das ers­te sein wür­de was er an­ge­hen wür­de: was­ser nach­fül­len. dann habe ich es eben selbst ge­macht.

mit dem neu­en druck­ver­hält­nis­sen star­te­te die hei­zung wie­der und zeig­te auch kei­ne feh­ler­mel­dung mehr an. erst als der druck an die 3 bar kam wie­der: „A2“

also was­ser ab­ge­las­sen. dies­mal steig die kes­sel­te­mer­pa­tur bis 50 grad, be­vor 3 bar er­reicht wur­den. drei­mal habe ich noch was­ser ab­ge­las­sen, bis der druck pass­te und die feh­ler­mel­dun­gen aus­blie­ben.

jetzt weiss ich wie man was­ser in ei­nen hei­zung­kreis­lauf füllt und dass es im kal­ten zu­stand et­was un­ter 2 bar blei­ben soll­te. wenn der mon­teur mor­gen kom­men soll­te, kann er die hei­zung mal war­ten, dass habe ich im in­ter­net ge­le­sen, soll man eh je­des jahr ma­chen.


die bei­fah­re­rin meint ich bräuch­te kei­ne hei­zung, weil ich am wo­chen­en­de in stet­tin bei 8° C im t-shirt und ei­nem cord-ja­cket rum­lief. das stimmt na­tür­lich nicht, ich hal­te käl­te nur aus, wenn ich mich ein biss­chen be­we­ge. zu­hau­se möch­te ich mich nicht die gan­ze zeit be­we­gen. weil un­se­re woh­nung aber ganz gut iso­liert ist, blie­ben die tem­pe­ra­tu­ren in der woh­nung aber auch ohne sie bei ge­müt­li­chen 21° C. viel­leicht brauch ich tat­säch­lich kei­ne hei­zung. die bei­fah­re­rin, mit der ich über­mor­gen seit 10 jah­ren zu­sam­men bin, al­ler­dings schon.


stet­tin ist su­per. nicht schön, nicht viel los, aber der ein­ge­leg­te fisch ist sen­sa­tio­nell. al­lein we­gen dem lohn­te sich die rei­se. und we­gen der wurst, die wir dort ne­ben dem ein­ge­leg­ten fisch aus dem su­per­markt schlepp­ten.

eingelegten kuchen gibt’s in polen auch, aber den haben wir uns nicht getraut zu kaufen.
in einem der stettiner museen hing auch ein instagram von wladiwostok (alexandre christiaens, 2011).
tiefkühlkost gibt’s in polen auch zur selbstbedienung.

mehr bil­der aus stet­tin …


Photo by felix schwenzel in Szczecin, Poland. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

this is not a sel­fie


Photo by felix schwenzel in Szczecin, Poland. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

un­ter den stras­sen von stet­tin


Photo by felix schwenzel in Port of Szczecin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

stras­se von un­ten


pol­ni­sche weih­nachts­män­ner


si­de­ways cof­fee to go (on and on)


ein glas ard­beg in stet­tin im 11 stock des raddi­sons. bald hab ich die is­lay-di­stil­le­rien durch. riecht ty­pisch nach is­lay Whis­ky, ist aber nicht so mild wie der laphro­aig und nicht ganz so kom­plex wie der bun­na­hab­hain. trotz­dem toll, mit ein paar trop­fen was­ser.


Photo by felix schwenzel in Radisson Blu Hotel, Szczecin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ein glas ard­beg in stet­tin im 11 stock des raddi­sons in stet­tin. bald hab ich die is­lay-di­stil­le­rien durch. riecht ty­pisch nach is­lay whis­ky, ist aber nicht so mild wie der laphro­aig und nicht ganz so kom­plex wie der bun­na­hab­hain. trotz­dem toll.


stet­tin


Photo by felix schwenzel in Café 22. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

stet­tin


war­um ix @riv­va so ger­ne mag: http://riv­va.de/267359772


  zeit.de: Zen­trum für po­li­ti­sche Schön­heit: Das Erd­be­ben der Schön­heit   #

wolf­gang ull­rich de­kon­stru­iert phil­ipp ruch zum ego­ma­nen ewig­gest­ri­gen. nicht ganz zu un­recht, glau­be ich.

Eine Vorliebe hat Ruch ferner für martialische Metaphern. Immerzu detonieren Bomben, wird ausradiert und zum Einsturz gebracht. Das ist ermüdend und erschreckend zugleich, und mochte man die schneidige Sprache, die auch die Aktionen des ZPS dominiert, bisher für künstlerische Übertreibung halten, so ist spätestens jetzt klar, wie wörtlich alles gemeint ist. Philipp Ruchs Text ist kein dadaistisches Pamphlet und keine literarische Fantasie. Er ist das Manifest von einem, der mit aller Gewalt in die Geschichte eingehen will.

  ne­wyor­ker.com: Pri­va­cy in an Age of Pu­bli­ci­ty   #

gu­ter his­to­ri­scher ab­riss der ge­schich­te der pri­vat­s­hä­re (nach­trag: der text ist über zwei jah­re alt) — und ih­rer ver­let­zun­gen — von jill le­po­re:

As a matter of historical analysis, the relationship between secrecy and privacy can be stated in an axiom: the defense of privacy follows, and never precedes, the emergence of new technologies for the exposure of secrets. In other words, the case for privacy always comes too late. The horse is out of the barn. The post office has opened your mail. Your photograph is on Facebook. Google already knows that, notwithstanding your demographic, you hate kale.

E-mail isn’t that different from mail. The real divide, historically, isn’t digital; it’s literary. The nineteenth century, in many parts of the West, including the United States, marked the beginning of near-universal literacy. All writing used to be, in a very real sense, secret, except to the few who knew how to read. What, though, if everyone could read? Then every mystery could be revealed. A letter is a proxy for your self. To write a letter is to reveal your character, to spill out your soul onto a piece of paper. Universal literacy meant universal decipherment, and universal exposure. If everyone could write, everyone could be read. It was terrifying.

via

  wired.com: How Hu­mans En­ded Up With Frea­ki­sh­ly Huge Brains   #

wir ha­ben nicht die gröss­ten ge­hir­ne al­ler tier­ar­ten auf der erde, aber die am dich­tes­ten ver­netz­ten. wie wir uns die­se en­er­gie­ver­schwen­dung ent­wick­lungs­bio­lo­gisch leis­ten konn­ten, er­klärt die­ser ar­ti­kel.

  ker­nel­mag.dai­ly­dot.com: What I lear­ned let­ting a home­l­ess man from Whisper stay in my apart­ment for a month   #

jes­se hicks ist au­tor (of­fen­sicht­lich) und hat ei­nen ob­dach­lo­sen mann, der auf whisper um hil­fe bat, bei sich zu­hau­se auf­ge­nom­men. was er er­leb­te, schrieb er wun­der­bar selbst­re­flek­tie­rend und selbst­kri­tisch auf.

To write is to exploit. To take another person into your story is often to separate them from the most important thing they have: their self-conception.

  digg.com: More Pro­of That Mas­ter Locks Are A Was­te Of Mo­ney   #

mit ein biss­chen druck und vi­bra­ti­on öff­net „bos­ni­an­bill“ ein vor­hän­ge­schloss. das soll­te auch bei ei­ni­gen an­de­ren schlös­sern funk­tio­nie­ren. über­haupt, die wun­der­vol­le kraft der vi­bra­ti­on, hier durch ei­nen ham­mer ap­pli­ziert, wirkt oft wun­der. so hat zum bei­spiel der home-but­ton des al­ten ipho­nes mei­ner mut­ter in man­chen sitia­tio­nen nicht oder ver­zö­gert re­agiert. eine aus­gie­bi­ge (äus­se­re) be­hand­lung mit ei­ner (sau­be­ren) elek­tri­schen zahn­bürs­te wirk­te hier wun­der. wahr­schein­lich wur­den durch die vi­bra­tio­nen even­tu­ell vor­han­de­ne frem­kör­per im in­ne­ren der but­ton-me­cha­nik ent­fernt oder ver­teilt, so dass der home but­ton nun wie­der wie neu funk­tio­niert.

  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: 30.11.2015   #

anne schüß­ler er­klärt, was li­ken so al­les be­deu­ten kann.

  go­lem.de: Hetz­ner und Netz­neu­tra­li­tät: Ex­tra­kos­ten für bes­se­re An­bin­dung an Te­le­kom-Kun­den   #

das ist schon ganz schön frech, was die te­le­kom und po­ten­zi­ell an­de­re gros­se netz­be­trei­ber hier ma­chen. aber be­son­ders iro­nisch ist die tat­sa­che, dass ein ar­ti­kel, in dem be­schrie­ben wird wie man als sei­ten­be­trei­ber der te­le­kom schutz­geld be­zah­len muss, um si­cher­zu­stel­len, dass die ei­ge­ne sei­te or­dent­lich aus­ge­lie­fert wird, mit ei­ner wer­bung für te­le­kom-ei­ge­nes hos­ting il­lus­triert wird.

  vi­ne­pair.com: How To Read A Whis­key La­bel   #

was man über die be­zeich­nun­gen auf whis­ky-fla­schen wis­sen soll­te.

  me­t­abe­ne.de: #341   #

Eine gute Liste braucht erstens …

  frau­ruth.tumb­lr.com: Bei­rut, Le­ba­non 1982, The Green Line de­mar­ca­ti­on …   #


griffelkunst

felix schwenzel in artikel

heu­te muss­ten konn­ten wir wie­der zur grif­fel­kunst-ab­ho­lung und aus­su­chung. ich ent­scheid mich wie­der dort­hin zu lau­fen, die bei­fah­rein woll­te per bahn nach­kom­men. ich bin dann vom na­tur­kun­de­mu­se­um durch mit­te zur s-bahn frank­fur­ter al­lee ge­lau­fen. das wet­ter war eher trü­be, aber fast früh­lings­haft warm. aus­ser am alex, da zogs ein biss­chen.

ge­gen­über des es­ca­dos am alex­an­der­platz wur­de ein platte­bau so gräss­lich re­no­viert, dass die plat­te jetzt aus­sieht wie ein mehr­fa­mi­li­en­haus in ei­nem vor­ort von ober­ur­sel. ich konn­te das nicht fo­to­gra­fie­ren. mich rei­zen da eher die re­al­so­zia­lis­ti­schen bau­sün­den von da­mals™.

alex­an­der­platz

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 29.11.2015 13:09)

eins der ge­bäu­de dort steht kurz vor dem ab­riss. die fens­ter sind schon fast alle raus, bald kommt da si­cher­lich der bag­ger mit den kräf­ti­gen zan­gen.

alex­an­der­platz

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 29.11.2015 13:01)

ein biss­chen wei­ter wird man qua­si auf­ge­for­dert dö­ner zu es­sen. wenn man die öff­nungs­zei­ten ken­nen wür­de.

iss dö­ner!

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 29.11.2015 13:11)

das kino in­ter­na­tio­nal be­schäf­tigt tat­säch­lich noch ei­nen pla­kat­ma­ler. auf der front­fas­sa­de durf­te der ein film­pla­kat gross auf­zie­hen. ich mag den bau ja sehr ger­ne, auch weil man ihm von aus­sen an­sieht, wel­chem zweck er dient. als ich vor vie­len jah­ren ein­mal dort ei­nen film sah, war ich sehr be­zau­bert vom al­ten DDR-kleb­stoff-ge­ruch, den ich aufs in­nigs­te mit mei­ner kind­heit ver­bin­de, in der wir öf­ter un­se­re ost-ver­wandt­schaft be­sucht ha­ben. in de­ren haus roch es auch im­mer nach die­sem wahr­schein­lich nicht be­son­ders ge­sun­den che­mie-cock­tail. ich gehe aber da­von aus, dass der ge­ruch mitt­ler­wei­le weg­sa­niert wur­de.

kino in­ter­na­tio­nal

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 29.11.2015 13:30)

was mir auch auf­fällt: die spu­ren die po­li­tik über­all in der stadt hin­ter­lässt.

spu­ren der macht: ka­bel­bin­der

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 29.11.2015 13:50)

fürs ab­knip­sen der ka­bel­bin­der reicht nach dem wahl­kampf wahr­schein­lich das geld nicht mehr.

ir­gend­wann bin ich an ei­nem la­den vor­bei­ge­kom­men, in des­sen schau­fens­ter ein fern­se­her hoch­kant stand, auf dem ein bild der gol­den gate bridge zu se­hen war.

gol­den gate bridge

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 29.11.2015 13:54)

ich war dann ziem­lich pünkt­lich, wie ver­ab­re­det ge­gen 14 uhr an der frank­fur­ter al­lee. da ich bei ap­ple mit der bei­fah­re­rin be­freun­det bin, kann ich mit mei­nem ipho­ne und der freun­de-app ih­ren auf­ent­halts­ort nach­ver­fol­gen. ich war ziem­lich ver­wirrt, als sie mit der sbahn an mir vor­bei­fuhr. also rief ich sie an und bat sie wie­der zu­rück­zu­fah­ren. um vier­tel nach zwei war sie dann auch da.


bei der grif­fel­kunst stan­den heu­te, un­ter an­de­rem, ein paar ar­bei­ten von pe­ter pil­ler zur aus­wahl. wir ha­ben uns ein bild aus der se­rie be­reit­schaft­grad aus­ge­sucht. in der bil­der­ga­le­rie hier bei ca­pi­tan pet­zel kann man es se­hen, das das letz­te bild mit fall­schirm­jä­gern und ei­ner pus­te­blu­men­pio­nie­rin. eine gute wahl, wie wir bei­de fin­den.

zu­rück sind wir dann mit der sbahn ge­fah­ren und im­mer recht­zei­tig um- und aus­ge­stie­gen.