frohen neuen monat!
warum feiern wir eigentlich immer nur den jahreswechsel? wie wäre es künftig auch die monatswechsel zu feiern? mit monatsrückblicken, sauferei, tischfeuerwerk? der monatserste wäre dann immer ein feiertag, neumonat, und es gäbe die möglichkeit für unzählige neue fernsehshows: der satirische monatsrückblick januar, die schönsten momente im februar, ARD märzrückblick, das waren die grössten tops und flops im april, und so weiter.
den letzten monatstag könnte man dann nach prominenten benennen, die an diesem tag verstorben sind. den 31. januar, zum beispiel, könnte man fawkester nennen, den 28. februar palmester (oder dieses jahr den 29. februar worcester).

gestern abend, #aufdemwegnachhause #weisseweihnacht
slate.com: Are GMOs safe? Yes. The case against them is full of fraud, lies, and errors.

peter skrodolies in meinen kommentaren:
Dieser Artikel von William Saletan hat mich dazu geführt, für GMO zu sein. Saletan's Twitter Bio ist "When people say 'don't go there.' I go there" - das finde ich ganz entzückend.
der artikel von william @saletan (vom juli 2015) ist sehr lang, aber auch sehr überzeugend. ich bleibe grundsätzlich (natürlich) skeptisch, ebenso, wie ich grundsätzlich nichts gegen genmanipulationen habe, auch wenn sie vom menschen durchgeführt werden. einerseits weil das erbgut von organismen sowieso seit jahrmillionen durch umwelteinflüsse, gifte, strahlen und geschlechtsverkehr brutal manipuliert und mutiert wird und andererseits, weil genamanipulation eine der ältesten kulturtechniken der menschheit ist. und manche menschen essen die produkte dieser jahrtausendealten genmanipulation angeblich sogar; zumindest habe ich davon gehört, dass chinesen hin und wieder hundefleisch essen.
meine skepsis bezieht sich eben nicht auf die genmanipulation selbst, sondern vor allem auf bestimmte effekte die die industrialisierung des essens (ebenso wie im technologiesektor) mit sich bringt: patentmissbrauch, kommerzialisierung und privatisierung von natürlichen resourcen oder öffentlichen gütern — oder die geringschätzung von artenreichtum (siehe zum bespiel dw.com: „Den Kartoffelreichtum in die Zukunft retten“).
aber selbst die industrialisierung der nahrungsmittelproduktion mag ich seit diesem artikel (erstmals verlinkt vor einem monat) nicht mehr so skeptisch sehen: industriell erzeugte lebensmittel sind unterm strich resourcenschonender und zukunftsfähiger als obst und gemüse aus traditionellem, regionalem anbau. und schmecken nicht unbedingt schlechter, im gegenteil.
oder anders gesagt: was in der gentechnikdebatte vor allem fehlt, ist differenzierung und das unterlassen von panikmache („fearmongering“) und FUD-techniken — auf allen seiten.
(die gegenrede zu saletans artikel lässt sich leicht googeln, hier ein beispiel.)
making a murderer s01e01

erstmal das angenehme: kein sprecher im off, kein dramatischer erzähler und erst recht kein sprecher der die übersetzten aussagen der menschen, die im bild zu sehen sind, über das bild quatscht (obwohl man das auf netflix zuschalten kann, wenn einem danach sein sollte). die dramtik, die ganze erzählung, setzt sich allein durch den schnitt des rohmaterials zusammen, dass laura ricciardi und moira demos über 10 jahre hinweg gesammelt haben. natürlich werden auch neuere HD-aufnahmen regelmässig in das alte bildmaterial geschnitten, inklusive der unvermeindlichen steadycam stimmungsaufnahmen
gerade wegen der sprecherlosigkeit, dadurch dass sich die geschichte quasi selbst erzählt und der erzähler nur im hintergrund (stumm am schnittpult) in erscheinung tritt, wirkt und geht einem die geschichte sehr nah. niemand sagt einem direkt, was man von dem, was man sieht, halten soll — oder wie man die protagonisten finden solle. der zuschauer, ich, muss alle bewertungen selbst vornehmen. wie bei einem guten film.
dass der regisseur, die drehbuchschreiber, die schauspieler einen dabei steuern, dinge auslassen (könnten), der geschichte einen drall geben ist wohl auch einer der gründe warum die serie derzeit sehr kontrovers diskutiert wird. (der hauptgrund dürfte allerdings sein, dass man beim zusehen zeuge himmelschreiender ungerechtigkeit und justizwillkür wird.)
dustin rowles hat beispielsweise auf pajiba ein stück veröffentlicht, das in der überschrift fragt, ob making a murderer wirklich alle beweise gezeigt hat. ich lese den text erst, wenn ich die serie zuende gesehen habe, das empfiehlt rowles auch:
Do yourself a favor, and don’t spoil anything about the series before watching it. It’s easy enough to do a Google search and ruin the ending, but the ending doesn’t tell the real story, because the real story is about our messed up legal system and how it deprives the socioeconomically disadvantaged and the uneducated of the presumption of innocence. It’s a crazy story, and viewers of Making a Murderer will find themselves pulling their hair out in furious anger. You will yell “Fuck that guy,” or “Fuck everybody” at least half a dozen times over the course of the series. It’s also wildly addictive, the kind of 10-hour series you’ll inadvertently find yourself binge-watching in a day […].
If you haven’t watched it, go do so now. Everything below will contain spoilers for those who have already watched it.
die beifahrerin ist bereits bei folge 6 und ist völlig fassungslos, was sie dort zu sehen bekam. ich fürchte ich werde mich auch aufregen und habe mir ehrlich gesagt gewünscht, die serie hätte nach dieser ersten folge aufgehört: ein mann der 18 jahre unschuldig im gefängnis sass, freigelassen wird und gegen die polizei klagt. das ist, wie es in der ersten folge gezeigt wurde, für meine verhältnisse schon erschüternd genug. aber soweit ich mitbekommen habe, ist das eben erst der anfang. ich fürchte zur entspannung und zur restaurierung meines glaubens an die gerechtigkeit und effektivität des amerikanischen justizsystems, muss ich mir zwischen den einzelnen folgen von making a murderer immer wieder ein, zwei folgen bones reinpfeifen.
auf netflix gesehen, auch auf youtube:
links vom 05.01.2016
fischundfleisch.com: Die Gewalt von Köln und was jetzt zu tun ist #
antje schrupp differenziert, weil es offenbar immer wieder an differenzierung mangelt.
techniktagebuch.tumblr.com: 2015 - Ich habe mehr Daten verprasst und weniger Geld dafür ausgegeben #
kathrin passig über ihre mobilfunkrechnung(en). ich bin neuerdings sehr zufrieden mit dem o₂ blue all-in L tarif, bei dem 3 GB internet dabei sind und ich für maximal 1 GB kostenlos im europäischen ausland (schweiz, niederlande, polen — überall wo ich in den letzten monaten war) surfen kann. telefonate und SMS werden auch pauschal abgerechnet, nur auslands-SMS muss ich zahlen. regultär kostet das 40 euro im monat (die ersten 12 monate 10 euro günstiger). weil ich noch andere verträge (für beifahrerin und kind und DSL) bei o₂ habe, zahl ich im monat dauerhaft 30 euro und bin bisher noch nicht an die grenzen gestossen.
blog.penelopetrunk.com: How to price the work you do #
penelope trunk pinkelt gelegentlich in den garten und sinniert über ihren stundensatz. ich fand das lesenswert.

nerdcore.de: -ach, -ingen, -zell: Visualisierung deutscher Ortsnamen-Suffixe #
toll!
sz-magazin.sueddeutsche.de: Der Sexualforscher Volkmar Sigusch im Interview: »Ich bin in Rage angesichts unserer Sexualkultur« #
ich habe das im mai 2015 schonmal verlinkt, aber gestern wurde es mir erneut in die timeline gespült. und ich habe es nochmal gelesen. schön fand ich diese text/bild-kombination:
Das Erotische ist zermalmt, es wurde der Werbung geopfert.

surfguard.wordpress.com: Warum ich Skeptiker und gegen GMOs bin #
als skeptiker muss ich leider sagen: die überschrift widerspricht dem text darunter und ist leider zu pauschal.
jezebel.com: Britney Spears' Instagram Has Become A Fascinating Journey Through Her Mind #
ungewöhnlich und erfrischend, im internet einen text über eine prominente zu lesen, der nicht voll mit häme und gemeinheit ist. keine ironie.
boingboing.net: Raccoon tries to wash cotton candy, but it dissolves instantly #
nüdlich!
konradlischka.info: Fünf Faustregeln für nachhaltige digitale Dienste – und ein großartiges Beispiel namens Known #
konrad lischka entdeckt das indieweb. und das ist auch gut so.
wirres.net: evelin lohbeck — animation video (noteboek) #
ein (youtube-) video, in dem man ein paar youtubevideos sehen kann. animiert. zuerst 2009 gepostet, immer noch sehenswert.
billions s01e01

in der ersten szene lässt sich der gefesselte staatsanwalt chuck rhoades von einer domina auf die brust pinkeln. danach lässt er sich auf mehrere indirekte und ein direktes pimmelfechten mit dem billionär bobby axelrod ein. viel mehr passiert nicht. ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die serie gut finden werde, aber der kontrast zu, beispielsweise, morgen hör ich auf ist frappierend. während in der deutschen serie gleich in der ersten folge die halbe geschichte erzählt und der rest hektisch angelegt wird, kümmert sich billions ein stunde lang, fast ausschliesslich, um das zeichnen der charaktere. eine stunde lang wer ist wie, statt was passiert.
sehr erfrischend und glänzend besetzt und gespielt. nur die besetzung von rhoades frau mit maggie siff irritiert mich, weil ich, immer wenn ich ihr gesicht sehe, an das grässliche sons of anarchy erinnert werde. aber das geht vorbei, zumal ihre rolle in billions, ganz andere klischees bedient, als die in SOA und die beiden rollen, ausser ihrem gesicht, nichts gemeinsam haben.
die machart der serie gefällt mir, der oben etwas despektierlich beschriebene grundkonflikt zwischen dem staatsanwalt und dem billionär, verspricht gute und spannende unterhaltung. ich glaub das guck ich erstmal weiter.
[nachtrag 09.01.2016]
trailer für billions :
floskelinformationssystem
ich habe keine armbanduhr, aber hätte ich eine, würde ich mir die bedienung in etwa so vorstellen: wenn ix wissen will wie spät es ist, hebe ich den arm, halte die uhr vor mein gesicht und lese die uhrzeit ab.
so ähnlich stelle ich mir das mit „fahrgastinformationssystemen“ vor. ich warte auf eine bahn oder einen bus und wenn ich wissen will wie lange ich noch warten muss, schaue ich auf einen der info-schirme, die überall hängen.
manche verkehrsbetriebe sehen das allerdings anders. die meinen, ich sollte, wenn ich abfahrtzeiten erfahren möchte, erstmal ein paar neujahrswünsche entgegennehmen. besonders bekloppt macht das in hamburg die hochbahn. dort muss man alle paar sekunden eine animation ertragen, in der einem eine ubahn dann ein neues Jahr wünscht. um die abfahrtszeit zu erfahren, muss man dann eben warten.
halb so schlimm, aber immer noch bekloppt, ist das in berlin. dort werden zwischen anfang dezember und ende märz erst schöne feiertage und dann ein neues jahr gewünscht — auf der hälfte der bildschirme. ständig und überall:
Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr
auf der oberen hälfte wird weiterhin die nächste bahn angezeigt. die darauf folgende bahn gar nicht mehr oder nach gutdünken. das ist insbesondere zu stosszeiten doof, wenn die bahnen proppevoll sind und man optimalerweise auf die nächste bahn wartet, die dann meistens sehr viel leerer ist. aber statt zu erfahren ob es sich lohnt kurz zu warten, erfährt man auf dem floskelinformationssystem:
Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr

[nachtrag 06.01.2016]
einen tag später (am abend des 5. januar) sahen die schirme im ubahnhof französische strasse so aus. sehr gut!

photoswipe.js statt fresco.js
heute die bild-lightbox fresco (@frescojs) mit photoswipe (@photoswipe) ersetzt. ich bin sehr begeistert von photoswipe. auf der demoseite sieht man schon ganz gut warum.

- angenehme animationen (ruckeln bei mir im firefox ein bisschen)
- flüssiges wischen/swipen auf dem desktop, aber vor allem auf mobilen geräten möglich
- vergrössern in der lightbox (kneifen/pinchen auf mobilen geräten)
- fühlt sich haptisch sehr, sehr gut an

fresco war auch sehr schön, fühlte sich aber nicht so gut an. vor ein paar versionen wurde das wischen/swipen auch zugunsten von klickgesten rausgenommen, was sich auf mobilgeräten immer ein bisschen komisch anfühlte.
ich hoffe, die änderung ist auf allen endgeräten gut angekommen, bei mir scheint alles OK.
die bildauslieferung selbst, habe ich vor ein paar tagen übrigens auch angepasst. die sollten jetzt zum grossen teil auch angepasst/responsiv ausgeliefert werden, bei kleinen bildschirmen kleinere bilder, bei grösseren und hochauflösenden bildschirmen entsprechend grösser. die grösseren bilder hatte ich früher™ per javascript nachgeladen/reingefummelt, die srcset-lösung ist aber eindeutig besser und sauberer.
die sendung mit der maus vom 03.01.2016

eine sendung mit der maus ganz nach meinem geschmack. zwei gute sachgeschichten: eine über das geweih eines hirsches, über ein jahr hinweg gefilmt, in der man sehen konnte, wie der hirsch sein altes geweih zunächst verlor und wie es dann, bis zur brunftzeit, nachwuchs.
ausserdem der auftakt zu einem mindestens acht jahre langen projekt (pressemitteilung dazu), die begleitung des neubaus (und des abrisses) einer rheinbrücke bei leverkusen. in dieser sendung wurde erklärt, warum die brücke erneuert werden muss, welche schäden weshalb entstanden und wie die brücke befahrbar gehalten wird.
(in der ARD-mediathek, .mp4-datei, abrufbar bis zum 10.01.2016)

ich bin gestern ein bisschen am sowjetischen ehrenmal rumspaziert (und dann weiter nach neukölln gelaufen) und frage mich, was macht hier die faszination der symmetrie aus? wäre ein asysmmetrisches ehrenmal weniger ehrenvoll? oder ist ehere immer symmetrisch konstruiert? wenn ja, was ist unehrenhaft an organischen oder asymmetrischen formen? warum keine brüche zeigen?
obwohl, brüche gibt es auch am sowjetischen ehrenmal.

morgen hör ich auf (zdf), erste folge

leider total vorhersehbar, schrecklich geschauspielert und klischeehaft. die eindimensionalität der figuren kommt mir vor, wie frisch aus einem alten derrick entsprungen. lieblos gezeichnet und auf schultheaterniveau gespielt (mit ein paar ausnahmen).
die grundidee und ein paar inszenierungsideen der miniserie sind ganz offensichtlich von breaking bad übernommen, mit einem entscheidenden unterschied. war, zum beispiel, der teddy im swimmingpool bei breaking bad eine hintergründige, viele folgen lang unverständliche, andeutung an den verlauf der geschichte, ist der schwimmende geldschein bei morgen hör ich auf ein tapsiger, unsubtiler, viel zu oft eingeblendeter versuch zu suggerieren, die serie könnte noch spannend werden.
man merkt der serie jede sekunde die mühe an, die die macher in sie gesteckt haben. morgen hör ich auf ist ein ehrenwerter versuch unterhaltung ein bisschen anders aufzuziehen als üblich — der aber leider nicht besonders weit vom üblichen wegführt. ein paar der „action“-szenen sind ganz flüssig inszeniert, was auch daran liegt, dass pastewka hier sein (subtiles) komisches talent ausleben kann und seine ungelenken, unkoordinierten (flucht) bewegungen tatsächlich unterhaltsam sind. aber sobald die serie dialoge zeigt, offenbaren sich alle schwächen des deutschen fernsehens: schlecht geschrieben, schlecht gespielt und nur mit zugehaltenen ohren auszuhalten. szenen wie die, in der lehmanns tochter mit einer freundin in der fussgängerzone sitzt und ein skateboardfahrender jüngling seine hello-ladies-anbaggermasche abspult, sind so klischeegeladen, so gestrig, so sinnlos und stumpfsinnig, dass man dem produktionsteam nur zurufen möchte: habt ihr sie noch alle?
ich habe mitunter das gefühl, dass die macher der serie die neueren amerikanischen fernsehserien gar nicht selbst gucken, um sich dann von ihnen „inspirieren“ zu lassen, sondern dass sie das von praktikanten erledigen lassen und dann, ohne sinn und verstand, äusserlichkeiten oder einzelelemente kopieren.
das interesse an den figuren, an ihren motiven ordnet sich komplett der vorhersehbaren geschichte unter. das ist bei (guten) amerikanischen (oder französischen) serien genau anders herum. dort sieht man interessante menschen, um die herum sich eine geschichte kristalisiert. hier sieht man eine geschichte, um die herum sich charaktere versuchen zu kristalisieren — und dabei scheitern.
auch wenn das gegenteil von gut immer noch gut gemeint ist, gebe ich einen stern für die mühe und den versuch, mal etwas anders zu machen. eines ist jedenfalls sicher: ich höre heute auf, die serie zu gucken.
(in der ZDF mediathek gesehen, serienseite bei zdf.de, eine etwas wohlwollendere kritik auf spiegel online.)
sherlock: the abominable bride

leider total überkandidelt. überreizt und zu hoch gestapelt. man sieht das produktionsteam, den regisseur, die drehbuchautoren den ganzen film über im hinterkopf, wie sie sich die hände reiben und sich für ihre genialen einfälle, schnitte oder inszenierungsideen selbst gratulieren. das ist leider schwer anzusehen und auszuhalten.
täuschungen, tricks, illusionen, andeutungen sind, wie alle anderen unterhaltungsformen (und substanzen), eine frage der dosis. sherlock ist definitiv überdosiert.
leider muss ich zugeben, dass mir einige der einfälle der selbstzufriedenen sherlock-ausdenker ganz gut gefallen haben. trotzdem hat das nur für zwei sterne gereicht.
(ohne zu viel zu verraten, am ende wird der samen für mindestens eine weitere folge sherlock gelegt. leider.)
[nachtrag 03.01.2016]
bei den serienjunkies eine längere kritik, die zwar die ganze geschichte spoilert, aber etwas ausführlicher und begeisterter als meine ist.
@hughesroland seems the people and actions are on interesting axi and regions pic.twitter.com/2THCzlBF2T
der spiegel lobt in einem hintergrund-artikel zu diesem tweet die proportionen des bildes:
Im Netz wird vor allem der, nun ja, künstlerische Wert der Aufnahme gelobt. Das Bild entspreche nahezu perfekt des in der bildenden Kunst wichtigen Goldenen Schnitts, merkte etwa ein Nutzer auf Twitter an.
auf der startseite des spiegels kümmert sich die artdirektion allerdings nicht um die perfekten schnittverhältnisse des bildes und beschneidet es nach gutdünken:
[nachtrag 02.01.2016]
ah, twitter ist auch so frei zu schneiden:

usabilityalptraum

wired hat eine liste eine fotostrecke von den 15 angeblich besten serien 2015 zusammengestellt. es zeigt sich, dass das eigentlich ganz gute wired-redesign durchaus seine schwächen hat. neben den verwirrenden buttons ist das grösste ärgerniss, dass die fotostrecken mobil (iphone 5S) nicht benutzbar sind.
von den 15 aufgezählten serien habe ich überhaupt nur 4 gesehen (und für OK befunden):
- mad men: hatte in den ersten staffeln ein paar hänger, aber ich fand die letzten staffeln überragend und auch das ende befriedigend
- inside amy schumer: ausser ein paar clips davon auf youtube wollte und konnte ich mir nicht mehr davon ansehen
- empire: steht auf meiner zu-sehen-liste
- hanibal: nach einer folge aufgehört
- jessica jones: gute serie, hat mir sehr gefallen, kommt aber nicht über das label sehr gute mittelgute serie hinaus
- last week tonight: guck ich immer wieder gerne, aber nur gelegentlich. für regelmässiges sehen ist mir das zu anstrengend und zappelig
- mr. robot: eindeutig die beste und überraschenste serie 2015
- transparent: nicht gesehen
ich würde noch folgende hinzufügen: the knick, fargo, the returned (les revenants), the leftovers, justified und, wie jedes jahr, the good wife.
From Amazon to Garden State
hier eine etwas ausführlichere und differenzierte version der geschichte:
In 1975 Kenneth Good, a doctoral candidate in cultural anthropology, traveled to the headwaters of the Orinoco in Venezuela to live and study among the Yanomamö. He joined anthropologist Napoleon Chagnon for what was supposed to be fifteen months of fieldwork, funded by a generous grant from the National Science Foundation. But Good would end up living almost full-time with the Yanomamö for more than twelve years, sharing their lives, becoming fluent in their language, and marrying a Yanomamö girl named Yarima. (weiterlesen …)
This Might Be The Most Uneventful Cooking Video On The Whole Internet
selten so gelacht. (titel und via: digg.com)
links vom 01.01.2016
comediansincarsgettingcoffee.com: President Barack Obama - Just Tell Him You’re the President #
gefunden bei christoph kappes, der die FAZ-kritik an der barack-obama-ausgabe von comedians getting coffee von michael hanfeld kritisiert.
ich fand die barack-obama-ausgabe von comedians getting coffee sehr unterhaltsam und stellenweise auch sehr klug („welche sportart ist politik am ehesten?“ — „[american] football“), aber natürlich auch albern und auf mehreren ebenen ironiegetränkt. so wie das mit guter unterhaltung auch sein sollte, vor allem selbstironie-getränkt. selbstironie oder auch nur selbstbetrachtung bringt michael hanfeld nicht auf. im prinzip ist hanfelds kritik nichts anderes als das was der focus ständig macht: etwas was man anderswo gelesen oder gesehen hat zusammenfassen und dabei auf jeden originellen, eigenen gedanken verzichten. hanfeld erweitert das konzept des focus-, bzw. des billig-journalismus-prinzips noch um ein paar unbegründete befindlichkeiten und unausgesprochene überzeugungen („sowas tut man nicht!“). aber das schlimmste ist tatsächlich: hanfelds text ist nicht (über die von obama und seinfeld geklauten gags hinaus) unterhaltsam.
hapgood.us: Why Facebook Won, and Other Hard Truths #
was ich immer schon sage: lasst die leute eure texte lesen wie sie wollen, nicht wie ihr es wollt. mike caulfield:
Or engage in a thought experiment. Imagine that every email you got during a day had different fonts, headings, layout, navigation, and scrolling bar behavior. Wouldn’t that be fun? Or even better, every email forced you to click, and go read it on a beautiful custom-designed website. Then you would reply by making that person come to your website and emailing them a link to your new GeoCities creation. Wouldn’t that be awesome?
No? Well here’s the thing. People read the web now at the level they read email — they look at a lot of stuff. And what they want (and what many people continue to shame them for) is a standard interface that allows them to do that without feeling stressed.
You want to win against Facebook? Let go of the idea of people reading your stuff on your site, and develop or support interfaces that put your readers in control of how they view the web instead of giving the control to the people with the servers. Support people looking into federated recommendation systems. Make friends with the idea of full copies of your stuff flowing across the web instead of links.
(via)
womenwriteaboutcomics.com: Ex Machina: A (White) Feminist Parable for Our Time #
Beyond its role as parable or warning, Ex Machina really displayed how perfectly robotics and artificial intelligence works as a stand-in for conversations about the objectification of women. In fact, I’m willing to say that it is the most perfect metaphor for objectification that I have ever seen.
(via anke gröner, die (zu recht) sagt, dass diese filmkritik von ex machina die beste sei, die sie gefunden habe)
maxschoenherr.de: heaven 17 über copyright (1986) #
maximilian schönherr über ein interview das er mit heaven 17 1986 geführt hat.
spiegel.de: Sascha Lobo über Merkel, AfD, Pegida, Sündenböcke #
sascha lobo:
tl;dr
Es wäre enorm unklug, einen Artikel über die Probleme zu großer Komplexitätsreduktion in einem 140-Zeichen-Satz zusammenfassen zu wollen.
ich möchte lösen: Es ist kompliziert und das ist auch gut so.
spiegel.de: TV-Klassiker: Dinner for Every-One #
hintergründe zu diner for one, zusammengetragen von sebastian knauer:
Im Jahr 1964 wird die Aufzeichnung erstmals in der ARD ausgestrahlt - im Juni. Von Kult ist noch keine Rede.
Vier Jahre später fällt Hauptdarsteller Frinton nach einem Auftritt im englischen Poole zu Hause tot um. Er hinterlässt seinen Kindern auch das legendäre Tigerfell, welches im Nackenbereich mit etwas Leopardenfell ausgebessert werden musste, da es gelegentlich bei Familienfeiern zum Einsatz kam und die Angehörigen nicht mit Frintons Präzision über den Kopf hüpfen. Spaß haben Frintons Nachfahren auch an den Überweisungen aus Deutschland. Denn bis heute bezieht die Familie vom NDR Lizenzgebühren für den Export von "Dinner for One" in 20 Länder, von Spanien bis Australien. Im Vertrag mit Warden und Frinton war ein pauschales Honorar von 4150 DM vereinbart worden, 622,50 DM waren an das Finanzamt in Hamburg abzuführen.