spie­gel.de: Der Kri­ti­ker: Wahr­heit ist ein zar­tes Gut   #

gu­ter, lan­ger text von ge­org diez, mit ei­nem et­was schwa­chen ende.
die wahr­heit ist ja nicht nur ein zar­tes gut, son­dern auch ein wort das man mit vor­sicht ge­nies­sen soll­te und, mei­ner mei­nung nach, nie ohne re­la­ti­vie­run­gen. ge­org diez:

Das Wesen des neurechten Opferdiskurses ist es, dass der Rechte sagt, er werde unterdrückt in einem gleichgeschalteten Land, dabei sei er doch nur für die Freiheit der Rede - nur um dann allen, die die Freiheit der Rede nutzen und nicht seiner Meinung sind, "Totalitarismus" vorzuwerfen.

So ist er eben, der Rechte, er kann nicht anders. Er fühlt sich verfolgt, weil Gegnerschaft ein wesentlicher Teil seines Weltbildes ist. Er sieht überall Verschwörungen, weil er selbst so arbeitet. Er glaubt, dass alle um ihn herum lügen, weil er selbst ein gespaltenes Verhältnis zur Wahrheit hat. Aber die Wahrheit ist ein zartes Gut. Sie ist nicht für alle sichtbar und nicht zu jeder Zeit …

als ge­org diez sei­nen so ar­ti­kel be­gann, dach­te ich zu­nächst: „oh je, jetzt fängt er an mir „wahr­heit“ um sich zu wer­fen, aber glück­li­cher­wei­se folg­ten dann noch die­se wor­te:

… und möglicherweise gibt es sogar mehrere Wahrheiten, die Postmoderne hat nicht in allem geirrt.

Das ist für manche schwer auszuhalten, vor allem für die, die sich schon immer im Besitz der Wahrheit wähnten.

  faz.net: Die An­grif­fe von Köln: Wä­ren sie nur nicht so dumm   #

via ste­fan nig­ge­mei­er, der den text tref­fend wie folgt kom­men­tiert:

Wunderbar suchender, tastender, zweifelnder, persönlicher Blick von Antonia Baum auf die Ereignisse von Köln und das größere Bild dahinter.


ich mag die­sen film von clau­dia brück­ner und fra­ge mich, ob die­ses for­mat, ein kur­zer film zu ei­nem the­ma, künf­tig schrift­li­che for­ma­te an den rand drü­cken wird. in sa­chen auf­merk­sam­keit oder auch mund-zu-mund-wei­ter­ga­be ha­ben sol­che for­ma­te si­cher­lich ihre vor­tei­le — aber das ha­ben rei­ne text/bild-for­ma­te ja auch. im gros­sen rah­men lässt sich das ja auch be­ob­ach­ten. statt ei­nen oder meh­re­re ar­ti­kel zu schrei­ben, ma­chen jour­na­lis­ten zu be­stimm­ten the­men lie­ber pod­casts oder do­ku­men­tar­se­rien (se­ri­al, ma­king a mur­de­rer).

da kommt mir je­den­falls neil post­man in den sinn, des­sen the­sen mir nie son­der­lich ge­fal­len ha­ben, aber die­ses zi­tat (aus der wi­ki­pe­dia) passt dann doch ir­gend­wie:

„Unser Fernsehapparat sichert uns eine ständige Verbindung zur Welt, er tut dies allerdings mit einem durch nichts zu erschütternden Lächeln auf dem Gesicht. Problematisch am Fernsehen ist nicht, dass es uns unterhaltsame Themen präsentiert, problematisch ist, dass es jedes Thema als Unterhaltung präsentiert.“

– Wir amüsieren uns zu Tode (1985), Seite 110


der voll­stän­dig­keit hal­ber mein (ge­ra­de) ein­ge­reich­ter vor­schlag für die #rp­ten (bin nicht son­der­lich zu­frie­den):

Lob der Blase

Alles wird Nische.
Die Globalisierung führt offenbar nicht zu einem grossen Raum, sondern viel eher zu grossen Mengen Schaum.

Die Globalisierung schreitet angeblich unaufhaltsam voran, trotzdem lassen wir uns weiterhin unsere Nachrichten auf unseren Aufenthaltsort oder unser soziales Umfeld zurechtfiltern.

Auch die globale Expansion von Film- und Fernsehstreamingdiensten zeigt, dass die Vernetzung und globale Verfügbarkeit von Inhalten nicht etwa zu einer Massenverflachung von Unterhaltungsangeboten führt, sondern, im Gegenteil, zur Blüte von Filmen und Serien, die garantiert nicht den Massengeschmack treffen werden — und trotzdem unterm Strich wirtschaftlich erfolgreich sind.

Alles, bis auf wenige Ausnahmen, wird zur Nische, wir fühlen uns in unseren Blasen wohl. Ist das gut oder schlecht oder beides?


[nach­trag 11.01.2016]

hier ein paar vor­ge­dan­ken zum the­ma, war­um ich glau­be dass „al­les“ zur ni­sche wür­de.


war heid­eg­ger ein sith-lord?
(fragt das phi­lo­so­phie-ma­ga­zin)


Photo by felix schwenzel on January 10, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

war heid­eg­ger ein sith-lord?
(fragt das phi­lo­so­phie-ma­ga­zin)


not so smart

felix schwenzel in bilder

(ges­tern im real)


verlorene senfeier

felix schwenzel in gekocht

heu­te aus tim mäl­zers „hei­mat“-koch­buch die senfei­er ge­macht. ei­gent­lich wäre der name des ge­richts bes­ser senf-ei-kar­tof­fel­sup­pe. mög­li­cher­wei­se ist das re­zept aber auch ein­fach falsch ab­ge­druckt. le­cker wars aber trotz­dem. die bei­fah­re­rin hat gleich als sie den tel­ler sah — ohne zu pro­bie­ren — ge­sagt: „die senfei­er nach stevan paul wa­ren bes­ser!“ auf je­den fall raf­fi­nier­ter und vor al­lem mit biss.

der kar­tof­fel­pü­ree-part in „hei­mat“ ist so oder so quatsch: 250 gramm kar­tof­feln für 4 per­so­nen? ich hab 900 gramm ge­macht und das hat auch ge­ra­de mal so ge­reicht. zu den 250 gramm sol­len dann auch, laut mäl­zer, 150 gramm milch und 50 gramm sah­ne. ich habe (hoch­ge­rech­net) ein drit­tel der men­ge ver­wen­det — und das war im­mer noch zu viel. die eier schkägt mäl­zer vor in sal­zi­gem es­sig­was­ser zu ko­chen. 2-3 pro per­son. wir ha­ben alle je 4 stück ge­ges­sen. die sos­se war im ge­gen­teil zu den ei­ern schön un­kom­pli­ziert: 100 mi­li­li­ter hüh­ner­brü­he, 100 mi­li­li­ter milch 3 mi­nu­ten ko­chen, dann 20 gramm but­ter und 2 ess­löf­fel schar­fen senf mit dem pü­rier­stab ein­mi­xen — fer­tig. ich habe von der sos­se (na­tür­lich) dop­pelt so viel ge­macht.


hier noch­mal die kor­ri­gier­te zu­ta­ten­lis­te für 3 per­so­nen.

kar­tof­fel­pü­ree:

  • 900 gramm kartoffel, gekocht
  • mit 150 mililiter heisser milch und 50 mililiter heisser sahne und etwas salz pürieren

eier:

  • 12 eier in heissem, gut gesalzenem wasser
  • mit 2 esslöffeln hellen essig pochieren

sos­se:

  • 200 mililiter brühe und
  • 200 mililiter sahne 3 minuten köcheln und mit
  • 40 gramm butter und
  • 2 esslöffeln scharfem senf durchpürieren

mit fri­schen spi­nat- oder sa­lat­blät­tern de­ko­rie­ren.


  tv­li­ne.com: ‘De­ad­wood’ Re­uni­on Mo­vie on HBO — Pre­mie­re Date, Spoi­lers   #

Reports of a Deadwood comeback have not been greatly exaggerated. Quite the opposite, in fact.
HBO programming president Michael Lombardo confirmed to TVLine that he personally gave series creator David Milch the green light to resurrect the acclaimed yet painfully short-lived Western.

das ist eine sehr gute nach­richt. de­ad­wood war eine der bes­se­ren wes­tern-se­ri­en, wenn nicht so­gar der wes­tern schlecht­hin. die se­rie lief ab 2004 drei staf­feln lang auf HBO und wur­de vor­zei­tig be­en­det. das en­sem­ble der se­rie hat dar­un­ter nicht ge­lit­ten, ich glau­be je­der ein­zel­ne mit­wir­ken­de hat nach de­ad­wood in an­de­ren se­ri­en kar­rie­re ge­macht. die ge­sich­ter aus de­ad­wood ha­ben sich seit­her auf dut­zen­de se­ri­en ver­teilt:

auch nach 10 jah­ren pau­se, soll­ten die cha­rak­te­re über­gangs­los wei­ter­ma­chen kön­nen. in hol­ly­wood al­tern die ge­sich­ter in 10 jah­ren näm­lich op­tisch nur um un­ge­fähr ein hal­bes jahr. im wes­ten war das da­mals™ na­tür­lich ganz an­ders: da sind die ge­sich­ter in ei­nem hal­ben jahr um 10 jah­re ge­al­tert. passt ja auch. (via df und sj)

  ne­wyor­ker.com: STX En­ter­tain­ment: A New Hope for Hol­ly­wood?   #

gross­ar­ti­ges und (sehr) lan­ges por­trait des film­stu­di­os STX und sei­nes chefs adam fo­gel­son.

Movie theatres are no longer where we go for stories about who we are. That’s become television’s job. We go to the movies now for the same reasons that Romans went to the Colosseum: to laugh, to scream, and to cheer.

One longtime film executive predicted, “With Google, Verizon, A. T. & T., Comcast, Hulu, YouTube, Facebook, Amazon, and Netflix getting into original content, studios won’t be able to compete with digital distribution. Within three years, Paramount won’t be in existence, Sony will disappear, Fox will buy Warner Bros., and you’ll have Fox, Disney, and Universal left.”

via

  tech­dirt.com: Car­too­nist Who Clai­med 'Kung Fu Pan­da' Rip­ped Off His Work Might Be Hea­ded To Pri­son   #

uiuiui.

  flickr.com/pho­tos/x-ray_del­ta_one: 1948 ... Tre­maine House - Ri­chard Neu­tra   #

ein paar bil­der von ri­chard neu­tras tre­maine house vom gross­art­gen ju­li­us shul­man. eins, zwei und drei.


so siehts aus bei uns.


Photo by felix schwenzel on January 09, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

so siehts aus bei uns.


Photo by felix schwenzel in Fischerinsel. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

heu­te, nach der ar­beit


Photo by felix schwenzel on January 08, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

bald ist wie­der weih­nach­ten.


da guck ich den gan­zen tag drauf …


Photo by felix schwenzel on January 08, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

c


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

füh­le mich be­ob­ach­tet.


youtube-video laden, info, direktlink

auf spie­gel on­line ge­fun­den, wo das vi­deo na­tür­lich nicht ein­ge­bet­tet oder ver­linkt ist, son­dern ge­kürzt im spie­gel-vi­deo­play­er zu se­hen ist.


  ca­pi­tal.de: Der di­gi­ta­le Le­nin hin­ter der Block­chain   #

ziem­lich eu­pho­ri­scher lob­ge­sang auf den pro­gram­mie­rer vi­ta­lik bu­te­rin und die re­vo­lu­tio­nä­re kraft der block­chain.

Ein UBS-Vertreter sagt später, man versuche, die Kraft der Blockchain zum eigenen Vorteil zu nutzen. Ganze Geschäftsbereiche könnten automatisiert werden. Der Emissär der Bank of England spricht aus, was viele denken: Die Blockchain verändere alles. Die Bankenwelt werde sich so stark wandeln wie nie in den letzten 400 Jahren.

Was treibt diesen Vitalik Buterin an? Will er nicht auch eines Tages eine Familie gründen? Buterin fährt sich durchs struppige Haar. „Eher nicht. Ich finde es besser, meine Ideen weiterzugeben als mein Erbgut. Wenn 10 000 Leute meinen Blog lesen, dann ist das doch, als hätte ich 10 000 Kinder.“

auf blend­le (€) ge­fun­den.

  mspr0.de: Der Nerd ist eine Er­zäh­lung, die der Nerd sich auf Kon­gres­sen selbst er­zählt   #

hat­te ich im feed, aber rené hat mich mit die­sen wor­ten dann auch zum le­sen ge­bracht:

Kluger Text von mspr0 zur Selbstwahrnehmung des Nerds: Der Nerd ist eine Erzählung, die der Nerd sich auf Kongressen selbst erzählt und eine mindestens ebenso kluge Ergänzung dazu von Günter Hack: „Der Nerd ist King in seinem System, der Nerdkritiker genauso. Es folgt die übliche Itchy-and-Scratchy-Show.

be­son­de­res au­gen­merk soll­te man viel­leicht noch­mal auf mi­cha­el see­manns ab­hand­lung zum fe­fis­mus len­ken, wo er un­ter an­de­rem fefe ein arsch­loch nennt und das auch be­grün­det.

eben­falls sehr le­sens­wert der kom­men­tar von joscha bach (und die ant­wort von mi­cha­el see­mann) un­ter dem ar­ti­kel.

  an­mut­und­de­mut.de: Rad­fah­rer und Ve­ge­ta­ri­er   #

ben_:

Wenn erzkonservative, reaktionäre Nationalisten Angst vor Fahrradfahrer und Vegetariern haben, dann heisst das, dass die Welt sich genau dahin entwickelt. Und: Das ist gut so!

  nypl.org: NYPL Puts 180,000 Pu­blic Do­main Images On­line   #

gross­ar­tig. ganz vie­le pu­blic-do­main-bil­der. sie­he auch was cory doc­to­row dazu zu sa­gen hat. (via, bild­quel­le)

  digg.com: What To Read When You'­re Done Wat­ching 'Ma­king A Mur­de­rer'   #

das wer­de ich al­les le­sen wenn ich da­mit fer­tig bin. al­les!


P040915PS-1207.jpg

April 9, 2015
"The President's wave aligns with a rainbow as he boards Air Force One at Norman Manley International Airport prior to departure from Kingston, Jamaica. Read my Behind The Lens account of this photograph: bit.ly/1NMjCjHtk ." (Official White House Photo by Pete Souza)

(@The White House07.01.2016 23:20

oba­ma als nyan cat.


Photo by felix schwenzel on January 07, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mor­gen.


Photo by felix schwenzel in Berlin-Wedding, Seestraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

gute n8.


Photo by felix schwenzel in Gendarmenmarkt Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

hi!