kategorie: artikel ×

apro­pos jung, kor­ruhn, küp­pers­busch, brand und kar­le­ne

felix schwenzel

nach­dem ich kürz­lich schrob, dass mich „das ner­vö­se kör­per-ge­wa­ckel von tilo jung“ in ei­nem in­ter­view „ner­vös ge­macht“ habe, ant­wor­te er:

Tilo Jung @Ti­lo­Jung

@di­plix das "ner­vö­se kör­per-ge­wa­ckel" scheint als Stil­mit­tel bei dir also eher nicht zu funk­tio­nie­ren

5.07.2013 16:14 via Twit­ter for Mac  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

ich dann so:

fe­lix schwen­zel @di­plix

@Ti­lo­Jung ach­so. wenns ein stil­mit­tel ist, dann is­ses OK.

5.07.2013 16:16 via web  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

er dann so:

Tilo Jung @Ti­lo­Jung

@di­plix ja, soll den In­ter­view­ten ver­un­si­chern, ab­len­ken, es soll kein ge­wohn­tes In­ter­view sein. des­we­gen auch die Nähe und das Du­zen.

5.07.2013 16:19 via Twit­ter for Mac  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

tilo jungs er­klä­rung liess mich spon­tan an wolf­gang kor­ruhn den­ken. wolf­gang kor­ruhn? ge­nau der aus ZAK, der in sei­nen kurz­in­ter­views den in­ter­view­ten be­acht­lich nahe rück­te, sie al­ler­dings nie duz­te und nicht ner­vös zap­pel­te. und weil mich tilo jung jetzt an wolf­gang kor­ruhn er­in­ner­te, habe ich mir ein paar sei­ner in­ter­views auf you­tube an­ge­se­hen. der be­nut­zer „be­stof­kor­ruhn“ hat ei­ni­ge die­ser in­ter­views auf you­tube ge­la­den (und da­mit hof­fent­lich kei­ne geis­ti­gen ei­gen­tü­mer von ir­gend­wem ge­klaut).

da­mals in den 80er und 90er jah­ren fand ich die in­ter­views von wolf­gang kor­ruhn irre toll. und heu­te fin­de ich sie im­mer noch sehr toll. mög­li­cher­wei­se hat er das sym­pa­thischs­te in­ter­view mit hans-jo­chen vo­gel ge­führt das es im fern­se­hen je gab. oder eins der nichts­sa­gens­ten in­ter­view mit josch­ka fi­scher, was auch so ei­ni­ges über josch­ka fi­scher ver­rät. das mit bisch­hof dyba ist glau­be ich ziem­lich be­rühmt ge­wor­den, vor al­lem weil der nicht wie ein fa­na­ti­scher fun­da­men­ta­list ar­gu­men­tier­te, son­dern wie ein 12 jäh­ri­ger schü­ler. wolf­gang kor­ruhn hat es so­gar ge­schafft, franz be­cken­bau­er zum schwei­gen zu brin­gen.

über wolf­gang kor­ruhn steht in der wi­ki­pe­dia, dass dass sein ar­bei­ten von dem mot­to be­stimmt sei­en, „an dem [zu] zwei­feln, was die Mehr­heit für wich­tig oder wahr hält.“ lei­der ist das mot­to nicht t-shirt-kom­pa­ti­bel, sonst wür­de ich es mir gleich auf ein t-shirt dru­cken.


ein an­de­rer jour­na­list der kürz­lich mit mir sprach, ver­riet mir üb­ri­gens ein paar sei­ner in­ter­view-ge­heim­nis­se: am bes­ten setzt man sich nicht ge­gen­über, son­dern seit­lich vom in­ter­view­ten hin. das und gut do­sier­tes schwei­gen, in­spi­rie­re den in­ter­view­ten oft dazu mehr zu sa­gen, als er ei­gent­lich wol­le. zwei tricks die mög­li­cher­wei­se nicht im fern­se­hen funk­tio­nie­ren, die aber fried­rich küp­pers­busch ganz si­cher nie be­herrsch­te, wie man, apro­pos ZAK, in die­sem aus­schnitts­wei­sen „ge­spräch“ von küp­pers­busch mit (apro­pos) hans-jo­chen vo­gel sieht.

die wi­ki­pe­dia sagt über die­se sen­dung fol­gen­des:

Gleich zu Be­ginn der Sen­dung ent­wi­ckel­te sich ein hef­ti­ges Streit­ge­spräch, das die ge­sam­te Sen­de­zeit und alle Bei­trä­ge über­dau­er­te und wel­ches – laut Fried­rich Küp­pers­busch – auch noch bis weit in die Nacht nach der Sen­dung fort­ge­führt wur­de. „Und das nächs­te Mal, wenn Sie mich wie­der ein­la­den, dann kom­me ich und dann klop­pen wir uns wie­der“, sol­len Vo­gels ab­schlie­ßen­de Wor­te an die­sem Abend ge­we­sen sein.


ein an­de­rer ge­dan­ke, den ich in den letz­ten ta­gen wo­chen ta­ges­schaum hat­te: war der küp­pers­busch schon im­mer so? oder war er da­mals bes­ser? die ant­wort ist ein kla­res jein, wie man in die­sem zu­sam­men­schnitt von an­geb­lich 21 wort­spie­len von küp­pers­busch aus den 80er und 90er jah­ren sieht:


und noch was ganz an­de­res. die­ses vi­deo von rus­sel brand, in dem er drei msnbc-mo­de­ra­to­ren ziem­lich alt aus­se­hen lässt, geht ja ge­ra­de durch die so­zia­len netz­wer­ke und auch zum bei­spiel face­book. sehr se­hens­wert und er­staun­lich zu be­ob­ach­ten, wie flink rus­sel brand den­ken kann, nicht nur im ver­gleich zu den mo­de­ra­to­ren-schnarch­na­sen. noch er­staun­li­cher fin­de ich al­ler­dings die­ses in­ter­view, dass die aus­tra­lie­rin mar­le­na ka­te­ne mit ihm vor ein paar wo­chen führ­te. mar­le­na ka­te­ne be­nutzt zur kom­mu­ni­ka­ti­on et­was das im eng­li­schen „aug­men­ta­ti­ve and al­ter­na­ti­ve com­mu­ni­ca­ti­on“ ge­nannt wird und was ich beim bes­ten wil­len nicht über­set­zen kann aber un­ter an­de­rem mit syn­the­ti­scher sprach­aus­ga­be ar­bei­tet. wie rus­sel brand da­mit und mit den aus­wir­kun­gen von mar­le­na ka­te­nes ze­le­bra­ler kin­der­läh­mung um­geht — näm­lich gar nicht wei­ter — ist so gross­ar­tig an­zu­se­hen, dass ich es auch gleich noch­mal ein­bet­te:

hier ist noch ein text, den mar­le­na ka­te­ne über sich selbst, ihr un­ter­neh­mer­tum, ihre zie­le und träu­me schrieb.


bo­nus­track: rus­sel brand bei craig fer­gu­son im fe­bru­ar 2013:


mar­kus dom­scheit-lanz

felix schwenzel

schreck­li­che sen­dung. auf sehr vie­len ebe­nen. ich habe mir die sen­dung an­ge­se­hen, weil ste­fan win­ter­bau­er sie als „bes­te jour­na­lis­ti­sche Auf­ar­bei­tung der NSA-Af­fä­re im TV“ an­pries. ich habe da was an­de­res ge­se­hen. da­ni­el dom­scheit-berg ist zwar an­ge­nehm ru­hig und sach­lich im ton, liess sich von mar­kus lanz aber schon zu ein paar ha­ne­bü­chen­den über­trei­bun­gen und alu­hut­phoris­men trei­ben. ein­zig der manch­mal auch zu über­trei­bun­gen nei­gen­de zdf-jour­na­list el­mar the­ve­ßen re­la­ti­vier­te die aus­sa­gen von dom­scheit-berg hin und wie­der („Wir sind da un­ter­schied­li­cher Mei­nung“).

be­son­ders är­ger­lich fand ich die an­satz­wei­se pa­ra­no­iden halb­wahr­hei­ten die da­ni­el dom­scheit-berg ver­brei­te­te:

  • smart­phones lies­sen sich nicht ab­schal­ten und sam­mel­ten wei­ter da­ten, wenn sie aus­ge­schal­tet sei­en? er­klä­rung: weil man die ak­kus nicht ent­fer­nen kön­ne. für ei­nen be­rufs-miss­traui­schen kommt mir das ne­ben der pa­nik­ma­che ziem­lich naiv vor. auch ohne haupt­ak­ku kann ein mo­bil­ge­rät durch­aus noch (ver­steckt) mit strom ver­sorgt wer­den.
  • al­les, auch smart­fo­nes, lässt sich ha­cken? ja klar, nur ist die wahr­schein­lich das ei­nem das smart­fo­ne von ei­nem ge­heim­dient ge­hackt wird in etwa so hoch wie die vom blitz er­schla­gen zu wer­den.
  • was hat die über­tra­gung von wlan- oder po­si­ti­ons­da­ten an ap­ple noch­mal mit der NSA oder ge­heim­dient­sen zu tun? sind die da­ten der funk­zel­len in de­nen ich mich auf­hal­te, die be­reits seit 20 oder 30 jah­ren an die mo­bil­funk­an­bie­ter in echt­zeit und stän­dig über­tra­gen wer­den, harm­lo­ser?

ja, bei der be­nut­zung von com­pu­tern fal­len un­men­gen da­ten an. so wie bei der be­nut­zung von au­tos orts­wech­sel an­fal­len. und na­tür­lich ist al­les im le­ben mit ri­si­ken be­haf­tet, die wir mal aus dem bauch, mal nach ei­ni­gem nach­den­ken stän­dig ab­wä­gen.

was dom­scheit-berg sich bei lanz aus der nase zie­hen liess war nicht hilf­reich bei der ri­si­ko­ab­schät­zung der in­ter­net­nut­zung. es war die klas­si­sche ver­brei­tung von angst und un­si­cher­heit (fudding), mit dem ge­wünsch­ten er­geb­nis: das pu­bli­kum und marc ba­tor sas­sen mit of­fe­nem mund im fern­se­hen.

so sieht das aus, wenn ah­nungs­lo­sig­keit, pa­ra­noia, kom­ple­xi­tät und tech­nik auf­ein­an­der stos­sen: das pu­bli­kum schüt­telt em­pört bis fas­sungs­los die köp­fe, kann es gar nicht fas­sen, was tech­nisch al­les mög­lich ist und las­sen künf­tig lie­ber die fin­ger von die­sem teu­fels­zeug.

da­ni­el dom­scheit-berg ge­fällt mir sehr viel bes­ser, wenn er nicht von lanz nicht zu irr­sin­ni­gen aus­sa­gen peit­schen lässt, zum bei­spiel im ge­spräch mit ben schwan.

was ich min­des­tens eben­so ir­ri­tie­rend fand: lanz wirk­te auf mich wie max gier­mann der lanz par­odiert, nur das lanz selbst sei­ne lanz­heit noch et­was di­cker auf­trägt. ist mir ein rät­sel wie man lanz’ prä­ten­tiö­se art zu spre­chen län­ger als 30 mi­nu­ten aus­hält.


mei­ne neue blogrol­le

felix schwenzel

da goog­le den goog­le rea­der ge­tö­tet hat, ist auch mei­ne alte blogrol­le auf der rück­sei­te von wir­res.net ver­schwun­den. die war näm­lich die lis­te mei­ner abon­nier­ten blogs de­nen ich das schlag­wort „blogrol­le“ zu­ge­ord­net hat­te. ich habe das glei­che jetzt ein­fach in mei­nem pin­board ge­macht, hier ist eine lis­te all der links mit dem schlag­wort „blogrol­le“: pin­board.in/u:di­plix/t:blogrol­le/. weil die sich auch als RSS aus­le­sen lässt, wird die lis­te jetzt auf der rück­sei­te au­to­ma­tisch ak­tua­li­siert, wenn ich blogs im pin­board ent­spre­chend ver­schlag­wor­te. und wo sie ein­mal im pin­board sind, kann ich den stand von heu­te auch ein­fach mal als lan­ge link­lis­te aus­ge­ben, voilá, mei­ne kom­men­tier­te blogrol­le. (die rei­hen­fol­ge ist zu­fäl­lig al­pha­be­tisch und will­kür­lich)


*

  spree­blick.com   #

das klas­si­sche deut­sche kon­sens- und aus­dif­fe­ren­zie­rungs­blog. trotz­dem manch­mal toll.

*

  ste­fan-nig­ge­mei­er.de   #

hei­mat des flausch-con­tents und der me­di­en­kri­tik.

*

  spreng­satz.de: Das Po­li­tik-Blog aus Ber­lin   #

auch so eine mi­schung aus po­lit-quark und -ge­ni­us. ganz oft sehr toll, manch­mal ganz schlimm.

*

  wort­feld.de   #

wir soll­ten dem ar­beit­ge­ber von alex­an­der svens­son sehr dank­bar sein, das er ihm ab und zu zeit lässt für sein blog. da­für zah­le ich ger­ne rund­funk­ge­büh­ren.

*

  re­bel­art.net: con­nec­ting art and ac­ti­vism   #

das zweit­bes­te kunst­blog der welt.

*

  nut­ri­cu­lina­ry.com   #

stevan paul schreibt fu­ri­os über das ko­chen und es­sen.

*

  so­zi­al­theo­ris­ten.de: Die Spreng­kraft so­zio­lo­gi­scher Be­ob­ach­tung   #

eine gute mi­schung aus to­ta­lem quark und klu­gen ge­dan­ken. und auch wenn es ein mehr­au­to­ren-blog ist, schreibt dort ei­gent­lich nur ste­fan schulz.

*

  netz­po­li­tik.org: Po­li­tik in der di­gi­ta­len Ge­sell­schaft   #

der klas­si­ker und eins der un­er­läss­lichs­ten blogs in deutsch­land.

*

  ole­reiss­mann.de   #

ich fin­de ole reiß­mann soll­te mehr blog­gen. echt.

*

  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: No­tiz­blog   #

tors­ten kleinz lässt sich nicht lum­pen. jetzt wo der satz da steht ist er ein biss­chen un­ver­ständ­lich. stimmt aber.

*

  sa­scha­lobo.com   #

mei­ne lieb­lings­fri­sur.

*

  maen­nig.de: Jens Arne Män­nig   #

mit­un­ter et­was ge­spreizt for­mu­liert, aber äus­serst le­sens­wert.

*

  crack­a­jack.de: Nerd­core > This Blog about Be­au­ty and Brains.   #

ein blog aus blut, lei­den­schaft und al­ko­hol. ich mag es sehr.

*

  herz­da­men­ge­schich­ten.de: Bud­den­bohm & Söh­ne   #

ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm hat eine her­aus­ra­gen­de ei­gen­schaft: er kann über din­ge von de­nen er kei­ne ah­nung hat bes­ser schrei­ben, als leu­te die von die­sen din­gen ah­nung ha­ben. das soll­te ei­gent­lich ei­ni­gen leu­ten zu den­ken ge­ben, hat aber wahr­schein­lich eher was mit dem ge­nie von ma­xi­mil­li­an bud­den­bohm zu tun.

*

  blog.ta­ges­an­zei­ger.ch: Dead­line   #

con­stan­tin seibt be­treibt eine art jour­na­lis­mus-for­schungs­la­bor und ist hoch­gra­dig zi­tier­bar. man muss aber, glau­be ich, sei­ne lie­be zum jour­na­lis­mus tei­len, um von dead­line ähn­lich be­geis­tert zu sein wie ich.

*

  kott­ke.org: home of fine hy­per­text pro­ducts   #

das bes­te blog der welt. ernst­haft.

*

  mal­te-wel­ding.com: Mal­te Wel­ding   #

mal­te wel­ding be­herrscht die deut­sche spra­che auf eine art und wei­se, die mich manch­mal vor neid er­blas­sen lässt. ins blog schreibt er aber lei­der viel zu sel­ten.

*

  ka­tia­kelm.de: ka­ti­as blog   #

die bei­fah­re­rin bloggt über kunst und hat eine be­ein­dru­cken­de und er­hel­len­de blogrol­le.

*

  law­blog.de   #

das bes­te law­blog der welt.

*

  kos­mar.de   #

ach wür­de kos­mar doch mehr blog­gen!

*

  mar­co.org   #

was mar­co ar­ment so treibt und was er so denkt möch­te ich auf kei­nen fall ver­pas­sen. des­halb hab ich ihn abon­niert. aber so­was von.

*

  hackr.de   #

man­che ein­trä­ge von mar­kus spath sind nur ei­nen satz und 5000 zei­chen lang. trotz­dem — oder ge­ra­de des­halb — ein es­sen­zi­el­les blog.

*

  blog.beet­le­bum.de: Jo­jos il­lus­trier­ter Blog   #

eins der wit­zigs­ten ge­zeich­ne­ten blogs des pla­ne­ten. manch­mal möch­te ich jojo an­ru­fen und ihm im­mer wie­der sa­gen, wie wit­zig ich ihn fin­de. ich kann sei­ne num­mer aber nicht fin­den.

*

  don­dah­l­mann.de: Ir­gend­was ist ja im­mer - Rel­oa­ded   #

frü­her hat don dah­l­mann die herz­ze­reis­sens­ten ge­schich­ten auf­ge­schrie­ben. jetzt schreibt er nur noch klu­ge sa­chen auf. lei­der zu sel­ten.

*

  klatsch­ro­se.word­press.com: du wirst ge­bo­ren, ver­lierst ein paar haar­gum­mis und feu­er­zeu­ge, und dann stirbst du.   #

klas­si­sche schlecht­wet­ter­blog­ge­rin. lei­der fliesst die meis­te en­er­gie der klatsch­ro­se in twit­ter und ihre ar­beit.

*

  jens­wein­reich.de: sport and po­li­tics   #

ge­nau­so­we­nig wie mich mu­sik hin­ter dem ofen her­vor­lockt, lockt mich sport. aber jens wein­reich was er über die welt der sport­po­li­tik schreibt be­ob­ach­te ich sehr ge­nau.

*

  pe­terb­reu­er.me: Ein Satz sagt mehr als 1000 Wor­te   #

un­be­dingt re­gel­mäs­sig le­sen be­vor es ge­löscht wird. pe­ter breu­er löscht näm­lich oft.

*

  kiez­neu­ro­ti­ker.blog­spot.de   #

hier kotzt der kiez­neu­ro­ti­ker sehr lie­be­voll ins in­ter­net. fast im­mer sehr le­sens­wert, aus­ser wenn er über ar­chi­tek­tur schreibt.

*

  schock­wel­len­rei­ter.de   #

jörg kan­tel hat sich selbst ein blog­sys­tem ge­baut. das be­son­de­re ist un­ter an­de­rem, dass un­ter al­lem was er schreibt steht: „Mehr hier ...“

*

  fran­ziskript.de: Blog von Fran­zis­ka Bluhm   #

fran­zis­ka bluhm schreibt dort viel pri­va­tes, manch­mal aber auch nicht.

*

  der-pos­til­lon.com: Der Pos­til­lon   #

frü­her dach­te ich nur die über­schrif­ten sei­en gran­di­os. das stimmt aber nur be­dingt, manch­mal sind auch die tex­te sehr, sehr wit­zig.

*

  blog.stutt­gar­ter-zei­tung.de: Gla­se­rei   #

hier sam­melt pe­ter gla­ser kat­zen­bil­der und bil­der von sean con­nery.

*

  das­nuf.de: Das Nuf Ad­van­ced   #

mei­ne ar­beits­kol­le­gin und lieb­lings­blog­ge­rin; un­ter an­de­rem weil sie ge­nau die rich­ti­ge mi­schung aus iro­ni­scher di­stanz und über­spit­zung, lei­den­schaft und ehr­lich­keit an den tag legt.

*

  su­per­markt­blog.com: Su­per­markt­blog   #

peer scha­der schreibt ganz gross­ar­tig über su­per­märk­te und wie sie funk­tio­nie­ren. eine art blog mit der maus ohne maus über den ein­zel­han­del.

*

  missca­ro.blog­spot.de: blog­gold   #

auch so eine schön­wet­ter­blog­ge­rin und all­wet­ter twit­te­rin (@missca­ro).

*

  an­na­list.no­blogs.org   #

anne roths blog soll­te man ge­nau be­ob­ach­ten. das dach­te sich vor ner wei­le auch mal der ver­fas­sungs­schutz. wes­halb sie (auch) an­fing zu blog­gen.

*

  cof­fee­andtv.de: Cof­fee And TV   #

hier schreibt lu­kas hein­ser al­les rein, was nicht ins bild­blog oder twit­ter passt. das ist, aus­ser wenns um mu­sik geht (ich kann schon mit mu­sik we­nig an­fan­gen, noch we­ni­ger aber mit tex­ten über mu­sik), im­mer sehr le­sens­wert.

*

  ben­ja­min­ni­ckel.com: Ben­ja­min Ni­ckel   #

ich war schon im­mer fan von ben­ja­min ni­ckel. auch da­mals, als er noch wit­zig war.

*

  dar­ing­fi­re­ball.net: Dar­ing Fire­ball   #

john gru­ber ist so eine art ame­ri­ka­ni­scher ste­fan nig­ge­mei­er. al­ler­dings schreibt er nicht über me­di­en, son­dern über ap­ple. aber mit ähn­lich viel lei­den­schaft, kennt­nis und ar­gu­men­ta­ti­ons­ver­mö­gen.

*

  ahoi­pol­loi.blog­ger.de: ein füll­horn vol­ler fühl­hör­ner   #

alle paar tage eine zeich­nung die (glau­be ich) im­mer sehr wit­zig ist und die ich manch­mal auch ver­ste­he.

*

  an­mut­und­de­mut.de: an­mut und de­mut   #

ich fin­de den blog­ti­tel gran­di­os, die bei­fah­re­rin hasst ihn (den ti­tel). was ben­ja­min bir­ken­ha­ke so schreibt ist fast im­mer sehr le­sens­wert, tief­grün­dig und ge­gen den strom ge­dacht — und voll mit recht­schreib­feh­lern, was mir das gan­ze noch sym­pa­thi­scher macht.

*

  hau­ckund­bau­er.blog­spot.de: Am Ran­de der Ge­sell­schaft   #

jede wo­che die zeich­nung am ran­de der ge­sell­schafts­sei­te in der FAS. sehr wit­zig und ich ver­ste­he die gags auch fast im­mer, ob­wohl die zeich­nun­gen oft ohne poin­te sind.

*

  an­ke­groe­ner.de   #

frau grö­ner ist die­je­ni­ge die ihre twit­ter­lieb­lin­ge im­mer als screen­shot und trotz­dem kor­rekt auf den ori­gi­nalt­weet ver­linkt ver­öf­fent­licht. und wenn sie mal was schreibt, ist es fast im­mer ganz, ganz gross­ar­tig.

*

  bov.ant­ville.org: eier erb­sen schleim & zeug   #

bov bloggt lei­der viel zu we­nig, ist aber da­für auf twit­ter sehr ak­tiv: @bov


(wird fort­ge­führt)


po­li­ti­ker und über­wa­chung

felix schwenzel

ich weiss nicht ob mir die­ser ge­dan­ke beim ein­schla­fen oder im traum kam, aber als ich heu­te früh dran dach­te, kam er mir gar nicht so ab­we­gig vor wie die meis­ten an­de­ren ge­dan­ken die ich mir im schlaf den­ke. des­halb schrei­be ich ihn mal auf.

po­li­ti­ker, zu­min­dest die et­was ex­po­nier­te­ren, sind stän­di­ge über­wa­chung und be­ob­ach­tung ge­wohnt. so wer­den po­li­ti­ker oft von per­so­nen­schüt­zern be­glei­tet und sit­zen bei­spiels­wei­se über lan­ge zeit­räu­me mit ei­nem fah­rer zu­sam­men in ei­nem stahl­kä­fig auf gum­mi­rei­fen. die be­am­ten die für den schutz von po­li­ti­kern zu­stän­dig sind, wis­sen je­der­zeit wo sie sind, mit wem sie sich tref­fen und re­den und wo sie in den nächs­ten ta­gen sein wer­den. nicht sel­ten wer­den sie auch den in­halt von ge­sprä­chen mit­be­kom­men.

auf der an­de­ren sei­te sind sie stän­dig un­ter be­ob­ach­tung der me­di­en. pri­vat­sa­chen wer­den zwar oft von der ver­öf­fent­li­chung zu­rück­ge­hal­ten (zu­min­dest so­lan­ge bis eine ver­öf­fent­li­chung op­por­tun scheint), aber re­gis­triert und auf­ge­zeich­net wird auch die kleins­te pri­va­te re­gung.

po­li­ti­ker kön­nen sich al­ler­dings recht gut auf die dis­kre­ti­on der sie um­ge­ben­den men­schen ver­las­sen. trotz­dem wun­dert es mich nicht, wenn po­li­ti­ker ein ver­zerr­tes ver­hält­nis zur pri­vat­s­hä­re oder der be­ob­ach­tung und auf­zeich­nung von kom­mu­ni­ka­ti­ons- oder ver­bin­dungs­da­ten ha­ben.


jung und na­iv su­chen

felix schwenzel

ges­tern „Jung & Naiv – Fol­ge 63: Der Bun­des­re­gie­rung­s­pre­cher“ an­ge­se­hen. ich habe ge­lernt, dass stef­fen sei­bert fin­det, dass die „Twit­ter-Ge­mein­de“ ei­nen ganz schön dog­ma­tisch er­zie­he und dass er auf twit­ter al­les sel­ber ma­che, aus­ser links, weil er sich „im­mer noch kei­ne“ links selbst ma­chen kön­ne.

ich woll­te dann noch su­chen was es zur sen­dung sonst so gibt — und duck­duck­go hat mich mal wie­der über­rascht:


ei­cheln im laub­wald ver­kau­fen

felix schwenzel

ei­gen­ar­tig. auf der stras­se, am ki­osk, über­all wo der müll aus­liegt, kann man die wich­tigs­ten in­for­ma­tio­nen zu den ga­gen von ein paar c-pro­mis er­ken­nen.

auf bild.de soll man für die­se mü­den in­fos zah­len und ein abo ab­schlies­sen. man kann auf dem teaser nicht er­ken­nen dass gina-lisa loh­fink 4000 euro für ei­nen auf­tritt kas­sie­ren soll. oder joey heind­le 1500 euro für eine au­to­gramm­stun­de.

wenn man das fak­to­id, was wel­cher c-pro­mi wohl ver­dient, ohne bild-plus-abo er­fah­ren will, zeigt sich, dass goog­le zwar der weg (so wie jede an­de­re such­ma­schi­ne), aber nicht das ei­gent­li­che pro­blem ist. das pro­blem des bild-„jour­na­lis­mus“ ist der „jour­na­lis­mus“ den man selbst, aber auch bei gmx.de (web.de), top.de oder msn.de be­treibt. scheis­se ver­edeln, in­dem man sie über­all wo sie rum­liegt oder auf­ge­schrie­ben wur­de auf­sam­melt, glatt­streicht, be­bil­dert und ver­klick­streckt.

da hilft auch ein leis­tungs­schutz­recht nicht.


aber bit­te mit pro­fis

felix schwenzel

nach­dem hil­mar klu­te in der süd­deut­schen jan jo­sef lie­fers zu ver­ste­hen ge­ge­ben hat, dass er sich sein po­li­ti­sches en­ga­ge­ment bit­te­schön in sei­nen ama­teur­haf­ten arsch ste­cken sol­le, pflich­tet ihm ein wei­te­rer po­li­tik­pro­fi, flo­ri­an gu­ckels­ber­ger, im eu­ro­pean bei:

Denn die Ge­schich­te, die [von Pro­mi­nen­ten aus Kri­sen­ge­bie­ten] er­zählt wird, ist oft ge­nug eine Ver­zer­rung der Wirk­lich­keit und zwar eine, die be­son­ders lan­ge in den Köp­fen der Le­ser hän­gen bleibt: „Has­te ge­le­sen, der Lie­fers fin­det es auch schlimm in Sy­ri­en?“

ei­ner­seits ver­ste­he ich nicht was dar­an schlimm sein soll, et­was schlim­mes schlimm zu fin­den und an­de­rer­seits könn­te man sich jetzt na­tür­lich fra­gen, ob flo­ri­an gu­ckels­ber­ger wirk­lich glaubt, man kön­ne über er­eig­nis­se be­rich­ten, ohne die wirk­lich­keit zu ver­zer­ren. das wäre mei­nes wis­sens eine mitt­le­re sen­sa­ti­on, in etwa so sen­sa­tio­nell wie fo­to­gra­fien, die die wirk­lich­keit ab­bil­de­ten (und nicht nur ei­nen ver­zerr­ten, vom fo­to­gra­fen ge­wähl­ten aus­schnitt aus dem sicht­ba­ren licht­spek­trum).

aber we­der hil­mar klu­te noch flo­ri­an gu­ckels­ber­ger geht es um er­kennt­nis­theo­rie oder auf­merk­sam­keits­len­kung, son­dern um die jahr­hun­der­te alte fra­ge an den spie­gel an der wand: wer sind die klügs­ten im gan­zen land?

klu­te und gu­ckels­ber­ger plä­die­ren da­für, jour­na­lis­ten als die klügs­ten ans­zu­se­hen und den rest des lan­des als eben nicht so klug. gu­ckels­ber­ger:

Jour­na­lis­ten – ins­be­son­de­re jene, die in die ge­fähr­lichs­ten Ge­gen­den der Welt rei­sen – ha­ben meist jah­re­lan­ge Er­fah­rung. Sie wis­sen um die Macht der Bil­der, sie sind in der Ma­te­rie, sie ha­ben ein pro­fes­sio­nel­les Netz­werk aus Quel­len auf­ge­baut, spre­chen die Lan­des­spra­che, be­herr­schen Dia­lek­te, ken­nen die Ge­schich­te des Lan­des und erst dann, ganz am Ende, er­zäh­len sie ihre Ver­si­on der Wirk­lich­keit. Wis­send, dass al­lein ihr Da­bei­sein als Be­ob­ach­ter die Wahr­neh­mung schon ver­än­dert.

auch wenn flo­ri­an gu­ckels­ber­ger hier na­tür­lich scham­los über­treibt, hat er na­tür­lich auch recht; un­se­re an­sprü­che an die pro­fes­sio­na­li­tät von jour­na­lis­ten kön­nen gar nicht hoch ge­nug sein. jour­na­lis­mus soll­te im­mer ver­su­chen alle sei­ten zu be­leuch­ten und jour­na­lis­ten soll­ten sich von nie­man­dem aufs glatt­eis füh­ren las­sen. dass das trotz­dem im­mer mal wie­der pas­siert, ist ein ganz an­de­res the­ma, mit dem man ein gan­zes blog fül­len könn­te.

was mich aber an klu­tes und gu­ckels­ber­gers tex­ten ne­ben den un­dif­fe­ren­zier­ten lob­ge­sän­gen von pu­rem, ech­tem und ed­lem jour­na­lis­mus stört, ist das feh­len ge­nau die­ser jour­na­lis­ti­schen an­sprü­che. aus­ser auf jan jo­sef lie­fers rum­zu­prü­geln, das was er sagt als „Pap­per­la­papp“, „Ba­na­li­tä­ten“, „zy­nisch“, „kin­disch“ oder „Ein­mi­schung“ ab­zu­tun, ge­ben sie sich kaum die mühe das was er kon­kret sagt zu wi­der­le­gen oder die fra­gen, die sie ihm rhe­to­risch stel­len, selbst zu be­ant­wor­ten: „Also, was muss denn jetzt bit­te ge­macht wer­den?“ es ist kom­pli­ziert, ja klar, aber des­halb be­hin­dert man als ama­teur doch die „pro­fes­sio­nel­len Be­richt­erstat­ter“ nicht bei ih­rer ar­beit, wie flo­ri­an gu­ckels­ber­ger am ende sei­ner ti­ra­de an­deu­tet:

[Wenn sich Bür­ger um Ob­dach­lo­se, ein Kin­der­hos­piz oder er­bar­mungs­wür­di­ge Tier­hal­tung küm­mern,] kön­nen die pro­fes­sio­nel­len Be­richt­erstat­ter wei­ter un­ge­stört ih­rer Ar­beit nach­ge­hen und ver­su­chen, Stück für Stück die Wur­zel des Un­glücks frei­zu­le­gen und Lö­sun­gen zu er­ar­bei­ten. Und wie bei ei­nem al­ten Baum han­delt es sich im­mer um ein sehr kom­ple­xes Wur­zel­ge­flecht, das dem ober­fläch­li­chen Blick ent­zo­gen ist.


mich stört an jan jo­sef lie­fers rei­se nach sy­ri­en vor al­lem, dass er sich von der bild­zei­tung be­glei­ten liess. das zieht das an­lie­gen was er mit sei­ner rei­se ver­folgt ha­ben könn­te (für mich) lei­der so­fort ins sen­sa­ti­ons­gei­le und un­glaub­wür­di­ge.

was aber trotz al­le­dem auf­fällt, ist die wi­der­sprüch­lich­keit mit der wir (alle) po­li­tik be­trach­ten. ei­ner­seits mit schwe­ren oben/un­ten wahr­neh­mungs­stö­run­gen (die da oben wis­sen doch gar nicht was wir hier un­ten so den­ken), an­de­rer­seits mit un­er­füll­ba­ren er­war­tun­gen: wenn sich je­mand mit po­li­tik be­schäf­tigt muss das von null auf hun­dert hoch­pro­fes­sio­nell und feh­ler­frei pas­sie­ren. aus­ser­dem for­dern hinz und kunz, dass sich ei­gent­lich viel mehr men­schen po­li­tisch en­ga­gie­ren soll­ten und wenn sie es tun, be­kla­gen sich hinz und kunz dar­über dass sie es tun.

wo­für ich ei­nen ab­satz ge­braucht habe, fasst kat­rin hil­ger auf twit­ter in 78 zei­chen zu­sam­men:

@cafffm @jan­jo­se­f­lie­fers @sz Bür­ger sol­len sich en­ga­gie­ren, tun wir es, sol­len wir Spe­zia­lis­ten ran las­sen. Geht uns pi­ra­ten nicht an­ders

13.06.2013 11:50 via Twit­ter for iPho­ne Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@kat­r­in­hil­ger Kat­rin Hil­ger


ich glau­be ja, dass ge­gen schlech­ten jour­na­lis­mus oder auch schlech­te oder ein­sei­ti­ge be­richt­erstat­tung von nicht-jour­na­lis­ten nur eins hilft: gute be­richt­erstat­tung, dif­fe­ren­zier­te, kon­kre­te kri­tik und gut ge­mach­te re­por­ta­gen. die­ses be­mü­hen kann man flo­ri­an gu­ckels­ber­gers bei ei­nem blick in sein au­toren­pro­fil üb­ri­gens nicht ab­spre­chen. ver­mut­lich kann man hil­mar klu­te die ab­sicht die welt dif­fe­ren­ziert, wahr­heits­ge­treu, ohne „Pap­per­la­papp“ und ba­na­li­tät dar­zu­stel­len auch nicht ab­spre­chen. im­mer­hin hat er schon „ein klei­nes Buch, das von der Me­ta­phy­sik des Hun­des und sei­ner Be­sit­zer han­delt“, ge­schrie­ben.

ich bin kein gros­ser freund von bono und bob geldof und ich fin­de man soll­te den welt­ret­tungs-ak­ti­vi­tä­ten der bei­den ei­ni­ges an skep­sis und vor­sicht ent­ge­gen­brin­gen. statt ih­nen nur pro­fi­lie­rungs­sucht zu un­ter­stel­len, könn­te man bei­spiels­wei­se live aid ganz kon­kret und dif­fe­ren­ziert be­trach­ten. ei­gent­lich ist die süd­deut­sche bei so­was ganz gut: „Bob Geldofs bes­ser­wis­se­ri­sche Igno­ranz“, SZ vom vom 23.10.2010, von alex rüh­le. oder man kann die kri­tik, bzw. die dif­fe­ren­zier­te sicht auch in form ei­nes bu­ches gies­sen, wie pe­ter gill das ge­tan hat: „Fa­mi­ne and For­eig­ners, Etho­pia sin­ce Live Aid

aber wenn zwei jour­na­lis­ten jan jo­sef lie­fers ein­fach nur lieb­los in­kom­pe­tenz und pro­fi­lie­rungs­sucht un­ter­stel­len, dann ist das kei­ne stern­stun­de des jour­na­lis­mus, son­dern wirkt ge­nau wie das, was sie lie­fers vor­wer­fen: wie stüm­per­haf­te selbst­pro­fi­lie­rung.


flo­ri­an gu­ckels­ber­ger wirft in sei­nem ar­ti­kel jan jo­sef lie­fers in ei­nen topf mit ge­or­ge cloo­ney, til schwei­ger, ma­ri­lyn mon­roe, an­ge­li­na jo­lie und ma­don­na — ohne viel zu dif­fe­ren­zie­ren, et­was das er selbst ja bei po­li­tik­be­richt­erstat­tung ve­he­ment for­dert. ge­ra­de bei ge­or­ge cloo­neys en­ga­ge­ment im su­dan lohnt sich aber durch­aus eine dif­fe­ren­zier­te be­trach­tung. was cloo­ney sagt und wie er sich ein­setzt ist ziem­lich über­zeu­gend. es gibt kri­ti­ker, aber ich habe, nach all dem was ich dazu ge­le­sen habe, das ge­fühl, dass cloo­ney min­des­tens so viel durch­blick hat wie ein mit­tel­gut ge­brief­ter aus­sen­po­li­ti­ker, ein so­zi­al­psy­cho­lo­ge oder ein kri­mi­au­tor. aus­ser­dem lässt sich ge­or­ge clooo­ney von ei­nem jour­na­lis­ten be­ra­ten und be­glei­ten: sei­nem va­ter.

an­de­rer­seits; war­um nicht ein­fach das gan­ze pro­mi­ge­socks das in kri­sen­ge­bie­te reist in ei­nen sack ste­cken, wenns die bot­schaft so in den köp­fen der le­ser hän­gen bleibt: „Has­te ge­le­sen, der Gu­ckels­ber­ger fin­det Pro­mis in Kri­sen­ge­bie­ten ge­fähr­lich?“


das bild habe ich von car­ta ge­lie­hen. es passt na­tür­lich noch bes­ser, wenn man „blog­ger“ mit „das in­ter­net“, „schau­spie­ler“, „kos­ten­lo­s­kul­tur“ oder „dings“ er­set­zen wür­de.


[nach­trag 16.06.2013]
der ak­tu­el­le spie­gel hat wohl ei­nen be­richt über jan jo­sef lie­fers rei­se nach sy­ri­en: „ Wü­ten­de Fra­gen “. epa­per screen­shot von @Jan­Jo­se­f­Lie­fers .

Mar­kus Eh­ren­berg fasst im ta­ges­spie­gel zu­sam­men, was jan jo­sef lie­fers im spie­gel ge­sagt hat: „Ich bin, mit Ver­laub, nicht in ei­ner Kar­rie­re­pha­se, in der ich ein paar zu­sätz­li­che Schlag­zei­len nö­tig hät­te.“


[nach­trag 17.06.2013]
tho­mas lü­cker­ath fasst den spie­gel-ar­ti­kel auf dwdl.de auch zu­sam­men und be­gibt sich am ar­ti­kel­en­de weit nach rechts aus­sen in ein sprach­li­ches mi­nen­feld:

Den Vor­wurf, sei­ne Rei­se sei zy­nisch, weist Lie­fers in sei­nem Bei­trag zu­rück und schwingt of­fen­bar be­rauscht vom ei­ge­nen Gut­men­schen­tum nach sei­ner Rei­se die Keu­le der Mo­ral. Er wün­sche sich, dass sich mög­lichst vie­le Men­schen über den Krieg in Sy­ri­en in­for­mie­ren "und dann für sich ent­schei­den, was zy­ni­scher ist: zu­zu­schau­en oder sich fra­gen, was man tun kann, und sei der Bei­trag noch so klein".

im­mer­hin schiebt lü­cker­ath nicht hin­ter­her: „das muss man ja auch mal sa­gen dür­fen!“.


to be an arsch­loch or not to be an arsch­loch

felix schwenzel

ro­bert ba­sic ver­such­te vor ein paar ta­gen den ein­druck zu er­we­cken, dass er ein arsch­loch sei und will auch mal sei­ne „mie­sen Sei­ten“ zei­gen:

… glaubt Ihr, dass ich im­mer nur der net­te, lie­be tol­le Schü­ler war? Klar habe ich Schei­dungs­kin­der in der Grund­schu­le in die Mit­te un­se­ren “net­ten” Grup­pe ge­stellt, ge­hän­selt, bis das Ge­gen­über ge­flennt hat. Klar habe ich es so­gar mal ge­schafft, dass eine Schü­le­rin nie wie­der in un­ser ach so tol­les hu­ma­nis­ti­sches Gym­na­si­um zu­rück­kehr­te, weil ich ein Mob­bingspacko war. Klar kom­me ich nicht in den Him­mel, was mei­nen Atom­teil­chen herz­lich egal ist. Klar habe ich ge­lernt, wie dep­pert wir Men­schen zu­ein­an­der sein kön­nen.
[…]
Doch ei­nes habe ich ge­lernt: Man wächst, in­dem man den Mut und die Stär­ke ent­deckt, auch ei­ge­ne, un­an­ge­neh­me Sei­ten zu zei­gen. Wem das zu wa­cke­lig ist, auch viel­leicht, weil man doch nur ein be­ruf­li­cher Schön­wet­ter­schlau­b­log­ger ist, der soll­te die Fin­ger da­von las­sen. Es gibt auch an­de­re Wege, an­statt in der Öf­fent­lich­keit sei­nen ei­ge­nen Pran­ger zu bau­en.

schwer les­bar (ba­sic: „Wie ich das zu blog­gen pfle­ge? Ei­gent­lich easy: Ich rot­ze es her­aus.“), aber sehr lo­bens­wert das ro­bert ba­sic sein in­ne­res arsch­loch ein biss­chen her­aus­stellt und dazu auf­ruft, nicht im­mer nur sei­ne gu­ten sei­ten dar­zu­stel­len, son­dern auch die dunk­len.

ich habe in den paar jah­ren in de­nen ich ins in­ter­net schrei­be ei­ni­ges ge­lernt. über mich, über an­de­re, über das öf­fent­li­che schrei­ben und dar­über, dass es sich im­mer lohnt har­te kri­tik in der sa­che zu üben oder streit­lus­tig zu sein, aber noch mehr lohnt auch zu ver­su­chen sei­ne (ver­meint­li­chen) geg­ner zu ver­ste­hen oder für ihre stär­ken zu schät­zen (und sie dann trotz­dem zu kri­ti­sie­ren).

das hat al­les noch nichts mit „mie­sen Sei­ten“ zu tun. denn öf­fent­li­che, har­te oder gar ge­mei­ne kri­tik muss gar nicht mit bos­haf­tig­keit oder arsch­loch-sein zu tun ha­ben. im ge­gen­teil. kri­tik ist mein liebs­ter arsch­loch­fil­ter. vie­le leu­te zei­gen un­ter kri­tik-druck ihr wah­res ge­sicht, und das kann mit­un­ter sehr freund­lich oder so­gar sou­ve­rän sein. ei­ni­ge mei­ner er­freu­lichs­ten freund­schaf­ten sind aus pha­sen ein­sei­ti­ger oder ge­gen­sei­ti­ger kri­tik (oder be­schimp­fun­gen) ent­stan­den.

dass stär­ke und über­le­gen­heit aus­zu­spie­len meis­tens viel mehr über ei­nen selbst aus­sagt, als über den schwä­che­ren, ist na­tür­lich eine bei­na­he un­er­träg­li­che bin­sen­weis­heit. noch bin­si­ger ist der spruch, dass sich wah­re stär­ke erst zeigt, wenn man über­le­ge­ne an­greift. was aber lei­der nur zu ei­nem klei­nen teil stimmt, ist der glau­be, schwä­chen zu zei­gen sei ein zei­chen von stär­ke. die ei­ge­nen schwä­chen und feh­ler oder „mie­sen Sei­ten“ zu of­fen­ba­ren, kann und wird meis­tens stra­te­gisch oder be­rech­nend ein­ge­setzt. mit die­ser stra­te­gie kann man mit­un­ter pflas­ter­stei­ne in der hand des geg­ners in dau­nen­kis­sen wan­deln und gleich­zei­tig sein ei­ge­nes image stär­ken. schwä­che zei­gen ist oft nichts an­de­res als an­ge­be­rei und image­po­li­tur.

über das ei­ge­ne ver­sa­gen zu schrei­ben kann aber auch eine (selbst) rei­ni­gen­de wir­kung ha­ben. so hat mich ein black­out bei ei­nem wort­bei­trag auf ei­ner öf­fent­li­chen ver­an­stal­tung von der hy­bris, bzw. dem glau­ben be­freit, ich kön­ne un­vor­be­rei­tet frei und flüs­sig vor­trä­ge hal­ten. ganz be­son­ders rei­ni­gend wirkt es, wenn man sich mit ei­ner sa­che ge­mein macht und dann über das nicht vor­han­de­ne in­ter­es­se an die­ser sa­che be­rich­tet. rei­ni­gend wirkt es auch sich ge­schla­gen zu ge­ben, wenn eine an­de­rer die bes­se­ren ar­gu­men­te hat:

ix gebe mich ge­schla­gen. @oet­ting hat mich per kom­men­tar nie­der­ge­run­gen. po­le­mik kann er viel sub­ti­ler & bes­ser als ix. wir­res.net/ar­tic­le/ar­ticl…

6.09.2011 7:20 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@di­plix fe­lix schwen­zel

(es geht um die­sen kom­men­tar von mar­tin oet­ting.)

was ich sa­gen möch­te ist na­tür­lich, dass auch das auf­zei­gen der ei­ge­nen „mie­sen Sei­ten“ oft kei­nem an­de­ren zweck als der selbst­be­weih­räu­che­rung dient; schaut her ich bin ein arsch­loch, aber weil ich dazu ste­he bin ich kein be­son­ders schlim­mes arsch­loch. und voll ehr­lich.

ins­ge­samt lohnt es sich aber nicht be­son­ders ein arsch­loch zu sein. ich habe die er­fah­rung ge­macht, dass man mit freund­lich­keit und hilfs­be­reit­schaft meis­tens wei­ter kommt. das schliesst na­tür­lich nicht aus, an­de­ren leu­ten, auch freun­den, stän­dig ans bein zu pin­keln — wenn man ei­nen gu­ten grund dazu hat. das schliesst auch nicht aus, an­de­re zu pro­vo­zie­ren, zu är­gern und zu ner­ven. so­lan­ge man auch beim pro­vo­zie­ren freund­lich wirkt.


  • ich hat­te vie­le jah­re mei­nes le­bens die ten­denz zu arschi­gem ver­hal­ten. ich kann mich noch gut er­in­nern ei­nen neu­en in­sas­sen im kin­der­hort mit spiel-ma­gne­ten durch das ge­bäu­de ge­jagt zu ha­ben, weil ich ihm vor­her mit mei­nem freund klar­ge­macht hat­te, dass die­se ma­gne­ten stark ver­grös­sern­de wir­kung auf sei­ne oh­ren ha­ben wür­den.
  • ich habe mal ein wo­chen­en­de bei freun­den ver­bracht, ohne dass mei­ne el­tern wuss­ten, dass ich das wo­chen­en­de bei freun­den ver­brin­gen wür­de. ich habe mit die­sen freun­den un­ter an­de­rem gros­ses ver­gnü­gen da­bei ge­habt, in kaf­fee­tas­sen zu pin­keln und den in­halt aus dem zwei­ten stock, mit der ab­sicht pas­san­ten zu tref­fen, aus dem fens­ter zu kip­pen.
  • ich habe mei­ne schwes­ter, die ich oft ge­ba­by­ge­sit­tet habe, re­gel­mäs­sig vor dem ein­schla­fen zum wei­nen ge­bracht, weil sie dann bes­ser und vor al­lem schnel­ler ein­schlief (al­ler­dings war sie auch sehr leicht zum wei­nen zu brin­gen).
  • ich habe re­gel­mäs­sig die stoff­tie­re mei­ner schwes­ter ver­prü­gelt (als sie ei­nes ta­ges ih­ren ted­dy selbst an die wand kreu­zig­te, habe ich da­mit auf­ge­hört).
  • ich habe im zelt­la­ger ei­nen of­fen­sicht­lich schwä­che­ren mit­be­woh­ner mit bril­le so lan­ge „gustl“ ge­nannt, bis ihn alle gustl rie­fen und er auf die­sen na­men re­agier­te.
  • ich habe wäh­rend des stu­di­ums mei­ne fä­hig­keit ent­deckt in be­trun­ke­nem zu­stand an­de­re be­trun­ke­ne so hin­ter­häl­tig zu pro­vo­zie­ren, dass sie sich vor pu­bli­kum lä­cher­lich mach­ten.
  • ich habe mich wie­der­holt über ro­bert ba­sic schreib­stil lus­tig ge­macht, ob­wohl ich selbst vor al­lem leg­asthe­nisch be­gabt bin.
  • ich habe wie­der­holt [ir­gend­ei­nen na­men ein­set­zen] für sa­chen die er ge­schrie­ben oder ge­sagt hat kri­ti­siert, ob­wohl ich weiss dass er sich dann stets mit sei­ner re­ak­ti­on öf­fent­lich lä­cher­lich macht.
  • ich trin­ke nes­pres­so-kaf­fee aus alu-kap­seln und möch­te nie mehr in mei­nem le­ben dar­auf ver­zich­ten.

[nach­trag 07.06.2013]

Aha @Rob­Green und @wir­res­net er­klä­ren ih­ren mo­ra­li­schen und mensch­li­chen Bank­rott. e13.de/2013/06/07/ars…

about 2 hours ago via Ho­tot Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Fe­li­cea Mela Ecken­fels

man kann vie­les in das was ich ges­tern abend oben ge­schrie­ben habe rein­in­ter­pre­tie­ren. so wie kiki in ih­rem ant­wort­text. ich war heu­te früh ei­ni­ger­mas­sen über­rascht, dass sich mein text als mob­bing-ver­harm­lo­sung oder als rum­prot­ze­rei in­ter­pre­tie­ren lässt:

Fe­lix nutzt dann lei­der die Ge­le­gen­heit zu sei­ner ei­ge­nen Beich­te der an­de­ren Art; er protzt mit all sei­nen Ver­feh­lun­gen die er ge­willt ist zu tei­len und also de fac­to nicht als soooo schlimm an­sieht, dar­un­ter auch di­ver­se Mob­bing­ak­ti­vi­tä­ten aus der Schul­zeit und da­mit wirk­lich noch der letz­te Trot­tel mit­kriegt, daß das al­les nur Spaß und nix zu drü­ber auf­re­gen ist, zieht er die Lis­te noch ins Lä­cher­li­che in­dem er Din­ge dar­auf­setzt wie „ich trin­ke Nes­pres­so-Kaf­fee aus Alu­kap­seln“.

ich fand mei­ne di­stan­zie­rung vom arsch­loch­ver­hal­ten und hand­lungs­emp­feh­lung ei­gent­lich un­miss­ver­ständ­lich:

ins­ge­samt lohnt es sich aber nicht be­son­ders ein arsch­loch zu sein. ich habe die er­fah­rung ge­macht, dass man mit freund­lich­keit und hilfs­be­reit­schaft meis­tens wei­ter kommt.

da­mit, dass mei­ne tex­te in­ter­pre­ta­ti­ons­of­fen sind und kiki (und die meis­ten ih­rer kom­men­ta­to­ren dort) den text und mei­nen cha­rak­ter so in­ter­pre­tie­ren wie sie es tun muss ich wohl le­ben. aber ich fin­de kiki (oder mela ecken­fels oder tho­mas gi­gold oder will­sa­gen) ge­hen mit ih­rer in­ter­pre­ta­ti­on et­was zu weit. ich schrei­be über din­ge die ich mit sechs oder zwölf jah­ren ge­tan habe, also ist klar dass ich noch schlim­me­re „ver­feh­lun­gen“ auf dem kerb­holz habe? weil ich mich als kind oder ju­gend­li­cher auch mal wie ein arsch­loch ver­hal­ten habe, bin ich also auch selbst nie op­fer ge­we­sen, nie ver­letzt oder be­droht wor­den? we­gen feh­len­der ein­deu­ti­ger di­stan­zie­rung von mei­nem ver­hal­ten als sechs oder zwölf­jäh­ri­ger und dem ab­schlies­sen­den nes­pres­so-gag ver­harm­lo­se ich mob­bing und zie­he die ge­füh­le be­trof­fe­ner ins lä­cher­li­che? folg­lich bin ich jetzt ge­nau­so ein „ar­mes würst­chen“ und „arsch­loch“ (ki­kis wor­te) wie ich als kind und ju­gend­li­cher war? wenn es sich zwi­schen die zei­len pro­je­zie­ren lässt, muss es also stim­men?

ki­kis haupt­in­diz da­für, dass ich mob­bing ver­harm­lo­se und gut­heis­se ist der nes­pres­so schluss-gag. nach die­ser in­ter­pre­ta­ti­on wür­de ich es dann auch gut­heis­sen oder harm­los fin­den pas­san­ten auf den kopf zu pin­keln und das min­der­jäh­ri­ge ju­gend­li­che ohne das wis­sen ih­rer el­tern ein paar tage ver­schwin­den und sie in sor­gen­sup­pe ko­chen las­sen.

ein feh­ler von mir war si­cher zu glau­ben, dass nie­mand auf die völ­lig ab­sur­de idee kom­men wür­de zu den­ken dass ich es als (an­ge­hei­ra­te­ter) va­ter ei­nes 17 jäh­ri­gen toll fin­den wür­de, wenn der mal ein paar tage ohne an­kün­di­gung ver­schwin­den wür­de. ich habe in der tat nicht an­ti­zi­piert, dass man auf die idee kom­men könn­te, dass ich auf köp­fe pin­keln oder schwä­che­ren angst ein­zu­ja­gen toll, prah­lens­wert oder gar emp­feh­lens­wert fin­den wür­de. ich dach­te dar­auf hin­zu­wei­sen dass sich arsch­loch­sein mei­ner er­fah­rung nach nicht lohnt, sei aus­rei­chend di­stan­zie­rung oder ein­ord­nung (man­chen leu­ten treibt so­gar die­se for­mu­lie­rung die zor­nes­rö­te ins ge­sicht).

kiki fand in ei­ner dis­kus­si­on auf face­book, dass es für sie für eine bes­se­re ein­schät­zung mei­ner ar­mes-würst­chen- und arsch­lochig­keit wich­tig ge­we­sen sei zu wis­sen, dass ich auch mal auf der „der Emp­fän­ger­sei­te von Mob­bing­ak­tio­nen“ (ki­kis wor­te) ge­stan­den habe (ei­nes die­ser er­leb­nis­se hab ich hier mal ge­schil­dert). echt? soll­te man in je­dem ar­ti­kel im­mer al­les er­wäh­nen? soll­te man un­ter je­dem ar­ti­kel sa­gen, dass die rea­li­tät im­mer ein biss­chen kom­ple­xer und kom­pli­zier­ter ist, als man sie mög­li­cher­wei­se nach 3 oder 4 ab­sät­zen in­ter­pre­tiert?

hät­te ich lust dar­auf tex­te zu schrei­ben die je­der­mann und je­de­frau mü­he­los ver­ste­hen und die nicht miss­zu­ver­ste­hen sind, wür­de ich wohl in ei­ner re­dak­ti­on oder bei spree­blick ar­bei­ten. mei­ne wei­ge­rung durch­dif­fe­ren­zier­te er­klär­bä­ren-tex­te zu schrei­ben, oder mich beim schrei­ben von an­de­ren ge­füh­len, as­so­zia­tio­nen oder sen­si­bi­li­tä­ten als mei­nen ei­ge­nen lei­ten zu las­sen mag dann in der kon­se­quenz dazu füh­ren, dass mich hinz und kunz als arsch­loch se­hen und mei­ne mo­ra­li­schen und mensch­li­chen qua­li­tä­ten fern­dia­gnos­ti­zie­ren. das ist un­an­ge­nehm, aber auch lus­tig (sie­he oben, mela ecken­fels oder un­ten, lars fi­scher).

wen es in­ter­es­siert: die far­be ei­ner em­pö­rungs­wel­le ist vor­nehm­lich schwarz/weiss und sie riecht teil­wei­se ein biss­chen nach selbst­ge­rech­tig­keit.


lars fi­scher for­dert dazu auf, beim schrei­ben von blog­ar­ti­keln bes­ser auf die sen­si­bi­li­tä­ten an­de­rer zu ach­ten:

Was für arm­se­li­ge Wich­ser! RT: @ter­ror­zi­cke: Le­sen! e13.de/2013/06/07/ars… #Arsch­loe­cher

about 22 hours ago via Echo­fon Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Fisch­blog Lars Fi­scher


vol­ker göb­bels kom­men­tiert mei­nen nach­trag vom 7.6.2013:

Jett spielt @wir­res­net den Un­ver­stan­de­nen in ei­ner Welt in­fan­ti­ler Le­ser … you just re­a­ched Ar­mes Würst­chen Le­vel 2.

8.06.2013 14:38 via Tweet­bot for Mac Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Vol­ker­Goeb­bels Vol­ker Göb­bels

soll­te ich noch wei­te­re re­le­van­te bei­trä­ge zur mob­bing-de­bat­te oder auf­for­de­run­gen zum dif­fe­ren­zier­te­ren und sen­si­ble­ren pu­bli­zie­ren über­se­hen ha­ben, freu ich mich über hin­wei­se.


[nach­trag 10.06.2013]

ro­bert ba­sic hat, wie ich fin­de, ges­tern ei­nen ver­ständ­li­chen und nach­voll­zieh­ba­ren ar­ti­kel zum the­ma ge­schrie­ben, in dem er sich un­ter an­de­rem fragt, wie man auf die idee kom­men könn­te er sei stolz auf den mist den er als kind ge­baut hat. ich hat­te das heu­te früh schon kurz mal kom­men- und zi­tiert. pa­tri­cia camma­ra­ta weist in ei­nem wun­der­bar dif­fe­ren­zier­ten und ra­tio­na­len ar­ti­kel dar­auf hin, dass es manch­mal un­an­ge­nehm ist, teil ei­ner ge­mein­schaft zu sein. und sie nimmt mich öf­fent­lich in schutz, was mich auf sehr vie­len ebe­nen freut. ge­gen 14:20 uhr ver­öf­fentli­che­te kiki thae­ri­gen ei­nen ar­ti­kel auf face­book den sie mit „tl;dnr: Ich bit­te um Ent­schul­di­gung“ über­schrieb. den ar­ti­kel hat sie nur mit ih­ren freun­den ge­teilt, wes­halb er viel­leicht nicht von al­len ge­le­sen wer­den kann. we­gen ei­nes tech­ni­schen de­fekts hat die den ar­ti­kel noch nicht ver­bloggt. auch die­ser ar­ti­kel freut mich auf sehr vie­len ebe­nen.


blackvpn-rou­ter

felix schwenzel

über blackvpn habe ich vor ei­ner wei­le mal ge­schrie­ben. blackvpn bie­tet VPN-tun­nel in alle mög­li­chen län­der an, in die man sich mit sei­nem rech­ner mit ei­ner VPN-soft­ware ein­wäh­len kann. mit ei­nem tun­nel in die USA oder die nie­der­lan­de kann man bei­spiels­wei­se das blö­de you­tube-GEMA-ge­o­blo­cking in deutsch­land um­ge­hen. auf dem mac klappt das ein­wäh­len in VPN-tun­nel ganz her­vor­ra­gend mit tun­nel­blick.

ich nut­ze blackvpn seit drei jah­ren. die ers­ten drei jah­re hat­te ich US und UK tun­nel kos­ten­los, weil sich da­mals so vie­le über mei­nen re­fer­rer-code an­ge­mel­det ha­ben, so dass ich den tun­nel jah­re­lang über die­se ver­mitt­lung ver­län­gert be­kom­men habe. mitt­ler­wei­le ist das re­fer­rer-pro­gram von blackvpn ein­ge­stellt und ich zah­le jetzt den tun­nel­zu­gang für ei­nen tun­nel ins eu­ro­päi­sche aus­land und bald wie­der für den in die USA. die­se tun­nel las­sen sich auch her­vo­r­a­gend nut­zen, wenn man sich in ei­nem öf­fent­li­chen WLAN an­mel­det und po­ten­zi­el­le mit­hö­rer ver­mei­den will.

so ein­fach die ein­wahl mit ei­ner VPN-soft­ware auch sein mag, das pro­blem ist, das man es tun muss und vor­her auch noch kon­fi­gu­rie­ren muss. das geht auf ei­nem lap­top oder schreib­tisch­rech­ner viel­leicht noch, auf ei­nem te­le­fon oder ios-ge­rät wirds schon schwe­rer. auf ei­nem ap­ple-tv, „smart“-tv oder ei­ner kon­so­le is­ses ohne ja­ilb­reak so gut wie un­mög­lich.

seit ein paar mo­na­ten ver­kauft blackvpn vor­kon­fi­gu­rier­te rou­ter von cis­co an (in eu­ro­pa wer­den die cis­co-din­ger als link­sys-ge­rä­te ver­kloppt). theo­re­tisch soll­te man so ei­nen cis­co-blackvpn-rou­ter also zu­hau­se in sei­nen DSL-rou­ter stöp­seln kön­nen, wo der blackvpn-rou­ter an­schlies­send ein WLAN auf­spannt, dass ge­tun­nel­ten in­ter­net-zu­gang für alle WLAN-fä­hi­gen ge­rä­te bie­tet.

an­ders ge­sagt: mit ei­nem blackvpn-rou­ter kann man be­lie­bi­ge ge­rä­ten vor­gau­ckeln sie sei­en in den USA, in gross­bri­ta­ni­en oder, bei­spiels­wei­se, den nie­der­lan­den ans in­ter­net an­ge­schlos­sen. das funk­tio­niert vor al­lem auch mit ipho­nes, ipads, kon­so­len (oder was auch im­mer) ein­fach in­dem man das blackvpn-WLAN aus­wählt. oder ein netz­werk­ka­bel zur blackvpn-box legt. zum hei­mi­schen DSL-an­schluss wech­selt man ein­fach in­dem man das hei­mi­sche WLAN wie­der aus­wählt oder das ka­bel um­stöp­selt.


an­fang des jah­res schrieb mich ein mr. green von blackvpn an und frag­te mich ob ich so ei­nen VPN-rou­ter mal aus­pro­bie­ren woll­te. ich kön­ne die kis­te be­hal­ten, wenn ich et­was drü­ber schrei­ben wür­de. das in­ter­es­sier­te mich in der tat.

ver­sand­kar­ton des blackvpn-rou­ters

mit­te märz schick­te blackvpn den rou­ter dann los. ende märz traf er in deutsch­land ein, wur­de al­ler­dings vom zoll in schö­ne­berg zu­rück­ge­hal­ten. an­fang april schaff­te ich es dann ir­gend­wann nach schö­ne­berg zum zoll. der wa­ren­wert des rou­ters wur­de von blackvpn mit $30 dol­lar an­ge­ge­ben, al­ler­dings wer­den sie auf der web­sei­te in­klu­si­ve ei­nem jahr tun­nel­zu­gang für ab €99 an­ge­bo­ten.

das war dann wohl auch die be­rech­nungs­grund­la­ge für den zoll, der €15 von mir nach­ver­zollt oder -steu­ert ha­ben woll­te. das netz­teil des rou­ters war ame­ri­ka­nisch mit ei­nem bil­li­gen pla­tik-steck­ad­ap­ter für deut­sche steck­do­sen­ein­läs­se. das netz­teil und den ad­ap­ter woll­te der zoll mir nicht aus­hön­di­gen, we­gen vor­schrif­ten, prüf­sie­gel und so. ob ich ein­ver­stan­den wäre, dass der zoll das netz­teil für mich ver­nich­tet? ich war ein­ver­stan­den (wel­che al­ter­na­ti­ve hät­te ich auch ge­habt) und nach 45 mi­nu­ten an­fahrt, 60 mi­nu­ten war­te­zeit und ver­zol­lungs-ge­döns, 45 mi­nu­ten rück­fahrt hat­te ich ei­nen blackvpn-rou­ter ohne netz­teil in mei­ner ta­sche (die netz­tei­le die blackvpn lie­fert sol­len mitt­ler­wei­le eu-kon­form sein. der ver­sand fin­det wohl nach wie vor ohne vor­ab ge­klär­te zoll-for­ma­li­tä­ten statt. das heisst, wer bei blackvpn ei­nen rou­ter be­stellt, muss den beim zoll ab­ho­len und nach­ver­zol­len).

zu­hau­se hat­te ich, wie in je­dem gut sor­tier­ten haus­halt, na­tür­lich noch ein pas­sen­des netz­teil für den rou­ter in der netz­teil- und ka­bel­kis­te. der rou­ter liess sich dann tat­säch­lich per plug and play an­schlies­sen: strom aus der steck­do­se, in­ter­net per lan­ka­bel aus der fritz­box.

der rou­ter war mit ei­nem neu­en US-tun­nel-ac­count vor­kon­fi­gu­riert und funk­tio­nier­te auf an­hieb. lei­der ru­ckel­te die ver­bin­dung an­fangs et­was. kann sein, dass das an der uhr­zeit, WLAN-stö­run­gen, dem wet­ter oder mei­nem DSL-lag, mitt­ler­wei­le ist die ver­bin­dung in die USA (oder nach eng­land) durch­gän­gig aus­rei­chend schnell. am sonn­tag nach­mit­tag habe ich durch den US-tun­nel 3500kbit/s down­load­ge­schwin­dig­keit er­rei­chen kön­nen (hier ge­mes­sen).

ka­ta­stro­phal emp­fin­de ich als lang­jäh­ri­ger fritz­box-be­nut­zer und -ad­vo­kat das dd-wrt-rou­ter-in­ter­face. ich emp­fin­de das in sei­ner op­ti­ons­viel­falt ohne in­for­ma­tik-stu­di­um als na­he­zu un­be­dien­bar. die vor­ein­ge­stell­ten WLAN- und rou­ter-pass­wor­te habe ich al­ler­dings än­dern kön­nen.

die IP-kon­fi­gu­ra­ti­on der blackvpn-box wür­de ich ger­ne än­dern, bin da­mit aber kon­zep­tio­nell und fach­lich völ­lig über­for­dert. mei­ne fritz­box hat ein 192.168.168.xxx IP-netz, die blackvpn-box ei­nes im 10.0.221.xxx IP-netz. das funk­tio­niert im prin­zip ganz OK, durch die un­ter­schied­li­chen net­ze wer­den al­ler­dings kei­ne bon­jour-au­to­dis­co­very-an­fra­gen ver­sen­det. das heisst, wenn ich im blackvpn-WLAN bin, sehe ich mei­ne lo­ka­len ser­ver und ge­rä­te zu­hau­se nicht. ver­bin­den konn­te ich mich an­fangs mit ih­nen, nach dem letz­ten firm­ware-up­date ging das nur mit ge­rä­ten die mit IP-netz der blackvpn-box di­rekt ver­bun­den wa­ren. an­geb­lich soll sich das be­he­ben las­sen, in­dem man ein paar ip­ta­bles kon­fi­gu­riert. bei mir hat das aber nicht funk­tio­niert:

für das zu­sam­men­spiel von ap­ple-tv und ios-ge­rä­ten im lo­ka­len und dem blackvpn-rou­ter netz birgt das lei­der ein mit­tel­gros­ses pro­blem-po­ten­zi­al.

ich konn­te das aus man­gel ei­nes ap­ple-tvs nicht aus­pro­bie­ren, aber wenn das ap­ple-tv sich über die blackvpn-box ins netz ein­klinkt kön­nen im re­gu­lä­ren netz ein­ge­wähl­te ipho­nes oder ipads mög­li­cher­wei­se nicht per air­play auf die ap­ple-tv-kis­te zu­grei­fen. was ja doof wäre, bzw. heisst, dass alle ge­rä­te mit der blackvpn-box ver­bun­den sein müs­sen.

mög­li­cher­wei­se kann man die IP-kon­fi­gu­ra­ti­on der blackvpn-kis­te an sein loak­les netz an­pas­sen, aber ich fürch­te die re­cher­che da­für kos­tet ein paar tage auf­wand. in den blackvpn-FAQs habe ich dazu bis­her nichts fin­den kön­nen, auf an­fra­ge sag­te man mir, das lies­se sich even­tu­ell mit ein paar „sta­tic rou­tes“ ma­chen, die man im rou­ter kon­fi­gu­rie­ren müs­se. wenn ich mal ein wo­chen­en­de nichts vor­ha­be, schau ich mir die mög­lich­kei­ten oder die kon­fi­gu­ra­ti­on des blackvpn-rou­ters viel­leicht mal nä­her an. hier soll­te blackvpn aber noch nach­bes­sern, mi­des­tens mit ei­ner er­wei­te­rung der FAQs.


seit mit­te mai hat blackvpn die rou­ter-ober­flä­che auf­ge­bohrt, bzw. ein ei­ge­nes front­end da­vor­ge­schal­tet. so sieht die ers­te beta-ver­si­on da­von aus:

das ist un­ge­fähr zwei­tau­send mal bes­ser als im dd-wrt-ba­ckend rum­zu­ir­ren und ver­eint alle wich­ti­gen ein­stel­lun­gen (aus­ser das mit den IP-net­zen) auf ei­ner sei­te:

  • aus­wahl des tun­nels
  • knopf zum neu­star­ten
  • än­de­rung der be­nut­zer­da­ten
  • sta­tus­an­zei­ge
  • knopf für firm­ware-, bzw. blackvpn be­nut­zer­inter­face-ak­tua­li­sie­rung

seit dem firm­ware-up­date mit­te mai funk­tio­niert auch der tun­nel­auf­bau bes­ser. ich hat­te das ge­fühl, dass die alte blackvpn-firm­ware aus dem tritt ge­riet, wenn die fritz­box und die in­ter­net­ver­bin­dung kurz ver­schwand. hin und wie­der muss ich die fritz­box ja neu­star­ten. jetzt scheint ein fritz­box-neu­start die blackvpn-box nicht mehr gross­ar­tig zu stö­ren. die IP-kon­fi­gu­ra­ti­on kann man lei­der noch nicht idio­ten­si­cher über das an­ge­flansch­te neue blackvpn-front­end an­pas­sen.


her­ren mi­ni­rock-uni­form in star-trek TNG, ge­se­hen auf hulu.com

da­durch dass man den end­punkt sei­ner in­ter­net­ver­bin­dung per WLAN aus­wäh­len kann, ist die VPN-be­nut­zung zu­hau­se am lap­top und al­len an­de­ren ge­rä­ten (bei uns der­zeit nur die it­e­le­fo­ne) wirk­lich ein­fach ge­wor­den. die bei­fah­re­rin konn­te sich letz­te wo­che ohne mein zu­tun ins VPN ein­wäh­len und ir­gend­wel­che geo-ge­block­ten you­tube fil­me an­se­hen. ich habe mir am wo­chen­en­de die ers­te fol­ge der ers­ten staf­fel star trek tng auf hulu an­ge­se­hen. le­dig­lich bei der der wer­bung ru­ckel­te das bild hin und wie­der, die sen­dung selbst lief im voll­bild­mo­dus ru­ck­el­frei. er­staun­lich ist da­bei et­was ganz an­de­res: wie­vie­le und wie lan­ge wer­be­un­ter­bre­chun­gen es auf hulu gibt. das kommt in etwa an das wer­be­auf­kom­men im ame­ri­ka­ni­schen ka­bel-fern­se­hen ran. und: in der ers­ten fol­ge von star trek TNG lau­fen män­ner in mi­ni­rock-uni­for­men auf dem raum­schiff rum.

auch der UK-VPN-tun­nel funk­tio­niert ein­wand­frei. sher­lock lief über den VPN ru­ckel- und wer­be­frei und ohne geo-blo­ckie­rung, die man aus deutsch­land sähe.

die nut­zung mit ei­nem ap­ple-tv, das ich nicht habe, ist theo­re­tisch auch viel­ver­spre­chend. wenn man sich ein net­flix-ac­count be­sorgt hat, könn­te man da­mit und ei­nem US-tun­nel über den blackvpn-rou­ter in deutsch­land net­flix se­hen. wenn ich mich recht er­in­ne­re geht das auch mit der wii, die ich aber schon seit 2 jah­ren nicht mehr an­ge­schlos­sen habe und für dass ich, woll­te ich das tes­ten, wahr­schein­lich ein kon­fi­gu­ra­ti­ons­wo­chen­en­de op­fern müss­te. aus­ser­dem ruht mein net­flix-ac­count ge­ra­de.


so­weit ich das ver­ste­he be­kommt man für €99 den rou­ter mit ei­nem ein jäh­ri­gen zu­gang zu ei­nem US- oder UK-VPN-tun­nel. den tun­nel, bzw. die zu­gangs­da­ten die mit dem rou­ter kom­men, kann man lei­der nicht par­al­lel am desk­top­rech­ner oder lap­top be­nut­zen. ich habe das aus­pro­biert: wenn die box sich mit den zu­gangs­da­ten ein­wählt die der desk­top­rech­ner oder lap­top be­nutzt, wird des­sen tun­nel­ver­bin­dung ge­kappt.

der rou­ter mit glo­ba­lem zu­gang, zu al­len blackvpn-tun­nel­aus­gän­gen, kos­tet €149. nach ei­nem jahr muss der glo­ba­le zu­gang für €99 pro jahr oder knapp €10 pro mo­nat ver­län­gert wer­den. der zu­gang zu ei­nem ein­zel­nen end­punkt kann mit mo­nat­lich knapp €5 oder jähr­lich €50 ver­län­gert wer­den. nicht ganz bil­lig aber ich kann seit drei jah­ren nichts schlech­tes über die zu­ver­läs­sig­keit der blackvpn-tun­nel­diens­te sa­gen.


wer­bung aus­schal­ten

felix schwenzel

seit heu­te, ges­tern oder ein paar ta­gen, bie­tet der frei­tag ei­nen ei­ge­nen ad­blo­cker. also ei­nen but­ton, mir dem die wer­bung auf frei­tag.de de­ak­ti­viert wer­den kann. ja­kob aug­stein:

Wir ge­ben un­se­ren Nut­zern die Mög­lich­keit, die Wer­bung durch ei­nen Klick selbst ab­zu­schal­ten. Das be­deu­tet, Sie kön­nen Ih­ren Ad­blo­cker für frei­tag.de de­ak­ti­vie­ren und die An­zei­gen wie­der zu­las­sen. Aber wenn eine An­zei­ge Sie beim Le­sen stört, schal­ten Sie die­se An­zei­ge ein­fach ab.

der blo­cker ist al­ler­dings gar kein blo­cker, son­dern eher ein aus­blen­der. steu­ert man eine wei­te­re frei­tag.de-sei­te an, wird dort wie­der wer­bung an­ge­zeigt und eben­so web­tra­cker von Ad Spi­rit, Adi­ti­on, Dou­ble­Click, Goog­le Ana­ly­tics, IN­FOn­line, Plis­ta und Va­lue­Click Me­dia­plex nach­ge­la­den.

ich habe ei­nen sol­che mög­lich­keit seit 8 jah­ren auf wir­res.net ein­ge­baut. der­zeit kann man die wer­bung mit der tas­te w aus­schal­ten oder im menü hin­ter dem  menü-knopf oben rechts. al­ler­dings ist die­se ab­schal­tung per­ma­nent. das heisst es wird ein coo­kie ge­spei­chert, der die­se sich die­se ein­stel­lung merkt bis der coo­kie aus­läuft oder die wer­bung wie­der ma­nu­ell ak­ti­viert wird. ist die wer­bung de­ak­ti­viert, wer­den auch die ad-codes und ent­spre­chend die tra­cker nicht ge­la­den.

die­se funk­ti­on traf, wenn ich mal dar­auf hin­wies, meist auf un­ver­ständ­nis. das sei doch doof, al­bern oder idio­tisch. ich habe nie ver­stan­den, war­um man so eine mög­lich­keit nicht toll fin­den soll­te. je­mand der sich ent­schei­det kei­ne wer­bung se­hen zu wol­len, soll­te die­se mög­lich­keit auch ha­ben. wenn man sie ihm nicht bie­tet, fin­det der oder die­je­ni­ge auch ohne die mög­lich­keit die ein web­sei­ten­be­trei­ber bie­tet ei­nen weg die wer­bung aus­zu­blen­den. in den letz­ten jah­ren, vor al­lem über ad­blo­cker oder ghos­tery oder ganz klas­sisch, per ban­ner-blind­heit.

ich habe lei­der die ar­gu­men­te die ge­gen ei­nen sol­chen but­ton spre­chen könn­ten ver­ges­sen, des­halb wür­de ich mich über ei­nen hin­weis oder über ar­gu­men­te pro oder con­tra in den kom­me­n­a­tren freu­en. mein haupt­ar­gu­ment ist und bleibt: war­um soll­te ich je­man­den der kei­ne wer­bung se­hen will wel­che auf­nö­ti­gen? selbst wenn 25% oder mehr der leu­te ad­blo­cker nut­zen oder mei­nen but­ton nutz­ten, ver­die­ne ich noch aus­rei­chend mit der zeit­wei­lig ein­ge­bun­de­nen wer­bung. /via neu­netz.com.


kriegs-di­rek­tor so­zia­le me­di­en bei scholz und freun­de

felix schwenzel

bei mir wirkt die be­nut­zung von eng­li­schen buz­zwords und fir­men­be­zeich­nun­gen dazu, dass ich eng­li­sche wor­te sehe. also lese ich die­se bauch­bin­de auch auf eng­lisch:

na­tür­lich ist nico lum­ma nicht kriegs-di­rek­tor so­zia­le me­di­en bei scholz und freun­de son­dern er war mal di­rek­tor bei scholz und freun­de.

ge­fun­den hab ich das bei nico lum­ma und der sagt, dass er in die­sem vi­deo „kom­pe­ten­te Fra­gen von Cher­no Job­atey“ be­ant­wor­tet und dass cher­no job­atey „üb­ri­gens ein to­tal fei­ner ben­gel“ sei. na dann guck ich mir das heu­te abend mal an.

YouTube Video Vorschaubild
youtube-video laden, info, direktlink

ja­kob aug­stein hat das ver­kau­fen ver­lernt

felix schwenzel

ja­kob aug­stein meint, dass le­ser ohne jour­na­lis­ten und ver­la­ge ver­dum­men:

Wenn Jour­na­lis­mus eine Zu­kunft ha­ben soll, muss der Le­ser zah­len. Aber der Le­ser hat im Netz das Zah­len für In­hal­te ver­lernt. In­hal­te sind der frei­ver­füg­ba­re Roh­stoff der On­line-Welt. Un­ge­ach­tet ih­rer Qua­li­tät. Das ist ge­fähr­lich. Die Ver­la­ge wer­den ih­ren Le­sern den Un­ter­schied zwi­schen Qua­li­tät und Quan­ti­tät wie­der bei­brin­gen müs­sen.

vor be­geis­te­rung für sich selbst und an­de­re men­schen die in deutsch­land mit der staats­tra­gen­den rol­le der „Herr­schafts­kon­trol­le“ be­traut sind, über­sieht ja­kob aug­stein ei­nen wich­ti­gen aspekt: le­ser zah­len be­reit­wil­lig für in­hal­te wenn das mög­lich, ein­fach und nicht völ­lig über­teu­ert ist.

ama­zon ver­kauft 54 schril­lio­nen* ebooks jähr­lich, ap­ple wahr­schein­lich et­was we­ni­ger (ver­mut­lich 20 schril­lio­nen*). da­für ver­kauft ap­ple mehr „In­hal­te“ die man nicht nur le­sen kann, son­dern auch an­se­hen. mar­co ar­ment hat ge­ra­de sein pro­fi­ta­bles ma­ga­zin ver­kauft, für das an­fang des jah­res be­reits 25tau­send le­ser $1,99 pro mo­nat be­zahl­ten. auch für die in­hal­te von spie­len zah­len die leu­te wie be­kloppt. ich könn­te mit 10 mi­nu­ten re­cher­che min­des­tens 156* bei­spie­le fin­den, die be­le­gen wie geil die leu­te dar­auf sind, on­line für in­hal­te geld zu be­zah­len — und es auch tun.

nein, das pro­blem sind nicht die le­ser die ohne die an­lei­tung von jour­na­lis­ti­schen weg­wei­sern ver­blö­den und ver­ler­nen für qua­li­tät zu zah­len. das pro­blem sind die ver­la­ge die für ein­zel­ar­ti­kel im on­line-ein­zel­ver­kauf mei­nen meh­re­re euro ab­ru­fen zu kön­nen, die sel­ten fai­re und nied­rig­schwel­li­ge abo-pa­ke­te an­bie­ten und oft die glei­chen ab­sur­den kün­di­gungs­fris­ten und abo-be­din­gun­gen an­bie­ten wie bei ih­ren print-pen­dants.

das pro­blem sind nicht le­ser die et­was ver­ler­nen, son­dern leu­te wie ja­kob aug­stein, die kei­ne at­trak­ti­ven an­ge­bo­te ge­ba­cken be­kom­men. mich er­in­nert das ein we­nig an die be­trei­ber von elek­tro-kauf­häu­sern, die sich dar­über be­kla­gen, dass ihre scheiss-wer­bung nicht mehr funk­tio­niert und die kun­den bei der güns­ti­ge­ren und be­que­me­ren kon­kur­renz kau­fen. ich weiss auch nicht war­um aug­stein und an­de­re leu­te die auf ih­ren pro­duk­ten sit­zen blei­ben so sel­ten das ei­ge­ne ver­sa­gen the­ma­ti­sie­ren und statt­des­sen glau­ben, dass die flie­hen­den kun­den er­zo­gen wer­den müss­ten. ist das ar­ro­ganz oder dumm­heit — oder et­was ganz an­de­res?

*) aus­ge­dach­te zah­len


chris­ti­an stö­cker auf spie­gel on­line über den ham­bur­ger me­di­en­dia­log:

Op­ti­mis­mus, was die me­dia­le Zu­kunft an­geht, kam in Ham­burg üb­ri­gens von un­er­war­te­ter Sei­te. Mu­sik-Lob­by­ist und Ur­he­ber­rechts­vor­kämp­fer Die­ter Gor­ny etwa rief den zwei­feln­den Ver­lags­ma­na­gern im Saal zu: "Die Leu­te kau­fen!" Be­zahl­mo­del­le im In­ter­net könn­ten also durch­aus funk­tio­nie­ren, das habe sei­ne ei­ge­ne Bran­che mitt­ler­wei­le fest­ge­stellt. Spä­ter se­kun­dier­te Joa­chim Birr vom Bun­des­ver­band Au­dio­vi­su­el­le Me­di­en: "Der Kun­de ist be­reit, für Con­tent zu zah­len."


stadt-bre­mer­ha­ven.de: Mu­sik: Il­le­ga­les La­den scha­det der Bran­che nicht; ich weiss zwar nicht war­um man stu­di­en durch­füh­ren muss die zei­gen, dass le­ga­le an­ge­bo­te ge­nutzt wer­den wenn sie vor­han­den sind und das sie nicht ge­nutzt wer­den, wenn sie nicht vor­han­den sind — aber sol­che un­ter­su­chun­gen zei­gen im­mer wie­der, dass ja­kob aug­stein irrt.


ste­fan nig­ge­mei­er schreibt heu­te (2. juni) in der FAS über sprin­gers di­gi­tal-stra­te­gie und ja­kob augsteins ir­ri­ge an­nah­me, dass die zu­kunft des spri­ner-ver­la­ges und der „bild“-zei­tung im netz ir­gend­et­was mit der zu­kunft des jour­na­lis­mus und der de­mo­kra­tie zu tun habe:

Es ist ein rüh­rend nai­ver Glau­be, dass die „Bild“-Zei­tung, weil sie die­se Rie­sen­reich­wei­te hat, ei­nen Kul­tur­wech­sel aus­lö­sen könn­te, der die Men­schen mit ei­nem Mal sa­gen lässt: Ja, ach so, Jour­na­lis­mus stimmt, da­für soll­ten wir auch on­line zah­len; bes­ser ist das, für uns, den Jour­na­lis­mus, die De­mo­kra­tie, dann hol ich mir zum „Bild“-Di­gi­tal­abo jetzt auch das „Frei­tag“-Di­gi­tal­abo. Je­des Me­di­um wird ei­ge­ne Mo­del­le fin­den müs­sen, sich in der di­gi­ta­len Welt zu fi­nan­zie­ren, ei­ge­ne Ar­gu­men­te und An­ge­bo­te, wenn es sei­ne Le­ser über­zeu­gen will, da­für zu zah­len.

on­line ist da­von noch nichts zu se­hen, auf pa­pier ist es aber so­weit ich weiss an je­der haus­ecke zu be­kom­men. seit mon­tag auch on­line.


glo­ri­fi­zier­te füh­rer

felix schwenzel

ja­son kott­ke:

This is pos­si­bly the best th­ree-mi­nu­te de­mons­tra­ti­on of any­thing I've ever seen. De­rek Si­ve­rs ta­kes a shaky vi­deo of a lone dancing guy at a mu­sic fes­ti­val and turns it into a les­son about lea­der­ship.

de­rek si­ve­rs:

Lea­der­ship is over-glo­ri­fied.
Yes it star­ted with the shirt­less guy, and he'll get all the cre­dit, but you saw what re­al­ly hap­pen­ed:
It was the first fol­lower that trans­for­med a lone nut into a lea­der.
The­re is no mo­ve­ment wi­t­hout the first fol­lower.


ich ha­be ad­ge­fil­tert

felix schwenzel

frank pa­ta­long hat mal wie­der ins in­ter­net ge­weint. zu­letzt hat er das, so­weit ich das mit­be­kom­men habe, 2010 auf spie­gel on­line. da­mals sprach er noch von ei­nem „16 Jah­re alte Deal zwi­schen On­line-Me­di­en und Me­di­en­nut­zern“ der an­geb­lich lau­te­te:

Wir lie­fern Ih­nen kos­ten­frei In­hal­te, und Sie se­hen sich da­für im Um­feld Wer­bung an.

ich habe da­mals leicht po­le­misch, aber mit nach wie vor gül­ti­gen ar­gu­men­ten ge­ant­wor­tet. da­mals wun­der­te ich mich vor al­lem dar­über, dass der deal mit mir gar nicht ge­schlos­sen wur­de. im ge­gen­teil, den deal den ich ger­ne mit on­line-me­di­en ab­schlies­sen wür­de lau­tet:

wen du willst dass dei­ne le­ser dich ernst­neh­men und un­ter­stüt­zen, musst du sie auch ernst neh­men.

das habe ich, wie ge­sagt, 2010 ge­schrie­ben und ich glau­be das mit dem ernst­neh­men ist nach wie vor ein pro­blem. al­les was pa­ta­long zur ad­blo­cker dis­kus­si­on, da­mals wie heu­te, ein­fällt ist pu­bli­kums­be­schimp­fung:

  • die le­ser igno­rie­ren die wirk­lich­keit (die der ver­la­ge, ver­mu­te ich mal)
  • die le­ser sind nicht be­reit dau­er­haft im netz zu zah­len
  • die le­ser sind auch am ki­osk nicht mehr be­reit zu zah­len
  • die le­ser er­tra­gen noch nicht­mal ein „we­nig Bling-Bling“
  • le­ser, die for­dern wer­bung we­ni­ger stö­rend zu ge­stal­ten, sind be­scheu­ert und be­griffs­tut­zig
  • vie­le „vor sich hin­sal­ba­dern­de“ le­ser wa­ren 1994 noch nicht mal im netz und wa­gen es jetzt eine in­sti­tu­ti­on die es seit 1994 ist, zu kri­ti­sie­ren
  • die le­ser ma­chen al­les ka­putt

im­mer­hin hat pa­ta­long in der ak­tu­el­len pu­bli­kums­be­schimp­fung nicht wie­der die olle deal-ka­mel­le auf­ge­wärmt. jetzt ist apo­ka­lyp­se an­ge­sagt. wie 1983 im spie­gel beim wald­ster­ben. da war es zwar ein hi­ro­shi­ma das den deut­schen wäl­dern we­gen sau­rem re­gen be­vor­stand, jetzt ist es die apo­ka­lyp­se die den deut­schen on­line-me­di­en (oder wie pa­ta­long es aus­drückt: „po­pu­lä­ren Web­sei­ten“) be­vor­steht, we­gen wer­be­fil­tern.


kurz ein wort zu wer­be­fil­tern. ich be­nut­ze zwar auch ei­nen wer­be­fil­ter, aber vie­le „po­pu­lä­re Web­sei­ten“ sind da­drin auf ei­ner weis­sen lis­te. trotz­dem sehe ich — auch bei kom­plett de­ak­ti­vier­tem wer­be­fil­ter — fast kei­ne wer­bung. aus dem ein­fa­chen grund, dass ich zu­sätz­lich noch ghos­tery be­nut­ze. ghos­tery fil­tert an­fra­gen drit­ter auf web­sei­ten weg. das heisst zum bei­spiel, dass die face­book- und twit­ter-but­tons die vie­le be­trei­ber „po­pu­lä­rer Web­sei­ten“ in ihre sei­ten ein­bau­en da­mit ein­fach weg­ge­fil­tert wer­den. so kön­nen we­der twit­ter, noch face­book, aber auch un­zäh­li­ge an­de­re diens­te nicht mehr mei­ne wege im netz und mein surf- und klick­ver­hal­ten ver­fol­gen und auf ih­ren ser­vern pro­to­kol­lie­ren.

in ei­nem nor­ma­len brow­ser­fens­ter bin ich stets bei face­book, twit­ter, aber auch, be­si­pi­els­wei­se, ama­zon, pin­te­rest und hinz und kunz an­ge­mel­det. das fin­de ich an­ge­nehm, denn so kann ich ohne wei­te­re an­mel­dung di­rekt mein face­book, mein ama­zon oder mein twit­ter auf­ru­fen, wenn mir da­nach ist. wo­nach mir al­ler­dings nicht ist, ist hinz und kunz ohne mein zu­tun zu er­zäh­len wo ich mich im netz rum­trei­be. ich möch­te selbst be­stim­men wer et­was über mich er­fährt und wer nicht. ich bin mit mei­nen da­ten über­aus gross­zü­gig, was der spie­gel im üb­ri­gen im­mer wie­der in el­len­lan­gen ti­ra­den an­pran­gert und als ex­trem dumm dar­stellt, aber ich möch­te die kon­trol­le be­hal­ten. ich möch­te die kon­trol­le nicht an die wer­be­ab­tei­lung oder die ver­mark­ter von „po­pu­lä­ren Web­sei­ten“ ab­ge­ben.

also habe ich ghos­tery recht un­durch­läs­sig kon­fi­gu­riert. das führt bei man­chen ame­ri­ka­ni­schen oder bri­ti­schen web­sei­ten dazu, dass auch die an­zei­ge von in­hal­ten nicht mehr funk­tio­niert, weil die be­trei­ber man­cher „po­pu­lä­rer Web­sei­ten“ nicht nur die aus­lie­fe­rung von wer­bung an drit­te aus­ge­la­gert ha­ben, son­dern auch die aus­lie­fe­rung von in­hal­ten. in sol­chen fäl­len wechs­le ich dann in den an­ony­men brow­ser­mo­dus (im üb­ri­gen eine der gross­ar­tigs­ten er­fin­dun­gen von chro­me), in dem we­der ghos­tery, ein ad­blo­cker, noch ir­gend­ein an­de­rer plug­in ak­tiv ist. aber ich bin im an­ony­men brow­ser­fens­ter eben auch nicht bei face­book, twit­ter oder ama­zon an­ge­mel­det.


der spie­gel­ver­lag (bzw. ei­ner sei­ner toch­ter­ver­la­ge) war üb­ri­gens vor etwa 15 jah­ren der mei­nung, dass man mit ei­nem or­dent­lich ge­mach­ten wirt­schafts­ma­ga­zin kein geld ver­die­nen kann. nach nur drei aus­ga­ben stopp­te der spie­gel­ver­lag das pro­jekt ec­o­ny. mitt­ler­wei­le ist das nach­fol­ge­ma­ga­zin „brand­eins“ auch wirt­schaft­lich ein knal­ler. so was fällt mir im­mer ein, wenn leu­te an­de­re als ah­nungs­los, sal­ba­dernd oder kurz­sich­tig ar­gu­men­tie­rend be­schimp­fen um ih­ren vor weis­heit strot­zen­den und in­no­va­ti­on bers­ten­den ar­beit­ge­ber zu ver­tei­di­gen.


of­fen­sicht­lich funk­tio­niert der wer­be­blo­cker-snif­fer der zeit nicht so toll.


Mit Mut­ter te­le­fo­niert. Sie woll­te ler­nen, wie man #Ad­Blo­cker in­stal­liert. Hat sie auf Spon ge­le­sen. Gut ge­macht @spie­gelon­line!

13.05.2013 19:14 via Tweet­bot for iOS Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@tris­tes­se­de­lu­xe Till­mann All­mer


noch­mal zu­rück zu ghos­tery, bzw. zum the­ma, dass die ad­blo­cker-dis­kus­si­on auch eine bug­blo­cker, flash­blo­cker oder so­gar ja­va­script-blo­cker dis­kus­si­on sein soll­te, bzw. eine um da­ten­kra­ken (üb­ri­gens eins der lieb­lings­the­men des ge­druck­ten spie­gels, zu­min­dest wenn es sich um kra­ken an­de­rer han­delt). wenn ich das rich­tig mit­be­kom­men habe, hat le­dig­lich die süd­deut­sche in ih­rem bit­te-ma­chen-sie-eine-blo­ckier­aus­nah­me-für-uns-text auf die tra­cker-pro­ble­ma­tik hin­ge­wie­sen. ste­fan plö­chin­ger:

Wir ha­ben au­ßer­dem in un­se­ren Da­ten­schutz­re­geln er­klärt, wie Sie per­so­na­li­sier­te Wer­bung aus­steu­ern kön­nen, falls Sie sich dar­an stö­ren - auch dies im Sin­ne von Ih­nen, un­se­ren Nut­zern.

in den da­ten­schutz­re­geln der süd­deut­schen, die ich im üb­ri­gen ziem­lich bei­spiel­haft fin­de, wird dann auch tat­säch­lich in all­ge­mein­ver­ständ­li­chem deutsch auf die tra­cker-pro­ble­ma­tik hin­ge­wie­sen:

Die Kehr­sei­te die­ses Vor­ge­hens ist, dass die so­zia­len Netz­wer­ke fak­tisch auch Ihr Le­se­ver­hal­ten auf un­se­rer Sei­te ana­ly­sie­ren kön­nen - wie auch Ihr Ver­hal­ten auf vie­len an­de­ren Sei­ten, denn das Vor­ge­hen ist Markt­stan­dard. Wenn Sie die­ses so­ge­nann­te Track­ing ver­hin­dern wol­len, müs­sen Sie sich ent­we­der auf den Platt­for­men wie Face­book und Goog­le ab­mel­den, wenn Sie un­be­ob­ach­tet durch das In­ter­net sur­fen wol­len, oder in den Priv­at­mo­dus Ih­res Brow­sers wech­seln.

na gut, dass der hin­weis auf blo­cker wie ghos­tery fehlt, kann ich nach­voll­zie­hen, da ghos­tery auch den gan­zen an­de­ren scheiss blo­ckiert. wie man den gan­zen an­de­ren scheiss die web­tra­cker, bugs, coo­kies aus­op­tiert, wird über vie­le ab­sät­ze hin­weg, mit gros­ser de­tail­lie­be in der sz-da­ten­schutz­er­klä­rung er­klärt:

Mehr In­for­ma­tio­nen zu nut­zungs­ba­sier­ter On­line-Wer­bung: www.mei­ne-coo­kies.org. Wenn Sie sie de­ak­ti­vie­ren wol­len: www.you­ron­line­choices.com. […] mehr über Ihre Rech­te und die Pri­vat­sphä­ren-Ein­stel­lun­gen fin­den Sie in den Da­ten­schutz­hin­wei­sen von Face­book. […] Ge­naue­re In­for­ma­tio­nen zu Art, Zweck und Um­fang so­wie der wei­te­ren Nut­zung Ih­rer Da­ten durch Twit­ter, mehr über Ihre Rech­te und die Pri­vat­sphä­ren-Ein­stel­lun­gen fin­den Sie in den Da­ten­schutz­hin­wei­sen von Twit­ter. […] Ge­naue­re In­for­ma­tio­nen zu Art, Zweck und Um­fang so­wie der wei­te­ren Nut­zung Ih­rer Da­ten durch Goog­le, mehr über Ihre Rech­te und die Pri­vat­sphä­ren-Ein­stel­lun­gen fin­den Sie in den Da­ten­schutz­hin­wei­sen von Goog­le. […] Wenn Sie die Da­ten­ana­ly­se ver­hin­dern wol­len, kön­nen Sie die­ses Brow­ser-Plug­in her­un­ter­la­den und in­stal­lie­ren oder die Spei­che­rung von Coo­kies in Ih­rem Brow­ser ge­ne­rell de­ak­ti­vie­ren. […] De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zum Da­ten­schutz der Fir­ma Comscore fin­den Sie auf die­ser Sei­te. […] De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zum Da­ten­schutz bei Chart­beat fin­den Sie auf die­ser Sei­te. […] De­tails zum Da­ten­schutz fin­den Sie bei der Fir­ma In­fon­line, die für das SZM zu­stän­dig ist, und der Da­ten­schutz­web­site der IVW. Sie kön­nen die Da­ten­ver­ar­bei­tung auf die­ser Sei­te un­ter­bin­den. Die Reich­wei­ten-Sta­tis­ti­ken sind öf­fent­lich hier ein­seh­bar. […] Auch [bei der VG Wort] wer­den IP-Adres­sen nur an­ony­mi­siert ver­ar­bei­tet und kei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen Da­ten ge­spei­chert, ein Un­ter­bin­den ist der­zeit nicht mög­lich. […]

es fol­gen noch hin­wei­se zum da­ten­schutz und zur de­ak­ti­vie­rung von tra­ckern bei der AGOF, iq di­gi­tal, goog­le ad­sen­se, nugg.ad, und plis­ta. man könn­te also, wenn man als nut­zer zwei bis drei stun­den zeit in­ves­tiert durch­aus vie­le der tra­cker die ei­nen auf süd­deut­sche.de ver­fol­gen und be­ob­ach­ten de­ak­ti­vie­ren oder ent­schär­fen. das geht in­dem man sich die da­ten­schutz­be­stim­mun­gen der sz und ih­rer 15 part­ner durch­liest und dann eben­so­vie­le kon­fi­gu­ra­ti­ons­sei­ten be­sucht, die ei­nen coo­kie set­zen und hoch und hei­lig ver­spre­chen, ei­nen nicht mehr zu be­ob­ach­ten. das glei­che kann man dann noch für die an­de­ren „po­pu­lä­re Web­sei­ten“ ma­chen und in zwei bis drei ta­gen hat man al­les hin­kon­fi­gu­riert.

dass die ver­la­ge ghos­tery nicht er­wäh­nen kann ich nach­voll­zie­hen. ne­ben ghos­tery gibt es noch eine wei­te­re al­ter­na­ti­ve, auf die kei­ne der „po­pu­lä­ren Web­sei­ten“ die sich an der ad­blo­cker-aus­nah­me-kam­pa­gne be­tei­ligt ha­ben hin­weist; näm­lich auf eine un­ter­stüt­zung der „do not track“ an­wei­sung. das liegt na­tür­lich dar­an, dass die vie­len hun­dert wer­be­part­ner, also da­ten­samm­ler und aus­wer­ter mit de­nen vie­le „po­pu­lä­re Web­sei­ten“ zu­sam­men­ar­bei­ten, die­se an­wei­sung of­fen­bar nicht be­ach­ten. ich glau­be, dass das ein schlüs­sel sein könn­te: we­ni­ger, an­ge­neh­me­re und (auf wunsch) die pri­vat­sphä­re re­spek­tie­ren­de wer­bung. ad­block­plus sieht das in sei­nen hin­wei­sen auf kri­te­ri­en ak­zep­ta­bler wer­bung“ auch so:

Die­se Kri­te­ri­en sind noch nicht fi­nal, wir ar­bei­ten an ih­rer Ver­bes­se­rung. Ins­be­son­de­re wol­len wir vorraus­set­zen, dass die Pri­vat­sphä­re der Nut­zer re­spek­tiert wird (ver­pflich­ten­de Un­ter­stüt­zung von Do Not Track).


die ver­ach­tung die pa­ta­long ei­nem teil sei­ner le­ser an den kopf wirft ist nicht nur für ihn ty­pisch. was die le­ser wol­len, ent­schei­det im ver­lags­we­sen im­mer noch der ge­setz­ge­ber und die ver­lags­lei­tung. kei­ner der be­tei­lig­ten ver­la­ge hat mei­nes wis­sen je­mals bei sei­nen le­sern nach­ge­fragt wel­che art von wer­bung sie akt­zep­ta­bel fin­den. aus­ser der taz bit­tet kein ver­lag um spen­den oder fi­nan­zi­el­le un­ter­stüt­zung. kein ver­lag bie­tet eine wer­be- und tra­cker­freie web­ver­si­on sei­ner sei­ten für abon­nen­ten oder un­ter­stüt­zer.

ob­wohl: im grun­de ge­nom­men be­fra­gen die ver­la­ge ihre nut­zer. mit ana­ly­se­soft­ware und tra­ckern. so er­ken­nen sie, was ihre le­ser be­son­ders oft an­kli­cken, was nicht, wel­che über­schrif­ten funk­tio­nie­ren, wel­che nicht. und sie er­ken­nen, dass die le­ser so ge­nervt von der ge­schal­te­ten wer­bung sind, dass sie sie aus­fil­tern. re­dak­tio­nell re­agie­ren die „po­pu­lä­ren Web­sei­ten“ auf das nut­zer­ver­hal­ten in­dem sie ent­spre­chen­de in­halt­li­che schwer­punk­te set­zen, kom­pak­ter schrei­ben oder an den über­schrif­ten fei­len. kon­se­quen­zen aus der po­pu­la­ri­tät von wer­be­fil­tern sind nicht etwa ver­su­che die wer­bung ak­zep­ta­bler zu ge­stal­ten, son­dern auf­ru­fe die wer­bung so wie sie ist zu ak­zep­tie­ren. was ak­zep­ta­bel ist, be­stimmt hier nicht der be­nut­zer, son­dern der ver­mark­ter.

ich glau­be nicht dass die­se hal­tung lang­fris­tig zum er­folg führt.


*

  e13.de: Der Ad­Blo­cker Ap­pell (ur­sprüng­li­che Fas­sung)   #

kiki hat „den ers­ten Ent­wurf des Bet­tel­briefs“ ge­fun­den.

*

  an­mut­und­de­mut.de: Wer­bung vs. Pri­vat­sphä­re   #

ben­ja­min bir­ken­ha­ke über wer­bung und track­ing:

Das gan­ze Track­ing wird von den Ver­mark­ter und Wer­be­kun­den ge­macht, weil sie es kön­nen und weil bei den Ver­la­gen das nö­ti­ge Wis­sen und da­her auch das ent­spre­chen­de Pro­blem­be­wußt­sein fehlt. Man un­ter­wirft sich wi­der­stands­los hier halt den Vor­ga­ben der Ver­m­ak­ter. Tech­nisch ist das al­les nicht nö­tig und könnt ohne wei­te­re an­ders um­ge­setzt wer­den. Dann wür­de die Wer­bung auch nicht­ein­mal von Ad-Blo­cker ge­blockt wer­den (kön­nen).


ech­tes netz

felix schwenzel

wenn ich es rich­tig ver­stan­den habe, ist die­se kam­pa­ge das ers­te mal, dass die di­gi­ta­le­ge­sell­schaft.de und d-64.org et­was zu­sam­men ma­chen:

die web­site, die auf den (wie ich fin­de) völ­lig miss­ra­te­nen kam­pa­gnen-mo­ti­ven be­wor­ben wird, ech­tes­netz.de, trägt al­ler­ding nur das di­gi­ges-sie­gel. aber ich muss ja nicht al­les ver­ste­hen. auch wenn ma­thi­as ri­chel, der die mo­ti­ve ent­wor­fen hat, mir die mo­ti­ve als „Tür­öff­ner“ zu er­klä­ren ver­sucht hat.

ab­ge­se­hen da­von gibt es mor­gen in köln eine demo ge­gen die te­le­kom-plä­ne, hier die face­book-ver­an­stal­tungs­sei­te.

sie­he auch:

[nach­trag 17:30h]
die di­gi­ta­le ge­sell­schaft hat ei­nen demo-auf­ruf on­line mit kam­pa­gnen­mo­ti­ven die mir viel bes­ser ge­fal­len:


das ist was­ser

felix schwenzel

da­vid fos­ter wal­lace hat 2005 vor ei­ner ab­schluss­klas­se des ke­n­yon col­lege eine rede ge­hal­ten, die ei­nen sehr wich­ti­gen weg die welt zu ver­bes­sern auf­zeigt: sen­si­bi­li­sie­rung. sehr, sehr gross­ar­tig, ob­wohl es von the glos­sa­ry stark pa­the­ti­siert wur­de:

the glos­sa­ry:

In 2005, aut­hor Da­vid Fos­ter Wal­lace was as­ked to give the com­mence­ment ad­dress to the 2005 gra­dua­ting class of Ke­n­yon Col­lege. Ho­we­ver, the re­sul­ting speech didn’t be­co­me wi­de­ly known un­til 3 ye­ars la­ter, af­ter his tra­gic de­ath. It is, wi­t­hout a doubt, some of the best life ad­vice we’ve ever come across, and per­haps the most simp­le and ele­gant ex­pl­ana­ti­on of the real va­lue of edu­ca­ti­on.

We made this vi­deo, built around an ab­rid­ged ver­si­on of the ori­gi­nal au­dio re­cor­ding, with the ho­pes that the core mes­sa­ge of the speech could reach a wi­der au­di­ence who might not have other­wi­se been in­te­res­ted.

/dar­ing­fir­ball.net


wie ix ins in­ter­net schrei­be

felix schwenzel

Blog­ge­rin­nen-Typ:
wit­zel­süch­tig. oder dif­fe­ren­zier­ter aus­ge­drückt, ich möch­te nicht lang­wei­len. das ge­lingt mir wahr­schein­lich nicht im­mer, aber ich ver­su­che es.

Ge­rät­schaf­ten di­gi­tal:
mac­book pro, ipho­ne 4S.

Ge­rät­schaf­ten ana­log:
ein tisch, manch­mal ein no­tiz­block. bier.

Ar­beits­wei­se:
chao­tisch und im­pul­siv, aber mit lan­gem atem.

Wel­che Tools nutzt du zum Blog­gen, Re­cher­chie­ren und Book­mark-Ver­wal­tung?
hier läuft nach wie vor mei­ne über 10 jah­re alte ez­pu­blish 2.x ver­si­on die ich mit al­ler­lei hel­fer­chen er­wei­tert habe. vor dem blog­gen steht das le­sen, viel le­sen, wo­von ich das meis­te im ree­der auf dem te­le­fon weg­le­se. bis vor kur­zem syn­chro­ni­sier­te sich der ree­der mit dem goog­le-rea­der, seit neu­es­tem — und zu mei­ner vol­len zu­frie­den­heit — syn­chro­ni­siert der jetzt mit fe­ver. im ree­der, aber auch im desk­top-brow­ser, wer­fe ich al­les was mir in­ter­es­sant vor­kommt in pin­board. im ree­der na­tiv mit der book­mark­funk­ti­on, auf dem desk­top per book­mar­klet. ein paar mal pro tag räu­me ich die book­marks auf und ver­schlag­wor­te und kom­men­tie­re sie für die wei­ter­ver­ar­bei­tung. ein teil taucht spä­ter au­to­ma­tisch in mei­ner link­lis­te im blog auf, der an­de­re ver­bleibt in pin­board und wird dort alt.

für re­cher­che ist mei­ne stan­dard-such­ma­schi­nen-ein­stel­lung nach wie vor duck­duck­go, aber ge­ra­de für bild­re­cher­che lan­de ich auch im­mer wie­der auf goog­le.

ich schrei­be alle mei­ne no­ti­zen, aber auch alle blog­ein­trä­ge, in yo­jim­bo. ei­gent­lich lan­det da seit vier jah­ren al­les drin. beim schrei­ben hilft mir aus­ser­dem typ­i­na­tor, der tipp­feh­ler wie „udn“ au­to­ma­tisch zu „und“ macht und mir beim mark­up zum ver­lin­ken, zi­tie­ren, fet­ten und so wei­ter hilft. auf eine au­to­ma­ti­sche recht­schreib­kon­trol­le ver­zich­te ich zum kum­mer vie­ler le­ser, aber ers­tens funk­tio­niert das nur wenn man auch mal gross­buch­sta­ben zu nut­zen be­reit ist und zwei­tens wird recht­schrei­bung eh über­be­wer­tet.

Wo sam­melst du dei­ne Blo­gideen?
im in­ter­net, auf ver­an­stal­tun­gen, beim du­schen. ich no­tie­re mir vie­le ideen in yo­jim­bo, blog­ge aber auch spon­tan los, wenn ich mich über ir­gend­et­was auf­re­ge.

Was ist dein bes­ter Zeit­spar-Trick/Short­cut fürs Blog­gen/im In­ter­net?
der bes­te trick zeit im in­ter­net zu spa­ren ist nicht zu blog­gen. ich habe mal ein vi­deo von „wet­ten, dass…?“ zu­sam­men­ge­schnit­ten, das nur aus den la­chern von mi­chel­le hun­zi­ker be­stand. das schnei­den hat mich 1-2 stun­den ge­kos­tet. das feed­back auf das vi­deo war zum gros­sen teil: wo nimmst du die zeit her, so ei­nen scheiss zu ma­chen? da­bei ist das schrei­ben von ar­ti­keln um ein viel­fa­ches auf­wän­di­ger als vi­deo-schnei­den. aber so­lan­ge das kei­ner merkt, ist das auch nicht schlecht.

an­sons­ten em­fin­de ich das kom­men­tie­ren von links als re­la­tiv zeit­spa­rend. es kommt mir je­den­falls, auch wenn die kom­me­n­at­re hin und wie­der um­fang­rei­cher wer­den, so vor als sei es we­ni­ger mü­he­voll schnell was zu ei­nem link zu schrei­ben, als ei­nen gan­zen ar­ti­kel zu schrei­ben.

Be­nutzt du eine To-Do List-App? Wel­che?
ich fin­de die ins ios und osx ein­ge­bau­te er­in­ne­run­gen.app von ap­ple sehr an­ge­nehm. ich habe alle er­in­ne­run­gen auf dem han­dy und dem desk­top syn­chro­ni­siert, kann sie mit der bei­fah­re­rin tei­len (für die ein­kaufs­lis­te bei­spiels­wei­se) und er­in­ne­run­gen las­sen sich ge­nia­ler­wei­se auch mit or­ten ver­knüp­fen. ich kann auch emails in die app zie­hen und sie macht dar­aus eine er­in­ne­rung mit link zu­rück zur email.

Gibt es ne­ben Te­le­fon und Com­pu­ter ein Ge­rät ohne das du nicht le­ben kannst?
mein mac­book. ich könn­te ei­gent­lich auf al­les an­de­re ver­zich­ten so­lan­ge ich mein mac­book und in­ter­net habe.

Gibt es et­was, das du bes­ser kannst als an­de­re?
nein. mei­ne stärk­te ist, glau­be ich, dass ich al­les ein biss­chen kann und nichts rich­tig.

Was be­glei­tet dich mu­si­ka­lisch beim Blog­gen?
nichts. ich has­se mu­sik. beim ar­bei­ten.

Wie ist dein Schlaf­rhyth­mus – Eule oder Nach­ti­gall?
bei­des. ich lie­be den frü­hen mor­gen und ste­he fast im­mer vor der bei­fah­re­rin auf. und meis­tens blei­be ich auch lan­ge wach, weil ich die ruhe der nacht sehr mag. was fehlt ist ein bett im büro für 10 mi­nu­ten mit­tags­schlaf. ich soll­te wie­der öf­ter ho­me­of­fice ma­chen.

Eher in­tro­ver­tiert oder ex­tro­ver­tiert?
ich weiss nicht. eher in­tro­ver­tiert, aber auch ein biss­chen ex­tro­ver­tiert.

Wer soll­te die­se Fra­gen auch be­ant­wor­ten?
an­ge­la mer­kel, peer stein­brück und jan böh­mer­mann.

Der bes­te Rat den du je be­kom­men hast?
al­les was schnell­ge­hen muss ist scheis­se. und der bes­te rat den ich mir mal selbst ge­ge­ben habe: mach nur das, was du ger­ne machst, aber ach­te dar­auf, dass du vie­les ger­ne machst.

Noch ir­gend­was wich­ti­ges?
ver­zei­fe­lung ist kein gu­ter rat­ge­ber, zwei­fel schon.

an­de­re, die die­se fra­ge be­ant­wor­tet ha­ben.


rp13 rück­schau

felix schwenzel

es gibt eine kon­stan­te seit 7 jah­ren re­pu­bli­ca, die mir je­des jahr auf­fällt. es wird im­mer wie­der ver­sucht den ein­druck zu er­we­cken, dass die leu­te die zur re­pu­bli­ca ge­hen eine ho­mo­ge­ne mas­se sei­en. „die sze­ne“ sei dies, die netz­ge­mein­de wol­le das, die com­mu­ni­ty be­schäf­ti­ge sich die­ses jahr mit je­nem. auch sät­ze wie „die re­pu­blca [ist|war|soll­te|hät­te] …“ konn­te ich mir eben in 5 mi­nü­ti­ger re­cher­che goo­ge­lei zu hun­der­ten zu­sam­men­su­chen.

da­bei ist das al­les quatsch. die re­pu­bli­ca ist ei­gent­lich wie twit­ter. je nach­dem wel­che time­line man sich zu­sam­men­ge­klickt hat, hat je­der sein ei­ge­nes, in­di­vi­du­el­les twit­ter. die stim­men ei­ni­ger grosst­wit­te­rer wer­den zwar re­gel­mäs­sig — ob man will oder nicht — in die time­line ge­spült, aber nir­gend­wo spielt die glei­che mu­sik. aus­ser bei der ver­ab­schie­dung.

[nach dem schrei­ben ge­merkt, dass mei­ne idee oben gar nicht mei­ne ist, son­dern ein mem dass sich aus ei­nem tweet von kath­rin pas­sig in mein un­ter­be­wusst­sein ge­wun­den hat.]


mei­ne re­pu­bli­ca war ein biss­chen wie die von anne wiz­o­rek:

Es klingt im­mer so schlimm wich­tig­popich­tig wenn man sagt, dass man von der re:pu­bli­ca nicht so viel mit­be­kom­men habe, weil man selbst ei­nen Vor­trag hal­ten muss­te. Aber nun ja, ich habe lei­der längst nicht so viel von der #rp13 mit­neh­men kön­nen, wie ich ger­ne ge­wollt hät­te, weil da eben die­ser Talk war. Ich war zu­min­dest am Mon­tag un­fass­bar nei­disch auf alle, die es schon hin­ter sich hat­ten […].

am mon­tag war ich nicht nur ver­zwei­felt, weil ich übers gan­ze wo­chen­en­de mei­nen vor­trag kon­zep­tio­nell nicht in den griff be­kom­men hat­te, son­dern auch noch von ei­nem töd­li­chen män­ner­schnup­fen an­ge­schla­gen. der schnup­fen hat­te am wo­chen­en­de mei­nen kopf mit gros­sen men­gen an­ti­ma­te­rie ge­füllt. ich hat­te an­fangs ver­sucht die er­kran­kung vor mir und der bei­fah­re­rin ge­heim­zu­hal­ten, aber am sonn­tag bra­chen dann mei­ne na­sen­däm­me.

am mon­tag ver­such­te ich mei­nem kör­per dann wie­der nor­ma­li­tät vor­zu­gau­keln, ver­zich­te­te aber — auf emp­feh­lung der bei­fah­re­rin — dar­auf freun­den und be­kann­ten die hand zu ge­ben. er­freu­li­cher­wei­se habe ich vie­le freun­de und be­kann­te, die mir auch gar nicht die hand ge­ben möch­ten. es ist auch gut mög­lich, dass ich den ei­nen oder an­de­ren gar nicht grüss­te, das aber nicht aus grün­den der hy­gie­ne, son­dern weil ich am mon­tag noch sehr ver­peilt war.

der ers­te tag der re­pu­bli­ca half dann aber su­per mei­ne ver­zweif­lung zu über­win­den. die (we­ni­gen) ses­si­ons die ich mir an­sah (dueck, pas­sig, 20 mi­nu­ten line­ham (vi­deo mitt­ler­wei­le ge­sperrt), lobo) und die paar ge­sprä­che die ich führ­te (un­ter an­de­rem pas­sig, ri­chel, den­ta­ku, pritl­ove, krell, win­de) hal­fen mir zu­min­dest mei­nen kopf wie­der in gang zu krie­gen.

trotz der per­ma­nen­ten an­ge­spannt­heit bin ich froh je­des­mal auf der re­pu­bli­ca erst am letz­ten tag ge­spro­chen zu ha­ben. da­durch konn­te ich im­mer gags an­de­rer klau­en mich im­mer in­spi­rie­ren las­sen und auf sa­chen, die in den vor­he­ri­gen ta­gen ge­sagt wur­den, ein­ge­hen. soll­te ich noch­mal auf der re­pu­bli­ca spre­chen, wür­de ich das wie­der ger­ne am drit­ten tag tun. mög­li­cher­wei­se ist die re­pu­bli­ca ohne eine sol­che an­span­nung auch lang­wei­lig. ob­wohl das ist quatsch. dann wür­de ich wahr­schein­lich die gan­ze zeit ins in­ter­net schrei­ben, statt an mei­nem vor­trag.


die­ses (und letz­tes) jahr habe ich, ent­ge­gen mei­ner ge­wohn­heit, nicht mei­nen ei­ge­nen rech­ner für die prä­sen­ta­ti­on be­nutzt, son­dern den des ver­an­stal­ters. was mich die­ses und letz­tes jahr ge­wun­dert hat war, dass vor mir of­fen­bar nie­mand die mo­de­ra­ti­ons­no­ti­zen von key­note be­nutzt hat. der key­note „mo­de­ra­tor­mo­ni­tor“ des stage-2-rech­ners war am drit­ten tag noch jung­fräu­lich auf stan­dard­ein­stel­lung, ohne no­ti­zen. so sieht die aus:

ich weiss gar nicht wie man eine prä­sen­ta­ti­on ohne mo­de­ra­tor­no­ti­zen hal­ten kann. ob­wohl doch: ich habe leu­te ge­se­hen (doc­to­row) die ihre no­ti­zen auf pa­pier hat­ten (doc­to­row hat ent­we­der ein drit­tes auge oder nie auf die no­ti­zen ge­blickt) oder auf nem ipad (ca­sa­so­la merk­le & li­son).

ich schrei­be al­les in die mo­de­ra­tor-no­ti­zen, so dass ichs als stich­wor­ge­ber nut­zen kann oder mich zur not vor­le­send dar­an ent­lang­han­geln zu kön­nen. seit ei­nem ve­ri­ta­blen black­out vor sechs jah­ren, wir­ken mei­ne vor­trä­ge nur schlecht vor­be­rei­tet, sind es aber nicht. so sieht mein mo­de­ra­tor­mo­ni­tor aus:

was mich auch wun­der­te, wie vie­le ihre prä­sen­ta­tio­nen auf den büh­nen eins bis drei (oder gar vier?) im 4:3-for­mat ab­lie­fer­ten (statt 16:9).


tan­ja haeus­ler meint hier im ge­spräch mit phil­ip ban­se ei­nen neu­en trend auf der re­pu­bli­ca fest­ge­stellt zu ha­ben: den talk vor dem talk fer­tig­zu­stel­len. ich glau­be der trend ist gar nicht mal so neu.

YouTube Video Vorschaubild
youtube-video laden, info, direktlink

das in­ter­view hab ich schon nach 4 mi­nu­ten ge­mocht. tol­le tan­ja, tol­les in­ter­view. der rant zum glei­chen the­ma war nicht so mein ding, was aber eher an der form, als am in­halt lag.


ich las in vie­len re­pu­bli­ca-rück­bli­cken, dass sich die re­pu­bli­ca sehr pro­fes­sio­na­li­siert habe. fand ich auch. es fiel auf, dass das wlan fast durch­gän­gig funk­tio­nier­te und dass die vi­de­os der ses­si­ons teil­wei­se schon 30 bis 40 mi­nu­ten nach der ver­an­stal­tung sau­ber ver­schlag­wor­tet und be­schrie­ben auf you­tube la­gen. sehr re­spek­ta­bel. kei­ne ah­nung ob es auch aus­druck die­ser pro­fes­sio­na­li­sie­rung war, dass die leit­far­be der re­pu­bli­ca 2013 die der next-kon­fe­renz war.

auf­fäl­lig ist aber auch die pro­fes­sio­na­li­sie­rung der be­su­cher. mi­cha­el kreil hat bei­spiels­wei­se eine ge­nia­le vi­sua­li­sie­rung der der ses­si­on-vi­de­os ge­baut:
mi­chael­kreil.git­hub.io/re­pu­bli­ca­vi­de­os

jo­han­nes mi­rus hat sich für sei­ne re­pu­bli­ca rück­schau die mühe ge­macht jede ses­si­on die er ge­se­hen hat zu kom­men­tie­ren und zu vi­deo­lin­ken. sehr bei­spiel­haft.

das kot­zen­de ein­horn hat beim mu­sik­ex­press nach­le­se be­trie­ben, aber da­für eine rück­schau auf vie­le an­de­re rück­schau­en. ralf graf hat auch sehr fleis­sig ar­ti­kel über die rp13 ge­sam­melt.


ich habe auf der re­pu­bli­ca kei­ne ein­zi­ges vine-vi­deo ge­dreht, un­ge­fähr acht oder neun fo­tos ge­macht (da­von drei in­sta­gram­me, 1, 2, 3) und nicht mehr als 10 tweets ge­funkt.

blick von stage 2

vie­len dank üb­ri­gens für das ziem­lich über­wäl­ti­gen­de feed­back zu mei­nem vor­trag. wenns um lob geht, fin­de ich pau­scha­li­sie­ren üb­ri­gens to­tal töff­te. kri­tik wünsch ix mir im­mer voll dif­fe­ren­ziert, aber das ist lei­der ein from­mer wunsch (be­weis­stück 1).


sehr be­ein­druckt hat mich üb­ri­gens die ge­fasst­heit von anne wiz­o­rek. an­ders be­ein­druckt hat mich jan-uwe fitz (der ver­grä­mer). bei kate dar­lings vor­trag fiel mir auf, dass eng­lisch, zu­min­dest wenns mut­ter­sprach­lich und ame­ri­ka­nisch ge­färbt ist, eine an­ge­neh­me­re vor­trags­spra­che als deutsch sein könn­te. ganz gran­di­os john­ny als in­ter­view­er von 3 men­schen, die auf you­tube ex­trem er­folg­reich sa­chen ma­chen. sehr tol­le fo­tos von tey­mur ma­dj­derey auf dicke­hips­ter.de (via). (wird fort­ge­setzt …)


mein vor­trag auf der re­pu­bli­ca 2013

felix schwenzel


re­cla­im so­cial me­dia

felix schwenzel

ich wer­de in den nächs­ten zwei ta­gen wahr­schein­lich nicht dazu kom­men, mehr über das re­cla­im-so­cial-me­dia pro­jekt von sa­scha und mir zu schrei­ben. ein paar ab­sät­ze und ein paar down­loads habe ich heu­te mit­tag zu­sam­men­ge­schrie­ben. lei­der ist die ein­rich­tung noch nicht ganz tri­vi­al. dazu dann mehr nach der re­pu­bli­ca.


links:


hel­din­nen mei­ner fern­seh-kind­heit im dschun­gel

felix schwenzel

kürz­lich bin ix im netz dar­über ge­stol­pert, dass in­ger nils­son, die in den 60er jah­ren pipi lang­strumpf spiel­te, 2009 in der schwe­di­schen ver­si­on von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ mit­ge­spielt hat („Kän­disdjun­geln“).

dann eben ste­fa­nie powers in der gla­se­rei mit ei­ner kat­ze ge­se­hen und kurz dar­auf ge­se­hen, dass ste­fa­nie powers 2011 in der bri­ti­schen ver­si­on des aus­tra­li­schen dschun­gels eine fol­ge lang mit­ge­spielt hat.

ich bin si­cher mit ei­nem nach­mit­tag re­cher­che fän­de ich min­des­tens 20 fern­seh­hel­den der 80er, die zwi­schen­zeit­lich in den dschun­gel ge­gan­gen sind.