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fil

felix schwenzel

ges­tern im meh­ring­hof­thea­ter mal wie­der, nach acht jah­ren, fil im so­lo­pro­gramm an­ge­guckt. da­bei fiel mir auf, dass fil be­reits vor acht jah­ren über „die schwa­ben“ läs­ter­te und sich jetzt nur noch über die schwa­ben­läs­te­rei lus­tig macht.

eben­falls vor acht jah­ren hat ir­gend­wer in der ti­ta­nic sehr auf den punkt über fil ge­schrie­ben:

Und noch et­was kommt in FIL zu­sam­men: Pro­fes­sio­na­li­tät und Di­let­tan­tis­mus. Das Re­sul­tat ist kul­ti­vier­tes Cha­os. Na­he­zu voll­kom­men ist sein Ti­ming, sei­ne Geis­tes­ge­gen­wart, sei­ne Poin­ten­si­cher­heit, sein Ta­lent zum Sprach­schöp­fe­ri­schen, sei­ne Büh­nen­prä­senz. Dazu im reiz­vol­len Kon­trast ste­hen sei­ne be­schränk­ten tech­ni­schen Fer­tig­kei­ten.

das gilt al­les nach wie vor, eine sehr ge­sun­de und un­ter­halt­sa­me mi­schung aus fer­tig ge­schrei­be­nem zeug und im­pro­vi­sa­ti­on und pu­bli­kums­ver­ar­sche. vor acht jah­ren dach­te ich noch, fil habe das zeug ganz gross raus­zu­kom­men, jetzt zeigt sich, fil hat­te das nie vor und das ist auch gut so. fil funk­tio­niert auf der matt­schei­be nicht mal halb so gut wie auf ei­ner klei­nen büh­ne.

ab­ge­se­hen da­von jon­gliert nie­mand so gut mit den me­ta­ebe­nen wie fil. er macht sich über al­les lus­tig, über das lus­tig­ma­chen, müt­ter, vä­ter, zu­ge­zo­ge­ne, ein­hei­mi­sche, sich selbst, sei­ne wit­ze. mit all mei­ner kraft rufe ich je­dem ein­zel­nen (ber­li­ner) le­ser zu (und spen­die­re ein aus­ru­fe­zei­chen): hin­ge­hen!


wahr­hei­ten über …

felix schwenzel

ich bin john­ny sehr dank­bar, dass er mich, also uns, auf die ak­tu­el­len vi­de­os von ze frank hin­ge­wie­sen hat. ich wuss­te zwar das er (ze frank) nach der kick­star­ter in­fu­si­on was neu­es macht, habe aber nie nach­ge­se­hen ob er schon an­ge­fan­gen hat. so wie auch auch nie in den ei­nen kar­ton oben rechts im re­gal rein­gu­cke.

je­den­falls sind da ein paar wirk­li­che per­len des vi­deo­schnitts und der film­schnip­sel­kom­men­tie­rung zu fin­den:

True Facts About Mor­gan Free­man

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True Facts About Sloths

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True Facts About The Ang­ler Fish

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True Facts About Baby Echid­nas

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neue woh­nung, neue kü­che

felix schwenzel

zu weih­nach­ten hab ich mal wie­der ne kü­che ge­baut, wie vor zwei jah­ren, nur dies­mal in ber­lin. ge­kauft ha­ben wir das ding trotz der ex­pli­zi­ten war­nung des spie­gels bei ikea, für un­ge­fähr 1500 euro. auf­ge­baut ha­ben wir das ding über weih­nach­ten, nach­dem wir die rau­fa­ser­ta­pe­te ab­ge­kratzt ha­ben, neu ge­stri­chen und ei­nen neu­en PVC-bo­den ha­ben aus­le­gen las­sen.

der kü­chen­auf­bau selbst hat un­ge­fähr drei bis vier tage ge­dau­ert, was vor al­lem am in­stal­la­ti­on­ge­döns, dem an die kor­pus­se ge­schraub­ten blend­werk und dem mal wie­der sehr stark ge­wölb­ten alt­bau­wän­den lag.

jetzt wo sie fer­tig ist ist sie um ei­ni­ges prak­ti­scher und ef­fek­ti­ver nutz­bar als vor­her — vor al­lem kann man jetzt da­drin mit meh­re­ren per­so­nen am ess­tisch sit­zen. die schub­la­den sind irre prak­tisch, die tür­dämp­fer wei­ter­hin ein ner­ven­schi­nend, vor al­lem weil ich meh­re­re wo­chen die alte kü­che ohne tür­dämp­fer nut­zen muss­te und aus dem neu­en was­ser­hahn schmeckt das was­ser wie aus ei­nem brun­nen in den al­pen.


mit­te

felix schwenzel


wenn je­mand sei­ne men­schen­ver­ach­tung mit face­book­kri­tik mischt

felix schwenzel

falk lüke schrob (wit­zi­ger­wei­se er­laubt er nur face­book­mit­gie­dern den bei­trag zu le­sen, nor­ma­le, nicht bei face­book ein­ge­logg­te men­schen, dür­fen das nicht le­sen):

Face­book feels like a li­ving corp­se to me, ever­yo­ne's sen­ding, see­king even just a litt­le at­ten­ti­on for his/her life, a sad coll­ec­tion of lo­neli­ne­ss in mo­dern so­cie­ties. And tho­se who are lis­tening are the al­go­rith­ms of an ul­tra com­mer­cial plat­form run by a bunch of biz kids who never knew what they were do­ing. Dis­li­ke, strong - I'll be off this plat­form soon next year (as much as Face­book is al­lo­wing me and my con­tent to lea­ve it).

nach dem ers­ten kom­men­tar, in dem da­ni­el brö­cker­hoff sag­te, dass man das ei­gent­lich so für alle so­zia­len netz­wer­ke und all­ge­mein auch für das in­ter­net sa­gen könn­te, ant­wor­te­te falk lüke: „Wo­an­ders fin­det In­ter­ak­ti­on statt. Hier kaum.“

als ers­tes fiel mir auf, dass die von falk lüke ver­miss­te in­ter­ak­ti­on auch da­mit zu­sam­men­hän­gen könn­te, dass der der bei­trag auf eng­lisch ver­fasst ist und da­mit zu­min­dest ten­den­zi­ell an der in­ten­dier­ten ziel­grup­pe vor­bei­rauscht. denn auch wenn er das eng­lisch et­was schnip­pisch mit „weil ich hier nicht nur deutsch­spra­chi­ge Kon­tak­te habe...?“ er­klärt, sind doch alle kom­men­ta­re un­ter sei­nem bei­trag aus­nahms­los auf deutsch ver­fasst.

das pro­blem das falk lüke mög­li­cher­wei­se hat, ist das glei­che das ein pas­sio­nier­ter mau-mau-spie­ler in ei­ner bi­ker-knei­pe hat; den kon­text ei­ner mit­tei­lung oder ak­ti­vi­tät soll­te man nie aus den au­gen ver­lie­ren. wer das tut, ist am ende im­mer ent­täuscht.

mei­ne er­fah­rung mit face­book ist eine ganz an­de­re. im pri­va­ten kon­text funk­tio­niert face­book bei mir ganz her­vor­ra­gend. für mich fühlt sich face­book gar nicht wie eine „le­ben­de lei­che“ an, son­dern wie ein al­go­rith­misch op­ti­mier­ter blick durch ein schlüs­sel­loch auf das le­ben mei­ner freun­de, ver­wand­ten und men­schen die ich schät­ze und lie­be. tat­säch­lich fil­tert mir face­book freund­li­cher­wei­se die sta­tus­mel­dun­gen von leu­ten die mich we­ni­ger in­ter­es­sie­ren oder mir nicht son­der­lich nahe sind recht zu­ver­läs­sig aus. von falk lüke ist die­se sta­tus­mel­dung oben bei­spiels­wei­se die ers­te seit mo­na­ten die ich zu ge­sicht be­kam.

und auch falk lü­kes be­ob­ach­tung ei­ner „trau­ri­gen samm­lung von ein­sam­keit“ auf face­book kommt mir eher vor, wie eine pro­jek­ti­on der ei­ge­nen be­find­lich­keit, als eine ob­jek­ti­ve be­ob­ach­tung. ich füh­le auf face­book — oder ge­nau­er durch face­book — ver­bun­den­heit und nähe zu den leu­ten die mich in­ter­es­sie­ren. in­so­fern scheint mir das „bunch of biz kids“ ei­nen ganz gu­ten job zu ma­chen.

für mich ist falk lü­kes bei­trag eher ein grund face­book noch hem­mungs­lo­ser pri­vat zu nut­zen, also leu­te die ich nur vom hö­ren­sa­gen ken­ne zu ent­freun­den und mehr dar­auf zu ach­ten, nur mit leu­ten ver­bun­den zu sein, auf die ich pri­va­ten wert lege. für de­bat­ten und aus­ufern­de dis­kus­sio­nen schei­nen mir blogs eher ge­eig­net zu sein, oder — wie ich von zeit zu zeit höre, aber nicht zu recht glau­be — bei­spiels­wei­se goog­le-plus oder qu­o­ra.

was ich auch gar nicht an falk lü­kes bei­trag mag, ist sei­ne su­san­ne-gasch­ke-mäs­si­ge ver­ach­tung von bei­läu­fi­ger, tri­via­ler kom­mu­ni­ka­ti­on. leu­te wie su­san­ne gasch­ke sind scho­ckiert dar­über, dass je­der­mann das in­ter­net ein­fach voll­schrei­ben kann, auch mit ir­rele­van­ten, blöd­sin­ni­gen oder fla­chen ge­müts­äus­se­run­gen (oder kat­zen­bil­dern). die men­schen­ver­ach­tung die aus dem satz „ever­yo­ne's sen­ding, see­king even just a litt­le at­ten­ti­on for his/her life“ spricht, möch­te ich ger­ne eins zu eins an falk lü­cke zu­rück­ge­ben, den ich für eine der trau­rigs­ten und auf­ge­bla­sens­ten ge­stal­ten hal­te, die ich aus dem in­ter­net ken­ne. al­ler­dings erst nach su­san­ne gasch­ke — aber die nutzt ja eh kein in­ter­net aus­ser für wis­sen­schaft­li­che und hoch­re­le­van­te zwe­cke.

[nach­trag 02.01.2013, 11:30h]
falk lüke heisst jetzt falk stei­ner und hat sein face­book­pro­fil ge­löscht. da­mit funk­tio­niert der link oben auch nicht mehr. hier ist ein screen­shot des ar­ti­kels von ges­tern abend 19 uhr.


ca­pi­tain-pet­zel

felix schwenzel

die pe­ter-pil­ler-aus­stel­lung im ca­pi­tain-pet­zel fand ix su­per, aber den raum erst recht.


12.12.2012, 12:12h

felix schwenzel

mög­li­cher­wei­se ist der mo­ment 20.12.2012 20:12 uhr noch ei­nen ti­cken tol­ler als der hier.


ma­schi­nen­les­ba­rer kee­se

felix schwenzel

chris­toph kee­se schreibt:

Im­mer wenn ich Ro­bots.txt, die von Goog­le be­vor­zug­te Rech­te­spra­che, kri­ti­sie­re, ha­gelt es Vor­wür­fe der Lüge und Dumm­heit. Man­che mei­nen, ich sei dumm und ver­lo­gen zu­gleich.

und dann zählt er eine lis­te von „In­for­ma­tio­nen“ auf, „die man in [eine] gute ma­schi­nen­les­ba­re Rech­te­spra­che ein­tra­gen kön­nen soll­te, und die von an­de­ren Markt­teil­neh­mern zu be­rück­sich­ti­gen wä­ren“. fast alle in­for­ma­tio­nen die kee­se auf­lis­tet kann man be­reits jetzt in ver­lags­pro­duk­te die von ver­la­gen ins netz ge­stellt wer­den ein­tra­gen oder ge­nau­so wie er for­dert um­set­zen. ei­ni­ge die­ser in­form­tio­nen wer­den vom axel-sprin­ger-ver­lag be­reits auf sei­nen web­sei­ten ge­nutzt, vie­le nicht. was der­zeit kei­ne such­ma­schi­ne und kein ag­gre­ga­tor aus­wer­tet, sind preis­in­for­ma­tio­nen. die­se wä­ren aber ohne wei­te­res ma­schi­nen­les­bar in jede ver­lags­sei­te ein­bett­bar. so­bald ein ver­lag an­fängt die­se ma­schi­nen­les­bar ein­ge­bet­te­ten prei­se für ag­gre­ga­ti­on oder vers­nip­pung oder zu­gäng­lich­ma­chung ein­zu­kla­gen, wer­den such­ma­schi­nen die­se preis­in­for­ma­ti­on ga­ran­tiert sehr schnell be­ach­ten. al­ler­dings ziert sich der axel-sprin­ger-ver­lag bis­her sehr, die­se prei­se ir­gend­je­man­dem zu nen­nen. so sag­te ma­thi­as döpf­ner kürz­lich:

Nach An­ga­ben von Döpf­ner hat das US-Un­ter­neh­men auch nach Jah­ren der Aus­ein­an­der­set­zung „noch nie nach dem Preis ge­fragt, der uns vor­schwebt“.

auch die men­schen­les­ba­re „rech­te­spra­che“ des axel-sprin­ger-ver­lags, bei­spiels­wei­se die „nut­zungs­re­geln“ die das sprin­ger-blatt „die welt“ ins netz stellt, zäh­len die rech­te die kee­se ger­ne in ei­ner ma­schi­nen­les­ba­ren rech­te­spra­che se­hen möch­te nicht son­der­lich dif­fe­ren­ziert auf:

Der In­halt der in­ter­ak­ti­ven Web­sei­ten von DIE WELT ist ur­he­ber­recht­lich ge­schützt. Die Ver­viel­fäl­ti­gung, Än­de­rung, Ver­brei­tung oder Spei­che­rung von In­for­ma­tio­nen oder Da­ten, ins­be­son­de­re von Tex­ten, Text­tei­len oder Bild­ma­te­ri­al, ist ohne vor­he­ri­ge Zu­stim­mung von DIE WELT nicht ge­stat­tet.

die­se nut­zungs­rech­te kom­men mir vor, wie ein un­dif­fer­ten­zier­ter, gro­ber, recht­li­cher klotz oder in kee­ses wor­ten ein „licht­schal­ter“. auf der web­sei­te der welt kann ich aus­ser den oben zi­tier­ten gro­ben nut­zungs­be­din­gun­gen (die de­fac­to al­les ver­bie­ten) kei­ne in­for­ma­tio­nen zur ge­werb­li­chen nut­zung, li­zen­sie­rung, ag­gre­ga­ti­on, ar­chi­vie­rung oder wei­ter­ga­be fin­den.

tat­sa­che ist, dass der gross­teil von dem was kee­se hier for­dert be­reits exis­tiert und in der pra­xis funk­tio­niert. ich gehe kee­ses lis­te wei­ter un­ten mal im de­tail durch.


ich wun­de­re mich in wel­che ka­te­go­rie die ag­gre­ga­ti­on von ver­lags­in­hal­ten durch so­zia­le netz­wer­ke fällt. denn auf fast al­len web­sei­ten des axel-sprin­ger-ver­lags wer­den die nut­zer (üb­ri­gens ohne dif­fe­ren­zie­rung in ge­werb­li­che und pri­va­te nut­zer) auf­ge­for­dert die in­hal­te über so­zia­le netz­wer­ke (twit­ter, goog­le-plus, face­book) zu agg­re­gie­ren. bei der nut­zung die­ser but­tons kann es durch­aus pas­sie­ren, dass ich in­hal­te „an Ge­wer­be“ wei­ter­ge­be. oder als ge­wer­be­trei­ben­der in­hal­te an „Pri­vat­per­so­nen“ wei­ter­ge­be. sol­len twit­ter, face­book, goog­le-plus küf­tig dann auch die ma­schi­nen­les­ba­ren rech­te­spra­che ho­no­rie­ren? muss twit­ter den „tweet“-but­ton künf­tig für ge­wer­be­trei­ben­de de­ak­ti­vie­ren, wenn die sei­te ma­schi­nen­les­bar als nicht-ge­werb­lich-agg­re­gier­bar aus­ge­zeich­net ist?


Name des Text­au­to­ren (✓)
mach­bar mit aut­hor­ship-mark­up. wird auch auf vie­len sei­ten des axel-sprin­ger-ver­lags ein­ge­setzt. was ist ei­gent­lich mit au­torin­nen?

Name des Bild­au­to­ren (✓)
so­weit ich sehe der­zeit nicht ma­schi­nen­les­bar mach­bar, al­ler­dings wird das auch in den sel­tens­ten fäl­len men­schen­les­bar ge­macht. meis­ten steht am foto et­was wie „Foto: dpa“, „Fo­tos: © ZDF“, „Foto: AFP“, oft gar nichts (bei­spiel 1, bei­spiel 2)

es spricht aber nichts da­ge­gen, den bild­au­to­ren in die ma­schi­nen­les­ba­re bild­un­ter­schrift ein­zu­tra­gen. das geht be­spiels­wei­se mit ei­ner bil­der-XML-site­map. da­mit kann man auch die bild-li­zenz ma­schi­nen­les­bar an­ge­ben.

[nach­trag 12.12.2012 23:33]
meh­re­re kom­men­ta­to­ren und tors­ten kleinz wei­sen dar­auf hin, dass man au­toren-in­for­ma­tio­nen auch in den EXIF oder IPTC-da­ten von bil­dern ab­spei­chern kön­ne. da­mit kann man wohl auch die li­zenz, bzw. li­zen­in­for­ma­tio­nen ein­bet­ten.

Name des Ver­lags (falls vor­han­den) (✓)
wel­cher ver­lag hat denn in deutsch­land noch kei­nen na­men? ab­ge­se­hen da­von ist es mög­lich den na­men des ver­lags ne­ben dem au­toren­na­men an­zu­ge­ben und wird bei­spiels­wei­se so bei der welt ge­macht. da­für kann kann man ei­ner­seits klas­si­che meta-tags nut­zen, die es — glau­be ich — seit un­ge­fähr 20 jah­ren in die­ser form gibt:

oder wie die welt es be­reits nutzt, mit ei­nem ein­fa­chen, von goog­le aus­ge­wer­te­ten me­ta­tag im hea­der der sei­te:

Name der Web­sei­te (✓)
ist mit meta-tags, og-tags oder di­ver­sen mi­cro­for­ma­ten mög­lich und das wird auch von den meis­ten ag­gre­ga­to­ren und such­ma­schi­nen aus­ge­wer­tet:

Name der be­auf­trag­ten Clea­ring- oder Ab­rech­nungs­stel­le (✘)
Name der das Recht wahr­neh­men­den Ver­wer­tungs­ge­sell­schaft (✘)
da es die­se clea­ring- oder ab­rech­nungs­stel­len of­fen­bar noch nicht gibt, ist das na­tür­lich un­sinn eine an­ge­ben zu wol­len. ich habe auch auf kei­ner web­sei­te des axel-sprin­ger-ver­lags hin­wei­se auf eine sol­che clea­ring­stel­le ge­fun­den, we­der ma­schi­nen­les­bar oder men­schen­les­bar. gäbe es eine clea­ring­stel­le, lässt die sich si­cher­lich gut in die ma­schi­nen­les­ba­ren li­zenz­in­for­ma­tio­nen (sie­he un­ten) ein­bet­ten.

an­de­rer­seits ist das für mich lo­gisch schwer nach­zu­voll­zie­hen; kee­se for­dert, dass such­ma­schi­nen et­was be­rück­sich­ti­gen für das erst durch ein leis­tungs­schutz­ge­setz eine recht­li­che grund­la­ge ge­schaf­fen wür­de?

Ein­zu­hal­ten­de Zeit­ver­zö­ge­rung bei Nut­zung durch Drit­te (✓)
das ist bei­reits jetzt un­pro­ble­ma­tisch um­zu­set­zen. se­riö­se ag­gre­ga­to­ren re­spek­tie­ren die ro­bots.txt an­wei­sun­gen die man auch ei­nem ein­zel­nen ar­ti­kel mit­ge­ben kann. es wäre also kein pro­blem das ver­lags­sei­tig zu lö­sen: je­der ar­ti­kel der erst nach ei­ner be­stimm­ten zeit durch drit­te ge­nutzt wer­den soll, be­kommt ein­fach für die zeit in der er nicht ge­nutzt wer­den darf ei­nen ro­bots-meta-tag:

so­bald der ar­ti­kel durch drit­te ge­nutzt wer­den darf, steht auf der sei­te

Ge­werb­li­che Ko­pie er­laubt / nicht er­laubt (?)
Preis für ge­werb­li­che Ko­pie (✘)
Ma­xi­mal An­zahl der ge­werb­li­chen Ko­pien (?)
ich ver­ste­he nicht was das ge­nau be­deu­ten soll. ich fer­ti­ge ja eine ko­pie in mei­nem brow­ser-cache an, wenn ich eine web­sei­te auf­ru­fe. ma­che ich das be­ruf­lich, hand­le ich ge­werb­lich. die­se rechts­an­wei­sung wür­de nur sinn ma­chen, wenn es ein leis­tungs­schutz­recht gäbe dass die ge­werb­li­che nut­zung (im sin­ne von le­sen oder ab­spei­chern, aus­dru­cken, in ein in­tra­net ko­pie­ren) kos­ten­pflich­tig ma­chen wür­de. da­nach sieht es aber nicht aus, denn selbst die CDU/CSU/FDP-ko­ali­ti­on woll­te sich auf die­sen irr­sinn nicht ein­las­sen.

Ge­werb­li­che Ag­gre­ga­ti­on er­laubt / nicht er­laubt (✓)
ver­ste­he ich auch nicht. 90 pro­zent der mir be­kann­ten ag­gre­ga­to­ren und such­ma­schi­nen han­deln ge­werb­lich. ich ken­ne kei­ne aus pri­vat­ver­gnü­gen be­trie­be­ne such­ma­schi­ne. ag­gre­ga­ti­on wird fast aus­schliess­lich von fir­men be­rie­ben. die­se ge­werb­li­che ag­gre­ga­ti­on lässt sich aber bes­tens mit der ro­bots.txt aus­schlies­sen. ag­gre­ga­to­ren und such­ma­schi­nen die für die ag­gre­ga­ti­on zah­len möch­ten kann ja ein er­wei­ter­ter ro­bots.txt an­ge­bo­ten wer­den:

Preis für ge­werb­li­che Ag­gre­ga­ti­on (✘)
das wun­dert mich jetzt auch. laut ma­thi­as döpf­ner möch­te der sprin­ger-ver­lag gar nicht sa­gen was so­et­was kos­tet, son­dern möch­te da­nach ge­fragt wer­den (sie­he döpf­ner-zi­tat oben).

wozu dann also eine ma­schi­nen­les­ba­re in­for­ma­ti­on for­dern, wenn der axel-sprin­ger-ver­lag die­se in­for­ma­ti­on gar nicht öf­fent­lich (mit)tei­len möch­te?

Ma­xi­ma­le Län­ge der Ag­gre­ga­ti­on (✓)
auch das lässt sich in der re­gel für alle mög­li­chen for­men der ag­gre­ga­ti­on fest­le­gen. face­book, goog­le+, aber in den meis­ten fäl­len auch die goog­le-su­che, nut­zen den text des de­scrip­ti­on-tags. eine an­wei­sung wie die­se:

führt zu ei­ner snip­pet-an­zei­ge wie die­ser:

wäre der de­scrip­ti­on-text kür­zer, wür­de er auch kür­zer an­ge­zeigt.

Ge­werb­li­che Ar­chi­vie­rung er­laubt / nicht er­laubt (✓)
auch die ar­chi­vie­rung lässt sich per ro­bots.txt oder die­ser an­wei­sung steu­ern:

da nie­mand pri­va­te ar­chi­vie­rung dif­fern­zie­ren, ver­bie­ten oder kon­trol­lie­ren kann, reicht die ro­bots.txt hier voll­kom­men aus: sie schliesst in der pra­xis aus­schliess­lich ge­werb­li­che ar­chi­vie­rung aus.

Preis für ge­werb­li­che Ar­chi­vie­rung (✘)
sie­he ge­werb­li­che ag­gre­ga­ti­on.

Ma­xi­ma­le Dau­er der Ar­chi­vie­rung (✓)
sie­he ge­werb­li­che ag­gre­ga­ti­on; soll­te es ag­gre­ga­to­ren oder such­ma­schi­nen ge­ben, die sich dem li­zenz­mo­dell ei­nes ver­la­ges für ar­chi­vie­rung beu­gen wol­len, kann mit die­sen leicht eine an­wei­sung ver­ein­bart wer­den die das re­gelt, für alle an­de­ren gilt no­ar­chi­ve:

Ge­werb­li­che Teaser er­laubt / nicht er­laubt (✓)
Preis für ge­werb­li­che Teaser (✘)
Ma­xi­ma­le Län­ge ge­werb­li­cher Teaser (✓)
war­um un­ter­schei­det kee­se zwi­schen snip­pet und teaser? such­ma­schi­nen und so­zia­le netz­wer­ke zei­gen der­zeit snip­pets an de­ren wort­laut und län­ge man mit dem de­scrip­ti­on meta- oder og-tag fest­le­gen kann. wozu an die­ser stel­le ei­ner er­wei­te­rung auf kom­plet­te teaser? sol­len such­ma­schi­nen mit dem LSR even­tu­ell dazu ge­bracht wer­den nicht nur snip­pets kos­ten­pflich­tig an­zu­zei­gen, son­dern auch teaser?

setzt man der ein­fach­heit hal­ber teaser mit snip­pets gleich, lässt sich die an­zei­ge von teasern bei ge­werb­li­chen (also al­len) such­ma­schi­nen über die ro­bots.txt steu­ern. wenn ein ver­lag die teaser ein­prei­sen möch­te, kann er das ja ma­chen, alle an­de­ren soll­ten dann auch ver­zich­ten dür­fen:

Wei­ter­ga­be an Pri­vat­per­so­nen er­laubt / nicht er­laubt (?)
Preis für Wei­ter­ga­be an Pri­vat­per­so­nen (?)
Wei­ter­ga­be an Ge­wer­be er­laubt / nicht er­laubt (?)
Preis für Wei­ter­ga­be an Ge­wer­be (?)
da­fuck? was könn­te kee­se da­mit mei­nen? was soll wei­ter­ge­ge­ben wer­den dür­fen? ein ar­ti­kel? ein such­ergeb­nis? ein snip­pet? ein teaser? eine url? was be­deu­tet „wei­ter­ga­be“? wie gibt man ar­ti­kel auf web­sei­ten in kee­ses sinn „wei­ter“? auf face­book? per mail? per usb-stick? als schwarz-weiss ko­pie?

An­zei­ge des Au­toren­na­mens zwin­gend / nicht zwin­gend (✓)
ah. hier­mit soll wohl ge­zeigt wer­den: das #lsr ist auch gut für die rech­te der au­toren. auf al­len sei­ten des axel-sprin­ger-ver­la­ges die ich stich­pro­ben­ar­tig ge­prüft habe und auf de­nen aut­hor­ship-mark­up ver­wen­det wur­de, zeigt sich in den such­ergeb­nis­sen auch der au­toren­na­me.

Ver­än­de­run­gen er­laubt / nicht er­laubt (?)
Mas­hups er­laubt / nicht er­laubt (?)
hat das et­was mit ag­gre­ga­to­ren, such­ma­schi­nen oder ge­werb­li­chen nut­zern zu tun? an wel­cher stel­le ver­än­dern oder mas­hup­pen such­ma­schi­nen oder ag­gre­ga­to­ren ver­lags­er­zeug­nis­se? ist das ernst­haft ein pro­blem? und wenn das so wäre, wäre es nicht ein an­fang das in die nut­zungs­be­din­gun­gen der je­wei­li­gen ver­lags­an­ge­bo­te zu schrei­ben? oder in die nut­zungs­li­zenz, die be­reits jetzt in jede web­sei­te ma­schi­nen- und men­schen­les­abr und ein­bett­bar ist, per dub­lin core me­ta­da­ta oder rel="dc:li­cen­se" (info) oder rel="li­cen­se" (info).


[nach­trag 12.12.2012, 23:33]
vie­le der ar­gu­men­te die ich hier auf­zäh­le hat be­reits mi­cha­el but­scher in ei­nem kom­men­tar un­ter kee­ses ar­ti­kel auf­ge­lis­tet:

“Wei­ter­ga­be an [...] er­laubt / nicht er­laubt”

Für die meis­ten Such­ma­schi­nen/Ag­gre­ga­to­ren nicht re­le­vant, die ge­ben al­len­falls Snip­pets wei­ter und die vor­he­ri­ge Prü­fung, ob der je­wei­li­ge Nut­zer ge­werb­lich ist, ist dann doch et­was viel ver­langt.
In­ter­es­sant wäre das al­len­falls für Ag­gre­ga­to­ren mit zah­len­den (meist ge­werb­li­chen) Kun­den. Für die­sen Spe­zi­al­fall ist das LSR aber über­di­men­sio­niert.

und in ei­nem wei­te­ren kom­men­tar, in dem er sich selbst zi­tiert und er­gänzt:

“Sie könn­ten auch das von mir skiz­zier­te tech­ni­sche Zwei­stu­fen­mo­dell ver­wen­den: Wer ACAP un­ter­stützt, darf zu den da­mit de­fi­nier­ten Be­din­gun­gen, wer nicht, wird mit ro­bots.txt/Meta-Tags aus­ge­sperrt.”

In­zwi­schen weiß ich, daß der ACAP-Stan­dard so­gar schon ei­nen Schal­ter ent­hält, der ge­nau das tut (Igno­rie­ren der ro­bots.txt-De­fi­ni­tio­nen nach bis­he­ri­gem Stan­dard).
Die­ser Schal­ter er­gibt na­tür­lich nur Sinn, wenn die Au­toren von ACAP da­mit rech­ne­ten, daß eben nicht alle Such­ma­schi­nen und Ag­gre­ga­to­ren den ACAP-Stan­dard un­ter­stüt­zen wür­den.

das acap-pro­to­koll, auf das sich kee­se be­reits ein­mal in al­ler län­ge be­zo­gen hat­te, lohnt si­cher ei­nen wei­te­ren blick. ich fra­ge mich aber, war­um der axel-sprin­ger-ver­lag das pro­to­koll nicht ein­fach nutzt. es ist ab­wärts­kom­pa­ti­bel und die im­ple­men­tie­rung dau­ert laut acap-web­site kei­ne 30 mi­nu­ten.

und zu­min­dest goog­le liest die struk­tu­rier­ten da­ten des acap-pro­to­kolls durch­aus ein, wie man in goo­gles rich snip­pet tool sieht (klick auf „Goog­le Cus­tom Search“):


horst evers

felix schwenzel

sie so: horst evers ist schon ge­ni­al.
ich so: das buch kannst du ja heu­te abend le­sen.
sie so: hab ich schon durch. das ist so wit­zig! er hat zum bei­spiel was über früh­jahrs­mü­dig­keit ge­schrie­ben. im früh­jahr … — also man ist ja im­mer müde, aber das schö­ne am früh­ling ist, dass man das dann früh­jahrs­mü­dig­keit nen­nen kann.
ich so: […]
sie so: aber bei horst evers ist das wit­zig!


an­spruch und wirk­lich­keit beim spie­gel

felix schwenzel

sie­ben sei­ten in der spie­gel ikea-ti­tel­sto­ry ge­le­sen und schon der ers­te hand­fes­te skan­dal: „De­sign für alle. Das Pro­blem an die­sem Ide­al ist: Es führt dazu dass ir­gend­wann al­les den glei­chen Look hat.“

wow.

nach 10 oder 13 wei­te­ren sei­ten kom­men su­san­ne amann, mar­kus brauck und jan­ko tietz dann zum kern­pro­blem von ikea: „An­spruch und Wirk­lich­keit [sind] nicht de­ckungs­gleich.“

dan­ke dass das mal durch­re­cher­chiert wur­de.

dann, auf sei­te — äh, kei­ne sei­ten­zah­len in der HTML5/epa­per-ver­si­on? — dann also ir­gend­wann bricht das der ti­tel­sto­ry fol­gen­de in­ter­view mit ikea-chef mi­ka­el ohls­son nach drei­ein­halb spal­ten text (oder 10 fra­gen) ab: „Die Lang­fas­sung die­ses In­ter­views le­sen Sie auf www.spie­gel.de.“

da­fuck? erst teasern sich die mar­ke­ting-prak­ti­kan­ten des print-spie­gels den arsch auf spie­gel.de ab, um spie­gel.de le­ser da­von zu über­zeu­gen sich für vier ocken den e-spie­gel zu kau­fen (ar­ti­kel­wei­se ver­kauft man den pre­mi­um-spie­gel nicht) und dann si­mu­liert ir­gend­ein durch­ge­knall­ter re­dak­teur platz­man­gel im epa­per? und ver­weist mich ohne link auf www.spie­gel.de?

ich fin­de das ex­trem fas­zi­nie­rend wie sehr sich der spie­gel be­müht sei­ne le­ser wis­sen zu las­sen, dass er sie für leicht be­schränkt hält. in der ikea-re­por­ta­ge wird ei­nem als le­ser und ge­le­gent­li­chen ikea-käu­fer im­mer wie­der an den kopf ge­wor­fen, wie blöd ma­ni­pu­lier­bar man ist, weil man auf die an­geb­lich hoh­len ver­spre­chun­gen des ikea-mar­ke­tings rein­fällt und im­puls­käu­fen nach­gibt, weil pfif­fi­ge shop­de­si­gner ei­nen dazu ver­lei­ten. die au­toren der re­por­ta­ge wun­dern sich sei­ten­lang, war­um die men­schen wie die blö­den droh­nen zeugs bei ikea kau­fen und kön­nen sich das nur mit ma­ni­pu­la­ti­on, man­geln­der weit­sicht und ge­stör­ter wahr­neh­mung der käu­fer er­klä­ren.

die gan­ze re­por­ta­ge hat ei­nen un­er­träg­lich über­heb­li­chen ton an sich: ihr seid alle op­fer und wir er­klä­ren euch jetzt mal, wie das mit ikea wirk­lich ist. wo­bei man die­se hal­tung ja schon vom spie­gel kennt.

aber dann ei­nem epa­per-käu­fer das vol­le in­ter­view zu kür­zen und auf die spie­gel-on­line-sei­te zu ver­wei­sen dass ist nicht nur hirn­ris­sig, son­dern das sen­det die klar ver­nehm­ba­re bot­schaft: ihr könnt uns alle mal, WIR SIND DER SPIE­GEL! WIR MA­CHEN WAS WIR WOL­LEN!

na gut im­mer­hin stand dort nicht: „Die Lang­fas­sung die­ses In­ter­views le­sen Sie nach­dem sie ge­schwo­ren ha­ben nie wie­der ein bil­ly zu kau­fen.“ wäre so­was tech­nisch um­setz­bar, stün­de das viel­leicht wirk­lich im epa­per.

dass sich am sonn­tag abend um 23:33 na­tür­lich kein in­ter­view mit mi­ka­el ohls­son auf spie­gel.de fin­den lässt, hat­te ich mir dann aber na­tür­lich schon ge­dacht. in dem screen­shot sieht man zwi­schen den zei­len ge­schrie­ben den deut­li­chen hin­weis: „lie­be sonn­tags-epa­per-käu­fer: sie kön­nen uns mal.“

so be­steht also die ak­tu­el­le spie­gel-ti­tel­ge­schich­te in ei­nem 4 euro teu­ren e-spie­gel aus ei­ner halb­ga­ren re­por­ta­ge von drei re­dak­teu­ren de­ren kern­aus­sa­ge lau­tet „An­spruch und Wirk­lich­keit“ sei­en bei ikea nicht de­ckungs­gleich und ei­nem drei­ein­halb­s­pal­ti­gen in­ter­view mit dem ikea-chef.

wer so mit sei­nen zah­len­den le­sern um­geht muss sich nicht über le­ser- und auf­la­gen­schwund wun­dern. das kann ikea wirk­lich bes­ser: den leu­ten geld ab­neh­men, ohne dass sie sich hin­ter­her ver­kack­ei­ert füh­len. preis und leis­tung beim spie­gel, an­spruch und wirk­lich­keit sind wei­ter denn je von­ein­an­der ent­fernt.


[nach­trag 10.12.2012]
das in­ter­view mit dem ikea-chef mi­ka­el ohls­son ist mitt­ler­wei­le on­line. auf der start­sei­te ist das in­ter­view jetzt sicht­bar, über die such­funk­ti­on fin­det man den text al­ler­dings nach wie vor nicht (stand 11:48 uhr).


ni­klas maak beim grät­schen be­ob­ach­ten

felix schwenzel

ni­klas maak hat in der faz ei­nen ziem­lich amü­san­ten ar­ti­kel über ein schnö­sel-im­mo­bi­li­en­pro­jekt in ber­lin ge­schrie­ben. der ar­ti­kel fängt wie folgt an:

Auf You­tube ist zur­zeit ein Wer­be­film zu se­hen, in dem ein un­ra­sier­ter Mann mit ho­her Stim­me zur Be­völ­ke­rung Ber­lins spricht.

schon in die­sem ers­ten satz fal­len mir zwei din­ge auf. der you­tube­film auf den maak sei­nen ar­ti­kel auf­baut ist nicht ver­linkt und wo­her zum teu­fel weiss maak ob phil­ip­pe starck ra­siert ist oder nicht? klar, in dem film sieht man dass starck ei­nen bart im ge­sicht trägt, aber we­der sieht man sei­ne brust, sei­ne bei­ne oder sei­nen in­tim­be­reich, die ja durch­aus ra­siert sein könn­ten. bart­trä­ger ra­sie­ren ih­ren bart üb­ri­gens sehr wohl, hat mir die bei­fah­re­rin eben er­klärt.

aber gut, so ein paar körn­chen dif­fa­mie­rung we­gen äus­ser­lich­kei­ten scheint man im feuil­le­ton der faz sehr zu lie­ben. phil­li­pe starck wird mit ei­ner bei­läu­fi­gen, un­ge­nau­en for­mu­lie­rung gleich im ers­ten satz als leicht schmud­de­lig oder lä­cher­lich in die köp­fe der le­ser ge­zeich­net und so für die nach­fol­gen­de kri­tik zu­recht­ge­legt. der sehr adret­te ha­rald staun hat das auch mal an mir ge­übt, als er mich vor ein paar jah­ren mal als zot­te­li­gen be­ton­kopf be­schrob:

Selbst in ih­rem Welt­bild un­er­schüt­ter­li­che Netz­men­schen wie der Ber­li­ner Fe­lix Schwen­zel, der in sei­ner Zot­te­lig­keit dem Pro­to­typ des Blog­gers ziem­lich na­he­kommt, ka­men ins Zwei­feln.

trotz­dem hat ni­klas maak na­tür­lich recht. das vi­deo in dem starck spricht ist un­fass­bar pein­lich. der protz­bau für rei­che schnö­sel ist eine ge­stal­te­ri­sche ka­ta­stro­phe. die spra­che mit der das pro­jekt im vi­deo und der pro­jekt­web­sei­te be­schrie­ben wird führt zu hand­ab­drü­cken im ge­sicht der re­zi­pi­en­ten. maaks ana­ly­se ist in gros­sen tei­len beis­send scharf und ex­akt auf den wun­den punkt:

Wir alle, sagt Starck, sei­en Teil ei­ner kul­tu­rel­len Fa­mi­lie, die sich in vier sti­lis­ti­sche Un­ter­grup­pen auf­tei­len las­se, wel­che gleich­zei­tig den vier Stil­ka­te­go­rien für die Ein­rich­tung ei­nes Apart­ments im „Yoo“-Haus ent­spre­chen, zwi­schen de­nen zu wäh­len ist, näm­lich „Clas­sic“, „Mi­ni­mal“, „Na­tu­re“ und „Cul­tu­re“. „Your wife will love it“, sagt Starck (of­fen­bar rich­tet sich der Wer­be­film aus­schließ­lich an Män­ner). „Wer sich für den Cul­tu­re Style ent­schei­det“, er­läu­tert die Peach Pro­per­ty Group in ei­nem Dos­sier, „ge­nießt den Lu­xus. Er oder sie könn­te bei­spiels­wei­se ein Samm­ler sein.“ Die Leu­te vom Thea­ter am Schiff­bau­er­damm und die Künst­ler, die hier bis vor kur­zem wohn­ten und den Platz manch­mal für Per­for­man­ces und manch­mal für ein Pick­nick nutz­ten, wer­den sich die Au­gen rei­ben: Wo eben noch Kul­tur war, ist jetzt Cul­tu­re.

ich fra­ge mich nach ab­sät­zen wie dem eben zi­tier­ten aber, war­um sich ni­klas maak nicht ein­fach auf sei­nen ge­sun­den ver­stand und sei­ne schar­fe rhe­to­rik ver­lässt und statt­des­sen im­mer wie­der un­ter die gür­t­lel­i­nie ab­rutscht. so schreibt er:

Nichts ist nor­mal, al­les ist eine Er­fin­dung, und zwar eine aus den Zen­tral­kam­mern der Ge­stal­tungs­ein­fall­höl­le: Tel­ler be­fin­den sich nicht dort, wo man sie braucht, näm­lich auf dem Tisch, son­dern sie hän­gen senk­recht an den ro­ten Wän­den.

das ist wirk­lich bil­lig. im film sieht man ein­deu­tig, dass die tel­ler an den wän­den de­ko­ra­ti­on sind. das ist nichts was von phil­li­pe starck als ers­ter aus der „Ge­stal­tungs­ein­fall­höl­le“ ge­holt hat. ich glau­be die men­schen hän­gen sich seit ei­ni­gen tau­send jah­ren tel­ler an die wän­de, weil sie mei­nen dass das do­ko­ra­tiv sei.

auch nicht so ge­nau nimmt es maak in die­sem ab­satz:

Die neu­en Ge­bäu­de drän­geln sich mit dem Selbst­be­wusst­sein ei­nes be­trun­ke­nen Knei­pen­gän­gers bis auf fünf Me­ter an ihre Nach­ba­rin, Schin­kels be­rühm­te Kir­che, her­an, in der wäh­rend der Bau­ar­bei­ten [für das Im­mo­bi­li­en­pro­jekt der Kron­prin­zen­gär­ten] der Putz von der De­cke krach­te. Aus Si­cher­heits­grün­den, teil­te die Stif­tung Preu­ßi­scher Kul­tur­be­sitz mit, habe man wäh­rend der Bau­ar­bei­ten ne­ben­an sämt­li­che Skulp­tu­ren aus der Kir­che aus­la­gern müs­sen - was sei­ne ei­ge­ne me­ta­pho­ri­sche Lo­gik hat­te: Wo Cul­tu­re kommt, muss Kul­tur ein­pa­cken.

das liest sich le­cker und alle schnö­sel­geg­ner, im­mo­bi­li­en­fuz­zi­has­ser und alt­bau­freun­de die­ser welt schla­gen sich auf die schen­kel we­gen maaks wit­zig-iro­ni­scher me­tha­pho­rik. wer aber je­mals an der fried­richs­wer­der­schen kir­che vor­bei­ge­gan­gen ist er­kennt, dass das gan­ze are­al eine ein­zi­ge bau­gru­be ist. aus­ser den kron­prin­zen­gär­ten wird ne­ben­an die staats­oper sa­niert, das neue alte schloss ge­baut, die u5 ge­bag­gert und dem­nächst ein denk­mal für die deut­sche ein­heit ge­baut.

die nicht ganz un­we­sent­li­che in­for­ma­ti­on, dass ein trag­werks­pla­ner schin­kel vor­wirft kon­struk­ti­ons­feh­ler be­gan­gen zu ha­ben die zu kon­struk­ti­ons­be­ding­ten ge­wöl­ber­is­sen ge­führt ha­ben könn­ten (und da­mit den putz von der de­cke kra­chen lies­sen) lässt maak aus rhe­to­ri­schen grün­den ein­fach weg. die ber­li­ner zei­tung schrob dazu vor ein paar ta­gen:

Hü­gel­land kennt die Bau­ge­schich­te der Fried­richs­wer­der­schen Kir­che wie kaum ein an­de­rer. Er hat in der DDR beim VEB Denk­mal­pfle­ge ge­ar­bei­tet und war wäh­rend der Sa­nie­rung der Kir­che von 1982 bis 1987 und auch da­nach der ver­ant­wort­li­che Sta­ti­ker. „Schon da­mals habe ich auf kon­struk­ti­ons­be­ding­te Ge­wöl­ber­is­se hin­ge­wie­sen und ei­nen Sa­nie­rungs­vor­schlag un­ter­brei­tet, der aber un­ter an­de­rem aus Kos­ten­grün­den lei­der nicht um­ge­setzt wur­de“, sagt er der Ber­li­ner Zei­tung.

Hü­gel­land rech­ne­te da­mals die Kon­struk­ti­on der Ge­wöl­be nach und kam zu dem Er­geb­nis, dass sie mit ei­ner „über­trie­be­nen Geo­me­trie zu steil ge­baut wur­den“, so dass sich in den Ge­wöl­be­de­cken Ris­se ge­bil­det ha­ben. Für die­sen Man­gel fin­det Hü­gel­land eine simp­le Er­klä­rung: „Ent­we­der hat­te Schin­kel kei­nen or­dent­li­chen Sta­ti­ker, oder er hat nicht auf ihn ge­hört.“

wie ge­sagt, maaks faz-ar­ti­kel ist bril­li­ant ge­schrie­ben, amü­sant und mes­ser­klug. scha­de nur, dass ihm das jour­na­lis­ti­sche ge­wis­sen fehlt und er an so vie­len stel­len so un­sau­ber und un­fair ar­bei­tet. ei­gent­lich hät­te er das nicht nö­tig. an­de­rer­seits ver­steh ich ihn gut. leu­te zu dif­fa­mie­ren und sach­ver­hal­te stark zu ver­ein­fa­chen macht ein­fach irre viel spass.


apro­pos skate­board­fah­ren mit über dreis­sig

felix schwenzel

die­ser un­ge­fähr 18 sät­zi­ge ar­ti­kel in der bri­git­te.de von bi­an­ka ech­ter­mey­er in dem sie sagt, dass sie män­ner über dreis­sig die skate­board fah­ren scheis­se fin­det, hat ei­ni­ges an re­ak­tio­nen her­vor­ge­ru­fen. ein paar tau­send kom­men­ta­re, ein paar tau­send li­kes, 16 goog­le plus­se und ei­nen spon-ar­ti­kel. und ei­ni­ge re­ak­tio­nen der bri­git­te-re­ak­ti­onre­dak­ti­on.

nach­dem was ben_ dazu ge­sagt hat, hät­te ich dem ei­gent­lich nichts mehr hin­zu­zu­fü­gen (wäre ich heu­te nicht so mit­teil­sam):

[…] ah­nen, dass da was schräg ist in der ei­ge­nen Den­ke und schnell noch ei­nen ar­gu­men­ta­ti­ons­frei­en Nach­satz ein­schie­bend: „Das ist nicht spie­ßig, das ist so.“ … das ist die hoch­ver­dich­te­te Es­senz des Ham­burg­seins. Das ist der Kern all des­sen, was ich an Ham­burg ver­ach­tet habe, mich stets ab­ge­sto­ßen hat von der Stadt, die ich im­mer moch­te be­vor ich da wohn­te, und die ich ei­gent­lich mö­gen woll­te.

nun hat mich we­der die stadt ham­burg noch die leu­te die dar­in woh­nen ab­ge­stos­sen oder ver­ach­tungs­ge­füh­le in mir her­vor­ge­ru­fen, da mei­ne er­fah­rung mir stets sagt, dass in ei­ner stadt (oder ei­nem dorf) der an­teil der idio­ten stets ei­nen aus­rei­chend gros­sen aus­gleich an net­ten leu­ten fin­det und man, um in der stadt oder der welt ein ei­ni­ger­mas­sen an­ge­neh­mes le­ben füh­ren zu kön­nen die idio­ten zu igno­rie­ren oder aus­blen­den ler­nen soll­te. das ist wie bei der leis­tungs­schutz­recht­de­bat­te oder in st. pau­li. die gross­kot­zi­gen, eit­len, selbst­ver­lieb­ten oder be­sof­fe­nen spa­cken spre­chen zwar oft laut und gut ver­nehm­bar, las­sen sich aber, wenn man das will, su­per igno­rie­ren. ei­ner­seits.

an­de­rer­seits ist es aber oft auch sehr lehr­reich den gross­kot­zi­gen und selbst­ver­lieb­ten (oder be­sof­fe­nen) da­bei zu­zu­se­hen wie sie an­de­re schlecht zu ma­chen ver­su­chen um sich selbst in ei­nem et­was bes­se­ren licht dar­zu­stel­len. denn oft er­kennt man da­bei bei­spiel­haft wie ama­teur­haft sie sich da­bei an­stel­len.

pro­fis schaf­fen es an­de­re lä­cher­lich zu ma­chen, in­dem sie ein­fach be­schrei­ben was die­se an­de­ren ma­chen und sie selbst spre­chen las­sen. das ist die hohe kunst. we­ni­ger be­gab­te pro­fis er­rei­chen ihr ziel mit ar­gu­men­ten (statt rum­ge­mei­nen, rum­be­haup­ten oder be­find­lich­kei­ten zu ver­sprit­zen). für min­der­be­gab­te wie mich ist es wich­tig sich beim ver­such an­de­re ins lä­cher­li­che zu zie­hen im­mer ein oder zwei hin­ter­tü­ren of­fen zu hal­ten, da­mit man sich am ende nicht die dümms­te aus­re­de von al­len aus dem schmal­lip­pi­gen mund quet­schen muss:

Es war nicht un­se­re Ab­sicht, Ge­füh­le zu ver­let­zen, je­man­den zu be­lei­di­gen oder zu dis­kri­mi­nie­ren.

wie ver­lo­gen ist das denn bit­te? wenn man sich über eine grup­pe von men­schen lus­tig macht und sagt was die­se men­schen ma­chen sei pein­lich, wel­che an­de­re ab­sicht als die­se men­schen zu be­lei­di­gen und zu ver­let­zen soll­te ei­nen dazu mo­ti­vie­ren? das ist doch der witz; man be­lei­digt um zu be­lei­di­gen.

ohne hin­ter­tür steht man dann al­ler­dings echt blöd da. die ein­fachs­te hin­ter­tür für min­der­be­gab­te be­lei­di­ger ist mei­ner mei­nung nach, sich selbst gleich mit zu be­lei­di­gen oder lä­cher­lich zu ma­chen. hät­ten sich bei­spiels­wei­se die zei­tungs­ver­le­ger in ih­rem brief als pro­fit­ori­en­tier­te, in­ter­es­sens­ge­trie­be­ne und nicht im­mer ganz auf­rich­ti­ge, aber im­mer­hin hin und wie­der ums ge­sell­schafts­wohl be­müh­te wer­be­ver­trei­ber und goog­le-kon­ku­ren­ten dar­ge­stellt, hät­ten sie (für mich) an glaub­wür­dig­keit ge­won­nen. statt­des­sen be­haup­ten sie ohne rot zu wer­den, an­ders als ihre geg­ner, der wahr­heit ver­pflich­tet zu sein. statt zu be­haup­ten gar nicht spies­sig zu sein son­dern die wahr­heit aus­zu­spre­chen („Das ist nicht spie­ßig, das ist so“) hät­te bi­an­ka ech­ter­mey­er wahr­schein­lich nicht halb so viel ge­gen­wind ge­ern­tet, wenn sie sich als spies­si­ge, vom wohl­stand geis­tig auf­ge­dun­se­ne ep­pen­dor­fer fens­t­er­kei­fe­rin dar­ge­stellt hät­te.

was ich aber ei­gent­lich sa­gen woll­te, ich bin auch noch mit weit über dreis­sig skate­board ge­fah­ren. al­ler­dings nicht in ham­burg, son­dern in stutt­gart . mitt­ler­wei­le lass ich das aber.


30 ta­ge pi­wik-RSS-mes­sung

felix schwenzel

vor dreis­sig ta­gen habe ich in mei­nen RSS-feed ein pi­wik zähl­pi­xel ein­ge­baut. so sieht das nach 30 ta­gen aus:

man kann deut­lich ab­le­sen an wel­chen ta­gen ich mehr als ei­nen ar­ti­kel ver­öf­fent­licht habe (die pa­ge­views, also ar­ti­kel­an­sich­ten ge­hen in die höhe) und an wel­chen ta­gen ich nichts schrob (vi­sits und pa­ge­views ge­hen als fla­che li­nie in den kel­ler).

die re­gu­lä­ren be­suchs­zah­len auf wir­res.net zei­gen das nicht so deut­lich, hier gibt es ein viel grös­se­res grund­rau­schen — zu­min­dest bei den be­su­cher­zah­len und sei­ten­an­sich­ten.

klar scheint auch: ich habe um ein viel­fa­ches mehr RSS-le­ser und ar­ti­kel­an­sich­ten als be­su­cher der web­site. aus­ser­dem war die letz­ten 30 tage auch nicht be­son­ders viel los auf wir­res.net. mein um­zug, re­no­vie­rung und um­bau­ten ha­ben viel zeit ge­fres­sen.


mit ei­ner er­wei­te­rung der func­tions.php-da­tei im je­wei­li­gen the­mes-ord­ner, soll­te das pi­wik-RSS-ge­döns üb­ri­gens auch mit word­press-blogs funk­tio­nie­ren. den code habe ich von hier, leicht mo­di­fi­ziert und nicht aus­pro­biert:

function feedFilter($query) {
	if ($query->is_feed) {
		add_filter('the_content','feedContentFilter');
	}
	return $query;
}
add_filter('pre_get_posts','feedFilter');

function feedContentFilter($content) {
	$args = array(
	    'numberposts' => 1,
	    'tag' => 'featured'
	);
	$posts = get_posts($args);
	if($posts) {
	    foreach($posts as $post) {
	        $content .= '<img src="http://xxx.xx/xxx/piwik.php?idsite=x&rec=1&action_name='.$post->post_title.'" style="border:0" alt="" />';
	    }
	}
	return $content;
}

rum­pel­kam­mer

felix schwenzel

von ei­nem be­geh­ba­rem schrank habe ich im­mer schon ge­träumt. zwar eher in form ei­nes ge­heim­rau­mes, mit vie­len mo­ni­to­ren, knöp­fen und steu­er­knüp­peln um die ge­schi­cke der welt aus dem ge­hei­men zu len­ken, aber so eine be­geh­ba­re rum­pel­kam­mer ist ja schon­mal ein an­fang.

die ab­ge­häng­te de­cke ha­ben wir vom vor­mie­ter mit­samt den 90er jah­re spots über­nom­men. ohne gross­re­no­vie­rung wer­den wir die de­cke auch nicht mehr los, weil dar­über alle hei­zungs­roh­re, ka­bel und sons­ti­gen lei­tun­gen ver­legt sind.

die ein­ge­zo­ge­ne wand sieht aus wie 2 me­ter pax, ist aber in echt nur 50 zen­ti­me­ter pax. wenn ich mich nicht ver­rech­net habe, sind pax-spie­gel-tü­ren die güns­tigs­te me­tho­de um an zwei mal zwei me­ter ge­schlif­fe­ne spie­gel zu kom­men. hin­ter den spie­geln sind dann ne­ben dem 50 zen­ti­me­tern pax noch un­ge­fähr 2,3 me­ter ivar und 80 zen­ti­me­ter bil­ly; platz für un­ge­fähr fünf bis sechs ku­bik­me­ter rum­pel.

vor­her
roh­bau
gips­kar­ton-ver­klei­dung (pünkt­lich zu hal­lo­ween)
fer­tig - naja, fast
jetzt aber fer­tig, bis auf das tep­pich­ge­döns

um­zü­ge

felix schwenzel

ich has­se um­zü­ge.

mein letz­ter um­zug war al­ler­dings gar kein ech­ter um­zug. als ich die bei­fah­re­rin in ber­lin ken­nen­lern­te, fing ich an re­gel­mäs­sig nach ham­burg in ihre woh­nung zu pen­deln. ir­gend­wann ver­brach­te ich auch die wo­chen­en­den dort. ge­ar­bei­tet habe ich wei­ter­hin in ber­lin und na­tür­lich habe ich auch mei­ne klei­ne ein-zim­mer woh­nung be­hal­ten, in der seit mei­nem ein­zug im jahr 2002 auch noch ein paar um­zugs­kis­ten und um­zugs­sä­cke un­aus­ge­packt an die wand ge­sta­pelt stan­den. der um­zug nach ham­burg zur bei­fah­re­rin be­stand im we­sent­li­chen dar­in, dass ich mei­ne zeit­schrif­ten-abos dort­hin aus­lie­fern liess, mei­nen lap­top dort auf­bau­te (und wie­der ab­bau­te) und re­gel­mäs­sig schmut­zi­ge wä­sche mit­brach­te.

die um­zug­kis­ten in ber­lin blie­ben ein­ge­packt, von mei­nem haus­halt hat aus­ser mei­nem na­gel­knip­ser nichts den weg nach ham­burg ge­fun­den.

in ber­lin war die bei­fah­re­rin auch ge­le­gent­lich, dass ein­zi­ge wor­auf sie be­stand war die an­schaf­fung ei­ner 140cm brei­ten ma­tra­ze, die die 90cm brei­te ma­tra­ze auf dem bo­den ab­lös­te.


mein ers­ter um­zug war 1986, als ich als 17-jäh­ri­ger für ein jahr nach ame­ri­ka zog. um­ge­zo­gen bin ich mit ei­nem kof­fer und ei­nem ruck­sack. als ich ein paar jah­re spä­ter für mei­nen zi­vil­dienst nach ful­da zog, pass­te der um­zug auch in ei­nen kof­fer und ei­nen ruck­sack. 1994 bin ich dann nach stutt­gart ge­zo­gen, um dort zu stu­die­ren. dort­hin bin ich mit un­we­sent­lich mehr sa­chen um­ge­zo­gen als vor­her, zum kof­fer und ruck­sack ge­sell­ten sich ein sofa, ein al­ter kü­chen­tisch und ein paar alte ikea-re­ga­le mei­ner el­tern und von freun­den. in stutt­gart bin ich dann noch zwei­mal um­ge­zo­gen beim zwei­ten mal ver­zich­te­te ich be­reits auf das aus­pa­cken der kis­ten.

die kis­ten habe ich jetzt knapp 12 jah­re spä­ter aus­ge­packt, weil die bei­fah­re­rin dar­auf be­stand „den al­ten scheiss“ nicht mit in die neue ber­li­ner woh­nung mit­zu­neh­men. den gross­teil habe ich weg­ge­schmis­sen, nur von den bü­chern kann ich mich (lei­der) nicht tren­nen. das sofa mit dem ich mal nach stutt­gart zog und der alte kü­chen­tisch wer­den dem­nächst be­kannt­schaft mit ei­nem re­cy­cling­hof in ber­lin ma­chen, der rest mei­ner kis­ten dürf­te in ei­nen VW-bul­li pas­sen.

in ham­burg ha­ben sich al­ler­dings durch die dort­hin aus­ge­lie­fer­ten zeit­schrif­ten-abos, buch- und mö­bel­neu­käu­fe — und na­tür­lich die be­stän­de der bei­fah­re­rin — ca. 30m³ ma­te­ral an­ge­häuft. das wird jetzt al­les am sams­tag in die neue woh­nung im wed­ding ge­schafft.


in der neu­en woh­nung wür­de ich ger­ne alt wer­den. zu­hau­se ist für mich der ort an dem ich ikea-mö­bel auf­baue und lam­pen an die wand oder de­cke schrau­be. in mei­ner ber­li­ner woh­nung habe ich nicht „ge­wohnt“, son­dern ge­schla­fen. ein zu­hau­se war das nie. ge­früh­stückt habe ich am liebs­ten in ca­fés, abend ge­ges­sen habe ich ent­we­der aus­ser­halb oder et­was zu­be­rei­tet, was ich nur in den ofen schie­ben muss­te. be­such habe ich dort nur emp­fan­gen, wenn es sich nicht ver­mei­den liess.

und ob­wohl ich in ham­burg nie of­fi­zi­ell ein­ge­zo­gen bin, im sin­ne ei­nes um­zugs der über das mit­brin­gen mei­nes ruck­sacks hin­aus­gin­ge, habe ich dort so­vie­le mö­bel auf­ge­baut und lam­pen an­ge­schraubt und so­gar ein bett ge­kauft (in ber­lin lag 10 jah­re lang le­dig­lich eine ma­tra­ze auf dem bo­den), dass es für mich zum zu­hau­se wur­de. in ham­burg habe ich zum ers­ten mal seit vie­len jah­ren wie­der ei­nen ort zum woh­nen ge­habt. ei­nen platz zum schla­fen zu wech­seln ist nur ein biss­chen müh­se­lig, aber emo­tio­nal völ­lig pro­blem­los. et­was dass zu ei­nem zu­hau­se ge­wor­den ist zu wech­seln ist aber mehr als läs­tig. man hin­ter­lässt et­was, in das man in­ves­tiert hat, ge­füh­le und ar­beit. die in­ves­ti­tio­nen lö­sen sich in luft auf. des­halb has­se ich um­zü­ge.


trotz­dem freue ich mich auf die neue woh­nung, eine wn­der­ba­re alt­bau­woh­nung mit irre ho­hen de­cken im wed­ding, um­ge­ben von gu­ten ein­kaufs­mög­lich­kei­ten und gu­ter (nah-) ver­kehrs­an­bin­dung. ich habe vor dort sehr vie­le mö­bel auf­zu­bau­en, sehr viel zu woh­nen und nicht mehr so schnell weg­zu­zie­hen.

und gäs­te wer­den wir dort auch wie­der emp­fan­gen kön­nen.


fern­seh­turm­ab­fluss

felix schwenzel


das im­pe­ri­um schlägt zu­rück

felix schwenzel


an­zahl der RSS-feed-le­ser mit pi­wik mes­sen

felix schwenzel

die idee hat­te ich schon län­ger, um­ge­setzt habe ich es erst ges­tern. die idee war, war­um nicht mit pi­wik die an­zahl der RSS-feed-le­ser mes­sen? ei­gent­lich müss­te es doch ge­hen, in­dem man ein­fach ein pi­wik-zähl­pi­xel ans ende von je­dem ar­ti­kel in den feed packt. feedb­ur­ner macht das mit feeds die er aus­lie­fert auch so, war­um soll­te ich das also nicht selbst ma­chen? zu­mal pi­wik nach wie vor eine API hat, mit der ich die zah­len an­ders­wo be­nut­zen kann.

für das RSS-zähl­pi­xel habe ich eine neue „site“ in pi­wik an­gelgt und füge nun je­dem ar­ti­kel der als RSS das haus ver­lässt (und nur da) fol­gen­des bild hin­zu:

<img src="http://rlog.de/piwik/piwik.php?idsite=5&rec=1&action_name=links vom 30.10.2012" style="border:0" alt="" />

die ein­zel­nen ar­gu­men­te be­deu­ten:

  • id­si­te: das ist die pi­wik-site für die RSS-mes­sung
  • rec: er­zwingt mit dem wert 1 die zäh­lung. kei­ne ah­nung war­um, aber ohne die­sen pa­ra­me­ter igno­riert pi­wik den auf­ruf des zähl­pi­xels
  • ac­tion_name: ich habe es nicht ge­schafft pi­wik cus­tom-va­ria­bles oder kam­pa­gnen mit­zu­ge­ben, da­mit ich eine aus­wer­tung der pa­ge­views (oder RSS-views) ein­zel­ner ar­ti­kel be­kom­me. mit ac­tion_name set­ze ich ein­fach den ar­ti­kel­na­men, was eine pri­ma über­sicht von den le­ser­zah­len ein­zel­ner ar­ti­kel er­gibt, die ich aus­ser­dem auch per API ab­fra­gen kann.

so sieht das nach 1,5 ta­gen aus:

ich wuss­te zwar, dass ich vie­le RSS-le­ser habe, aber die zah­len ha­ben mich dann doch er­staunt: ges­tern gabs laut pi­wik 701 re­gu­lä­re web­site-be­su­cher die 870 pa­ge­views ge­ne­rier­ten. im glei­chen zeit­raum hat die RSS-mes­sung 1095 be­su­cher ge­zählt, die 1911 mei­ner sei­ten in ih­ren feed­rea­dern an­ge­se­hen ha­ben. 2,7 1,5 mal mehr be­su­cher per RSS. sau­ber.


seit der 1.9er pi­wik ver­si­on gibts eine neue pi­wik-API-ab­fra­ge: Tran­si­ti­ons.get­Tran­si­ti­ons­For­Pa­ge­Tit­le

da­mit kann ich recht kom­for­ta­bel die kern­me­tri­ken je­der sei­te ab­fra­gen und be­kom­me eine freund­li­che json-ant­wort. zum be­spiel für die re­gu­lä­ren be­su­cher der links vom 30.10.2012 und die RSS-be­su­cher.

die­se zah­len lade ich jetzt auch per ajax in den meta-be­reich un­ter jdem ar­ti­kel nach. für die an­zei­ge ne­hem ich na­tür­lich die grös­se­re zahl, wei­se aber bei ei­nem maus­über­flug bei­de ge­trennt aus:

bei den me­dia­da­ten sind jetzt auch bei­de gra­fi­ken der be­su­cher der letz­ten 30 tage zu se­hen.


die letz­ten ta­ge

felix schwenzel

letz­te wo­che habe ich tim mäl­zers green­box aus der pack­sta­ti­on ge­holt und mich sehr ge­freut. gleich das ers­te re­zept schien sehr toll zu sein. vie­len dank an stef­fen bräu­ti­gam, der of­fen­bar promt auf mei­ne sub­ti­le an­deu­tung re­agiert hat und mir das buch von der ama­zon-wunsch­lis­te weg­ge­kauft hat.


vor­letz­te wo­che war ein mit­ar­bei­ter der spe­di­ti­on bei uns die uns schon vor ein paar wo­chen das güns­tigs­te um­zugs­an­ge­bot ge­macht hat. vor al­lem hat­te die fir­ma un­se­ren um­zugs­um­fang auf 26-29 m³ ge­schätzt, die meis­ten an­de­ren auf 35 m³. nach dem be­such wur­de das an­ge­bot in­klu­si­ve der zwei park­ver­bots­zo­nen ei­nen tick güns­ti­ger als ich mir vor­her aus­ver­rech­net hat­te (um die 1000 euro). ver­lin­ken kann ich den la­den lei­der nicht, weil das un­ter­neh­men kei­ne web­sei­te hat. gute an­ge­bo­te macht die „Han­sea­ti­sche Mö­bel & Spe­di­ti­on“ (so stehts im brief­kopf) aber auf je­den fall. wer auch ein an­ge­bot für nen um­zug aus der re­gi­on ham­burg sucht kanns ja mal pro­bie­ren: te­le­fon: 04131 / 60 54 661, email: an­tik-trans at on­line.de


frei­tag, sams­tag und mon­tag habe ich mit dem ab­schlei­fen von 75 m² die­len­bo­den in un­se­rer neu­en woh­nung ver­bracht. wir hat­ten an­ge­bo­te bei my­ham­mer von un­ge­fähr 1000 euro, ha­ben uns aber dann doch ent­schie­den das selbst zu ma­chen. die kos­ten um die nö­ti­gen ma­schi­nen in­klu­si­ve schleif­ma­te­ri­al und ver­sie­ge­lung (bei uns öl) für drei bis vier tage zu lei­hen dürf­ten so um die 400 euro lie­gen. der la­den wo wir die ma­schi­nen ge­lie­hen ha­ben er­klärt auch mit di­ver­sen you­tube-vi­de­os wie das funk­tio­niert. im prin­zip ist das auch ganz ein­fach, was man auf den vi­de­os nicht er­kennt ist, wie an­stren­gend das ist. ins­be­son­de­re das rän­der­schlei­fen mit dem win­kel­schlei­fer ist irre stau­big und un­vor­stell­bar an­stren­gend (wenn man über 40 ist). ich habe noch nie in mei­nem le­ben so sehr am knie ge­schwitzt wie in den letz­ten drei ta­gen. ist aber sehr schön ge­wor­den.


let­ter­man: “Top Ten Least-Suc­cessful Gay Te­le­vi­si­on Shows“

felix schwenzel

text­link

[spoi­ler]
mein lieb­lings­gag: „bo­nes“


clowns

felix schwenzel

ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm war im zir­cus ron­cal­li und fand das gut.

[I]ch fand Clowns im­mer, auch schon als Kind, furcht­bar, pein­lich, zum Weg­lau­fen. Der Clown bei Ron­cal­li war tat­säch­lich eine mir nie vor­ge­kom­me­ne Best­leis­tung.

ich fand clowns schon im­mer toll. na gut nicht alle, die weis­sen clowns fand ich be­reits als kind ar­ro­gant, un­wit­zig und prä­ten­ti­ös. aber die dum­men au­gus­te, die moch­te ich im­mer. selbst­ver­ständ­lich habe ich mich (als kind) zum kar­ne­val auch (fast) im­mer als clown ver­klei­det. ein­mal woll­te ich mein clown-kos­tüm ei­nen schwie­rig­keits­grad hö­her schrau­ben und mich als char­lie chap­lin ver­klei­den. da­für mal­te ich eine mir eine blaue me­lo­ne (den hut, nicht das obst) mit filz­stift schwarz an, zog ei­nen al­ten schlaf­an­zug und alte schu­he mei­nes va­ters an — und sah lei­der nicht wie char­lie chap­lin, son­dern wie ein pen­ner aus. dass das der chap­lin-fi­gur, dem „tramp“, also ei­nem land­strei­cher, sehr nahe kam, habe ich mir erst in den letz­ten jah­ren zu­sam­men­ge­reimt.

mei­ne schwes­ter hin­ge­gen hat­te schon als drei­jäh­ri­ge un­bän­di­ge angst vor clowns. wenn ich mei­ne clown-pe­rü­cke¹ an­zog lief sie laut schrei­end und ver­ängs­tigt da­von. mög­li­cher­wei­se ist die clown-sym­pa­thie oder an­ti­pa­thie ge­ne­tisch ver­an­lagt. aber ich fand clowns nicht nur toll, son­dern woll­te auch im­mer selbst ei­ner wer­den. auch hier fiel mir erst in den letz­ten jah­ren auf, dass ich die­sen kind­heits­traum von mir schon sehr lan­ge wahr ge­macht habe; nicht nur dass ich an kaum ei­ner la­ter­ne vor­bei­ge­hen kann ohne so zu tun als wär ich da­ge­gen ge­lau­fen, mit­un­ter tre­te ich auch vor ein paar hun­dert leu­ten auf, die, wie ich mir das als kind be­reits aus­ge­malt habe, über das was ich sage und ma­che la­chen!

das pro­blem mit kind­heits­träu­men ist ja das be­grenz­te vo­ka­bu­lar das ei­nem als kind zur ver­fü­gung steht. hät­te ich die bei­den wor­te be­reits als kind ge­kannt, hät­te ich auf die fra­ge was ich spä­ter mal wer­den woll­te si­cher ge­ant­wor­tet, dass ich ger­ne ein wit­zel­süch­ti­ger di­let­tant wer­den wür­de.

und wie alle di­let­tan­ten schät­ze und sehe ich mir die ar­beit von pro­fis ex­trem ger­ne an.


1) war­um clowns rote glat­zen-pe­rü­cken tra­gen er­schliesst sich mir nicht wirk­lich. und wenn ich nach­den­ke, er­schliesst es sich auch nicht, war­um sie rote na­sen tra­gen.