der beste drucker 2025
über reinerwein und diesen bluesky-beitrag …
… bin ich gestern auf diesen beitrag auf theverge.com gestolpert.
nilay patel schreibt darin das gleiche, was er seit drei jahren jährlich macht: dass der beste drucker, den man sich kaufen kann, (irgend) ein brother laser-drucker sei.
I have been recommending people buy whatever Brother laser printer is on sale for three years now, and no one has ever gotten mad at me about it.
ich gehe davon aus, dass er recht hat, auch wenn wir hier zu hause einen brother tintenstrahler haben, der durchaus ein paar zicken hat. das gute, soweit ich es aus eigener und angelesener erfahrung weiss, ist das brother dritthersteller-tinte und -toner klaglos akzeptiert — zumindest bis jetzt. das ist keinesfalls selbstverständlich, weil das übliche geschäftsmodel von druckerherstellern ist die hardware subventioniert (also verbilligt) zu verkaufen und dann die verbrauchsmaterialien teurer zu verkaufen. die preise der tinte orientieren sich offenbar an den gramm-preisen für teure parfüms.
jedenfalls ist einerseits der hinweis von the verge auf laser-drucker und andererseits auf brother-drucker eine gute idee. aber der artikel von nilay patel dreht sich nicht nur um eine drucker-empfehlung, sondern auch um suchmaschinen-optimierung. dass nilay patel den gleichen artikel jedes jahr schreibt hat — natürlich — genau diesen grund: suchmaschinenoptimierung. nur leider ist die konkurenz in sachen suchmachinenoptimnierte drucker-empfehlungen nicht gerade klein.
[…] Making sure this information is at the top of Google’s search results is a dogfight against a number of ruthless content farms that are flatly better at pumping search engines with garbage to generate affiliate revenue than we are, because our newsroom insists on the archaic concepts of “dignity” and “self-respect.”
er beklagt sich also, dass andere website ihre inhalte schamlos suchwort-optimieren und teilweise auch anzeigen bezahlen, um ganz oben auf den suchergebnisseiten zu landen. affiliate marketing, also die geschhäftspraktik, bei der man für kaufempfehlungen am umsatz beteiligt wird, macht das trotz investitionen in werbung offenbar lukrativ.
und nilay patel findet dann auch noch einen weg, um seine vorsätze von „dignity“ und „self-respect“ zu umgehen:
I asked Gemini to write a printer post “in the style of Nilay Patel” so I could pad all this out and get whatever printer keywords I needed in here to win search, so here’s that.
so weit scheint mir das ganz klassische suchmaschinenoptimierung (SEO), die richtigen keywords auf einer webseite mit gutem ruf und viel traffic, ausreichender interessanz und die aussaat von kontroverse, damit der beitrag sich potenziell gut viral in sozialen netzwerken oder blogs verteilt.
die von nilay patel ausgesääte kontroverse ist seine nutzung von KI-texten und er sagt auch, dass es „irgendwie“ helfen würde, wenn sich leute darüber aufregen würden. mich hat er aus zwei gründen getriggert: einerseits die gedrechselte moralische erhöhung über keyword-stopfer, die keine „würde“ und „selbstachtung“ hätten, um dann zwei absätze später einen weg zu finden keywords zu spammen. und andererseits der blick in den maschinenraum von theverge.com.
denn auch the verge versucht mit automatisch ausgespielten, maschinenlesbaren json-ld-schnipseln den heiligen gral der rich-snippets und suchergebnis-karussels zu erreichen.

hier fallen mehrere dinge auf . im artikel stopft the verge den gesamten artikel text rein, obwohl das nach allgemeinem verständnis nicht nötig ist. der produkt schnipsel enthält affiliate links zu amazon und bestbuy, so wie das auch auf der seite ausgespielt wird, und mit den „händlereinträgen“ werden preisinformationen zu diesen produkten ausgespielt. alles in der hoffnung oben in der suchergebnisseite in den „shopping graph“ zu gelangen. im artikel schnipsel bieten sie google gleich mehrer zuschnitte ihrer drucker bilder an (1, 2, 3). auch pfiffig, sie haben im artikel schnipsel eine SpeakableSpecification, mit der sie sprach-assistenten helfen die seite knapp zusammenzufassen, statt sie komplett vorzulesen.
ich hab eben perplexity gefragt (auf englisch und deutsch) und die empfehlung für brother laserdrucker wurde nicht mal am rande erwähnt. perplexity kenn den artikel allerdings, wenn man konkret nach the verge fragt. wenn man auf google deutschland nach „Best printer 2025“ fragt, landet der artikel von nilay patel auf rang 9. nicht schlecht, aber wahrscheinlich weit unter den erwartungen von nilay patel.
insgesamt sheint mir SEO aus kommerziellen motiven sehr viel weniger spass zu machen, als aus experimentellen. mir scheint da ein sehr grosses frustrationpotenzial vorhanden zu sein und das ökosystem ist dynamischer denn je. trotzdem, weil ich heute ein paar artikel von nilay patel gelesen habe die mir gefallen haben, schicke ich hiermit etwas linkliebe über den teich: best printer 2025.








































