einfach geht auch
in den letzten tagen hatte ich eine idee, für die ich mein eingerostetes indieweb know-how nochmal ölen und auf vordermann bringen musste. ich dachte mir, jetzt wo ich so praktische inhaltsblöcke wie meinen link-block oder meine einbett-funktion habe, müsste die sich doch auch sematisch korrekt maschinenlesbar und „interaktiv“ machen. interaktiv ist das falsche wort, aber wenn ich zum beispiel diesen beitrag von aaron parecki mag, könnte ich statt eines links auch ein like von meiner website zu seiner senden. mit ein bisschen html und microformaten geht das theoretisch ganz einfach, praktisch ist es aber furchtbar kompliziert.
erstmal zurück zum beispiel: ich mag trockenwände und wie man sachen dahinter organisiert. statt nur auf aarons beitrag zu linken, hab ich einen like-link gebaut. das führt dann dazu, dass ich auf aaronparecki.com per webmention einen like setzen kann.

das wird dann theoretisch noch interessanter, weil man mit der fast gleichen methode auch antworten oder neuveröffentlichungen (retweet/repost/boost) senden kann. ausser, dass es dann doch ziemlich kompliziert ist. nach 2-3 tagen auseinandersetzung, tests¹⁾, rantasten, dokumentation selbst lesen und lesen lassen hab ich es jetzt erstmal aufgegeben. so schön es ist likes oder antworten von hier zu versenden, so mühsam ist es auch.
dabei kann es eben auch ganz einfach sein. einfache links erfüllen den gleichen zweck. sie sind zumindest ganz gut menschenlesbar. maschinen haben es schwerer den kontext oder die intention rauszulesen. googles testtools monierte kürzlich an diesem artikel, dass ich den schockwellenreiter mit dem linktext „hier“ verlinkte. google hätte im linktext gerne mehr kontext, „hier“ ist nicht gut suchmaschinenlesbar. dem schockwellenreiter hat es gereicht mir zu antworten, bzw. meine spekulation zu bestätigen und später zu dem thema, über dass ich hier nachdachte, einen eigenen artikel zu veröffentlichen.
das schöne an links ist in der tat das einfache. man kann links zwar auch kompliziert machen, sie zum öffnen in einem neuen fenster zwingen, ihnen verbieten einen verweis auf den ursprung mitzunehmen (referer) oder sie mit javascript verhunzten, man kann links mit versteckten titeln ausstatten, die man nur sieht, wenn man mit der maus drüber geht oder für sehbhinderte hinweise hinzufügen. oder einfach einen link setzen. funktioniert einfach.
früher konnte man texte sogar ganz gut und erfolgreich ohne links veröffentlichen. es funktionierte sogar diese texte auf papier zu verkaufen. mittlerweile mangelt es papier an zugänglichkeit, die taz hat jetzt zum beispiel aufgehört apier zu bedrucken. am nächsten an der einfachhiet von bedrucktem papier sehe ich das prototypeische blog daring fireball von john gruber. es sieht seit vielen jahren oder sogar jahrzehnten immer gleich aus, kommt ohne firlefanz, kommentare, buttons, cookies und tracker aus. es kommt eigentlihc ohne alles aus, ausser guter texte und vielen links (und ein bisschen formatierung). ich mag ein bisschen firlefanz und ich spiele gerne an meinem kirby rum. aber trotzdem, vielleicht sollte ich mal das reduzieren, innerlich das weglassen ein bisschen gamifizieren. geht ja auch einfach.
fussnote
1) ich hab mir die tage sogar ein micro.blog zugelegt udm eine indieweb-kenntnisse zu vertiefen und die indieweb-prizipien mit einem ready-made auszuprobieren. micro.blogs und wie sie ihre timelines und reaktionen darstellen hab ich irgendwie auch nach jahren nicht richtig verstanden. nach dem ich jetzt eins zum anfassen habe, stehe ich noch mehr auf dem schlauch.