schrau­ben und schrei­ben

felix schwenzel in artikel

kon­stan­tin schrieb ge­ra­de:

“Schrei­ben, nicht schrau­ben” ist eine gute Dau­men­re­gel. Hab mich in den letz­ten Wo­chen nicht dar­an ge­hal­ten. Statt­des­sen habe ich Blogra­cer ein paar neue Tricks bei­ge­bracht.

wäh­rend das si­cher eine gute dau­men­re­gel oder dis­zi­pli­nie­rungs-me­cha­nik ist, sehe ich schrau­ben und schrei­ben als gleich­wer­tig an. ich weiss, dass men­schen die hier mit­le­sen sich we­ni­ger für das schrau­ben (und mel­dun­gen aus dem ma­schi­nen­raum) in­ter­es­sie­ren, son­dern mehr für das was ich schrei­be. wahr­schein­lich ist es so­gar so, dass das schrei­ben für die meis­ten mei­ner le­sen­den auch in­ter­es­san­ter ist als mei­ne fo­tos. wo­bei es mich ehr­lich­ge­sagt ir­ri­tiert, wie viel mehr re­ak­tio­nen sel­fies be­kom­men, als an­de­re fo­tos. ich habe auch ein ge­wis­ses in­ter­es­se an sel­fies, weil ich nicht in den spie­gel schaue, bzw. im spie­gel nichts sehe und sel­fies (oder fo­tos und vi­de­os die an­de­re ma­chen) mir da­bei hel­fen zu se­hen, wie ich aus­se­he.

je­den­falls hat das schrau­ben hier am CMS oder am ser­ver für mich die glei­che me­di­ta­ti­ve und be­frie­di­gen­de qua­li­tät wie das schrei­ben. und weil kon­stan­tin das wort „schrau­ben“ nutz­te, lief heu­te mei­ne as­so­zia­ti­ons­ma­schi­ne auf hoch­tou­ren und spül­te eins der bü­cher nach vor­ne, die ich nie ge­le­sen habe, aber des­sen ti­tel mich seit jah­ren fa­zi­niert: „Zen und die Kunst, ein Mo­tor­rad zu war­ten

weil ich es nicht ge­le­sen habe, kann ich nichts dazu sa­gen, aber chatGPT hat (un­ter an­de­rem) fol­gen­des dazu:

Wenn man Din­ge sorg­fäl­tig, be­wusst und mit Re­spekt tut, ist das ein Zen-Akt – eine Form der Me­di­ta­ti­on im All­tag.

und das ist der witz: auch wenn es nicht im­mer so scheint, ich neh­me die ver­an­stal­tung hier, die­ses blog­dings und das schrei­ben ins in­ter­net sehr ernst. sonst könn­te ich die zeit und die sorg­falt die ich hier rein­ste­cke auch nicht vor mir selbst recht­fer­ti­gen. ein lieb­los ge­bau­tes oder ge­füll­tes blog wür­de mich nicht in­ter­es­sie­ren. eine simp­le link­ab­wurf­stel­le oder tex­te in de­nen kei­ne ei­ge­ne denk­ar­beit oder ori­gi­na­li­tät drin steckt, könn­te ich mir auch gleich spa­ren.

das hat üb­ri­gens nicht mit per­fek­ti­on zu tun (von der ich kein gros­ser fan bin), son­dern eben mit sorg­falt. wann man aver­si­on ge­gen per­fek­ti­on mit sorg­falt paart, kommt das was man hier sieht her­aus.

auch wenn ich durch­aus re­spekt (und dank­bar­keit) vor den hier le­sen­den habe, gilt der ei­gent­li­che re­spekt dem ding an sich, dem was ich hier baue und fül­le.

re­spekt habe ich ge­gen­über der ma­schi­ne, ge­gen­über dem sys­tem, oder bes­ser ge­sagt, ge­gen­über den netz­werk­ef­fek­ten, die ein sol­ches sys­tem ge­ne­riert. nur wenn ich das, was ich hier ma­che, wirk­lich ernst neh­me, er­gibt es sinn. oder um­ge­kehrt, um dem blog sinn zu ge­ben, muss ich das blog, sein da­sein und sei­ne wir­kung re­spek­tie­ren, al­les mit sorg­falt und ernst­haf­tig­keit be­han­deln — schrau­bend und schrei­bend. so wird es auch zu mehr als der sum­me sei­ner tei­le.


mor­gen­spa­zier­gang 10.10.2025, mit neu­er ka­me­ra

felix schwenzel in bilder


of­fen­sicht­lich habe ich eine neue ka­me­ra. ich bin sehr be­geis­tert vom neu­en weit­win­kel, den mei­ne 7 jah­re alte ka­me­ra nicht hat­te. auch die sel­fie ka­me­ra ist merk­lich bes­ser, auch wenn ich trotz­dem leicht ver­schrum­pelt aus­se­he. ges­tern abend, beim abend­spa­zier­gang war es be­reits ziem­lich dun­kel und ich war sehr an­ge­tan da­von, was die ka­me­ra aus dem schumm­ri­gen rest­licht her­aus­ge­holt hat.

die be­dien­ober­flä­che der neu­en ka­me­ra soll an flüs­si­ges glas er­in­nern. find ich nicht und stört mich nicht wirk­lich, auch wenns an man­chen stel­len bling macht. ich glau­be die­se ka­me­ra be­hal­te ich jetzt auch für sie­ben jah­re, wenn sie mich nicht vor­her im stich lässt.


ruby tan­doh ist von ei­ner „The Gre­at Bri­tish Bake Off“ teil­neh­me­rin, zur koch­buch­au­to­rin und ko­lum­nis­ton ge­wor­den. ihr ko­lum­ne im new yor­ker über ein paar in­nen­an­sich­ten des bake off liest sich gut und fasst und er­klärt den phä­no­me­na­len er­folgt der sen­dung ganz gut zu­sam­men. ein biss­chen scha­de fin­de ich, dass sie nichts über das ak­tu­el­le mo­de­ra­to­ren-duo schreibt⁽¹⁾, aber das kann ich ja dann ma­chen: ich fin­de noel fiel­ding und ali­son ham­mond ganz gran­di­os und lieb­lich. matt lu­cas, vor ein paar jah­ren, fand ich un­er­träg­lich, aber ge­ra­de der kon­trast zu ihm, macht noel und ali­son so lie­bens­wert. zu ruby tan­doh zeit wa­ren mel gie­droyc und sue per­kins die mo­de­ra­to­rin­nen und ruby tan­doh be­schreibt, wie sich die mo­de­ra­to­rin­nen ge­le­gent­lich schüt­zend vor die teil­neh­men­den war­fen und all zu pein­li­che auf­nah­men für die pro­du­zen­ten rui­nier­ten.

ich bin auch sehr froh, dass die pro­du­zen­ten die pein­li­chen heim-vi­deo-por­traits der teil­neh­men­den nicht mehr ma­chen. das for­mat ist aufs we­sent­li­che ein­ge­dampft, drei chal­lenges, ge­konnt zu­sam­men­ge­schnit­ten und sonst nix. die sen­dung ist bes­te un­ter­hal­tung ohne je­den be­zug zur ak­tue­len welt­la­ge, po­li­tik­frei und in je­der hin­sicht freund­lich.

(1): laut wi­ki­pe­dia er­trägt ruby tan­doh die ti­tel­me­lo­die nicht mehr und kann die sen­dung nicht merh se­hen, auch wenn sie die sen­dung wei­ter­hin schätzt. (via)

KI-Dia­lo­ge bil­den ei­nen Zwi­schen­raum, in dem ich Ge­dan­ken aus­den­ken kann, be­vor ich sie in ei­ner an­ge­mes­se­nen Form mit­tei­len kann.

geht mir auch oft so, oft öff­nen die dia­lo­ge mit der KI neue per­spek­ti­ven und in­spi­rie­ren im wei­tes­ten sinn. beim pro­gram­mie­ren zum bei­spiel, wenn die KI sich in ein pro­blem ver­beisst und es nicht schafft über den tel­ler­rand zu schau­en, be­kom­me ich oft die bes­ten ide­em. ge­mein­sam ein pro­blem, eine idee zu be­ar­bei­ten hilft, auch wenn das ge­gen­über nichts wirk­lich hilf­rei­ches sagt. aber ge­ra­de das ist oft hilf­reich.

ste­fan nig­ge­mei­er:

Die NZZ wirbt für Abos ge­ra­de mit Slo­gans wie „Für Kul­tur ohne Kampf“ und „Für Den­ken ohne Schwarz-Weiss“. Das sind ge­ra­de­zu aber­wit­zig fal­sche Ver­spre­chen an­ge­sichts ih­rer Be­geis­te­rung, mit der sie täg­lich bis an die Zäh­ne mit Schwarz-Weiß-Den­ken be­waff­net in den Kul­tur­kampf nicht nur um den öf­fent­lich-recht­li­chen Rund­funk zieht.

le­sens­wert, wie im­mer, lei­der (noch?) hin­ter der über­me­di­en-pay­wall.

mich er­in­nert die ge­schich­te dar­an, dass un­ser ge­schichts­leh­rer dmals in der 12ten oder 13ten klas­se na­he­leg­te kon­ser­va­ti­ve me­di­en zu le­sen. im un­tericht ar­bei­te­ten wir ge­mein­sam ko­lum­nen durch und ich fand die aus­ein­an­der­set­zung und die kon­struk­ti­ve ar­beit am wi­der­spruch sehr an­re­gend. seit sich kon­ser­va­ti­ve vor al­lem durch wei­ner­lich­keit und dem ver­brei­ten von ge­fühl­ten wahr­hei­ten ver­schrie­ben ha­ben, macht das kei­nen spass mehr. ich glau­be aber, ste­fan nig­ge­mei­er macht das spass.

viel­leicht et­was weit her­ge­holt, aber in die­sem vi­deo kann man pil­zen beim den­ken zu­schau­en. mehr da­von bei bio­ni­cand­the­wires.com und you­tube.

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wenn die blät­ter hän­gen, ist es herbst. #mor­gen­spa­zier­gang



100 ta­ge ab­neh­men, se­maglut­id tag 71

felix schwenzel in semaglutid

ich vor 51 ta­gen:

das ge­wicht lag heu­te bei 105 kilo, was mich sehr freu­te. rein theo­re­tisch soll­te ich mit die­ser rate (200 g/tag) in zwei mo­na­ten die 90 kilo er­rei­chen. ich stel­le mir im mo­ment vor dass ich dort dann erst­mal pau­se ma­chen will und min­des­tens ein paar wo­chen das ge­wicht dort hal­ten möch­te.

die 90 kilo bis zum 18.10 schaf­fe ich nicht, aber heu­te zeig­te die waa­ge zum ers­ten mal eine 98 vor dem kom­ma.

ich bin im­mer noch auf mei­ner ers­ten, ver­schrie­be­nen pa­ckung se­maglut­id/oz­em­pic und habe noch 3 oder 4 shots.

tag 1 ist jetzt et­was über 70 tage her. da­mals zeig­te die waa­ge 110 kilo, ich hat­te im ver­he­ri­gen mo­nat schon ohne se­maglut­id 2 kilo ab­ge­nom­men.

in den 70 ta­gen seit der ers­ten sprit­ze habe ich also 11 kilo ab­ge­nom­men, 150-160 gramm pro tag. in­klu­si­ve den 30 ta­gen ab­neh­men, be­vor ich mit den se­maglut­id-sprit­zen an­fing, habe ich in den letz­ten 100 ta­gen also 13 kilo ab­ge­nom­men (130 g/tag).

mo­nis haus­ärz­tin sagt, „die höchs­te Le­bens­er­war­tung hät­ten Men­schen mit ei­nem BMI von 27“. BMI 27 be­deu­tet für mich 91/92 kg. mal schau­en.

ungeglätteter graph meiner wäägungen der letzten 100 tage

bench­bar­king

felix schwenzel in über wirres

kon­stan­tin:

Hab von ei­nem Kol­le­gen über das Pa­ge­Speed In­sights-Tool er­fah­ren. Und kon­ne­xus.net dar­in aus­pro­biert.

in­ter­es­sant, dass kon­stan­tin das nicht kann­te. ich bin seit über 20 jah­ren treu­er kun­de bei den Pa­ge­Speed In­sights. ich bin ein gros­ser fan da­von mir best prac­ti­ces an­zu­se­hen, also zu schau­en wie man et­was rich­tig macht um dann das, was ich ma­che, ent­we­der ein biss­chen bes­ser oder gar gut zu ma­chen. des­halb schaue ich mir ger­ne vi­de­os von leu­ten an die sa­chen gut ma­chen oder ein­fach ihre pro­zes­se tei­len.

das goog­le tool tes­tet ja nicht nur, um am ende zu ei­ner be­wer­tung zu kom­men, son­dern um auf po­ten­zi­el­le pro­ble­me und de­ren be­he­bung hin­zu­wei­sen. und das fin­de ich nicht nur hilf­reich, son­dern be­frie­digt mei­nen drang din­ge zu op­ti­mie­ren. ich scher­ze ja im­mer dass ich der pro­to­ty­pi­sche di­let­tant bin, oder we­ni­ger selbst­krit­sch, dass ich al­les ein biss­chen und nichts rich­tig kann. per­fek­tio­nis­mus mei­de ich, aber ich op­ti­mie­re sehr ger­ne. ich mag es din­ge re­la­tiv zu ver­bes­sern, nicht ab­so­lut. und die Pa­ge­Speed In­sights-Tool hel­fen mir da­bei enorm.

die er­geb­nis­se von sol­chen bench­marks zu ver­öf­fent­li­chen, also zum bei­spiel die leis­tungs-, bar­rie­re­frei­heits- oder seo-in­de­xe des goog­le tools, aber auch die er­geb­nis­se von quiz­zes oder IQ tests nen­ne ich ab heu­te bench­bar­king. das ist kein schreib­feh­ler, son­dern ein wort­spiel, das sich laut goog­le of­fen­bar noch nie­mand vor mir aus­ge­dacht hat.

des­halb bench­bar­ke ich jetzt auch mal eine mo­ment­auf­nah­me mei­ner Pa­ge­Speed In­sights er­geb­nis­se, auch weil ich in den letz­ten ta­gen wie­der ei­ni­ges op­ti­miert habe:

  • bil­der wer­den jetzt (fast) durch­ge­hend in mo­der­nen for­ma­ten (avif, webp) und noch­mal grös­sen-op­ti­miert aus­ge­lie­fert.
  • ich lie­be la­zy­loa­ding, aber abo­ve the fold mag goog­le das gar nicht, wes­halb jetzt die ers­ten 3-4 bil­der ei­ner sei­te „eager“-la­den.
  • de­ak­ti­vie­rung von cloud­fla­re
  • ich habe jetzt end­lich ei­nen weg ge­fun­den das RAM mei­nes ser­vers ein biss­chen aus­zu­nut­zen: op­cache
wenn ichs recht verstehe, nutzt der server fast die ganzen 16 GB RAM fürs caching. nur die knapp 3 GB RAM in grün/violett/blau sind „ernsthafte“ RAM nutzung. das RAM fürs caching kann bei bedarf sofort freigegeben werden.

je­den­falls, das ist ein er­geb­nis von eben:

  • Per­for­mance 95% — das va­riert al­ler­dings, je nach­dem was abo­ve the fold ist und manch­mal re­agiert der ser­ver doch noch mit ein paar ms ver­zö­ge­rung. die „desk­top“-mes­sung er­gibt je­doch fast im­mer 100%.
  • Ac­ces­si­bi­li­ty 86% — noch eine bau­stel­le, aber dass ich an der 90 krat­ze zeigt, ich geb mir mühe.
  • Best Prac­ti­ces 82% — va­riert ko­mi­scher­wei­se auch im­mer wie­der, ich glau­be das tool ist da auch ein biss­chen la­un­sisch
  • SEO 92% — ei­nen ge­wis­sen ehr­geiz in die­sem feld kann ich nicht be­strei­ten

(mes­sung vom 7.10.2025)


men­tal­phy­sik

felix schwenzel in notiert

als ich das vor ein paar ta­gen auf seth’s blog las …

Ac­ce­le­ra­ti­on is felt, ve­lo­ci­ty is igno­red

… dach­te ich: ei­gen­ar­tig wie vie­le py­si­ka­li­sche phä­no­me­ne wir zur vi­sua­li­sie­rung oder um­schrei­bung von psy­chi­schen vor­gän­gen be­nut­zen. manch­mal kni­cken wir, wenn der druck auf uns zu hoch ist („Un­ter Kni­cken ver­steht man [...] den Ver­lust der Sta­bi­li­tät bis hin zum schlag­ar­ti­gen und ge­walt­sa­men Ver­sa­gen [...]“) und seh­nen uns nach je­man­den der uns wie­der raus­zieht aus der fal­tung in die wir ge­knickt sind — denn un­ter zug knickt nichts, da reisst höchs­ten mal was.

auch in­ter­es­sant: züge zie­hen uns an­ders­wo hin, au­tos fah­ren uns nur.

in de­con­s­truc­ting har­ry ist plötz­lich ein schau­spie­ler „out of fo­cus“ und wird im­mer un­fo­kus­sier­ter. um ihn wie­der scharf zu se­hen, emp­fiehlt ein arzt den ver­wand­ten bril­len zu tra­gen. im film wird das dann so ver­all­ge­mei­nert, dass wir von an­de­ren men­schen im­mer wie­der er­war­ten, dass sie die ver­zer­run­gen, die un­schär­fen kor­ri­gie­ren, mit de­nen wir sie kon­fron­tie­ren. sel­ten fo­kus­sie­ren wir uns selbst neu. viel­leicht we­gen träg­heit oder weil wir uns vor der be­schleu­ni­gung fürch­ten und lie­ber den ein­mal ein­ge­schla­ge­nen kurs hal­ten. so kann man viel­leicht auch sa­gen: ac­ce­le­ra­ti­on is fe­ared, ve­lo­ci­ty is com­for­ta­ble.

aber man muss na­tür­lich auch vor­sich­tig sein um ma­te­ri­al­er­mü­dung durch ab­sur­des ver­glei­chen zu ver­mei­den. des­halb noch zwei bil­der: fri­da out of fo­cus (ob­wohl sie kon­zen­triert ist) und der mond, der mich eben beim schrei­ben blen­de­te (ob­wohl er gar nicht mal so hell war, aber ich im dark mode).


mor­gen­spa­zier­gang 05.10.2025

felix schwenzel in bilder

bild eines galerie schaufensters mit einem „vintage“ mcdonalds M und einem fake „HIPPIES USE SIDE DOOR“ schild

als ich das „HIP­PIES“ schild zu­erst sah, fand ich es ein biss­chen wit­zig. jetzt glau­be ich dass es fake ist.

echt und le­cker war da­ge­gen der zwie­bel­ku­chen, den wir ges­tern abend und heu­te zum früh­stück ge­ges­sen ha­ben.


jagd­hund in der kü­che

felix schwenzel in notiert

nach­dem uns der kam­mer­jä­ger ge­sagt hat, dass le­bend­fal­len il­le­gal sei­en, er aber auch kei­ne maus mit sei­nen fal­len fing, ha­ben wir jetzt schnapp­fal­len in der kü­che hin­ter die blen­den ge­legt, weil ich kürz­lich wie­der be­such von ei­ner haus­maus auf der ar­beits­plat­te sah. ro­si­nen ha­ben die maus nicht in­ter­es­siert, nu­tel­la und erd­nuss­but­ter auch an­der­t­alb wo­chen nicht. bis heu­te.

beim zwie­bel­ku­chen ma­chen, schlug ich den teig ein paar mal auf die ar­beits­plat­te und hör­te da­nach eine der fal­len zu­schnap­pen. weil die fal­len sehr schnap­pig sind, wie wir beim auf­stel­len im­mer fest­stel­len müs­sen, war ich si­cher, dass die von mir aus­ge­lös­ten vi­bra­tio­nen die fal­le aus­lös­ten.

fri­da war an­de­rer mei­nung und zeig­te uns an, dass sich hin­ter der lin­ken fuss­bo­den-blen­de et­was in­ter­es­san­tes ver­barg. tat­säch­lich eine maus mit dem bü­gel ge­nau im ge­nick. wir be­dau­er­ten und be­grüss­ten ihr ab­le­ben gleich­zei­tig, aber ich wun­de­re mich über den zu­sam­men­hang von lärm­erzeu­gung und dass die maus dann in die fal­le ge­riet. wenn die maus we­gen des lärms in pa­nik über die fal­le ge­rannt wäre, hät­te ihr der bü­gel wohl das ge­nick nicht so sau­ber ge­bro­chen?


ko­gni­ti­ve ver­zer­run­gen

felix schwenzel in artikel

ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm war so freund­lich auf die wi­ki­pe­dia-lis­te der ko­gni­ti­ven ver­zer­run­gen hin­zu­wei­sen, spe­zi­ell die „trut­hahn il­lu­si­on“. ein trut­hanh, der bis zu sei­ner schlach­tung täg­lich ge­füt­tert und um­sorgt wird, ist in der re­gel ziem­lich über­rascht von sei­ner schlach­tung. in ers­ter li­nie, weil er die zu­kunft aus sei­nen ver­gan­ge­nen er­fah­run­gen ex­tra­po­liert hat und die rah­men­be­din­gun­gen sei­nes da­seins nicht (er) kann­te. ich kann mich sehr gut mit die­sem trut­hahn iden­ti­fi­zie­ren, weil auch ich an das gute im men­schen glau­be, auch wenn ich die­se über­zeu­gung nicht aus­schliess­lich aus mei­nen ver­gan­ge­nen er­fah­run­gen ex­tra­po­lie­re. wenn ich mich recht er­in­ne­re bin ich zu die­ser über­zeu­gung auch ge­kom­men, weil ich mich in der ver­gan­gen­heit in­ten­siv mit ver­schie­de­nen phi­lo­so­phen, erich fromm und mei­nen el­tern be­schäf­tigt habe.

in letz­ter zeit wer­de ich auch im­mer wie­der als teil­neh­mer in work­shops mit ko­gni­ti­ven ver­zer­run­gen kon­fron­tiert. ei­ner­seits fin­de ich das gut, weil man nie ge­nug über sei­ne, über men­schn­li­che un­zu­läng­lich­kei­ten er­fah­ren kann, an­de­rer­seits bin ich scho­ckiert wie lieb­los die­ses durch und durch fa­zi­nie­ren­de the­ma im­mer wie­der auf­be­rei­tet wird.

zum bei­spiel kur­siert die­ser quark seit ge­fühlt 20 oder 30 jah­ren (wahr­schein­lich seit 2003) durchs in­ter­net:

Gmä­eß eneir Sut­ide eneir el­g­nih­cesn Uvi­nis­te­rät, ist es nchit wi­tih­cg, in wle­cehr Rne­flog­h­eie die Bstach­uebn in en­eim Wort snid, das ez­ni­ige was wc­thi­ig ist, ist, dsas der est­re und der lezt­te Bstabchue an der ri­tih­cegn Pstoii­on snid. Der Rset knan ein tto­aelr Bsin­öldn sien. Tedztorm knan man ihn onhe Pe­mo­bl­re lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstach­uebn en­ze­lin leesn, sn­de­ron das Wrot als gseatems.

ich habe mich schon da­mals mehr über die idio­ti­sche pseu­do-quel­len­an­ga­be auf­ge­regt, als fa­zin­i­na­ti­on über un­se­re fä­hig­kei­ten zur mus­ter­er­ken­nung und rausch­un­ter­drü­ckung zu ver­spü­ren. je­den­falls schwor ich mir ir­gend­wann, dass ich vor­trä­ge oder work­shops die mir die­ses aus­ge­lutsch­te meme prä­sen­tie­ren so­fort ver­las­sen oder min­des­tens doof fin­den wür­de. ge­nau­so üb­ri­gens wie ich je­den work­shop oder vor­trag so­fort doof fin­den wür­de, der die le­gen­de mit den frö­schen wei­ter­ver­brei­tet.

in den letz­ten bei­den work­shops, an de­nen ich al­lein im sep­tem­ber teil­nahm, hat­ten bei­de je­weils eine fo­lie mit dem „jum­ble let­ters meme“. ver­las­sen konn­te ich bei­de work­shops nicht, weil sie im rah­men mei­nes jobs qua­si pflicht­ver­an­stal­tun­gen (und im gan­zen auch gar nicht mal so schlecht) wa­ren.

apro­pos ko­gni­ti­ve ver­zer­run­gen: ich war bis eben der fes­ten über­zeu­gung, dass ich das meme aus mei­nem re­pu­bli­ca vor­trag 2015 zur ko­gni­ti­ven dis­so­nanz aus­ge­las­sen habe. nach­gu­cken zeig­te mir dann, dass ich es doch be­nutzt ha­ben, auch wenn ich es nur 11 se­kun­den zeig­te und drü­ber hin­weg bürs­te­te.


üb­ri­gens fällt mir jetzt auch auf, dass ich im ers­ten ab­satz die tat­sa­che, dass ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm ei­nen be­stimm­ten link in sei­nem blog pos­te­te mit „er war so freund­lich“ um­schrieb. ich glau­be es ist kei­ne ko­gni­ti­ve ver­zer­rung tex­te und links zu tei­len als freund­li­chen akt zu be­schrei­ben.

und apro­pos freund­lich; ich lese viel zu ger­ne (und schnell) als dass ich mir je­mals die au­dio-auf­zeich­nun­gen von mar­kus (mek) an­hö­re, die er zu (fast) je­dem bei­trag hin­zu­fügt. aus­ser heu­te, da liess ich mir den text von mar­kus vor­le­sen. das fand ich auch sehr freund­lich (von ihm) und auch eine an­ge­neh­me mi­schung von la­ko­nisch und sal­bungs­voll, pro­fes­sio­nell und un­per­fekt.



zi­ga­rat­ten & pflas­ter

felix schwenzel in bilder

bild einer späti-werbung für „zigaratten“
E-ZI­GA­RAT­TEN



blog­gen und de­mut

felix schwenzel in favoriten


net­te men­schen in ra­ge

felix schwenzel in notiert

im som­mer, oder eher jetzt im spät­som­mer oder früh­herbst, habe ich oft die bal­kon­tü­re of­fen und be­kom­me mehr von der stras­se vor un­se­rem haus mit, als mir lieb ist. ob­wohl die im­mer wie­der es­ka­lie­ren­den ge­sprä­che der trin­ker am ki­osk, un­ter un­se­rer woh­nung, mitt­ler­wei­le auf null zu­rück­ge­gan­gen sind, es­ka­lie­ren die emo­tio­nen auf der stras­se vor un­se­rem haus im­mer wie­der. ganz be­son­ders dann, wenn au­to­fah­rer sich in ih­rem recht zur pas­sa­ge der in ber­lin aus­ge­leg­ten stras­sen ein­ge­schränkt füh­len. oder wenn sie glau­ben nicht an ei­nem ge­park­ten lie­fer­wa­gen vor­bei­zu­kom­men. sie hu­pen dann zu­erst und fan­gen ir­gend­wann an zu schrei­en. na­tür­lich schrei­en sie nie: „ich bin kein gu­ter au­to­fah­rer und glau­be dass mein 1,90 me­ter brei­tes auto nicht durch eine lü­cke von 2,50 me­ter passt.“ statt­des­sen schrei­en sie lie­ber wüs­te be­schimp­fun­gen aus ih­ren au­tos her­aus.

wie bei hun­den scheint die­se rage an­ste­ckend zu sein. oft fan­gen dann auch fuss­gän­ger an zu schrei­en und be­schimp­fen die wahl­wei­se die par­ken­den oder die au­to­fah­ren­den. auch der freund­li­che alte mann, den fri­da im­mer sehr ger­ne freu­dig be­grüsst, weil er sie auch im­mer so gut ge­launt be­grüsst. (fri­da in­ter­es­siert sich sehr für men­schen, be­grüsst aber aus­schliess­lich men­schen die sie kennt oder die sich für sie in­ter­es­sie­ren.)

den freund­li­chen fri­da-be­grüs­ser sah ich vor ein paar ta­gen so in rage über ei­nen par­ken­den lie­fer­wa­gen — ob­wohl er zu fuss un­ter­wegs war — dass er nicht nur schrie, son­dern auch noch ras­sis­ti­sche sprü­che klopf­te. es hat ihn emo­tio­nal sehr auf­ge­wühlt, dass der lie­fer­wa­gen­fah­rer auf der stras­se park­te, statt in ei­ner park­lü­cke hin­ter ihm.

oder der freund­li­che gas­si­mann, den ich bis­her für den zweit-freund­lichs­ten und ent­spann­tes­ten men­schen in der ka­me­ru­ner stras­se (nach mir) hielt. der for­der­te kürz­lich ei­nen rad­fah­rer, der ihn of­fen­sicht­lich beim über­que­ren der stras­se ge­schnit­ten und be­schimpft hat­te, dazu auf „zu kom­men“: „komm doch! komm doch! komm her du sack, komm doch! … du dum­me sau!“ der rad­fah­rer zog das wei­ter­zu­fah­ren ei­ner kon­fron­ta­ti­on vor, konn­te sich das zu­rück­schrei­en aber auch nicht ver­knei­fen.

ich habe ein paar tage lang ge­zö­gert, ob ich das auf­schrei­ben soll, schliess­lich sind das ja mei­ne nach­barn und zu mir su­per freund­lich — so­lan­ge ich nicht un­ge­schickt par­ke oder fahr­rad um sie her­um fah­re. aber an­de­rer­seits ha­ben sie sich ja selbst mit ih­rem ver­hal­ten in den öf­fent­li­chen dis­kurs ein­ge­bracht, und nicht ich. sie ha­ben sich dazu ent­schie­den die nach­bar­schaft mit ih­rem ge­schrei zu be­läs­ti­gen und ag­gres­siv auf­zu­tre­ten, ich bin nur zu­fäl­li­ger und un­frei­wil­li­ger be­ob­ach­ter.


ich habe chatgpt ge­be­ten mei­nen letz­ten sel­fie in plas­ti­lin zu sti­li­sie­ren. nicht schlecht, würd ich sa­gen. von wem hat es die­sen stil ge­klaut?


su­che nach „fe­lix schwen­zel“

felix schwenzel in über wirres

nach fünf jah­ren blog­pau­se er­gab eine su­che nach „fe­lix schwen­zel“ ein ka­ta­stro­pha­les bild. an ers­ter stel­le mein still­ge­leg­tes twit­ter-pro­fil, dann in lo­ser, wechsln­der fol­ge in­sta­gram, th­reads, xing oder lin­ke­din. mei­ne sei­ten, wir­res.net und fe­lix.schwen­zel.de ganz weit hin­ten auf fol­ge­sei­ten. es hat von april bis vor un­ge­fähr mit­te sep­tem­ber ge­dau­ert, bis eine goog­le (oder duck­duck­go) su­che nach „fe­lix schwen­zel“ wie­der an­nehm­ba­re er­geb­nis­se er­gab. jetzt ist wech­selnd fe­lix.schwen­zel.de oder wir­res.net (wie­der) an ers­ter stel­le.

screenshot einer google suche nach „felix schwenzel“ (ohne bei google angemeldet zu sein). an erster stelle felix.schwenzel.de und an zweiter wirres.net.

beim al­ten wir­res.net hat­te ich sei­ten die äl­ter als 5 jah­re sind und über­sichts­sei­ten von der su­che (oder ge­nau­er von der in­de­xie­rung durch such­ma­schi­nen) aus­ge­schlos­sen. beim neu­start im april die­sen jah­res auf kir­by habe ich so­wohl die über­sichts­sei­ten, als auch die start­sei­te von der in­de­xie­rung aus­ge­schlos­sen. bei­trags­sei­ten habe ich such­ma­schi­nen per site­map mit­ge­teilt — aus­ser bei­trä­ge die äl­ter als fünf jah­re sind (mit ma­nu­ell ge­setz­ten aus­nah­men).

dar­auf hat goog­le sehr all­er­gisch re­agiert. mein ge­dan­ke war: die über­sichts­sei­te än­dert sich so oft, dass goog­le gar nicht hin­ter­her­kommt. aber goog­le ist ja nicht von ges­tern und macht das, wie man auf dem screen­shot sieht schon ganz gut. seit­dem goog­le ein paar über­sichts­sei­ten tief in die web­site rein­in­de­xie­ren darf, ist es auch wie­der nett zu mir. ab über­sichts­sei­te 5 ist aber schluss und ar­ti­kel die äl­ter als 5 jah­re sind, schlies­se ich wei­ter­hin aus.

die KI zu­sam­men­fas­sun­gen die manch­mal, aber manch­mal auch nicht am an­fang der such­ergeb­nis­sei­te ste­hen, sind teil­wei­se ganz ok, teil­wei­se to­ta­le miss­ver­ständ­nis­se.

die KI zu­sam­men­fas­sung über mich ist ganz OK, wenn auch nicht 100% ak­ku­rat.
die KI zu­sam­men­fas­sung über die be­deu­tung von „fach­blog für ir­rele­vanz“ ist to­ta­ler quatsch.

da hat die goog­le KI ei­nen ar­ti­kel von se­bas­ti­an le­ber über die re­pu­bli­ca 2017 völ­lig miss­ver­stan­den.

apro­pos ir­rele­vanz, ich weiss, goog­le such­ergeb­nis­se sind schon lan­ge nicht mehr ent­schei­dend, aber ich bin froh, dass man mit et­was mühe goog­le und an­de­re such­ma­schi­nen dazu brin­gen kann die such­ergeb­nis­se ein biss­chen um zu sor­tie­ren. war­um twit­ter von goog­le al­ler­dings im­mer noch für re­le­vant ge­hal­ten wird bleibt mir ein rät­sel.

apro­pos su­che. ich bin ja ganz zu­frie­den wie die in­ter­ne su­che hier funk­tio­niert. da­hin­ter steckt lou­pe, bzw. ein plug­in der lou­pe im hin­ter­grund nutzt. aber lei­der geht der such-in­dex ge­le­gent­lich ka­putt wie ich ges­tern merk­te. der in­de­xie­rungs­pro­zess dau­ert so um die zwei stun­den, viel­leicht sol­le ich das alle paar wo­chen per cron job in der nacht trig­gern.

nach­trag:

kaum schrei­be ich drü­ber, ist wir­res.net wie­der aus den such­ergeb­nis­sei­ten ver­schwun­den (auf sei­te 4). sehr vo­la­til al­les. ich habe die start­sei­te und die über­sichts­sei­ten von wir­res.net al­ler­dings ges­tern um­be­nannt. viel­leicht braucht es et­was zeit, bis sich der schock für goog­le wie­der ein­renkt. an­sons­ten auch schön, dass ich jetzt zu­min­dest screen­shots habe, die zei­gen: wir­res.net war mal ganz weit vor­ne.



lieb­lings­trööts sep­tem­ber 2025

felix schwenzel in favoriten

we­ni­ge trööts, aber da­für mit ka­lau­er.