alles

leucht­turm-schorn­stei­ne

felix schwenzel in bilder

auf dem vi­deo oben blin­ken die schorn­stei­ne in der mor­gen­son­ne wie leucht­tür­me (sieht man glau­be ich erst im full­screen so rich­tig). und auf dem bild un­ten sieht man, dass der „Wed­ding einst ein Aus­hän­ge­schild der Mo­der­ne“ war, wie der wed­ding­wei­ser es aus­drückt — und dass er es im­mer noch ein biss­chen zu sein scheint.

foto einer eingangstür
bel­fas­ter stras­se ecke afri­ka­ni­sche stras­se

fra­gen die mir beim mor­gen­spa­zier­gang vom 19.5.2025 ein­fie­len

felix schwenzel in bilder

foto der eisenbahnbrücken die vom sbahnhof wedding zum hauptbahnhof führen, mit graffiti und — möglicherweise — konstruktionsfehlern
brü­cken­sa­lat à la wed­ding
  • zu den graf­fi­ti oben: wie, aber vor al­lem, war­um?
  • kann man aus die­ser per­spek­ti­ve die kran­ar­me ka­the­ten nen­nen?
  • ist das ein kon­struk­ti­ons­feh­ler, wenn das was­ser von den aus­kra­gen­den ober­lei­tungs­po­des­ten so über die brü­cke ab­läuft und den be­ton färbt und feucht hält?
  • ma­chen quer­stei­fen wirk­lich schlank?
  • soll die gel­be li­nie ein be­zug zum urin­ge­ruch un­ter sol­chen brü­cken sein?

gol­ga­tha-gna­den- und jo­han­nes-evan­ge­list-fried­hof

felix schwenzel in bilder

ich mag den gol­ga­tha-gna­den und din­gens­kir­chen fried­hof. ei­ner­seits ist er mit be­ein­dru­cken­den bei­na­he mam­mut-bäu­men be­wach­sen, an­de­rer­seits ist die turm-ar­ti­ge ka­pel­le sehr stim­mungs­voll. vor zehn jah­ren hab ich da schon­mal fo­tos ge­macht.

heu­te hab ich nur die­ses bild ge­macht, weil … pu­del hier lei­der ver­bo­ten sind.

seit fri­da bei uns wohnt ist die an­zahl mei­ner fried­hofs­spa­zier­gän­ge um 95% ge­sun­ken.


ge­schen­ke an die ar­chi­tek­ten

felix schwenzel

wäh­rend mei­nes ar­chi­tek­tur­stu­di­ums ha­ben wir oft ar­chi­tek­to­nisch be­mer­kens­wer­te bau­ten be­sich­tigt. wenn ar­chi­tek­ten ihre bau­ten aus der hand ge­ben und die kon­trol­le an die nut­zen­den über­ge­ben, sieht man bei die­sen be­sich­ti­gun­gen auch im­mer wie­der wie sich die ideen und kon­zep­te der ar­chi­tek­ten und die der nut­zen­den aus­ein­an­der­ent­wi­ckeln. ein klas­si­ches bei­spiel ist ein schirm­stän­der in ei­che rus­ti­kal in ei­nem pu­ris­ti­schen, voll­ver­glas­ten white cube ves­ti­bül. wir ha­ben das da­mals im­mer „ge­schen­ke an die ar­chi­tek­ten“ ge­nannt.

ich habe in mei­nem stu­di­um zwei strö­mun­gen bei der ge­stal­tung wahr­ge­nom­men, die prag­ma­ti­schen und die am­bi­tio­nier­ten ge­stal­ter. tat­säch­lich hat­te ich schon vor dem stu­di­um ei­nen text über pe­ter hüb­ner ge­le­sen, in dem be­schrie­ben wur­de wie er eine schu­le nicht für die schü­ler bau­te, son­dern mit den schü­lern (und al­len an­de­ren be­tei­lig­ten). das be­deu­tet, dass der ent­wurfs­pro­zess vie­le um­we­ge, viel­leicht auch irr­we­ge be­inhal­tet, aber eben auch das po­ten­zi­al für ent­de­ckun­gen.

der ent­wurfs­pro­zess für die tram­hal­te­stel­le am haupt­bahn­hof dürf­te et­was an­ders aus­ge­se­hen ha­ben. bei den trag­werks-in­ge­nieu­ren liest sich das so:

So kann sich das Dach stüt­zen­frei zu den Glei­sen öff­nen. Die Trauf­kan­ten fol­gen der sta­ti­schen Ide­al­li­nie und bil­den ei­nen ele­gan­ten Schwung. Der hel­le mo­no­li­thi­sche Sicht­be­ton des Da­ches schwebt über dem an­thra­zit­far­bi­gen Bo­den aus Be­ton-Groß­for­mat­plat­ten. Die ein­heit­li­che Ge­stal­tung mit ei­nem Ma­te­ri­al lässt die Hal­te­stel­le trotz der dy­na­mi­schen Form schlicht wir­ken. Durch die ei­ge­ne For­men­spra­che ent­zieht sich der Ent­wurf der Kon­kur­renz mit der um­lie­gen­den Be­bau­ung und be­haup­tet sich selbst­ver­ständ­lich im städ­te­bau­li­chen Um­feld.

wo­ge­gen sich der ent­wurf al­ler­dings nicht be­haup­ten kann, sind er­gän­zun­gen des ent­wurfs durch die nut­zen­den. ganz of­fen­sicht­lich wur­den sta­tik und ma­te­ria­li­tät im ent­wurf mehr be­ach­tung ge­schenkt, als prag­ma­ti­sche über­le­gun­gen, zum bei­spiel zu stau­raum.

bild der architektonisch ambitionierten strassenbahnhaltestelle hauptbahnhof mit einem improvisierten, weiss gestrichenen holzverschlag
stras­sen­bahn­hal­te­stel­le haupt­bahn­hof mit holz-ver­schlag

ich ver­nu­te die holz­ver­schlä­ge die­nen der un­ter­brin­gung von rei­ni­gungs­ma­te­ria­li­en. sie wur­den auf bei­den sei­ten „an­ge­baut“

nahaufname eines des holzverschläge, die das geschwungene dach der tramhaltestelle berlin hauptbahnhof ergänzen
holz­ver­schlag vs. „sta­ti­sche Ide­al­li­nie“

jony ive hat kürz­lich in ei­nem be­mer­kens­wer­ten und se­hens­wer­ten in­ter­view ge­sagt, dass ein pro­dukt für ihn häss­lich sei, wenn es nicht funk­tio­nie­re. ich wür­de nicht sa­gen dass die hal­te­stel­le am haupt­bahn­hof häss­lich sei, aber man kann auch da­von aus­ge­hen, dass sie für die nut­zen­den, zu­min­dest im mo­ment, nicht funk­tio­niert.

wenn man sich die fo­tos und kon­zep­te auf der web­seei­te der ar­chi­tek­ten und trag­werks-in­ge­nieu­ren an­schaut, er­kennt man mühlos ein an­spruchs­vol­les und fas­zi­nie­ren­des kon­zept, aber es sieht so aus, als sei das nicht ge­nug.


das jony-ive-in­ter­view habe ich sehr ger­ne an­ge­se­hen. als er auf die büh­ne kam, lief mei­ne vor­ur­teils-mschi­ne an; ein sat­ter, weis­ser, rei­cher al­ter sack der sich jetzt in sei­ner nach-ap­ple-zeit ein biss­chen fei­ern las­sen will. aber schon nach we­ni­gen se­kun­den wur­de klar, jony ive ist über­haupt nicht satt, er ringt mit den wor­ten, nicht weil es ihm schwer­fällt zu re­den, son­dern weil er prä­zi­se und phra­sen­frei for­mu­lie­ren will. man er­kennt die lei­den­schaft, die in ihm bro­delt wenn es um ge­stal­tung geht und dass ihn das the­ma ge­stal­tung nicht ru­hen lässt, im wahrs­ten sin­ne des wor­tes auch nicht still sit­zen lässt. des­halb guck-emp­feh­lung für das ive-in­ter­view und le­se­emp­feh­lung zu die­sem in­ter­view mit pe­ter hüb­ner.


nach­trag 29.06.2025: es zeigt sich, wahr­schein­lich dank der stür­me der letz­ten wo­chen, dass die holz­ver­schlä­ge nicht be­son­ders sta­bil ge­baut wur­den und of­fen­bar nur die dutch­gän­ge zu roll­trep­pen ver­sper­ren sol­len. wäre trotz­dem viel­leicht bes­ser ge­we­sen, auch mit den tem­po­rä­ren zu­gangs­sper­ren leu­te zu fra­gen, die sich mit so­was aus­ken­nen, ar­chi­tek­ten oder bau­in­ge­nieu­re zum bei­spiel.

bild eines zerstörten holzverschlags an der tramhaltestelle am hauptbahnhof, man sieht dahinter eine rolltreppe
ab­ge­ris­se­ner holz­ver­schlag an der tram­hal­te­stel­le am haupt­bahn­hof

mor­gen­spa­zier­gang am 18.5.2025

felix schwenzel in bilder

bild aufgenommen im haltestellenhäuschen an der aristide-briand-brücke mit frida, unserem hund, der das bild leicht fotobombt
aris­ti­de-bri­and-brü­cke
weiterlesen

dra­ma­ti­scher him­mel vom 17.5.2025

felix schwenzel in bilder

por­trait ei­nes sehr eif­ri­gen müll­ei­mers vor dr­amti­schem him­mel
ber­lins häss­lichs­tes ge­bäu­de vor dr­amti­schem him­mel
raum zwi­schen dem kanz­ler­amt und dem haupt­bahn­hof vor dr­amti­schem him­mel
dr­amti­scher him­mel mit spree

wer von euch nutzt pi­xel­fed? ich ver­steh es ir­gend­wie nicht so rich­tig. wir sind hier ja im fö­de­ra­ti­ons­raum und trotz­dem soll ich, wenn ich pi­xel­fed nut­zen will, dort ein neu­es kon­to öff­nen, ohne di­rek­te ver­bin­dung zu mei­nen be­stehen­den kon­to? pi­xel­fed schraubt wohl auch an ei­nen tik-tok-de­ri­ve­rat (loops), da­für gäbe es dann ein wei­te­res kon­to und für je­den dienst baut man sich dann — fö­de­ra­ti­on hin oder her — ei­ge­ne folg­schaf­ten und räu­me auf?

lässt sich das nicht ir­gend­wie ho­mo­ge­ni­sie­ren?


das vi­deo ist eine al­le­go­rie aufs le­ben, man folgt ei­nem pfad kommt manch­mal leicht da­von ab, manch­mal braucht man kurz um der stim­me des herrn zu fol­gen und dann zeigt sich, ist doch al­les scheis­se (wait for it).

aber der mor­gen­spa­ziew­r­gang (ges­tern) war sehr schön, weil fri­da trotz läu­fig­keit sehr ent­spannt war und die im­puls­kon­trol­le — im prin­zip — fuk­tio­nier­te, als sie auf der gros­sen wie­se hun­de sah und 20 se­kun­den lang über­leg­te sich ih­nen vor­zu­stel­len.


mor­gen­spa­zier­gang vom 16.5.2025

felix schwenzel in bilder

auf dem bild sieht man frida auf einem weg im goethepark stehen. was man nicht sieht: frida und ich riechen, dass es nach getrockneten steinpilzen riecht

im mo­ment riecht draus­sen al­les sehr in­ten­siv. aber heu­te stieg fri­da und mir hier im goe­the­park der duft von ge­trock­ne­ten stein­pil­zen in die nase. mit ei­nem hauch mag­gi. je­den­fall sehr um­a­mi der park heu­te.

an­sons­ten war fri­da heu­te, trotz an­hal­ten­der läu­fig­keit, ex­trem ent­spannt. un­ser spa­zier­gang fühl­te sich heu­te wie eine pa­trouil­le an auf der wir si­cher­stell­ten, dass in den reh­ber­gen al­les sei­ne ord­nung hat­te. ihre jagd­li­chen am­bi­tio­nen hat­te sie heu­te gut im griff.


curt bloch an sei­ne deut­schen le­ser

felix schwenzel

die­ses ge­dicht hat mir mei­ne mut­ter per mes­sen­ger ge­schickt.


**An mei­ne deut­schen Le­ser** Viel­leicht kom­men euch die Ge­dich­te, Die ich in eu­rer Spra­che schrieb, In spät­ren Zei­ten zu Ge­sich­te, Und tä­ten sie’s, wär mir’s recht lieb. Und lest ihr sie, müsst ihr nicht den­ken, Die sind nun nicht mehr ak­tu­ell, Drum kann man sich das Le­sen schen­ken, Drum weg da­mit und mög­lichst schnell. Denn amü­sant ist die Lek­tü­re Für man­che Leu­te si­cher nicht. Die sehn, man sitzt hier über ihre Ver­floss’ne Dumm­heit zu Ge­richt, Die Dumm­heit der ver­gang­nen Zei­ten, Denn die steht grau­sam hier zu Buch, Die sie schwer büß­ten und be­reu­ten Für ihr Ge­fühl schon schwer ge­nug. So schwer, dass man ver­ges­sen möch­te Und ein Er­in­nern bräch­te Pein, Drum scheint dies Buch euch eine schlech­te Auf­gra­bung al­ten Leids zu sein. Ihr wähnt euch end­gül­tig ent­flo­hen Dem Schat­ten der Ver­gan­gen­heit. Und denkt nicht dran, dass euch be­dro­hen Der glei­che Schmerz, das glei­che Leid. Wenn man euch eure al­ten Feh­ler Nun wie­der­um ver­ges­sen lässt, Dann führt ein neu­er Pup­pen­spie­ler Euch zu nem neu­en Schlach­te­fest. Denn ihr lasst euch so leicht um­gar­nen, Wenn ihr vom Krie­ge seid er­holt. Und dar­um möch­te ich euch war­nen, Dass man euch nicht noch­mal ver­kohlt. Zum zwei­ten Mal seid ihr ver­sun­ken Nun in ge­nau dem glei­chen Loch. Und macht euch wie­der wer be­trun­ken, ver­lasst euch drauf, ge­schieht es noch. Im Ge­gen­satz zu an­dern Dich­tern, Die euch in ei­nen Rausch ver­setzt, will ich euch gern vom Rausch ent­nüch­tern, Fühlt euch drum bit­te nicht ver­letzt! Und wirkt mei­ne Gar­di­nen­pre­digt, Seht ihr die al­ten Feh­ler ein, dann füh­le ich mich reich ent­schä­digt Und wird mir’s ein Ver­gnü­gen sein.

Curt Bloch, Juni 1944
(Tran­skrip­ti­on: Thi­lo von Debs­chitz)


mei­ne mut­ter hat das ge­dicht na­tür­lich ohne quel­le ge­sen­det, aber es liess sich leicht goog­len und — wie so oft — tat sich da gleich ein rab­bit hole auf in das ich mit mei­nem brow­ser fiel: curt-bloch.com

curt bloch floh in den dreis­si­ger jah­ren aus deutsch­land in die nie­der­lan­de. als die wehr­macht 1940 in die nie­der­lan­de ein­mar­schier­te und 1942 sys­te­ma­ti­sche de­por­ta­tio­nen be­gan­nen, „ging“ curt bloch in den un­ter­grund. im un­ter­grund fing er an sa­ti­ri­sche ge­dich­te zu blog­gen.

Wäh­rend der Zeit, in der ich mich ver­bor­gen hal­ten muss­te, ließ ich jede Wo­che ein Bänd­chen sa­ti­ri­scher Ge­dich­te in deut­scher und hol­län­di­scher Spra­che er­sch­ei­nen und im klei­nen Krei­se zir­ku­lie­ren.

auf curt-bloch.com sind die „bänd­chen“ die curt bloch „er­sch­ei­nen“ liess tran­skri­biert, über­setzt und wer­den auf wunsch vor­ge­le­sen. wäh­rend die hef­te in den 40er jah­ren wohl eher eine le­ser­schaft von um die dreis­sig per­so­nen (uni­que vi­sits) er­reich­ten, dürf­te es curt bloch „ein Ver­gnü­gen“ sein, dass sei­ne tex­te jetzt auch von mof­fen wie mir ge­fun­den, ge­le­sen und re­pro­du­ziert wer­den kön­nen.

man kann von curt bloch viel ler­nen, zum bei­spiel über na­zis, ihre ei­tel­keit und ver­wund­bar­keit durch wor­te, aber eben auch, dass es sich loh­nen kann, dass man die welt ein biss­chen ver­än­dern kann und re­le­van­te spu­ren hin­ter­la­sen kann, auch wenn man für ein sehr, sehr klei­nes pu­bli­kum schreibt.

screenshot von curt-bloch.com/de

mau­er­laub

felix schwenzel in bilder

blick über eine friedhofsmauer durch bäume auf den himmel
mau­er­laub

ads.txt

felix schwenzel in notiert

das hab ich vor sechs jah­ren „re-pos­ted“:

I just lear­ned that ne­ar­ly every site run­ning ads has a stan­dar­di­zed ads.txt file that hel­pful­ly shows you how bad­ly it mur­ders your pri­va­cy. The file is a white­list of all aut­ho­ri­zed re­sel­lers for pro­gram­ma­tic ad­ver­ti­sing. For ex­am­p­le, bos­ton­glo­be.com/ads.txt pic.twit­ter.com/mzJVtk6RWm

scheint es nach wie vor so zu ge­ben:

https://www.spie­gel.de/ads.txt

das ist ne lan­ge lis­te.

da müss­te man mal nen craw­ler bau­en und eine top 10 lis­te ma­chen, ge­win­ner ist die web­site mit den meis­ten zei­len in ih­rer ads.txt.

ob­wohl ich nicht mehr weiss als an­de­re bin ich spie­gel-le­ser und pi­ho­le-nut­zer. ich hal­te pi­ho­le für ei­nen der bes­ten grün­de sich zu­hau­se ei­nen raspber­ry pi oder ei­nen an­de­ren, im­mer lau­fen­den, heim­ser­ver hin­zu­stel­len. pi­ho­le funk­tio­niert wirk­lich gut und macht das web wie­der ein biss­chen les­ba­rer. mein ge­wis­sen ist üb­ri­gens re­la­tiv rein, zu­min­dest in sa­chen ad-blo­cking; den spie­gel hab ich abon­niert, hei­se.de auch. für abos und spen­den geb ich im mo­nat so um die 50 bis 80 euro aus. da muss ich mir nicht noch den ad-spy­wa­re-mist in mei­nen brow­sern ren­dern las­sen.

nach­trag 10:20:

hei­se.de vor acht jah­ren (ist wie im­mer kom­pli­zier­ter als man denkt):

Als Ab­wehr sol­chen Wer­be­be­trugs emp­fiehlt Goog­le die In­dus­trie-In­itia­ti­ve Ads.txt, in der Web­site-Be­trei­ber via stan­dar­di­sier­ter Text­da­tei ver­öf­fent­li­chen, mit wel­chen Wer­be­markt­plät­zen sie tat­säch­lich zu­sam­men­ar­bei­ten. Im­mer mehr Wer­be­an­bie­ter wie Goog­le und AppNe­xus im­ple­men­tie­ren Ads.txt in ihre Ver­kaufs­platt­for­men, so dass be­trü­ge­ri­sche An­ge­bo­te künf­tig nicht mehr zum Zug kom­men sol­len.

IN­FOR­MA­TI­ON

felix schwenzel in bilder

verwitteretes „INFORMATION“ schild, auf das jemand mit edding geschrieben hat: „LOVE > ALLES“

auf das „IN­FOR­MA­TI­ON“-schild hat je­mand mit ed­ding ge­schrie­ben:

LOVE > AL­LES

FYI, weiss­te be­scheid.


css-zau­be­rei

felix schwenzel in über wirres

ich freue mich sehr über css. das ist ein sehr merk­wür­di­ger satz, der aber stimmt. je­den tag freue ich mich, dass ich eine der we­ni­gen sa­chen die ich wäh­rend mei­nes ar­chi­tek­tur­stu­di­ums ge­lernt habe — oder eher, dass ich eine der we­ni­gen sa­chen die mir wich­tig ge­nug er­schie­nen um sie mir zu mer­ken — hier im blog im­mer wie­der an­wen­den kann:

sa­chen in wür­de ka­putt ge­hen las­sen. oder wie man auch in der IT sagt: to de­gra­de graceful­ly.

mau­er­werk ist so ein ding das wür­de­voll ka­putt­ge­hen kann. eine zie­gel­mau­er sieht auch als rui­ne noch gut aus. vor­hang­fas­sa­den, glas­fas­sa­den tun das nicht.

so­was hier

screenshot eines tröts von max von w. wie er mit css im browser gerendert wird

ist ei­gent­lich nur ein <block­quo­te>, so sieht das dann ohne (oder mit we­ni­ger) css aus.

screenshot des gleichen tröts von max von w., wie er ohne css aussähe

aber das man ein html-zi­tat mit ein biss­chen css eben so wie oben aus­se­hen las­sen kann, das freut mich je­den tag aufs neue. oder ges­tern, als mir mei­ne mut­ter eine nach­richt schick­te und ich dach­te: screen­shot pos­ten und was dazu schrei­ben — bis mir ein­fiel: war­um nicht css? dann sah das so aus:

screenshot eines artikel-anfangs auf wirres.net mit einem blockquote, das mit css wie eine imessage gestylt ist

auch die bubble ist ein ein­fa­ches block­quo­te, das ohne css, zum bei­spiel im rss-feed, wür­de­voll ka­putt geht.

wen so­was nicht be­geis­tert, der schreibt wahr­schein­lich nicht selbst ins in­ter­net — oder nutzt word­press.

aber das al­ler­bes­te, die­se welt der css-ma­gie steht auch mir als css-voll­pfos­ten of­fen, dank LLMs. CSS-ma­gie ist näm­lich et­was, was die wirk­lich gut kön­nen.

jetzt bit­te wei­ter­blät­tern. dan­ke für die kur­ze auf­merk­sam­keit.


mor­gen­spa­zier­gang vom 13.5.2025

felix schwenzel in bilder

foto von frida im gegenlicht, weil frida gerade läufig ist und sich das genauso auf die stimmung auswirkt wie sonnenschein dun wärme, hab ich die bildunterschrift „sonnig, warm, läufig“ gewählt.
son­nig, warm, läu­fig

„big mac“ sau­ce

felix schwenzel in rezepte

Fe­lix, könn­test du mir bit­te das Re­zept der Su­per­sau­ce für Ham­bur­ger Chi­cken? Schi­cken? DAN­KE!

das schrieb mir mei­ne mut­ter heu­te nach­mit­tag. dar­an sieht man ei­ner­seits, dass sie ihre nach­rich­ten auf dem te­le­fon dik­tiert und an­de­rer­seits, dass ihr die „big mac“ sau­ce, die ich bei un­se­rem letz­ten be­such bei mei­nen el­tern ge­macht habe, ge­schmeckt hat.

ei­gent­lich ist die big mac sau­ce zwei re­zep­te (eins, zwei) die ich aus dem in­ter­net ge­klaubt habe, aber für ei­ge­ne re­fe­renz-zwe­cke und für mei­ne mut­ter pos­te ich die bau­an­lei­tung dann mal hier.


auch wenn die mayonaise im ori­gi­nal­re­zept „blitz­schnell“ genant wird, kann man wahr­schein­lich etws zeit sparen, wenn man fertige mayo nimmt, aber ich habe die „big mac“ sauce bisher immer mit selbst­ge­mach­ter mayo gemacht. die mayo wird mit einem ganzen ei gemacht (ohne schale!). klappt immer und schmeckt.
im original der sauce stehen ausserdem knoblauch- und zwie­bel­pul­ver was gut schmeckt, aber mit frischem knoblauch und frischen zwiebel schmeckts eben auch.

zutaten

  • 200 ml raps- oder sonnenblumenöl
  • 3 EL zitronensaft
  • 1 ei
  • 2 EL (scharfer) Senf
  • 1 TL salz
  • 1 TL zucker
  • 120 g essiggurken
  • 1 EL essig
  • 1 TL paprikapulver
  • 2 zehen knoblauch (oder ½ TL knoblauchpulver)
  • 0,5 zwiebel (oder 1 TL zwiebelpulver)

zubereitung

  1. alle zutaten für die mayonaise (öl, ja, ein ganzes (!) ei, zi­tro­nen­saft, senf, salz, pfeffer und zucker) in einen hohen becher füllen. den „zau­ber­stab“ auf den boden des bechers stellen, auf höchste stufe schalten und dort 10 bis 20 sekunden mit laufendem motor stehen lassen. weiter laufend langsam nach oben ziehen.

  2. die gurken möglichst fein würfeln, die zwiebeln noch feiner würfeln und den knoblauch quetschen.

  3. vor­sich­tig alle rest­li­chen zutaten unter die mayonaise rühren.

foto eines selbstgebauten big macs mit beyond meat patties, salat, zwiebeln, tomaten und selbstgemachter big mac sauce

mor­gen­spa­zier­gang vom 12.5.2026

felix schwenzel in bilder

blick auf das kraftwerk moabit am friedrich-krause-ufer

fri­da ist ge­ra­de ex­trem läu­fig, was den mor­gen­spa­zier­gang et­was an­stren­gend, bzw. fri­da-fo­kus­siert macht. fri­da möch­te sich ger­ne al­len hun­den vor­stel­len die sie sieht, was ein kras­ser ge­gen­satz zu sonst ist. in der re­gel (pun in­ten­ded) schaut sie an­de­re hun­de nicht mal mit dem arsch an. aus­ser die, die sie kennt, aber auch da in­ter­es­siert sie sich auch eher für die men­schen.


piz­za-tag

felix schwenzel in gekocht

das sind die res­te vom abend­es­sen und ich weiss be­reits jetzt, dass die piz­za mor­gen drei­mal so gut schmeckt. ei­ner­seits weil sie beim auf­ba­cken noch­mal knusp­ri­ger wird und an­de­rer­seits weil piz­za am nächs­ten tag im­mer drei­mal so gut schmeckt.
beim teig hab ich mich an die­se bei­den clowns ge­hal­ten. der teig war sehr feucht, aber mit der an­lei­tung ex­tremn gut händ­le­bar. lei­der für die stück­ga­re nicht ge­nug zeit ge­habt und der ofen ist auch nicht heiss gen­nug. trotzddem le­cker.

aus dem vi­deo ge­lernt: wenn das blech 30 × 40 cm gross ist ist die teig­men­ge da­für 30 × 40 / 2 = 600 gramm


zutaten

  • 1 kg helles weizenmehl (550)
  • 800 ml wasser
  • 50 g olivenöl
  • 25 g salz
  • 4 g frische hefe (oder 2 g trockenhefe)

zubereitung

  1. mehl und hefe mischen (in der kü­chen­ma­schi­ne)

  2. wasser langsam zugiessen, zuerst so um die 500-600 ml und wenn das mehl das wasser auf­ge­nom­men hat, langsam den rest zugiessen

  3. auf sehr hoher stufe 5-8 minuten in der mschine kneten. danach das salz und das öl zugeben und weitere 5-8 minuten auf sehr hoher stufe kneten.

  4. wenn sich der teig bis dahin nicht vom rand gelöst hat, 10 minuten stehen lassen und dann nochmal eine minute kneten.

  5. ar­beits­flä­che gross­zü­gig mit mehr aus­streu­en und den teig aufs mehl gleiten lassen. teig etwas falten und straffen und in einer gölten schüssel, die man schlies­sen kann, 20 stunden in den kühl­schrank.

  6. teig wieder auf eine mit mehl bestreute ar­beits­flä­che gleiten lassen, por­tier­nie­ren, rund­wir­ken (straffen) und nochmal 4 stunden in einem ge­schlos­se­nen behälter bei zim­mer­tem­pe­ra­tur reifen lassen.

  7. teig vor­sich­tig aus der schale gleiten lassen, mit den fuin­ger­spit­zen etwas flach massieren, auf ein geöltes oder back­pa­pier­tes blech zaubern und mit wenig sugo und etwas ölivenöl 8 minuten in einem richtig heissen ofen oder 12 minuten in unserem ofen vorbacken.

  8. mehr sugo auftragen, ge­ge­be­nen­falls parmesan streuen und moz­za­rel­la verteilen und nochmal 2 minuten in einem sehr heissen ofen ausbacken oder 8 minuten in unserem ofen


oh no

felix schwenzel in favoriten

I want things to be differeent — oh no

ge­fun­den in mei­ner mast­o­don time­line (via) und auf web­co­mic­na­me.com in ein rab­bit hole ge­fal­len und bis 2016 durch­ge­scrollt.

lau­ter tol­les zeug, al­les mit der poin­te „oh no“. mei­ne lieb­lin­ge: live, the in­ter­net crea­tor re­turns, art in a time of cri­sis, nee­dy, muse.


mor­gen­spa­zier­gang vom 11.5.2025

felix schwenzel in bilder

altkleidercontainer mit einem abgetrennten teddykopf auf der oberseite
ted­tai­ner

[nach­trag 20:15]
no­tiz an mich selbst: das war heu­te früh eine schö­ne stre­cke, von zu­hau­se zum pa­ra­cel­sus bad und da mit dem 120er bus zu­rück nach hau­se.


hal­tungs-po­sing

felix schwenzel

als kind bin ich ir­gend­wie an ei­nen auf­kle­ber ge­kom­men, auf dem stand „Ich bin En­er­gie­spa­rer“. weil auf­kle­ber zum auf­kle­ben sind, kleb­te ich den auf­kle­ber an mein bett, ne­ben die nacht­tisch­lam­pe. nun war ich en­er­gie­spa­rer.

ir­gend­wann wies mich mei­ne oma dar­auf hin, dass en­er­gie­spa­rer das licht aus­schal­ten, wenn sie es nicht brau­chen. da­mals brauch­te eine nach­tisch­lam­pe noch 30 oder 60 watt und ich muss­te ihr, trotz der trotz­pha­se in der ich mich die gan­zen acht­zi­ger­jah­re be­fand, recht ge­ben.

Der Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter bit­tet Sie, nun auch zu zei­gen, daß Sie mit­ma­chen.

ir­gend­wann spä­ter in mei­nem le­ben ent­wi­ckel­te ich eine re­gel­rech­te aver­si­on ge­gen auf­kle­ber wie „Ein Herz für Kin­der“ oder „Erst wenn der letz­te baum ge­ro­det ist …“-auf­kle­ber, die ab­sur­der wei­se be­son­ders ger­ne auf au­tos ge­klebt wur­den. ich hat­te den ein­druck, dass die­se auf­kle­ber den glei­chen zweck ver­fol­gen wie spen­den­ga­las oder ab­lass­han­del: man be­kun­det öf­fent­lich eine be­stimm­te hal­tung, zahlt ge­ge­be­nen­falls ir­gend­wo et­was ein, muss da­für aber nichts än­dern, nicht ak­tiv wer­den, nicht wei­ter ernst­haft über das ei­gent­li­che pro­blem oder gar lö­sun­gen nach­den­ken.

ich hab nichts ge­gen hal­tung, im ge­gen­teil. ich fin­de es auch nicht schlecht, wenn man sei­ne hal­tung öf­fent­lich be­kun­det. das pro­blem mit hal­tung ist, dass hal­tung kon­ti­nu­ier­li­che ak­ti­vi­tät er­for­dert. man sieht das, wenn man über kör­per­hal­tung nach­denkt: es reicht nicht zu sa­gen „ich gehe auf­recht“, man muss es dann jede mi­nu­te sei­nes le­bens auch tun.

hal­tung turnt man nicht mal kurz in der turn­hal­le vor, hal­tung soll­te man dann auch aus­ser­halb der turn­hal­le bei­be­hal­ten, sonst is­ses eben kei­ne hal­tung, son­dern eine pose.

hal­tun­gen, die mit auf­kle­bern oder fah­nen öf­fent­lich kund­ge­tan wer­den, ha­ben auch eine sym­bo­li­sche wir­kung; was ist wenn der ein-herz-für-kin­der-auf­kle­ber am auto ver­wit­tert? be­deu­tet das dann, dass das herz für kin­der auch et­was ver­wit­tert oder ver­blasst ist?

jah­re­lang bin ich an die­ser „black-li­ves-mat­ter“-fah­ne vor­bei­ge­gan­gen die lang­sam vor sich hin ver­blass­te. ich habe mich im­mer ge­fragt ob ich der ein­zi­ge bin, der in ver­blas­sen­de fah­nen et­was rein­in­ter­pre­tiert. je­den­falls hat die fah­ne jetzt ihre halt(er)ung ver­lo­ren und ur­sprüng­lich woll­te ich nur die­ses bild mit der bild­un­ter­schrift „wenn die black-li­ves-mat­ter-fah­ne nicht mehr mat­ters“ pos­ten. aber dann hab ich mir ge­dacht, so ganz ohne kon­text ist das ja doof. jetzt is­ses auch mit kon­text doof.

wenn die black-li­ves-mat­ter-fah­ne nicht mehr mat­ters

offenlegung

ich hat­te wort­fin­dung­s­tö­run­gen, die­sen ab­satz hat­te ich et­was doof for­mu­liert:

hal­tung turnt man nicht mal kurz in der turn­hal­le vor, hal­tung soll­te man dann auch aus­ser­halb der turn­hal­le bei­be­hal­ten, sonst is­ses eben kei­ne hal­tung, son­dern eine be­haup­tung.

also habe ich chatGPT ge­be­ten ein bes­se­res wort für „be­haup­tung“ zu fin­den. nicht nur war pose ein voll­tref­fer, auch die er­klä­rung liess mich be­wun­dernd stau­nen:

Eine Pose ist – an­ders als Hal­tung – si­tua­tiv, äu­ßer­lich und oft stra­te­gisch. Hal­tung hin­ge­gen ist et­was, das über den Mo­ment hin­aus trägt, sich auch un­ter Druck be­währt und nicht vom Pu­bli­kum ab­hän­gig ist.

(bild­quel­le)