pom­mes ein­zel­an­fer­ti­gung

felix schwenzel in rezepte

pom­mes hab ich ziem­lich oft ver­sucht zu ma­chen, meis­ten wer­den die ganz le­cker, aber wie im­mer beim ko­chen (und ba­cken) ge­winnt man am meis­ten ge­schmack und tex­tur mit ge­duld, zeit und sorg­falt.

hier ein paar mei­ner do­ku­men­tier­ten, vor­he­ri­gen ver­su­che:

mög­li­cher­wei­se nicht ver­bloggt, mein ver­such mit ei­nem re­zept von fallows, wo die ro­hen pom­mes erst ge­wäs­sert und dann in fett bei 110°C kon­fiert wer­den und nach­dem sie kom­plett aus­ge­kühlt sind bei 190°C aus­frit­tiert wer­den. die wa­ren auch sehr gut.

aber dann habe ich die­ses vi­deo (ar­ti­kel­link) ge­se­hen (you­tube­link), in dem hes­ton blu­men­thal sein re­zept vor­stell­te, un­ter an­de­rem mit der be­nut­zung ei­nes sous-vide-va­ku­um­ier­ge­räts zur de­hy­dra­ti­on nach dem blan­chie­ren und vor­frit­tie­ren. pro­biert hat­te ich es noch nicht, aber dan­kens­wer­ter­wei­se hat anje das re­zept aus­pro­biert (ohne va­ku­um­ie­rung) und noch­mal auf deutsch zu­sam­men­ge­fasst.

mit die­sem stups hab ich die heu­te auch ge­macht, wäh­rend die bei­fah­re­rin mit dem hund un­ter­wegs war. sie kam kurz nach dem vor­frit­tie­ren nach hau­se und sah wie ich die vor­frit­tier­ten pom­mes auf ei­nem rost sor­tier­te und sag­te nur: „zu auf­wän­dig!“

in der tat fühl­te ich mich ein biss­chen, als ob ich die pom­mes ein­zeln an­fer­ti­ge, aber mei­ner mei­nung nach hat sich das tat­säch­lich ge­lohnt zwei­ein­halb stun­den auf­wand in ein kilo kar­tof­feln zu ste­cken.

pommes nach hes­ton blu­men­thal

das ergebnis sind pommes mit einer knusp­ri­gen haut, die eben knusprig, aber nicht hart ist und ein cremiges inneres umhüllen. die textur der haut ist rau und knusprig-luftig. so stelle ich mir die perfekten pommes vor. die bei­fah­re­rin war heute in einem anderen flow als ich, fand sie zwar lecker und rief nach mehr, aber sie bemäkelte auch, dass sie fettiger als aus dem airfryer sind.

pommes nach hes­ton blu­men­thal

zutaten

  • 1 kg mehlig kochende kartoffeln
  • 1 l rapsöl
  • salz

zubereitung

  1. die kar­tof­feln schälen und in 1,25 cm dicke streifen schneiden.
    (ich habe diesmal weniger auf effizienz geachtet und war sorg­fäl­ti­ger. ich habe darauf geachtet tat­säch­lich relativ gleich-breite und -dicke stücke zu schneiden. dünnere oder runde ab­schnit­te sind OK und ergeben später knusp­ri­ges beiwerk, sie sollten aber auch nur 1,25 cm breit sein)

  2. einen topf wasser zum kochen bringen.
    (ich koche das wasser im immer im was­ser­ko­cher auf, soll ef­fi­zi­en­ter sein, ist aber definitiv schneller als unser gasherd)

  3. die rohen pommes 10 minuten in einer schüssel wässern, ge­ge­be­nen­falls das wasser ein, zweimal aus­tau­schen bis es klar ist.

  4. die rohen pommes in den Topf mit dem heissen oder kochenden wasser legen und ca. 10-15 minuten kochen.
    (die kar­tof­feln sollen durch­ge­kocht sein, aber nicht aus­ein­an­der­fal­len)

  5. die pommes aus dem wasser holen und auf einem gitter aus­brei­ten und 30 minuten in den kühl­schrank stellen.
    (das gitter sollte in den kühl­schrank passen, ich habe die pommes erstmal an der luft etwas abkühlen lassen und die zeit im kühl­schrank dann ein bisschen reduziert)

  6. das öl auf 130°C erhitzen, die kalten pommes in das öl gleiten lassen und frit­tie­ren, nicht braun werden lassen. sie sollten in diesem frit­ter­gang aber eine deutlich sichtbare haut ent­wi­ckeln.

  7. pommes wieder aufs gitter, abtropfen und auskühlen lassen und nochmal zum durch­küh­len in den kühl­schrank.

  8. das zweite mal mit 180/190°C frit­tie­ren jetzt goldbraun frit­tie­ren. bei mir hat das ca. 5 minuten gedauert, aber man sollte das entweder mit dem ohr oder dem auge ent­schei­den wann sie raus sollen (wenn das bubbern merklich nachlässt oder sie eben goldbraun sind).

  9. vor dem servieren salzen


uber­space und ich

felix schwenzel in artikel

ich bin jetzt seit über 10 jah­ren bei uber­space und vor al­lem seit über 10 jah­ren sehr zu­frie­den. ich habe in die­sen 10 jah­ren stets das ge­fühl ge­habt: bei uber­space funk­tio­niert al­les und wenn mal was nicht funk­tio­niert wird ei­nem schnell und freund­lich ge­hol­fen. wenn feh­ler pas­sie­ren, wer­den die feh­ler trans­pa­rent dar­ge­stellt und schnell be­ho­ben. die prei­se sind fair und das pro­dukt, die VMs die man sich dort kli­cken kann, sind zu­ver­läs­si­ge ar­beits­tie­re und bes­tens do­ku­men­tiert.

uber­space ist der hos­ter, von dem vie­le sa­gen, dass er nicht wirt­schaft­lich funk­tio­nie­ren kön­ne, weil man sich die prei­se dort selbst aus­su­chen kann. jo­nas pa­sche, der grün­der von uber­space und laut im­pres­sum der mit der ver­ant­wor­tung, schrieb am mitt­woch:

Al­len Un­ken­ru­fen spe­zi­ell zu un­se­rem Preis­mo­dell zum Trotz gibt es Uber­space nun seit 15 Jah­ren.

jo­nas schrieb den blog­bei­trag, um zu er­klä­ren war­um uber­space nach 15 jah­ren jetzt die preis­emp­feh­lung von 5-10 euro auf ei­nen emp­foh­le­nen min­dest­preis von sechs euro an­hebt. das ist al­les sehr nach­voll­zieh­bar und er er­in­nert mich mit ei­ner lan­gen bul­let-lis­te auch noch­mal dar­an, war­um ne­ben mei­ner zu­fi­re­den­heit mit dem pro­dukt, auch sonst ein gu­tes ge­fühl bei uber­space habe:

uber­space kommt ohne ri­si­ko­ka­pi­tal im hin­ter­grund aus und agiert …

… als klei­nes und so­li­des in­ha­ber­ge­führ­tes eu­ro­päi­sches Un­ter­neh­men, das:

  • all sei­ne Ser­ver­hard­ware selbst be­sitzt, ein­rich­tet und war­tet
  • mit dem Per­so­nal im Re­chen­zen­trum per Du ist
  • euch nicht mit Ver­trags­lauf­zei­ten und Kün­di­gungs­fris­ten kne­belt
  • trotz sei­ner ge­rin­gen Grö­ße eine Rund-um-die-Uhr-Be­reit­schaft für euch be­treibt
  • eure Da­ten so wich­tig nimmt, dass es mehr­fach red­un­dan­te Sto­rage-Sys­te­me für euch be­treibt
  • im­mer schön Back­ups für euch vor­hält, wenn euch erst zu spät ein­fällt, dass es gut wäre, wel­che zu ha­ben
  • sich auch vor Ge­richt für eure Rech­te ein­setzt
  • wenn es mög­lich ist eine Ex­tramei­le für euch geht
  • Si­cher­heits­vor­fäl­le ernst nimmt und öf­fent­lich auf­ar­bei­tet, da­mit alle was ler­nen
  • eure Da­ten nicht ver­kauft
  • eure Da­ten nicht im Ba­ckend in ei­ner der gro­ßen Clouds der Tech Bros spei­chert
  • eure Da­ten nicht zum Trai­ning von KI-Mo­del­len ver­wer­tet (dass man das über­haupt er­wäh­nen muss … aber so selbst­ver­ständ­lich, wie gro­ße So­cial-Me­dia-Platt­for­men sich das heu­te her­aus­neh­men, er­scheint es lang­sam er­wäh­nens­wert)

ich hos­te wir­res.net der­zeit zwar nur als fall­back bei uber­space, mo­men­tan zeigt die do­main auf eine sy­se­le­ven VM die et­was mehr hub­raum als die uber­space VM hat, aber die in­hal­te und den code der site rsyn­ce ich re­gel­mäs­sig zu uber­space. eben habe ich mei­ne DNS ein­trä­ge kurz mit der /etc/hosts auf uber­space um­ge­bo­gen und auch dort lief al­les. das ist ja das schö­ne an kir­by, dass es reicht den ord­ner mit dem ar­beits­ver­zeich­nis auf ei­nen funk­tio­nie­ren­den web­ser­ver mit php zu schie­ben — und es läuft.

an­sons­ten läuft bei uber­space seit ner wei­le mei­ne go­to­so­cial-in­stanz, mei­ne „vi­si­ten­kar­te“, das blog und die web­sei­te der bei­fah­re­rin und ein paar an­de­re web­sei­ten. ins­ge­samt sind das 5 „as­te­ro­iden“.

bis jetzt habe ich für die 5 VMs mit 100 GB spei­cher mo­nat­lich 48,00 € bei uber­space be­zahlt. an­läss­lich von jo­nas ar­ti­kel habe ich das jetzt auf 54,00 €/mo­nat er­höht. ich hal­te das im­mer noch für viel zu güns­tig, be­ru­hi­ge mein geiz­ge­wis­sen aber da­mit, dass wir­res.net der­zeit kei­ne last bei uber­space er­zegt.

screenshot aus dem uberspacebackend mit einer übersicht meiner 5 asteroiden.

tl;dr: ich emp­feh­le uber­space von gan­zem her­zen, bin seit > 10 jah­ren zu­frie­den dort und zah­le jetzt ei­nen ta­cken mehr, via riv­va.


eich­hörn­chen tut so als wür­de es uns nicht be­ob­ach­ten. #mor­gen­spa­zier­gang


mor­gen­spa­zier­gang 01.11.2025

felix schwenzel in bilder

es ist wei­ter­hin herbst­lich.

blick auf die cat­cher­wie­se
blick in den himmel

vor vier jah­ren habe ich eine ko­lum­ne für die t3n ge­schrie­ben, in der ich be­schrei­be, war­um ich mich nicht mehr auf­re­ge: ein­fach al­les auf­schie­ben.

Mitt­ler­wei­le blog­ge ich fast nur noch auf­schie­bend: Ich set­ze mir Le­se­zei­chen und no­tie­re mir Sa­chen, über die ich schrei­ben könn­te, und schie­be sie dann vor mir her – bis ich sie im Back­log ver­ges­se: back­log­gen statt web­log­gen.

Das Er­geb­nis bleibt das glei­che: Ich rege mich kaum noch auf; die Em­pö­rungs­wel­len auf Twit­ter be­ob­ach­te ich zwar, las­se sie aber an mir vor­bei­zie­hen. Dem po­li­ti­schen Ge­sche­hen fol­ge ich, schaf­fe es aber nicht, mich dar­über auf­zu­re­gen. Ich weiß, dass eh al­les kom­pli­zier­ter ist, als es scheint, und es fahr­läs­sig wäre, sich vor­schnell Mei­nun­gen zu bil­den. Des­halb pla­ne ich dann meist die Mei­nungs­bil­dung für ei­nen spä­te­ren Zeit­punkt. So schie­be ich nicht nur drin­gen­de Ar­bei­ten vor mir her, son­dern auch die Auf­re­gung.

wei­ter­le­sen


mor­gen­spa­zier­gang 31.10.2025

felix schwenzel in bilder

win­ter­lich küh­le, tro­cke­ne luft, bo­den­ne­bel und viel gelb in der luft.

bild vom sonnenaufgang in den rehbergen

(kein) se­maglut­id, wo­che 14

felix schwenzel in semaglutid

ein mo­nat ohne se­maglut­id und das ge­wicht sitzt. mög­li­cher­wei­se war mei­ne vor­stel­lung, dass ich mit dem ge­spritz­ten se­maglut­id in ein er­näh­rungs­mus­ter oder -rhyth­mus kom­men wür­de, den ich ohne ge­spritz­tes se­maglut­id bei­be­hal­ten könn­te, doch nicht ganz il­lu­so­risch.

graph meines durchschnittsgewichts im oktober 2025 (98,41 kg). am anfang ging es noch zwei wochen abwärts, die letzten zwei wochen bleibt das durchschnittsgewicht in etwa konstant.

beim zu­cker scheint es zu rei­chen, ein­fach für ne wei­le drauf zu ver­zich­ten, dann ge­wöhnt man sich an zu­cker­är­me­re er­näh­rung. der ver­zicht fiel mir mit ei­ner über­do­sis se­maglut­id im blut sehr leicht. auch im ok­to­ber war mir nicht nach süs­sem, der kaf­fee mit (kuh-) milch er­schent mir wei­ter­hin auch ohne zu­cker sehr süss.

beim es­sen selbst ach­te ich nicht wirk­lich auf ka­lo­rien, son­dern da­r­uf dass es mir schmeckt und dass es nicht all­zu bal­last­stoff­arm ist. und na­tür­lich zum gröss­ten teil selbst­zu­be­rei­tet ist. die­se wo­che gab es abends zum bei­spiel one-pot-ki­cher­erb­sen-pas­ta die ich auf you­tube ge­fun­den und dann nach­ge­kocht habe. aus­ser­dem ge­bra­te­nen ti­la­pia mit tim mäl­zers gur­ken­sa­lat und röst­zwie­beln. be­vor die bei­fah­re­rin und das kind nach lan­za­ro­te flo­gen, gabs mais-tor­til­las aus bran­den­burg mit käse, sos­sen, pa­pri­ka, spitz­kohl. mor­gens gabs je­weils, und teil­wei­se mehr­fach, res­te vom vor­abend, meis­tens mit ge­mü­se ver­län­gert. die ki­cher­erb­sen-pas­ta ge­wann beim früh­stück zum bei­spiel deut­lich durch zu­ga­be von TK-erb­sen.

mit die­ser eher muss-schon-schme­cken als muss-schon-fett­arm-sein-er­näh­rung habe ich mit zu­sätz­li­chem se­maglut­id ab­ge­nom­men, weil ich eher satt war, ohne se­maglut­id bleibt das ge­wicht dann halt, weil der un­ge­brems­te­re ap­pe­tit et­was mehr rein­lässt.

mei­ne kör­per­form fühlt sich im üb­ri­gen ver­traut an. ich habe wei­ter­hin eine plaut­ze, was kein wun­der ist, weil ich ja wei­ter­hin über dem ide­al­ge­wicht bin. ich wir­ke schma­ler, aber nicht schmal. das ken­ne ich so, aus den ers­ten drei de­ka­den mei­nes le­bens. da hab ich mich auch im­mer ge­fragt, war­um der bauch bleibt, egal wie viel ich trai­nie­re oder ab­neh­me. da­mit sich der bauch zu­rück­zieht, müss­te ich wohl un­ter 80 kilo kom­men.

ich mach jetzt im de­zem­ber erst­mal wie ge­habt wei­ter.

selfie im sitzen, von unten, beim morgenspaziergang gestern

mor­gen­spa­zier­gang 30.10.2025

felix schwenzel in bilder

wäh­rend die bei­fah­re­rin mit dem kind auf lan­za­rot­te spa­zie­ren geht …

bild von einer „vulkanwanderung“ der beifahrerin auf lanzarote
bild das mir die bei­fah­re­rin ges­tern ge­schickt hat

… gehe ich wei­ter­hin in den reh­ber­gen und um den wed­ding spa­zie­ren.

weitwinkelbild von der catcherwiese in den rehbergen, es hat geregnet, aber die sonne kämpft sich durch die wolken
bild das ich heu­te früh an der cat­cher­wie­se ge­macht habe

die bil­der aus lan­za­ro­te se­hen schön aus, aber hier is­ses auch schön. er­staun­lich ist nur, dass bei­de bil­der herbst­lich wir­ken.

fri­da ge­fällt die ab­we­sen­heit der bei­fah­re­rin nicht so gut. sie nimmt die spa­zier­gän­ge zur ge­le­gen­heit, ne­ben dem prü­fen von al­len mög­li­chen ge­ruchs­spu­ren und der su­che nach snacks auf dem bo­den oder im ge­büsch, die bei­fah­re­rin zu su­chen. in den letz­ten bei­den ta­gen ist sie öf­ter auf frem­de men­schen zu­ge­gan­gen (was sie sonst nicht macht), um kurz an ih­nen zu schnüf­feln. sie traut ih­ren au­gen nicht 100%, wes­halb sie lie­ber noch­mal mit der nase nach­schaut, um si­cher zu ge­hen, dass wir nicht aus­ver­se­hen an der bei­fah­re­rin vor­bei­ge­hen.

ich kann jetzt zwei­mal am tag raus, was dazu führt, dass ich jetzt täg­lich mei­ne ak­ti­vi­täts­rin­ge schlies­se, auch wenn wir nur zwei kür­ze­re run­den dre­hen.

auf dem heim­weg aus den reh­ber­gen ha­ben wir rewe pfand­tü­ten „für die um­welt“ ge­se­hen. dass das „für die um­welt“ so ge­meint ist, hat­te ich noch gar nicht in er­wä­gung ge­zo­gen. aber gut, dann ist das wohl so ge­meint.

bild von mehreren rewe pfandtaschen die in der umwelt an einem baumstümpf liegen und mit „pfandtasche für die umwelt“ beschriftet sind
pfand­ta­schen „für die um­welt“

un­lus­tig und kon­stru­iert blog­gen

felix schwenzel in favoriten

mar­kus bloggt un­lus­ti­ges und kon­stru­ier­tes und ich muss­te sehr stark in mich hin­ein­schmun­zeln, als ich das las:

Auf dem Rück­weg von der Run­de mit der Hün­din traf ich zwei jun­ge Män­ner mit ih­ren Post­fahr­rä­dern in mei­ner Stra­ße. Ich hielt sie gleich an und frag­te, ob sie in mei­nem Haus die Post be­reits ver­teilt hät­ten. Sie be­jah­ten es. Dann frag­te ich, ob es ein Pa­ket für "Pfei­fer" ge­ge­ben hät­te. Dar­auf­hin sag­te ei­ner der bei­den, sicht­lich er­freut: "Ja!" Er sag­te, es gäbe ein Pa­ket aus Me­ran.

Ich sag­te: "Ja! Me­ran!"

Er er­zähl­te mir, dass es ihn heu­te früh sehr ge­freut hat­te, als er das Pa­ket in sei­nem Korb sah. Er käme näm­lich aus der Ge­gend von Me­ran.

Ich sag­te: "Wie schön, da kom­me ich auch her!"

Er sag­te: "Echt? Wo­her denn?"

Ich so: (er­klär­te, dass ich bin in Bo­zen ge­bo­ren, aber im Ga­der­tal auf­ge­wach­sen bin und mei­ne Fa­mi­lie jetzt in Me­ran lebt.)

Er so: (er­klär­te, dass er aus Bo­zen kommt und sei­ne Mut­ter noch da wohnt.)

Er zog das klei­ne Pa­ket aus sei­ner Box und wir un­ter­hiel­ten uns noch eine Wei­le. Ich frag­te ihn, ob er wuss­te, dass die neue Che­fin der Bahn eine Süd­ti­ro­le­rin ist. Er wuss­te es auch nicht. Mich be­ru­hig­te das. Ich schrieb mei­ner Frau vom Boz­ner Post­bo­ten.

Sie sag­te: "Uh, das kannst du si­cher­lich ver­blog­gen."

Ich sag­te: "Nah, das ist eher un­lus­tig und es wirkt kon­stru­iert."

Und sie so: "Ja viel­leicht."

wei­ter­le­sen …


mor­gen­spa­zier­gang 29.10.2025

felix schwenzel in bilder

kla­rer him­mel, um die 8°C, gute lau­ne.


frü­her mor­gen­spa­zier­gang 28.10.2025

felix schwenzel in bilder

wir ha­ben die bei­fah­re­rin und das kind früh mor­gens zum flug­ha­fen ge­bracht und sind dann um fünf eine frü­he, klei­ne run­de durch die reh­ber­ge ge­lau­fen. die neue ka­me­ra macht er­staun­lich hel­le fo­tos von der dunk­len nacht, so­gar mit blitz sieht das nicht to­tal scheis­se aus. KI sei dank.


mor­gen­spa­zier­gang 27.10.2025

felix schwenzel in bilder

es hat heu­te früh ge­reg­net und das war sehr schön. heu­te ne­ben dem foto auch der sound­track des spa­zier­gangs.

fri­da auf der cat­cher wie­se

hei­ner

felix schwenzel in artikel

wenn hei­ner ir­gend­wo stand, hat­te er im­mer die fäus­te ge­ballt. das wirk­te aber nicht ag­gres­siv, son­dern eher in­tro­ver­tiert, als ob er sich sam­mel­te. hei­ner war gross, kräf­tig und grau-me­liert-bär­tig — und mein ers­ter chef nach dem ab­itur.

ich hat­te mir nach der schu­le über­legt, et­was von der welt se­hen zu wol­len, und lan­de­te dann für mei­nen zi­vil­dienst in der nähe von ful­da, in ei­ner an­thro­po­so­phi­schen le­bens­ge­mein­schaft, in der „Men­schen mit und ohne Hil­fe­be­darf“ zu­sam­men­le­ben. das zu­sam­men­le­ben war und ist WG-ar­tig in fa­mi­li­en­ver­bän­den, in gros­sen häu­sern or­ga­ni­si­ert. ge­ar­bei­tet wur­de in werk­stät­ten, im gar­ten, der land­wirt­schaft, ei­ner bä­cke­rei oder im dorf­la­den.

mein ehe­ma­li­ger judo-leh­rer aus aa­chen war vor ei­ni­gen jah­ren in die­se le­bens­ge­mein­schaft ge­zo­gen, hat­te mit sei­ner frau eine der fa­mi­li­en über­nom­men und lei­te­te die we­be­rei in sas­sen. mei­ne mut­ter hat­te nach mei­ner kur­zen judo-kar­rie­re kon­takt mit den bei­den ge­hal­ten und sie auch ein­mal dort be­sucht. die er­zäh­lun­gen mei­ner mut­ter vom le­ben im dorf hat­ten mich fas­zi­niert, des­halb be­warb ich mich für mei­nen zi­vil­dienst dort, wur­de ge­nom­men und dach­te, dass ich dann auch in der we­be­rei lan­den wür­de. ich wur­de dann aber der holz­werk­statt zu­ge­ord­net. hei­ner lei­te­te dort den be­trieb, war aber of­fi­zi­ell nicht der werk­statt­lei­ter. er war kein an­thro­po­soph und leb­te auch nicht in der dorf­ge­mein­schaft, son­dern et­was aus­ser­halb von ful­da, in gi­chen­bach.

hei­ner brach­te mir den um­gang mit den gross­ma­schi­nen bei, mit der kreis­sä­ge, der schleif­sch­ei­be, der dick­te und das hat er of­fen­sicht­lich gut ge­macht, denn nach 15 mo­na­ten zi­vil­dienst und ei­nem wei­te­ren jahr als an­ge­stell­ter in der le­bens­ge­mein­schaft hat­te ich noch alle fin­ger. in der holz­werk­statt bau­ten wir ge­mein­sam mit un­ge­fähr ei­nem dut­zend „dörf­lern“ vo­gel­nist­käs­ten. in den pau­sen stan­den wir hin­ten an der ram­pe, und hei­ner rauch­te roth-händ­le ohne fil­ter. er moch­te an den roth-händ­les, dass sie ohne zu­satz von aro­ma­stof­fen aus­ka­men. ich fand das kraut ek­lig, aber zu hei­ner pass­te die mar­ke: schnör­kel­los, klar, kon­se­quent, na­tur­nah. zehn oder zwan­zig jah­re spä­ter hat­te er kei­ne lust mehr zu rau­chen und hör­te, ganz schnör­kel­los, von ei­nem auf den an­de­ren tag auf.

hei­ner war zwar mein chef, aber un­ser um­gang war im­mer auf au­gen­hö­he, trotz des al­ters­un­ter­schieds von un­ge­fähr zwan­zig jah­ren. ich war zwar frisch aus der schu­le und na­se­weis, aber ich war lern­wil­lig, form­bar und hat­te noch kein sen­dungs­be­wusst­sein. mein ziel war, so viel wie mög­lich zu ler­nen, und auch wenn ich mir das an­thro­po­so­phie-ge­döns di­stan­ziert, aber durch­aus neu­gie­rig an­schau­te, war ich wie ein schwamm für al­les, was mir hei­ner bei­brach­te. wo­bei bei­brin­gen das fal­sche wort ist: hei­ner zeig­te mir, wie es geht, und ich mach­te es dann so. hei­ner hat­te zwar nach ei­ner kur­zen kar­rie­re als po­li­zist ir­gend­was so­zia­les stu­diert, aber er agier­te nie wie ein päd­ago­ge, auch nicht im um­gang mit den men­schen mit be­hin­de­run­gen. er zeig­te, wie es geht, und so wur­de es dann ge­macht. er sag­te, was ihm ge­fiel und was nicht. er re­de­te nicht drum­rum, war aber im­mer freund­lich.

ich weiss gar nicht, wie ich un­se­re be­zie­hung am bes­ten be­schrei­ben soll. wir wa­ren je­den­falls über 30 jah­re be­freun­det, auch wenn wir uns al­les an­de­re als re­gel­mäs­sig sa­hen. nur vom som­mer 1989 bis ende 1990 sa­hen wir uns täg­lich. nach mei­nem zi­vil­dienst kehr­te ich für ein paar mo­na­te zu­rück nach hau­se ins rhein­land, um dann im früh­jahr 1991 drei mo­na­te bei hein­ers neu­em ar­beits­platz in ful­da (bei „grü­mel“) zu ar­bei­ten. für die zeit zog ich bei hei­ner in gi­chen­bach ein, und das ist auch die zeit mit hei­ner, an die ich mich am in­ten­sivs­ten er­in­ne­re — und die auf meh­re­re ar­ten prä­gend war.

hei­ner wohn­te zur mie­te im erd­ge­schoss ei­nes gros­sen hau­ses in gi­chen­bach, ei­nem klei­nen, ab­ge­le­ge­nen dorf in der nähe von gers­feld und ful­da. er und sei­ne fa­mi­lie hiel­ten alle mög­li­chen tie­re: gän­se, en­ten, spä­ter auch woll­schwei­ne, scha­fe und im­mer auch ei­nen hund. ne­ben­bei war hei­ner noch jä­ger und kann­te (na­tür­lich) den förs­ter. er kann­te ei­gent­lich alle in gi­chen­bach, glau­be ich, und so lern­te ich in mei­ner zeit bei grü­mel auch alle mög­li­chen leu­te aus dem dorf ken­nen: den holz­rü­cker mit den gros­sen hän­den, den förs­ter, die nach­barn, den holz­händ­ler ge­gen­über, den tank­stel­len­be­trei­ber „erb­se“.

wir fuh­ren je­den mor­gen ge­mein­sam nach ful­da, zur ar­beit bei grü­mel. dort fuh­ren wir dann ge­trennt, je­der mit ei­ner grup­pe schwer ver­mit­tel­ba­rer ju­gend­li­cher mit ei­ner prit­sche durch ful­da, um dort gär­ten, öf­fent­li­che flä­chen und trink­was­ser­pump­an­la­gen zu mä­hen oder he­cken zu schnei­den. im vor­feld zu die­sem job war ich vol­ler zwei­fel, ob ich als nai­ver jung­spund mit ab­itur und ein paar mo­na­ten zi­vil­dienst über­haupt als vor­ar­bei­ter von schwer ver­mit­tel­ba­ren – also als schwie­rig gel­ten­den – ju­gend­li­chen klar­kom­men wür­de. er­staun­li­cher­wei­se funk­tio­nier­te das gut. das biss­chen au­to­ri­tät, das ich aus­strahl­te, wur­de von nie­man­dem an­ge­zwei­felt – auch nicht von e., der vor­be­straft war, weil er ei­nem rent­ner eine plas­tik­tü­te mit ei­nem brat­hähn­chen ent­ris­sen hat­te und mir ir­gend­wann sei­ne selbst tä­to­wier­ten, fi­cken­den ot­ti­fan­ten auf sei­nem rech­ten un­ter­arm zeig­te.

die ar­beit war kör­per­lich an­stren­gend, des­halb war mein be­dürf­nis, in der zeit bei hei­ner abends aus­zu­ge­hen oder et­was zu un­ter­neh­men, nur mi­ni­mal aus­ge­prägt. ge­le­gent­lich fuh­ren hei­ner und ich abends durch den wald zum trin­ken. ich er­in­ne­re mich, dass ich eine wei­le brauch­te, um auf den ge­schmack von becks zu kom­men, es dann aber ir­gend­wann sehr ger­ne moch­te. ich er­in­ne­re mich an den ge­ruch und die piep­sen­den ge­räu­sche von gän­se­kü­ken, ich lern­te, ein reh „aus dem fell zu schla­gen“, und ich er­in­ne­re mich, wie wir ge­mein­sam in der kü­che sas­sen, rauch­ten und zei­tung la­sen.

an den all­tag in die­sen drei mo­na­ten bei hei­ner (und as­trid, hein­ers da­ma­li­ger frau) er­in­ne­re ich mich ins­ge­samt nur schwach. es gab da­mals kein in­ter­net und bei hei­ner kei­nen fern­se­her. alle neu­ig­kei­ten aus der welt und der nach­bar­schaft er­reich­ten uns über die ful­da­er zei­tung. wir ver­brach­ten an­ge­sichts des ein­ge­schränk­ten frei­zeit­an­ge­bots in gi­chen­bach wahr­schein­lich sehr viel zeit mit­ein­an­der — und hei­ner und ich ka­men of­fen­bar gut mit­ein­an­der zu­recht.

hei­ner er­zähl­te zwar ger­ne und viel, aber über­mäs­sig viel ge­re­det ha­ben wir auch nicht. wir konn­ten, wie hun­de, ganz gut schwei­gend un­se­re zeit mit­ein­an­der ver­brin­gen. durch den al­ters­un­ter­schied und das er­fah­rungs­del­ta gab es wahr­schein­lich schon ein be­zie­hungs­ge­fäl­le. aber hei­ner hat­te in un­se­rer be­zie­hung nichts vä­ter­li­ches oder meis­ter­haf­tes, und ich war eher neu­gie­ri­ger be­ob­ach­ter von hein­ers le­bens­ent­wurf als eif­ri­ger schü­ler oder nach­ei­fe­rer. wahr­schein­lich kann man un­se­re be­zie­hung am bes­ten als klas­si­sche män­ner­freund­schaft be­schrei­ben: viel über die welt, die ver­gan­gen­heit und die zu­kunft re­den, we­nig bis gar nicht über ge­füh­le, ge­mein­sam trin­ken, fach­sim­peln.

ich woll­te spä­ter psy­cho­lo­gie stu­die­ren, aber woll­te die mög­lich­keit, ein le­ben wie hei­ner zu füh­ren, als op­ti­on mit­neh­men und spä­ter™ mein in­ter­es­se an so ei­nem le­ben noch­mal prü­fen. am ende bin ich ein stadt­mensch ge­wor­den, habe nie wie­der ein reh aus dem fell ge­schla­gen, und das ers­te tier zog erst vor fünf jah­ren bei uns ein. aber hei­ner habe ich im­mer wie­der be­sucht, und so­wohl das wie­der­se­hen mit ihm als auch die land­schaft der rhön ha­ben mich je­des mal sen­ti­men­tal be­rührt.

zu­letzt habe ich hei­ner zu sei­nem 70. ge­burts­tag be­sucht, mit der bei­fah­re­rin. hei­ner war schlan­ker, ich fet­ter ge­wor­den, aber die ver­traut­heit, die män­ner­freund­schaft­li­che nähe war so­fort wie­der da. ein biss­chen vä­ter­lich war hei­ner dann doch, als er mich auf sei­ne un­nach­ahm­li­che art dar­auf hin­wies, dass ein paar kilo ge­wichts­ver­lust sich durch­aus po­si­tiv auf das „fahr­ge­stell“ im al­ter aus­wir­ken wür­den. er wünsch­te sich, frü­her auf sein ge­wicht ge­ach­tet zu ha­ben – dann hät­te er jetzt mit 70 we­ni­ger pro­ble­me mit sei­nem fahr­ge­stell. noch schö­ner als die ge­burts­tags­fei­er selbst war das früh­stück am nächs­ten mor­gen. wir la­sen zwar nicht mehr ge­mein­sam ful­da­er zei­tung, aber sas­sen in hein­ers er­wei­ter­ten, sonst weit ver­streu­ten fa­mi­li­en­kreis zu­sam­men. ich lern­te die in­zwi­schen er­wach­se­nen töch­ter hen­ri­et­te und loui­se neu ken­nen, die ich zwar noch von frü­he­ren be­su­chen kann­te, die sich aber pein­li­cher­wei­se de­tail­lier­ter und ge­nau­er an mich er­in­ner­ten, als ich an sie.

die bei­fah­re­rin und ich spra­chen mit hei­ner über un­se­re idee, uns ei­nen hund an­zu­schaf­fen – auch, weil mir of­fen­bar hein­ers mei­nung wei­ter­hin sehr wich­tig war. hei­ner war kein freund von hun­den in der stadt, aber als wir sag­ten: „pu­del“, sag­te er: „pu­del ist gut!“ dass fri­da den se­gen von hei­ner be­kam, macht mich bis heu­te froh. ich bin nur sehr trau­rig, dass ich ihm fri­da nie vor­stel­len konn­te, denn ir­gend­wann im som­mer 2023 be­kam ich ei­nen brief, in dem stand, dass hei­ner am 10.06.2023 ver­stor­ben ist.

ich schrieb vor un­ge­fähr ei­nem hal­ben jahr, dass ich in sa­chen trau­er nicht be­son­ders gut bin. ich blei­be so um die drei bis zehn jah­re in der de­ni­al-/leug­nungs­pha­se ste­cken und über­sprin­ge dann ir­gend­wann die an­ger-, bar­gai­ning- und de­pres­si­ons­pha­sen, um zu so et­was wie ak­zep­tanz zu kom­men. hein­ers tod mag ich aber bis heu­te nicht ak­zep­tie­ren.


in der bei­la­ge ist ein scan von hein­ers trau­er­an­zei­ge, mit ei­nem bild von hei­ner, das ge­nau dem bild von hei­ner vor mei­nem in­ne­ren auge ent­spricht.


foto eines baustellenschilds mit der aufschrift „kuschel gmbh (ingenieurbüro für bauwesen)“
ku­schel gmbh

mor­gen­spa­zier­gang 26.10.2025

felix schwenzel in bilder

sechs ki­lo­me­ter vom wed­ding, durchs re­gu­ie­rungs­vier­tel zur fried­rich­stras­se. mit viel son­nen­auf­gang.


(kein) se­maglut­id wo­che 13

felix schwenzel in semaglutid

vor 90 ta­gen hab ich mir die ers­te se­maglut­id-sprit­ze ge­setzt und seit­dem so um die 14 kilo ab­ge­nom­men. vor drei wo­chen hab ich mir die vor­erst letz­te sprit­ze ge­setzt, um zu schau­en wie ich ohne se­maglut­id zu­rech­kom­me. die kur­ze ant­wort auf die­se fra­ge lau­tet: ohne das zu­sätz­li­che se­maglut­id ist deut­lich här­ter ge­wor­den die ka­lo­rien­an­zahl die ich zu mir neh­me auf dem glei­chen ni­veau zu hal­ten. ich hal­te mein ge­wicht zwar, mehr oder we­ni­ger, aber ich neh­me auch nicht mehr ab.

mein ge­wichts­ver­lauf im ok­to­ber

die halb­werts­zeit des se­maglut­ids be­trägt eine wo­che. das heißt um den 10. ok­to­ber her­um ver­lor es of­fi­zi­ell sei­ne wir­kung. am 17. ok­to­ber stan­den glat­te 97 kilo auf der waa­ge, seit­dem pen­delt mein ge­wicht zwi­schen 97 und 99 kilo und das, wie die gra­fik zeigt, mit leich­ter ten­denz nach oben. sol­che pha­sen mit stei­gen­den ten­den­zen hat­te ich auch mit se­maglut­id und mei­ne er­fah­rung war: ein­fach wei­ter­ma­chen, ohne has­ti­gen um­stel­lun­gen, und dann zeig­te die kur­ve auch bald wie­der nach un­ten, zu­min­dest im schnitt.

mir fällt es auch ohne zu­sätz­li­ches se­maglut­id nicht son­der­lich schwer das es­sen nach ei­ner, an­der­t­alb por­tio­nen zu be­en­den, ein merk­li­cher un­ter­schied ist al­ler­dings ein deut­lich ge­rin­ge­res sät­ti­gungs­ge­fühl da­nach. zwi­schen den mahl­zei­ten habe ich plötz­lich wie­der das be­dürf­nis zu sna­cken.

wei­ter­hin nicht vor­han­den ist das be­dürf­nis süs­ses zu es­sen. mit dem se­maglut­id fiel es mir leicht auf süs­ses und vor al­lem zu­cker im kaf­fee zu ver­zich­ten. wahr­schein­lich hat sich mein met­bo­lis­mus in­zwi­schen auf zu­cker­man­gel ein­ge­stellt und hat ver­ges­sen dass sni­ckers le­cker sind. wenn mir nach süs­sem ist, trin­ke ich ei­nen kaf­fee, die süs­se der milch reicht mir (mitt­ler­wei­le).

mein blut­druck hat­te sich be­reits nach ein paar kilo ge­wichts­ver­lust draamtisch ver­bes­sert. er war nach kör­per­li­cher ak­ti­vi­tät im­mer im grü­nen be­reich, aber sonst, vor al­lem nach ei­nem tag am schreib­tisch, leicht er­höht. zu­mindst der sy­sto­li­sche druck ist mitt­ler­wei­le auch nach ei­nem tag am schreib­tisch stets im nor­mal­be­reich. die om­rom app (die app zu mei­nem blut­druck­mess­ge­rät) schätzt die wer­te „ge­mäß ESH-Leit­li­nie“ als op­ti­mal ein, le­dig­lich die ap­ple he­alth app be­män­gelt, dass der dia­sto­li­sche druck noch leicht er­höht sei.

wei­ter­hin frus­trie­rend ist, dass mein ka­lo­rien­um­satz mit ~98 kilo weit nied­ri­ger ist als mit ~113 kilo. ges­tern sind fri­da und ich mor­gens 8 ki­lo­me­ter ge­lau­fen (vom wed­ding am flug­ha­fen te­gel vor­bei in den volks­park jung­fern­hei­de und dann zur s-bahn jung­fern­hei­de) und trotz­dem habe ich mein ap­ple watch ka­lo­rien­ziel (900 KCal), mit 12.000 schrit­ten und ei­ner ta­ges-ge­samt­stre­cke von 10 ki­lo­me­tern ge­ra­de mal so er­reicht (945 KCal). aus kon­sis­tenz­grün­den wer­de ich das ziel aber wohl nicht sen­ken.

durch­schnitt­wer­te mei­nes ge­wichts über das jahr 2025, stand heu­te

Ru­les don’t make works of art, works of art make ru­les.
-- Clau­de De­bus­sy

hier ge­fun­den (da­vid hart­ley über nir­va­na’s smells like teen spi­rit, „The song that bro­ke every song­wri­ting rule“, gan­zes vi­deo ist sehr se­hens­wert)

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mor­gen­spa­zier­gang 25.10.2025

felix schwenzel in bilder


mat­tier­tes, flüs­si­ges und klar­glas

felix schwenzel in bilder

ich fin­de es fas­zi­nie­rend, dass man er­kennt, dass das foto neb­lig ist, trotz der mat­tie­rung oder dem glas ge­döns.

ins­ge­samt stört mich das flüs­sig­glas-de­sign der neu­en ka­me­ra viel we­ni­ger als ich ge­dacht habe. ich fin­de die de­sign­spra­che geht in die rich­ti­ge rich­tung, oder an­ders­rum: bes­ser als vor­her.


fluch und se­gen von er­reich­bar­keit

felix schwenzel in artikel

in den neun­zi­ger jah­ren hab ich zum ers­ten mal ge­hört, dass „stän­di­ge er­reich­bar­keit“ et­was schreck­li­ches sei. da­mals wur­de die stän­di­ge er­reich­bar­keit vor al­lem im zu­sam­men­hang mit mo­bil­te­le­fo­nen als et­was ne­ga­ti­ves ge­se­hen. das lob­lied der un­er­reich­bar­keit im zu­sam­men­hang mit mo­bil­te­le­fo­nen wird seit den neun­zi­gern re­gel­mäss­sig ge­sun­gen, zu­letzt habe ich rocko scha­mo­ni drü­ber vor vier ta­gen sin­gen hö­ren:

Ich brau­che Ruhe, Ab­stand und Kon­takt­lo­sig­keit. Un­er­reich­bar­keit.

rocko scha­mo­ni bie­ter als lö­sung ein mo­bil­te­le­fon aus ton an. für 40 euro. ein ton­lo­ses te­le­fon aus ton hat al­ler­dings nicht dazu ge­führt, dass ihn der NDR in ruhe ge­las­sen hat. der hat ihn nicht nur kon­tak­tiert, son­dern auch noch ein fern­seh­team in die töp­fe­rei ge­schickt.

und na­tür­lich ist das al­les viel kom­pli­zier­ter. stän­di­ge er­reich­bar­keit kann ei­nen auch ohne jede elek­tro­nik oder in­ter­net pla­gen. dar­auf weist kon­stan­tin in „stän­dig er­reich­bar IRL“ hin.

Es nagt et­was an mir, die gan­ze Zeit von Leu­ten um­ge­ben zu sein. Das bin ich nicht ge­wohnt. Im­mer an­sprech­bar zu sein.

das in­ter­net hat nichts fun­da­men­ta­les neu er­fun­den. es ver­dich­tet nur vor­han­de­ne struk­tu­ren, ver­kürzt ab­stän­de und schafft neue ver­bin­dun­gen, be­schleu­nigt vor­gän­ge, macht schwer er­reich­ba­res leich­ter ver­füg­bar. so­bald wir in ge­sell­schaft sind, wird von uns ein ge­wis­ser grad ver­füg­bar­keit er­war­tet. das war schon im­mer so und er­for­der­te schon im­mer, dass wir uns stra­te­gien zu­recht­le­gen, um da­mit so­zi­al­ver­träg­lich um­zu­ge­hen. sich der ge­sell­schaft und da­mit der ver­füg­bar­keit kon­se­quent zu ent­zie­hen möch­ten nur we­ni­ge, ein ere­mi­ten-da­sein er­scheint den we­nigs­ten men­schen wün­schens­wert. das mit der ver­füg­bar­keit ist also eher eine grat­wan­de­rung, eine fra­ge der do­sie­rung und des kon­text.

des­halb ist ein te­le­fon aus ton viel­leicht ein ganz gu­ter witz über den man 10 se­kun­den schmun­zeln kann und dann wei­ter­scrollt. bes­ser ist es wahr­schein­lich sich ge­dan­ken dar­über zu ma­chen, wem man wann auf­merk­sam­keit und ver­füg­bar­keit schen­ken will, wann nicht und wie man das im all­tag durch­setzt oder er­mög­licht.


in der hun­de­er­zie­hung sind nähe und di­stanz eine wäh­rung. auf der stras­se wol­len hun­de­hal­ter die vol­le auf­merk­sam­keit (sprich ver­füg­bar­keit) ih­res hun­des, zu­hau­se soll er sich di­stan­ziert und höf­lich ver­hal­ten und am bes­ten ganz ru­hig und bei sich sein. das funk­tio­niert aber nur, wenn man mit dem hund (still­schwei­gend) ei­nen deal ab­ge­schlos­sen hat. hun­de sind op­por­tu­nis­ten und fra­gen sich, war­um man dem men­schen auf­merk­sam­keit schen­ken soll, wenn es draus­sen so viel in­ter­es­san­te­re din­ge gibt. und um­ge­kehrt fra­gen sie sich zu­hau­se, war­um sie sich höf­li­ich di­stan­ziert ver­hal­ten sol­len, wenn man durch nähe und be­drän­gen den men­schen dazu brin­gen kann zum bei­spiel aus­ser­plan­mäs­sig es­sen zu be­kom­men oder auf­merk­sam­keit, wenn hund sich lang­weilt.

der deal ist ab­ge­schlos­sen, so­bald der hund merkt, dass sich stän­di­ge ver­füg­bar­keit und auf­merk­sam­keit draus­sen lohnt und ab­schal­ten zu­hau­se er­hol­sam und an­ge­nehm ist. bei uns men­schen ist das nicht an­ders. wir ha­ben ge­lernt, dass es sich lohnt für un­ge­fähr acht stun­den am tag sei­ne auf­merk­sam­keit und ver­füg­bar­keit frem­den men­schen und frem­den pro­ble­men zu schen­ken. dann be­kom­men wir ge­halt, kun­den oder pu­bli­kum. wir ha­ben ge­lernt, dass wir nicht al­lei­ne le­ben müs­sen, wenn wir an­de­ren men­schen ge­le­gent­lich auf­merk­sam­keit und ver­füg­bar­keit schen­ken und so be­zie­hun­gen er­mög­li­chen.

was uns schwer fällt: un­se­re auf­merk­sam­keit und ver­füg­bar­keit klug zu ver­wal­ten. mög­li­cher­wei­se hat die na­tur ge­nau des­halb den schlaf er­fun­den. so kön­nen auch we­sen, die es nicht schaf­fen zeit­wei­lig di­stanz und un­er­reich­bar­keit ein­zu­for­dern, ein paar stun­den pro tag un­er­reich­bar sein und ihre ver­füg­bar­keits­bat­te­rien auf­la­den.


man sagt ja, auf­merk­sam­keit sei auch im in­ter­net eine wäh­rung. und wenn man sich klar macht, dass hin­ter auf­merk­sam­keit ver­füg­bar­keit (oder eben er­reich­bar­keit) steht, wird viel­leicht auch klar, war­um un­se­re ver­füg­bar­keits­bat­te­rien sich ei­nen ti­cken schnel­ler lee­ren als frü­her™. weil alle und al­les um un­se­re auf­merk­sam­keit wer­ben und wir kei­ne wirk­sa­men me­tho­den ge­fun­den ha­ben un­se­re auf­merk­sam­keit und ver­füg­bar­keit klug zu ver­wal­ten. nicht so­cial me­dia, mes­sen­ger, nach­rich­ten und be­nach­rich­ti­gun­gen, so­zia­le zwän­ge, tik­tok oder bumms­fall­era sind das pro­blem, son­dern dass wir un­se­re auf­merk­sam­keit ein­fach je­dem schen­ken der da­nach fragt. das wir nicht ge­lernt ha­ben un­se­re auf­merk­sam­keit zu ver­wal­ten oder noch nicht ih­ren wert als wert­vol­le res­sour­ce, als wäh­rung er­kannt ha­ben.


vor vier­zig jah­ren stand in fast je­dem haus­halt ein te­le­fon. die­se te­le­fo­ne wa­ren an der wand fest­ge­bun­den und lies­sen sich nicht mit­neh­men. sie ha­ben so funk­tio­niert: wenn man zu­hau­se war, war man er­reich­bar. wenn man nicht zu­hau­se war, war man nicht er­reich­bar.

das hat er­staun­lich gut funk­tio­niert, auch wenn man sich das heu­te nicht mehr vor­stel­len kann.

für mich funk­tio­niert das heu­te noch ge­nau­so. die bei­fah­re­rin regt sich da im­mer drü­ber auf, dass ich ihre nach­rich­ten oder ge­le­gent­lich auch an­ru­fe nicht mit­be­kom­men, wenn ich mit dem hund un­ter­wegs bin. mein te­le­fon klin­gelt schon seit jah­ren nicht mehr. wenn je­mand an­ruft oder eine nach­richt schickt, blinkt es kurz. mög­li­cher­wei­se vi­briert mei­ne uhr auch kurz. aber das ist kein tech­ni­scher gim­mick, son­dern eine be­wuss­te ent­sch­ei­dung. er­reich­bar bin ich, wenn ich zu­hau­se bin und ka­pa­zi­tät habe. dann be­kom­me ich auch (meis­tens) die sub­tils­te be­nach­rich­ti­gung mit, dann muss das te­le­fon nicht klin­geln oder vi­brie­ren. wenn ich mit­tags­schlaf ma­che, ver­wand­le ich mein te­le­fon in ein stück ton, bei ap­ple te­le­fo­nen heißt die­se funk­ti­on „fo­kus“. das de­ak­ti­viert für die ge­nau für die zeit des mit­tags­schlaf alle be­nach­rich­ti­gun­gen und an­ru­fe.

wie ich mei­ne auf­merk­sam­keit oder ver­füg­bar­keit ver­wal­te ist de­fi­ni­tiv nicht per­fekt, viel­leicht noch nicht mal gut. aber ich ar­bei­te dar­an. mir ist klar, dass auf­merk­sam­keit und ver­füg­bar­keit ver­wal­tet wer­den müs­sen und ich su­che mit­tel und wege, tech­ni­sche hilfs­mit­tel und rou­ti­nen um dem ziel ein biss­chen nä­her zu kom­men. und das ziel ist kein ja oder nein, son­dern eher ein wann und wie.


vor­letz­ter ge­dan­ke der mir heu­te beim grü­beln kam: ra­di­ka­le un­er­reich­bar­keit er­reicht man mit dem tod. ei­gent­lich kann man un­ner­reich­bar­keit auch ganz gut als de­fi­ni­ti­on für den tod be­nut­zen. oder um­ge­kehrt: le­ben be­deu­tet er­reich­bar­keit und ver­füg­bar­keit.

letz­ter ge­dan­ke: über die­sen vor­schlag von ikea er­reich­bar­keit durch ga­mi­fi­ca­ti­on und tech­nik bes­ser ver­wal­ten zu kön­nen konn­te ich 10 se­kun­den län­ger schmun­zeln als über scha­mo­nis ton­te­le­fon.

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mor­gen­spa­zier­gang 24.10.2025

felix schwenzel in video

video selfie. leider ruiniert, weil ich — natürlich — beim vorbeigehen in die kamera schaue.