tagebuch 13.10.2025
es ist jetzt wirklich herbstlich geworden, aber noch isses so mild, dass ich mit kurzärmeligem hemd unterwegs bin. die neue kamera ist weiterhin toll, nur die motive sind immer noch die gleichen wie mit der alten kamera.
vor ein paar tagen habe ich ein video angefangen zu sehen und heute zu ende geschaut. es ist von der Corridor Crew bei denen ich nie sicher bin, ob sie nun tatsächlich kommerzielle special effects (vfx) macher sind oder youtuber sind. jedenfalls schau ich mir gelegentlich deren filmchen auf youtube gerne an, man kann ja nie genug darüber erfahren, wie andere leute einen zu manipulieren und zu täuschen versuchen. eine gewisse offenheit dabei finde ich immer gut, deshalb mag ich schliesslich auch penn & teller. in diesem video, in dem es vorergründig darum geht einen der berühmten bullet time aufnahmen aus der matrix nachzubauen, geht es vor allem darum, wie weit voraus die produktion der matrix allem anderen in sachen vfx war. und was für eine grossartige technische leistung das mit der bullet time war. heutzutage ist das alles viel einfacher, ausser natürlich, dass es nicht einfach ist.
es ist wie mit der IT, der KI, dem www, social media, eigentlich allen technologien. mit neuen technologien, die immer auf den schultern ihrer vorgänger stehen, ist es immer das gleiche. erst ermöglichen sie dinge, die vorher unmöglich schienen. dann finden sie irgendwann den weg in den mainstream und stehen immer mehr oder beinahe allen menschen zur verfügung und versprechen alles einfacher zu machen. das problem ist: technologie löst nie alle probleme, sondern nur teilprobleme. vieles geht schneller, nichts geht automatisch, ausser manchmal das, was früher nicht automatisch ging und jetzt doch, aber von dem mittlerweile jeder erwartet, dass es automatisch geht.
ein geschirrspüler führt schon lange nicht mehr zu euphorie. früher war es eine absurde vorstellung geschirr nicht mehr selbst spülen zu müssen, heute finden es die meisten menschen absurd geschirr mit der hand in der spüle zu spülen. allerdings: wirklich hochwertiges geschirr, oder geschirr das professionell genutzt wird, das spülen, trocknen und polieren profis immer noch mit der hand. weil die maschinen das zwar gut können, aber eben nur so mittelgut.
so isses auch mit der sich immer weiter entwickelnden vfx technologie. ums wirklich gut zu machen, muss man immer noch per hand polieren, fehler der maschinen korrigieren, den maschinen helfen und viel nachdenken und immer den überblick, den blick fürs grosse und ganze zu behalten. auch KI löst die probleme die man ihr zur lösung vorwirft fast immer nur so mittelgut. damits richtig gut wird, muss mensch helfen oder lenken. deshalb mag ich die idee der zentauren so gerne. technologie funktioniert am besten in einer synthese aus mensch und technik. das zeigen nicht nur schach turniere zwischen mensch/maschine-teams, sondern eben auch dieses video.
vor 35 jahren las ich, dass es experten gäbe, die ihr geld mit online-recherche verdienen. damals gab es den begriff „online“ erst so halb, das www war gerade erst erfunden, aber vernetzte computer gab es natürlich schon länger. sich in diesem technologischen dschungel zurecht zu finden, konnte man sich damals gut bezahlen lassen.
google hat das alles demokratisiert, viel einfacher gemacht und nützliche recherche-werkzeuge potenziell in die hände von jedermann und -frau gelegt. und trotzdem schaffen es nur die wenigsten, auch nur mittelgut selbst zu recherchieren. ich mag den begriff medienkompetenz nicht so gerne, weil es eigentlich lebenskompetenz heissen müsste. wir müssen den umgang jedes aspekts unserer welt lernen. und weil die welt sich ständig verändert immer weiter lernen. die technologie des automobils macht es nötig, dass wir die regeln des strassenverkehrs lernen. wenn wir das nicht tun, oder es unseren hunden nicht bebringen, dass strassen gefahren bergen, werden wir umgefahren. mit der technologie der kutschen war das nicht anders, nur dass das wissen, die lebenskompetenz im umgang mit kutschen oder pferden, eben nicht als kompetenz im umgang mit automobilen ausreicht. oder umgekehrt: wer den technologiewandel verteufelt (und sei es mit gutem grund), beisst sich selbst in den hintern, weil die ablehnung dieser neuen technologien in erster linie dazu führt lebenskompentenz zu verlieren.
ich finde KI gleichzeitig ablehnenswürdig, regulationsnötig und neugierfördernd. nur durch die (kritsiche) auseinandersetzung mit dieser neuen technologie kann ich deren schwächen und stärken, oder besser, chancen und risiken abschätzen. mit betonung auf schätzen. die weisheit fällt nicht vom stamm, man muss sie sich schon erklettern und wenn man ganz oben im wipfel angekommen ist, merkt man dass man nur ein bisschen mehr weiss, aber lange noch keine weisheit erlangt hat.
selbst unser kompetenzstand mit jahrtausendealter technologie, etwa die der caniden (hunde), zeigt immer noch grosse lücken bei der mehrheit aller menschen. wenn man sich mit hunden nicht intensiv auseinandersetzt, sie versucht zu verstehen, mit ihnen arbeitet, ihre schwächen und stärken, die risiken und chancen (kennen) lernt, genau auf sie achtet, dann machen hunde (und technologie) das was sie für richtig halten — was meisten falsch ist.
apropos hunde. frida ist ja unser erster hund ever und ich bin daniel und dana, aber vor allem dana von der dog university sehr, sehr dankbar dafür, dass sie mir mit unzähligen youtube-videos und ein paar online kursen, die ich gekauft habe, geholfen haben hunde ein bisschen besser zu verstehen.
ich schaue nach wie vor regelmässig die kostenlosen youtube-videos der dog-university (immer sonntags ein neues) und lerne witerhin viel und gerne. und ich bin zunehmend begeistert von dana, ihrer art mit hunden und den zugehörigen menschen umzugehen und ihrer fairen, ruhigen, bescheidenen und überzeugenden art mit allem umzugehen, was in und ums hundetraining passiert.
das ist das zuletzt gepostete video auf dem kanal der dog-university und zeigt meiner meinung nach sehr gut, aus welchem integerem holz dana geschnitzt ist und wie erfolgreich geduldiges, ruhiges und kompetentes training sein kann.
und es zeigt natürlich auch, das training hört nie auf, und das gilt für jeden lebens- oder kompetenzbereich.