ta­ge­buch 13.10.2025

felix schwenzel in artikel

es ist jetzt wirk­lich herbst­lich ge­wor­den, aber noch is­ses so mild, dass ich mit kurz­är­me­li­gem hemd un­ter­wegs bin. die neue ka­me­ra ist wei­ter­hin toll, nur die mo­ti­ve sind im­mer noch die glei­chen wie mit der al­ten ka­me­ra.

vor ein paar ta­gen habe ich ein vi­deo an­ge­fan­gen zu se­hen und heu­te zu ende ge­schaut. es ist von der Cor­ri­dor Crew bei de­nen ich nie si­cher bin, ob sie nun tat­säch­lich kom­mer­zi­el­le spe­cial ef­fects (vfx) ma­cher sind oder you­tuber sind. je­den­falls schau ich mir ge­le­gent­lich de­ren film­chen auf you­tube ger­ne an, man kann ja nie ge­nug dar­über er­fah­ren, wie an­de­re leu­te ei­nen zu ma­ni­pu­lie­ren und zu täu­schen ver­su­chen. eine ge­wis­se of­fen­heit da­bei fin­de ich im­mer gut, des­halb mag ich schliess­lich auch penn & tel­ler. in die­sem vi­deo, in dem es vor­er­grün­dig dar­um geht ei­nen der be­rühm­ten bul­let time auf­nah­men aus der ma­trix nach­zu­bau­en, geht es vor al­lem dar­um, wie weit vor­aus die pro­duk­ti­on der ma­trix al­lem an­de­ren in sa­chen vfx war. und was für eine gross­ar­ti­ge tech­ni­sche leis­tung das mit der bul­let time war. heut­zu­ta­ge ist das al­les viel ein­fa­cher, aus­ser na­tür­lich, dass es nicht ein­fach ist.

es ist wie mit der IT, der KI, dem www, so­cial me­dia, ei­gent­lich al­len tech­no­lo­gien. mit neu­en tech­no­lo­gien, die im­mer auf den schul­tern ih­rer vor­gän­ger ste­hen, ist es im­mer das glei­che. erst er­mög­li­chen sie din­ge, die vor­her un­mög­lich schie­nen. dann fin­den sie ir­gend­wann den weg in den main­stream und ste­hen im­mer mehr oder bei­na­he al­len men­schen zur ver­fü­gung und ver­spre­chen al­les ein­fa­cher zu ma­chen. das pro­blem ist: tech­no­lo­gie löst nie alle pro­ble­me, son­dern nur teil­pro­ble­me. vie­les geht schnel­ler, nichts geht au­to­ma­tisch, aus­ser manch­mal das, was frü­her nicht au­to­ma­tisch ging und jetzt doch, aber von dem mitt­ler­wei­le je­der er­war­tet, dass es au­to­ma­tisch geht.

ein ge­schirr­spü­ler führt schon lan­ge nicht mehr zu eu­pho­rie. frü­her war es eine ab­sur­de vor­stel­lung ge­schirr nicht mehr selbst spü­len zu müs­sen, heu­te fin­den es die meis­ten men­schen ab­surd ge­schirr mit der hand in der spü­le zu spü­len. al­ler­dings: wirk­lich hoch­wer­ti­ges ge­schirr, oder ge­schirr das pro­fes­sio­nell ge­nutzt wird, das spü­len, trock­nen und po­lie­ren pro­fis im­mer noch mit der hand. weil die ma­schi­nen das zwar gut kön­nen, aber eben nur so mit­tel­gut.

so is­ses auch mit der sich im­mer wei­ter ent­wi­ckeln­den vfx tech­no­lo­gie. ums wirk­lich gut zu ma­chen, muss man im­mer noch per hand po­lie­ren, feh­ler der ma­schi­nen kor­ri­gie­ren, den ma­schi­nen hel­fen und viel nach­den­ken und im­mer den über­blick, den blick fürs gros­se und gan­ze zu be­hal­ten. auch KI löst die pro­ble­me die man ihr zur lö­sung vor­wirft fast im­mer nur so mit­tel­gut. da­mits rich­tig gut wird, muss mensch hel­fen oder len­ken. des­halb mag ich die idee der zen­tau­ren so ger­ne. tech­no­lo­gie funk­tio­niert am bes­ten in ei­ner syn­the­se aus mensch und tech­nik. das zei­gen nicht nur schach tur­nie­re zwi­schen mensch/ma­schi­ne-teams, son­dern eben auch die­ses vi­deo.

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vor 35 jah­ren las ich, dass es ex­per­ten gäbe, die ihr geld mit on­line-re­cher­che ver­die­nen. da­mals gab es den be­griff „on­line“ erst so halb, das www war ge­ra­de erst er­fun­den, aber ver­netz­te com­pu­ter gab es na­tür­lich schon län­ger. sich in die­sem tech­no­lo­gi­schen dschun­gel zu­recht zu fin­den, konn­te man sich da­mals gut be­zah­len las­sen.

goog­le hat das al­les de­mo­kra­ti­siert, viel ein­fa­cher ge­macht und nütz­li­che re­cher­che-werk­zeu­ge po­ten­zi­ell in die hän­de von je­der­mann und -frau ge­legt. und trotz­dem schaf­fen es nur die we­nigs­ten, auch nur mit­tel­gut selbst zu re­cher­chie­ren. ich mag den be­griff me­di­en­kom­pe­tenz nicht so ger­ne, weil es ei­gent­lich le­bens­kom­pe­tenz heis­sen müss­te. wir müs­sen den um­gang je­des aspekts un­se­rer welt ler­nen. und weil die welt sich stän­dig ver­än­dert im­mer wei­ter ler­nen. die tech­no­lo­gie des au­to­mo­bils macht es nö­tig, dass wir die re­geln des stras­sen­ver­kehrs ler­nen. wenn wir das nicht tun, oder es un­se­ren hun­den nicht be­brin­gen, dass stras­sen ge­fah­ren ber­gen, wer­den wir um­ge­fah­ren. mit der tech­no­lo­gie der kut­schen war das nicht an­ders, nur dass das wis­sen, die le­bens­kom­pe­tenz im um­gang mit kut­schen oder pfer­den, eben nicht als kom­pe­tenz im um­gang mit au­to­mo­bi­len aus­reicht. oder um­ge­kehrt: wer den tech­no­lo­gie­wan­del ver­teu­felt (und sei es mit gu­tem grund), beisst sich selbst in den hin­tern, weil die ab­leh­nung die­ser neu­en tech­no­lo­gien in ers­ter li­nie dazu führt le­bens­kom­pen­tenz zu ver­lie­ren.

ich fin­de KI gleich­zei­tig ab­leh­nens­wür­dig, re­gu­la­ti­ons­nö­tig und neu­gier­för­dernd. nur durch die (krit­si­che) aus­ein­an­der­set­zung mit die­ser neu­en tech­no­lo­gie kann ich de­ren schwä­chen und stär­ken, oder bes­ser, chan­cen und ri­si­ken ab­schät­zen. mit be­to­nung auf schät­zen. die weis­heit fällt nicht vom stamm, man muss sie sich schon er­klet­tern und wenn man ganz oben im wip­fel an­ge­kom­men ist, merkt man dass man nur ein biss­chen mehr weiss, aber lan­ge noch kei­ne weis­heit er­langt hat.

selbst un­ser kom­pe­tenz­stand mit jahr­tau­sen­de­al­ter tech­no­lo­gie, etwa die der ca­ni­den (hun­de), zeigt im­mer noch gros­se lü­cken bei der mehr­heit al­ler men­schen. wenn man sich mit hun­den nicht in­ten­siv aus­ein­an­der­setzt, sie ver­sucht zu ver­ste­hen, mit ih­nen ar­bei­tet, ihre schwä­chen und stär­ken, die ri­si­ken und chan­cen (ken­nen) lernt, ge­nau auf sie ach­tet, dann ma­chen hun­de (und tech­no­lo­gie) das was sie für rich­tig hal­ten — was meis­ten falsch ist.

apro­pos hun­de. fri­da ist ja un­ser ers­ter hund ever und ich bin da­ni­el und dana, aber vor al­lem dana von der dog uni­ver­si­ty sehr, sehr dank­bar da­für, dass sie mir mit un­zäh­li­gen you­tube-vi­de­os und ein paar on­line kur­sen, die ich ge­kauft habe, ge­hol­fen ha­ben hun­de ein biss­chen bes­ser zu ver­ste­hen.

ich schaue nach wie vor re­gel­mäs­sig die kos­ten­lo­sen you­tube-vi­de­os der dog-uni­ver­si­ty (im­mer sonn­tags ein neu­es) und ler­ne wi­ter­hin viel und ger­ne. und ich bin zu­neh­mend be­geis­tert von dana, ih­rer art mit hun­den und den zu­ge­hö­ri­gen men­schen um­zu­ge­hen und ih­rer fai­ren, ru­hi­gen, be­schei­de­nen und über­zeu­gen­den art mit al­lem um­zu­ge­hen, was in und ums hun­de­trai­ning pas­siert.

das ist das zu­letzt ge­pos­te­te vi­deo auf dem ka­nal der dog-uni­ver­si­ty und zeigt mei­ner mei­nung nach sehr gut, aus wel­chem in­te­ge­rem holz dana ge­schnitzt ist und wie er­folg­reich ge­dul­di­ges, ru­hi­ges und kom­pe­ten­tes trai­ning sein kann.

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und es zeigt na­tür­lich auch, das trai­ning hört nie auf, und das gilt für je­den le­bens- oder kom­pe­tenz­be­reich.


mor­gen­spa­zier­gang 12.10.2025

felix schwenzel in bilder

wie­der mal ins re­gie­rungs­vier­tel, mit der neu­en ka­me­ra.


50 × 50 pi­xel fa­me

felix schwenzel in notiert

beim wan­dern durchs ar­chiv, bzw. weil auf den bei­trags­bei­la­gen jetzt nicht nur links auf bei­trä­ge an die­sem tag, son­dern auch ähn­li­che ar­ti­kel an­ge­zeigt wer­den, bin ich auf die­sen al­ten bei­trag ge­stos­sen: nur sch­eis­se im kopf.

das sehr pi­xeli­ge bild linkt auf ei­nen al­ten beet­le­bum car­toon den jo­han­nes an­läss­lich sei­nes auf­stiegs („auf­stei­ger der wo­che“) in den deut­schen blog­charts im sept­me­ber 2006 ge­zeich­net hat.

deut­sche blog­charts? ja das gabs mal. jens schrö­der (pop­kul­tur­jun­kie) hat da­mals jede wo­che eine lis­te der blogs mit den meis­ten „links“ aus der da­ten­ba­sis der blog­such­ma­schi­ne tech­no­ra­ti kom­pi­liert. ja, auch das gabs da­mals, eine blog­such­ma­schi­ne, viel­leicht gibt’s so­was ja bald mal wie­der?

das word­press hin­ter den deut­sche­b­log­charts.de zeigt jetzt spur­los auf pop­kul­tur­jun­kie.de, aber das web-ar­chiv hat noch die aus­ga­be der deut­schen blog­charts vom 4. ok­to­ber 2006 ().

von den top 10 blogs da­mals sind heu­te noch das bild­blog, das law blog, mc win­kel und wir­res.net ak­tiv.


ich habe ne wei­le ge­braucht, bis ich ge­merkt habe, dass ich das (rechts) auf auf dem bild in 50 × 50 pi­xeln bin.

die ähn­li­chen ar­ti­kel in der bei­la­ge sind in­spi­riert von kon­stan­tins neu­en blogra­cer fea­tures. zu­min­dest das ist noch so wie frü­her: ins in­ter­net schrei­ben­de, die sich ge­gen­sei­tig in­spi­rie­ren, mo­ti­vie­ren und kreuz­ver­lin­ken.

und wo ich ge­ra­de im ma­schi­nen­raum bin, hier noch eine lis­te der neu­en fea­tures im ok­to­ber (so weit):

  • bei­la­gen-über­schrif­ten las­sen sich ein- und aus­klap­pen
  • bei­trä­ge die äl­ter als 10 jah­re sind (bei­spiel) ha­ben ei­nen al­ters-hin­weis im kopf­be­reich. der hin­weis lässt sich auf­klap­pen und zeigt dann ei­nen link auf die way­back-ma­chi­ne, zum ur­sprüng­li­chen zu­stand der sei­te.
  • ein paar ge­schwind­lig­keits­op­ti­mie­run­gen für die rück­sei­te und er­wei­te­rung der like- und pa­ge­view sta­tis­ti­ken um je­weisl 30 tage und ein paar jah­re an­sich­ten
  • ein paar op­ti­mie­run­gen für die RSS aus­ga­be
  • brot­li-kom­pres­si­on auf dem ser­ver ak­ti­viert (was es al­les gibt)

spül­ma­schi­ne re­pa­riert

felix schwenzel in notiert

bild der alten, ausgebaten heizpumpe unserer spülmaschine auf unserem küchenboden

vor zwei jah­ren hab ich die was­ser­ta­sche un­se­rer spül­ma­schi­ne aus­ge­tauscht. das war ein gros­ser spass und ich mei­ne das nicht als scherz. ich fand es ei­ner­seits sehr be­frie­di­gend die tech­nik ei­ner un­se­rer lieb­lings­ma­schi­nen bes­ser zu ver­ste­hen und das er­geb­nis na­tür­lich auch: wir muss­ten kei­ne neue spül­ma­schi­ne kau­fen, son­dern konn­ten un­se­re (da­mals) neun jah­re alte spül­ma­schi­ne wei­ter be­nut­zen. jetzt mit elf jah­ren, hat sich die heiz- oder um­wälz­pum­pe dazu ent­schie­den ei­nen la­ger­scha­den zu be­kom­men. der spül­vor­gang wur­de zu ei­nem brumm- und vi­bra­ti­ons­kon­zert.

weil ich da­mals sehr gute er­fah­run­gen mit er­satz­teil­shop.de ge­macht habe, hab ich dort wie­der ein er­satz­teil be­stellt. der aus­wahl­pro­zess ist kin­der­leicht, man kann die kom­pa­ti­bi­li­tät des er­satz­teils ein­fach und ver­ständ­lich prü­fen und die lie­fe­rung ist su­per schnell, zu­ver­läs­sig und für die pum­pe 5 euro teu­er.

aber das bes­te sind die vi­de­os, auf de­nen man sieht wie der ein­bau geht und auf was man ach­ten muss. be­nut­zungs­freund­lich auf der er­satz­teil­sei­te ver­linkt. die re­pa­ra­tur ist na­tür­lich nicht idio­ten­si­cher, ich habe die heiz­pum­pe von der sei­te mon­tiert und be­kam die elek­trik­ein­heit nicht raus. wel­che rast-na­sen man lö­sen muss, wur­de bes­tens im vi­deo er­klärt, aber dass das an­schluss­ka­bel auch an der ma­schi­ne ent­fernt wer­den muss lei­der nicht. na­tür­lich hat­te ich den ste­cker aus der steck­do­se ge­zo­gen, aber die­ses rät­sel zu lö­sen hat mich 30 mi­nu­ten zeit und 30ml schweiss ge­kos­tet.

trotz­dem, al­les in al­lem ging der aus­tausch flott und spar­te uns wohl so um die 200 euro.

die neue pum­pe brummt und vi­briert nicht, im ge­gen­teil, zum an­fang des spül­vor­gangs singt sie, ein biss­chen so wie man­che el­t­ro-loks der deut­schen bahn. wäh­rend des spül­vor­gangs hört man ein lei­ses, be­ru­hi­gen­des sum­men. was ich zu­erst be­un­ru­hi­gend fand: wie laut die ma­schi­ne nach dem aus­tausch spül­te. ich dach­te zu­erst, scheis­se, un­dicht, doof mon­tiert. es plät­scher­te so laut, dass ich dach­te: das kann nur aus­lau­fen­des was­ser sein. es war aber nur die in­nen­wäs­se­rung, die mit der neu­en pum­pe wo­mög­lich ein­fach wie­der viel mehr druck als vor­her hat.

ins­ge­samt habe ich jetzt wie­der viel freu­de an den ge­räu­schen der spül­ma­schi­ne. am tür-plopp, er­freue ich mich seit min­des­tens elf jah­ren.


das gross­stadt­le­ben

felix schwenzel

ges­tern über die­sen, fast 20 jah­re al­ten ein­trag ge­stol­pert. da­mals auf you­tube ver­öf­fent­licht. ei­ner­seits er­staun­lich dass es noch da ist, an­de­rer­seits er­staun­lich wie schlecht han­dy-ka­me­ras da­mals wa­ren (oder mei­ne fä­hig­kei­ten web­fä­hi­ge vi­de­os zu en­coden). aber ich fin­de es lei­der im­mer noch sehr wit­zig.


schrau­ben und schrei­ben

felix schwenzel in artikel

kon­stan­tin schrieb ge­ra­de:

“Schrei­ben, nicht schrau­ben” ist eine gute Dau­men­re­gel. Hab mich in den letz­ten Wo­chen nicht dar­an ge­hal­ten. Statt­des­sen habe ich Blogra­cer ein paar neue Tricks bei­ge­bracht.

wäh­rend das si­cher eine gute dau­men­re­gel oder dis­zi­pli­nie­rungs-me­cha­nik ist, sehe ich schrau­ben und schrei­ben als gleich­wer­tig an. ich weiss, dass men­schen die hier mit­le­sen sich we­ni­ger für das schrau­ben (und mel­dun­gen aus dem ma­schi­nen­raum) in­ter­es­sie­ren, son­dern mehr für das was ich schrei­be. wahr­schein­lich ist es so­gar so, dass das schrei­ben für die meis­ten mei­ner le­sen­den auch in­ter­es­san­ter ist als mei­ne fo­tos. wo­bei es mich ehr­lich­ge­sagt ir­ri­tiert, wie viel mehr re­ak­tio­nen sel­fies be­kom­men, als an­de­re fo­tos. ich habe auch ein ge­wis­ses in­ter­es­se an sel­fies, weil ich nicht in den spie­gel schaue, bzw. im spie­gel nichts sehe und sel­fies (oder fo­tos und vi­de­os die an­de­re ma­chen) mir da­bei hel­fen zu se­hen, wie ich aus­se­he.

je­den­falls hat das schrau­ben hier am CMS oder am ser­ver für mich die glei­che me­di­ta­ti­ve und be­frie­di­gen­de qua­li­tät wie das schrei­ben. und weil kon­stan­tin das wort „schrau­ben“ nutz­te, lief heu­te mei­ne as­so­zia­ti­ons­ma­schi­ne auf hoch­tou­ren und spül­te eins der bü­cher nach vor­ne, die ich nie ge­le­sen habe, aber des­sen ti­tel mich seit jah­ren fa­zi­niert: „Zen und die Kunst, ein Mo­tor­rad zu war­ten

weil ich es nicht ge­le­sen habe, kann ich nichts dazu sa­gen, aber chatGPT hat (un­ter an­de­rem) fol­gen­des dazu:

Wenn man Din­ge sorg­fäl­tig, be­wusst und mit Re­spekt tut, ist das ein Zen-Akt – eine Form der Me­di­ta­ti­on im All­tag.

und das ist der witz: auch wenn es nicht im­mer so scheint, ich neh­me die ver­an­stal­tung hier, die­ses blog­dings und das schrei­ben ins in­ter­net sehr ernst. sonst könn­te ich die zeit und die sorg­falt die ich hier rein­ste­cke auch nicht vor mir selbst recht­fer­ti­gen. ein lieb­los ge­bau­tes oder ge­füll­tes blog wür­de mich nicht in­ter­es­sie­ren. eine simp­le link­ab­wurf­stel­le oder tex­te in de­nen kei­ne ei­ge­ne denk­ar­beit oder ori­gi­na­li­tät drin steckt, könn­te ich mir auch gleich spa­ren.

das hat üb­ri­gens nicht mit per­fek­ti­on zu tun (von der ich kein gros­ser fan bin), son­dern eben mit sorg­falt. wann man aver­si­on ge­gen per­fek­ti­on mit sorg­falt paart, kommt das was man hier sieht her­aus.

auch wenn ich durch­aus re­spekt (und dank­bar­keit) vor den hier le­sen­den habe, gilt der ei­gent­li­che re­spekt dem ding an sich, dem was ich hier baue und fül­le.

re­spekt habe ich ge­gen­über der ma­schi­ne, ge­gen­über dem sys­tem, oder bes­ser ge­sagt, ge­gen­über den netz­werk­ef­fek­ten, die ein sol­ches sys­tem ge­ne­riert. nur wenn ich das, was ich hier ma­che, wirk­lich ernst neh­me, er­gibt es sinn. oder um­ge­kehrt, um dem blog sinn zu ge­ben, muss ich das blog, sein da­sein und sei­ne wir­kung re­spek­tie­ren, al­les mit sorg­falt und ernst­haf­tig­keit be­han­deln — schrau­bend und schrei­bend. so wird es auch zu mehr als der sum­me sei­ner tei­le.


mor­gen­spa­zier­gang 10.10.2025, mit neu­er ka­me­ra

felix schwenzel in bilder


of­fen­sicht­lich habe ich eine neue ka­me­ra. ich bin sehr be­geis­tert vom neu­en weit­win­kel, den mei­ne 7 jah­re alte ka­me­ra nicht hat­te. auch die sel­fie ka­me­ra ist merk­lich bes­ser, auch wenn ich trotz­dem leicht ver­schrum­pelt aus­se­he. ges­tern abend, beim abend­spa­zier­gang war es be­reits ziem­lich dun­kel und ich war sehr an­ge­tan da­von, was die ka­me­ra aus dem schumm­ri­gen rest­licht her­aus­ge­holt hat.

die be­dien­ober­flä­che der neu­en ka­me­ra soll an flüs­si­ges glas er­in­nern. find ich nicht und stört mich nicht wirk­lich, auch wenns an man­chen stel­len bling macht. ich glau­be die­se ka­me­ra be­hal­te ich jetzt auch für sie­ben jah­re, wenn sie mich nicht vor­her im stich lässt.


ruby tan­doh ist von ei­ner „The Gre­at Bri­tish Bake Off“ teil­neh­me­rin, zur koch­buch­au­to­rin und ko­lum­nis­ton ge­wor­den. ihr ko­lum­ne im new yor­ker über ein paar in­nen­an­sich­ten des bake off liest sich gut und fasst und er­klärt den phä­no­me­na­len er­folgt der sen­dung ganz gut zu­sam­men. ein biss­chen scha­de fin­de ich, dass sie nichts über das ak­tu­el­le mo­de­ra­to­ren-duo schreibt⁽¹⁾, aber das kann ich ja dann ma­chen: ich fin­de noel fiel­ding und ali­son ham­mond ganz gran­di­os und lieb­lich. matt lu­cas, vor ein paar jah­ren, fand ich un­er­träg­lich, aber ge­ra­de der kon­trast zu ihm, macht noel und ali­son so lie­bens­wert. zu ruby tan­doh zeit wa­ren mel gie­droyc und sue per­kins die mo­de­ra­to­rin­nen und ruby tan­doh be­schreibt, wie sich die mo­de­ra­to­rin­nen ge­le­gent­lich schüt­zend vor die teil­neh­men­den war­fen und all zu pein­li­che auf­nah­men für die pro­du­zen­ten rui­nier­ten.

ich bin auch sehr froh, dass die pro­du­zen­ten die pein­li­chen heim-vi­deo-por­traits der teil­neh­men­den nicht mehr ma­chen. das for­mat ist aufs we­sent­li­che ein­ge­dampft, drei chal­lenges, ge­konnt zu­sam­men­ge­schnit­ten und sonst nix. die sen­dung ist bes­te un­ter­hal­tung ohne je­den be­zug zur ak­tue­len welt­la­ge, po­li­tik­frei und in je­der hin­sicht freund­lich.

(1): laut wi­ki­pe­dia er­trägt ruby tan­doh die ti­tel­me­lo­die nicht mehr und kann die sen­dung nicht merh se­hen, auch wenn sie die sen­dung wei­ter­hin schätzt. (via)

KI-Dia­lo­ge bil­den ei­nen Zwi­schen­raum, in dem ich Ge­dan­ken aus­den­ken kann, be­vor ich sie in ei­ner an­ge­mes­se­nen Form mit­tei­len kann.

geht mir auch oft so, oft öff­nen die dia­lo­ge mit der KI neue per­spek­ti­ven und in­spi­rie­ren im wei­tes­ten sinn. beim pro­gram­mie­ren zum bei­spiel, wenn die KI sich in ein pro­blem ver­beisst und es nicht schafft über den tel­ler­rand zu schau­en, be­kom­me ich oft die bes­ten ide­em. ge­mein­sam ein pro­blem, eine idee zu be­ar­bei­ten hilft, auch wenn das ge­gen­über nichts wirk­lich hilf­rei­ches sagt. aber ge­ra­de das ist oft hilf­reich.

ste­fan nig­ge­mei­er:

Die NZZ wirbt für Abos ge­ra­de mit Slo­gans wie „Für Kul­tur ohne Kampf“ und „Für Den­ken ohne Schwarz-Weiss“. Das sind ge­ra­de­zu aber­wit­zig fal­sche Ver­spre­chen an­ge­sichts ih­rer Be­geis­te­rung, mit der sie täg­lich bis an die Zäh­ne mit Schwarz-Weiß-Den­ken be­waff­net in den Kul­tur­kampf nicht nur um den öf­fent­lich-recht­li­chen Rund­funk zieht.

le­sens­wert, wie im­mer, lei­der (noch?) hin­ter der über­me­di­en-pay­wall.

mich er­in­nert die ge­schich­te dar­an, dass un­ser ge­schichts­leh­rer dmals in der 12ten oder 13ten klas­se na­he­leg­te kon­ser­va­ti­ve me­di­en zu le­sen. im un­tericht ar­bei­te­ten wir ge­mein­sam ko­lum­nen durch und ich fand die aus­ein­an­der­set­zung und die kon­struk­ti­ve ar­beit am wi­der­spruch sehr an­re­gend. seit sich kon­ser­va­ti­ve vor al­lem durch wei­ner­lich­keit und dem ver­brei­ten von ge­fühl­ten wahr­hei­ten ver­schrie­ben ha­ben, macht das kei­nen spass mehr. ich glau­be aber, ste­fan nig­ge­mei­er macht das spass.

viel­leicht et­was weit her­ge­holt, aber in die­sem vi­deo kann man pil­zen beim den­ken zu­schau­en. mehr da­von bei bio­ni­cand­the­wires.com und you­tube.

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wenn die blät­ter hän­gen, ist es herbst. #mor­gen­spa­zier­gang



100 ta­ge ab­neh­men, se­maglut­id tag 71

felix schwenzel in semaglutid

ich vor 51 ta­gen:

das ge­wicht lag heu­te bei 105 kilo, was mich sehr freu­te. rein theo­re­tisch soll­te ich mit die­ser rate (200 g/tag) in zwei mo­na­ten die 90 kilo er­rei­chen. ich stel­le mir im mo­ment vor dass ich dort dann erst­mal pau­se ma­chen will und min­des­tens ein paar wo­chen das ge­wicht dort hal­ten möch­te.

die 90 kilo bis zum 18.10 schaf­fe ich nicht, aber heu­te zeig­te die waa­ge zum ers­ten mal eine 98 vor dem kom­ma.

ich bin im­mer noch auf mei­ner ers­ten, ver­schrie­be­nen pa­ckung se­maglut­id/oz­em­pic und habe noch 3 oder 4 shots.

tag 1 ist jetzt et­was über 70 tage her. da­mals zeig­te die waa­ge 110 kilo, ich hat­te im ver­he­ri­gen mo­nat schon ohne se­maglut­id 2 kilo ab­ge­nom­men.

in den 70 ta­gen seit der ers­ten sprit­ze habe ich also 11 kilo ab­ge­nom­men, 150-160 gramm pro tag. in­klu­si­ve den 30 ta­gen ab­neh­men, be­vor ich mit den se­maglut­id-sprit­zen an­fing, habe ich in den letz­ten 100 ta­gen also 13 kilo ab­ge­nom­men (130 g/tag).

mo­nis haus­ärz­tin sagt, „die höchs­te Le­bens­er­war­tung hät­ten Men­schen mit ei­nem BMI von 27“. BMI 27 be­deu­tet für mich 91/92 kg. mal schau­en.

ungeglätteter graph meiner wäägungen der letzten 100 tage

bench­bar­king

felix schwenzel in über wirres

kon­stan­tin:

Hab von ei­nem Kol­le­gen über das Pa­ge­Speed In­sights-Tool er­fah­ren. Und kon­ne­xus.net dar­in aus­pro­biert.

in­ter­es­sant, dass kon­stan­tin das nicht kann­te. ich bin seit über 20 jah­ren treu­er kun­de bei den Pa­ge­Speed In­sights. ich bin ein gros­ser fan da­von mir best prac­ti­ces an­zu­se­hen, also zu schau­en wie man et­was rich­tig macht um dann das, was ich ma­che, ent­we­der ein biss­chen bes­ser oder gar gut zu ma­chen. des­halb schaue ich mir ger­ne vi­de­os von leu­ten an die sa­chen gut ma­chen oder ein­fach ihre pro­zes­se tei­len.

das goog­le tool tes­tet ja nicht nur, um am ende zu ei­ner be­wer­tung zu kom­men, son­dern um auf po­ten­zi­el­le pro­ble­me und de­ren be­he­bung hin­zu­wei­sen. und das fin­de ich nicht nur hilf­reich, son­dern be­frie­digt mei­nen drang din­ge zu op­ti­mie­ren. ich scher­ze ja im­mer dass ich der pro­to­ty­pi­sche di­let­tant bin, oder we­ni­ger selbst­krit­sch, dass ich al­les ein biss­chen und nichts rich­tig kann. per­fek­tio­nis­mus mei­de ich, aber ich op­ti­mie­re sehr ger­ne. ich mag es din­ge re­la­tiv zu ver­bes­sern, nicht ab­so­lut. und die Pa­ge­Speed In­sights-Tool hel­fen mir da­bei enorm.

die er­geb­nis­se von sol­chen bench­marks zu ver­öf­fent­li­chen, also zum bei­spiel die leis­tungs-, bar­rie­re­frei­heits- oder seo-in­de­xe des goog­le tools, aber auch die er­geb­nis­se von quiz­zes oder IQ tests nen­ne ich ab heu­te bench­bar­king. das ist kein schreib­feh­ler, son­dern ein wort­spiel, das sich laut goog­le of­fen­bar noch nie­mand vor mir aus­ge­dacht hat.

des­halb bench­bar­ke ich jetzt auch mal eine mo­ment­auf­nah­me mei­ner Pa­ge­Speed In­sights er­geb­nis­se, auch weil ich in den letz­ten ta­gen wie­der ei­ni­ges op­ti­miert habe:

  • bil­der wer­den jetzt (fast) durch­ge­hend in mo­der­nen for­ma­ten (avif, webp) und noch­mal grös­sen-op­ti­miert aus­ge­lie­fert.
  • ich lie­be la­zy­loa­ding, aber abo­ve the fold mag goog­le das gar nicht, wes­halb jetzt die ers­ten 3-4 bil­der ei­ner sei­te „eager“-la­den.
  • de­ak­ti­vie­rung von cloud­fla­re
  • ich habe jetzt end­lich ei­nen weg ge­fun­den das RAM mei­nes ser­vers ein biss­chen aus­zu­nut­zen: op­cache
wenn ichs recht verstehe, nutzt der server fast die ganzen 16 GB RAM fürs caching. nur die knapp 3 GB RAM in grün/violett/blau sind „ernsthafte“ RAM nutzung. das RAM fürs caching kann bei bedarf sofort freigegeben werden.

je­den­falls, das ist ein er­geb­nis von eben:

  • Per­for­mance 95% — das va­riert al­ler­dings, je nach­dem was abo­ve the fold ist und manch­mal re­agiert der ser­ver doch noch mit ein paar ms ver­zö­ge­rung. die „desk­top“-mes­sung er­gibt je­doch fast im­mer 100%.
  • Ac­ces­si­bi­li­ty 86% — noch eine bau­stel­le, aber dass ich an der 90 krat­ze zeigt, ich geb mir mühe.
  • Best Prac­ti­ces 82% — va­riert ko­mi­scher­wei­se auch im­mer wie­der, ich glau­be das tool ist da auch ein biss­chen la­un­sisch
  • SEO 92% — ei­nen ge­wis­sen ehr­geiz in die­sem feld kann ich nicht be­strei­ten

(mes­sung vom 7.10.2025)


men­tal­phy­sik

felix schwenzel in notiert

als ich das vor ein paar ta­gen auf seth’s blog las …

Ac­ce­le­ra­ti­on is felt, ve­lo­ci­ty is igno­red

… dach­te ich: ei­gen­ar­tig wie vie­le py­si­ka­li­sche phä­no­me­ne wir zur vi­sua­li­sie­rung oder um­schrei­bung von psy­chi­schen vor­gän­gen be­nut­zen. manch­mal kni­cken wir, wenn der druck auf uns zu hoch ist („Un­ter Kni­cken ver­steht man [...] den Ver­lust der Sta­bi­li­tät bis hin zum schlag­ar­ti­gen und ge­walt­sa­men Ver­sa­gen [...]“) und seh­nen uns nach je­man­den der uns wie­der raus­zieht aus der fal­tung in die wir ge­knickt sind — denn un­ter zug knickt nichts, da reisst höchs­ten mal was.

auch in­ter­es­sant: züge zie­hen uns an­ders­wo hin, au­tos fah­ren uns nur.

in de­con­s­truc­ting har­ry ist plötz­lich ein schau­spie­ler „out of fo­cus“ und wird im­mer un­fo­kus­sier­ter. um ihn wie­der scharf zu se­hen, emp­fiehlt ein arzt den ver­wand­ten bril­len zu tra­gen. im film wird das dann so ver­all­ge­mei­nert, dass wir von an­de­ren men­schen im­mer wie­der er­war­ten, dass sie die ver­zer­run­gen, die un­schär­fen kor­ri­gie­ren, mit de­nen wir sie kon­fron­tie­ren. sel­ten fo­kus­sie­ren wir uns selbst neu. viel­leicht we­gen träg­heit oder weil wir uns vor der be­schleu­ni­gung fürch­ten und lie­ber den ein­mal ein­ge­schla­ge­nen kurs hal­ten. so kann man viel­leicht auch sa­gen: ac­ce­le­ra­ti­on is fe­ared, ve­lo­ci­ty is com­for­ta­ble.

aber man muss na­tür­lich auch vor­sich­tig sein um ma­te­ri­al­er­mü­dung durch ab­sur­des ver­glei­chen zu ver­mei­den. des­halb noch zwei bil­der: fri­da out of fo­cus (ob­wohl sie kon­zen­triert ist) und der mond, der mich eben beim schrei­ben blen­de­te (ob­wohl er gar nicht mal so hell war, aber ich im dark mode).


mor­gen­spa­zier­gang 05.10.2025

felix schwenzel in bilder

bild eines galerie schaufensters mit einem „vintage“ mcdonalds M und einem fake „HIPPIES USE SIDE DOOR“ schild

als ich das „HIP­PIES“ schild zu­erst sah, fand ich es ein biss­chen wit­zig. jetzt glau­be ich dass es fake ist.

echt und le­cker war da­ge­gen der zwie­bel­ku­chen, den wir ges­tern abend und heu­te zum früh­stück ge­ges­sen ha­ben.


jagd­hund in der kü­che

felix schwenzel in notiert

nach­dem uns der kam­mer­jä­ger ge­sagt hat, dass le­bend­fal­len il­le­gal sei­en, er aber auch kei­ne maus mit sei­nen fal­len fing, ha­ben wir jetzt schnapp­fal­len in der kü­che hin­ter die blen­den ge­legt, weil ich kürz­lich wie­der be­such von ei­ner haus­maus auf der ar­beits­plat­te sah. ro­si­nen ha­ben die maus nicht in­ter­es­siert, nu­tel­la und erd­nuss­but­ter auch an­der­t­alb wo­chen nicht. bis heu­te.

beim zwie­bel­ku­chen ma­chen, schlug ich den teig ein paar mal auf die ar­beits­plat­te und hör­te da­nach eine der fal­len zu­schnap­pen. weil die fal­len sehr schnap­pig sind, wie wir beim auf­stel­len im­mer fest­stel­len müs­sen, war ich si­cher, dass die von mir aus­ge­lös­ten vi­bra­tio­nen die fal­le aus­lös­ten.

fri­da war an­de­rer mei­nung und zeig­te uns an, dass sich hin­ter der lin­ken fuss­bo­den-blen­de et­was in­ter­es­san­tes ver­barg. tat­säch­lich eine maus mit dem bü­gel ge­nau im ge­nick. wir be­dau­er­ten und be­grüss­ten ihr ab­le­ben gleich­zei­tig, aber ich wun­de­re mich über den zu­sam­men­hang von lärm­erzeu­gung und dass die maus dann in die fal­le ge­riet. wenn die maus we­gen des lärms in pa­nik über die fal­le ge­rannt wäre, hät­te ihr der bü­gel wohl das ge­nick nicht so sau­ber ge­bro­chen?


ko­gni­ti­ve ver­zer­run­gen

felix schwenzel in artikel

ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm war so freund­lich auf die wi­ki­pe­dia-lis­te der ko­gni­ti­ven ver­zer­run­gen hin­zu­wei­sen, spe­zi­ell die „trut­hahn il­lu­si­on“. ein trut­hanh, der bis zu sei­ner schlach­tung täg­lich ge­füt­tert und um­sorgt wird, ist in der re­gel ziem­lich über­rascht von sei­ner schlach­tung. in ers­ter li­nie, weil er die zu­kunft aus sei­nen ver­gan­ge­nen er­fah­run­gen ex­tra­po­liert hat und die rah­men­be­din­gun­gen sei­nes da­seins nicht (er) kann­te. ich kann mich sehr gut mit die­sem trut­hahn iden­ti­fi­zie­ren, weil auch ich an das gute im men­schen glau­be, auch wenn ich die­se über­zeu­gung nicht aus­schliess­lich aus mei­nen ver­gan­ge­nen er­fah­run­gen ex­tra­po­lie­re. wenn ich mich recht er­in­ne­re bin ich zu die­ser über­zeu­gung auch ge­kom­men, weil ich mich in der ver­gan­gen­heit in­ten­siv mit ver­schie­de­nen phi­lo­so­phen, erich fromm und mei­nen el­tern be­schäf­tigt habe.

in letz­ter zeit wer­de ich auch im­mer wie­der als teil­neh­mer in work­shops mit ko­gni­ti­ven ver­zer­run­gen kon­fron­tiert. ei­ner­seits fin­de ich das gut, weil man nie ge­nug über sei­ne, über men­schn­li­che un­zu­läng­lich­kei­ten er­fah­ren kann, an­de­rer­seits bin ich scho­ckiert wie lieb­los die­ses durch und durch fa­zi­nie­ren­de the­ma im­mer wie­der auf­be­rei­tet wird.

zum bei­spiel kur­siert die­ser quark seit ge­fühlt 20 oder 30 jah­ren (wahr­schein­lich seit 2003) durchs in­ter­net:

Gmä­eß eneir Sut­ide eneir el­g­nih­cesn Uvi­nis­te­rät, ist es nchit wi­tih­cg, in wle­cehr Rne­flog­h­eie die Bstach­uebn in en­eim Wort snid, das ez­ni­ige was wc­thi­ig ist, ist, dsas der est­re und der lezt­te Bstabchue an der ri­tih­cegn Pstoii­on snid. Der Rset knan ein tto­aelr Bsin­öldn sien. Tedztorm knan man ihn onhe Pe­mo­bl­re lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstach­uebn en­ze­lin leesn, sn­de­ron das Wrot als gseatems.

ich habe mich schon da­mals mehr über die idio­ti­sche pseu­do-quel­len­an­ga­be auf­ge­regt, als fa­zin­i­na­ti­on über un­se­re fä­hig­kei­ten zur mus­ter­er­ken­nung und rausch­un­ter­drü­ckung zu ver­spü­ren. je­den­falls schwor ich mir ir­gend­wann, dass ich vor­trä­ge oder work­shops die mir die­ses aus­ge­lutsch­te meme prä­sen­tie­ren so­fort ver­las­sen oder min­des­tens doof fin­den wür­de. ge­nau­so üb­ri­gens wie ich je­den work­shop oder vor­trag so­fort doof fin­den wür­de, der die le­gen­de mit den frö­schen wei­ter­ver­brei­tet.

in den letz­ten bei­den work­shops, an de­nen ich al­lein im sep­tem­ber teil­nahm, hat­ten bei­de je­weils eine fo­lie mit dem „jum­ble let­ters meme“. ver­las­sen konn­te ich bei­de work­shops nicht, weil sie im rah­men mei­nes jobs qua­si pflicht­ver­an­stal­tun­gen (und im gan­zen auch gar nicht mal so schlecht) wa­ren.

apro­pos ko­gni­ti­ve ver­zer­run­gen: ich war bis eben der fes­ten über­zeu­gung, dass ich das meme aus mei­nem re­pu­bli­ca vor­trag 2015 zur ko­gni­ti­ven dis­so­nanz aus­ge­las­sen habe. nach­gu­cken zeig­te mir dann, dass ich es doch be­nutzt ha­ben, auch wenn ich es nur 11 se­kun­den zeig­te und drü­ber hin­weg bürs­te­te.


üb­ri­gens fällt mir jetzt auch auf, dass ich im ers­ten ab­satz die tat­sa­che, dass ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm ei­nen be­stimm­ten link in sei­nem blog pos­te­te mit „er war so freund­lich“ um­schrieb. ich glau­be es ist kei­ne ko­gni­ti­ve ver­zer­rung tex­te und links zu tei­len als freund­li­chen akt zu be­schrei­ben.

und apro­pos freund­lich; ich lese viel zu ger­ne (und schnell) als dass ich mir je­mals die au­dio-auf­zeich­nun­gen von mar­kus (mek) an­hö­re, die er zu (fast) je­dem bei­trag hin­zu­fügt. aus­ser heu­te, da liess ich mir den text von mar­kus vor­le­sen. das fand ich auch sehr freund­lich (von ihm) und auch eine an­ge­neh­me mi­schung von la­ko­nisch und sal­bungs­voll, pro­fes­sio­nell und un­per­fekt.



zi­ga­rat­ten & pflas­ter

felix schwenzel in bilder

bild einer späti-werbung für „zigaratten“
E-ZI­GA­RAT­TEN



blog­gen und de­mut

felix schwenzel in favoriten