heute hat sich die krähe von letzter woche wieder bei uns gemeldet und nach käse gefragt. auf dem video sieht man, dass sie schon erstaunlich zutraulich ist und frida jetzt (erstmal) nicht von ihr genervt ist.
noch erstaunlicher ist wie sie uns dann weiter gefolgt ist. frida bleibt hier stehen, weil sie mich fragen/überzeugen will, ob wir nicht vielleicht in den schillerpark abbiegen könnten. die krähe hält sich hinter ihr, bzw. hoppelt überraschend nah an frida ran.
nachtrag: das zweite video hatte ich über kopf aufgenommen und danach einfach vertikal gespiegelt, statt es zu drehen. deshalb ist es seitenverkehrt, bzw. deshalb ist der gartenzaun auf dem video und den fotos jeweils auf ner anderen seite.
das ist wahrscheinlich das schlimmste video mit einer laufenden kreissäge das ich je gesehen habe. es zeigt genau das, was man beim kreissägen definitiv nicht tun sollte: rumalbern. beim kreissägen sollte man eigentlich nichts anderes tun als kreissägen und der kreissäge respekt zollen.
das video, der werbespot, hat dann aber andererseits funktioniert und meine volle aufmerksamkeit auf sich gezogen, als es eben bei rtl lief. ich habe jede sekunde damit gerechnet dass hier gleich blut fliesst. ich glaub bei toom kann ich nie wieder einkaufen.
das ist mir auch schon länger nicht mehr passiert mir auf der republica einen virus einzufangen. frida ist entweder besorgt, dass ich die ganze zeit im bett liege — oder erfreut. jedenfalls ist sie für ihre verhältnisse ungewöhlich kuschelig,
als ich am dritten tag auf die #rp25 kam war mein erster gedanke: ups schon wieder vorbei? ich glaub ich hab da ne philosophische fehlschaltung, für mich wohnt dem anfang auch immer schon das ende inne, bzw. mir fällt es schwer diese inhärenz zu ignorieren.
gegen 13:40 uhr versuchten noch ein paar mehr leute den regen zu ignorieren
mit dem wetter hab ich auch philosophiert. so gegen 15:40 uhr tröpfelte es ein bisschen und alle hatten den hinterhof verlassen. das war meine gelegenheit den regen zu ignorieren. ich setze mich auf eine feuchte mauer, ignorierte den feucht werdenden hintern und packte mein proviant aus. während ich ass, beobachtete ich die food-trucks/stände und hatte ein bisschen mitleid mit den bedienenden. die hatten nämlich genau niemanden zu bedienen und standen gelangweilt — immerhin trocken — hinter ihren tresen. und wahrscheinlich hatten sie ein bisschen mitleid mit dem alten, bärtigen mann, der da im regen sass und ass.
als ich fertig mit dem essen war, füllte sich der hinterhof wieder.
später dann so gegen 18 uhr wurde der himmel dann auch wieder dramatisch.
inhaltlich fand ich den dritten tag spannend, weder under- noch overwhelming, sozusagen genau richtig. gesehen habe ich:
Also meine Forschung kommt eigentlich zu etwas anderen Resultaten. Ich glaub dass man den Unternehmen nicht zu viel Macht zuschreiben sollte. Die haben natürlich Macht, aber die Meinungsbildung die wird nicht durch die Algorithmen allein bestimmt. […] Ich will nicht dagegen sprechen dass die großen Plattformen heute zu mächtig sind. Aber ich denke man muss schon differenzieren und auch gucken dass man sie nicht mächtiger redet als sie eigentlich sind. […] Das ist nicht so eine einheitliche homogene Kraft oder Macht wie hier im Moment der Eindruck erzeugt wird.
(fettung von mir) es gab dann noch ein etwas unangenehmes hin und her zwischen martin andree und jeanette hofmann, aber eigentlich, so aus der distanz beobachtet, scheinen sich alle einig zu sein, dass die plattformen mehr reguliert werden müssten, bzw. die vorhandenen werkzeuge, die die EU geschaffen hat, auch in deutschland eingesetzt werden sollten (was noch nicht der fall ist, wie jeanette hofmann anmerkte). die grosse frage ist welche art der regulierung und wie bekommen wir da politischen und gesellschaftlichen konsens?
danach habe ich mir noch jeanette hofmanns solo-session angeschaut. was soll ich sagen: schön differenziert, sauber argumentiert, nachvollziehbar und ich bin mit neuen erkenntnissen raus.
katharina nocun und Unterschätze niemals die Macht der Verdrängung! gefiel mir gut, obwohl solche „tut was, arsch hoch!“ vorträge natürlich auch immer das potenzial haben, einem die gute laune zu verderben. aber die folien gefielen mir und die geschichte von wem sie sie den „Unterschätze niemals die Macht der Verdrängung!"-spruch hatte gefiel mir auch.
huch. das wars schon? ich glaub ich hab noch in ein paar andere sessions reingehört, aber soweit ich mich erinnere, war da nichts berichtenswertes dabei.
ich glaube aber für tag 2 die session von sarah bosetti noch nicht erwähnt zu haben. das war äusserst amüsant, obwohl, oder gerade weil sie ziemlich witzige sachen vorgelesen hat.
loosysays.com: 28.05.2025 – Letzter Tag re:publica „Marcus John Henry Brown, der eindrucksvoll zeigt, wie man eine gute Präsentation hält und trotzdem happy und mental gesund bleibt (grob zusammengefasst, in den 30 Minuten steckt noch sehr viel mehr, von beeindruckenden Zahlen über gutes Storytelling bis zu witzigen alten Fotos, unbedingt nachgucken!)“ → videolink
alles sehr schön, grün (unten) und dramatisch (himmel) heute beim morgenspaziergang. heute kam tatsächlich mal eine krähe, die uns offensichtlich schon kannte, und fragte ob sie ein stück käse haben könnte. frida machte gute mine zum spiel und liess der krähe ihren käse.
als uns die krähe folgte war frida genervt und verjagte die krähe. die krähe folgte uns trotzdem weiter und bekam dann noch ein stück käse und frida riss sich zusammen. danach verloren wir uns, wahrscheinlich fand die krähe den käse nur so mittel (gouda, vom vortag, leicht angetrocknet).
das video unten ist ein angeber-video, oder besser ausgedrückt, ich bin sehr stolz auf frida, wie sie ihre impulse mittlerweile (meistens) unter kontrolle hat — und damit ist das die video-doku für mich, für später mal.
im video laufen wir an der catcherwiese entlang und zunächst hat sie zweimal den impuls einer krähe zu folgen, beide male kann ich sie mit kurzen aufforderungen bremsen. man sieht aber auch, dass frida beim antritt kein vollgas gibt, die reize also nicht so stark waren, dass sie die reifen durchdrehen liess. das passiert immer noch bei eichhörnchen, die findet sie sehr, sehr reizvoll.
aber am ende pirscht sie am unterholz entlang, sieht eine amsel, auf den reiz folgt der impuls die amsel zu jagen — und gleich darauf der blick zu mir. das hat mich sehr gefreut. der rest des spaziergangs war dann eher ereignislos.
auf dem panel erzählen drei dokumentarfilmerInnen von ihrer arbeit. das ist wirklich erhellend und gleichzeitig bescheiden machend. wenn die eigene arbeit nicht nur einen selbst in gefahr bringt und zur zielscheibe macht, sondern auch die protagonisten und alle an der produktion beteiligten, dann ist das schon ne andere nummer als das was ich in meinem alltag zu meistern habe.
die kaltmamsell fasst es so zusammen:
Ich habe selten in so kurzer Zeit so viel völlig Neues erfahren (was übrigens exakt mein Antrieb für die Teilnahme an der re:publica ist: dass sich mir bislang noch jedes Mal Türen in ganz neue Welten öffneten).
schönes schlusswort von friedrich moser, der feststellt, dass sich die arbeit der drei filmemacher auf dem podium durchaus unterscheidet, aber: „was uns verbindet ist, dass unsere arbeit auf fakten und wahrheit basiert.“ (meine übersetzung)
wie immer tut sich nach so einem panel ein rabbithole auf: wo kann man die filme der drei sehen, wo lief die doku von der franz böhm redet, die der staatsanwaltschaft in hong kong als beweismaterial zur anklage und verurteilung von aktivisten diente?
ich hab nur rausgefunden, dass der film von franz böhm in der ARD mediathek zu sehen ist: Dear Future Children
der film von havana marking „Undercover. Exposing the far right“ läuft auf channel 4 in grossbritanien, also legal für uns nicht ohne weiteres zu sehen (auch auf apple tv oder amazon.de hab ich keine kaufoptionen dazu gefunden).
das gegenteil ist der fall. ich habe gestern und heute zum beispiel nicht mal im ansatz mitbekommen, was andere auf social media über die #rp25 geschrieben haben (#rp25 hashtag bei bluesky und „meiner“ mastodon instanz zum selber gucken). ich habe ein paar sessions besucht, im hinterhof gesessen und gegrübelt und gelegentlich mit alten bekannten und freunden geredet. ich habe (noch immer fast) keine blogs gefunden die über die republica berichtet haben.
mein blick auf die #rp25 ist also nicht nur sehr subjektiv, sondern auch sehr ahnungslos. aber morgen schreib ich noch meine eindrücke vom dritten tag zusammen und ergänze hier gegebenenfalls noch links oder kommentare zum zweiten republica-tag.
die drei affen, nix sehen, nix hören, nix sagen, geupdated bei katharina nocun.
"enthält kohlensäure" stimmt wahrscheinlich, aber man bemerkt nur nix davon. der witz an club mate is ja (zumindest für mich) die feinporige kohlensäure, die einen ebenso feinporig aufstossen lässt. sonst ok. #rp25
am zweiten tag republica fühlte ich mich gut unterhalten. in jeder hinsicht; ich habe mich viel mit wenigen leuten unterhalten und einige unterhaltsame sessions gesehen und gehört. ausserdem war ich sehr zufrieden mit dem catering, weil es aus eigenproduktion kam.
auch wenn das jetzt vielleicht nicht viel appetitlicher aussieht als der 12-euro-burger gestern, waren das tabouleh und die beyond-burger-frikadelle 100% befriedigender und 70% günstiger als gestern. das tabouleh hatte ich mir nach dem morgenspaziergang mit frida schnell zusammengeworfen (100g ccouscous, ¼ gurke, eine spitzpaprika, eine rote zwiebel alles in kleinste sido¹⁾-würfel geschnitten). seit beyond burger bin ich wieder zum teilzeitfan von hochverarbeiteten lebensmitteln geworden.
gesehen habe ich:
Ricarda Lang im Gespräch mit Johnny Haeusler und Heidi Reichinnek im Gespräch mit Johnny Haeusler, ricarda lang hab ich mir an gänze angesehen und heidi rechinniek nur kurz, weil zu voll (der saal). aber ich gehe davon aus, dass auch das zweite gespräche eine freundliche plauderei zwischen politik profis und einem republica profi war. das selbst auferlegte „sie“ war einerseits etwas holprig, andererseits finde ich den distanz-aspekt des siezens in diesem rahmen gut (auch wenn johnny daruf besteht, es sei ein zeichen von respekt. vielleicht kann man sich auf „respekt-abstand“ einigen?)
martin andree, der in seinem gedenken an david golumbia erklärte, dass wir das internet in den letzten zwanzig jahren und den letzten 17 republicas völlig falsch verstanden haben. gäbe es einen preis für flache und emotional vorgebrachte pseudo-evidenzen (danke diedrich diederichsen für das wort) martin andree hätte ihn gewonnen. teilweise kam ich mir vor wie in einem erich von däniken vortrag: „das versteht doch jeder innerhalb von 20 minuten! ist doch klar!“ der vortrag war intellektuell so flach, dass martin andree mehrfach erwähnen musste, dass er medienwissenschalftler sei — wahrscheinlich in der hoffnung, dass er damit das gefühlte niveau des vortrags etwas höher schrauben könnte.
ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mir die mühe machen will, mich mir dem vortrag nochmal im detail auseinander zu setzen und ob es nicht reicht schwache argumentationsmuster auch einfach genau so lieblos mit stilkritik zu bedenken und links liegen zu lassen.
christopher coenen, der über übermenschen aus dem silicon valley reden wollte, dessen session ich dann allerdings nach 15 minuten verliess, weil er offenbar lediglich über sich, seine politische positionierung und damals™ redete wollte.
andré frank zimpel, der über neurodiversität und KI reden wollte, aber dann mehr oder weniger ausschliesslich über neurodiversität redete. es war zauberhaft ihm dabei zuzuhören wie er über seine eigene neurodiversität redete, über die neurodiversität als forschungsgegenstand und wie die welt neurodiversität immer noch pathologisiert. er warb dafür die chancen zu entdecken, die mit neurodiversität einhergehen und fragte — sehr kluge rhetorische frage — ob es klug sei zu versuchen IQ zu messen. sehr schönes zitat (in meinem worten): „die abwehr von hackerangriffen ist arbeit mit checklisten. hacken ist arbeit mit bildern.“
wenn ich das so lese ergibt das wenig sinn, weshalb ich sehr empfehle den ganzen vortrag anzuschauen (das ist sein vortrag aus dem vorjahr — zum gleichen thema)
michael seemann und susann kabisch die über den preis der rebellion, wege in den widerstand und sense8 und andor geredet haben. die beiden hatten sich aus meiner sicht ein bisschen viel vorgenommen: je zwei staffeln anspruchsvolle fernsehkost zusammenzufassen, zu interpretieren, eine synthese konstruieren, bzw. parallelen der beiden serien (und zusätzlich auch noch der matrix trilogie) herausarbeiten und dann auch noch eine antwort auf die selbstgestellt frage „Wie geht Widerstand?“ herausdestillieren. ich habe gehört dass die beiden ihren vortrag von vormals 90 minuten auf 50 minuten eingedampft haben, aber ehrlich gesagt waren das immer noch 30 minuten zu viel. immerhin war platz für einen ziemlich guten gag, nämlich dass dedra meero von alice weidel gespielt wurde. insgesamt bin ich wahrscheinlich auch nicht geeignet den vortrag gerecht zu beurteilen, weil ich — zumindest in sachen andor — von youtube verdorben bin. ich teile (wahrscheinlich) die gleiche begeisterung der beiden für die serie andor und halte sie für eine der klügsten und differenziertesten abhandlungen zum thema rebellion die jemals auf unsere bildschirme gestreamt wurde. dehalb habe ich einerseits jede folge gesehen, über jede folge selbst nachgedacht und zusätzlich noch mit hilfe von unzähligen youtube erklärbär-videos weiter drüber nachgedacht. eins davon hatte ich vor ein paar wochen auch mal verlinkt.
ansonsten herrschte wieder kaiserwetter und ich habe auch ausserhalb der sessions die eine oder andere inspiration mitgenommen.
als ich diese beiden zwei bürokratiemonster (die vor deregulierung warnen) sah, musste ich (natürlich) an piff the magic dragon denken. jens empfahl mir die queer eye folge auf netflix, in der piff „in behandlung“ ist. ich glaube das könnte mir gefallen.
ansonsten ist mir aufgefallen, dass wir in der tat dringend eine funktionierende blogsuchmaschine brauchen. ich tue mir sehr schwer blogs zu finden, oder besser ausgedrückt, berichte von #rp25-teilnehmenden zu finden, die sie ins internet geschrieben haben. für den tag 1 habe ich (stand 28.05.2025 11:45h) zwei artikel gefunden und in meinen #rp25 tag 1 links verlinkt. tipps nehme ich gerne an, per mail, mastodon oder bluesky.
fussnoten
„sido“-würfel ist ein schlechter insider gag für alle die gelegegentlich kitchen impossible gucken und die ausversehen die jubiläumsfolge gesehen haben, in der sido 30 minuten eine gurke in feinste würfel schnippselte.
ich muss bei solchen folien und vorträgen immer dran denken, dass damals im riesenmaschine.de kommentarbereich kommentare mit doppelten oder dreifachen ausrufezeichen als stilistisch mangelhaft abgelehnt wurden. #rp25
diedrich diederichsen angeschaut und wie bei seinen texten nicht mal die hälfte verstanden. aber ich hab mich königlich amüsiert (keine ironie) und gefreut weil sich endlich mal jemand mühe gibt zu argumentieren statt pseudo-evidenzen auf publikum zu werfen. auch toll wie er sich manchmal von seinem text löst, aufschaut und in plain german erklärt was er gerade gemeint hat.
Das Unternehmen X wollte mit der Republica kooperieren, sagt Markus Beckedahl, er habe die Anfrage aber gar nicht erst beantwortet. "Faschisten geben wir keinen Raum auf der Republica." Das jährliche Digitaltreffen solle stattdessen "Hoffnung geben" auf eine "bessere digitale Welt". Deswegen bekämen Menschen eine Bühne, die dem weltweiten Rechtsruck und Autoritarismus etwas entgegensetzten - etwa durch den Civis-Medienpreis, der Vielfalt belohnt.
abgesehen davon, dass ich zumindest das was ich relevant halte auich hier auf wirres.net nachspiele, sollte das in der tat eine selbstverständlichkeit sein mindestens auch ein freies netzwerk zu bespielen, wenn man schon auf xyz posten muss.
ix bedanke mich auch, vor allem staune ich immer wieder, wie die das mit dem wetter organisieren.
in harriet kingabys vortrag sass ich auch, bin aber wegen einer vil zu langen herleitung ohne jede interessanz oder neuigkeiten (für mich) rausgegangen. ausserdem haben mich die blobs auf ihren folien verrückt gemacht. aber netzpolitik fasst die relevanten inhalte zusammen und so hat das alles dann auch ein paar neue aspekte.
der erste eindruck den ich auf der #rp25 hatte: schlange stehen ist das diesjährige motto. ich kam so gegen mittag, da waren schlangen vor allen „food trucks“, vor den getränkeständen die auch kaffee verkauften, vor dem leitungswasser-„automaten“ der berliner wasserbetriebe und am ausgang der bühne 1.
wasserspender der berliner wasserbetriebe (re-publica CC BY-SA 2.0)
zu den wasserautomaten der berliner wasserbetriebe habe ich ein gespaltenes verhältnis. ich freue mich über jeden menschen der leitungswasser trinkt und gekühltes leitungswasser ist natürlich besonders lecker. aber warum die leute davor schlange stehen ist mir ein rätsel. schliesslich gibt’s es leitungswasser auch aus zahlreichen hähnen auf den toiletten und sogar auf dem hof.
zweiter eindruck: eigentlich so wie immer. tolle mischung von jung und alt, bunt und grau, munter und müde. und bombenwetter.
also erstmal in den hinterhof setzen, sonne geniessen und versuchen im sonnenlicht den handybildschirm zu lesen. dank volker weber (kein link, bluesky-kommentare löscht volker offenbar nach ein paar tagen) verstehe ich jetzt auch, warum ich bei praller sonne auch ohne lesebrille lesen kann (hell → kleine pupille → mehr tiefenschärfe).
beim durchscrollen durchs programm des ersten tages weckte nichts wirklich mein interesse, aber der alte trick funktioniert nach wie vor: einfach ein bisschen herum-serintipisieren und schauen wo man hängenbleibt.
hängengeblieben, aber zu spät gekommen, bin ich bei roland meyer und „Generative KI und die Ästhetik des digitalen Faschismus“. das war stringent und eloquent vorgestragen und wenn ich es nochmal auf youtube angeschaut habe, werde ich mich — glaube ich — ein bisschen am inhalt reiben.
bei „Machtfaktor Social Media – gestern war der beste Tag, mit Regulierung die Demokratie zu bewahren“ mit chan-jo jun und jessica flint kam ich mir vor wie in einem der gut geschriebenen amerikanischen serien-gerichtsdramen, in denen brilliante schauspielerInnen sehr gut geschriebene plädoyers vorspielen die einen nachdenklich machen. manche juristen schaffen es ohne jede disharmonie zu argumentieren, alles was sie sagen scheint sinn zu ergeben und schlüssig zu sein, ich war bezaubert von chan-jo jun. aber genau deshalb regte sich auch innerer widerstand in mir oder zumindest das grosse bedürfniss nochmal etwas tiefer über seine forderung nach viel strengerer plattform-regulierung von online meinungsäusserungen nachzudenken. das argument, dass das was plattforen wie facebook oder twitter bei der generierung von timelines machen redaktionell sei — und „plattformen“ deshalb anders zu belangen seien als bisher ergab aus seinem mund sinn, aber auch da würde ich gerne nochmal drüber nachdenken.
ich wollte all das was mir nicht so dolle gefallen hat einfach auslassen und nichts drüber schreiben (altersmilde oder vergreisung?), aber als ich an stage 1 vorbeikam, während bernhard pörksen redete, formulierte ich bereits in meinem kopf, dass ich den pastoralen, ambitionierten, von rhetorischen fragen durchwirkten vorlesungs singsang nicht ertrage. das ist wahrscheinlich ein schwäche meinerseits, für die pörksen nix kann — oder eben doch.
trotz des reichhaltigen frühstücks und einem stück kuchen zwischendurch (danke alex) bekam ich so gegen 17 uhr doch ein bisschen appetit und wollte mal einen der burger ausprobieren für den offenbar durchgängig sehr viele leute anstanden. auf der republica herschat ja schliesslich wisdom of the crowd, oder?
nach dem burger zog es mich dann nach hause, weil ich lust zum bloggen verspürte, bzw. an meinem kirby spielen wollte (SCNR). als ich auf dem #rp25-hinterterhof sass, dachte ich tatsächlich noch eine ganze weile über heikos frage nach, warum ich denn keine kommentare hätte. tatsächlich hatte ich vor ein paar tagen angefangen isso zu installieren, weil es eine disqus-importfunktion hat und ich meine „legacy“ kommentare aus den vergangenen jahren mindestens nochmal sichten wollte. auf dem hinterhof überlegte ich, dass ich ja eigentlich auch den isso-importer anpassen könnte, um die disqus-kommentare gleich in kirby (bzw. marcel rencks komments-plugin) importieren könnte. naja, ich denke auch da erstmal weiter drüber nach.
ansonsten auch dieses jahr wieder ein grosses vergnügen mit den pfeiltasten durch den re-publica-flickr-foto-stream zu eilen. ich freue mich auf die 20 schrillionen videos auf dem republica youtube-kanal. und auf den zweiten und dritten tag freue ich mich auch. ich glaube morgen nehm ich mir dann aber ein paar gebratene, erkaltete beyond-burger in der brotdose mit.
ich hab den 12€ #rp25 burger probiert damit ihr das nicht müsst. mayo und zwiebeln: ok. frittiertes fake chicken: warum nicht was leckeres? bun: eiskalt und soggy bottom.
mcdonald’s kann sich keine bessere werbung wünschen als food trucks die ihren opfern sowas zumuten.
heute mittag beim in der sonne sitzen auf dem #rp25 hinterhof aufgeschnappt: „das programm dieses jahr finde ich underwhelming“. in bezug auf tag 1 stimme ich zu, aber das wetter ist super.
für alle die auf der #rp25 schlange vor den berliner wasserbetrieben leitungswasser automaten stehen, im hof geht das auch ohne schlange.