tris­tesse des voies fer­rées

felix schwenzel in bilder


ver­ges­se­ne selbst­ver­pflich­tung

felix schwenzel in artikel

vor lan­ger, lan­ger zeit (1997) ha­ben sich ver­schie­de­ne in­ter­es­sen­ver­bän­de aus dem be­reich der fo­to­gra­fie und des jour­na­lis­mus dar­auf ge­ei­nigt, wie man ma­ni­pu­lier­te, ge­pho­to­shop­p­te oder nach­träg­lich ver­än­der­te (ma­ni­pu­lier­te) bil­der kenn­zeich­nen wol­le:

Me­mo­ran­dum

zur Kenn­zeich­nungs­pflicht ma­ni­pu­lier­ter Fo­tos

Je­des do­ku­men­ta­risch - pu­bli­zis­ti­sche Foto, das nach der Be­lich­tung ver­än­dert wird, muß mit dem Zei­chen [M] kennt­lich ge­macht wer­den. Da­bei spielt es kei­ne Rol­le, ob die Ma­ni­pu­la­ti­on durch den Fo­to­gra­fen oder durch den Nut­zer des Fo­tos er­folgt.

so wur­de das da­mals auf der web­sei­te des „bun­des­ver­band pro­fes­sio­nel­ler bild­an­bie­ter“ ver­öf­fent­licht (ar­chiv­link). die url bvpa.org/m.html funk­tio­niert schon lan­ge nicht mehr, der bvpa.org hat das ir­gend­wann auf die­se url um­ge­zo­gen: bvpa.org/bvpa-in­itia­ti­ve-me­mo­ran­dum-zur-kenn­zeich­nungs­pflicht-ma­ni­pu­lier­ter-fo­tos. be­mer­kens­wer­ter wei­se fehlt in der neue­ren ver­si­on die­ser ab­satz aus dem ori­gi­nal „me­mo­ran­dum“:

Nach Pres­se­kam­pa­gnen ha­ben sich bis­her fol­gen­de Pu­bli­ka­tio­nen be­reit er­klärt, ma­ni­pu­lier­te Fo­tos zu­künf­tig mit dem Sym­bol [M] zu kenn­zeich­nen: stern · Süd­deut­sche Zei­tung · Bri­git­te · Han­dels­blatt · Heil­bron­ner Stim­me · taz · Au­to­fo­rum · Co­mo­po­li­tan · Das Sonn­tags­blatt · Ami­ca · Fit for Fun · Max · Ci­ne­ma · TV Spiel­film · Bel­le­vue · Der Ta­ges­spie­gel. Die In­itia­ti­ve im Grund­satz be­grüßt ha­ben: GEO · DER SPIE­GEL · DIE WO­CHE · Frank­fur­ter Rund­schau · DIE ZEIT.

screenshot von einer von archive.org archivierten seite zu einem memorandum zur kennzeichnung für bild-manipulationen von 1997

wer sich jetzt wun­dert und fragt: „[M]? nie ge­se­hen, nie ge­hört“, dem kann ich sa­gen: das me­mo­ran­dum scheint ein rohr­kre­pie­rer, bzw. eher ein ob­li­vioran­dum ge­we­sen zu sein. die­ser ar­ti­kel von ma­ria jan­sen vom april 2000 legt nahe, dass die ver­le­ger das im de­tail zu kom­pli­ziert fan­den:

Die Ver­le­ger­ver­bän­de BDZV und VDZ konn­ten sich bis­lang nicht zur Un­ter­stüt­zung des Me­mo­ran­dums durch­rin­gen. »Wir konn­ten uns in der ver­bands­in­ter­nen Dis­kus­si­on nicht auf eine ver­bind­li­che De­fi­ni­ti­on ei­ni­gen, wo die kenn­zeich­nungs­pf­lich­ti­ge Ma­ni­pu­la­ti­on an­fängt«, er­in­nert sich VDZ-Ju­rist Ar­thur Wal­den­ber­ger an Dis­kus­sio­nen im Ver­le­ger­kreis. Ei­nen Le­ser­schutz »im Sin­ne der Glaub­wür­dig­keit der Print­me­di­en in Ab­gren­zung zu an­de­ren Me­di­en« er­ach­te der VDZ zwar für wün­schens­wert. Doch eine Ver­bands­emp­feh­lung habe er nicht aus­spre­chen kön­nen. »Wir ha­ben es den Mit­glie­dern je­doch frei­ge­stellt, sich dem Me­mo­ran­dum an­zu­schlie­ßen.«

Der BDZV hin­ge­gen lehnt die [M]-Kenn­zeich­nung bis­lang als in­ak­zep­ta­bel ab. An­geb­lich be­fürch­ten die Zei­tungs­ver­le­ger, dass eine Viel­zahl von Fo­tos un­ter die Kenn­zeich­nungs­pflicht fal­len wür­de, da sehr häu­fig De­tails ver­än­dert wür­den, was zu ei­ner Ver­un­si­che­rung der Le­ser füh­ren könn­te. Au­ßer­dem sä­hen sich die Zei­tun­gen nicht in der Lage, ih­ren Le­sern den Sinn der Kenn­zeich­nung zu er­klä­ren.

und tat­säch­lich wird das ja wirk­lich ganz schnell sehr phi­lo­so­phisch. ei­gent­lich müss­te je­des bild aus ei­nem mo­der­nen smart­pho­ne heut­zu­ta­ge mit ei­nem [m] ge­kenn­zeich­net wer­den, weil die ge­rä­te nach der be­lich­tung hef­tig am bild rum­op­tim­nie­ren (HDR, ent­rau­schen, tie­fen­un­schär­fe, be­lich­tungs- und farb­kor­rek­tur, nach­schär­fung, sie­he auch die­sen ar­ti­kel zu „com­pu­ta­tio­nal pho­to­gra­phy“).

wer hät­te ge­dacht, dass uns fo­to­ap­pa­ra­te ei­nes ta­ges vor phi­lo­so­phi­sche di­lem­ma­ta stel­len wür­den, bzw. dass wir (und die ver­le­ger) plötz­lich vor on­to­lo­gi­schen grund­satz­fra­gen ste­hen: „was ist ein foto?“

zu ei­nem prag­ma­ti­schem an­satz konn­te man sich bis heu­te of­fen­sicht­lich we­der in ver­le­ger­krei­sen, noch in den „wich­tigs­ten“ in­ter­es­sen­ver­bän­de im be­reich der fo­to­gra­fie und des jour­na­lis­mus durch­rin­gen. und jetzt steht das pro­blem, we­gen KI drin­gen­der denn je wie­der an der tür.


als ich vor 20 jah­ren zum ers­ten mal von die­sem me­mo­ran­dum ge­hört habe, ent­schloss ich mich ma­ni­pu­lier­te fo­tos kon­se­quent in der bild­un­ter­schrift mit ei­nem [m] zu kenn­zeich­nen. ganz un­phi­lo­so­phisch, im­mer dann, wenn ich das bild ab­sichts­voll ma­ni­pu­liert habe. na­tür­lich habe ich das im lau­fe der jah­re auch wie­der ver­ges­sen, aber hier­mit möch­te ich mich selbst dar­an er­in­nern, ma­ni­pu­lier­te bil­der (ei­ni­ger­mas­sen) gut sicht­bar mit [m] zu kenn­zeich­nen. mit ki bil­dern soll­te das ge­nau­sol­eicht ge­hen: [ki]

theo­re­tisch wäre so eine kenn­zeich­nung auch per­fekt für ma­schi­nen­les­ba­res ge­döns. json-ld kann das wohl nicht — zeigt zu­mid­nest ober­fäch­li­che re­cher­che. li­zenz­in­for­ma­tio­nen kann man mit json-ld aus­zeich­nen, hin­wei­se auf ki-ge­ne­rier­te in­hal­te sol­len wohl in den IPTC me­ta­da­ten von fo­tos un­ter­ge­bracht wer­den. stand jetzt ist je­den­falls bei chatgpt, dass bil­der die es ge­ne­re­riert nicht von chatgpt mit die­sen me­ta­da­ten ver­se­hen wer­den. auch hier sind die­je­ni­gen die sol­che bil­der ver­wen­den in der selbst­ver­pf­lich­tung.

nach­träg­lich ge­se­hen ist es auch sehr prak­tisch, dass ich ma­ni­pu­lier­te bil­der über die jah­re nicht nur in der bild­un­ter­schrift kenn­zeich­ne­te, son­dern meis­tens auch so ver­schlag­wor­te­te: [m]

so hab ich heu­te wie­der ei­ni­ge, teils sehr kin­di­sche, main­pu­la­tio­nen wie­der­ge­fun­den.

pa­trio­ti­scher jo­ghurt [m]

für wei­te­re kin­di­sche bild­ma­ni­pu­la­tio­nen sie­he auch:

ursprünglich veröffentlicht am 03.03.2012

gephotoshoppte burger king werbung für den angus burger. statt angus steht dort „anus“
für alle die fleisch lie­ben der anus mit saf­ti­gem anus beef [M]
anus|ˈānəs|
noun Ana­to­my & Zoo­lo­gy
the ope­ning at the end of the ali­men­ta­ry ca­nal th­rough which so­lid was­te mat­ter lea­ves the body.
ORI­GIN late Midd­le Eng­lish : from La­tin, ori­gi­nal­ly ‘a ring.’
(New Ox­ford Ame­ri­can Dic­tion­a­ry)

Anus [lat.] m. Gen. - Mz. Ani Af­ter
(Knaurs Recht­schrei­bung)

ursprünglich veröffentlicht am 06.06.2005


ganz hin­ten und doch vor­ne

felix schwenzel in über wirres

vor lan­ger zeit, als es noch kei­ne mo­bil­te­le­fo­ne gab, habe ich re­gel­mäs­sig öf­fent­li­che te­le­fon­ap­pa­ra­te be­nutzt. münz­fern­spre­cher stan­den über­all rum, aber ge­ra­de an viel be­such­ten or­ten, zum bei­spiel bahn­hö­fen, war es manch­mal gar nicht so ein­fach ei­nen frei­en ap­pa­rat zu fin­den. ir­gend­wann in den neun­zi­gern ka­men dann te­le­fon­kar­ten auf. man kauf­te sie mit gut­ha­ben und steck­te sie in öf­fent­li­che kar­ten­te­le­fo­ne wo dann das gut­ha­ben beim te­le­fo­nie­ren re­du­ziert wur­de. die kar­ten­te­le­fo­ne sa­hen et­was mo­der­ner als die münz­fern­spre­cher aus und wa­ren rund.

das ei­gent­lich in­ter­es­san­te war aber, dass in den ers­ten jah­ren sehr we­ni­ge men­schen te­le­fon­kar­ten hat­ten, wes­halb man an kar­ten­te­le­fo­nen meis­tens te­le­fo­nie­ren konn­te, auch wenn schlan­gen vor den münz­fern­spre­chern stan­den. ge­le­gent­lich wer­den ear­ly ad­op­ter be­lohnt.

mit json ld, also be­stimm­te in­hal­te auf die­ser web­sei­te ma­schi­nen­les­bar aus­zu­spie­len, bin ich zwar kein ear­ly ad­op­ter, aber of­fen­sicht­lich ei­ner der we­ni­gen ad­op­ter.

vor ein paar ta­gen hab ich er­klärt, war­um ich die ma­schi­nen­les­bar­keit mei­ner web­site für sinn­voll hal­te und war­um ich das ei­gent­lich nur in zwei­ter oder drit­ter li­nie als op­ti­mie­rung und in ers­ter li­nie als ex­pe­ri­ment sehe: zwi­schen­stand search en­gi­ne ex­pe­ri­men­ta­ti­on (SEE)

auf ge­wis­se wei­se ist ein teil des ex­pe­ri­ments ge­glückt. da­durch dass ich re­zep­te auch ma­schi­nen­les­bar als json-ld aus­spie­le, hab ich es mit mei­nem re­pro­du­zier­ten schwarz­brot­re­zept nach dem plötz­blog auf die ers­te sei­te, in ein ka­rus­sel, ei­ner su­che nach „schwarz­brot“ und „plötz­blog“ ge­schafft. und das ob­wohl wir­res.net goog­le so egal ist, dass es bei ei­ner sol­chen su­che ei­gent­lich noch nicht mal auf den ers­ten 30 sei­ten auf­tau­chen wür­de.

es scheint ein­fach mein glück zu sein, dass sehr we­ni­ge leu­te ein plötz­blog schwarz­brot re­zept mschi­nen­les­bar ver­öf­fent­licht ha­ben. noch nicht mal lutz geiß­ler selbst, der be­trei­ber des plötz­blog. ein biss­chen so, wie frü­her mit den te­le­fon­kar­ten, wo ich te­le­fo­nie­ren konn­te, ob­wohl die te­le­fo­ne über­lau­fen wa­ren.

aus­ser goog­le schei­nen sich an­de­re such­ma­schi­nen we­nig für mei­ne ma­schi­nen­les­ba­re re­zep­te zu in­ter­es­sie­ren. bing ist zwar sehr gross­zü­gig mit mei­ner plat­zie­rung di­rekt un­ter dem plötz­blog auf der ers­ten er­geb­nis­sei­te, igno­riert aber (noch?) mein json-ld. für den brot­doc, der sei­ne re­zep­te auch per json-ld aus­spielt, stellt es das re­zept sehr ex­pli­zit auf der such­er­geb­nis­sei­te dar.

kagi.com, die kos­ten­pf­lich­ti­ge such­ma­schi­ne die john gru­ber im­mer wie­der emp­fiehlt, pla­ziert wir­res.net auch sehr weit oben, igno­riert aber auch (noch?) die ma­schi­nen­les­ba­re re­zept-aus­zeich­nung. da­für phan­ta­si­ert es aber zwei tra­cker her­bei („Fin­ger­prin­ting, Goog­le, Email“) die es hier ei­gent­lich nicht gibt, aus­ser ich habe et­was über­se­hen (bin dank­bar für hin­wei­se).


mein va­ter war mal arzt und so­weit ich mit­be­kom­men habe, auch ein ganz gu­ter arzt. was ich an ihm im­mer be­wun­dert habe, war die fä­hig­keit sei­ne gren­zen ein­zu­schät­zen, bzw. sich und sei­ne fä­hig­kei­ten nicht zu über­schät­zen. oder an­ders aus­ge­drückt: er war sich der kom­ple­xi­tät von si­tua­tio­nen be­wusst und zu vor­sich­tig und er­fah­ren, um zu glau­ben, alle si­tua­tio­nen an­ge­mes­sen ein­zu­schät­zen. ich wür­de ger­ne be­haup­ten, dass ich die­se fä­hig­keit auch habe. soll­te ich sie ha­ben, ist die mo­ti­va­ti­on aber aus­schliess­lich vor­sicht und nicht weis­heit. aber viel­leicht braucht man gar kei­ne weis­heit, um wei­se zu han­deln.

was ich aus dem so­kra­tes spruch: „ich weiss, dass ich nichts weiss“ al­ler­dings im­mer als ma­xi­me für mich selbst ab­ge­lei­tet habe, ist de­mut. de­mut ge­gen­über der kom­ple­xi­tät der welt. und die er­fah­rung, die man un­wei­ger­lich in den jah­ren sam­melt, be­stä­tigt im­mer wie­der: es ist kom­pli­zier­ter als man denkt, auch und ge­ra­de wenn’s ein­fach ist.

dass das mit dem rich­tig lie­gen, dem wis­sen, der wahr­heit wirk­lich kom­plex und schwirig ist, zeigt ve­ri­ta­si­um in die­sem vi­deo. es ist er­nüch­ternd zu se­hen, wie falsch wir lie­gen kön­nen und zeigt wie wich­tig es ist, sei­ne gren­zen zu ken­nen. als ich das vi­deo vor ein paar wo­chen ge­se­hen habe, hab ich mir die­se zi­ta­te raus­ge­schrie­ben:

If we want to be­co­me more ac­cu­ra­te, we should ca­pi­ta­li­ze on the wis­dom of the crowd by lis­tening more to others. In par­ti­cu­lar, we should lis­ten to peo­p­le who dis­agree with us. Un­der­stan­ding the best ar­gu­ments of your cri­tics, and un­der­stan­ding what in­for­ma­ti­on tho­se who dis­agree with you have that you lack, is very hel­pful for ma­king bet­ter de­cis­i­ons.

The best-ca­li­bra­ted peo­p­le aren’t tho­se who know the most; they’re the ones who know what they don’t know. True wis­dom lies not in be­ing cer­tain, but in kno­wing the li­mits of your own cer­tain­ty.

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p.s.: ich weiss, dass es dun­ning-kru­ger-ef­fekt heisst. aber dia­ne-kru­ger-ef­fekt ist wit­zi­ger.


bestiarium: zentaur

eine rede von cory doc­to­row an der uni­ver­si­ty of wa­shing­ton in der er ver­sucht zu er­klä­ren was wir tun kön­nen, um die AI bubble zum plat­zen zu brin­gen. spoi­ler:

To pop the bubble, we have to ham­mer on the forces that crea­ted the bubble: the myth that AI can do your job, espe­ci­al­ly if you get high wa­ges that your boss can claw back; the un­der­stan­ding that growth com­pa­nies need a suc­ces­si­on of ever-more-out­lan­dish bubbles to stay ali­ve; the fact that workers and the pu­blic they ser­ve are on one side of this fight, and bos­ses and their in­ves­tors are on the other side.

cory doc­to­row lei­tet das al­les sehr schön her, gibt sich mühe alle zu er­klä­ren, wes­halb es sich dop­pelt lohnt die rede nach­zu­le­sen. liest sich ab­ge­se­hen da­von auch sehr an­ge­nehm, weil er nicht pau­schal ge­gen KI häm­mert, son­dern sehr über­zeu­gend dif­fe­ren­ziert. die es­senz, war­um KI un­se­re jobs nicht über­neh­men kann:

The AI can't do your job, but an AI sa­les­man can con­vin­ce your boss to fire you and re­place you with an AI that can't do your job.

ein wei­te­rer teil sei­ner her­lei­tung ist die sa­che mit den cen­tau­ren:

In au­to­ma­ti­on theo­ry, a "cen­taur" is a per­son who is as­sis­ted by a ma­chi­ne. You'­re a hu­man head be­ing car­ri­ed around on a ti­re­less ro­bot body. Dri­ving a car makes you a cen­taur, and so does using au­to­com­ple­te.

And ob­vious­ly, a re­ver­se cen­taur is ma­chi­ne head on a hu­man body, a per­son who is ser­ving as a squis­hy meat ap­pen­da­ge for an un­ca­ring ma­chi­ne.

als zen­taur kann man theo­re­tisch und prak­tisch bes­se­re er­geb­nis­se er­rei­chen als mit AI al­lein. aber ge­nau das ist eben nicht der in­halt der der­zei­ti­gen ai bubble.

The pro­mi­se of AI – the pro­mi­se AI com­pa­nies make to in­ves­tors – is that the­re will be AIs that can do your job, and when your boss fires you and re­places you with AI, he will keep half of your sala­ry for hims­elf, and give the other half to the AI com­pa­ny.

Tha­t's it.

Tha­t's the $13T growth sto­ry that Mor­ganSt­an­ley is tel­ling. It's why big in­ves­tors and in­sti­tu­tio­nals are gi­ving AI com­pa­nies hundreds of bil­li­ons of dol­lars.

der an­de­re schlüs­sel, das ver­ständ­nis da­für, das auf das wachs­tum aus­ge­rich­te­te un­ter­neh­men bla­sen, bubbles pro­du­zie­ren müs­sen war mir schon klar, aber erst dem le­sen von doc­to­rows rede noch kla­rer:

This is the pa­ra­dox of the growth stock. While you are gro­wing to do­mi­na­ti­on, the mar­ket loves you, but once you achie­ve do­mi­nan­ce, the mar­ket lops 75% or more off your va­lue in a sin­gle stro­ke if they don't trust your pri­cing power.

Which is why growth stock com­pa­nies are al­ways de­spe­ra­te­ly pum­ping up one bubble or an­o­ther, spen­ding bil­li­ons to hype the pi­vot to vi­deo, or cryp­to­cur­ren­cy, or NFTs, or Me­ta­ver­se, or AI.

aber wie ge­sagt; lie­ber selbst le­sen als mei­ne plump ex­tra­hier­ten sound­bi­tes.

auch das war von an­fang an klar, der gan­ze me­ta­ver­se-blöd­sinn war ein ver­such von mark zu­cker­berg sei­nen in­ves­to­ren ei­nen wachs­tums­bä­ren auf­zu­bin­den. lei­der war das me­ta­ver­se-ge­döns zu lang­wei­lig, um ir­gend­wen hin­ter dem ofen her­vor zu lo­cken.

umso wit­zi­ger, jetzt, ein paar jah­re spä­ter, noch­mal zu le­sen, was mark zu­cker­berg da­mals schrieb:

But all of our pro­ducts, in­clu­ding our apps, now share a new vi­si­on: to help bring the me­ta­ver­se to life. And now we have a name that re­flects the breadth of what we do.

From now on, we will be me­ta­ver­se-first, not Face­book-first. That me­ans that over time you won’t need a Face­book ac­count to use our other ser­vices. As our new brand starts show­ing up in our pro­ducts, I hope peo­p­le around the world come to know the Meta brand and the fu­ture we stand for.

aber „from now on“ wer­den erst­mal 10 bis 30 pro­zent der an­ge­stell­ten der meta me­ta­ver­se-ab­tei­lung ent­las­sen.

ein vi­deo der cor­ri­dor crew über „er­zwun­ge­ne per­spek­ti­ve“, die sie für ei­nen der bes­ten spe­zi­al-ef­fek­te der film­ge­schich­te hal­ten. teil­wei­se ist die bei­geis­te­rung der cor­ri­dor crew an­ste­ckend, teil­wei­se ist das wie­der et­was an­stren­gend.

mir fiel aber im lau­fe des vi­de­os mal wie­der auf, wie wich­tig es ist, al­les was man weiss zu tei­len. zu zei­gen, zu er­klä­ren wie man es macht — und zwar mit sorg­falt und eu­pho­rie. das ist war­um das prin­zip der sen­dung mit der maus der bes­te bil­dungs­mo­tor ist, der in deutsch­land je­mals er­fun­den wur­de. das ist, war­um ich you­tube lie­be. das ist war­um ich die zau­ber­bü­cher von penn und tel­ler als kind lieb­te und ihre sen­dun­gen als al­ter mann lie­be. an­de­ren zu zei­gen wie man zau­bert, ent­zau­bert die zau­be­rei nicht, son­dern hat nach­wuchs­zau­be­rer zur fol­ge, weckt neu­gier, öff­net per­spek­ti­ven.

je­den­falls kann man hier der cor­ri­dor crew da­bei zu­se­hen, wie sie den an­geb­lich gröss­ten ka­me­ra-ef­fekt al­ler zei­ten nach­bau­en.

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seth go­din er­klärt car­ria­ge, oder wie ich es über­set­zen wür­de zu­gang. er emp­fiehlt net­flix nach der fu­si­on mit war­ner brot­hers, sich ein paar schei­ben von you­tube ab­zu­schnei­den:

The so­lu­ti­on, one that Net­flix would pro­ba­b­ly be­ne­fit from, is to of­fer to ad­opt more of a You­Tube ap­proach to car­ria­ge–al­low an­yo­ne who pro­du­ces vi­deo con­tent to show it on Net­flix. Pay them ba­sed on views. As we’ve seen with You­Tube, crea­tors don’t mind if the­re’s just one place to be seen, as long as car­ria­ge is available fair­ly.

zu­gang zum pu­bli­kum war in der ge­schich­te sel­ten fair oder kos­ten­los. und auch wenn you­tube ei­nem mega-un­ter­neh­men ge­hört, dem man äus­serst vor­sich­tig und kri­tisch ge­gen­über­ste­hen soll­te, öff­net you­tube uns al­len, theo­re­tisch, un­ge­ahn­te zu­gangs-po­ten­zia­le. die hoff­nung so­et­was fö­de­riert ab­bil­den zu kön­nen wür­de ich (noch) nicht als ge­sch­ei­tert an­se­hen, aber doch als ein ni­schen­phä­no­men. ich hab nichts ge­gen ni­schen und lebe ger­ne in ni­schen, aber vor dem mas­sen­pu­bli­kum sit­zen im­mer ir­gend­wel­che gate­kee­per. und die, die im mo­ment dort sit­zen, sind zu­min­dest ak­tu­ell we­ni­ger er­starrt, als die, die bis­her dort sas­sen.

ben thomp­son sagt im prin­zip das glei­che wie seth go­din, nur mit sehr viel mehr wor­ten und an­de­ren schwer­punk­ten. eine in­ter­es­san­te be­ob­ach­tung von ben thomp­son: net­flix kann den wert von in­hal­ten er­hö­hen, durch sei­nen (hart er­ar­bei­te­ten) zu­gang zu ei­nem glo­ba­len pu­bli­kum. so hat net­flix li­ber­ty me­dia die for­mel 1 in den USA ver­gol­det, mit dem irre er­folg­rei­chen „For­mu­la 1: Dri­ve to Sur­vi­ve“. 2018 hat li­ber­ty me­dia die au­strah­lungs­rech­te noch ver­schenkt, jetzt wur­den sie an ap­ple ver­kauft, für jähr­lich 150 mil­lio­nen dol­lar pro jahr.

In fact, this is the most iro­nic capst­one to Net­flix’s rise and the mis­gui­ded cha­se by stu­di­os see­king to re­pli­ca­te their suc­cess: the lat­ter thought that con­tent mat­te­red most, but in truth gre­at con­tent — and again, KPop De­mon Hun­ters is le­gi­ti­m­ate­ly good — needs dis­tri­bu­ti­on and “free” ac­cess in the most con­ve­ni­ent way pos­si­ble to pro­ve its worth. To put it an­o­ther way, KPop De­mon Hun­ters is suc­cee­ding on its own me­rits, but tho­se me­rits only ever had a chan­ce to mat­ter be­cau­se they were ac­ces­si­ble on the lar­gest strea­ming ser­vice.

ich glau­be um das jahr 2000 her­um habe ich fünf jah­re fast nichts an­de­res ge­hört als air. moon sa­fa­ri, the vir­gin sui­ci­des, 10.000 hz le­gend, pre­miers sym­ptô­mes rauf und run­ten, tag für tag. dann 20 jah­re lang nicht mehr ge­hört. und jetzt hab ich das „tiny desk kon­zert“ von air ge­se­hen und ge­hört.

er­schüt­ternd wie ver­traut das al­les klingt, wie fas­zi­nie­rend die har­mo­ni­schen dis­har­mo­nien, die klei­nen me­lo­die-schwen­ker nach wie vor sind, wel­che as­so­zia­tio­nen und er­in­ne­run­gen das al­les weckt. weil die mu­sik von air im­mer noch so zu­gäng­lich ist, frag­te ich mich kurz, ob das viel­leicht seicht ist, aber nach kur­zem nach­den­ken ent­schied ich mich die mu­sik eher wie ei­nen ru­hi­gen see zu se­hen von dem man gar nicht weiss, ob er seicht oder tief ist und wo das ei­gent­lich auch egal ist, weil der see auch ohne das wis­sen um sei­ne be­schaf­fen­heit schön ist. (via)

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kraut­sa­lat aus spitz­kohl nach tim mäl­zer

felix schwenzel in rezepte

die­ser kraut­sa­lat ist eins un­se­rer sehr re­gel­mäs­si­gen all­tags­es­sen. ein­fach, le­cker und viel­leicht so­gar ge­sund. mir ist heu­te beim tes­ten mei­ner re­pa­rier­ten such­funk­ti­on auf­ge­fal­len, dass ich das re­zept noch nicht rich­tig auf­ge­schrie­ben habe. im prin­zip schon­mal bei će­vapčići mit kraut­sa­lat und reis, aber hier jetzt noch­mal rich­tig.

der kraut­sa­lat ist nach einem rezept von tim mälzer aus heimat und weil er aus spitzkohl ist, macht er wenig arbeit.

krautsalat aus spitzkohl (neben etwas reis und zwei ćevapčići)

zutaten

  • 1 kleiner spitzkohl
  • 50 ml apfelessig (oder anderer essig)
  • 50 ml neutrales öl
  • 2 el honig
  • 1 rote zwiebel
  • 1 tl kümmel (lasse ich konsequent weg)
  • 1 tl salz

zubereitung

  1. den spitzhohl fein hobeln oder in sehr feine streifen schneiden.

  2. salzen leicht kneten oder einfach nur mischen und zur seite stellen

  3. die zwiebel fein­wür­feln und zum spitzkohl geben. aus dem essig, dem öl und dem honig ein dressing mixen. je nachdem wie stark der spitzkohl im ersten schritt gesalzen wurde noch jnapp einen teelöffel salz dazu. es ist immer ein bisschen mehr salz als man denkt, aber es passiert auch schnel, dass man den salat übersalzt.

  4. alles das dressing, den kohl und die zwiebeln mischen und 10 minuten stehen lassen.

nährwerte

  • kalorien: 384 kcal pro portion

son­nen­auf­gang über der mül­lerstras­se

felix schwenzel in bilder

foto vom sonnenaufgang über der müllerstrasse in berlin wedding

die son­ne war heu­te ge­nau so spät dran wie fri­da und ich für den mor­gen­spa­zier­gang, da­für ha­ben wir ne­ben dem son­nen­auf­gang auch noch eine weih­nachts­mann-scheu­che ge­se­hen.

(auch wit­zig: an die­sem tag vor vier jah­ren, habe ich ein ganz ähn­li­ches bild ge­pos­tet.)


foto von drei menschen die unter den bögen der hinckeldeybrücke stehen und leicht an die kunstharz-figuren des amerikanischen künstlers duane hanson erinnern

heu­te un­ter der hin­ckel­dey­brü­cke das ge­fühl ge­habt, an ei­ner dua­ne han­son aus­stel­lung vor­bei­zu­lau­fen.


horch, horch

felix schwenzel in bilder

foto von einem zettel mit der aufschrift: »kein mensch hat das recht zu gehorchen.«
»kein mensch hat das recht zu ge­hor­chen.«

 
im­mer­hin hat mich der aus­hang die­ses zi­tats dazu ge­bracht ein we­nig zu „re­cher­chie­ren“ und da­bei die­se schö­ne dif­fe­ren­zie­rung von pa­trick gen­sing ge­fun­den zu ha­ben.

und schön zu se­hen, dass leu­te nicht nur auf so­cial me­dia ihre quel­len und ge­le­gent­lich je­der dif­fe­ren­zie­rung weg­las­sen, son­dern auch auf pa­pier oder hin­ter glas.


schwarz­brot mit son­nen­blu­men­ker­nen nach lutz geiß­ler

felix schwenzel in rezepte

ich habe nach lan­ger zeit mal wie­der das schwarz­brot mit son­nen­blu­men­ker­nen nach dem plötz­blog ge­ba­cken. es be­steht nur aus rog­gen, salz und was­ser (und son­nen­blu­men­ker­nen); rog­gen­kör­ner, rog­gen­schrot, rog­gen (voll­korn-) mehl. im ori­gi­nal­re­zept steht: gro­ber schrot. ich neh­me mit­tel­fei­nen schrot.

auch wenn es ei­gent­lich noch 1-2 tage im kühl­schrank ru­hen soll, ha­ben wir 4 stun­den nach dem ba­cken (es war noch warm) ein paar schei­ben da­von zum abend ge­ges­sen. schmeckt mit but­ter al­lein, aber mit käse noch mehr.

es ist re­la­tiv auf­wen­dig, aber nicht schwer her­zu­stel­len. mein haupt­pro­blem war: ich hat­te kei­nen sau­er­teig mehr. das letz­te mal ba­cken liegt mehr als 6 mo­na­te oder län­ger zu­rück. dan­kens­wer­ter­wei­se hat eine lie­be nach­ba­rin mir ein glas von ih­rem sau­er­teig ab­ge­ge­ben.

das ori­gi­nal­re­zept lässt sich seit dem letz­ten re­launch des plötz­blog nicht mehr ohne wei­te­res mit re­zept-ma­na­gern wie mea­lie par­sen (ob­wohl mela es mit „ML“ par­sen kann), des­halb schreib ich noch­mal (ma­schi­nen­les­bar/par­ser­freund­lich) auf wie ich es dies­mal ge­ba­cken habe und end­lich auch ver­wen­dung für über­schüs­si­ges „an­stell­gut“ ge­fun­den habe.


das schwarz­brot besteht fast nur aus rog­gen­kör­nern und -schrot und ganz wenig rog­gen­mehl. trotzdem ist es fluffig und weich. nach dem langen backen bei sehr niedriger tem­pe­ra­tur hat es noch eine etwas knusprige kruste. die wird nach ein, zwei tagen im kühl­schrank aber auch weich.

weil eine relativ grosse menge an­stell­gut benötigt wird, zumindest wenn man, wie ich, 2 brote auf einmal macht (120 g), setze ich am vor-vor-abend erstmal das an­stell­gut an, also 60 g mehl, 60 g wasser und einen guten blub vor­han­de­nen sauerteig. das lasse ich dann 12 oder 24 stunden bei zim­mer­tem­pe­ra­tur reifen.

foto von zwei frisch gebackenen schwarzbroten

zutaten

    sauerteig

    • 6 g salz
    • 300 ml wasser
    • 300 g roggenschrot
    • 60 g anstellgut

    kochstück

    • 180 g roggenkörner
    • 300 g wasser

    brühstück

    • 60 g sonnenblumenkerne
    • 60 g wasser

    hauptteig

    • sauerteig
    • kochstück
    • brühstück
    • 150 g roggenschrot
    • 150 g roggenvollkornmehl
    • 108 g wasser
    • 16 g flüssigmalz (oder zuckerrübensirup)
    • 6 g salz

    zubereitung

      sauerteig

      1. sauerteig anmischen:

        salz, rog­gen­schrot, wasser und an­stell­gut zu einem weichen teig ver­mi­schen.

      2. sauerteig gehen lassen:

        12 stunden bei zim­mer­tem­pe­ra­tur reifen lassen (über nacht).

      kochstück

      1. kochstück vorbereiten:

        ich werfe die rog­gen­kör­ner und das wasser einfach in den reis­ko­cher. den sollte man früh genug aus­stel­len (bei mir, wenn der reis­ko­cher vom kochen zum wärmmodus wechselt). wenn die rog­gen­kör­ner am topf kleben oder zu trocken sind, einfach ein bisschen wasser nach­kip­pen.

      2. kochstück durchziehen lassen:

        den topf lasse ich mit deckel über nacht (12 stunden) bei zim­mer­tem­pe­ra­tur stehen. wer auf nummer sicher gehen will: frisch­hal­te­fo­lie direkt auf die ober­flä­che drücken.

      brühstück

      1. brühstück vorbereiten:

        son­nen­blu­men­ker­ne mit wasser über­gies­sen und mischen (in einer älteren version des plötzblog-rezepts sollte das wasser kochen, in der neuen version soll es 20° C haben. ich nehm weiterhin kochendes wasser).

      2. brühstück durchziehen lassen:

        deckel drauf (ich mische wasser und son­nen­blu­men­ker­ne in einer „tupper“-dose).

      hauptteig

      1. roggenschrot verkneten:

        am nächsten tag, bzw. nach 12 stunden wird zuerst der an­ge­säu­er­te rog­gen­schrot wei­ter­ver­ar­bei­tet.
        den ge­säu­er­ten rog­gen­schrot und den weiteren schrot in der kü­chen­ma­schi­ne mit dem rühr- oder K-haken, nicht mit dem knethaken, mischen. das soll laut lutz geißler 10 bnis 15 minuten lang passieren, bis „der Teig auf Druck nicht mehr mit Bruch reagiert, sondern sich plastisch verformen lässt“.

      2. hauptteig anmischen:

        danach gebe ich die rest­li­chen zutaten in die rühr­schüs­sel und lasse weiter den K-haken oder rührhaken dran, nicht den knethaken, bis alles einen kompakten teig ergibt.

        meistens habe ich mir zu viel anstelgut vor­be­rei­tet. da dieser sau­er­tei­gan­satz bei mir zu 50% aus wasser und zu 50% aus mehl besteht, werfe ich die reste einfach zum teig und rechne vom wasser und mehrl ent­spre­chend etwas ab. auch das über­flüs­si­ge son­nen­blu­men­kern­ein­weich­was­ser sollte mach vom hin­zu­ge­füg­ten wasser abrechnen. also: alles rein in den teig, aber dafür ent­spre­chend weniger wasser und mehl

      3. teig gehen lassen:

        den teig 30 minuten bei zim­mer­tem­pe­ra­tur ruhen lassen. ich lasse den teig auf der ar­beits­flä­che ruhen. es hat sich gezeigt, das es praktisch ist den teig jetzt schon zu einem festen rechteck zu formen, das man im nöchsten ar­beits­schritt einfach teilen kann, wenn man zwei brote auf einmal backt.

      4. teig in die form geben:

        den aus­ge­ruh­ten teig forme ich nicht mehr zu einer kugel, sondern befördere ihn gleich in eine ge­but­t­ter­te backform mit deckel. das hat den vorteil, dass die brote im ofen, bei ge­schlos­se­nem deckel, schön dämpfen und nicht aus­trock­nen.
        den teig drücke ich vor­sich­tig in der backform fest.
        jetzt erstmal 90 minuten ruhen und gehen lassen. meistens geht der teig ⅓ bis ¼ auf, kommt also bei weitem nicht an den deckel.

      5. brot in den ofen geben:

        eine stunde bevor ich die brote in den ofen schiebe, heize ich den ofen auf ca. 200° C vor.
        wenn die brote in den ofen kommen, stelle ich gleich auf 160° C. die kas­ten­for­men stelle ich auf einen backstein, in unserem ofen hilft das gegen eine zu dunkle brot­un­ter­sei­te.

      6. ausbacken:

        3 ½ stunden bei 160° C backen. wenn unser ofen das mitmachen würde, würde ich nur auf 150° C gehen und 30 minuten backzeit hinten dran­hän­gen.


      mor­gen­spa­zier­gang, weih­nacht­lich

      felix schwenzel in bilder

      foto vom leopoldplatz. man sieht die leuchtende schillerbibliothek, farbig schimmernde betaon-strassenleuchten und auch am rathhaus ist licht

      schil­ler­bi­blio­thek

      es war kühl, voll­mond und noch nicht ganz hell. da­für viel be­leuch­tung. je­mand hat ver­ges­sen das licht aus­zu­ma­chen.


      plur1bus s01e06

      felix schwenzel in gesehen

      pete pe­pers meint die­se fol­ge habe ihm bi­her am bes­ten ge­fal­len. ich glau­be mir auch. ins­be­son­de­re wie der cliff­han­ger aus der letz­ten fol­ge auf­ge­löst wur­de war meis­ter­haft. die auf­lö­sung zeigt, wel­che kraft ehr­lich­keit ha­ben kann. wenn gräu­el­ta­ten ei­nen gu­ten grund ha­ben, ver­lie­ren sie nicht ohne wei­te­res ih­ren schre­cken, aber man kann ge­ge­be­nen­falls ver­ständ­nis für sie auf­brin­gen.

      wie das al­les wie­der er­zählt wur­de, die bil­der von ei­nem leer­ge­feg­ten las ve­gas, die iso­la­ti­on von ca­rol, die gut­her­zig­keit des leicht af­fi­gen dia­ba­té, das war wie­der ein gros­ses ver­gnü­gen und die fol­ge wirk­te, trotz ih­rer 49 mi­nu­ten län­ge, ge­ra­de mal wie 20 mi­nu­ten. die de­tail­ver­ses­sen­heit, der lie­be­vol­le und sorg­fäl­ti­ge fi­gu­ren-auf­bau, die be- und gleich­zei­tig un­be­re­chen­bar­keit der hand­lung, ma­chen die­se se­rie wie­der zu sehr gros­sem kino.

      ich fra­ge mich die gan­ze zeit, was denn pas­sie­ren wür­de, wenn die mit­glie­der des kol­lek­tivs wie­der, wie sich ca­rol das wünscht, in in­di­vi­du­en ge­trennt wer­den. er­in­nern sie sich an das kol­lek­ti­ve ge­däch­nis, seh­nen sie sich zu­rück in die ge­bor­gen­hiet und klar­heit des kol­lek­tivs? ist die in­di­vi­dua­li­sie­rung, das be­wusst­sein al­ler der­zei­ti­gen men­schen, ihre se­pa­ra­ti­on von der welt, et­was das ein mensch, der ab­so­lu­te ein­heit mit der welt ge­spürt hat, je­mals wie­der zu­rück ha­ben möch­te? die ver­bin­dung, das joi­ning in plu­ri­bus, ist ja ef­fek­tiv die um­kehr des bi­bli­schen „sün­den­falls“. aus der (selbst-) er­kennt­nis fol­gen scham, ein­sam­keit und das be­wusst­sein nicht (mehr) eins zu sein.

      klar, teil ei­nes ab­so­lu­ten kol­lek­tivs zu sein, das sich zu gros­sen tei­len von HDP1 er­nährt, ist zwar theo­re­tisch das pa­ra­dies auf er­den, aber prak­tisch ziem­lich mau. weil die se­rie es bis­her ge­schafft hat alle auf­kom­men­den fra­gen be­frie­di­ge­nend zu be­ant­wor­ten, bin ich zu­ver­sicht­lich, dass das auch mit mei­ner fra­ge ge­sche­hen wird, was pas­siert, wenn die ver­bin­dung des kol­lek­tivs wie­der ge­löst wer­den soll­te. und wenn es erst in 3-4 staf­feln ist.


      1. spoi­ler nach dem klick 


      nach­trag 06.12.2025:
      5 mi­nu­ten aus der fol­ge auf you­tube, john cena er­klärt HDP.

      YouTube Video Vorschaubild
      youtube-video laden, info, direktlink
      (5/5)

      18 ki­lo

      felix schwenzel in semaglutid

      transpatrentes diagrams meines monatlichen durchschnitts gewichts in 2025.man erkennt, es fällt auch ohne ozempic, allerdinsg etwas weniger steil
      ø-ge­wicht/mo­nat 2025

      ich hab laut mei­nen mes­sun­gen in den ver­gan­ge­nen 7 mo­na­ten 18 kilo ab­ge­nom­men. vom 29.07 bis zum 03.10.2025 habe ich se­maglut­id (oz­em­pic) ge­spritzt. im schnitt hab ich 2 ½ kilo pro mo­nat ab­ge­nom­men. heu­te hab ich zum ers­ten mal un­ter 94 kilo ge­wo­gen. aus mei­nem kör­per ra­gen kno­chen, an die ich mich gar nicht mehr er­in­ne­re.

      ich neh­me kaum noch zu­cker oder süs­ses zu mir, ob­wohl ich das nou­gat aus dem ad­vents­ka­len­der, das die bei­fah­re­rin nicht moch­te, ge­ges­sen habe, was mir aber nur halb so gut ge­schmeckt hat wie die 250 gramm quark, die ich je­den mit­tag mit ei­nem hau­fen TK-obst (kalt pas­sier­te man­go, him- oder blau­bee­re) mit süss­stoff und et­was sah­ne, milch oder ko­kos­milch zu mir neh­me. ich esse ca. 500 gramm sam­bal olek pro mo­nat und ver­zich­te ei­gent­lich auf nichts. mor­gens esse ich nach ei­ner stun­de spa­zier­gang nach wie vor def­tig, ent­we­der res­te vom vor­abend, kä­se­brot, rühr­ei oder sal­zi­ges müs­li (ge­mü­se­sa­lat). abends viel (sai­so­na­les) ge­mü­se, aber ger­ne auch über­ba­cken mit käse, nu­deln, pom­mes oder ge­rös­te­ter spitz­kohl mit hu­mus.

      ich esse al­ler­dings mehr oder we­ni­ger nur halb so gros­se por­tio­nen, bzw. eine por­ti­on statt zwei, ein kä­se­brot statt zwei. bier habe ich gröss­ten­teils auf al­ko­hol­frei um­ge­stellt, sonst, wie mein le­ben lang, was­ser aus der lei­tung und es­pres­so mit kuh­milch, jetzt al­ler­dings ohne zu­sätz­li­chen zu­cker ne­ben dem milch­zu­cker.

      die 300,00 € die ich für eine pa­kung oz­em­pic aus­ge­ge­ben habe, wa­ren eine gute in­ves­ti­ti­on und hät­ten sich al­lein durch den we­ni­ger ge­kauf­ten käse be­zahlt ge­macht, wenn ich nicht so viel mehr TK-obst es­sen wür­de, was auch nicht ge­ra­de bil­lig ist.

      bei­de sät­ze sind wahr: ich ver­zich­te auf nichts. we­ni­ger es­sen und den zu­cker weg­las­sen fühlt sich nicht wie ver­zicht an.

      ich sehe kei­nen grund war­um ich das nicht die nächs­ten 20 oder 30 jah­re so wei­ter ma­chen soll­te.


      aus dem ma­schi­nen­raum

      ich habe vor sechs jah­ren eine un­se­rer waa­gen um­ge­baut, da­mit sie wifi spricht und die wää­gun­gen an home as­sistant wei­ter­gibt. um die da­ten an die ap­ple he­alth app wei­ter zu ge­ben, nut­ze ich ifttt (home as­sistant trig­gert ei­nen ifttt web-hook). das ist ziem­lich prak­tisch. ich wie­ge mich mor­gens nach dem auf­ste­hen, nach dem spa­zier­gang und ge­le­gent­lich auch tags­über. ap­ple he­alth macht ei­nen gu­ten job aus den wer­ten glat­te kur­ven zu ma­chen und al­les in durch­schnitts­wer­te zu ver­rech­nen. aber ho­me­as­sistant spei­chert lang­fris­te sta­tis­ti­ken auch be­reits nor­ma­li­si­ert und um an die mo­nats­wer­te zu kom­men, habe ich die­se SQL-ab­fra­ge ge­macht (2008 ist die me­ta­da­ta_id des ge­wichts­sen­sors).

      SELECT
        DATE_FORMAT(FROM_UNIXTIME(s.start_ts), '%Y-%m') AS monat,
        AVG(COALESCE(s.mean, s.state)) AS durch­schnitt
      FROM sta­tis­tics s
      WHERE s.metadata_id = 2008
        AND COALESCE(s.mean, s.state) IS NOT NULL
        AND s.start_ts >= UNIX_TIMESTAMP('2025-01-01 00:00:00')
        AND s.start_ts <  UNIX_TIMESTAMP('2026-01-01 00:00:00')
      GROUP BY monat
      ORDER BY monat;
      
                          

      das dia­gram hab ich dann aus den 12 wer­ten in ap­ple num­bers ge­baut. um die gra­fik aus num­bers mit trans­pa­ren­tem hin­ter­grund raus­zu­be­kom­men, hab ich die gra­fik ein­fach per copy 6 pas­te in pi­xel­ma­tor ko­piert. man kann die num­bers da­tei auch als pdf ex­por­tie­ren und mit pdf2svg (brew install pdf2svg) in ein SVG um­wan­deln.

      svg variante des diagrams
      svg ver­si­on des ge­wichts­dia­grams

      wich­tig war mir nur, dass das dia­gram so­wohl im dark, als auch im light mode gut aus­sieht. das klappt so­wohl beim svg, als auch dem png. auch wenn die SVG-da­tei 70 kb klei­ner ist, hab ich kei­ne ah­nung wie das mit der pho­tos­wi­pe-ver­grös­se­rung und im RSS funk­tio­niert, wes­halb ich oben das png ver­wen­de. (nach­trag: rss-rea­der schei­nen kein pro­blem mit der SVG-dar­stel­lung zu ha­ben.)

      wenn ich nicht so be­quem wäre, hät­te ich schon lan­ge eine funk­ti­on in kir­by im­ple­men­tiert, mit der man bil­der „art­di­rec­ted“ aus­ge­ben kann, je nach dark oder light mode. im prin­zip geht das so:

      <picture>
        <source srcset="western.webp" media="(prefers-color-scheme: dark)" />
        <source srcset="eastern.webp" media="(prefers-color-scheme: light)" />
        <img src="eastern.webp" />
      </picture>
      
                          

      die­ser ar­ti­kel ist ein pro­to­ty­pi­sches bei­spiel für mei­ne mo­ti­via­ti­on ins in­ter­net zu schrei­ben. ges­tern in der du­sche habe ich dar­über nach­ge­dacht, wie man wohl trans­pa­ren­te dia­gram­me er­stel­len könn­te. ge­schrie­ben hab ich den ar­ti­kel also gar nicht in ers­ter li­nie um mei­nen ge­wichts­ver­lauf in 2025 dar­zu­stel­len, son­dern um zu tes­ten wie man dia­gram­me am bes­ten im web dar­stellt, bzw. wel­che op­tio­nen am bes­ten funk­tio­nie­ren. na­tür­lich vi­sua­li­sie­re ich auch ger­ne mei­ne da­ten, aber im fall mei­nes ge­wichts vi­sua­li­si­ert ap­ple he­alth ja be­reits per­fekt.

      screenshot aus apple health meines gewichtsverlaufs in 2025. die grafik ist einfach undübersichtlich.
      jah­res­ver­lauf mei­nes ge­wichts in ap­ple he­alth

      al­ler­dings sieht der screen­shot aus ap­ple he­alth eben nur im dark mode gut aus. und es fehlt der se­maglut­id-bal­ken, den ich mir ges­tern un­ter der du­sche als in­ter­es­san­te vi­sua­lie­rung vor­stell­te.

      am ende sieht die ap­ple gra­fik dann aber doch bes­ser aus, als mein selbst­ge­bas­tel­tes dia­gram. aber im­mer­hin hab ich un­ter­wegs et­was ge­lernt und was zum blog­gen.


      foto einer clown-figur die einen zettel trägt: „zum mitnehmen“

      kurz über­legt ob ich den clown mit­neh­me, dann aber ent­schie­den heu­te kei­nen clown zum früh­stück zu ha­ben. statt­des­sen toast.


      schwarm­phi­lo­so­phie

      felix schwenzel in notiert

      screenshot einer notification von „swarm“ auf meinem telefon: „You’re missing out! Don’t forget to check in where you go so you can look back on where you’ve been.“
      mei­ne liebs­te swarm be­nach­rich­ti­gung ever

      das, was mir swarm hier als hin­weis schick­te, ist zwar an tri­via­li­tät kaum zu über­bie­ten, aber lässt mei­ne phi­lo­so­phi­schen sai­ten schwin­gen. ich bin ja si­cher nicht der ein­zi­ge, der sich fragt:

      war ich ir­gend­wo, wenn ich es nicht fest­ge­hal­ten habe?

      viel­leicht fas­zi­niert mich die nach­richt auch so sehr, weil man sich sol­che tri­via­li­tä­ten („check in whe­re you go so you can look back on whe­re you'­ve been“) gar nicht oft ge­nug vor au­gen hal­ten kann:

      merk dir was, um dich dran zu er­in­nern.


      ich neh­me bis zum wo­chen­en­de schreib­auf­trä­ge an. was wür­dest du ger­ne (mal oder wie­der) auf wir­res.net le­sen?

      kom­men­tier­te links, kom­men­ta­re zur welt­la­ge, schmäh­kri­tik, aus dem ma­schi­nen­raum, seo-ge­döns, es­says (wod­rü­ber?), fa­mi­li­en­le­ben, netz­po­li­tik, schwanks von frü­her, oder ein­fach wei­ter so? oder was ganz an­de­res?

      ant­wor­ten ger­ne auf blues­ky, in den kom­men­ta­ren oder per mail.


      auf der re­pu­bli­ca hab ich die­ses jahr 12 euro für eine schei­be frit­tier­tes pflan­zen­pro­te­in mit sos­se und kal­ten, durch­weich­tem bröt­chen drum rum be­zahlt. wir­res.net/ar­tic­les/rp25-bur­ger


      in zu­kunft oh­ne mich

      felix schwenzel

      weil ich ge­ra­de ein paar alte re­zen­sio­nen von mir durch­ge­gan­gen bin und (wie­der) such­ma­schi­nen-zu­gäng­lich ge­macht habe, bin ich auch wie­der über da­vid fos­ter wal­lace „schreck­lich amü­sant“ und mei­ne re­zen­si­on dazu ge­stol­pert.


      ich fand das buch da­mals (vor 15 jah­ren) ziem­lich amü­sant, aber vor al­lem fand ich, dass es ei­nem lan­gen blog­bei­trag äh­nel­te. weil es 1996 er­schien konn­te da­vid fos­ter wal­lace den text noch nicht mit links ver­öf­fent­li­chen und nutz­te statt­des­sen fuss­no­ten. sehr vie­le. im buch hat er auch sehr vie­le klu­ge sa­chen über wer­bung ge­sagt und über­haupt kann ich das buch rund­her­aus emp­feh­len.

      das mit den fuss­no­ten und der wer­be-schel­te blieb mir aber gar nicht in er­in­ne­rung. nach dem le­sen ent­schied ich mich, nie­mals an ei­ner kreuz­fahrt teil­zu­neh­men. das war das was mir von „schreck­lich amü­sant“ in er­in­ne­rung blieb, dass kreuz­fahr­ten wohl nichts für mich sei­en.

      al­ler­dings hat sich mir ir­gend­wann die ge­le­gen­heit für eine kur­ze kreuz­fahrt er­ge­ben, die ich dann auch nach län­ge­rem be­den­ken wahr­nahm. manch­mal sind selbst­ge­mach­te er­fah­run­gen bes­ser als an­ge­le­se­ne er­fah­run­gen.

      von der kreuz­fahrt blieb mir in er­in­ne­rung, dass die­se schif­fe zwar rie­sig wir­ken und auch sind, aber nach ei­ner wei­le auf­ent­halt dar­in al­les sehr klein und über­sicht­lich wirkt. das liegt auch dar­an, dass ei­nem als nor­ma­len pas­sa­gier der zu­gang zu 80 pro­zent des schif­fes ver­wehrt bleibt. die öf­fent­li­chen räu­me schlän­geln sich über ein paar decks, die un­te­ren decks, der le­bens­raum der rie­si­gen crew, die ka­bi­nen selbst (bis auf eine) sind off-li­mits. um so fas­zi­nie­ren­der ist es, wenn man mal ei­nen blick auf die off-li­mits-be­rei­che er­hascht, zum bei­spiel bei land­gän­gen, bei de­nen man auch durch die funk­tio­na­len be­rei­che des schiffs ge­lei­tet wird. da sieht man dann plötz­lich das rohe schiff, den stahl, den brand­schutz ohne plüsch, tep­pich und deko.

      ich war auch über­rascht über die ruhe der rie­si­gen ma­schi­ne. man hört und spürt nichts vom an­trieb und auch alle ab­läu­fe an bord schei­nen in je­der hin­sicht rei­bungs­los und vi­bra­ti­ons­arm. al­les was das schiff ei­gent­lich am lau­fen hält, die gan­ze in­fra­struk­tur, das uhr­werk, wird aus­ge­blen­det — so dass man nur den plüsch wahr­nimmt.

      so ein schiff ist das ge­naue ge­gen­teil ei­ner mo­der­nen gross­stadt, die ihre in­ne­rei­en, ihre in­frat­struk­tur, den lärm in den mit­tel­punkt stellt. das rohe, raue und stän­di­ge knir­schen und vi­brie­ren ma­chen städ­te zu ei­nem fea­ture, kreuz­fahrt­schif­fe op­ti­mie­ren so ein stadt­bild im fried­rich merz’schen sin­ne. al­les was ir­ri­tie­ren könn­te, oder emp­find­sa­men, hell­häu­ti­gen men­schen un­be­ha­gen ver­ur­sa­chen könn­te, wird aus­ge­blen­det. die dun­kel­häu­ti­ge­ren men­schen sind alle freund­lich und ser­vil, al­les ist ge­fe­dert, kon­trol­liert und fühlt sich si­cher an.

      das kann man sich mal an­gu­cken und sich von die­ser kon­stru­ier­ten welt fas­zi­nie­ren und ein­lul­len las­sen. das ist so­wohl amü­sant als auch in­ter­es­sant, aber noch­mal muss ich das nicht ma­chen, in zu­kunft also auch ohne mich.

      foto vom heck eines schiff auf das kielwasser, das sich als helle spur durch die graublaue ostsee zieht

      ost­see


      der son­ne ent­ge­gen

      felix schwenzel in bilder

      mor­gen­spa­zier­gang vom wed­ding zum haupt­bahn­hof und mit der ubahn zu­rück, im­mer der son­ne ent­ge­gen.

      an der in­va­li­den­stras­se frag­te ich mich, ob die wohl ir­gend­wann in un­gül­ti­gen­stras­se um­be­nannt wird.


      „con­do­leez­za ri­ce fällt in chi­na um“

      felix schwenzel in notiert

      selt­sa­mer wei­se funk­tio­nie­ren man­che din­ge bei goog­le hal­be ewig­kei­ten. an­de­re diens­te wie­der­um schal­tet goog­le lan­ge vor der hal­ben­e­wig­keit ein­fach ab.

      ich habe vor 10 oder 20 jah­ren ein paar goog­le alerts auf­ge­setzt — haupt­säch­lich aus ego-goog­le-grün­den — die nach wie vor funk­tio­nie­ren. heu­te habe ich mal auf den link „Mehr Er­geb­nis­se se­hen“ in der email ge­klickt und habe ge­se­hen …

      screenshot aus dem google alerts manager, der zweite alert den ich konfiguriert habe lautet „condoleezza rice fällt in china um“

      … dass ich vor ei­ner lan­gen wei­le mal ei­nen alert für „con­do­leez­za rice fällt in chi­na um“ kon­fi­gu­riert habe. für die­sen satz gibt es der­zeit laut goog­le kei­ne er­geb­nis­se. das dürf­te sich heu­te än­dern und da­nach wahr­schein­lich nie wie­der von ir­gend­wem auf­ge­schrie­ben wer­den.


      zwi­schen­stand search en­gi­ne ex­pe­ri­men­ta­ti­on (SEE)

      felix schwenzel in artikel

      such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung im klas­si­schen sin­ne ist mir ziem­lich egal. was mir SEO-tools oder di­ver­se LLMs vor­schla­gen, wie ich „bes­se­re“, key­word-op­ti­mier­te meta-de­scrip­ti­ons, schlag­wort-dich­te oder über­schrif­ten for­mu­lie­ren könn­te um bes­se­re er­geb­nis­se in den „SERPs“ zu er­rei­chen, schlag eich in der re­gel in den wind. ich glau­be ich op­ti­mie­re mei­ne tex­te, über­schrif­ten oder me­ta­da­ten auch nicht be­son­ders gut auf men­schen. das liegt dar­an, dass ich noch nie eine ziel­grup­pe vor au­gen hat­te und ei­gent­lich auch nix klick­op­ti­mie­ren möch­te.

      was ich mag sind ab­we­gi­ge as­so­zia­tio­nen, ver­dre­hun­gem, ab­kür­zun­gen, an­spie­lun­gen. vor kur­zem hab ich mir ein buch ge­kauft, weil ich ei­nen trööt des au­tors ge­le­sen habe, der so lau­te­te.

      sol­che ka­lau­er kann man nicht such­ma­schi­nen­op­ti­mie­ren, bzw. so­was als meta-de­scrip­ti­on dreht je­dem voll­blut SEO-men­schen die fuss­nä­gel nach oben.

      was mich aber in­ter­es­si­ert ist wie ich mit den ma­schi­nen spre­chen knn. ihre spra­che, ihre funk­ti­ons­wei­se. ich be­ob­ach­te ger­ne ihre be­we­gun­gen, ihr ver­hal­ten, ihre vor­lie­ben und ab­nei­gun­gen. und weil ich hier ma­chen kann was ich will, nut­ze ich wir­res.net als spiel­wie­se ge­nau da­für.

      vor 14 jah­ren habe ich erst­mals mit ma­schi­nen­les­ba­rem code ex­pe­rie­men­tiert und mei­ne ab­schrift des gur­ken­sa­lat re­zept von tim mäl­zer, das ich vor­her im fern­se­hen ge­se­hen hat­te, mit ei­nen json-ld-schnip­sel aus­ge­stat­tet. um zu se­hen was pas­siert. ich glau­be das re­zept war im­mer ganz gut sicht­bar, aber ich glau­be auch, dass der selbst­ge­bas­tel­te code ir­gend­wann nicht mehr va­li­dier­te. den um­zug auf kir­by hat das dann auch nicht über­lebt. vor ein paar mo­na­ten habe ich mir dann zu­erst wie­der ma­nu­ell et­was zu­sam­men­ge­klöp­pelt um json-ld-re­zept-schnip­sel aus­ge­ben zu kön­nen und vor ein paar wo­chen habe ich das al­les kon­so­li­diert: mit dem seo-plug­in und der dort ge­nutz­ten sche­ma.org-buil­der li­bra­ry. da­mit ist das al­les so­li­der, bes­ser zu pfle­gen und fle­xi­bler ge­wor­den. seit ei­ner wei­le bringt eine su­che nach „gur­ken­sa­lat tim mäl­zers oma“ „mein“ gur­ken­sa­lat-re­zept oben in das „ka­rus­sel“:

      screenshot einer suche nach „gurkensalat tim mälzers oma“. „mein“ rezept steht oben im karussel.

      bei ei­ner such nach „tim mäl­zer gur­ken­sa­lat“ lan­de ich hin­ge­gen erst auf sei­te 3 oder 4. aber das will ich auch nicht wei­ter opri­mie­ren. mir reicht es, dass ich tech­nisch of­fen­bar al­les rich­tig ge­macht habe und freue mich dar­über, dass mich die bots im prin­zip ver­ste­hen. weil das eben auch wie­der heißt, dass mei­ne re­zep­te da­mit auch ein­fach in rezpt samm­lun­gen wie mela zu über­tra­gen sind, also gut zu­gäng­lich sind.

      ich mag es auch, dass un­ter mei­nen fern­seh-re­zen­sio­nen nicht nur bei mir, son­dern auch bei goog­le stern­chen er­sch­ei­nen. das funk­tio­niert al­ler­dings nur mit der brech­stan­ge, also wenn man zum bei­spiel nach „site:wir­res.net plu­ri­bus“ sucht. ohne das „site:wir­res.net“ lan­de ich im SERP-nir­wa­na.

      screenshot meine rezensionen von plur1bus im google index werden sie mit den sternchen angezeigt.

      was ich auch hin­be­kom­men woll­te, aber eher als pro­of of con­cept: vi­deo-an­zei­ge in goog­le such­er­geb­nis­sen. das scheint schwe­rer zu sein als ge­dacht, weil goog­le die re­gel auf­ge­stellt hat, dass vi­de­os, die teil ei­nes ar­ti­kels sind, nicht un­ter dem vi­deo-tab auf goog­le such­er­geb­nis­sei­ten auf­tau­chen. um dort auf­zu­tau­chen, muss das vi­deo der haupt­ak­teur der sei­te sein, so wie bei you­tube. da habe ich zwar theo­re­tisch auch ein paar sei­ten an­zu­bie­ten, aber goog­le scheint da stren­ge re­geln an­zu­wen­den. selbst der spie­gel scheint da nur drei vi­de­os un­ter­ge­bracht zu ha­ben. ich habs auf zwei ge­schafft.

      screenshot der videos die google für wirres.net im index hat

      al­ler­dings mar­kiert goog­le auf der bil­der-such­er­geb­nis­sei­te hier und da vi­deo-in­hal­te oder re­zep­te. oben links sieht man mein ge­rös­te­ter-spitz­kohl-re­zept als re­zept mar­kiert und un­ten rechts sieht man ein live-foto mei­ner ker­zen als vi­deo mar­kiert. und man sieht auch, dass mei­ne fo­tos auch re­la­tiv schnell im bil­der-in­dex lan­den (un­ten links: „vor 1 tag“).

      screenshot der google bildersuche für wirres.net mit zusatzinfos über bewegtbilder, rezepten und lizenzten

      am meis­ten freue och mich aber dar­über, dass nur 5 tage nach­dem ich mir über­legt habe, mei­ne fo­tos ex­pli­zit und ma­schi­nen­les­bar als cc-li­zen­si­ert zu mar­kie­ren, goog­le be­reits eins mei­ner bil­der auf­ge­nom­men hat, bzw. es mit dem cc-such­fil­ter an­zeigt.

      screenshot meines ersten als cc-lizensiert erkannten bildes im google index.

      was noch nicht funk­tio­niert: be­wer­tun­gen von or­ten mit stern­chen an­zei­gen. mei­ne „re­zen­si­on“ von de­nis piz­za place ist zwar be­reits auf sei­te zwei bis drei ei­ner su­che nach de­nis piz­za place, aber ohne stern­chen.

      screenshot der seite 3 oder 4 der google suche nach „denis pizza place“. da steht meine rezension.

      wie ge­sagt, ich sehe das we­ni­ger als such­ma­schi­nen op­ti­mie­rung, son­dern viel mehr als lang­zeit ex­pe­ri­ment. und die­sen ar­ti­kel sehe ich als no­tiz an mich selbst, als zwi­schen­be­richt, für spä­ter mal, zum ver­glei­chen. es fin­den nur sehr, sehr we­ni­ge men­schen über goog­le zu mir und das ist auch OK.

      screenshot der google webmaster tools comnsole mit der aktuellen statistik klicks und impressionen der letzten 28 tage (96 und 1013)

      be­son­ders krass ist die in­si­gni­fi­kanz die­ser web­site im ver­gleich zu frü­her zu se­hen, wo sie auch schon in­si­gni­fi­kant war. das ist ein screen­shot mei­ner „er­fol­ge“ in den goog­le web­mas­ter tools.

      screenshot der „erfolge“ in der google webmaster cnsole. meine erfolge sind aktuell sind offensichtlich minimal.

      das ist bei­na­he eine hun­dert pro­zen­ti­ge ver­schlech­te­rung mei­ner sicht- und klick­bar­keit bei goog­le. und das ist auch gut so.