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feed­back loops

felix schwenzel in über wirres

ich habe über jah­re li­kes, ret­weets/re­posts oder shares von bei­trä­gen hier auf wir­res.net ge­sam­melt und lo­kal in json-da­tei­en ge­spei­chert. vor ei­ner wei­le hat­te ich die auch re­ak­ti­viert, bzw. de­ren an­zei­ge un­ter den al­ten ar­ti­keln ak­ti­viert. ob­wohl die­se si­gna­le so­zu­sa­gen ei­nen his­to­ri­schen wert ha­ben, hat­te ich das ge­fühl dass sie nicht mehr nach­voll­zieh­bar oder an­ge­mes­sen sind. frü­her ka­men die­se si­gna­le vor al­lem von zwei platt­for­men, die ich schon län­ger nicht mehr nut­ze: twit­ter und face­book. ich fand die ar­ti­kel­rang­lis­ten, die ich mit die­sen his­to­ri­schen si­gna­len er­stell­te, auch nicht wirk­lich hilf­reich und ver­zer­rend. also hab ich die­se his­to­ri­schen so­cial me­dia si­gna­le wie­der de­ak­ti­viert.

die si­gna­le die ich noch ein­samm­le sind die li­kes von in­sta­gram, so­wie die li­kes, re­posts und kom­men­ta­re von mast­o­don und blues­ky. das funk­tio­niert na­tür­lich nur, wenn ich die bei­trä­ge je­weils dort ver­öf­fent­licht oder an­ge­teasert habe. aus­ser­dem gibt’s (auf der ar­ti­kel-bei­la­ge) eine kom­men­tar­funk­ti­on und seit ein paar wo­chen auch ei­nen shit vote („i like that shit“) de­ren idee ich mir von den toast vo­tes der bear blogs ab­ge­schaut habe.

über die nütz­lich­keit oder gar re­le­vanz sol­cher si­gna­le kann man na­tür­lich strei­ten. man könn­te ar­gu­men­tie­ren, dass sol­che feed­back loops dazu ani­mie­ren ge­fäl­li­ger zu schrei­ben. die­ses ar­gu­ment mei­ne ich auch schon öf­ter in be­zug auf page-coun­ter oder be­su­cher-sta­tis­ti­ken ge­hört zu ha­ben, hal­te es aber für quatsch. die ent­schei­dung so zu schrei­ben, dass es mög­lichst vie­len leu­ten ge­fällt, mög­lichst vie­le klicks oder li­kes ge­ne­riert ist ja eher kon­zep­tio­nell.

man ent­schei­det sich ent­we­der et­was mit ei­ner brei­ten ziel­grup­pe zu ma­chen, sich an ein mas­sen­pu­bli­kum zu rich­ten oder eben ge­ra­de nicht.

statt ein logo mit ei­nem ka­cken­den hund zu be­nut­zen, statt klein­schrei­bung und schlam­pi­ger or­tho­gra­phie und zei­chen­set­zung, könn­te ich mei­ne web­sei­te auch „das könn­te dir nicht ge­fal­len“ un­ter­ti­teln. in die­sem sin­ne habe ich die­se sei­te auch lan­ge zeit „fach­blog für ir­rele­vanz“ ge­nannt. die ab­schre­ckung von le­sern auf den ers­ten blick ist teil des kon­zepts die­ser web­sei­te. das än­dert nichts dar­an, dass ich mich trotz­dem da­für in­ter­es­sie­re wie und ge­ge­be­nen­falls war­um das was ich hier schrei­be und zei­ge re­zi­piert wird.

um­ge­kehrt wür­de ich mich freu­en, wenn ein rei­bungs­frei­er, bar­rie­re­ar­mer toast, like oder wha­te­ver but­ton über­all in blogs vor­han­den wäre, wo man ein­fach per klick, ohne an­mel­dung, ohne kom­pli­ka­tio­nen ein „ge­fällt mir“ oder eine ap­plaus-ges­te hin­ter­las­sen kann. ok, ich gebe zu, eine hür­de hat auch mei­ne shit/like-but­ton im­ple­men­tie­rung: ja­va­script muss ak­ti­viert sein, da­mit es funk­tio­niert.

die aus­wer­tung die­ser si­gna­le ist aber höchst­wahr­schein­lich nicht nur für mich in­ter­es­sant, ich kann mir auch vor­stel­len das es für an­de­re hilf­reich sein kann zu se­hen, was in den text- und bild­wüs­ten die ich hier (wie­der) täg­lich pro­du­zie­re von in­ter­essanz sein könn­te.

des­halb habe ich mei­ne /top sei­te ge­baut, die alle bei­trä­ge lis­tet die mehr als 10 li­kes be­kom­men ha­ben.

wenn man die schwel­le hö­her legt und nach be­trä­gen mit > 25 li­kes fil­tert, be­kommt man 11 sei­ten oder un­ge­fährt 250 bei­trä­ge, die bis 2012 zu­rück­rei­chen. 2025 habe ich 7 bei­trä­ge ver­fasst die die­se auf­merk­sam­keits­schwel­le über­schrit­ten ha­ben. für die nach > 10 li­kes ge­fil­ter­te ver­si­on die­ser web­sei­te gibt’s na­tür­lich auch ei­nen rss feed, der bei­trä­ge dann zeit­ver­setzt und ge­fil­tert lie­fert. (mehr bei­trags-sta­tis­ti­ken fin­det man üb­ri­gens auf der rück­sei­te)

ich bin mitt­ler­wei­le in ei­nem flow, in dem ich auch ohne je­des feed­back oder be­su­cher­sta­tis­tik wei­ter­ma­chen wür­de und mei­ne ge­dan­ken, bil­der oder er­leb­nis­se hier fest­hal­ten wür­de, so wie ich auch ohne fri­da wei­ter durch die stadt spa­zie­ren wür­de. aber mit hund, mit ein we­nig ap­plaus, macht es mehr spass und in­spi­riert und öff­net neue per­spek­ti­ven.


in cha­rac­ter

felix schwenzel in artikel

wäre ich ein schau­spie­ler, wäre ich si­cher­lich ein mi­se­ra­bler schau­spie­ler. mir fällt es wahn­sin­nig schwer mich ge­hen zu las­sen, nicht ich zu sein. das macht mich auch zu ei­nem mi­se­ra­blen dro­gen­kon­su­men­ten, weil alle dro­gen die auch nur im an­satz mei­ne selbst­wahr­neh­mung ver­än­dern mir un­an­ge­nehm sind. aus­nah­men sind dro­gen die ich ge­lernt habe zu do­sie­ren, vor al­lem al­ko­hol. die schwel­le an der ich das heft aus der hand gebe kann ich, nach über 40 jah­ren do­sier­übung, gut kom­men se­hen und ver­mei­den.

an­de­rer­seits, viel­leicht bin ich ja doch ein ganz gu­ter schau­spie­ler, aber eben ei­ner, der nur eine rol­le drauf hat: den fe­lix. den spie­le ich mit all den cha­rak­ter­zü­gen die mir durch er­zie­hung, erb­gut, er­fah­run­gen und re­flek­ti­on ins dreh­buch ge­schrie­ben wur­den. die rol­le die mir zu­ge­schrie­ben wird und die ich mir selbst auf den leib ge­schnei­dert habe, in der fällt es mir leicht zu blei­ben. die rol­le zu wech­seln eher nicht.

ich bin mir auch nicht ganz si­cher, was ich von men­schen hal­ten soll, die in an­de­re rol­len schlüp­fen kön­nen und das ge­ge­be­nen­falls auch durch­zie­hen. ich schwan­ke da zwi­schen be­wun­de­rung, ir­ri­ta­ti­on und un­ver­ständ­nis. mir fällt da im­mer der auf­tritt von joa­quin phoe­nix 2009 bei da­vid let­ter­man ein. da spiel­te er eine durch­ge­knall­te ver­si­on von sich selbst, in der er sei­ne schau­spiel­kar­rie­re auf­ge­ben und hip-hop­per wer­den woll­te. er zog die rol­le bis zum bit­te­ren ende durch. 16 jah­re spä­ter sag­te joa­quin phoe­nix bei ste­phen col­bert im­mer­hin, dass ihm die­ser auf­tritt wahn­sin­nig schwer ge­fal­len sei („it was hor­ri­ble, it was so un­com­for­ta­ble, i re­g­ret it“).

mei­ne ir­ri­ta­ti­on und mein un­ver­ständ­nis kom­men wahr­schein­lich ge­nau da­her, dass ich mir ein­fach nicht vor­stel­len kann, wie man sol­che un­an­ge­neh­men si­tua­tio­nen als mensch über­haupt er­tra­gen kann, bzw. sie trotz des „hor­rors“, der scham, die sol­che si­tua­tio­nen po­ten­zi­ell er­zeu­gen, durch­zieht.

das glei­che fra­ge ich mich bei leu­ten wie kim jong-un oder do­nald trump, die bei öf­fent­li­chen auf­trit­ten die rol­le ei­nes (ver­meint­lich) gros­sen staats­füh­rers spie­len. wie er­tra­gen die das? re­den sie nach fei­er­abend oder am ster­be­bett ähn­lich wie joa­quin phoe­nix bei col­bert dar­über? wie un­an­ge­nehm es ist eine sol­che auf­ge­bla­se­ne, ka­ri­ka­tur­haf­te, al­ler mensch­lich­keit und em­pa­thie be­raub­ter rol­le „in cha­rac­ter“ durch­zu­zie­hen? oder voll­brin­gen sie das kunst­stück ihre rol­le 24/7 durch­zu­zie­hen? selbst hit­ler leg­te sei­ne rol­le (of­fen­bar) ge­le­gent­lich ab und sprach wie ein nor­ma­ler mensch.

ich bin auf ir­gend­ei­ne art un­fä­hig zu glau­ben, dass leu­te wie do­nald trump, kim jong-un die ab­sur­den rol­len die sie spie­len ernst mei­nen und war­te im­mer dar­auf, dass sie viel­leicht bei in­ter­views oder auf­trit­ten plötz­lich los­prus­ten und sa­gen: „ha, ha, rein­ge­fal­len!“ auf eine an­de­re art, weiss ich na­tür­lich, dass die­se hoff­nung quatsch ist.

wäh­rend mei­nes zi­vil­dies­tes lern­te ich ei­nen er­wach­se­nen be­hin­der­ten ken­nen der nicht sprach und gros­se tei­le des ta­ges mit dem aus­füh­ren von zwangs­hand­lun­gen ver­brach­te. eine die­ser zwangs­hand­lun­gen war licht­schal­ter mehr­fach zu be­tä­gi­gen. an­sons­ten er­schien er wie ein ganz nor­ma­ler, freund­li­cher, mit­tel­al­ter mann. er sprach zwar nicht, aber man konn­te mit ihm re­den und er ver­stand auch al­les. man er­zähl­te mir, dass er, wenn er zu­hau­se bei sei­ner fa­mi­lie zu be­such sei, ganz nor­mal re­den wür­de und an­geb­lich so­gar ein biss­chen red­se­lig sei.

ich glau­be die­se ge­schich­te tat mir nicht gut und pflanz­te eine idee in mein hirn, dass man men­schen, die sich kon­se­quent ab­wei­chend von der norm ver­hal­ten, nur ein eine be­son­de­re si­tua­ti­on brin­gen muss, da­mit sie wie­der „nor­mal“ wer­den. dar­an schei­ter­te da­vid let­ter­man 2009 al­ler­dings in al­ler öf­fen­lich­keit und do­nald trump wird sei­ne rol­le wahr­schein­lich auch an sei­nem ster­be­bett durch­zie­hen — in der hoff­nung, viel­leicht doch noch ei­nen no­bel­preis zu be­kom­men. oder er­s­ta­zwei­se den stay-in-cha­rac­ter-os­car.


frü­her war das in­ter­net ziem­lich scheis­se. ich weiss das, weil ich frü­her als bo­ris be­cker drin war. ei­gent­lich so­gar vor net­scape 1.0. das in­ter­net war da­mals enorm un­prak­tisch und fand nur am schreib­tisch statt. man muss­te sich ei­nen tcp/ip stack in­stal­lie­ren, sich um­ständ­lich ein­wäh­len und die ein­wahl war teu­er weil sie über die te­le­fon­lei­tung ging und te­le­fon war frü­her teu­er. das in­ter­net war lang­sam und und die lei­tung brach oft zu­sam­men. man er­reich­te nie­man­den weil nie­mand im in­ter­net war und alle freun­de die man frag­te, ob sie nicht auch ins in­ter­net woll­ten, nur mit dem kopf schüt­tel­ten und frag­ten: „war­um?“

das in­ter­net war um die mit­te der neun­zi­ger noch nicht mal so­was wie ein ex­klu­si­ver club, von dem man nur durch ge­heim­tipps er­fuhr. es war eher wie der feuch­te kel­ler ei­ner ab­ge­le­ge­ne gar­ten­lau­be in hin­ter­tup­fin­gen. was es im in­ter­net schon da­mals gab wa­ren „ad­mins“ die ih­ren gar­ten­lau­ben­kel­ler als ih­ren re­gie­rungs­be­zirk sa­hen, in dem sie schal­ten und wal­ten konn­ten wie sie woll­ten. ein fal­sches wort in ei­nem irc-chat und man wur­de raus­ge­kickt („You have been ki­cked by xy (bye.)“). als ich auf mei­ner ers­ten web­sei­te um 1995 oder 1996 das ge­dicht lich­tung von ernst jandl zi­tier­te und dar­über re­flek­tier­te, wur­de ich vom ser­ver ge­kickt, weil die ad­mins dach­ten ich sei ein nazi. das ge­dicht von jandl geht so:

lechts und rinks
kann man nicht
vel­wech­sern.

werch ein ill­tum!
ernst jandl

auch wenn das in­ter­net frü­her scheis­se war, ich fand es na­tür­lich toll. wie al­les was po­ten­zi­al hat, wie al­les was man mit­for­men, mit­ge­stal­ten kann, dem man beim wach­sen zu­schau­en kann. wie al­les, das frei­räu­me bie­tet, of­fen, un­de­fi­niert, chao­tisch, blin­kend, bunt, schmut­zig ist.

der kom­merz kam auch schon in den 90ern ins in­ter­net, als hot­wired 1994 die ers­te ban­ner­wer­bung schal­te­te, ging ein auf­schrei durchs netz. por­no­sei­ten wa­ren ge­nau so früh im in­ter­net (oder frü­her), wie die ers­ten brow­ser. die ers­te such­ma­schi­ne, al­ta­vis­ta war scheis­se, aber im­mer noch bes­ser als kei­ne such­ma­schi­ne. das in­ter­net war von an­fang an scheis­se und ist es bis heu­te, ge­nau wie die welt schon im­mer scheis­se war.

vie­le men­schen ha­ben mit der welt die glei­chen pro­ble­me wie an­de­re men­schen pro­ble­me mit dem in­ter­net ha­ben. es gibt nicht we­ni­ge men­schen, die glau­ben das frü­her „al­les“ bes­ser war oder seh­nen sich nost­al­gisch ver­klärt und mit se­lek­ti­ver wahr­neh­mung längst ver­gan­ge­nes zu­rück. nost­al­gie ist schlim­mer als eine son­nen­bril­le, sie ver­färbt den blick in die ver­gan­gen­heit ins rosa-spek­trum und er­schwert den blick in die ge­gen­wart und die zu­kunft durch dunk­le schlei­er. mit ei­ner nost­al­gie­bril­le auf der nase sieht man gar nichts mehr klar.

mei­ne er­fah­rung ist, dass das in­ter­net heu­te ge­nau­so scheis­se und ge­nau­so toll und vol­ler po­ten­zia­le ist, wie es das frü­her war. ge­nau wie in ei­ner stadt oder in der welt las­sen sich orte und ge­mein­schaf­ten fin­den, in de­nen man sich wohl­fühlt und ge­nau so gibt es ecken die man lie­ber mei­det. es gibt orte mit de­nen man nichts an­fan­gen kann und sich wun­dert dass da­vor war­te­schlan­gen ste­hen und es gibt orte nach de­nen man sich sehnt.

ich schreib das al­les auf, weil ich ge­ra­de ein paar leu­te mit nost­al­gie­bril­len be­ob­ach­tet habe.

oder auch blog.cgx13.de: Ich Ver­mis­se Das Alte In­ter­net.

der witz ist na­tür­lich, dass die­se nost­al­gie nach dem al­ten in­ter­net ge­nau so alt ist wie das in­ter­net. auch um 1994, als „neu­ein­stei­ger“ in die­ses in­ter­net, hör­te ich leu­te die sich be­klag­ten, dass das alte in­ter­net doch ir­gend­wie viel bes­ser ge­we­sen sei. heu­te wie da­mals fällt mir dazu nur die­se ant­wort ein: leu­te macht doch mal die au­gen auf — und geht auf ent­de­ckungs­rei­se. das in­ter­net heu­te ist das in­ter­net, nach dem sich in 30 jah­ren auch wie­der alle mög­li­chen nost­al­gi­ker seh­nen, die es nicht schaf­fen ihre au­gen in das blen­den­de und oft ir­ri­tie­ren­de licht der ge­gen­wart und zu­kunft zu rich­ten.


nach­trag 27.08.2025, via kon­stan­tin:

Wenn man nur in Blan­ke­ne­se (So­cial Me­dia) rum­hängt, darf man sich halt nicht wun­dern, wenn man nur Pfef­fer­sä­cke trifft und kei­ne net­ten Bür­ger­zen­te­ren fin­det. Es ist al­les noch da: Fo­ren, cra­zy Home­pages, Web­sei­ten ohne Coo­kie­ban­ner und Pay­wall. Man muss sich halt schon die Mühe ma­chen und hin­ge­hen.

ta­ge­buch 24.08.2025, 4 wo­chen se­maglut­id, mor­gen­spa­zier­gang

felix schwenzel in artikel

fri­das ver­dau­ung hat sich schnell wie­der er­holt nach dem kur­zen sod­brenn-in­ter­mez­zo, aber wir wa­ren ges­tern trotz­dem wie­der beim tier­arzt. seit diens­tag schnüf­fel­te sie im­mer wie­der an ih­rer lin­ken hand, an ei­ner be­stimm­ten stel­le und deu­te­te dort schmer­zen an. weil sie nicht lahm­te, son­dern nur et­was vor­sich­ti­ger agier­ten, gin­gen wir wei­ter­hin von mus­kel­ka­ter, ver­stau­chung am hand­ge­lenk oder ei­ner zer­rung aus.

ges­tern beim mit­tags­schlaf wach­te sie auf und wun­der­te sich dar­über, dass ihre lin­ke hand blu­te­te. ich auch. bei nä­he­rer un­ter­su­chung sah mal eine klei­ne bla­se/ent­zün­dung die auf­ge­platz war. wahr­schein­lichs­te dia­gno­se: eine gran­ne, also ein sa­men der sich in den fuss ge­biohrt hat. das kommt bei hun­den lei­der re­la­tiv oft vor, wir muss­ten fri­da schon zwei­mal gran­nen aus dem ohr ho­len las­sen. am sams­tag liess sich die gran­ne nicht ohne wei­te­res aus fri­das fleisch ho­len, die tier­ärz­tin emp­fahl uns am mon­tag noch­mal zu kom­men, dann kön­ne man mit ul­tra­schall ver­su­chen den fremd­kör­per nä­her zu lo­ka­li­sie­ren.

die pro­ze­dur liess fri­da bra­vörös über sich er­ge­hen, ab­wohl die tier­ärz­tin nur mit spray-an­äs­the­sie im fleisch rumprö­kel­te. auch an den ver­band ge­wöhn­te sie sich re­la­tiv schnell und läuft wie eine eins dar­auf, ob­wohl sie es hasst, ge­döns am fuss zu ha­ben.

sie muss auch kei­nen scham­ke­gel tra­gen, weil sie den ver­band in ruhe lässt, bzw. weil sie un­ser ver­bot dar­an rum­zu­na­gen re­spek­tiert.

der ver­such ei­nes klimm­zugs war heu­te ein paar zen­ti­me­ter bes­ser als beim ers­ten ver­such vor ein paar ta­gen und auch mit lie­ge­stüt­zen komm ich in ei­nem rutsch nicht über 10 stück. bei den lie­ge­stüt­zen spü­re ich je­den mus­kel im kör­per. aber ins­ge­samt habe ich das ge­fühl, dass mein kör­per dank­bar ist für den ge­wichts­ver­lust. hin­ho­cken konn­te ich mich auch mit 10 kilo mehr, aber ich mer­ke ein­deu­tig, dass der stress auf den bän­dern mit we­ni­ger ge­wicht deut­lich nach­lässt. es ist fast be­quem zu ho­cken.

ich den­ke jetzt drü­ber nach den ge­wichts­ver­lust ein biss­chen zu brem­sen. ges­tern auf dem rück­weg vom tier­arzt ha­ben wir ku­chen ge­kauft und je ein hal­bes stück pina-co­la­da- und blau­beer-kä­se­ku­chen ge­ges­sen. abends hab ich mei­nem ap­pe­tit nach­ge­ge­ben und cas­hew nüs­se zu fern­se­hen ge­knab­bert. trotz­dem heu­te wie­der we­ni­ger ge­wo­gen als am vor­tag: 103,5. hier die un­ge­glät­te­te kur­ve mei­ner wää­gun­gen.

ungeglättetetes home-assistant diagram meine wäägungen, man sieht seit anfang juli eine stetige abwärtsbewegung, allerdings nehme ich semaglutin erst seit anfang august. der vorherige gewichtsverlust lag daran, dass ich die alkoholaufnahme etwas reduziert habe.
un­ge­glät­te­te­tes home-as­sistant dia­gram mei­ne wää­gun­gen, man sieht seit an­fang juli eine ste­ti­ge ab­wärts­be­we­gung, al­ler­dings neh­me ich se­maglu­tin erst seit an­fang au­gust. der vor­he­ri­ge ge­wichts­ver­lust lag dar­an, dass ich die al­ko­hol­auf­nah­me et­was re­du­ziert habe.

mein ein­druck der letz­ten tage ist, dass ich ge­le­gent­lich, trotz se­maglut­id klei­ne ap­pe­tit­at­ta­cken habe, die ich aber re­la­tiv leicht un­ter­drü­cken kann, oder schnell mit win­zi­gen por­tio­nen um­a­mi-halt­ger le­bens­mit­tel be­frie­di­gen kann. hun­ger kommt auch ge­le­gent­lich auf, der sich al­ler­dings auch leicht nach hin­ten schie­ben lässt und dann schnell, mit klei­nen por­tio­nen, be­frie­di­gen lässt. mei­ne vor­stel­lung ist, wenn ich die­sen be­dürf­nis­se we­ni­ger un­ter­drü­cke, aber bei klei­nen por­tio­nen blei­be, dass sich das ge­wicht dann auf ei­nem ni­veau hal­ten lässt. das will ich zu­min­dest in der kom­men­den wo­che aus­pro­bie­ren.

ge­le­sen habe ich tho­mas schmid (stoff zum nach­den­ken) und ste­fan nig­ge­mei­er (em­pö­rung über die bild ist schon län­ger von er­stau­nen dar­über ab­ge­löst wor­den, wie schmerz­be­freit und scham­los der sprin­ger­la­den mitt­ler­wei­le ist), ge­se­hen habe ich ste­ve mould (wie im­mer toll, wie er ei­nen in sei­nen vi­de­os auf sei­ne ent­de­ckungs­rei­se, mit al­len ir­run­gen und wir­run­gen mit­nimmt), rus­ty shades (hands tv), po­ly­matt (lap­top-ge­häu­se neu­bau) und ve­ri­ta­si­um (über gum­mi und war­um uns po­ten­zi­ell eine wei­te­re glo­ba­le ka­ta­stro­phe ins haus steht).


ta­ge­buch 21.08.2025

felix schwenzel in artikel

ver­schla­fen und erst um 7 uhr auf­ge­wacht, ob­wohl ich schon um 23 uhr ins bett ge­gan­gen bin. al­ler­dings sass ich auch zwi­schen vier und halb vier am schreib­tisch. ich mach das seit un­ge­fähr 10 jah­ren so, dass ich, wenn ich nachts auf­wa­che, am com­pu­ter prü­fe ob in der welt al­les in ord­nung ist, was auf­schrei­be, op­ti­mie­re, re­pa­rie­re. so wie tags­über der mit­tags­schlaf ein lu­xus ist, den ich seit ho­me­of­fice-zei­ten sehr zu schät­zen weiss, ist das nachts-wach-sein ein lu­xus. bei­des sind pha­sen in de­nen ich ganz für mich bin und das rau­schen der welt aus­blen­den kann.

in zei­ten wenn fri­da krän­kelt und nachts öf­ter raus muss freue ich mich bei­na­he ei­nen grund zu ha­ben auch mal nachts raus zu ge­hen. die nacht ist des­halb be­son­ders und ma­gisch, weil alle an­de­ren nicht da sind. wä­ren nachts alle wach, wäre das ein­zig be­son­de­re an der nacht, dass es dun­kel ist.

vor­ges­tern hab ich mich bei mor­gen­spa­zier­gang an klim­zü­gen ver­sucht. die knapp 10 kilo we­ni­ger auf den rip­pen ha­ben nicht ge­hol­fen, ich habe ge­ra­de mal ei­nen 16tel klim­zug ge­schafft. un­ge­fähr 6,2 cm. ich ver­mu­te ich muss noch 90 kilo ab­neh­men, bis ich ei­nen klimm­zug schaf­fe. den witz (mit den 90 kilo) hab ich mir auf dem­sel­ben mor­gen­spa­zier­gang aus­ge­dacht, als mein geist ins blog abshwiff. ins­ge­samt nimmt mich die­ses blog­dings sehr in be­schlag, aber das ist auch gut so. weil ich hier ma­chen kann was ich will und ohne hoch­tra­bend klin­gen zu wol­len und ob­wohl ich mit jazz nichts an­fan­gen kann, ist das schrei­ben ins in­ter­net für mich wohl tat­säch­lich ge­nau das: jazz.

ich sag das na­tür­lich auch, weil ich die hel­ge schnei­der doku heu­te abend zu­en­de ge­schaut habe. in der doku trifft hel­ge schnei­der un­ter an­de­rem vie­le alte weg­ge­fähr­ten vor der ka­me­ra, aber fast jede die­ser be­geg­nun­gen en­det im ab­sur­den oder wur­de kurz und klein ge­schnit­ten. was teil­wei­se sehr lus­tig und sehr ir­ri­tie­rend ist. als hel­ge schnei­der schnei­der alex­an­der klu­ge trifft, „ei­ner der letz­ten phi­lo­so­phen … äh … mit de­nen … äh … ich noch spre­che …“, ist das fol­gen­de das ge­sam­te ge­spräch:

schnei­der: du hast dir die fra­gen vor­her ja ei­gent­lich gar nicht aus­ge­dacht?

klu­ge: nein, das geht auch bei dir gar nicht. fra­gen die man so­zu­sa­gen ab­sicht­lich stellt, das merkst du und dann ant­wor­tes­te nicht.

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klu­ge: die vö­gel wa­ren ja mal sau­ri­er. die vö­gel sind sau­ri­er.

schnei­der: ja, jaja.

klu­ge: und viel­leicht ha­ben die schon töne von sich ge­ge­ben.

schnei­der: ja, na­tür­lich

klu­ge: … schwin­gung, ja, nich. und in­so­fernn ist so­zu­sa­gen …

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klu­ge: ha­fer­flo­cke mit sa­xo­fon. ja, und man … wer mal rol­len

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klu­ge: also komm, so …

schnei­der: sehr schö­ne grüs­se!

klu­ge: machs gut!

eins der we­ni­gen zi­ta­te, das hel­ge schnei­der nicht ri­di­küli­siert, zer­fled­dert oder zer­schnei­det kommt kurz vor dem ende aus dem off und lau­tet so:

Jazz ver­kör­pert für Hel­ge Schnei­der nicht nur ein Stück un­ver­zicht­ba­rer Frei­heit, die ge­lebt wird, son­dern ver­kör­pert zu­gleich Dis­si­denz, Ab­wei­chung, Au­ßen­sei­ter­tum. Aber man darf nicht den Feh­ler ma­chen Jazz und Pop ge­gen­ein­an­der aus­zu­spie­len, denn Jazz ist für ihn ei­gent­lich die Me­tho­de, per­ma­nen­te Über­ra­schun­gen zu er­zeu­gen, die dann na­tür­lich auch po­pu­lär sein kön­nen. Von da­her ist Jazz und Pop und Po­pu­la­ri­tät bei Hel­ge Schnei­der kein Ge­gen­satz.

das zi­tat stammt von pe­ter kem­per, aber das er­fährt man im film nicht, das muss man sich schon zu­sam­men­goog­len.

und das ist das ins in­ter­net schrei­ben für mich eben auch, ein stück un­ver­zicht­ba­rer frei­heit, das zu schrei­ben und zu ma­chen was ich möch­te, was ich in­ter­es­sant fin­de, din­ge aus­pro­bie­ren, din­ge ob­ses­siv zu ver­fol­gen bis sie mich lang­wei­len, ge­le­gent­lich den ge­schmack an­de­rer zu treff­fen und ge­le­gent­lich das ge­gen­teil. al­les in der öf­fent­lich­keit, aber ei­gent­lich nicht für die öf­fent­lich­keit.


ges­tern sag­te je­mand zu mir ich sähe müde aus. als sie das sag­te, be­merk­te ich, dass ich tat­säch­lich kurz ab­ge­drif­tet war, mein geist auf wan­de­rung war, ohne ziel, aber auch ohne an­fang. das ist tat­säch­lich der zu­stand in dem ich nor­ma­ler­wei­se ein­schla­fe. das ist ein sehr an­ge­neh­mer zu­stand, zwi­schen ver­schie­de­nen wel­ten und vol­ler lee­re. ich bin dann je­den­falls auf­ge­wacht (ob­wohl ich gar nicht schlief) und auch den rest des ta­ges wach ge­we­sen, aus­ser zu ei­nem kur­zen mit­tags­schlaf. so wie heu­te.

abends bin ich sel­ten müde. es gibt so viel zu tun. ins in­ter­net schrei­ben, et­was hier schrau­ben, et­was dort dre­hen, fern­se­hen gu­cken, es­sen. im fern­se­hen liess ich heu­te abend mis­si­on im­pos­si­ble — the fi­nal recko­ning lau­fen. nach 16 mi­nu­ten und zwei se­kun­den schlug ich auf die pau­se tas­te weil ich es nicht mehr aus­hielt. man sieht dort ei­nen al­ten mann der ju­gend­li­che, schrank­far­be­ne haa­re trägt und die ers­ten 10 mi­nu­ten vor sei­nem in­ne­ren auge sze­nen aus sei­nen al­ten fil­men ab­lau­fen lässt. alle die er trifft oder die zu ihm spre­chen, sa­gen ihm er sei „the one“, der aus­er­wähl­te um die welt zu ret­ten. er sagt es auch ir­gend­wann selbst in die­sen ers­ten 16 mi­nu­ten und zwei se­kun­den, er glaubt es also auch selbst. ich nicht.

also schal­te ich um zu ei­ner emp­feh­lung von turi (zwei), eine hel­ge schnei­der doku. die kann man in der ard me­dia­thek se­hen, ich schau sie in me­dia­the­kweb­view. 40 mi­nu­ten schaf­fe ich, dann is­ses doch n biss­chen lang­wei­lig. wie al­les von hel­ge schnei­der pen­delt auch die­se „do­ku­men­ta­ti­on“ zwi­schen bril­li­ant, lang­wei­lig, pein­lich und strunzt­lus­tig. gran­dio­se klei­ne ideen, ein­ge­bet­tet in ei­nen strom aus über­do­sier­ten ab­sur­di­tä­ten und nor­ma­li­tä­ten. und auch wie al­les im zu­sam­men­hang mit hel­ge schnei­der, eine fra­ge der stim­mung. ich glau­be ich bin heu­te nicht in hel­ge-schnei­der-stim­mung und auch nicht in tom-crui­se-stim­mung.

bei kon­stan­tin lese ich (wie­der) ein sehr schö­nes zi­tat:

I as­ked AI what we do with time, and it came back with words that were com­mer­cial and vio­lent. We spend time, save time, take time, and make it; ma­na­ge, track, and save it; we kill time, we pass it, we was­te it, bor­row, and ste­al it. We ab­u­se time and it beats us back up, eit­her in re­tri­bu­ti­on or self-de­fen­se. It’s a zero-sum per­spec­ti­ve of the ma­te­ri­al of our li­ves; it makes us pri­soners to our own uti­li­ty.

The AI said not­hing about love, loyal­ty, or en­thu­si­asm. When you wrap tho­se up, it be­co­mes clear that the best thing to do with time is to de­vo­te it. That is how you get time on your side. When you are working with time in­s­tead of against it, every bit mat­ters, it all counts, even the fallow times, the emp­ty times, the time off the path.

als ich zur zi­tat­quel­le durch­klick­te fand ich ei­nen sehr schö­nen blog­ar­ti­kel. ich mag es wenn leu­te sich kri­tisch hin­ter­fra­gen, leicht grum­py sind, aber nicht zy­nisch. wenn die ba­lan­ce der schlech­ten lau­ne stimmt, wenn licht am ende der wor­te ist und klei­ne weis­hei­ten aus der de­pri­mier­ten stim­mung fal­len. das bes­te was man mit zeit tun kann, ist sie et­was zu wid­men, nicht sie zu zäh­len oder zu spa­ren oder zu ver­trei­ben. wun­der­bar.

aber fast noch schö­ner ist die sei­te auf der das steht. auf den ers­ten blick sieht die sei­te wie eine nor­ma­le blog-bei­trags­sei­te aus.

dann scrollt man wei­ter …

… und wei­ter …

… und wei­ter …

… und es geht im­mer wei­ter …

… un­ter dem blog-bei­trag öff­net sich die kom­plet­te wei­te­re web­site …

… und hört gar nicht auf …

… bis man dann doch ir­gend­wann am ende an­kommt. wun­der­bar. toll.

aber auch auf ei­ner mi­se­ra­bel ge­stal­te­ten web­sei­te und in gräss­lich zu­sam­men­ge­hack­tem bei­trags-html kön­nen schö­ne tex­te ein zu­hau­se fin­den, wie die­ser hier von cory doc­to­row: Plu­ra­li­stic: Zu­cker­muski­an so­lip­sism (via vowe.net).

ich fin­de doc­to­rows spra­che ein biss­chen zu ge­feilt und hoch­ge­sto­chen, aber ei­gent­lich stört mich das nur wenn er sei­ne tex­te vor­liest. wenn man sie selbst im ei­ge­nen tem­po und mit der ge­wohn­ten in­ne­ren stim­me liest, le­sen sie sich er­staun­lich gut und klug.


das se­maglut­id-ta­ge­buch las­se ich heu­te aus­fal­len. ich habe kei­ne neu­en er­kennt­nis­se ge­won­nen, un­ge­fähr das glei­che ge­ges­sen wie in den letz­ten ta­gen und wie­der 200 gramm ver­lo­ren. ein­zig er­wäh­nens­wert ist viel­leicht, wie le­cker der him­beer-quark heu­te nach­mit­tag war, näm­lich sehr.


man muss sich si­sy­phos als ei­nen chi­ne­si­schen bau­ern vor­stel­len

felix schwenzel in artikel

in den letz­ten ta­gen ist mir mehr­fach ein klas­si­ker (ver­mu­te ich zu­min­dest) über die auf­merk­sam­keits­schwel­le ge­spült wor­den: die ge­schich­te vom chi­ne­si­schen bau­ern, er­zählt vom re­li­gi­ons­phi­lo­so­phen alan watts im rah­men ei­ner sei­ner vor­le­sun­gen zum tao­is­mus. zu­erst hab ichs bei kott­ke.org und dann bei kon­stan­tin ge­se­hen. bei kott­ke ist das au­dio als you­tube-vi­deo mit al­ber­nen il­lus­tra­tio­nen ein­ge­bet­tet, kon­stan­tin hat den text ein­ge­bet­tet.

im vi­deo weist alan watts dar­auf hin, dass al­les im uni­ver­sum im­mens kom­plex ist und dass es ei­gent­lich un­mög­lich sei zu be­stim­men ob din­ge die in der na­tur pas­sie­ren „gut“ oder „schlecht“ sei­en. weil man eben nie alle kon­se­quen­zen ei­nes er­eig­nis­se kennt.

der bau­er in watts ge­schich­te be­wer­tet des­halb din­ge die ihm zu­stos­sen nicht in den ka­te­go­rien „gut“ oder „schlecht“, er be­ob­ach­tet, bzw. war­tet lie­ber die kon­se­quen­zen ab, als sich auf eine be­wer­tung fest­zu­le­gen. er er­trägt die un­si­cher­heit oder po­ten­zi­el­le am­bi­gui­tät der si­tua­ti­on.

ei­gent­lich ist die ge­schich­te vom chi­ne­si­schen bau­ern eine va­ri­an­te des satz: „ich weiss, dass ich nichts weiss“ der so­kra­tes zu­ge­schrie­ben wird. nur eben nicht rein phi­lo­so­phisch an­ge­wandt, son­dern auch emo­tio­nal. der bau­er ver­zich­tet auf trau­er oder freu­de als re­ak­ti­on auf er­eig­nis­se die ihm zu­stos­sen, weil er weiss, dass er nichts weiss.

am­bi­gui­täts­to­le­ranz ist laut wi­ki­pe­dia „die Fä­hig­keit, mehr­deu­ti­ge Si­tua­tio­nen und wi­der­sprüch­li­che Hand­lungs­wei­sen zu er­tra­gen“. ge­mi­ni oder goo­gles KI fasst es ei­nen ti­cken ver­ständ­li­cher zu­sam­men: „die Fä­hig­keit, mit Un­si­cher­heit, wi­der­sprüch­li­chen In­for­ma­tio­nen und kom­ple­xen Si­tua­tio­nen um­zu­ge­hen, ohne in Pa­nik zu ge­ra­ten oder vor­ei­li­ge Schlüs­se zu zie­hen. Es ist die Fä­hig­keit, Mehr­deu­tig­keit zu ak­zep­tie­ren und hand­lungs­fä­hig zu blei­ben, auch wenn nicht alle In­for­ma­tio­nen klar sind.“

noch wei­ter ge­dreht, ist es vom bau­ern, über die am­bi­gui­täts­to­le­ranz auch nicht mehr weit zum deut­schen „ruhe be­wah­ren“ und bri­ti­schen „keep calm and car­ry on“.

und um das noch­mal ein stück­chen wei­ter zu dre­hen, wäh­rend ich dar­über nach­dach­te was ich über die ge­schich­te des chi­ne­si­schen bau­ern schrei­ben könn­te, stol­per­te ich über die­ses zi­tat:

It can be hard to bear, how the cos­mos went from hy­dro­gen to the dou­ble he­lix by its own in­sen­ti­ent laws, for­ged from the iron rib of dy­ing stars crea­tures ca­pa­ble of the Be­ne­dic­tus and the ato­mic bomb, hur­led ice ages and ear­th­qua­kes at the ro­cky body of a world we now walk in skins and ner­vous sys­tems over which have had no say, born into fa­mi­lies and eras we have not cho­sen. So­mehow we must hold all this choice­l­ess­ness — hold the know­ledge that any syn­ch of chan­ce could un­seam a life — and still do laun­dry, still make art, still love.

weil der kon­text des po­po­va-zi­tats eher aber­glau­be als tao­is­mus ist und sie in die­sem zu­sam­men­hang auch carl sa­gan zi­tiert, der wie­der­um theo­phras­tus mit „Su­pers­ti­ti­on [is] co­war­di­ce in the pre­sence of the Di­vi­ne“ zi­tiert, kam mir der ge­dan­ke, ob un­ser be­dürf­nis er­eig­nis­se die uns zu­stos­sen zu be­wer­ten, nicht auch eine art des aber­glau­bens ist? aber­lau­be als hil­fe das un­ver­ständ­li­che, das gött­li­che, das uni­ver­sum zu er­tra­gen.

so wie hun­de sich stress wort­wört­lich ab­schüt­teln, schüt­teln wir mit aber­glau­ben die un­ver­ständ­lich­keit, die ab­sur­di­tät der welt ab.

der chi­ne­si­sche bau­er, aus der pa­ra­bel von alan watts, ist nicht aber­gläu­bisch, ge­nau des­halb glaubt er nicht, dass die er­eig­nis­se, die ihm zu­stos­sen, gut oder schlecht sind. er hat sich auf den fluss der din­ge ein­ge­las­sen, er ist fä­hig los zu las­sen.

kon­stan­tin schrieb un­ter die pa­ra­bel: „Ich wünsch­te ich wür­de mehr von die­ser Hal­tung an den Tag le­gen.“

das gute an hal­tun­gen ist ja, dass man an ih­nen fei­len kann — oder wie man neu­er­dings ger­ne sagt: nud­gen, selbst sanft len­ken — wenn man weiss in wel­che rich­tung man len­ken oder wel­che form man fei­len möch­te. ein gu­tes bei­spiel aus der phi­lo­so­phie- oder li­te­ra­tur­ge­schich­te für das er­folg­rei­che fei­len an der hal­tung ist na­tür­lich si­sy­phos. al­bert ca­mus kann sich si­sy­phos als glück­li­chen men­schen vor­stel­len, weil si­sy­phos die ab­sur­di­tät sei­nes schick­sals an­nimmt. er ver­leug­net die ab­sur­di­tät sei­nes schick­sals nicht (zum bei­spiel durch aber­glau­ben), son­dern schaut der ab­sur­di­tät ins ge­sicht, macht ein­fach wei­ter und er­wei­tert da­mit sei­nen hand­lungs­spiel­raum. si­sy­phos ent­zieht den göt­tern die macht über sein schick­aal (er­langt deu­tungs­ho­heit), in­dem er sei­ne hal­tung ver­än­dert: glück liegt nicht im er­reich­ten son­dern im tun.

wenn aber­glau­be nach theo­phras­tus feig­heit in ge­gen­wart des gött­li­chen ist, dann ist wä­sche wa­schen, kunst ma­chen oder zu lie­ben, in ei­nem feind­li­chen, ab­sur­den uni­ver­sum, eine hel­den­tat.


ler­nen

felix schwenzel in artikel

dirk fragt:

Wie trai­nierst du dei­nen Geist? Er­zähl mir da­von in die­ser Um­fra­ge (die Er­geb­nis­se wer­den Ende des Mo­nats in mei­nem News­let­ter ver­schickt)

na­tür­lich schrei­be ich nicht in sein (goog­le) um­fra­ge­tool, son­dern hier. denn so trai­nie­re ich un­ter an­de­rem mei­nen „geist“, in­dem ich hier rein schrei­be. es hät­te wahr­schein­lich auch mei­nen geist trai­niert in die goog­le-um­fra­ge zu schrei­ben, aber hier is­ses schö­ner, ich kann mei­ne ge­dan­ken er­gän­zen und über­ar­bei­ten.

da ich dirks fra­ge ja zum teil schon mit „schrei­ben“ be­ant­wor­tet habe, kann ich auch gleich mit dem rum­mä­keln und wi­der­spre­chen an­fan­gen, von dem ich glau­be, dass es auch den geist trai­niert. dirk zi­tiert (un­ter an­de­rem) da­vid perell, „der ei­nen Trai­nings­plan für Den­ker:in­nen for­mu­liert hat“:

Ath­le­tes train. Mu­si­ci­ans train. Per­for­mers train. But know­ledge workers don’t.

das stimmt na­tür­lich nicht. alle denk-ar­bei­ten­den schrei­ben und trai­nie­ren da­mit. wer nicht schreibt, wür­de sich wohl auch nicht als know­ledge worker be­zeich­nen. sol­che über­spit­zun­gen ma­chen sich viel­leicht gut in in­tros oder als über­schrif­ten, aber füh­ren auch un­wei­ger­lich zu über­höh­ten er­war­tun­gen an den iin­halt. als ich auf den link ge­klickt habe und dach­te, „dann lass mal ju­cken da­vid perell“, war ich eher ent­täuscht als er­hellt. weil er ei­gent­lich gar nicht meint das „know­ledge workers don’t train“, son­dern dass sie nicht struk­tu­riert, mit ei­nem train­ins­plan trai­nie­ren. wenn ich dann ba­na­li­tä­ten lese wie: „Learn in th­ree-month sprints and com­mit to a new lear­ning pro­ject every quar­ter“ den­ke ich un­wei­ger­lich: das kannst du dir auch in den hin­tern ste­cken, da hat wohl je­mand sei­ne sha­ka- und mar­ke­ting mus­keln mehr trai­niert, als sei­ne denk- und schreib­mus­keln.

jetzt wo ich das los­ge­wor­den bin, im­mer­hin hat da­vid perell auch eine sai­te in mir zum klin­gen ge­bracht (her­vor­he­bung von mir):

I en­cou­ra­ge you to share your lear­nings. Pu­blish an es­say, a book re­view, an art pro­ject, or open source your code. Sha­ring your ide­as will help you di­gest them, and if your posts are in­te­res­t­ing, you may at­tract ex­perts in your field of cu­rio­si­ty.

mei­ne wor­te, seit jah­ren. ins in­ter­net schrei­ben hilft mir mei­ne ge­dan­ken, ideen, er­leb­nis­se zu ver­dau­en, zu ver­ar­bei­ten — und hat zu­sätz­lich vie­le an­de­re, auch po­si­ti­ve, ne­ben­wir­kun­gen.

et­was zu tei­len, öf­fent­lich zu tun, hat zum bei­spiel die ne­ben­wir­kung, zu mehr sorg­falt, tie­fe und selbst­kri­tik zu mo­ti­vie­ren. so wie man sagt, dass man et­was erst dann ver­stan­den hat, wenn man es je­mand an­ders er­klä­ren kann, hat man et­was erst dann durch­dacht, wenn man es an­de­ren ver­ständ­lich ma­chen kann. aber viel ent­schei­den­der als die denk-werk­zeu­ge oder end­pro­duk­te des den­kens, ist die mo­ti­va­ti­on zum den­ken. und da steht an ers­ter stel­le neu­gier — kein trai­nings­plan oder ein werk­zeug­kas­ten.

neu­gier führt zu ler­nen, zum den­ken und zu mehr neu­gier. ein po­si­ti­ver, sich selbst ver­stär­ken­der kreis­lauf. na­tür­lich er­for­dert das stil­len von neu­gier ge­le­gent­lich auch struk­tur oder ei­nen plan, aber mein an­satz ist meis­tens: ein­fach mal aus­pro­bie­ren wie weit ich kom­me. als jun­ger teen­ager war ich fas­zi­niert von rou­lette, kar­ten­spie­len, lot­to und woll­te mehr über den zu­fall und wie man ihn ge­ge­be­nen­falls ma­ni­pu­lie­ren könn­te ler­nen. also lieh ich mir bü­cher über wahr­schein­lich­keits­rech­nung aus und biss mich da durch.

wenn mei­ne neu­gier gross ge­nug ist oder ich ein ziel als er­stre­bens­wert ge­nug be­fin­de, ver­beis­se ich mich ger­ne in pro­ble­me, bzw. ihre lö­sung. manch­mal sit­ze ich stun­den­lang dar­an heim­au­to­ma­ti­sie­rungs­pro­ble­me zu lö­sen oder „fea­tures“ in wir­res.net ein­zu­bau­en. von aus­sen sieht die kos­ten-nut­zen-rech­nung eher schlecht aus: ich „ver­schwen­de“ nicht nur aus sicht der bei­fah­re­rin zeit, son­dern auch ob­jek­tiv. aber sub­jek­tiv ist das wie kreuz­wort­rät­sel lö­sen. es hat kei­nen oder kaum nut­zen, aber es hält das denk­or­gan auf trab oder trai­niert eben den geist. der um­weg als ziel.

ich möch­te auch nicht in den viel­stim­mi­gen chor ein­stim­men, den man in den let­zen mo­na­ten im­mer öf­ter ver­nimmt, dass LLMs oder chatGPT uns das den­ken ab­neh­men. das ge­gen­teil ist der fall, zu­min­dest in mei­ner er­fah­rung. bild­lich ge­spro­chen: statt mich mit hand­werk­li­chen pro­ble­men her­um­zu­schla­gen, kann ich mich mit ar­chi­tek­to­ni­schen pro­ble­men be­schäf­ti­gen. ich kann mich mit hil­fe von LLMs auf an­de­ren ebe­nen des den­kens, des pro­blem­lö­sens be­we­gen.

ich kann zu die­sem the­ma sehr die zi­tat­samm­lung von john o’no­lan emp­feh­len, die er aus da­vid epsteins buch „Ran­ge: Why Ge­ne­ra­lists Tri­umph in a Spe­cia­li­zed World“ ex­tra­hiert hat. die­ses zi­tat be­zieht sich auf schach, dürf­te aber auch ge­nau­so un­se­ren um­gang mit KI in zu­kunft prä­gen:

A duo of ama­teur play­ers with th­ree nor­mal com­pu­ters not only de­s­troy­ed Hy­dra, the best ch­ess su­per­com­pu­ter, they also crus­hed teams of grand­mas­ters using com­pu­ters. Kas­pa­rov con­cluded that the hu­mans on the win­ning team were the best at "coa­ching" mul­ti­ple com­pu­ters on what to ex­ami­ne, and then syn­the­si­zing that in­for­ma­ti­on for an over­all stra­tegy. Hu­man/Com­pu­ter com­bo teams— known as "cen­taurs" —were play­ing the hig­hest le­vel of ch­ess ever seen.

wenn wir uns auf un­se­re (geis­ti­gen) stär­ken be­sin­nen und die­se stär­ken mit com­pu­tern und künst­li­chen in­tel­li­gen­zen kom­bi­nie­ren, kön­nen wir uns plötz­lich auf ganz an­de­ren ebe­nen be­we­gen. wich­tig dürf­te da­bei sein, dass wir geis­ti­ge fä­hig­kei­ten nicht zu eng de­fi­nie­ren. in­tel­li­genz ist eben mehr als das was üb­li­cher­wei­se in IQ tests oder klau­su­ren ab­ge­fragt wird, dazu ge­hö­ren eben auch ver­meint­li­che soft skills wie ge­duld, ver­mitt­lungs­fä­hig­keit, em­pa­thie, neu­gier, re­si­li­enz, ur­teils­ver­mö­gen oder weit­blick. tel­ler­rän­der über­win­den kann je­der, aber nicht je­der fin­det es loh­nens- oder er­stre­bens­wert.

so ab­surd es klin­gen mag, mei­ne bes­te denk­hil­fe oder denk-trai­nings­ein­heit ist das den­ken ab­zu­stel­len. zum bei­spiel durch spa­zie­ren ge­hen oder be­wuss­te pro­kras­ti­na­ti­on. wir ha­ben ja vie­le denk­ap­pa­ra­te von de­nen uns vie­le gar nicht zu­gäng­lich sind. frü­her nann­te man die bauch­ge­fühl, un­ter­be­wusst­sein oder in­tui­ti­on (heu­te auch). wirk­lich trai­nie­ren las­sen sich die­se denk­ap­pa­ra­te (glau­be ich) nicht, aber füt­tern. wenn man sich in pro­ble­me, bzw. pro­blem­lö­sun­gen ver­tieft, füt­tert man sie. dann ist es hilf­reich zeit­wei­se für stil­le im kopf zu sor­gen, da­mit man die auf­stei­gen­den bla­sen hört, in de­nen ge­le­gent­lich lö­sun­gen ver­bor­gen sind.

die kur­ze ant­wort auf dirks fra­ge, oder das tl;dr, lau­tet also: ich trai­nie­re mei­nen geist in­dem ich mit selbst­ge­bau­ten werk­zeu­gen ins in­ter­net schrei­be, mei­ne woh­nung au­to­ma­ti­sie­re und ver­su­che ein freund­li­cher, ge­dul­di­ger und neu­gie­ri­ger mensch zu sein.


fri­das ent­schei­dun­gen, se­maglu­dit tag 11

felix schwenzel in artikel

die waa­ge zeig­te heu­te 106,7 ki­lo­gram. ein wert den ich schon sehr lan­ge nicht mehr ge­se­hen habe. und das ob­wohl ich ges­tern zwar we­nig, aber doch reich­hal­tig ge­ges­sen und ge­trun­ken habe. blät­ter­teig-ge­bäck, röst­mais, bul­gur mit viel öl und am abend drei bier (eins da­von mit al­ko­hol). vom abend­essen nahm ich ein paar stun­den nach dem es­sen noch­mal eine klei­ne por­ti­on nach­schlag, mög­li­cher­wei­se bier-ap­pe­tit. trotz­dem er­staun­lich.

heu­te zum früh­stück — na­tür­lich — bul­gur pi­law. nach dem früh­stück am nächs­ten tag sind die res­te des pi­laws ei­gent­lich meis­tens auf­ge­ges­sen. jetzt könn­te ich mich wohl fünf wei­te­re tage da­von er­näh­ren. mach ich auch.

foto eines verschlossenen  voratsbehälters der randvoll mit bulgur pilaw gefüllt ist.
die res­te vom gest­ri­gen abend­essen, ab­züglch ei­ner früh­stücks­por­ti­on. nor­ma­ler­wei­se ist am zwei­ten tag nichts mehr üb­rig

ne­ben bul­gur gabs heu­te abend noch (¼) ho­nig­me­lo­ne mit schin­ken und bier.

ges­tern habe ich mich beim spa­zier­gang leicht schwä­cher als sonst ge­fühlt, oder an­ders ge­sagt, ich fühl­te mich beim mor­gen­spa­zier­gang we­ni­ger en­er­gie­ge­la­den als sonst. heu­te dah das wie­der bes­ser aus, aber wir ha­ben auch nur ne klei­ne run­de ge­dreht, von zu­hau­se zur fisch­trep­pe am nord­ha­fen. da gabs auch schön fle­cki­ge wol­ken zur be­loh­nung.

bild von sehr fleckigen wolken über der fischtreppe am nordhafen
wol­ken über der fisch­trep­pe am nord­ha­fen

fri­da zeig­te ges­tern ein ver­hal­ten das mich sehr fas­zi­nier­te. nor­ma­ler­we­sie ge­hen wir drei bis vier­mal täg­lich mit ihr raus: die mor­gen­run­de, manch­mal am frü­hen nach­mit­tag zum pin­keln, die nach­mit­tags/frü­her-abend-run­de und zum ab­schluss noch­mal so ge­gen 20 oder 21 uhr eine in­spek­ti­ons- und gas­si-run­de um den block, ge­ge­be­nen­falls mit be­such beim dro­gen­händ­ler ki­osk.

fri­das mahl­zei­ten ha­ben wir an die­sen rhyth­mus an­ge­passt, die ers­te mahl­zeit gibt’s nach der mor­gen­run­de, die zwei­te nach der nach­mit­tags­run­de und dann noch­mal nach der abend­run­de ei­nen klei­nen nach­schlag. das spä­te es­sen hat sich als hilf­reich ge­zeigt, fri­das ge­le­gent­li­ches sod­bren­nen am mor­gen zu re­du­zie­ren.

die abend­run­de for­dert fri­da nor­ma­ler­wei­se so zwi­schen 20 und 21 uhr ein. um die­se zeit sit­ze/lie­ge ich meis­tens auf dem sofa. sie lehnt sich dann wie zu­fäl­lig ans sofa und lässt sich strei­cheln. wenn es mir noch zu früh ist sage ich ihr das und sie legt sich dann ent­we­der noch­mal zu mir aufs sofa oder an­ders­wo in mei­ner nähe hin.

vor­ges­tern und ges­tern habe ich ihr ih­ren abend­nach­schlag vor dem raus­ge­hen ge­ge­ben und be­reits vor­ges­tern be­merk­te ich da­nach ei­nen leich­ten un­wil­len von ihr über­haupt noch­mal raus zu ge­hen. ges­tern habe ich sie dann nicht wei­ter mo­ti­viert, als ich be­reits im haus­flur stand und ein­mal sag­te „na komm“. ich habe ihr wort­los 30 se­kun­den lang beim nach­den­ken zu­ge­schaut und dann dreh­te sie sich um und ging zu­rück in rich­tung bett.

ich bin dann kurz al­lei­ne zum ki­osk und ob­wohl fri­da ge­nau wuss­te was ich ma­chen wer­de, hat sie sich wäh­rend mei­ner ab­we­sen­heit bei der bei­fah­re­rin lei­se über mei­ne ab­we­sen­heit be­klagt. aber es war kein miss­ver­ständ­nis. so­bald ich wie­der zu­hau­se war und das ru­del wie­der kom­plett, leg­te sie sich hin und aus­ser ei­nem kon­troll-schnüf­feln an mei­nem mund um 4 uhr mor­gens, blieb sie bis acht uhr mor­gens im bett.

mein ge­dan­ke im um­gang mit fri­da ist ja im­mer, ihr so vie­le ent­schei­dun­gen wie mög­lich selbst zu über­las­sen. sie soll auch al­les in ih­rer um­welt wahr­neh­men, ich bin kein freund da­von sie von tie­ren, die sie ger­ne ja­gen wür­de ab­zu­len­ken, son­dern statt­des­sen soll sie sich eben op­ti­ma­ler­wei­se selbst da­für ent­schei­den sie nicht zu ja­gen. mei­ne auf­ga­be ist es le­dig­lich ent­schei­dun­gen von ihr zu re­vi­die­ren die po­ten­zi­ell ge­fähr­lich oder für an­de­re stö­rend sein könn­ten. weil hun­de manch­mal sehr lang­sam den­ken (bzw. ab­wä­gen), lohnt es sich durch­aus ge­dul­dig aufs zu­en­de-den­ken zu war­ten statt zu for­dern, mo­ti­vie­ren oder zu kom­man­die­ren.

je­den­falls freu ich mich, dass die bot­schaft bei ihr an­ge­kom­men ist, dass sie sich eben auch ge­gen vor­schlä­ge von mir ent­schei­den kann.


screenshot einer mastodon umfrage ob wirres.net als newsletter interessant wäre. für 90% der telnehmenden ein klares nein
das in­ter­es­se an wir­res.net als news­let­ter ist — wie ver­mu­tet — eher ge­ring.

spree­blick.*

felix schwenzel in artikel

auf spree­blick.com/de pas­siert seit > 5 jah­ren nicht mehr viel, was sehr scha­de ist. aber john­ny nutzt seit 2023 (?) spree­blick.sub­stack.com zum ver­öf­fent­li­chen von news­let­tern, die man dann auch im web le­sen kann, wie zum bei­spiel sei­nen letz­ten news­let­ter vom 5. au­gust.

der bei­trag („wut ge­gen die ma­schi­ne“) ist klas­si­sches blog-ma­te­ri­al und wäre wun­der­bar auf spree­blick.de auf­ge­ho­ben ge­we­sen. statt ins ei­ge­ne blog, schreibt john­ny in das silo ei­nes ame­ri­ka­ni­schen kon­zerns, der auch kein pro­blem da­mit hat nazi-in­hal­te zu dul­den und ge­le­gent­lich zu pro­mo­ten (in ←die­sem fall an­geb­lich aus­ver­se­hen; mehr zu sub­stack und de­ren nazi-pro­blem bei in­grid bro­ding).

john­ny ist sich des­sen na­tür­lich be­wusst und schreibt in sei­nem oben ver­link­ten bei­trag:

[…] noch be­vor ich mit die­sem News­let­ter end­lich wie seit lan­ger Zeit ge­plant von Sub­stack zu Ghost / Ma­gic Pa­ges wechs­le […]

über ghost bin ich in den letz­ten wo­chen ge­le­gent­lich ge­stol­pert und bin po­si­tiv an­ge­tan. ge­ra­de wur­de wohl ver­si­on 6 ver­öf­fent­licht, die tol­le, nei­disch ma­chen­de fea­tures be­inhal­tet.

im blog — oder ghost? — des grün­ders john o’no­lan habe ich mich in den letz­ten ta­gen ein biss­chen fest­ge­le­sen und lust be­kom­men ghost auch mal aus­zu­pro­bie­ren. so kann eine ghost in­stanz auch gleich­zei­tig eine mast­o­don-in­stanz sein, so wie john.ono­lan.org es ist. ghost selbst kann man sich selbst in­stal­lie­ren oder eine ge­hos­te­te in­stanz mie­ten. das fi­nan­zie­rungs­mo­del hin­ter ghost ist ver­nünf­tig und ver­trau­ens­bil­dend, ghost in­stan­zen be­nö­ti­gen nicht un­be­dingt ein coo­kie ban­ner und kön­nen tra­cker-frei be­trie­ben wer­den. al­les was an sub­stack scheis­se ist, ist bei ghost toll.

je län­ger ich ins in­ter­net schrei­be, des­to deut­li­cher ist mir ge­wor­den wie wich­tig es ist ent­we­der auf selbst kon­trolleir­ten platt­for­men zu schrei­ben oder min­des­tens ei­nen flucht­weg vor­zu­be­rei­ten, wenn dritt­an­bie­ter platt­for­men der ens­hit­ti­fi­ca­ti­on er­lie­gen (ver­ka­cken). das gilt selbst für das fe­di­ver­se; seit­dem ich mei­ne ei­ge­ne go­to­so­cial-in­stanz be­trei­be füh­le ich mich noch ei­nen ta­cken mehr in kon­trol­le. da­bei geht es na­tür­lich nicht in ers­ter li­nie um kon­trol­le, die ja be­kann­ter­mas­sen meist eine il­lu­si­on ist, son­dern eben um ab­we­sen­heit oder re­du­zie­rung von ab­hän­gig­kei­ten.

ich wer­de mich je­den­falls hü­ten john­ny ghost oder an­de­re ver­meint­li­che, halb­ga­re weis­hei­ten aufs auge zu drü­cken, er wird da schon selbst sei­ne ab­wä­gun­gen ge­macht ha­ben. aber auf den ers­ten und zwei­ten blick hat mich das teil so neu­gie­rig ge­macht, dass ich mir das si­cher mal an­schau­en wer­de. viel­leicht lässt sich da ja was in­te­grie­ren, zwi­schen kir­by und ghost. oder ein­fach das eine oder an­de­re ler­nen.

so rich­tig über­zeugt da­von wir­res.net auch per push (news­let­ter) zu ver­tei­len bin ich nach wie vor nicht. aber die wur­zeln die­ses blogs sind ei­gent­lich ein news­let­ter. da­mals (2001 / 2002) gab es bei ya­hoo­groups die mög­lich­keit so­was ein­fach ein­zu­rich­ten: abon­nen­ten ein­tra­gen, email schrei­ben, an wir­res@ya­hoo­groups.com schi­cken, fer­tig. so habe ich da­mals fa­mi­lie und freun­de über mei­ne ak­ti­vi­tä­ten in­for­miert, bis in mir die er­kennt­nis reif­te, dass pull bes­ser als push ist, dass ich mich also lie­ber auf eine web­sei­te mit neu­ig­kei­ten kon­zen­trie­ren soll­te, statt neu­ig­kei­ten in brief­käs­ten zu wer­fen. ich bin mir heu­te nicht mehr si­cher, ob ich sol­che bot­schaf­ten, wie hier im märz 2002 auch an mei­ne el­tern ge­schickt habe. ob­wohl die­se rund­mail vom au­gust 2002 el­tern-safe ge­we­sen wäre. ko­mi­scher­wei­se habe ich mir da­mals nie die mühe ge­macht die vös­lau­er mail in ei­nen rich­ti­gen ar­ti­kel um­zu­wan­deln, nur das fol­low-up hat ei­nen ar­ti­kel be­kom­men.

ich zie­he es nicht ernst­haft in er­wä­gung, aber fra­gen ob ir­gend­wer in­ter­es­se am ver­trieb von wir­res.net als news­let­ter habe kann ich ja mal.


se­maglut­id, tag 1

felix schwenzel in semaglutid

heu­te den gan­zen tag (re­la­tiv) ap­pe­tit­los ge­we­sen — ob­wohl ich mir noch kein se­maglut­id ge­spritzt hat­te. ich ver­mu­te die an­ti­zi­pa­ti­on von ver­än­de­rung, ver­än­dert be­reits ei­nen teil der rou­ti­ne. ges­tern habe ich hier von ver­zicht ge­schrie­ben und dass ich da ei­gent­lich gar kei­ne lust drauf habe. da­bei kann ich ei­gent­lich ganz gut ver­zich­ten. es kommt halt im­mer auf die si­tua­ti­on an. ich kann gut auf al­ko­hol ver­zich­ten wenn es kein kal­tes wei­zen­bier oder schot­ti­scher whis­ky ist. statt ir­gend­wo ir­gend­ein bier zu trin­ken, ge­neh­mi­ge ich mir mei­ne do­sis lie­ber zu­hau­se, wo die qua­li­tät des pro­dukts und das am­bi­en­te mir bes­ser passt. spei­se­eis im som­mer? lie­ber kein eis als ein mit­tel­mäs­si­ges eis. spa­ghet­ti-eis hin­ge­gen geht im­mer. auf mc­do­nalds ver­zich­te ich auch un­gern, ver­su­che es aber zu ver­mei­den in si­tua­tio­nen zu kom­men in de­nen ich ge­le­gen­heit habe über­haupt in ein mc­dons­las rein zu ge­hen.

ei­gen­ar­ti­ger wei­se habe ich bei ham­bur­ger-fast­food­ket­ten stillsch­we­gend ge­wohn­hei­ten ent­wi­ckelt, die mich beim nach­den­ken selbst ver­wun­dern. ich be­stel­le nie mehr als ei­nen bur­ger, wenns mir da­nach ist mit pom­mes und ei­ner cola light oder zero. ich kom­me gar nicht auf die idee mir mehr zu be­stel­len. des­halb ist bei mc­do­nalds na­tür­lich der big mac mein lieb­lings­bur­ger — weil ich ihn wie zwei bur­ger es­sen kann und das auch grund­sätz­lich tue. bei bur­ger king fin­de ich den whop­per mit käse ok, aber nicht so gut wie den big mac. da­für mag ich die pom­mes bei bur­ger king lie­ber, die ich auch im­mer nach­sal­ze, weils (bei bur­ger king) geht. die­se ge­wohn­heit nur ei­nen bur­ger/be­such zu es­sen habe ich seit min­des­tens mei­nem zi­vil­dienst. da sind wir ein­mal nachts mit heiss­hun­ger das au­to­bahn mc­do­nalds ge­fah­ren und als mo­ritz vier big­mac für sich be­stell­te, habe ich mich vor la­chen nicht mehr ein­ge­kriegt. ich hielt das da­mals für ei­nen der bes­ten wit­ze ever, den mo­ritz auch bis zum ende durch­zog und al­les rat­ze­put­ze weg ass.

das teuf­li­sche an die­sen fast-food ket­ten ist na­tür­lich, dass sie häu­fig mit po­si­ti­ven as­so­zia­tio­nen be­legt sind. bei bur­ger king muss ich an mei­nen ers­ten bur­ger king bur­ger ever als aus­tausch­schü­ler in se­at­tle den­ken, oder an mei­ne zeit in stutt­gart, in der ich das ri­tu­al hat­te sonn­tags die FAS zu kau­fen und im bur­ger king durch­zu­le­sen.

naja, je­den­falls ist mir das heu­te noch mal auf­ge­fal­len, ver­zicht hat na­tür­lich ganz viel mit ri­tua­len, ge­wohn­hei­ten und an­ti­zi­pa­ti­on zu tun, wes­halb sich die wahr­neh­mung von ver­zicht wohl auch for­men lässt.

am abend hab ich mir dann die ers­te sprit­ze ge­setzt. die be­die­nungs­an­lei­tung ist ein zwei qua­drat­me­ter gros­ses blatt. der „pen“ mit dem man sich spritzt, ist na­tür­lich für den dümms­ten an­zu­neh­men­den be­nut­zer kon­stru­iert. so wie heut­zu­ta­ge ipho­nes und frü­her macs ge­stal­tet wa­ren. kom­ple­xe vor­gän­ge hin­ter ein­fa­cher be­die­nung zu ver­ste­cken ist eine gros­se kunst, die novo nor­disk nicht be­herrscht. im ge­gen­teil, oz­em­pic macht aus ei­nem ein­fa­chen vor­gang et­was kom­pli­zier­tes — aber da­für ver­meint­lich si­che­res. mei­ne er­in­ne­rung mag mich trü­ben, aber als ich mir vor ei­ni­gen jah­ren mal throm­bo­se-sprit­zen in den bauch ge­hau­en habe, war das sehr un­kom­pli­ziert, aus­pa­cken, in den bauch sprit­zen, weg­schmeis­sen, fer­tig. oz­em­pic braucht zur er­klä­rung der „pen“-funk­ti­ons­wei­se 1,5 qua­drat­me­ter text und bild.

je­den­falls: in­jek­ti­on ge­glückt, ich mer­ke nichts. zeit für ein dia­gram, das ist der ver­lauf mei­nes ge­wichts in die­sem jahr.

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„mil­de adi­po­si­tas“

felix schwenzel in semaglutid

seit­dem ich den­ken kann — und ei­gent­lich auch schon da­vor — ma­chen an­de­re mein ge­wicht zum the­ma. das hat sich bis heu­te nicht ge­än­dert. in der rück­schau ist das schon ein biss­chen irre. der kräf­ti­ge, aber im ver­gleich ran­ke und schlan­ke fe­lix, den ich auf al­ten bil­dern sehe, war — ge­nau wie der über fünf­zig­jäh­ri­ge fe­lix — je­mand der sich von sei­nen liebs­ten und an­de­ren an­hö­ren durf­te, dass er et­was zu viel wie­ge. die­se be­wer­tun­gen von drit­ten ha­ben si­cher­lich zum gros­sen teil da­mit zu tun, dass sich die­se men­schen sor­gen um mich ge­macht ha­ben oder ma­chen oder me­di­zi­ni­sches fach­per­so­nal wa­ren.

„kräf­tig“, wie man so schön sagt, war ich al­ler­dings von an­fang an. es gab kei­nen zau­ber­trank-vor­fall, ich kam schon mit ei­nem bäuch­lein, als „bro­cken“ wie mein va­ter im­mer sag­te, auf die welt (foto von mir ca. ein jahr nach die­sem er­eig­nis).

mei­ner schwes­ter er­ging das nicht an­ders, bei ihr führ­te das aber zu emo­tio­na­le­ren ab­wehr­re­ak­tio­nen und an­de­ren ra­tio­na­li­sie­run­gen als bei mir. mei­ne ab­wehr­re­ak­ti­on war in ers­ter li­nie igno­ranz und re­si­li­enz. im gros­sen und gan­zen habe ich im­mer ge­ges­sen was ich es­sen woll­te und habe nicht gross­ar­tig auf mei­ne er­näh­rung ge­ach­tet. das ein­zi­ge wor­auf im­mer ach­te­te, war auf mei­ne art mass zu hal­ten oder an­sät­ze von gier zu un­ter­drü­cken. das ist ein biss­chen so wie ich mit al­ko­hol um­ge­he: ich trin­ke ger­ne und re­gel­mäs­sig, aber al­ler­sel­tens­tens bis gar nicht im über­mass. lei­der ver­tra­ge ich al­ko­hol ganz gut, wes­halb ich auch nicht be­haup­ten kann we­nig zu trin­ken.

aber ich kann mich nicht dar­an er­in­nern in den letz­ten 10 jah­ren wirk­lich mal be­sof­fen ge­we­sen zu sein.

als ich vor 10 oder 12 jah­ren mal eine si­nus di­ver­ti­ku­li­tis hat­te, er­klär­te mir eine ärz­tin in der not­auf­nah­me, dass mei­ne di­ver­ti­ku­li­tis auch da­mit zu­sam­men­hän­gen könn­te, dass ich mich zu fleisch­reich und bal­last­stoff­arm er­näh­re. „afri­ka­ner“, er­zähl­te sie mir, näh­men ein viel­fa­ches an bal­last­stof­fen zu sich und hät­ten ent­spre­chend auch viel­fa­che men­gen stuhl­gang und bes­ser trai­nier­te darm­wän­de. ich nahm das zum an­lass mei­ne er­näh­rung erst zö­ger­lich und spä­ter kon­se­quen­ter vom schnell­frass auf selbst­ge­koch­tes mit viel ge­mü­se, viel ge­trei­de, mehr voll­korn um­zu­stel­len. sel­ber le­cker und gut zu ko­chen, mit viel fri­schem zu­ta­ten, viel ge­mü­se, we­nig hoch­ver­ar­bei­te­tem ist eine tol­le sa­che, schmeckt gut, macht glück­lich, aber nicht un­be­dingt schlank.

ich hat­te in dern ver­gan­ge­nen 20 jah­ren auch pha­sen, in de­nen ich auf mei­ne ka­lo­rien­ein­nah­me et­was ach­te­te. zu­letzt muss das so um un­se­re hoch­zeit ge­we­sen sein, vor 16 jah­ren. da gab ich in ei­nem jah­res­end­fra­ge­bo­gen an, so um die 10 kilo we­ni­ger als im vor­jahr zu wie­gen. ich glau­be in der zeit ging ich auch in fit­ness­stu­dio und der an­saz zur ge­wichts­re­duk­ti­on war ein­fach et­was we­ni­ger, bes­ser, „be­wuss­ter“ zu es­sen und zu trin­ken.

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le­bens­ver­län­gern­de mass­nah­men (für mein ipho­ne)

felix schwenzel in artikel

mein ipho­ne xr ist mitt­ler­wei­le 6 oder 7 jah­re alt. und ich bin wei­ter­hin sehr zu­frie­den da­mit. das te­le­fon hat die ak­tu­el­le be­trieb­sys­tem­ver­si­on und auch wenn es manch­mal kur­ze nach­denk­pau­sen ein­legt, fühlt es sich wei­ter­hin snap­py an und ist in je­der hin­sicht gut be­nutz­bar. die ma­xi­ma­le bat­te­rie-ka­pa­zi­tät, die sich das te­le­fon selbst dia­gnos­ti­ziert, liegt noch bei 81%, was mich in der re­gel gut über den tag bringt.

der vor­teil ei­nes äl­te­ren te­le­fons ist, dass ich mir kei­ne gros­sen sor­gen um sei­ne hül­le und glas­flä­chen mehr ma­che. seit zwei oder drei jah­ren trägt es kei­nen bum­per mehr. das di­play hat zwar leich­te frak­tu­ren in der obe­ren lin­ken ecke, aber die sind im all­tag un­sicht­bar. auch die ka­me­ra fin­de ich nach wie vor sen­sa­tio­nell gut. sie hat nur ein auge, aber die soft­ware sorgt in al­len si­tua­tio­nen da­für, dass ich nur auf den aus­lö­ser drü­cken muss und trotz­dem im­mer an­nehm­ba­re fo­tos raus­kom­men.

vor un­ge­fähr zwei jah­ren dach­te ich, dass wir uns viel­leicht tren­nen müss­ten, mein te­le­fon und ich. es woll­te nicht mehr rich­tig la­den, bzw. der light­ning strom­ka­bel an­schluss wur­de sehr wa­ke­lig und ha­ke­lig. ich be­kam es kaum noch ge­la­den, egal wel­ches ka­bel ich be­nutz­te. ich ver­mu­te­te eine de­fek­te oder aus­ge­lei­er­te la­de­buch­se und woll­te mal ei­nen pro­fi fra­gen, ob man das re­pa­rie­ren kön­ne. für sol­che fra­gen gehe ich im­mer zu ima­zing, ein au­to­ri­sier­ter ap­ple sup­port part­ner (in ber­lin), bei dem man also mit der glei­chen (oder hö­he­ren) kom­pe­tenz wie bei ap­ple selbst be­dient wird. aber vor al­lem kann man da ein­fach hin­ge­hen, ohne ter­min­ver­ein­ba­rung und men­schen­auf­läu­fe.

ich schil­der­te bei ima­zing mein pro­blem und der mensch auf der an­de­ren sei­te mein­te, dass das te­le­fon ei­gent­lich be­reits von ap­ple aus dem sup­port ge­nom­men sei. er­satz­tei­le wür­de man da­für nicht mehr von ap­ple be­zie­hen kön­nen. aber er ver­mu­te­te, dass die buch­se ein­fach ver­schmutzt sei und wür­de mal kurz nach hin­ten ge­hen um das zu prü­fen. nach 10 mi­nu­ten kam der freund­li­che sup­port-mensch zu­rück, mit ei­ner ge­rei­nig­ten light­ning buch­se. das te­le­fon liess sich wie­der la­den, die ste­cker sas­sen wie­der fest wie am ers­ten tag.

zah­len muss­te ich nichts, ge­freut habe ich mich rie­sig.

in den letz­ten wo­chen fiel mir auf, dass ich an man­chen la­de­ka­beln wie­der wa­ckel­kon­takt-phä­no­me­ne be­ob­ach­te­te. also steck­te ich dies­mal selbst ei­nen spit­zen ge­gen­stand in die la­de­buch­se und hol­te ei­nen hau­fen fu­sel raus. auch die­se ope­ra­ti­on hat­te durch­schla­gen­den er­folg, die buch­se hält den light­ning-ste­cker wie­der bom­big fest.

wenns nach mir gin­ge, wür­de ich das ixr noch ein paar jah­re wei­ter­nut­zen. ap­ple hat aber an­ge­kün­digt, dass jetzt auf der soft­ware­sei­te schluss sei und u.a. das ipho­ne ixr nicht mehr von ios 26 un­ter­stützt wer­de. das ist sehr be­dau­er­lich und das heißt, dass ich in den nächs­ten zwei jah­ren tat­säch­lich nach er­satz schau­en muss.


her­mes und ot­to

felix schwenzel in artikel

ge­le­gent­lich be­stel­le ich be­wusst nicht beim deut­schen ab­le­ger von ama­zon, son­dern bei der bio-deut­schen ver­sand­wirt­schaft. man muss jetzt ja bei un­ter­neh­men mit ame­ri­ka­ni­schen blut noch vor­sich­ti­ger sein als man oh­ne­hin sein soll­te. bei mei­nen bis­he­ri­gen ver­su­chen war ich meist so mit­tel­zu­frie­den. ich bin ja ziem­lich ver­wöhnt von ama­zon — und wahr­schein­lich geht das vie­len men­schen so: schnel­le lie­fe­rung, pro­blem­lo­se re­tou­ren, man be­kommt mehr oder we­ni­ger al­les und oft auch ziem­lich gute prei­se.

weil ich noch nie bei otto be­stellt habe und die eine hue leuch­te vor­rä­tig hat­ten (und ama­zon nicht) die wir brauch­ten, habe ich also ge­dacht: be­stell ich mal bei otto.de. un­ter­wegs habe ich pia, ja­ni­ne, phil­ip, kers­tin und ha­lil „aus dem OTTO-Ser­vice-Team“ ken­nen­ge­lernt.

was mir an otto gleich am an­fang ge­fiel: ich konn­te auch nach eine neu­an­mel­dung per rech­nung zah­len. fand ich su­per, so ei­nen ver­trau­ens­vor­schuss. und die leuch­te selbst lag mit 190 euro auch güns­ti­ger als bei ama­zon (der lis­ten­preis liegt bei 300 €). zu­sätz­lich zum güns­ti­gen preis leg­te otto auch noch eine hue zig­bee fern­be­die­nung dazu.

die ver­sand­dau­er von 8 ta­gen kam mir sehr 80er jah­re vor, aber gut, man kann ja auch mal ge­duld üben. am 14.6 klin­gel­te dann ein göt­ter­bo­te bei uns und über­reich­te mir ein klei­nes, sehr leich­tes pa­ket und ver­ab­schie­de­te sich. das päck­chen ent­hielt den hue dim­mer switch. bei otto.de wur­de mei­ne be­stel­lung jetzt als „zu­ge­stellt“ ge­führt. ich rege mich ja grund­sätz­lich nicht mehr auf, aber ich hat­te be­den­ken wie ich der bei­fah­re­rin er­klä­ren soll­te, dass ich ei­nen hue dim­mer switch für fast 200 euro ge­kauft habe.

also schil­der­te ich dem otto.de ser­vice­team per mail die si­tua­ti­on. am 16.6 mel­de­te sich „Pia  aus dem OTTO-Ser­vice-Team“ sehr freund­lich zu­rück und ver­sprach nach­zu­for­schen. das kön­ne aber „5 Ar­beits­ta­ge“ dau­ern.

am nach­mit­tag des glei­chen ta­ges kam der her­mes-bote dann noch­mal vor­bei und drück­te mir das 10 kilo pa­ket mit der leuch­te in die hand. ich freu­te mich und teil­te pia die fro­he kun­de mit.

am 17.6 schrieb mir „Ja­ni­ne aus dem OTTO-Ser­vice-Team“ per mail, dass sie sich auch freue.

die leuch­te selbst ist su­per, das ein me­ter zwan­zig lan­ge und 30 zen­ti­me­ter brei­te leucht­pa­nel be­leuch­tet un­se­rer kü­che, funk­tio­niert wun­der­bar mit zig­bee2mqtt und war ein wun­der­ba­rer drop-in er­satz für ein ähn­li­ches pa­nel, dass wir vor ein paar jah­ren bei aldi be­stellt hat­ten. das pa­nel gabs da­mals nur bei aldi süd und aldi süd lie­fert nur ins aldi süd ein­zugs­ge­biet — und nicht nach ber­lin — wes­halb ich es be­stell­te und an mei­ne el­tern schi­cken liess, die es dann an mich wei­ter­schick­ten.

bild von der leuchte, wie sie bei uns an der decke hängt und das tut was sie soll: leuchten.

auch wenn man sagt, dass LEDs viel län­ger hal­ten als glüh­bir­nen, län­ger als neon röh­ren hal­ten sie oft nicht. das aldi pa­nel hat­te ver­mut­lich pro­ble­me da­mit die ab­wä­me der LEDs ab­zu­lei­ten, was dann wie­der­um den LEDs pro­ble­me be­rei­te­te. ir­gend­wann gabs dann kein neu­tra­les weiss mehr, son­dern nur noch gelb­sti­chi­ges weiss. ein teil der ver­bau­ten LEDs hat­te den dienst quit­tiert. das aldi pa­nel be­stand aus gün­sig­ten chi­na-kom­po­nen­ten von tuya und hat­te — wie lei­der sehr vie­le tuya pro­duk­te — auch so sei­ne ei­gen­hei­ten.

das dop­pelt so teu­re hue pa­nel ist mei­ner mei­nung nach auch dop­pelt so gut kon­stru­iert. viel me­tall, stattt nur plas­tik beim aldi pa­nel, lässt hoff­nung auf­kom­men, dass das mit der wär­me­ab­lei­tung funk­tio­nie­ren wird. auch die auf­häng-kon­struk­ti­on fand ich gut ge­löst und die steue­rung mit zig­bee2mqtt und ho­me­as­sistant ist frei von ei­gen­hei­ten. das teil funk­tio­niert ein­fach so wie es soll.

diens­tag klin­gel­te dann wie­der mal ein her­mes bote und über­reich­te mir ein wei­te­res hue pa­nel im wert von 200 bis 300 euro. dazu die an­nah­me zu ver­wei­gern konn­te ich mich nicht über­win­den. manch­mal bil­de ich mir ja ein, dass net­te men­schen oder fir­men mir ein­fach was schen­ken wol­len — ohne ge­gen­leis­tung.

auf dem lie­fer­schein stand mei­ne adres­se, aber otto hat­te sich of­fen­bar eine neue kun­den­num­mer für mich aus­ge­dacht. ich schrieb ja­ni­ne am 22.7:

Eben wur­de mir die Ware noch­mal ge­lie­fert.  

Lie­fer­schein­num­mer: 702502172673 vom 21.07.2025.

Auf dem Lie­fer­schein steht Kun­den­num­mer: ████████ 
Laut otto.de lau­tet mei­ne Kun­den­num­mer aber ████████. 

Ad­dres­siert ist das Pa­ket aber an mich. Scheint al­les ein biss­chen durch­ein­an­der bei euch. Wie kann ich euch hel­fen?

ges­tern schrieb mir „Kers­tin aus dem OTTO-Ser­vice-Team“, dass sie fest­ge­stellt habe, dass ich „kei­ne Ware“ be­stellt hät­te und sie mich bit­ten wür­de, die ware zu­rück zu sen­den. „Phil­ip aus dem OTTO-Ser­vice-Team“ schick­te mir ein re­tou­ren­la­bel:

Hal­lo Fe­lix, 

Das Re­tou­ren­la­bel  habe ich dir gleich an­ge­hängt. Bit­te dru­cke die­ses aus und kle­be es au­ßen auf die Sen­dung. So kann nichts schief­ge­hen.

Vie­le Grü­ße
Phil­ip
aus dem OTTO-Ser­vice-Team

das bes­te wäre wahr­schein­lich tat­säch­lich ge­we­sen, das la­bel ein­fach auf­zu­kle­ben und dann zu gu­cken was pas­siert.

bild von der fehlgelieferten leuchte mit aufgeklebtem retouren-label

aber weil ich freund­lich bin, frag­te ich bei phil­ip noch­mal nach ob ich zwi­schen den zei­len rich­tig ge­le­sen hät­te, dass ich das 10 kilo pa­ket zum nächs­ten her­mes shop schlep­pen sol­le oder ob er ver­ges­sen habe mir zu sa­gen, wann ein bote das bei uns ab­ho­len wür­de.

bei kers­tin hak­te ich noch­mal nach was es mit mei­nen ver­schie­de­nen kun­den­num­mern auf sich habe und ob sie viel­leicht hin­ter­grund-in­for­ma­tio­nen für mich hät­te, die mir hel­fen wür­den zu ver­ste­hen was hier pas­siert ist — da­mit ich mich in zu­kunft noch­mal trau­en kann bei otto.de zu be­stel­len.

ges­tern abend um kurz vor acht schrieb mir „Ha­lil aus dem OTTO-Ser­vice-Team“, dass es ihr leid täte, dass phil­ip nicht kla­rer kom­mu­ni­ziert hät­te. sie habe für mor­gen eine ab­ho­lung durch her­mes or­ga­ni­siert.

ich fin­de die vie­len men­schen aus dem otto-ser­vice-team alle sehr freund­lich und nett, aber bei on­line-be­stel­lun­gen ist es mir ei­gent­lich lie­ber mit nie­man­dem re­den oder schrei­ben zu müs­sen.

ob ich noch­mal den mut fin­de bei otto.de zu be­stel­len hängt jetzt auch ein biss­chen vom wei­te­ren ver­lauf ab, wer weiss wel­che über­ra­schun­gen die otto-pra­li­nen­schach­tel noch für mich be­reit­hält. viel­leicht kommt dem­nächst eine spül­ma­schi­ne?

wo be­stellt ihr denn so?


nach­trag 31.07.2025:

am 27. juli mel­de­te sich kers­tin noch­mal auf mei­ne fra­ge, was denn ei­gent­lich pas­siert sei und war­um ich ver­schie­de­ne kun­den­num­mer bei otto.de habe. die ant­wort war eine höf­li­che plat­ti­tü­den-flos­kel („Es kann ver­schie­de­ne Ur­sa­chen ge­ben“) und die ver­si­che­rung „dass es nor­ma­ler­wei­se rei­bungs­los funk­tio­niert“. da­mit ich mich bei mei­ner nächs­ten be­stel­lung vom ser­vice von otto.de über­zeu­gen kön­ne, ver­sprach sie mir ei­nen gut­schein, der ges­tern per post an­kam: 15 €.

also mal gu­cken was ich kau­fen kann. wir ha­ben eine pfef­fer­müh­le, die seit über 10 jah­ren sen­sa­tio­nell gut funk­tio­niert. un­se­re salz­müh­le hin­ge­gen funk­tio­niert scheis­se. also war­um nicht noch eine gut funk­tio­nie­ren­de müh­le fürs salz kau­fen? über die goog­le bil­der­su­che iden­ti­fi­zie­re ich sie als eine si­lit-ge­würz­müh­le. otto.de lis­tet die mit 38 euro. also ab in den wa­ren­korb.

beim gut­schein­ein­lö­sen be­klagt sich der wa­ren­korb:

„Es be­fin­den sich kei­ne Ar­ti­kel des Ver­käu­fers OTTO im Wa­ren­korb“

ok, dann gilt der gut­schein nicht für otto.de, son­dern nur für pro­duk­te die auch von otto.de sind. oder so. wäh­rend ich nach­den­ke was ich jetzt sonst noch mit dem gut­schein kau­fen kann, be­stell ich die müh­le spon­tan für 16 euro bei ama­zon. wird mor­gen ge­lie­fert.

bei otto.de ent­schei­de ich mich nach 20 mi­nu­ten er­folg­lo­sem scrol­len die be­stel­lung auf spä­ter zu ver­schie­ben.

beim mor­gen­spa­zier­gang fällt mir ein, dass wir ein flie­gen­git­ter für die spei­se­kam­mer kau­fen könn­ten. bei ama­zon hat­te ich vor ner wei­le schon mal so eins zur selbst­mon­ta­ge und -kür­zung ge­kauft. fil­ter auf „ver­käu­fer otto“ und für 39 euro gabs ein git­ter-set, das pas­sen müss­te. trotz der saf­ti­gen 5 euro ver­sand be­stel­le ich.

gut­schei­ne funk­tio­nie­ren also. ein simp­ler 15 euro gut­schein von otto.de hat dazu ge­führt, dass ich bei ama­zon spon­tan für 16 euro ein­ge­kauft habe und bei otto.de, ab­züg­lich des gut­scheins, 24 euro ge­las­sen habe: 50 euro um­satz mit ei­nem 15 euro gut­schein. trotz­dem habe ich wie­der nicht nur po­si­ti­ve er­fah­rung bei otto.de ge­macht: der gut­schein war re­strik­tiv und galt nicht platt­form­weit, die prei­se wa­ren bei mei­nen un­re­prä­sen­ta­ti­ven stich­pro­ben nicht be­son­ders kon­ku­renz­fä­hig und die lie­fer­zeit ist wie­der so um die 8 tage bei otto.de. die ge­würz­müh­le, das weiss ich jetzt schon, ist mor­gen da. beim flie­gen­git­ter hab ich so ein ge­fühl, dass da wie­der was schief­ge­hen könn­te.


iPom­pi­dou

felix schwenzel in artikel

ste­wart hicks er­klärt sehr nach­voll­zieh­bar, war­um das cent­re pom­pi­dou so ein gross­ar­ti­ges ge­bäu­de ist. wenn man über­legt, dass es fast so alt ist wie ich, aber ge­ra­de mal 5% so alt aus­sieht wie ich, ist das schon er­staun­lich. es sieht nicht nur mo­dern aus, son­dern im­mer noch ir­gend­wie neu.

sehr schön fand ich ste­wart hicks be­haup­tung, dass das cent­re pom­pi­dou kon­zep­tio­nell und ar­chi­tek­to­nisch un­se­re mo­der­ne kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur vor­weg­nahm. da­durch dass das cent­re pom­pi­dou alle tech­nik nach aus­sen stülpt, ist es in­nen ul­tra-fle­xi­bel und kann jede ge­wünsch­te funk­ti­on über­neh­men.

ich habe ver­ges­sen ob ichs bei john gru­ber oder an­ders­wo ge­le­sen habe, aber das ipho­ne — oder all­ge­mein mo­der­ne com­pu­ter mit touch-screen, ich sag im fol­gen­den der ein­fach­heit hal­ber trotz­dem nur „ipho­ne“ — sind des­halb so uni­ver­sell, weil sie zwar alle tech­nik in­nen ver­ste­cken, aber jede vor­stell­ba­re funk­ti­on nach aus­sen stül­pen kön­nen. ein ipho­ne kann eben ein te­le­fon sein, ein fax oder gar ein fi­lofax, eine bi­blio­thek oder eben auch ein mu­se­um. die idee, das kon­zept hin­ter bei­den, dem cent­re pom­pi­dou und dem ipho­ne, ist das glei­che: 100% fle­xi­bi­li­tät ohne dass ei­nem haus­tech­nik oder mi­croele­tro­nik im weg ste­hen.

man muss lei­der sa­gen, dass das ipho­ne es leich­ter hat fle­xi­bel zu sein als das cent­re pom­pi­dou. vir­tu­ell ist ein­fach um die 100% leich­ter als ge­baut.

auf dem ipho­ne ha­ben men­schen mitt­ler­wei­le ge­lernt, rein funk­tio­nel­le kon­zep­te und ei­nen sehr ho­hen abs­trak­ti­ons­grad hin­zu­neh­men. in der welt der ar­chi­tek­tur hän­gen die men­schen nach wie vor dem skeu­omor­phis­mus nach. ein haus soll ge­fäl­ligst wie ein haus aus­se­hen, also am bes­ten mit gie­bel und gar­di­nen hin­ter den fens­tern. chatgpt hat, wie ich fin­de, sehr schön die de­fi­ni­ti­on von skeu­omor­phis­mus, aber eben auch an die er­war­tun­gen an ar­chi­tek­tur, auf ei­nen kur­zen satz ein­ge­dampft

Skeu­omor­phis­mus ist De­sign, das mo­der­ne Din­ge wie alte Vor­bil­der aus­se­hen lässt.

 

youtube-video laden, info, direktlink

 

das bild hat chatgpt ge­zeich­net, promt:

kannst du das cent­re pom­pi­dou mit blei­stift skiz­zie­ren, ganz mi­ni­ma­lis­tisch?

da­nach hab ich ge­be­ten:

das sieht sehr gut aus. ein ganz biss­chen mehr de­tails?


shrink­fla­ti­ons­­aus­­gleich

felix schwenzel in artikel

das wort „shrink­fla­ti­on“ habe ich zu­erst bei spie­gel.de (€) ge­le­sen. das war im rah­men der all­jähr­li­chen wer­bung con­tent part­ner­schaft (mei­ne wor­te) von spie­gel on­line mit food­watch. spie­gel.de macht das je­des jahr: über die wahl des „gol­de­nen wind­beu­tels“ be­rich­ten, zur teil­nah­me an der ab­stim­mung auf­ru­fen und die her­stel­ler um stel­lung­nah­me bit­ten.

wha­te­ver. ich be­nut­ze ja sehr ger­ne au­to­ma­ten, zum bei­spiel die zu­cker­wa­ren-au­to­ma­ten auf u-bahn­stei­gen. ich lie­be den ner­ven­kit­zel (fällt das pro­dukt nach der spi­ral­dre­hung run­ter oder klemmt’s, funk­tio­niert die bar­geld­rück­ga­be, hat je­mand in die aus­ga­be­schub­la­de ge­kackt?). für zwei euro gibts dort ne sehr gross aus­se­hen­de tüte er­nuss m&m’s. die pa­ckung sieht so gross aus, als sei­en 200 gramm drin, in echt sind’s aber nur 82 gramm, ki­lo­preis 24,39 €. on­line kann man die 82 gramm pa­ckun­gen für ca. 1,20 €, kau­fen (ki­lo­preis 13,68 €).

der 250 gramm beu­tel m&m’s kos­tet on­line ca. 3,70 € (ki­lo­preis 14,92 €). im u-bahn-au­to­ma­ten zah­le ich also un­ge­fähr 90 % mehr als on­line und wahr­schein­lich auch im su­per­markt.

heu­te vor der rück­fahrt nach dem mor­gen­spa­zier­gang habe ich wie­der 2 € in den au­to­ma­ten ge­wor­fen, die 34 ge­wählt und mich ge­freut dass nie­mand in die aus­ga­be­schub­la­de ge­kackt hat. da­nach freu­te ich mich noch mehr, denn die m&m’s spi­ra­le des au­to­ma­ten dreh­te sich mun­ter wei­ter und warf noch 3 wei­te­re pa­ckun­gen ab. von wei­te­ren käu­fen habe ich ab­ge­se­hen, weil ich stets ver­su­che mei­ne gier zu un­ter­drü­cken.

aber da­mit ist mir jetzt aus­glei­chen­de shrink­fla­ti­ons-ge­rech­tig­keit wie­der­fah­ren und ich habe m&m’s am au­to­ma­ten für ei­nen güns­ti­gen ki­lo­preis von 6,10 € er­hal­ten.

foto von 4 82 gramm packungen m&m’s
328 g m&m’s für 2 €

da­mals™

felix schwenzel in artikel

ich stau­ne beim stö­bern hier bei mir im ar­chiv wie viel ar­beit ich in das alte wir­res.net ge­steckt habe. bis ich alle de­tails und fea­tures von da­mals in kir­by nach­ge­baut habe, dürf­ten noch ein paar jah­re ver­ge­hen.

für eine gan­ze wei­le, als man face­book, twit­ter und in­sta­gram noch be­nut­zen konn­te, habe ich wir­res.net re­ak­tio­nen von die­sen platt­for­men ein­sam­meln las­sen. oder ge­nau­er, bei­trä­ge die ich hier ver­öf­fent­lich­te, hab ich ent­we­der auch ins face­book ko­piert oder auf face­book und twit­ter an­ge­teasert. in­sta­gram­me konn­te man da­mals noch mit ver­tret­ba­rem auf­wand au­to­ma­ti­siert ins blog ko­pie­ren. die re­ak­tio­nen, li­kes, ret­weets habe ich dann wie­der ein­ge­sam­melt, in ei­ner json-da­tei ge­spei­chert und mit ja­va­script-ma­gie un­ter den ar­ti­keln dar­ge­stellt. so sah das da­mals aus:

weil es die json-da­tei­en im­mer noch gibt, hab ich kir­by bei­gebracht die ein­zu­le­sen und — wo vor­han­den, also un­ter äl­te­ren ar­ti­keln — an­zu­zei­gen. das foto mit der u-bz mel­dung hab ich da­mals auch auf twit­ter, in­sta­gram und face­book ge­pos­tet. dort hat es sage und schrei­be 430 li­kes ein­ge­sam­melt (ins­ge­samt 573 re­ak­tio­nen). das sind zah­len von de­nen ich heu­te nur träu­men kann. der er­folg­reichs­te jün­ge­re bei­trag, bzw. das in sa­chen re­ak­tio­nen er­folg­reichs­te bild vom neu­en wir­res.net ist die­ses hier mit 37 li­kes von mast­o­don und blues­ky und ins­ge­samt 52 re­ak­tio­nen.

als ich bis vor kur­zem noch auf in­sta­gram ge­pos­tet habe, ka­men da meis­tens so 10-20 herz­chen zu­sam­men, nied­li­che fri­da-bil­der oder sel­fies gin­gen manch­mal auf 40 bis 50 re­ak­tio­nen hoch. mehr gibt’s seit 5 oder 8 jah­ren ei­gent­lich kaum noch (für mei­ne un­ge­pfleg­ten so­cial me­dia ka­na­äle zu­min­dest).

aber da­mals, da kam manch­mal echt was zu­sam­men: 300 re­ak­tio­nen für ein rol­len­kli­sche-bild mit rol­la­tor, 291 für ei­nen ar­ti­kel über hu­mor­lo­se clowns, und 311 für ein sym­bol­vi­deo für deut­sches pflicht­ge­fühl (wirk­lich tol­les vi­deo). auf mei­ne fra­ge, ob es klug sei dazu auf­zu­ru­fen in bus­se zu kna­cken, ha­ben mehr als 200 leu­te re­agiert.

aber auch vor acht, neun jah­ren zeig­te sich, dass bil­der oder vi­de­os „bes­ser lie­fen“ als müh­sam ge­klöp­pel­te tex­te. die­ser gar nicht mal so doo­fe text an­läss­lich trumps ers­ter amts­zeit, „run­ter vom eis“, hat es auf et­was mehr als 100 re­ak­tio­nen ge­bracht.

an­de­rer­seits ist das wahr­schein­lich auch ein ver­zerr­ter blick, auch mit den da­mals noch funk­tio­nie­ren­den durch­lauf­er­hit­zern face­book und twit­ter war nicht je­der blog­ein­trag ein hit. im ge­gen­teil, auch da­mals war blog­gen si­cher eher „blog­gen als wie wenn nie­mand zu­guckt“. und ab und zu hat man halt zu­fäl­lig nen nerv oder nen mul­ti­pli­ka­tor ge­trof­fen.

nächs­tes to do im ma­schi­nen­raum ist dann mal zu gu­cken, ob ich die al­ten dis­qus-kom­men­ta­re auch wie­der un­ter die al­ten ar­ti­kel be­kom­me und viel­leicht auch eine kir­by-kom­men­tar- oder na­ti­ve like-funk­ti­on ak­ti­vie­re, die mir ge­fällt.


spiel it, till you make it

felix schwenzel in artikel

als ich vor ei­ner wei­le nicht ein­schla­fen konn­te hat­te ich die idee mir den kin­der­gar­ten und hort in den ich als kind ging zu vi­sua­li­sie­ren. also mir die raum­auf­tei­lung, die ar­chi­tek­tur, die lage der „klas­sen­räu­me“ und die aus­sen­flä­chen vor­zu­stel­len.

die vi­sua­li­sie­rung klapp­te ziem­lich gut, das mit dem ein­schla­fen nicht. die er­in­ne­run­gen und ge­dan­ken an den kin­der­gar­ten/hort wa­ren durch­aus po­si­tiv, aber of­fen­sicht­lich auch ein biss­chen auf­re­gend. je­der raum, den ich mir vi­sue­li­sier­te, weck­te zahl­rei­che er­in­ne­run­gen. im­mer­hin hat­te ich dort un­ge­fähr sechs jah­re mei­nes le­bens ver­bracht, und das in ei­nem al­ter das enorm prägt.

statt mei­ne kin­der­gar­ten­zeit als ein­schlaf­hil­fe zu be­nutz­ten, dach­te ich in den fol­gen­den wo­chen öf­ter tags­über an die­se zeit. als wir kürz­lich über os­tern bei mei­nem el­tern zu be­such wa­ren, er­griff ich die ge­le­gen­heit ei­nen ab­ste­cher nach aa­chen in den preus­wald zu ma­chen.

es zeig­te sich, dass mei­ne er­in­ne­run­gen ziem­lich prä­zi­se wa­ren und sich in den letz­ten 45 jah­ren nicht viel ver­än­dert hat­te. die grund­schu­le hat­te ei­nen er­weit­te­rungs­bau vor­ne dran ge­setzt be­kom­men, der kin­der­gar­ten sah ex­akt aus wie da­mals. der preus­wald hat­te sich in den letz­ten 60 jah­ren na­tür­lich ver­än­dert, aber vor al­lem, naja, wie soll man sa­gen — so­zio-kul­tu­rell? die­se „mo­ment­auf­nah­me“ zu 50 jah­ren preus­wald zeich­net das ganz schön nach.

ich schrei­be den text aber ei­gent­lich aus ei­nem ganz an­de­ren grund. ich bil­de mir ein, vor ein paar ta­gen ei­nen zu­sam­men­hang be­merkt zu ha­ben zwi­schen dem was wir da­mals im kin­der­gar­ten ge­macht ha­ben und dem was wil­liam shat­ner und sei­ne crew in den pa­ra­mount stu­di­os in los an­ge­les ta­ten.

da­mals im hort spiel­ten wir näm­lich ge­le­gent­lich „raum­schiff en­ter­pri­se“. in ei­nem ne­ben­raum zu un­se­rem ge­mein­schaft­raum gab es ei­nen klei­ne­ren raum mit ei­ner ta­fel. das war un­se­re brü­cke. auf die ta­fel mal­ten wir ster­nen-kon­stel­la­tio­nen, bzw. kar­tier­ten un­se­ren kurs durch die ga­la­xie. un­ser raum­schiff hat­te kei­ne trans­por­ter, des­halb lan­de­ten wir es auf den pla­ne­ten die wir an­steu­er­ten. nach der lan­dung öff­ne­ten wir die lu­ken (fens­ter), spran­gen auf die pla­ne­ten­ober­flä­che und er­forsch­ten den pla­ne­ten. ich er­in­ne­re mich nicht mehr wie vie­le pla­ne­ten wir er­forsch­ten und wie sorg­fäl­tig wir da­bei vor­gin­gen, aber ich er­in­ne­re mich, dass wir uns ge­le­gent­lich sor­gen mach­ten, ob die at­mo­sphä­re aus­rei­chend sau­er­stoff ent­hielt.

in der rück­schau oder aus er­wach­se­nen-au­gen wirkt un­ser en­ter­pri­se-spiel na­tür­lich ein biss­chen al­bern. aber für uns war ge­nau das real, was wir uns als real vor­stell­ten. er­wach­se­ne konn­ten wir we­gen der tech­no­lo­gie die wir nutz­ten (phan­ta­sie) nicht an un­se­rer il­lu­si­on teil­ha­ben las­sen.

was wil­liam shat­ner und sei­ne crew auf ei­ner sound­s­ta­ge in mit­ten von sperr­holz-ku­lis­sen in los an­ge­les tat, war im prin­zip auch ein biss­chen al­bern. man ver­gisst das ja manch­mal, aber wil­liam shat­ner spiel­te auch nur „raum­schiff en­ter­pri­se“. mit we­ni­ger phan­ta­sie, da­für mit et­was mehr krea­ti­vi­tät, ohne un­be­fan­gen­heit, da­für mit pro­fes­sio­na­li­tät und stoi­scher ge­las­sen­heit — weil ir­gend­wie muss man in los an­ge­les ja sei­nen le­bens­un­ter­halt ver­die­nen.

un­ser „raum­schiff en­ter­pri­se“ spiel war dar­auf aus­ge­rich­tet in un­se­ren köp­fen real zu wer­den. wir konn­ten aus­ge­dach­tes ein­fach — wid­de­wid­de wie sie mir ge­fällt — zur rea­li­tät wer­den las­sen.

die fern­seh­ver­si­on war dar­auf aus­ge­rich­tet in den köp­fen von zu­schau­ern real zu wer­den. die fern­seh-crew muss­te ihr aus­ge­dach­tes müh­sam, mit viel trick­kis­ten-ar­beit, zur rea­li­tät wer­den las­sen.

aber „raum­schiff en­ter­pri­se“ ha­ben wir alle eben nur ge­spielt.


ich muss aber na­tür­lich zu­ge­ben, dass das hol­ly­wood spiel im end­er­geb­nis sehr in­spi­rie­rend war. uns kin­dern reich­te es schon ein oder zwei fol­gen oder ein­fach dem ma­gi­schen vor­spann der se­rie zu se­hen, um das gan­ze dann in ei­gen­re­gie zu über­neh­men.

screenhot des raumschiff-enterprise-ingros aus den 70er jahren, linkt zu einem youtube video mit ebendiesem intro
(das in­tro lässt sich nicht ein­bet­ten, klick auf das bild oder you­tube-di­rekt­link führt zur you­tube-ver­si­on)

um das „raum­schiff en­ter­pri­se“ spiel vor der ka­me­ra für er­wach­se­ne in an­sät­zen real — und nicht all zu al­bern — wir­ken zu las­sen, brauch­te man da­mals wie heu­te eine gros­se an­zahl psy­cho­t­ricks („sto­ry­tel­ling“) und vie­le ar­beits­auf­wen­di­ge grif­fe in di­ver­se trick­kis­ten („spe­cial ef­fects“).


mir scheint je­den­falls, das wir die all­ge­ge­wär­tig­keit von spie­len in un­se­rer welt kräf­tig un­ter­schät­zen. wenn wir ehr­lich zu uns selbst sind, ist vie­les was wir als un­se­re iden­ti­tät an­se­hen ei­gent­lich ein nach-spie­len. nach­spie­len von ver­hal­tens­wei­sen an­de­rer, die wir als vor­bil­der se­hen. das ist we­der schlecht noch un­prak­ti­ka­bel — es funk­tio­niert recht zu­ver­läs­sig, wie die volks­weis­heit „spiel it till you make it“ zeigt.

aber un­glück­li­cher­wei­se braucht er­wach­se­nen-spiel fast im­mer spe­cial ef­fects oder tie­fe grif­fe in trick­kis­ten. um zu spie­len, man sei ein renn­fah­rer müs­sen er­wach­se­ne sich teu­re ps-bo­li­den kau­fen, wäh­rend kin­dern ein stuhl oder ir­gend­was run­des was man als lenk­rad be­nut­zen kann aus­reicht. wenn er­wach­se­ne er­folg­rei­che fern­seh­kö­che spie­len, brau­chen sie in­sta­gram-taug­li­ches an­rich­ten und teu­res ka­me­ra-equip­ment, kin­dern reicht eine schau­fel, et­was sand, was­ser und ein paar förm­chen.

was wir für rea­li­tät hal­ten, ist oft nur bes­ser aus­ge­stat­te­tes spiel.


ich habe die­sen text über die letz­ten fünf tage ge­schrie­ben, wäh­rend ich eine co­vid-in­fek­ti­on aus­schwitz­te. es kann also sein, dass ich mich hier und da et­was über die gren­zen der lo­gik hin­weg hal­lu­zi­niert habe.


nach­trag: die­ses foto ent­stand da­mals zu mei­ner ak­ti­ven „raum­schiff en­ter­pri­se“-zeit.


#rp25 tag 3

felix schwenzel in artikel

als ich am drit­ten tag auf die #rp25 kam war mein ers­ter ge­dan­ke: ups schon wie­der vor­bei? ich glaub ich hab da ne phi­lo­so­phi­sche fehl­schal­tung, für mich wohnt dem an­fang auch im­mer schon das ende inne, bzw. mir fällt es schwer die­se in­hä­renz zu igno­rie­ren.

wie man sieht, ste­he ich im­mer noch un­ter dem ein­fluss des di­ede­rich­sen vor­trag.

ge­gen 13:40 uhr ver­such­ten noch ein paar mehr leu­te den re­gen zu igno­rie­ren

mit dem wet­ter hab ich auch phi­lo­so­phiert. so ge­gen 15:40 uhr tröp­fel­te es ein biss­chen und alle hat­ten den hin­ter­hof ver­las­sen. das war mei­ne ge­le­gen­heit den re­gen zu igno­rie­ren. ich set­ze mich auf eine feuch­te mau­er, igno­rier­te den feucht wer­den­den hin­tern und pack­te mein pro­vi­ant aus. wäh­rend ich ass, be­ob­ach­te­te ich die food-trucks/stän­de und hat­te ein biss­chen mit­leid mit den be­die­nen­den. die hat­ten näm­lich ge­nau nie­man­den zu be­die­nen und stan­den ge­lang­weilt — im­mer­hin tro­cken — hin­ter ih­ren tre­sen. und wahr­schein­lich hat­ten sie ein biss­chen mit­leid mit dem al­ten, bär­ti­gen mann, der da im re­gen sass und ass.

als ich fer­tig mit dem es­sen war, füll­te sich der hin­ter­hof wie­der.

nach dem 15:40 regen

spä­ter dann so ge­gen 18 uhr wur­de der him­mel dann auch wie­der dra­ma­tisch.

dramatischer himmel über dem #rp25 hinterhof

in­halt­lich fand ich den drit­ten tag span­nend, we­der un­der- noch over­whel­ming, so­zu­sa­gen ge­nau rich­tig. ge­se­hen habe ich:

Big Tech: Sind wir noch zu ret­ten? Di­gi­tal­kon­zer­ne und ihr Ein­fluss auf Wirt­schaft, De­mo­kra­tie und Viel­falt

die­ses pa­nel woll­te ich mr in der hoff­nung an­schau­en, dass je­mand mar­tin an­d­ree wi­der­spricht, bzw. sei­ne wil­den the­sen ein­ord­net. ich hat­te mich ja am vor­tag et­was über ihn echauf­fiert. dan­kens­wer­ter wei­se über­nahm vor al­lem jea­nette hof­mann die­se auf­ga­be (im vi­deo ab ca. 20:32 mi­nu­ten).

Also mei­ne For­schung kommt ei­gent­lich zu et­was an­de­ren Re­sul­ta­ten. Ich glaub dass man den Un­ter­neh­men nicht zu viel Macht zu­schrei­ben soll­te. Die ha­ben na­tür­lich Macht, aber die Mei­nungs­bil­dung die wird nicht durch die Al­go­rith­men al­lein be­stimmt. […] Ich will nicht da­ge­gen spre­chen dass die gro­ßen Platt­for­men heu­te zu mäch­tig sind. Aber ich den­ke man muss schon dif­fe­ren­zie­ren und auch gu­cken dass man sie nicht mäch­ti­ger re­det als sie ei­gent­lich sind. […] Das ist nicht so eine ein­heit­li­che ho­mo­ge­ne Kraft oder Macht wie hier im Mo­ment der Ein­druck er­zeugt wird.

(fet­tung von mir) es gab dann noch ein et­was un­an­ge­neh­mes hin und her zwi­schen mar­tin an­d­ree und jea­nette hof­mann, aber ei­gent­lich, so aus der di­stanz be­ob­ach­tet, schei­nen sich alle ei­nig zu sein, dass die platt­for­men mehr re­gu­liert wer­den müss­ten, bzw. die vor­han­de­nen werk­zeu­ge, die die EU ge­schaf­fen hat, auch in deutsch­land ein­ge­setzt wer­den soll­ten (was noch nicht der fall ist, wie jea­nette hof­mann an­merk­te). die gros­se fra­ge ist wel­che art der re­gu­lie­rung und wie be­kom­men wir da po­li­ti­schen und ge­sell­schaft­li­chen kon­sens?

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da­nach habe ich mir noch jea­nette hof­manns solo-ses­si­on an­ge­schaut. was soll ich sa­gen: schön dif­fe­ren­ziert, sau­ber ar­gu­men­tiert, nach­voll­zieh­bar und ich bin mit neu­en er­kennt­nis­sen raus.

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ka­tha­ri­na no­cun und Un­ter­schät­ze nie­mals die Macht der Ver­drän­gung! ge­fiel mir gut, ob­wohl sol­che „tut was, arsch hoch!“ vor­trä­ge na­tür­lich auch im­mer das po­ten­zi­al ha­ben, ei­nem die gute lau­ne zu ver­der­ben. aber die fo­li­en ge­fie­len mir und die ge­schich­te von wem sie sie den „Un­ter­schät­ze nie­mals die Macht der Ver­drän­gung!"-spruch hat­te ge­fiel mir auch.

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huch. das wars schon? ich glaub ich hab noch in ein paar an­de­re ses­si­ons rein­ge­hört, aber so­weit ich mich er­in­ne­re, war da nichts be­rich­tens­wer­tes da­bei.

ich glau­be aber für tag 2 die ses­si­on von sa­rah bo­set­ti noch nicht er­wähnt zu ha­ben. das war äus­serst amü­sant, ob­wohl, oder ge­ra­de weil sie ziem­lich wit­zi­ge sa­chen vor­ge­le­sen hat.

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links, er­gän­ze ich im lau­fe der zeit.


#rp25 tag 2

felix schwenzel in artikel

am zwei­ten tag re­pu­bli­ca fühl­te ich mich gut un­ter­hal­ten. in je­der hin­sicht; ich habe mich viel mit we­ni­gen leu­ten un­ter­hal­ten und ei­ni­ge un­ter­halt­sa­me ses­si­ons ge­se­hen und ge­hört. aus­ser­dem war ich sehr zu­frie­den mit dem ca­te­ring, weil es aus ei­gen­pro­duk­ti­on kam.

tabouleh und ein beyond burger als frikadelle mit senf

auch wenn das jetzt viel­leicht nicht viel ap­pe­tit­li­cher aus­sieht als der 12-euro-bur­ger ges­tern, wa­ren das ta­bou­leh und die bey­ond-bur­ger-fri­ka­del­le 100% be­frie­di­gen­der und 70% güns­ti­ger als ges­tern. das ta­bou­leh hat­te ich mir nach dem mor­gen­spa­zier­gang mit fri­da schnell zu­sam­men­ge­wor­fen (100g ccous­cous, ¼ gur­ke, eine spitz­pa­pri­ka, eine rote zwie­bel al­les in kleins­te sido¹⁾-wür­fel ge­schnit­ten). seit bey­ond bur­ger bin ich wie­der zum teil­zeit­fan von hoch­ver­ar­bei­te­ten le­bens­mit­teln ge­wor­den.

ge­se­hen habe ich:

Ri­car­da Lang im Ge­spräch mit John­ny Haeus­ler und Hei­di Rei­chin­nek im Ge­spräch mit John­ny Haeus­ler, ri­car­da lang hab ich mir an gän­ze an­ge­se­hen und hei­di rechin­niek nur kurz, weil zu voll (der saal). aber ich gehe da­von aus, dass auch das zwei­te ge­sprä­che eine freund­li­che plau­de­rei zwi­schen po­li­tik pro­fis und ei­nem re­pu­bli­ca pro­fi war. das selbst auf­er­leg­te „sie“ war ei­ner­seits et­was holp­rig, an­de­rer­seits fin­de ich den di­stanz-aspekt des sie­zens in die­sem rah­men gut (auch wenn john­ny da­r­uf be­steht, es sei ein zei­chen von re­spekt. viel­leicht kann man sich auf „re­spekt-ab­stand“ ei­ni­gen?)

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mar­tin an­d­ree, der in sei­nem ge­den­ken an da­vid go­lum­bia er­klär­te, dass wir das in­ter­net in den letz­ten zwan­zig jah­ren und den letz­ten 17 re­pu­bli­cas völ­lig falsch ver­stan­den ha­ben. gäbe es ei­nen preis für fla­che und emo­tio­nal vor­ge­brach­te pseu­do-evi­den­zen (dan­ke di­ed­rich di­ede­rich­sen für das wort) mar­tin an­d­ree hät­te ihn ge­won­nen. teil­wei­se kam ich mir vor wie in ei­nem erich von dä­ni­ken vor­trag: „das ver­steht doch je­der in­ner­halb von 20 mi­nu­ten! ist doch klar!“ der vor­trag war in­tel­lek­tu­ell so flach, dass mar­tin an­d­ree mehr­fach er­wäh­nen muss­te, dass er me­di­en­wis­sen­schalft­ler sei — wahr­schein­lich in der hoff­nung, dass er da­mit das ge­fühl­te ni­veau des vor­trags et­was hö­her schrau­ben könn­te.

ich bin mir noch nicht si­cher, ob ich mir die mühe ma­chen will, mich mir dem vor­trag noch­mal im de­tail aus­ein­an­der zu set­zen und ob es nicht reicht schwa­che ar­gu­men­ta­ti­ons­mus­ter auch ein­fach ge­nau so lieb­los mit stil­kri­tik zu be­den­ken und links lie­gen zu las­sen.

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chris­to­pher coe­nen, der über über­men­schen aus dem si­li­con val­ley re­den woll­te, des­sen ses­si­on ich dann al­ler­dings nach 15 mi­nu­ten ver­liess, weil er of­fen­bar le­dig­lich über sich, sei­ne po­li­ti­sche po­si­tio­nie­rung und da­mals™ re­de­te woll­te.

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an­dré frank zim­pel, der über neu­ro­di­ver­si­tät und KI re­den woll­te, aber dann mehr oder we­ni­ger aus­schliess­lich über neu­ro­di­ver­si­tät re­de­te. es war zau­ber­haft ihm da­bei zu­zu­hö­ren wie er über sei­ne ei­ge­ne neu­ro­di­ver­si­tät re­de­te, über die neu­ro­di­ver­si­tät als for­schungs­ge­gen­stand und wie die welt neu­ro­di­ver­si­tät im­mer noch pa­tho­lo­gi­siert. er warb da­für die chan­cen zu ent­de­cken, die mit neu­ro­di­ver­si­tät ein­her­ge­hen und frag­te — sehr klu­ge rhe­to­ri­sche fra­ge — ob es klug sei zu ver­su­chen IQ zu mes­sen. sehr schö­nes zi­tat (in mei­nem wor­ten): „die ab­wehr von ha­cker­an­grif­fen ist ar­beit mit check­lis­ten. ha­cken ist ar­beit mit bil­dern.“

wenn ich das so lese er­gibt das we­nig sinn, wes­halb ich sehr emp­feh­le den gan­zen vor­trag an­zu­schau­en (das ist sein vor­trag aus dem vor­jahr — zum glei­chen the­ma)

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mi­cha­el see­mann und su­sann ka­bisch die über den preis der re­bel­li­on, wege in den wi­der­stand und sen­se8 und an­dor ge­re­det ha­ben. die bei­den hat­ten sich aus mei­ner sicht ein biss­chen viel vor­ge­nom­men: je zwei staf­feln an­spruchs­vol­le fern­seh­kost zu­sam­men­zu­fas­sen, zu in­ter­pre­tie­ren, eine syn­the­se kon­stru­ie­ren, bzw. par­al­le­len der bei­den se­ri­en (und zu­sätz­lich auch noch der ma­trix tri­lo­gie) her­aus­ar­bei­ten und dann auch noch eine ant­wort auf die selbst­ge­stellt fra­ge „Wie geht Wi­der­stand?“ her­aus­de­stil­lie­ren. ich habe ge­hört dass die bei­den ih­ren vor­trag von vor­mals 90 mi­nu­ten auf 50 mi­nu­ten ein­ge­dampft ha­ben, aber ehr­lich ge­sagt wa­ren das im­mer noch 30 mi­nu­ten zu viel. im­mer­hin war platz für ei­nen ziem­lich gu­ten gag, näm­lich dass de­dra mee­ro von ali­ce wei­del ge­spielt wur­de. ins­ge­samt bin ich wahr­schein­lich auch nicht ge­eig­net den vor­trag ge­recht zu be­ur­tei­len, weil ich — zu­min­dest in sa­chen an­dor — von you­tube ver­dor­ben bin. ich tei­le (wahr­schein­lich) die glei­che be­geis­te­rung der bei­den für die se­rie an­dor und hal­te sie für eine der klügs­ten und dif­fe­ren­zier­tes­ten ab­hand­lun­gen zum the­ma re­bel­li­on die je­mals auf un­se­re bild­schir­me ge­streamt wur­de. de­halb habe ich ei­ner­seits jede fol­ge ge­se­hen, über jede fol­ge selbst nach­ge­dacht und zu­sätz­lich noch mit hil­fe von un­zäh­li­gen you­tube er­klär­bär-vi­de­os wei­ter drü­ber nach­ge­dacht. eins da­von hat­te ich vor ein paar wo­chen auch mal ver­linkt.


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an­sons­ten herrsch­te wie­der kai­ser­wet­ter und ich habe auch aus­ser­halb der ses­si­ons die eine oder an­de­re in­spi­ra­ti­on mit­ge­nom­men.

zwei bürokratiemonster auf der republica die vor deregulierung warnen

als ich die­se bei­den zwei bü­ro­kra­tie­mons­ter (die vor de­re­gu­lie­rung war­nen) sah, muss­te ich (na­tür­lich) an piff the ma­gic dra­gon den­ken. jens emp­fahl mir die que­er eye fol­ge auf net­flix, in der piff „in be­hand­lung“ ist. ich glau­be das könn­te mir ge­fal­len.

an­sons­ten ist mir auf­ge­fal­len, dass wir in der tat drin­gend eine funk­tio­nie­ren­de blog­such­ma­schi­ne brau­chen. ich tue mir sehr schwer blogs zu fin­den, oder bes­ser aus­ge­drückt, be­rich­te von #rp25-teil­neh­men­den zu fin­den, die sie ins in­ter­net ge­schrie­ben ha­ben. für den tag 1 habe ich (stand 28.05.2025 11:45h) zwei ar­ti­kel ge­fun­den und in mei­nen #rp25 tag 1 links ver­linkt. tipps neh­me ich ger­ne an, per mail, mast­o­don oder blues­ky.


fuss­no­ten

„sido“-wür­fel ist ein schlech­ter in­si­der gag für alle die ge­le­ge­gen­t­lich kit­chen im­pos­si­ble gu­cken und die aus­ver­se­hen die ju­bi­lä­ums­fol­ge ge­se­hen ha­ben, in der sido 30 mi­nu­ten eine gur­ke in feins­te wür­fel schnipp­sel­te.


#rp25 tag 1

felix schwenzel in artikel

dra­ma­ti­scher him­mel über dem #rp25-hof

der ers­te ein­druck den ich auf der #rp25 hat­te: schlan­ge ste­hen ist das dies­jäh­ri­ge mot­to. ich kam so ge­gen mit­tag, da wa­ren schlan­gen vor al­len „food trucks“, vor den ge­trän­ke­stän­den die auch kaf­fee ver­kauf­ten, vor dem lei­tungs­was­ser-„au­to­ma­ten“ der ber­li­ner was­ser­be­trie­be und am aus­gang der büh­ne 1.

was­ser­spen­der der ber­li­ner was­ser­be­trie­be (re-pu­bli­ca CC BY-SA 2.0)

zu den was­ser­au­to­ma­ten der ber­li­ner was­ser­be­trie­be habe ich ein ge­spal­te­nes ver­hält­nis. ich freue mich über je­den men­schen der lei­tungs­was­ser trinkt und ge­kühl­tes lei­tungs­was­ser ist na­tür­lich be­son­ders le­cker. aber war­um die leu­te da­vor schlan­ge ste­hen ist mir ein rät­sel. schliess­lich gibt’s es lei­tungs­was­ser auch aus zahl­rei­chen häh­nen auf den toi­let­ten und so­gar auf dem hof.

zwei­ter ein­druck: ei­gent­lich so wie im­mer. tol­le mi­schung von jung und alt, bunt und grau, mun­ter und müde. und bom­ben­wet­ter.

also erst­mal in den hin­ter­hof set­zen, son­ne ge­nies­sen und ver­su­chen im son­nen­licht den han­dy­bild­schirm zu le­sen. dank vol­ker we­ber (kein link, blues­ky-kom­men­ta­re löscht vol­ker of­fen­bar nach ein paar ta­gen) ver­ste­he ich jetzt auch, war­um ich bei pral­ler son­ne auch ohne le­se­bril­le le­sen kann (hell → klei­ne pu­pil­le → mehr tie­fen­schär­fe).

beim durch­scrol­len durchs pro­gramm des ers­ten ta­ges weck­te nichts wirk­lich mein in­ter­es­se, aber der alte trick funk­tio­niert nach wie vor: ein­fach ein biss­chen her­um-ser­in­ti­pi­sie­ren und schau­en wo man hän­gen­bleibt.

hän­gen­ge­blie­ben, aber zu spät ge­kom­men, bin ich bei ro­land mey­er und „Ge­ne­ra­ti­ve KI und die Äs­the­tik des di­gi­ta­len Fa­schis­mus“. das war strin­gent und elo­quent vor­ges­tra­gen und wenn ich es noch­mal auf you­tube an­ge­schaut habe, wer­de ich mich — glau­be ich — ein biss­chen am in­halt rei­ben.

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bei „Macht­fak­tor So­cial Me­dia – ges­tern war der bes­te Tag, mit Re­gu­lie­rung die De­mo­kra­tie zu be­wah­ren“ mit chan-jo jun und jes­si­ca flint kam ich mir vor wie in ei­nem der gut ge­schrie­be­nen ame­ri­ka­ni­schen se­ri­en-ge­richts­dra­men, in de­nen bril­li­an­te schau­spie­le­rIn­nen sehr gut ge­schrie­be­ne plä­doy­ers vor­spie­len die ei­nen nach­denk­lich ma­chen. man­che ju­ris­ten schaf­fen es ohne jede dis­har­mo­nie zu ar­gu­men­tie­ren, al­les was sie sa­gen scheint sinn zu er­ge­ben und schlüs­sig zu sein, ich war be­zau­bert von chan-jo jun. aber ge­nau des­halb reg­te sich auch in­ne­rer wi­der­stand in mir oder zu­min­dest das gros­se be­dürf­niss noch­mal et­was tie­fer über sei­ne for­de­rung nach viel stren­ge­rer platt­form-re­gu­lie­rung von on­line mei­nungs­äus­se­run­gen nach­zu­den­ken. das ar­gu­ment, dass das was platt­fo­ren wie face­book oder twit­ter bei der ge­ne­rie­rung von time­lines ma­chen re­dak­tio­nell sei — und „platt­for­men“ des­halb an­ders zu be­lan­gen sei­en als bis­her er­gab aus sei­nem mund sinn, aber auch da wür­de ich ger­ne noch­mal drü­ber nach­den­ken.

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ich woll­te all das was mir nicht so dol­le ge­fal­len hat ein­fach aus­las­sen und nichts drü­ber schrei­ben (al­ters­mil­de oder ver­grei­sung?), aber als ich an stage 1 vor­bei­kam, wäh­rend bern­hard pörk­sen re­de­te, for­mu­lier­te ich be­reits in mei­nem kopf, dass ich den pas­to­ra­len, am­bi­tio­nier­ten, von rhe­to­ri­schen fra­gen durch­wirk­ten vor­le­sungs sing­sang nicht er­tra­ge. das ist wahr­schein­lich ein schwä­che mei­ner­seits, für die pörk­sen nix kann — oder eben doch.

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trotz des reich­hal­ti­gen früh­stücks und ei­nem stück ku­chen zwi­schen­durch (dan­ke alex) be­kam ich so ge­gen 17 uhr doch ein biss­chen ap­pe­tit und woll­te mal ei­nen der bur­ger aus­pro­bie­ren für den of­fen­bar durch­gän­gig sehr vie­le leu­te an­stan­den. auf der re­pu­bli­ca her­schat ja schliess­lich wis­dom of the crowd, oder?

nach dem bur­ger zog es mich dann nach hau­se, weil ich lust zum blog­gen ver­spür­te, bzw. an mei­nem kir­by spie­len woll­te (SCNR). als ich auf dem #rp25-hin­tert­erhof sass, dach­te ich tat­säch­lich noch eine gan­ze wei­le über hei­kos fra­ge nach, war­um ich denn kei­ne kom­men­ta­re hät­te. tat­säch­lich hat­te ich vor ein paar ta­gen an­ge­fan­gen isso zu in­stal­lie­ren, weil es eine dis­qus-im­port­funk­ti­on hat und ich mei­ne „le­ga­cy“ kom­men­ta­re aus den ver­gan­ge­nen jah­ren min­des­tens noch­mal sich­ten woll­te. auf dem hin­ter­hof über­leg­te ich, dass ich ja ei­gent­lich auch den isso-im­porter an­pas­sen könn­te, um die dis­qus-kom­men­ta­re gleich in kir­by (bzw. mar­cel rencks komm­ents-plug­in) im­por­tie­ren könn­te. naja, ich den­ke auch da erst­mal wei­ter drü­ber nach.


an­sons­ten auch die­ses jahr wie­der ein gros­ses ver­gnü­gen mit den pfeil­tas­ten durch den re-pu­bli­ca-flickr-foto-stream zu ei­len. ich freue mich auf die 20 schril­lio­nen vi­de­os auf dem re­pu­bli­ca you­tube-ka­nal. und auf den zwei­ten und drit­ten tag freue ich mich auch. ich glau­be mor­gen nehm ich mir dann aber ein paar ge­bra­te­ne, er­kal­te­te bey­ond-bur­ger in der brot­do­se mit.